Layout Strom Kopie 4 - EBM
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SPEZ.14478<br />
4 | 2009<br />
Servicemagazin der <strong>EBM</strong> stromDas<br />
Homestory<br />
Umweltwärme für<br />
<strong>EBM</strong>-CEO Hans Büttiker<br />
Seite 6<br />
Wärmeprojekte<br />
Energie aus Abwasser<br />
Seite 20<br />
Projekt «Hallo Biber!»<br />
Wegbereiter für den Biber<br />
Seite 4
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Sie während der Installation keinen Augenblick verzichten. Selbst wenn der Ölstand<br />
bereits sinkt, können Sie sich noch gegen eine neue Tankfüllung entscheiden, Ihr<br />
vorhandenes Öl aufbrauchen und den Zeitpunkt der Sanierung frei wählen. Auch bei<br />
der Aufstellung überzeugt die WPL durch hohe Flexibilität: Ob Sie sie platzsparend<br />
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TITELBILD: ANDREAS ZIMMERMANN<br />
FOTO: HALLO BIBER/BRUNO MAININI<br />
28<br />
4<br />
6<br />
20<br />
Exklusiver Leserevent: Konzert im KKL<br />
Erleben Sie die Sinfonie Nr. 9 «Aus der<br />
Neuen Welt» von Antonín Dvorˇák im<br />
Kultur- und Kongresszentrum Luzern.<br />
Informationen dazu auf Seite 28.<br />
Inhalt<br />
4 Projekt «Hallo Biber!»<br />
Nager auf dem Vormarsch:<br />
Biber an der Birs<br />
6 Homestory<br />
<strong>EBM</strong>-CEO Hans Büttiker<br />
setzt auf Umweltwärme<br />
Das Team der Kundenbetreuung ist für Sie da.<br />
Telefon 061 415 41 50, Fax 061 415 46 46<br />
E-Mail: kundencenter@ebm.ch<br />
8 Energieeffizienz<br />
Energiespartipps rund ums Wohnen<br />
10 Fokus<br />
«Solarpionier» Ueli Schäfer<br />
14 Prominent<br />
Simon Enzler, Kabarettist<br />
15 <strong>Strom</strong> Wissen<br />
Der Weg eines Pakets<br />
20 Wärmeprojekte<br />
Die <strong>EBM</strong> in Winterthur:<br />
Wärme aus Abwasser<br />
22 Kundenporträt<br />
Actelion in Allschwil<br />
24 Geniessen<br />
Anis: süsslich und aromatisch<br />
26 <strong>EBM</strong>-Kochstudio<br />
Frühlingserwachen in der Küche<br />
27 <strong>Strom</strong>preise<br />
Tiefe Preise und ein neuer Energiefonds<br />
28 Exklusiv<br />
Konzert: Antonín Dvorˇák im KKL<br />
30 <strong>Strom</strong> junior<br />
Ein Experiment mit Eis<br />
31 Rätsel<br />
Stöckli-Ski zu gewinnen<br />
strom 4 | 2009<br />
Jean-Marc Pache,<br />
Redaktion<br />
Energie muss<br />
erschwinglich bleiben<br />
Jetzt, wo es kalt ist, sind wir froh, dass wir<br />
es in unseren vier Wänden gemütlich<br />
warm haben, dass uns genügend Energie<br />
zur Verfügung steht, um den Winter unbeschadet<br />
zu überstehen – und dass wir uns<br />
die Ausgaben für Licht und Wärme auch<br />
leisten können. Mit ihrer «Sowohl-alsauch-Strategie»<br />
sorgt die <strong>EBM</strong> dafür, dass<br />
elektrische Energie auch weiterhin für jedermann<br />
erschwinglich bleibt. Für das Jahr<br />
2010 verzichtet sie aus wirtschaftlichen<br />
Gründen darauf, ihre Preise anzuheben.<br />
Sie ist sich bewusst, dass Privatkunden und<br />
insbesondere Unternehmen im Netzgebiet<br />
der <strong>EBM</strong> weiterhin auf bezahlbare und<br />
damit konkurrenzfähige <strong>Strom</strong>preise angewiesen<br />
sind. Auch Anlagen, die erneuerbare<br />
Energien fördern, müssen sich im<br />
Bereich der Wirtschaftlichkeit bewegen,<br />
sonst haben sie keine Zukunftschancen.<br />
Echte Nachhaltigkeit muss neben den ökologischen<br />
auch soziale und ökonomische<br />
Aspekte berücksichtigen. Die <strong>EBM</strong> zeigt<br />
mit ihren Projekten, dass die Nutzung<br />
von Abwasserwärme aus Kanälen und<br />
Kläranlagen nicht nur die Umwelt entlastet,<br />
sondern sich «unter dem Strich»<br />
auch rechnet.<br />
3
4 Projekt «Hallo Biber!»<br />
Der Biber<br />
kehrt zurück<br />
Der Biber erobert die Nordwestschweiz. Für die Schaffung geeigneter Lebens -<br />
bedingungen setzt sich das Team von «Hallo Biber!» ein. Mit dem Bau einer Biberrampe<br />
hat die <strong>EBM</strong> einen kleinen Beitrag zur Verbreitung des sympathischen Pelztiers<br />
birsaufwärts geleistet.
