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Westfalen-Blatt Nr. 171 SPORT E10 Db10 M08 Mittwoch, 25. Juli 2012 Mit dem Rad zur Freundin Lohne (dpa). Der Freund der Dressurreiterin Kristina Sprehe fährt nach einer verlorenen Wette mit dem Fahrrad nach London. »Das war vor zwei Jahren, da konnte man ja nicht absehen, dass sie tatsächlich bei Olympia startet«, sagte Christian Bröring. »Die Idee ist aus einer Bierlaune entstanden.« Seine 25-jährige Freundin ist erst in diesem Jahr in die Weltspitze vorgestoßen, vor drei Wochen qualifizierte sich die Reiterin aus dem niedersächsischen Dinklage in Aachen endgültig für London. »Ich muss mein Wort halten«, sagte Bröring, der morgen zusammen mit seinem Bruder David aus Lohne losradeln will. Ein neues Trekking-Rad hat er sich gekauft und eine Radlerhose. Insgesamt sieben Tage hat Bröring für die rund 450 Kilometer plus Fahrt mit der Fähre eingeplant. Fit genug sollte Bröring als Landesliga-Fußballer sein. Feuer in der U-Bahn London (dpa). Das olympische Feuer ist mit der weltberühmten Londoner U-Bahn gefahren. Am 67. Tag des Fackellaufs wurde die Flamme in Wimbledon in einen »Tube«-Zug verfrachtet und eine Station bis Wimbledon Park gebracht. Getragen wurde sie vom 64 Jahre alten Fahrer John Light, der seit fast 50 Jahren für das Transportunternehmen arbeitet. Im Laufe des Tages reiste die Fackel durch den Südwesten Londons. Stopps waren in der Parklandschaft Kew Gardens und in Richmond vorgesehen. Die 92 Jahre alte Fahrradsport-Pionierin Eileen Gray war als Fackelträgerin für Kingston upon Thames ausgesucht worden. Auch der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker gehörte gestern zu den Trägern. Bis zur Eröffnungsfeier am 27. Juli wird die Fackel noch durch Englands Hauptstadt gebracht. Das Paar ist da Sie sind privates Traumpaar und sportliches Hoffnungsduo zugleich: Britta Steffen und Paul Biedermann trafen gestern Hand in Hand in Heathrow ein, danach steuerten die beiden Schwimmstars das Olympische Dorf an. Gefordert sind sie schon am Samstag, wenn erste Medaillen vergeben werden. Foto: dpa Medaillen für die Queen IOC-Präsident Rogge auf Stippvisite im Königshaus London (dpa). Der Empfang bei Queen Elizabeth war sogar für IOC-Präsident Jacques Rogge etwas Besonderes. Der Ober-Olympier lieferte ein Set der Medaillen ab und nahm die guten Wünsche der Monarchin entgegen. Die Stippvisite im Königshaus war eine angenehme Verschnaufpause für den Belgier, der auch bei den sechsten und letzten Olympischen Spielen seiner Amtszeit ein dicht gedrängtes Programm hat. Von Vorruhestand will Rogge nichts wissen – auch wenn die Atmosphäre vor dem Spektakel in der englischen Hauptstadt deutlich entspannter ist als vor vier Jahren Ganz schnell nach London Anruf am Mittag: Paderbornerin Fabienne Lütkemeier und D'Agostino werden als Ersatz benötigt Von Julia Queren London/Paderborn (WB). So schnell kann es gehen: Gestern hat Fabienne Lütkemeier erfahren, dass sie bei den Olympischen Spielen dabei ist, heute muss sie schon in London sein. Mit ihrem Wallach D'Agostino bildet die Dressurreiterin aus Paderborn- Sande das neue Ersatzpaar der deutschen Equipe. »Das ist der absolute Wahnsinn«, sagt die 22-Jährige. Mittags kam der Anruf vom Dressurausschuss-Vorsitzenden Klaus Röser: Whisper, das Pferd von Ersatzreiterin Monica Theodorescu, sei erkrankt, Fabienne Lütkemeier und D'Agostino rücken nach. »Ich war überrumpelt«, sagt die junge Reiterin. Zwar habe sie seit dem Turnier in Aachen gewusst, dass sie zweite Reserve sei. »Aber ich habe nicht mehr gedacht, dass wir zum Einsatz kommen.