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Bundesgartenschau 2015

Die BUGA 2015 in Brandenburg ist die erste, die sich über zwei Bundesländer erstreckt - von Brandenburg an der Havel über Rathenow, Premnitz und das Amt Rhinow bis nach Havelberg in Sachsen-Anhalt. Das verbindende Element der fünf Standorte ist das „blaue Band“ der Havel.

Die BUGA 2015 in Brandenburg ist die erste, die sich über zwei Bundesländer erstreckt - von Brandenburg an der Havel über Rathenow, Premnitz und das Amt Rhinow bis nach Havelberg in Sachsen-Anhalt. Das verbindende Element der fünf Standorte ist das „blaue Band“ der Havel.

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Am blauen Band der Havel<strong>Bundesgartenschau</strong> <strong>2015</strong>Von Dom zu Dom durchs Havelland


Es ist angerichtet......


Von Domzu DomFür diese <strong>Bundesgartenschau</strong> im Havellandmuss man sich Zeit nehmen. Aber manverbringt sie in bester Gesellschaft. Eslassen grüßen: Otto der Große, OttoLilienthal - der Flugpionier, Fontane´s Herrvon Ribbeck und viele fleißige Hände. DasFestival der Letztgenannten, die„Olympiade der Gärtner“ findet erstmals anfünf Standorten statt. Mit einem Tag müderFüße ist das nicht getan. Es geht auf weitenWegen durch Parks und Gärten, übermittelalterliches Kopfsteinpflaster odertreppauf - treppab für diejenigen, die vonhohen Standorten aus die Weitsichtgenießen wollen. Immer wieder lockt diefußfreundliche Alternative: eine entspannteBootsfahrt über die Havel, vorbei gleitendan den Silhouetten der Städte undnatürlicher Uferlandschaft.Die Arena für die Gärtner-Olympiade istdas Havelland, eine Region, die sich dieBundesländer Sachsen-Anhalt undBrandenburg teilen. Von Dom zu Domheißt das Thema der BUGA, die dieHansestadt Havelberg im Norden undBrandenburg an der Havel im Südenverbindet. Rechts und links dieser Achseliegen die Standorte Premnitz, Rathenowund Amt Rhinow/Stölln, die zur einmaligenVielfalt dieser <strong>Bundesgartenschau</strong> ihrenBeitrag leisten. Und für jeden ist etwasdabei: für Gartenfreunde undNaturliebhaber, für Wasserratten und(Rad-)-Wanderer, für Kultur-Freaks und Fansvon alten Steinen.


Lebendige GeschichteDer Havelberger Dom wurde 1170eingeweiht. Im BUGA-Jahr wetteiferndraußen bunte Themengärten undSpielplätze um die Gunst der Besucher.Drinnen hat sich nicht viel an der sakralenStimmung geändert. Im kühlen Dom istZeit für nachdenkliche Momente. UndRaum für die Dom-Besetzer, dieausdrucksstarken Holzskulpturen desBildhauers Lutz Friedel, die überausprovokant die besten Plätze im Domeingenommen haben. Kirche ganz anderszeigen St. Johannis in Brandenburg und St.Laurentius auf der Havelberger Stadtinsel.Sie liefern die Kulisse für opulenteBlumenschauen. Markanter Beobachter


Skulptur: Lutz Friedel


Die Dombesetzer


Die Gletscher der Eiszeit haben nicht alles flachgehobelt. Gelegentlich haben sie aus Geröll undFelsen Hügelketten und Berge aufgeschoben. Und wenn so eine Anhöhe direkt an einer Furt durchden Fluss lag, wurde sie früh zum Sammelpunkt fürMenschen. Auf dem späteren Domberg in Havelbergverehrten heidnische Slawen und Germanen ihreGötter. Otto der Große markierte hier mit einem Bischofssitzsein Revier und ließ als Festung des Christentumseinen Dombau folgen. Auf dem Domberg


Geschichte zum Erleben


Havelberger Impressionen


Das Amt Rhinow/Stölln hat zwar keinen Dom, aber mitdem Gollenberg den ältesten (Segel)-Flugplatz der Welt.Der Flugpionier Otto Lilienthal bewies hier Mut zumFliegen – und bezahlte ihn letztendlich nach einemAbsturz aus 15 Metern Höhe mit dem Tod. Doch er hattedie richtige Idee. Davon kündet seit Oktober 1989 eineausgemusterte Iljuschin der DDR-Fluglinie Interflug, dieheute als Standesamt sehr beliebt ist. Die Landung desLangstreckenjets „Lady Agnes“ auf der 850 Meter kurzenGraspiste ist ein Husarenstück der Luftfahrt-Geschichte.Für den Piloten und sein spektakuläres Flugmanöver gabes einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde. Alles zubesichtigen an Bord der „Lady Agnes“.So weit die Füße tragen: Eine hölzerne Gangway führt inZickzackkurven von der Iljuschin zum Segel-Flugplatzund wieder zurück. Ein Symbol für die Wege, die Ideengehen müssen. Auf den Liegestühlen am „Point ofReturn“ kann man die Füße hochlegen und blickt auf eineLandschaft zum Abheben. Zum Abheben