Die neue Biberrampe<br />
macht das Kleinkraftwerk<br />
Dornachbrugg für Biber<br />
passierbar.<br />
Nun steht dem Biber der Weg ins Laufental<br />
offen. Kleinwasserkraftwerke liefern<br />
zwar grünen Naturstrom, sie bilden aber<br />
für Fisch und Biber oft unüberwindbare Hindernisse.<br />
Für die Fische wurden schon längst Treppen<br />
angebracht, diese kann der Biber aber nicht<br />
benützen. Wer hätte auch gedacht, dass er in der<br />
Nordwestschweiz wieder heimisch wird? Dieser<br />
Umstand freut das Team von «Hallo Biber!»<br />
sehr. Der Biber hat jüngst am Rhein und an der<br />
Ergolz Fuss gefasst. Er siedelt zwischen den beiden<br />
Kraftwerken Birsfelden und Augst sowie an<br />
der Ergolzmündung. Der Förster, Bauingenieur<br />
und Wasserfahrer Werner Götz, Projektleiter<br />
von «Hallo Biber!», hat insgesamt an fünf Orten<br />
Biberbauten entdeckt.<br />
Sympathischer Botschafter<br />
«Der Aktion ‹Hallo Biber!› von Pro Natura ist<br />
voller Erfolg beschieden», berichtet Götz. «Es ist<br />
uns dabei aber nicht nur um die Verbreitung<br />
des Bibers in der Region gegangen, sondern<br />
[ Familienleben ]<br />
Auf gutem Weg: Werner Götz, Projektleiter von «Hallo Biber!», an der BIrs.<br />
Sozialer Nager<br />
Der Biber ist ein intelligentes und<br />
soziales Tier. Paare bleiben ein<br />
Leben lang zusammen und ziehen<br />
ihre Jungen gemeinsam auf. Erst<br />
nach zwei Jahren verlassen die<br />
Jungtiere ihre Eltern und ziehen bis<br />
zu 100 Kilometer weiter. Dabei<br />
kunden sie ein Gebiet regelrecht<br />
auch um die Förderung der Renaturierung von<br />
Gewässern ganz allgemein. Der Biber ist für uns<br />
ein sympathischer Botschafter, um für mehr<br />
Verständnis gegenüber der Natur zu werben.<br />
Wo ein Fluss relativ natürlich ist, kehrt auch der<br />
Biber wieder zurück.»<br />
Der nachtaktive Biber ist ein unproblematisches<br />
Tier und sehr anpassungsfähig. Er lässt<br />
sich vom Menschen kaum stören. Anders als<br />
Fischreiher, Luchs, Wolf und Bär ist er von jedermann<br />
gern gesehen – als Vegetarier frisst er keinen<br />
Fisch. In Seen baut er als Nest Biberburgen,<br />
in Flüssen gräbt er Höhlen in die Böschungen,<br />
die nur vom Wasser her zu erreichen sind. Biber<br />
fällen nur im Winter Bäume, damit sie die Knospen<br />
und die Rinde der Äste verspeisen können.<br />
Sie fressen kein Holz. Daher richten sie an bestehenden<br />
Holzbauten kaum Schaden an. Überhaupt<br />
entstehen Biberschäden nur dort, wo der<br />
Mensch die Gewässer nicht naturgemäss nutzt.<br />
Das Stauwehr des Kleinkraftwerks Dornachbrugg<br />
ist mehrere Meter hoch und links<br />
aus und suchen sich einen optimalen<br />
Platz für den Nestbau. Das<br />
Revier einer Biberfamilie erstreckt<br />
sich rund einen Kilometer entlang<br />
einem Fluss. Ein Biber entfernt<br />
sich aber nie weiter als 20 Meter<br />
von einem Gewässer.<br />
und rechts von Betonmauern und Felswänden<br />
umgeben. Der Biber kann zwar dem Ufer entlang<br />
flussaufwärts klettern, doch am Oberwasser<br />
– zwischen dem Wehr und der alten Nepomukbrücke<br />
– besteht für den Nager keine<br />
Möglichkeit, wieder ins Wasser zu gelangen. Er<br />
muss grosse Umwege in Kauf nehmen und die<br />
Kantonsstrasse überqueren. «Weil die Tiere auf<br />
dem Land eher plump sind, werden sie oft<br />
Opfer des Strassenverkehrs», gibt Götz zu<br />
bedenken.<br />
Direkter Einstieg in die Birs<br />
Jetzt hat die <strong>EBM</strong> am westlichen Ufer eine Rampe<br />
aus Holz erstellt, damit der Biber dort direkt<br />
ins Wasser gelangen kann. Dass solche Rampen<br />
für die Verbreitung des Bibers wirklich erfolgversprechend<br />
sind, zeigt das Beispiel beim<br />
Kraftwerk Birsfelden: Kaum war die Rampe installiert,<br />
tummelten sich unterhalb des Wehrs<br />
im Rhein und in der Birs die ersten Biber.<br />
Der Biber wurde früher vor allem wegen<br />
seines Fells und einer speziellen Drüse gejagt.<br />
Das ölige Sekret aus dieser Drüse, das Bibergeil<br />
oder Castoreum, war als Allerweltsheilmittel gefragt.<br />
Da der Biber vor allem Blätter, Knospen<br />
und frische Rinde von Pappeln und Weiden<br />
frisst, nimmt er grosse Mengen Salicyl auf. Dieser<br />
Wirkstoff enthält natürliche Acetylsalicylsäure<br />
(Aspirin). Wildlebende Biber konnten sich<br />
in Mitteleuropa nur an der Elbe halten. Sie<br />
wurden in den 50er- und 60er-Jahren an verschiedenen<br />
Orten ausgesetzt. Grosse natürliche<br />
Biberpopulationen gibt es unter anderem in<br />
Kanada.<br />
Nebst der Förderung des Bibers setzt sich<br />
«Hallo Biber!» für andere Belange des Naturschutzes<br />
rund um Fliessgewässer und Seen ein.<br />
Weitere Schwerpunkte sind die Ausdolungen<br />
von Kleingewässern, die Ansiedlung des Lachses<br />
und der Schutz einheimischer Krebsarten und<br />
Muscheln. JEAN-MARC PACHE<br />
5<br />
FOTOS: ANDREAS ZIMMERMANN
FOTOS: KENNETH NARS<br />
6 Homestory<br />
Die Solaranlage auf dem Dach sorgt für ausreichend warmes Waser.<br />
Eine Wärmepumpe<br />