« Und es ist ein echter Eil-Einsatz, denn schon heute treffen die deutschen Dressur-Damen im Trainingslager auf der Kilbees Farm in Windsor ein. Neben Fabienne Lütkemeier sind das Helen Langehanenberg (Havixbeck) mit Damon Hill, Dorothee Schneider (Framersheim) mit Diva Royal und Kristina Sprehe (Dinklage) mit Desperados für das Team sowie Anabel Balkenhol (Rosendahl) mit Dablino als Einzelreiterin. Viel Organisation, spontane Planung und vor allem der Besuch des Amtstierarztes, der D'Agostino noch begutachten musste, standen gestern im Hause Lütkemeier auf dem Programm. Mit dem Lkw machen sich Fabienne Lütkemeier und ihr Fuchswallach nun auf ins olympische Abenteuer. Begleitet wird die Studentin von ihrem Freund sowie ihrer Mutter und Trainerin Gina Capellmann-Lütkemeier. Ihr zweiter Trainer Klaus Balkenhol ist ebenfalls vor Ort, genauso wie Dressur-Bundestrainer Johnny Hilberath. Mit diesem Trio bereitet sich Fabienne Lütkemeier mit D'Agostino im Trainingslager auf einen eventuellen Einsatz im olympischen Viereck vor. Für den fühlt sich die Nachrückerin jedenfalls gerüstet: »Wir haben ordentlich trainiert und D'Agostino ist gut drauf.« Wie schnell eine Ersatzreiterin ins Team rutschen kann, hat erst vor wenigen Tagen Meredith Michaels-Beerbaum erfahren. Wegen einer Erkrankung von Philipp Weishaupts Hengst Monte Bellini startet die Amazone mit der erst neunjährigen Stute Bella Donna. Die Liste der Ausfälle für die olympischen Reiterwettbewerbe ist jedenfalls lang: Im Dressurviereck kann Millionenpferd Totilas wegen einer Erkrankung des Reiters Matthias Rath (Kronberg) nicht teilnehmen. Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) verpasst den Start in London ebenfalls, bei den politisch brisanten und nervenaufreibenden Peking-Spielen. »Es stimmt schon. Das Klima ist anders hier, weniger Konfrontationen und weniger Spannungen, aber ich bin ein sehr pragmatischer und vorsichtiger Mensch und bin erst zufrieden, wenn einschließlich der Schlussfeier alles gut gelaufen ist«, sagte Rogge. Dreizehneinhalb Monate steht er noch an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), ehe im September 2013 in Buenos Aires sein Nachfolger gewählt wird. Das Feld ist bestellt für die Zukunft. Dank Rücklagen von 558 Millionen Dollar (460 Millionen Euro) bezeichnete Rogge die finanzielle Situation der Ringe-Organisation zum Auftakt der 124. Vollversammlung in London als Olympiateilnehmer aus OWL Folge 4: Dressurreiterin Fabienne Lütkemeier Fabienne Lütkemeier und D'Agostino sind gestern nachnominiert worden. Foto: Stefan Lafrentz weil ihr Pferd Don Johnson in der Qualifikationsphase verletzt war. Bei den deutschen Springreitern waren aus unter- schiedlichenGründen vor Weishaupt bereits drei Paare ausgefallen: Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) mit Corradina, Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Gotha und Marco Kutscher (Riesenbeck) mit Cornet Obolensky. »solide und sehr gesund«. Seit