Der älteste Fluplatz der Welt


Hier gibt´s was auf die Augen : Optikpark in Rathenow


RATHENOWWeitsicht – das ist auch das Stichwort in Rathenow. Vor200 Jahren entstand hier die deutsche optische Industrie.Vor neun Jahren konnten die Rathenower schon malGartenschau üben. Für die Landesgartenschau 2006bauten sie einen Optikpark. Die langen Sichtachsenpräsentieren sich in diesem Jahr im überwältigendenFarbenrausch der Sommerblumen. Gegenüber liegt derWeinberg mit einem weiteren großzügigen Park.Dazwischen die Havel. Und damit man rüberkommt überden Fluß wurde für die BUGA eine rund 350 Meter langeFußgängerbrücke geschwungen.


HAVELLANDDie Eiszeit hat diese Landschaft geprägt. Einplattes Land mit feuchten Wiesen, Feldernund Wälder. Und mittendrin die Havel. Siesei eine Diva, sagen die Kenner, schön undunberechenbar. Statt den kürzesten Wegvom Quellgebiet im Müritz-Nationalparkzum Meer zu nehmen, schlägt sie dieGegenrichtung ein. Wir fließen nach Berlin.In der Hauptstadt schluckt die Havel ihregrößere Schwester, die Spree, passiertPotsdam, um sich gemächlich der„Flußlandschaft Untere Havelniederung“ zunähern, dem Land der <strong>Bundesgartenschau</strong>.Ganz viel Natur, selten gewordene Flora undFauna und urige alte Dörfer prägen dieLandschaft zwischen Brandenburg an derHavel und der Hansestadt Havelberg. DerNABU startete in diesem Flußabschnitt2005 das größte FlußrenaturierungsprojektEuropas. Eine 90 Kilometer langeWellness-Kur für die Havel, die dem Fluß diealte Schönheit wiedergeben soll.


PREMNITZWer mit Kindern unterwegs ist, für den ist Premnitz dieerste Adresse. Die Wege sind kürzer und eine idyllischeHavel-Uferpromenade lädt zum Verweilen ein. Wo einstIndustriekähne Kohle für die Premnitzer Industriebrachten, können heute Freizeit-Kapitäne ein mehr oderweniger perfektes Anlegemanöver vorführen. EinErlebnispfad führt durch den lange vergessenenAuenwald und landet schnell beim Band der Spiele. Hierreihen sich gute alte Gesellschaftsspiele im XXL-Formataneinander und enden an einem erfrischendenWasserspielplatz.


Die Havelregion ist auf jeden Fall die Reise wert. DieGärtner haben alles gegeben, um an den fünf Standortenaus blumigen Kulissen ein Gesamtkunstwerk zu schaffen.Eine unverwechselbare Flußlandschaft will vom Wasseroder vom Land aus – am besten per Rad - erkundetwerden. Geschichte wird lebendig. Und gleich neben derdirekten BUGA-Route geht die Entdeckungsreise weiter.Wenn die Zeit nicht reicht, dann muss man ebenwiederkommen. Die BUGA in der Havelregion ist bis zum 11. Oktobergeöffnet. Alle Infos zu Anreise, Aufenthalt und daskomplette Programm gibt es unterwww.buga-<strong>2015</strong>-havelregion.de


REDAKTIONTEXT + BILDGabriele Arndtwww.missnordrheinwestfalen.deWas ich gern fotografiere: Alles, was grün ist - oder bunt, wassich bewegt, je schneller desto lieber. Alle Bilder, die hier zusehen sind, habe ich selbst gemacht. Jedes schöne Bild hatseine Geschichte - die erzähle ich auch gern. Waidmannsheil -- die einen jagen mit der Flinte. Ich mit derKamera. Ganz ohne Stativ - obwohl man den guten Fotografenbekanntlich ja am Stativ (oder am Klapp-Sessel?) erkennt. Ichgebe zu, dass ich ein kleines Klappschemelchen habe, wenn´smal etwas länger dauert. Aber grundsätzlich bin ich ganz beiden Jägern. Oder hat man die schon mal mit einem Stativ inFeld und Flur gesehen?

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