im Einklang mit der Natur<br />
<strong>EBM</strong>-CEO Dr. Hans Büttiker hat in seinem Reiheneinfamilienhaus in<br />
Oberdornach die alte Erdgasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen<br />
lassen. Das Warmwasser zum Duschen kommt aus einer Solaranlage<br />
auf dem Dach.<br />
Von seinem gedeckten Sitzplatz in Oberdornach<br />
aus kann Hans Büttiker, Solothurner<br />
Kantonsrat und CEO der <strong>EBM</strong>,<br />
direkt auf einen alten Hochstammkirschbaum<br />
blicken. Seine Kaffeetasse steht auf einem<br />
runden Holz-Gartentisch. Die Möbel sind<br />
Erinnerungen an seine Studienzeit. Der Tisch<br />
stand in der guten Stube, die wettergegerbten<br />
Bistrostühle hatte Büttiker damals preisgünstig<br />
erwerben können.<br />
Büttiker ist kein Freund grosser Worte, er<br />
lässt lieber Taten sprechen. Seit drei Monaten<br />
duscht er mit Warmwasser aus einer Solaranlage.<br />
Die renovationsbedürftige Erdgasheizung<br />
hat er durch eine Wärmepumpe ersetzen lassen.<br />
«Ich bin wirklich erstaunt, wie leistungsfähig<br />
die Solaranlage ist», betont er. Wenn am Tag die<br />
Sonne scheint, ist der 1000-Liter-Boiler abends<br />
auf 60 Grad Celsius aufgeheizt. «Das Faszinierende<br />
an einer Wärmepumpe ist, dass man mit<br />
nur einem Drittel elektrischer Energie und<br />
Umweltwärme auskommt.»<br />
Als der Wolfwiler vor 25 Jahren nach dem<br />
Studium an der ETH in Zürich seine Rückkehr in<br />
den Kanton Solothurn plante und eine Stelle in<br />
der «Elektra» in Münchenstein erhielt, schaute<br />
er an einem Tag gleich sieben Häuser an. Seine<br />
[ Wärmepumpe ]<br />
Effiziente Wärmeversorgung<br />
Mit Wärmepumpen können die CO 2-<br />
Emissionen reduziert werden. In der<br />
Schweiz sind über 140000 Wärmepumpen<br />
in Betrieb. Wärmepumpen<br />
nutzen Umweltwärme aus dem<br />
Erdreich, dem Grundwasser oder der<br />
Umgebungsluft. Eine Wärmepumpe<br />
macht aus einer Kilowattstunde <strong>Strom</strong><br />
Wahl fiel auf ein damals bereits energetisch<br />
vorbildlich gebautes Reiheneinfamilienhaus in<br />
Oberdornach. Inzwischen hat Büttiker regelmässig<br />
in den Unterhalt investiert, neue Fenster<br />
einbauen und den Estrich ausbauen lassen.<br />
Echte Nachhaltigkeit<br />
Der promovierte Ingenieur vertraut harten<br />
Fakten und genauen Zahlen, und er verliert die<br />
Wirtschaftlichkeit nie aus den Augen. «Grüne<br />
Zielsetzungen sind gut und recht, sie müssen<br />
aber auch wirtschaftlich tragbar sein», betont<br />
Büttiker. Denn echte Nachhaltigkeit müsse<br />
auch die sozialen und ökonomischen Aspekte<br />
berücksichtigen. Was die Energieversorgung der<br />
Zukunft betrifft, ist Büttiker optimistisch. Die<br />
Wirtschaft habe noch immer Innovationen hervorgebracht.<br />
Sie müssten aber kostenmässig<br />
vertretbar sein, nur so würden sie sich bei den<br />
Konsumenten durchsetzen.<br />
Bei der Wärmepumpe sieht der <strong>EBM</strong>-CEO<br />
diesbezüglich keine Probleme. Er hat ausgerechnet,<br />
dass er pro Jahr mehrere hundert<br />
Franken Energiekosten einsparen wird. Die Solaranlage<br />
liege noch im Grenzbereich der Wirtschaftlichkeit.<br />
«Doch schliesslich tut man etwas<br />
für die Umwelt und reduziert den CO2-Ausstoss, drei Kilowattstunden Wärme. Sämtliche<br />
Wärmepumpen in der Schweiz<br />
beanspruchen 1,56 Prozent des<br />
Gesamtstromverbrauchs. Mehr als die<br />
Hälfte der neugebauten Einfamilienhäuser<br />
sind mit Wärmepumpen<br />
ausgerüstet.<br />
das zählt auch.» Büttiker hat den Einbau der<br />
neuen Wärmepumpe und der Solaranlage an<br />
die <strong>EBM</strong> Ecotec AG in Auftrag gegeben. «Sie war<br />
preislich zwar am oberen Limit, dafür hat aber<br />
beim Bau alles hervorragend geklappt. Alle involvierten<br />
Handwerker und Spezialisten haben<br />
Hand in Hand gearbeitet», betont Büttiker.<br />
Die Baubewilligung hat Büttiker in der<br />
Kernzone in Oberdornach ohne weiteres erhalten.<br />
Die verschiedenen Formulare für die Fördergelder<br />
hat ihm die Ecotec ausgefüllt. Er<br />
spricht sich als Kantonsrat ausdrücklich für die<br />
Förderung von Gebäudesanierungen durch finanzielle<br />
Anreize aus. Gleichzeitig liessen sich<br />
dadurch ein bisschen Steuern sparen. Büttiker<br />
ortet im Bereich der Gebäudesanierung ein<br />
riesengrosses Energiesparpotenzial. Viele Hausbesitzer<br />
würden heute von tiefen Zinsen pro -<br />
fitieren und hätten die nötigen Mittel, um in<br />
umweltfreundliche Techniken zu investieren.<br />
Der Garten von Verena und Hans Büttiker<br />
ist ein kleines Paradies. An der Fassade klettert<br />
wilder Wein. Buchs und Kletterrosen wachsen<br />
um die Wette, und im Fischteich schwimmen<br />
Zierfische. Die kleine grüne Oase hat durch die<br />
Bauarbeiten kaum gelitten. «Die Leute der <strong>EBM</strong><br />
Ecotec AG haben sich grosse Mühe gegeben»,<br />
sagt Verena Büttiker. JEAN-MARC PACHE<br />
Die Wärmepumpe konnte<br />
platzsparend in einer<br />
Ecke des Waschraums<br />
untergebracht werden.