Ende 2001 haben sich die Rücklagen mehr als verfünffacht. Für Rogge ist auch die Einnahmenentwicklung des TV-Rechteverkaufs vielversprechend. Der weltweite Verkauf der TV-Rechte für die Spiele 2010 in Vancouver und 2012 in London erbrachte 3,9 Milliarden Dollar (3,22 Milliarden Dollar). Für den nächsten olympischen Zyklus mit den Spielen 2014 in Sotschi und 2016 in Rio de Janeiro hat das IOC bereits 3,6 Milliarden Dollar (2,98 Milliarden Euro) eingenommen, obwohl die Rechte für zahlreiche Länder und Territorien noch nicht vergeben sind. »Wir leiden nicht an Einnahmeverlusten durch TV-Rechteverkauf, wie es von vielen vorausgesagt wurde«, erklärte Rogge. Zur ur Person Fabienne Lütkemeier (22) ist ein Naturtalent im Sattel. Das kommt nicht von ungefähr: Mutter Gina Capellmann-Lütkemeier war 1986 Mannschafts-Weltmeisterin, Tante Nadine Capellmann 2000 Olympiasiegerin mit der Dressur-Equipe. Fabienne Lütkemeier machte 2009 erstmals international auf sich aufmerksam: Mit D'Agostino holte sie bei der Europameisterschaft der jungen Reiter Mannschaftssilber, Einzelsilber und Einzelgold in der Kür. 2010 gab es gar dreimal Gold. Den Übergang ins Senioren-Lager meisterte das Paar mühelos. Deshalb durfte die dreimalige Paderborner Sportlerin des Jahres schon zweimal in Aachen starten und hinterließ dort Anfang Juli mit ihrem vierten Platz im Grand Prix Special einen olympiareifen Eindruck. Gold, Silber, Bronze – auf diese Olympischen Schmuckstücke schaut auch die Queen gern. Mitgebracht hat sie IOC-Chef Jacques Rogge. Leute Aufforderung Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes und Chef de Mission in London, hat die Fechterin Imke Duplitzer aufgefordert, aktiv mit nach Lösungen für den deutschen Leistungssport zu suchen. »Ich schlage Frau Duplitzer gerne vor, dass sie sich um einen Sitz in der Athletenkommission bewirbt und dann auch aktiv mitmischt, anstatt immer nur von außen zu kritisieren«, sagte Vesper. Die 37 Jahre alte Duplitzer hatte zuvor kritisiert, dass die Spitzenfunktionäre überhaupt nicht mehr wüssten, »was in der Sporthalle los ist.« Hoffnung Natascha Keller darf sich Hoffnungen machen, bei der Eröffnungsfeier am Freitag Deutschlands Fahnenträgerin zu sein. Die Hockeyspielerin kann ihren fünften Olympia- Start und den Gold-Triumph von 2004 als Referenz vorweisen. »Das wäre so krass«, sagte 35-jährigeRekordnationalspielern aus der Dynastie der Kellers. 1936 spielte schon Opa Erwin in Berlin auf olympischem Feld. Das Geheimnis, ob seine Enkelin darf oder nicht, lüftet der Deutsche Olympische Sportbund heute. Auch Tischtennisspieler Timo Boll und Pistolenschütze Ralf Schumann gelten als Kandidaten. Podium Tony Martin hat Tour-de- France-Sieger Bradley Wiggins zum Favoriten auf Gold im Einzelzeitfahren der Radprofis ernannt. »Der ist bei den Tour-Zeitfahren so übermenschlich gefahren. Ich denke, dass er auch in Londontriumphiert«, sagte Martin (Foto). Trotz starker Form des Briten und Martins bei der Tour erlittener Handfraktur glaubt der 27-Jährige auch an die eigenen Chancen. »Gold ist möglich«, sagte der Weltmeister und ergänzte: »Das Podium bleibt mein primäres Ziel.« Senior Hiroshi Hoketsue ist die ganze Sache ein wenig unangenehm. Der japanische Dressurreiter ist mit 71 Jahren der ältesteTeilnehmer der Spiele, will aber nicht viel Aufhebens machen. Etwas verlegen sagt er: »Ich denke nicht daran, dass ich der Älteste bin.