Abstracts - AGA-Kongresse
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FV14 Freie Vorträge: Kreuzband<br />
FV14-275<br />
Fremdmaterialfreie Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes mit autologem<br />
Quadrizepssehnentransplantat: 3-Jahresergebnisse einer prospektiven<br />
klinischen Studie<br />
Autoren<br />
Alexander Barié* (1); Jürgen Huber (2); Alexander Schmitz (1); Nikolaus A. Streich (1)<br />
(1) Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany; (2) Klinik St. Elisabeth Heidelberg, Heidelberg, Germany<br />
Abstract<br />
Fragstellung: Bei Verwendung eines autologen Quadrizepssehnentransplantates mit patellarem Knochenblock<br />
kann durch die femorale Verankerung in Press-fit-Technik und die tibiale Verknotung über eine Knochenbrücke mit<br />
spongiöser Verblockung der Sehne vollständig auf Fixationsimplantate verzichtet werden. Hierdurch können<br />
spezifische Komplikationen der Fremdmaterialien vermieden werden und im Falle einer Reruptur sind die<br />
Vorraussetzungen für eine einzeitige Revisionsoperation besser. Ziel dieser Studie war es diese Operationsmethode<br />
klinisch, funktionell, sowie radiologisch zu evaluieren.<br />
Methodik: Es wurden präoperativ 112 Patienten zwischen 18 und 45 Jahren, mit primärer vorderer<br />
Kreuzbandruptur in die Studie eingeschlossen. Im Verlauf ausgeschlossen wurden 4 Patienten mit eine Ruptur des<br />
Transplantates durch ein erneutes adäquates Trauma und 3 Patienten mit einer Ruptur des Kreuzbandes der<br />
Gegenseite. Nach 3 Jahren (2,9-3,4) standen 79 Patienten für die Erhebung der funktionellen Scores zur Verfügung.<br />
70 Patienten konnten klinisch und radiologisch nachuntersucht werden (Loss to follow-up 19%).<br />
Ergebnis: Im funktionellen Lysholm-Scores beurteilten 85% der Patienten ihre Kniegelenksfunktion als sehr gut<br />
oder gut. Im International-Knee-Documentation-Committee- (IKDC-) Score erreichten ebenfalls 85% normale oder<br />
fast normale Werte. 65% der Patienten erreichten im Tegner-Score mindestens das gleiche sportliches<br />
Aktivitätsniveau wie vor ihrer Verletzung. Die Stabilitätsmessung mittels KT-1000-Arthrometer zeigte in 81% der<br />
Fälle eine Differenz der anterioren Translation von weniger als 3mm im Seitenvergleich. Im Pivot-Shift-Test wurden<br />
73% der Kniegelenke als fest beurteilt und 27% als gering gleitend. Nur ein Patient berichtete über leichte<br />
Schmerzen im Bereich der Sehnenentnahmestelle. Radiologisch fand sich weder eine Zunahme degenerativer<br />
Veränderungen noch eine Erweiterung der Bohrkanäle. Im Nachuntersuchungszeitraum wurden drei Patienten mit<br />
Meniskusläsion und ein Patient mit Knorpelschaden erneut arthroskopisch operiert. Drei Patienten wurden bei<br />
diagnostiziertem Cyclopssyndrom erneut arthroskopisch operiert und erreichten danach rach die volle<br />
Kniegelenksstreckung.<br />
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigte sehr gute und gute subjektive, funktionelle und klinische Ergebnisse bei<br />
über 80% der Patienten drei Jahre postoperativ. Ernste Komplikationen wie beispielsweise eine Patella-Fraktur, eine<br />
Quadrizepssehnenruptur, eine Dislokation des Transplantates oder eine Infektion traten bei keinem Patienten auf.<br />
Diese Ergebnisse belegen klinisch die Sicherheit der Operationsmethode. Die Entnahmemorbidität mit Schmerzen<br />
beim Knien und Hocken ist gering. Die Möglichkeit der Entwicklung eines Cyklopssyndroms sollte bei Einsatz dieser<br />
Technik früh erkannt und operativ behandelt werden um langwierige postoperative Streckhemmungen zu<br />
vermeiden. Vor- und Nachteile des Quadrizepssehnentransplantates und der Press-Fit Verankerung sollten durch<br />
Vergleichsstudien weiter untersucht werden.<br />
Keywords<br />
Kreuzbandplastik, Quadrizepssehne, fremdmaterialfrei, Press-Fit<br />
* = Präsentierender Autor<br />
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