Aussen und innen grün:<br />
Die Wärme im Haus von<br />
Büttikers stammt aus der<br />
Umwelt.<br />
7
8 Energieeffizienz<br />
Aktive Energieberatung<br />
Die Energieberater der <strong>EBM</strong> unterstützen<br />
<strong>EBM</strong>-Kunden bei der effizienten<br />
Nutzung von Energie -<br />
trägern, dem Einsatz erneuerbarer<br />
Energi en, der Nutzung von<br />
Sonnenenergie, der Umweltwärme -<br />
nutzung mit Wärmepumpen und<br />
beim nachhaltigen Bauen. Im Jahr<br />
Büro<br />
Achten Sie beim Kauf eines neuen Computers auf eine Ausrüstung<br />
mit einem Energiesparmanagement-System. Es versorgt nur<br />
diejenigen Komponenten mit <strong>Strom</strong>, die gerade für den Betrieb<br />
gebraucht werden. Schalten Sie Computer und Bildschirm bei<br />
längeren Arbeitspausen ganz ab. Bildschirmschoner reduzieren<br />
den <strong>Strom</strong>verbrauch nicht, kleinere Bildschirme benötigen – wie<br />
auch beim TV-Gerät – grundsätzlich weniger Energie. Nutzen<br />
Sie Recyclingpapier und drucken Sie beidseitig – Papier zu<br />
produzieren, ist sehr energieintensiv. Aktuelle Geräteinformationen<br />
finden Sie beispielsweise unter www.eae-geraete.ch.<br />
Wärmedämmung<br />
Eine gute Wärmedämmung<br />
verhindert Wärmeverluste von<br />
Gebäuden an die Umgebung<br />
und spart beträchtlich Heizenergie.<br />
Neubauten verbrauchen<br />
gegenüber älteren Gebäuden<br />
60–70 Prozent weniger<br />
Energie.<br />
Wohnzimmer/Küche<br />
Wohnzimmer: Achten Sie beim Kauf von Unterhaltungselektronik<br />
generell auf einen geringen Standby-Verbrauch.<br />
Küche: Küchengeräte stehen während Jahrzehnten im Einsatz. Wählen<br />
Sie daher immer die beste Effizienzklasse (siehe Glossar). Diese<br />
ist übrigens nicht A, sondern A++. Der Unterschied ist enorm; ein<br />
A-Gerät verbraucht 40–80 Prozent mehr <strong>Strom</strong> als ein Gerät der<br />
Klasse A++. Aktuelle Geräteinformationen finden Sie beispielsweise<br />
unter www.eae-geraete.ch.<br />
2008 haben die <strong>EBM</strong>-Energieberater<br />
im Kanton Baselland und in<br />
den solothurnischen Bezirken<br />
Dorneck und Thierstein gegen<br />
6900 Beratungen durchgeführt.<br />
Haben auch Sie Fragen zur sparsamen<br />
und rationellen Energieverwendung?<br />
Kontaktieren Sie uns per<br />
Telefon 061 415 45 47.<br />
Eine Frage der Einstellung<br />
Energieeffizientes Verhalten ist das Gebot der Stunde. Doch wie den<br />
Verbrauch ohne gravierende Einschränkungen reduzieren? Die Beispiele<br />
zeigen: Energie sparen muss nicht wehtun.<br />
Schlafzimmer<br />
Drosseln Sie die Raumtemperatur.<br />
Während im Bad, Wohnund<br />
Kinderzimmer 20 – 22 °C<br />
angebracht sind, sind im<br />
Schlafzimmer und in wenig<br />
genutzten Räumen 18 °C genug.<br />
Nachts geschlossene Rollund<br />
Fensterläden (oder Vorhänge),<br />
die das Fenster verdecken,<br />
halten Kälte sowie Zugluft ab<br />
und verhindern ein schnelles<br />
Entweichen der Wärme.
[ Glossar ]<br />
Energieeffizienzklassen<br />
Sie dienen zur Beurteilung des<br />
<strong>Strom</strong>verbrauchs und sind auf der<br />
Energieetikette und in der Warendeklaration<br />
angegeben. Es gibt<br />
7 Klassen (A bis G); A steht für<br />
einen niedrigen Verbrauch, G für<br />
einen hohen Verbrauch.<br />
Heizung<br />
Haus- und Stockwerkeigentümer können den<br />
Energieverbrauch ihrer Liegenschaft massgeblich<br />
steuern – einerseits, indem sie in die<br />
Dämmung der Gebäudehülle investieren, und<br />
andererseits durch die Wahl der Heizung.<br />
Doch Vorsicht beim energetisch Modernisieren:<br />
Statt unkoordinierte Einzelmassnahmen<br />
vorzunehmen, lohnt sich die Gesamtbeurteilung<br />
durch eine Fachperson.<br />
Auch Mieter können mit ihrem Verhalten für<br />
mehr Energieeffizienz sorgen – gerade im<br />
Winter: Ist es im Zimmer zu warm, stellen Sie<br />
besser die Heizung zurück, als das Fenster<br />
zu öffnen. Vermeiden Sie dauerhaft geöffnete<br />
Kippfenster. Reduzieren Sie die Raumtemperatur<br />
in wenig benutzten Zimmern. Und lüften<br />
Sie alle Räume aufs Mal für wenige Minuten.<br />
Graue Energie<br />
Damit wird diejenige Energiemenge<br />
bezeichnet, die für ein Produkt von<br />
der Herstellung bis zur Entsorgung<br />
aufgewendet werden muss (also<br />
ohne die Betriebsenergie). Die<br />
graue Energie für ein Haushalt-<br />
Grossgerät beträgt ungefähr 1000<br />
Kilowattstunden (kWh). Geht man<br />
von einer Lebensdauer von<br />
15 Jahren aus, werden pro Betriebsjahr<br />
rund 70 kWh der grauen<br />
Energie «amortisiert». Bei der<br />
Beurteilung, ob sich vorzeitiger<br />
Gerätersatz energetisch lohnt,<br />
muss nebst dem Jahresverbrauch<br />
des alten und des neuen Gerätes<br />
auch die graue Energie mit einbe-<br />
zogen werden. Da in den letzten<br />
Jahren grosse Fortschritte in der<br />
Energieeffizienz erzielt wurden,<br />
kann sich der vorzeitige Ersatz<br />
eines alten Geräts auch unter<br />
Berücksichtigung der grauen Energie<br />
lohnen.<br />
Bad<br />