« Von einer Medaille darf er nicht einmal träumen. Doch das stört ihn nicht. Der Senior will einfach nur dabei sein. Traum Herbert Fandel, DFB- Schiedsrichterboss, träumt vom doppelten deutschen Olympia- Finale. Bibiana Steinhaus und Felix Brych vertreten die deutschen Farben beim Fußball in London. »Klar würde ich mir wünschen, dass beide das Finale pfeifen«, sagte Fandel.
Westfalen-Blatt Nr. 171 SPORT E11 Db11 M09 Mittwoch, 25. Juli 2012 Burchert bricht sich den Finger Paderborn (WB/pk). Während Hertha-Schlussmann Sascha Burchert beim Zweitligaauftakt am 3. August gegen den SC Paderborn mit seinem Einsatz rechnen darf, kann sein Bruder Nico nicht einmal seinen angestammten Platz auf der Bank einnehmen. Wie sich erst jetzt herausstellte, hat sich der 25-jährige Reservetorwart des SCP bereits am Samstag im Trainingslager den rechten kleinen Finger gebrochen. Manager Michael Born rechnet mit einer Pause von drei Wochen. Da auch der dritte Torhüter Sebastian Lange verletzt ist (Schambeinentzündung), steigt Ole Springer (zuletzt U 23 des FC St. Pauli, Trainingsgast in Herzlake) heute wieder beim SCP ein. Lange wird heute erneut untersucht, danach wird über das weitere Vorgehen entschieden. Ein Bankkandidat für Berlin wäre auch Torwart- Trainer Frederik Gößling (früher Bielefeld, Osnabrück und Verl). Hertha muss beim Saisonauftakt auf den gesperrten Stammkeeper Thomas Kraft verzichten, das ist die Chance für Sascha Burchert. Sport port in Kürze Fußball: Auch ohne Superstar Lionel Messi hat die B-Elf des FC Barcelona den Bundesligisten Hamburger SV mit 2:1 (2:1) bezwungen. Trotz der kurzfristigen Absage des Argentiniers wegen Wadenproblemen und des Verzichts auf alle spanischen Europameister gewannen die Katalanen gestern ihr erstes Testspiel in der Vorbereitung. Die Tore erzielten Dani Alves (5. Minute) und der 18-jährige Deulofeu (37.). Für den HSV konnte Tolgay Arslan (20.) zwischenzeitlich ausgleichen. Auch Schalke 04 verlor sein Testspiel gegen den AC Mailand. Vor 40 242 Zuschauern in der Veltins- Arena traf der Niederländer Urby Emanuelson in der 64. Minute zum 1:0 für den 18-maligen italienischen Meister. Fußball: Nach wochenlangen Verhandlungen verlängerte Borussia Dortmund den Vertrag mit Jakub Blaszczykowski bis 2016. »Ich bin sehr glücklich über den neuen Vertrag«, sagte »Kuba« und bekannte: »Wenn du einmal in Dortmund spielst, kommen für dich nicht mehr viele Vereine in Frage.« Motorsport: Red Bull hat Sebastian Vettel in Schutz genommen und den Internationalen Automobilverband für das Urteil gegen den Formel-1-Doppelweltmeister scharf kritisiert. Das Strafmaß sei, »wie Hühner-Diebstahl mit der Todesstrafe« zu ahnden, sagte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. Vettel hatte für ein Überholmanöver beim Großen Preis von Deutschland eine 20-Sekunden- Strafe bekommen. Sport port im TV 16.10 - 19.55, ARD. Fußbal: Eröffnungsspiel des Olympischen Damenturniers, England - Neuseeland, anschl. ca. 18.00 USA - Frankreich, Japan - Kanada 17.00 - 19.00, Sport1. Tennis: Herrenturnier in Kitzbühl, Achtelfinale 19.35 - 22.00, Sport1. Fußball: Testspiel St. Gallen - Borussia Dortmund