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16 NEUHEITEN NOTE 1 - SEPTEMBER 2009 DEBÜT-ALBUM Wenn sich Blechbläser zusammentun, kommt gelegentlich leider nur ein Blasorchester dabei heraus. Wenn es sich aber um Musiker handelt, die an führender Position bei Orchestern in Wuppertal und Hagen, beim WDR- Sinfonieorchester und bei den Bergischen Symphonikern tätig sind, entsteht ein Ensemble wie Wes10brass. Unter der Leitung von Michael Forster spielen seit 2008 vier Trompeter, vier Posaunisten und ein Hornist Musik der verschiedensten Richtungen. Für die ganz tiefen Töne haben sie noch Hide Takahashi dabei, der mit seiner Tuba in fast allen westdeutschen Orchestern zu Gast ist. Für ihr Debüt-Album hat sich das taufrische Ensemble ARS PRO- DUKTION ausgesucht. „very british“ präsentiert dabei Musik der britischen Inseln, ohne nur auf die altbekannten Repertoireklassiker zurückzugreifen. Diese werden zwar auch mit William Byrd und Edward Elgar abgedeckt, doch erklingen hier auch einige hörenswerte Neuentdeckungen: So ein Divertimento von Raymond Premru, das von alten Sagen, von Rittern und Burgen erzählt oder eine musikalische Sightseeing-Tour durch London. VERY BRITISH Werke von Byrd/Elgar/Langford/Parker/+ West10brass ARS PRODUKTION - ARS 38066 (U01) Hybrid-SACD, DDD, 2009 LEBENDIGES ERBE Louis Armstrong (1901-1971) hat Maßstäbe für Jazztrompeter gesetzt und darf überhaupt als einer der bedeutendsten Instrumentalsolisten des Jazz angesehen werden, der alle nachkommenden Trompeter der traditionellen Jazzstile entschieden beeinfl usst hat. Canadian Brass hätte zwar gerne mit Louis Armstrong gespielt, doch leider spielen bei diesem Wunsch die Lebensdaten nicht mit, denn just in dem Jahr, in dem Canadian Brass gegründet wurde, starb auch der hoch verehrte Satchmo. Der musikalische Dialog muss also auf die Werke Armstrongs beschränkt bleiben, doch zum Glück hat das kanadische Ensemble Luther Henderson. Unter seinen kreativen Händen bleibt das musikalische Erbe Armstrongs lebendig. Seine gelungenen Arrangements erfreuen nicht nur unser Ohr; für die Mitglieder der Formation bedeuten sie die Quintessenz dessen, was sie von Henderson hinsichtlich der Ausführung von Jazzmusik gelernt haben. Zwischen den bekannten Armstrong-Evergreens wie z.B. Swing that music oder St.Louis Blues haben die pfi ffi gen Kanadier allerdings auch etwas Bach gemischt. Canadian Brass ist nun mal immer für eine musikalische Überraschung gut… SWING THAT MUSIC - A A TRIBUTE TRIBUTE TO TO LOUIS LOUIS ARMSTRONG ARMSTRONG Werke von Henderson/Armstrong/Gershwin/Bach Canadian Brass OPENING DAY - ODR 7371 (T01) DDD, 2008 Westt10brass
NEUHEITEN NOTE 1 - SEPTEMBER 2009 AUSSERGEWÖHN- LICHE BEGABUNG Christoph Eschenbach hat sich im Laufe seiner Karriere stets auch um viel versprechende, junge Talente bemüht. Hier stellt er zusammen mit dem Philharmonia Orchestra den jungen Bratscher David A. Carpenter vor. Carpenter gewann 2006 den renommierten Walter E. Naumburg Viola Competition und war 2007 der bislang jüngste Geförderte in der Geschichte der The Rolex Mentor and Protégé Arts Initiative. Zu seinen Förderern gehörten aber auch bekannte Musiker wie die Bratschisten Pinchas Zukerman und Yuri Bashmet. Sein außergewöhnliches Talent beweist der 23-jährige New Yorker nicht nur am längst zum Klassiker gewordenen Bratschenkonzert von Alfred Schnittke, sondern auch an einer eigenen Bearbeitung des Cellokonzerts von Edward Elgar. Hierfür nahm er sich die von Elgar selbst abgesegnete Fassung von Lionel Tertis aus den Jahren 1918/19 als Grundlage. Das Philharmonia Orchestra liefert bei beiden Werken die perfekte Begleitung und ONDINE natürlich den perfekten Klang für diese Einspielung. ELGAR: CELLOKONZERT OP.85 (BEARBEITET FÜR BRATSCHE) SCHNITTKE: VIOLAKONZERT Carpenter/Eschenbach/ Philharmonia Orchestra ONDINE - ODE 1153 (T01) DDD, 2008 UNERWARTETE BEGEGNUNGEN Das 19. und frühe 20. Jahrhundert meinte es nicht gut mit Joseph Haydn: Seine Musik wurde pauschal verharmlost und lediglich als Vorbereitung der bedeutenderen Leistung von Mozart und Beethoven eingeschätzt. Das galt auch für seine zahlreichen Klaviersonaten, die in der Gunst der Pianisten und des Publikums stets weit hinter denen Mozarts und Beethovens rangierten. Mittlerweile wurden die reifen Klaviersonaten Haydns durch eine ganze Reihe von hervorragenden Einspielungen längst vom Ruch biederer Schülerliteratur bzw. gefälliger Einspielstücke befreit und interpretatorisch von verschiedenen Seiten beleuchtet. Wenn allerdings ein Ausnahmepianist wie Tzimon Barto Klaviersonaten von Haydn spielt, dann darf man sich völlig zu Recht auf einige unerwartete Begegnungen gefasst machen. Barto entlockt mit seiner subtilen Nuancierungskunst der Musik Haydns neue, ganz ungeahnte Seiten. Ohne Zweifel ist Barto hier einer der bemerkenswertesten Beiträge zum Haydn-Jahr 2009 gelungen! UNEXPECTED ENCOUNTERS – HAYDN: KLAVIERSONATEN Tzimon Barto, Klavier ONDINE - ODE 1154 (T01) DDD, 2008 FAMILY BUSINESS Mozart hat den Klang der Klarinette als Solo- und Orchesterinstrument außerordentlich geschätzt und war mit dem Klarinettenvirtuosen Anton Stadler eng befreundet. Nicht zuletzt deshalb gehört Mozarts Klarinettenkonzert zu den schönsten Werken aus seiner Feder und besitzt einen Grad der Vollkommenheit, der sich analytisch kaum erfassen lässt. Das Instrument wird von Mozart in diesem Werk von seiner besten Seite gezeigt, doch setzt der Komponist hier weniger auf vordergründige Virtuosität, sondern auf Verinnerlichung. Für PAN CLASSICS haben jetzt Dimitri und Vladimir Ashkenazy dieses zeitlose Meisterwerk mit der Tschechischen Philharmonie eingespielt. Keine Frage, wenn Vater und Sohn sich eines solchen Werkes annehmen, kann nur eine ausgesprochen persönliche Einspielung entstehen. Gleiches gilt auch für Mozarts Quintett für Klavier und Bläser KV 452 vorausgesetzt werden, wenn die beiden ihre Rollen tauschen und Dimitri Ashkenazy seinen Vater mit den übrigen Bläsern begleitet. MOZART: KLARINETTENKONZERT KV 622/QUINTETT FÜR KLAVIER UND BLÄSER KV 452 Ashkenazy, Vladimir und Dimitri/ Tschechische Philharmonie/+ PAN CLASSICS - PC 10220 (T01) DDD, 2002 & 2008 17
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