Die Trinkwasseraufbereitung benötigt Energie.<br />
Rund 35 Liter Wasser verbrauchen wir pro<br />
Kopf am Tag allein für die Toilettenspülung –<br />
bis zu 9 Liter auf einmal. Das muss nicht<br />
sein. Nutzen Sie daher eine Wasserspartaste<br />
für das «kleine Geschäft». Baden verbraucht<br />
dreimal so viel Energie wie Duschen.<br />
Stellen Sie beim Einseifen das Wasser ab.<br />
Auch beim Zähneputzen, Rasieren oder<br />
Händewaschen muss das Wasser nicht ständig<br />
laufen. Auch gut: Sparbrausen, bei denen<br />
Luft in den Wasserstrahl mitgemischt wird;<br />
bei einer geringeren Wassermenge kann so<br />
der gleiche Reinigungseffekt erzielt werden.<br />
Reparieren Sie tropfende Wasserhähne sofort.<br />
Bei nur zehn Tropfen pro Minute fliessen<br />
monatlich 170 Liter ungenutzt in den<br />
Abfluss.<br />
Waschküche<br />
Kaufen Sie unbedingt energieeffiziente «AAA»-Geräte (die besten<br />
Maschinen erreichen für alle drei Kriterien Energieeffizienz,<br />
Waschwirkung, Schleuderwirkung die Klasse A). Waschen Sie mit<br />
tiefen Wassertemperaturen – eine 60-°C-Wäsche beispielsweise<br />
braucht rund 60 Prozent mehr <strong>Strom</strong> als eine 40-°C-Wäsche. Eine<br />
gute Schleuderwirkung ist für das nachfolgende Trocknen enorm<br />
wichtig. Beim Schleudern wird das Wasser mit rund hundertmal<br />
weniger Energie aus der Wäsche entfernt als beim Trocknen durch<br />
Wärme (Tumbler). Vermeiden Sie wenn möglich den Einsatz des<br />
Tumblers und trocknen Sie die Wäsche an der Leine. Aktuelle<br />
Geräteinformationen finden Sie unter www.eae-geraete.ch.<br />
9<br />
MODELLGESTALTUNG: STEFANIE ZÜBLIN; MODELL: TOBIAS HEFTI; BILDER: SEBASTIAN DERUNGS; ISTOCKPHOTO; ELECTROLUX AG; MÖBEL PFISTER
10 Fokus<br />
Sonnenwende
FOTOS: MARTIN GUGGISBERG; UELI SCHÄFER<br />
[ Solararchitekt ]<br />
Ueli Schäfer hat vor 30 Jahren mit seinen Solarhäusern<br />
Pionierarbeit geleistet. Heute baut er Häuser ganz<br />
ohne Zentralheizung – wobei die Sonne nicht mehr die<br />
Hauptrolle spielt.<br />
Draussen ist es längst Herbst, und die süssen<br />
Früchte des Feigenbaums im Innenhof<br />
sind gepflückt. Drinnen ist die Atmosphäre<br />
mild. Wir sind zu Gast bei Solarpionier<br />
Ueli Schäfer und sitzen in seinem Arbeitsraum.<br />
Über natürliches, klimagerechtes Bauen zu<br />
sprechen, ist hier ein passender Ort – das Untergeschoss<br />
ist angenehm kühl und dank grossen<br />
ebenerdigen Fenstern äusserst hell.<br />
Ueli Schäfer wohnt und arbeitet hoch über<br />
dem Greifensee in einem «Energiesparhaus der<br />
ersten Stunde» (siehe Zeitstrahl). Das Haus mit<br />
Baujahr 1979 besitzt grosse Fenster mit isolierenden<br />
Innenläden und einen Zentralheizungs-<br />
Holzofen in der Küchenkombination. 22 Jahre<br />
lang war er die einzige Energiequelle neben<br />
dem Haushaltstrom. Dank solarem Direktgewinn,<br />
manchmal etwas spartanischen Temperaturen<br />
sowie den vielen Bewohnern und gelegentlichen<br />
Mitarbeitern liess sich so gut leben.<br />
Heute, nur noch zu zweit und mit etwas älteren<br />
Gliedern, wird im Winter mit etwa 800 Litern Öl<br />
nachgeholfen.<br />
Hätten alle so energiesparend gebaut und<br />
gelebt, hätte der Gebäudepark den Klimawandel<br />
weniger angeheizt. Doch die Mehrzahl der<br />
bestehenden Häuser in der Schweiz schlucken<br />
noch immer Öl oder Gas en gros. Rund 40 Prozent<br />
des inländischen Energiebedarfs werden<br />
für das Heizen und die Warmwassererzeugung<br />
verbraucht.<br />
Fast ohne Heizen<br />
30 Jahre – fast seine gesamte Berufskarriere als<br />
Architekt – hat Schäfer die Kraft und den Lauf<br />
der Sonne eingehend studiert und nach Alternativen<br />
gesucht, um deren Energie in Häusern<br />
Ueli Schäfer<br />
Der heute 66-Jährige führt ein eigenes Architekturbüro<br />
in Binz ZH. Er war zur Zeit der Erdölkrise 30 Jahre<br />
alt und befasst sich seither mit klimagerechtem Bauen.<br />
Die Häuser im abgebildeten Zeitstrahl stammen<br />
alle aus seiner Feder. Sie dokumentieren in einzigartiger<br />
Weise den Weg der «Erkenntnis», den der Architekt<br />
in seiner Karriere gegangen ist. Ueli Schäfer<br />
lebt seit einem Jahr im «Unruhestand».<br />
1973–1979<br />
Erdölkrise und «Sonnenwende»<br />
Erdölkrise und UNESCO-Kongress<br />
«Die Sonne im Dienste des Menschen»;<br />
Ueli Schäfer als Mitgründer der<br />
Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie<br />
(SSES); Pionierphase und<br />
Bau des ersten aktiven Luftkollektorhauses.<br />
Als Beispiel: Luftkollektorhaus in<br />
Lengnau AG.<br />
Bis 1973<br />
Fossile Ressourcen im Überfluss<br />
Bauboom in den 1950er und 1960er<br />
Jahren mit kaum gedämmten Nachkriegshäusern.<br />
Durchschnittsverbrauch<br />
über 20 Liter Heizöläquivalente pro<br />
Quadratmeter Wohnfläche.<br />
Ueli Schäfer baut für seine Eltern<br />
in Urnäsch AR ein «konventionelles»<br />
Haus mit Ölheizung.<br />
Fokus<br />
1979–1986<br />
Passiver Gewinn von Sonnenenergie<br />
Aus ersten Erfahrungen werden<br />
ganzheitliche Konzepte; passiver<br />