Hochsteigen können sie, die chinesischen Handballer. Das demonstrieren sie im »Länderspiel« ihrem Gast aus Deutschland. Die Handballprinzen aus Lippe Lemgo gewinnt gegen die chinesische Nationalmannschaft 35:28 Von Hans Peter T i p p Danyang (WB). Der TBV Lemgo ist stärker als China – jedenfalls im Handball. Im ersten von drei Testspielen gegen die Nationalmannschaft aus dem Reich der Mitte kam der Bundesligist gestern zu einem 35:28 (18:14)-Sieg. Dabei erwies sich die chinesische Handballmauer nur als klitzekleine Hürde. »Das alles ist Deutschland«: Dieser Song der Prinzen ertönte unmittelbar nach Spielende aus den Lautsprechern und war ein treffendes Motto des insbesondere aus sportkultureller Sicht kurzweiligen Abends. »Beide Teams und die Organisatoren haben einen guten Job gemacht«, betonte TBV- Geschäftsführer Fynn Holpert nach einem internationalen Vergleich, der unter ungewöhnlichen klimatischen und akustischen Bedingungen stattfand. Denn leider hatte sich die feuchtheiße Luft auch den Weg ins Olympic Centre von Danyang gebahnt und war trotz eifrig mit ihren Fächern wedelnden Besuchern nicht aus der gut 3000 Zuschauer fassenden Arena zu vertreiben. DSC-Trainer Stefan Krämer muss genau abwägen, welchen Spieler er wie lange gegen den spanischen Erstligisten einsetzt. Foto: Starke Von der China-Reise des TBV Lemgo berichtet Hans Peter Tipp 2500 hatten sich kurz vor Spielbeginn schließlich doch eingefunden und da bereits den ersten Höhepunkt des Abends verpasst. Eine gute halbe Stunde zuvor waren nämlich die Cheerleader, die bei uns eher als Jazzgymnastik-Gruppe durchgehen würden, erstmals heißgelaufen. Auch die auf der riesigen Leinwand gezeigten Imagefilme über Ostwestfalen- Lippe und Danyang-City erreichten zu diesem Zeitpunkt nur gut 250 Schüler und Jugendliche. Als sich zu den in roter Trainingskluft gekleideten Jugendlichen noch solche in hellblauen und grünen T-Shirts gesellten, nahm der Publikumszuspruch bereits Formen an. Pünktlich zu den Frittierte rittierte Entenfüße nicht der Renner Erlaubt ist, was schmeckt: Ganz so einfach sind die Ernährungsregeln, die Mannschaftsarzt Roland Kessler den TBV- Profis gegeben hat, leider nicht. Ein paar Dinge müssen die TBV-Profis schon beherzigen, damit ihnen China nicht auf den Magen schlägt. »Wasser nur aus abgefüllten Flaschen trinken, und von einem Test der chinesischen Garküchen habe ich abgeraten«, sagt der chinaerfahrene Allgemein- Bender sagt den Bayern ab Peking (dpa). Nationalspieler Lars Bender trotzt allen Abwerbeversuchen von Fußball-Rekordmeister Bayern München. »Bayer 04 hat mir ganz deutlich gesagt, dass ich ein Eckpfeiler des Teams bin und man mich nicht abgeben wird«, erklärte Bender, der in Leverkusen einen Vertrag bis 2017 besitzt. Er wolle sich an keinen weiteren Spekulationen beteiligen. Leicht und locker hat der FC Bayern München unterdessen sein erstes Testspiel in China für sich entschieden. Gegen den Erstligisten Beijing Guo'an gewann der Rekordmeister in Peking mühelos 6:0 (3:0). Mannschaftsarzt Roland Kessler mediziner. Von Experimenten rät er nicht ausdrücklich ab – auch gestern nicht. Da kam beim Festbankett alles auf den Tisch, was die chinesische Küche bietet: frittierte Hühnerfüße, Algensalat, Rührei mit Morcheln, ummantelte