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Ausgabe 8 / 2007 - Onkologische Schwerpunktpraxis Darmstadt

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6Sich wohlfühlen inseiner HautSie schützt uns vor Austrocknung, Kälte,Hitze und UV-Strahlen, sie wehrt Krankheitserregerund Giftstoffe ab, sie spürtWärme, Kälte und Druck, und sie ist fürStreicheleinheiten, aber leider auch fürdie zellzerstörenden Wirkungen einerChemotherapie empfänglich: die Haut.Konsequente Hautpflege ist deshalbgerade während der Chemotherapiewichtig.Schnell wachsende Zellen, also auchHaar-, Haut- und Schleimhautzellen, werdendurch die Chemotherapie geschädigt,glücklicherweise bilden sich die Schädennach Ende der Chemotherapie aber meistzurück. Typische Probleme während derTherapie sind Hauttrockenheit, Rötungen,und Juckreiz. An den Schleimhäuten, beispielsweiseim Mund, kommt es öfter zuEntzündungen. Außerdem erkrankenChemotherapie-Patienten häufiger an Infektionenmit Herpes-Viren oder Pilzen.Wichtig: Gegen echte Hautkrankheitenkann auch die beste Hautpflege nichts ausrichten,da hilft nur medizinische Betreuung.Wenn Sie glauben, sich eine Hautinfektionzugezogen zu haben, dann kommenSie bitte unverzüglich zu uns in diePraxis.Prinzip HygieneNachsorgeAuch die – ebenfalls schnell wachsendenZellen – des Immunsystems nehmen währendder Chemotherapie Schaden. Deshalbsteigt in dieser Zeit das Infektionsrisiko.Aus diesem Grund ist es sinnvoll, bei derKörperpflege jedes Mal einen frischen(Einmal-)Waschlappen und ein sauberesHandtuch zu benutzen.Jeder Kontakt mit Wasser und Seife laugtdie Haut aus. Benutzen Sie eine unparfümierteund alkoholfreie Waschlotion miteinem pH-Wert von etwa 5,5. Meist genügtes, die schweißbildenden Körperregioneneinzuseifen und die anderen Flächen nurmit klarem Wasser gründlich abzuspülen.Nach dem Waschen ist es wichtig, eineFeuchtigkeit spendende Creme aufzutragen.Achten Sie bitte darauf, die Cremenicht mit dem Finger, sondern mit einemSpatel aus dem Vorratstöpfchen zu entnehmen.So bleibt die Creme im Töpfchen„sauber“.Prinzip Fett und FeuchtigkeitFeuchtigkeit macht die Haut elastisch; Fettverhindert das schnelle Austrocknen. Deshalbverfügt unsere Haut über SchweißundTalgdrüsen. Doch diese Drüsen produzierenwährend einer Chemotherapiezuwenig Sekret. Fett und Feuchtigkeitmüssen deshalb mit geeigneten Pflegemittelnzugeführt werden. Wie gesagt, alleinder Kontakt mit Wasser trocknet die Hautaus, langes Duschen und Baden sollte währendder Chemotherapie daher möglichstvermieden werden. Alkohol wie er inAfter-Shaves oder Pflegeserien zur Gesichtsreinigunghäufig enthalten ist, verstärktden Austrocknungseffekt. VerwendenSie deshalb Pflegemittel, die möglichstkeinen Alkohol enthalten. Auch andere Inhaltsstoffekönnen speziell bei hautempfindlichenPatienten problematisch sein.Dazu gehören Konservierungsstoffe, Parfumsund Farbstoffe. Wenn Sie nicht sichersind, ob Sie beispielsweise eine Creme vertragenoder nicht, dann können Sie probeweiseeine Anwendung in der Ellenbeugeprobieren.Trinken Sie viel!Hochwertige Cremes und Lotionen könnenallerdings nur dann vor Austrocknungschützen, wenn Sie für den nötigen Flüssigkeitsnachschubsorgen. Trinken sie vielWasser – zwei Liter pro Tag sind ideal.Damit tun Sie nicht nur etwas für IhreHaut, sondern auch für Ihre Nieren. Denndie leisten während einer ChemotherapieSchwerstarbeit bei der „Entsorgung“ vonAbbauprodukten der chemotherapeutischenMedikamente.Vorsicht GeruchsfalleViele Patienten sind während der Chemotherapiebesonders geruchsempfindlich.Wenn Sie Ihr Lieblingsparfum auch währendder Chemotherapie benutzen, könntees deshalb passieren, dass Sie diesen, früherals sehr angenehm empfundenen Duftauch nach Ende der Behandlung mit derChemotherapie in Verbindung bringenund sich davor ekeln. Wenn Sie sich vordieser „Geruchsfalle“ schützen wollen,dann verzichten Sie lieber für ein paarWochen auf Ihr Parfum.TIPP: Die Aktion „Freude am Leben“bietet krebskranken Frauen kostenlosKosmetikseminare an. Details unterwww.aktiv-gegen-krebs.de.

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