Gewinn von Sonnenenergie im Haus<br />
dank grossen Fensterfassaden;<br />
über Sonnenkollektoren werden<br />
Energiespeicher geladen.<br />
Ueli Schäfer baut einen Passivhaus-<br />
Prototyp in Gonten AR.<br />
11
12 Fokus<br />
[ «GEAK» – Energieausweis für Gebäude ]<br />
optimal einzusetzen. Nun – mit 66 Jahren –<br />
denkt er, das Optimum gefunden zu haben. Seine<br />
neusten Einfamilienhäuser verbrauchen weniger<br />
Energie als frühere Bauten und sind in<br />
Bachenbülach, Gelterkinden und – seit letztem<br />
Jahr – in Fislisbach zu besichtigen. Letzteres<br />
steht allerdings nah am Aargauer Reusstal und<br />
deswegen häufig im Nebel. Ein Sonnenhaus mit<br />
Glasfassade zu bauen wie die letzten Jahrzehnte?<br />
Hier nicht möglich. Entstanden ist ein moderner,<br />
kompakter Holzwürfel mit dicken, gut<br />
gedämmten Wänden. Vergleicht man das Haus<br />
mit «Werken» früherer Jahrzehnte, wird klar:<br />
Der Solararchitekt baut heute anders – er scheint<br />
eine «Sonnenwende» vollzogen zu haben.<br />
Am Anfang: «solar total»<br />
1973 war für Ueli Schäfer ein ereignisreiches<br />
und prägendes Jahr: Im August nahm er in Paris<br />
am Weltkongress der UNESCO über die Sonne<br />
im Dienste der Menschen teil, und im Oktober<br />
rüttelte die Ölkrise auf. «Das unerschöpfliche<br />
Energiereservoir der Natur hat mich begeistert»,<br />
erzählt er heute. Er blieb mit seiner Begeisterung<br />
damals nicht lange allein. Ab Mitte<br />
der 1970er Jahre wurden bei ihm Bauherren<br />
vorstellig und wollten «solar total», die aktive<br />
und passive Nutzung der Sonnenenergie: Anfänglich<br />
waren sie als Luftkollektorhäuser bekannt,<br />
später wurden sie Sonnenenergiehäuser<br />
genannt. Es waren für die Sonnenstrahlen offene<br />
Häuser, mit ihren vollständig verglasten<br />
Südfassaden und den Kollektoren als Merkmale.<br />
Zum ersten Manifest der Solarära ist vor allem<br />
das von Schäfer gebaute Einfamilienhaus in<br />
Gonten AR geworden. «Es ging uns darum, das<br />
regional und dem Klima am besten angepasste<br />
Haus zu bauen. Und es zudem auf hohe architektonische<br />
und menschliche Qualitäten auszurichten»,<br />
beschreibt Schäfer sein Wirken.<br />
Rechnen statt warten<br />
Mutige Interessenten, die teils verrückte, teils<br />
verklärte Hausideen aus den natürlichen Stof-<br />
Bestandesaufnahme<br />
In welchem energietechnischen<br />
Zustand befindet sich das<br />
Haus, in dem ich wohne? Seit<br />
August lässt sich dies mit<br />
dem Gebäudeenergieausweis der<br />
Kantone (GEAK) bestimmen. Er<br />
wird von zertifizierten Experten<br />
ausgestellt. Die Liste der zertifi-<br />
fen Sonne und Holz realisiert haben wollten,<br />
fanden sich damals genug. Auch solche, die sich<br />
für ein Schwimmbad als Energiespeicher oder<br />
ein Sparhaus an der Côte d'Azur interessierten.<br />
Nicht alle wurden bedient, nicht alles Ausgedachte<br />
machte am Schluss auch wirklich<br />
Sinn. Doch die Aufbruchstimmung<br />
war spürbar – und erfuhr bei Ueli<br />
Schäfer ausgerechnet beim Warten<br />
auf eine Baubewilligung eine unerwartete<br />
Wende. Zur Überbrückung<br />
der Wartezeit frönte Ueli<br />
Schäfer seiner Lieblingsbeschäftigung:<br />
Er rechnete weiter, um<br />
dem Verhältnis von Energieverbrauch,<br />
Wärmehaushalt<br />
und Sonnenlauf noch genauer<br />
auf die Spur zu kommen.<br />
Die Resultate zeigten an sich<br />
das Erhoffte: Das Haus, das sich<br />
nur über die Direktgewinne, die<br />
Benutzer und die Abwärme der<br />
elektrischen Geräte beheizt, ist<br />
machbar.<br />
Einpacken!<br />
Der Weg dazu musste jedoch anders<br />
als eigentlich gedacht beschritten<br />
werden: Um die starke<br />
Absenz der Sonne im Dezember<br />
und Januar zu kompensieren,<br />
wären nämlich grosse<br />
und teure Energiespeicher<br />
erforderlich gewesen. Die Alternative lag auf der<br />
Hand: Die Gebäudehülle ist einfach wärmer<br />
einzupacken! «Von solar zu polar», beschreibt<br />
Schäfer den Gesinnungswandel dieser Zeit und<br />
die Abkehr von den anfänglichen Hoffnungen,<br />
die Sonnenenergie sei im Überfluss vorhanden.<br />
Sein Gespür für das richtige Klima hat jedoch<br />
nicht gelitten. «Auch mit kompakter Hülle und<br />
besserem Dämmen kann es tolle Bauten geben»,<br />
verabschiedet Ueli Schäfer den Gast in<br />
den nahenden Winter. PAUL KNÜSEL<br />
zierten Experten finden Sie auf<br />
der Homepage www.geak.ch.<br />
Die Website bietet auch Nichtexperten<br />
die Möglichkeit, die<br />
Thematik des Gebäudeenergieausweises<br />
und des Energieeinsparpotenzials<br />
von Häusern<br />
auf spielerische Weise kennen<br />
zu lernen. Für diese Form des<br />
«GEAK light» ist der Einbezug<br />
eines Experten nicht nötig; die<br />
Aussagekraft des Resultates<br />
ist jedoch eingeschränkt, der<br />
Ausweis hat auch keine offizielle<br />
Gültigkeit. Das Ausfüllen des<br />
Ausweises für die eigene Wohnung<br />
dauert eine Viertelstunde.<br />
Spannend auch für Mieter!