Peking-Ente, grüner China-Spargel und Gui- Fisch aus dem »langen Fluss«. Die Spieler griffen beherzt zu. Nur die Entenfüße blieben liegen. Dafür brauchte es keinen medizinischen Rat. Nationalhymnen waren aber auch viele Erwachsene anwesend. Akustisch setzte der Hallensprecher, der normalerweise den heimischen Basketball-Erstligisten unterstützt, die Akzente. Chinesische Angriffe begleitete er durchgehend mit lauter Musik. Hatte Lemgo hingegen den Ball, forderte er nimmermüde die Zuschauer zu rhythmischen Sprechchören an. Er verhinderte aber nicht, dass Lemgo schnell 3:0 führte. Erst nach vier Treffern in Folge zum 12:9 (18.) legten die Hausherren ihre Scheu ab und spielten nun munter mit. Dennoch hätte der TBV höher gewinnen können. Auffällig bei den Chinesen war ein 23 Jahre alter Halblinker. Zhao Chen warf zehn Tore. »Er spielt erst seit sechs Jahren«, sagte Chinas Cheftrainer Yan Weiming, der mit seiner jungen Mannschaft zufrieden war: »Wir hatten vorher noch nie gegen eine europäische Mannschaft gespielt.« Auch TBV-Trainer Dirk Beuchler war mit der Darbietung einverstanden: »Für die besonderen Umstände – Hitze, Zeitumstellung und ein Training am Vormittag – war das eine ordentliche Leistung. Ich bin zufrieden.« TBV-Tore: Kehrmann 6, Bechtloff 5, Schneider 5, Hermann 5, Preiß 3, Zieker 3, Strobel 2, Dietrich 2, Haenen 2, Pekeler 1, Lemke 1 Roger Schmidts Bullen scheiden aus Salzburg/Bielefeld (WB). Paderborns ehemaliger Trainer Roger Schmidt und Red Bull Salzburg haben sich in der Champions-League- Qualifikation blamiert. Der österreichische Fußball-Erstligist siegte zwar gestern Abend im Rückspiel 4:3 (2:1) gegen den luxemburgischen Klub F91 Düdelingen. Nach dem 0:1 im Hinspiel in der vergangenen Woche reichte dieses Ergebnis den Bullen wegen Düdelingens mehr erzielten Auswärtstoren allerdings nicht für die nächste Runde. Salzburg nimmt nun an den Playoffs der Europa League teil. Krämer nimmt keine Rücksicht Arminen testen heute den FC Valencia und denken nur an Borussia Dortmund II Von Sebastian Bauer Bielefeld (WB). Die anstehenden englischen Wochen allein reichen dem DSC Arminia Bielefeld nicht. Also hat der Fußball-Drittligist mit dem Testspiel gegen den FC Valencia heute (19 Uhr, Schüco-Arena) noch eine spanische Woche eingeschoben. Fast scheint es vor dem Testkick, als habe sich das Wetter bewusster auf den südländischen Gegner eingestellt als die Bielefelder. Knallhart zog Cheftrainer Stefan Krämer gestern bei Temperaturen knapp unter 30 Grad sein Athletikprogramm mit den Spielern durch – volle Belastung bei maximalem Sonnenschein. »Auf Valencia werden wir in der Vorbereitung keine Rücksicht nehmen. Uns interessiert nur Borussia Dortmund II«, stellte der 45-Jährige klar. Dort muss der DSC am Samstag (14 Uhr) um Punkte spielen. Ein Grund, warum die heutige Spaß-Partie mit ausschließlich wirtschaftlichem Wert gegen den spanischen Champions- League-Teilnehmer nicht all zu viel Vorfreude bei Krämer auslöst: »Natürlich ist das ein tolles Spiel. Aber der Zeitpunkt ist grenzwertig, so kurz vor dem ersten Auswärtsspiel der Saison.« Eine Arminia, die ihr Ding »nur taub runterspielt«, müssen die Fans laut Krämer aber nicht befürchten: »Wir werden uns schon im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Wehr setzen.