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Ausgabe 8 / 2007 - Onkologische Schwerpunktpraxis Darmstadt

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Praxis JournalMammographie-Screening7StichwortBereits im Juni 2002 hat der Bundestagdie Einführung von systematischenMammographie-Reihenuntersuchungenfür Frauen zwischen 50 und 69 Jahren beschlossen,um so die Zahl der Brustkrebsopferdeutlich zu senken.Mammographie bedeutet wörtlich übersetzt„Brustdarstellung“. Es handelt sichum ein spezielles Röntgenverfahren, dasunter Experten als wichtigstes bildgebendesVerfahren zur Früherkennung bösartigerBrusttumoren gilt. Diese durch Studiengut belegte Einschätzung veranlasste letztlichauch den Gesetzgeber zur Einführungdes Mammographie-Screenings.Was Kritiker meinenKritiker der Reihenuntersuchungen führenhäufig ins Feld, dass das Ergebnis solcherUntersuchungen den immensen Aufwandnicht rechtfertige. Von 1.000 nichtmammographierten Frauen sterben imVerlauf von zehn Jahren durchschnittlichacht Frauen an Brustkrebs. Unter 1.000 regelmäßigmammographierten Frauen fordertder Brustkrebs im selben Zeitraumaber immer noch sechs Todesopfer.Diese Zahlen stimmen auf den ersten Blicknachdenklich. Allerdings beschränkt sichder Nutzen des Mammographie-Screeningsnicht auf die Rettung von zweiLeben pro 1.000 Frauen. Wenn im Rahmender Untersuchung ein Brustkrebs entdecktworden ist, sind die Erfolgsaussichten derBehandlung besser als bei solchen Patientinnen,deren Karzinom eher zufällig miteiner anderen Methode entdeckt wurde.Das zeigt eine im September 2004 veröffentlichtefinnische Studie eindeutig.Qualitätssicherungist gefragtVoraussetzung ist allerdings, dass dieMammographien mit gleich bleibendhoher Qualität durchgeführt werden. Ausdiesem Grund hat der Gesetzgeber fürÄrzte beziehungsweise Untersuchungszentren,die an diesem Programm teilnehmenwollen, eine hohe Hürde errichtet:Beispielsweise dürfen nur solche Fachärztedie Reihenuntersuchungen vornehmen,die pro Jahr die Mammographie-Aufnahmenvon mindestens 3.000 Frauen auswerten.Das ist einer der Gründe dafür,warum das Screening noch nicht flächendeckendangeboten wird (siehe Grafik).Spätestens bis <strong>2007</strong> werden jedoch 86Screeningzentren in Betrieb sein.StrahlenbelastunggesenktViele Frauen fürchten die angeblich hoheStrahlenbelastung der Untersuchung.Dank der fortschreitenden technischenEntwicklung konnte sie in den letzten Jahrenum etwa 50 Prozent gesenkt werdenund schlägt heute mit etwa einem Zehntelder natürlichen Strahlenbelastung in derUmwelt zu Buche.Bleibt noch das in der Tat nicht angenehme„Einklemmen“ der Brust bei jeder der viernotwendigen Aufnahmen. Diese Kompressionder Brust ist leider nach wie vornotwendig, um die bestmögliche Bildqualitätzu erreichen.Wer darf teilnehmen?Eines vorweg: Das Mammographie-Screeningist eine Untersuchung für Frauen, beidenen bisher kein Brustkrebs diagnostiziertwurde. Das bedeutet aber keinesfalls,dass ausgerechnet Brustkrebs-Patientinnenkeine Mammographie erhalten. Wennderen Arzt eine Mammographie für erforderlichhält, wird er diese veranlassen, unddie Kosten werden von der Krankenversicherungübernommen.Zukünftig werden alle Frauenzwischen 50 und 69 Jahrenschriftlich zur Teilnahme eingeladen,und zwar alle zweiJahre. Jede eingeladene Frauentscheidet dann selbst, ob sieder Einladung folgt oder nicht.TIPP: Wenn Sie auf ein solchesSchreiben nicht warten,sondern selbst aktiv werdenmöchten, dann setzen Sie sichbitte mit Ihrer Krankenversicherungin Verbindung.Erwartete Screening-Einheitenin den einzelnen Bundesländern:Voraussichtliche Regelversorgungab 2005ab 2006ab <strong>2007</strong>

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