FOTOS: MARTIN GUGGISBERG; UELI SCHÄFER<br />
«Es ging uns darum, das regional<br />
und dem Klima am besten<br />
angepasste Haus zu bauen.»<br />
2000 – 2007<br />
Das Passivhaus kommt<br />
Mit bester Dämmung, kontrollierter<br />
Lüftung, Sonnen- und Licht -<br />
einstrahlung durch die Fenster und<br />
den inneren Wärmequellen ist<br />
es ohne Zentralheizung ganzjährig<br />
behaglich.<br />
Passivhaus in Bachenbülach ZH.<br />
1993–2000<br />
Minergie und besseres Dämmen<br />
Minergie wird als Label für das<br />
Niedrigenergiehaus gegründet; Ueli<br />
Schäfer experimentiert ebenfalls,<br />
das Optimum zwischen solarem Energiegewinn<br />
und besser gedämmter<br />
Gebäudehülle festzulegen.<br />
Niedrigenergiehaussiedlung Chienbergreben<br />
in Gelterkinden BL. Durchschnittsverbrauch<br />
bei rund<br />
3 Liter Heizöläquivalent pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche.<br />
Heute<br />
1986–1993<br />
Sonnenhäuser en vogue<br />
Das Interesse an Sonnenenergiehäusern<br />
mit einfachster Technik ist<br />
gross. Diese peilen den Niedrigenergie<br />
standard an, mit einem Bedarf<br />
von rund 5 Liter Heizöläquivalent<br />
pro Quadratmeter Wohnfläche.<br />
Als Beispiel: Sonnenhaus in Oberhelfenschwil<br />
SG.<br />
Leuchttürme der Energiezukunft<br />
Das äusserst sparsame Passivhaus verbraucht nur 2 Liter<br />
Heizöläquiva lent pro Quadtratmeter Wohnfläche. Die<br />
Bautechnologie, mit welcher die Ressourcen neuerdings<br />
nachhaltig genutzt werden können, ist erprobt.<br />
Als Beispiel: Passivhaus in Fislisbach AG.<br />
Fokus<br />
13
14 Prominent<br />
Simon Enzler<br />
Simon Enzler<br />
1976 in Appenzell geboren, wo er heute, nach vier Jahren Zürcher Exil,<br />
wieder lebt. Der Preisträger des Salzburger Stiers 2007 wohnt mit<br />
seiner Partnerin in einem 400 Jahre alten Appenzeller Bauernhaus mit<br />
nur 140 Zentimeter hohen Türen. Nach ersten öffentlichen Auftritten<br />
1999 liess er das Studium sausen und machte sein Hobby mit rasch<br />
wachsendem Erfolg zum Beruf. Zurzeit ist er mit dem Programm<br />
«Phantomscherz» unterwegs. Infos und Termine: www.bretterwelt.ch<br />
«Nichts anderes übrig geblieben»<br />
[1] Welchen Anteil hat die Appenzeller<br />
Herkunft an Ihrem Erfolg?<br />
Einen vergleichbaren wie das<br />
Klavier für den Pianisten.<br />
[2] Aus welcher Motivation heraus<br />
wurden Sie Kabarettist?<br />
Mir ist nichts anderes mehr übrig<br />
geblieben. Nachdem alle<br />
Ratschläge aus meinem Umfeld,<br />
doch einen normalen Beruf zu<br />
erlernen, gescheitert waren,<br />
hatte ich das Glück, von meinem<br />
Hobby leben zu können.<br />
[3] Wie schaffen Sie den Spagat<br />
zwischen Volksnähe<br />
und intellektueller Schärfe?<br />
Ich nehme die Menschen ernst<br />
und vor allem beim Wort und<br />
stelle ihre Meinungen auf der<br />
Bühne in Frage.<br />
[4] Selbst Tragisches bringt<br />
die Leute mitunter zum Lachen.<br />
Schon mal überlegt, weshalb?<br />
Das nenne ich den Phantomscherz.<br />
Man lacht an Stellen,<br />
wo es gar nicht mehr lustig<br />
ist. Lachen hat wahrscheinlich<br />
Als feinsinniger Klischee-Appenzeller provoziert<br />
er Lachstürme. Kabarettist Simon Enzler<br />
über <strong>Strom</strong>-, Rat- und Rückschläge.<br />
Was setzt Sie besonders stark unter <strong>Strom</strong>?<br />
Wenn Leute im Kabarett nur das hören, was gesagt wird, nicht<br />
aber das, was gemeint ist.<br />
Haben Sie schon mal einen <strong>Strom</strong>schlag erlitten?<br />
Ich kann mich noch gut an meinen ersten <strong>Strom</strong>schlag durch einen<br />
Viehhüter – oder «Zwicktroht», wie wir sagen – erinnern. Ich<br />
war ein kleiner Junge und es war fürchterlich. Ich dachte mir, dass<br />
dieser Draht wohl auf «Stier» eingestellt sein muss.<br />
Wo tanken Sie Energie?<br />
Vor allem in der Natur. Ich gehe regelmässig schwimmen und<br />
in die Berge. Da kann ich meine Gedanken wohlig schweifen<br />
lassen.<br />
Welches war Ihre ungeschickteste Kurzschlusshandlung?<br />
Ach, solche passieren mir regelmässig. Ich bin ja eher ein leidenschaftlicher<br />
Mensch. Und da gibt es oft Situationen, die man gerne<br />
zurückspulen würde. Zwar wird man älter, jedoch nicht unbedingt<br />
schlauer.<br />
Wofür brauchen Sie am meisten <strong>Strom</strong>?<br />
Wahrscheinlich für meine Wärmepumpe. Aber zum Glück ist das<br />
auch nicht sehr viel.<br />
Wie sparen Sie <strong>Strom</strong>?<br />
Indem ich das Licht lösche, wo es nicht gebraucht wird, und in der<br />