« Und dafür die Möglichkeit nutzen, zur Halbzeit einmal komplett durchzuwechseln. Die Belastung muss schließlich verteilt werden. In Liga und Westfalenpokal ist der DSC in den kommenden fünf Wochen neben den üblichen Aufgaben am Wochenende noch dreimal mittwochs in Pflichtspielen gefordert. Oberstes Krämer-Credo ist deshalb: »Alle sollen gesund aus dem Valencia- Spiel herauskommen.« Deshalb soll auch genauestens abgewogen werden, ob Manuel Hornig zum Einsatz kommen kann. Krämer könnte es sich »durchaus vorstellen«, will aber Folgt Dutt auf Sammer? Neuer DFB-Sportdirektor Frankfurt/Main (dpa). Drei Wochen nach dem Abschied von Matthias Sammer als DFB-Sportdirektor hat der Deutsche Fußball-Bund den ersehnten Nachfolger offenbar gefunden. Wie die »Bild« gestern Abend auf ihrer Homepage berichtete, soll Robin Dutt den wichtigen Führungsposten übernehmen. Der DFB wird die Personalie aller Voraussicht nach bereits heute in Frankfurt am Main verkünden. Gestern Abend wollte sich der Verband nicht dazu äußern. Auch Dutt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Dutt habe sich gestern mit DFB- Präsident Wolfgang Niersbach getroffen, um den langfristigen Vertrag klarzumachen, schrieb »Bild« auf seiner Internetseite. Bundestrainer Joachim Löw sei mit der Lösung zufrieden. Beide sollen sich in einem Gespräch auf eine gemeinsame Strategie verständigt haben. Zwischen Löw und Sammer war es in der Vergangenheit immer wieder zu Spannungen gekommen, auch wenn sich beide zuletzt arrangiert hatten. Der eher überlegt auftretende Dutt würde Nachfolger von Querdenker Sammer werden, der Anfang Juli zum FC Bayern München als Sportvorstand gewechselt war. Zuletzt war auch der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, Stefan Kuntz, als Sportdirektor gehandelt worden. Der Europameister von 1996 hatte Kontakte zum DFB aber dementiert. Dutt hatte eigentlich noch ein wenig mit einem neuen Jobantritt warten wollen. Zuletzt hatte er der »Welt« in einem Interview verraten: »Ich werde den Saisonstart in Deutschland abwarten und denke, dass ich dann schon wieder eine spannende Aufgabe bekomme.« Einen Wechsel ins Ausland schloss er aus. Bei seiner nächsten Station wolle er sich »auch Zeit für die privaten Dinge des Lebens nehmen«, hatte Dutt in der Zeitung angekündigt. Der 47-Jährige war am 1. April bei Bayer Leverkusen nach nur neun Monaten entlassen worden. Zuvor hatte die Werkself fünf Pflichtspiele in Serie verloren. Damit war auch die Europa-League- Qualifikation in Gefahr geraten. Robin Dutt freut sich auf seinen neuen Job beim DFB. noch Rücksprache mit dem 29-Jährigen halten. Hornig wird nach seiner Sprunggelenks-OP wieder an die Mannschaft herangeführt. »Ich muss im Training alles gut dosieren, damit es nicht zu viel wird. Wir schauen von Tag zu Tag«, erklärte Hornig gestern. Frühestens in 14 Tagen sieht sein Trainer ihn wieder soweit, in der Startelf stehen zu können. Wann das bei Philipp Heithölter der Fall sein wird, ist offen. Den Mittelfeldspieler plagen Probleme mit der Achillessehne. Deshalb stand der 29-Jährige auch nicht im Aufgebot beim Auftakt gegen Aachen. Krämer: »Philipp ist es aufgrund der Verletzung aktuell nicht möglich, an seine Leistungsgrenze zu kommen.«
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