Wanderfreund - Naturfreunde Berlin eV

Schneesport
In vielen Medien wurde 2002 ein neuer
Trendsport angekündigt, auch „NaturfreundIn“
hat davon berichtet, das SNOWBI-
KEN.
Mit Nachfragen in einschlägigen Kreisen
und der Fachgruppe Wintersport war nicht
viel mehr heraus zu bekommen.
An Hand des Berichtes in „NaturfreundIn“
war also bekannt, dass es ein Gefährt gibt,
das für die alpinen Abfahrten geeignet ist.
Man sitzt wie auf dem Motorrad und lenkt
wie mit dem Fahrrad. Dann sind da noch 2
Gleiter unter den Skischuhen. Der gefederte
Sitz und die leichte Bauart (ca. 7 kg)
bringt den gewünschten Komfort, denn das
Ganze sollte so leicht zu handhaben sein
wie mit ein paar Alpinski.
Hier bei einer Sitzprobe:
Das etwas andere Skivergnügen
Snowbiken
NaturFreunde Berlin
Es blieben einfach noch entscheidende Sachen
zu klären. Auf jeden Fall, diese Sportart
war interessant; das muss ich probieren.
Ich recherchierte im Internet, wo ich auch
fündig wurde, in Obersdorf und Achensee
ist die Hochburg. Also kurzerhand nach
Obersdorf gereist und ein Snowbikekurs
am Sonneneck absolviert.
Ich war also gespannt:
Wie wird denn der Bogen über die
Falllinie eingeleitet?
Wie wird schnell gebremst?
Wie ist das im Schlepplift?
Wie komme ich mit dem Sessellift nach
oben?
Komme ich auch in die Gondel?
Usw. usw.
Aber jetzt der Reihe nach:
Wir fuhren (mein Lehrer
und ich) mit der 4er Gondel
gleich nach oben, der besondere
Service eine Materialgondel
brachte die Snowbikes
hinterher(das ist natürlich
anderswo nicht so).
Oben angekommen, die
Gleiter unter die Füße geschnallt,
das Snowbike zwischen
die Beine und schon
die ersten Schritte oder
XX Wanderfreund 3/2004
NaturFreunde Berlin
besser Schrägfahrten auf dem Idiotenhügel.
Das ging prima so.
Und jetzt über die Falllinie:
Also man klemmt den Sitz zwischen die
Beine und ein Nicken des Kopfes in die gewünschte
Richtung mit gleichzeitiger Lenkerbelastung
bewirkt den entscheidenden
Richtungswechsel, und schon ist man über
die Falllinie mit dem entsprechenden
Glücksgefühl. Und dann gleich zur anderen
Seite und das aneinandergereiht ging es zügig
im Anfängertempo, noch ein wenig verkrampft,
hinunter.
Den ganzen Vormittag habe ich geübt, ich
hatte manchmal ein Tempo, aber nie wirklich
unsicher, ein lockeres Gefühl. Große
Bögen, kleine Bögen und sogar ein Versuch
des Wedelns ist gelungen.
Am Nachmittag ging es an den Schlepplift;
„oh“ dachte ich. Aber ganz einfach, das Bike
kommt zwischen die Beine, stehend den
Schneesport
Anker am Hintern und lässt sich ziehen.
Das Snowbike wird mit dem Oberschenkel
am Lenker mitgezogen.Auch zu zweit, vielleicht
sogar noch besser, ist es möglich.
Das Aussteigen ist genau wie beim Skifahren:
den Anker loslassen und gleiten lassen.
Jetzt war es kein Idiotenhügel mehr, steil,
bucklig, und siehe da, auch hier klappte es
prima. Kein unsicheres Gefühl, keine Angst
des Stürzens, man sitzt ja tief, toll.Von nun
an muss mit Schwungsteuerung gearbeitet
werden. Durch den Schub des steilen Geländes
muss das Bike je nach Hanglage auf
den Kanten geführt werden.Auch das Körpergewicht
muss voll auf Sitz
und Lenker sein, die Füße
werden nur mitgeführt.
Jedenfalls wurden technische
Details und motorische
Feinheiten herausgearbeitet,
die ich nicht alle erwähnen
möchte. Jedenfalls wie ein
Altprofi ging's runter den
Berg. Mein Skilehrer(auch
schon älter) war zufrieden,
nur die Geschmeidigkeit, die
Eleganz und die Technik
müssen noch verbessert
werden.
Die letzte Abfahrt war zum Genießen und
Abschiednehmen. Ein rund um erfolgreicher,
spannender und schöner Tag mit Lust
zum Weitermachen.
Ja es kündigte sich an. Eine Veranstaltung
der „Antenne Tirol“ und der Fa. Brenter
(Hersteller der Snowbikes) in Achenkirch
Wanderfreund 3/2004 XX