Zwischensaison hinterm Kachelofen hocke. ANDREAS TURNER<br />
mehr mit Kontrollverlust zu tun<br />
als mit bewusstem Handeln.<br />
[5] Worüber würden Sie sich nie<br />
lustig machen?<br />
Ich habe da keine selbst auferlegten<br />
Grenzen, sondern muss<br />
prinzipiell offen sein für alles.<br />
Jede Gesellschaft hat die Kabarettisten,<br />
die sie verdient.<br />
FOTO: BRETTERWELT GMBH
FOTO: MATTHIAS JURT; PLAINPICTURE/JOHNER<br />
4 | 2009<br />
Sehen & verstehen<br />
stromwissen15<br />
Ein Geschenk für Laura<br />
Der siebzigjährige Alois aus Nesslau im<br />
Toggenburg hat eine elfjährige Enkelin.<br />
Sie heisst Laura, wohnt in Lenzburg und<br />
ist eine begeisterte Kletterin. Angefangen hat<br />
sie in der Kletterhalle, doch jetzt zieht es sie immer<br />
öfter hinaus an den Fels. Grossvater Alois<br />
hat deshalb beschlossen, ihr zu Weihnachten<br />
einen rechten Rucksack zu schenken. Besorgt<br />
hat er ihn schon, er muss ihn jetzt nur noch von<br />
Nesslau nach Lenzburg befördern lassen.<br />
Alois packt den Rucksack in eine Kartonschachtel<br />
und bringt diese zur Poststelle Nesslau.<br />
Damit es gleich am nächsten Tag ankommt,<br />
gibt er es als «PostPac Priority» auf. Die Kundenberaterin<br />
am Schalter nimmt das Paket entgegen,<br />
zieht die Frankatur ein und klebt eine<br />
Etikette mit dem Sendungs-Strichcode auf den<br />
Karton. Als sie das fragende Gesicht von Alois<br />
sieht, erklärt sie ihm: «Dank diesem Strichcode<br />
können die Sortiermaschinen das Paket rasch<br />
wiedererkennen.»<br />
Alois überlegt, was denn eigentlich mit<br />
dem Paket passiert, damit es den Weg an seinen<br />
Bestimmungsort findet und pünktlich am<br />
nächsten Tag ausgeliefert wird. Über 100 Mio.<br />
Paketsendungen seien es pro Jahr, hat ihm einmal<br />
ein Kollege erklärt. Da braucht es wohl viel<br />
Technik und viele Mitarbeiter.<br />
Welchen Weg das Paket von Alois auf seinem<br />
Weg von Nesslau nach Lenzburg nimmt<br />
und wann es sich wo befindet, zeigt das Schaubild<br />
auf der folgenden Doppelseite. ><br />
In der Adventszeit herrscht bei<br />
der Post Hochbetrieb. Das Dossier<br />
«stromwissen» zeigt Hintergründe<br />
zu Logistik und Technik.<br />
Wie sieht der Weg eines Pakets vom<br />
Aufgabe- zum Zielort aus?<br />
> Mehr auf den Seiten 16 bis 18
INFOGRAFIK: © 2009 INFEL AG, CLAUDIO KÖPPEL; FOTO: LANGENDORF GMBH<br />
16 Sehen & verstehen<br />
2<br />
1<br />
Daillens<br />
600 000<br />
Meisterleistungen<br />
Pro Tag verarbeiten die drei Paketzentren<br />
insgesamt durchschnittlich<br />
rund 600 000 Pakete. In den<br />
Tagen vor Weihnachten schnellt<br />
diese Zahl auf über 1 Million<br />
hoch. Die Mehr arbeit wird mit<br />
längeren Arbeitszeiten und<br />
Temporärangestellten bewältigt.<br />
Ein Paket von Nesslau<br />
nach Lenzburg<br />
3<br />
1000 000<br />
Frauenfeld<br />
Mägenwil Wil SG<br />
Lenzburg<br />
Urdorf<br />
Härkingen<br />
4<br />
Nesslau<br />
5<br />
Für die Paketpost ist die Schweiz in<br />
drei Gebiete mit je einem Paket -<br />
zentrum aufgeteilt. Die Sammlung und<br />
die Ver teilung innerhalb dieser Ge -<br />
biete besorgen 50 Distributionsbasen<br />
und -filialen. Für die Agglomeration<br />
Zürich befindet sich in Urdorf eine zu -<br />
sätzliche Sortierstelle. Die schwarze<br />
Linie zeigt den Weg eines Pakets von<br />
Nesslau nach Lenzburg.<br />
6<br />
7
8<br />
[1] 10:00 Paketaufgabe an der Poststelle<br />
Nesslau<br />
[2] 12:10 Abholung mit Lieferwagen<br />
[3] 13:30 Ankunft in der Distributionsbasis<br />
Wil SG<br />
[4] 16:30 Abholung mit Lastwagen<br />
[5] 17:00 Ankunft im Paketzentrum<br />
Frauenfeld<br />
[6] ––:–– Sortierung auf Zielzentrum<br />
Härkingen, Verlad auf Bahnwagen<br />
[7] 21:10 Abfahrt Güterzug<br />
[8] 22:23 Ankunft im Paketzentrum<br />
Härkingen<br />
[9] ––:–– Sortierung, Verlad auf Doppel<br />
decker-Lastwagen<br />
[10] 02:15 Abfahrt mit Doppeldecker<br />
[11] 03:00 Ankunft in der Distributionsbasis<br />
Mägenwil<br />
[12] 05:15 Beladen des Zustellfahrzeugs<br />
[13] 07:00 Abfahrt in den Zustellbezirk<br />
[14] 09:15 Übergabe des Pakets in<br />
Lenzburg<br />
Doppelstock-Sattelschlepper<br />
Bei den für den Pakettransport eingesetzten<br />
Lastwagen kommen statt<br />
Anhängerzügen immer mehr Doppelstock-Sattelschlepper<br />
zum Einsatz.<br />
Diese haben bei ungefähr gleichen<br />
Aussenmassen eine um 50 Prozent<br />
höhere Ladekapazität. So kann die<br />
Post die Anzahl Fahrten reduzieren.<br />
10<br />
9<br />
13<br />
11<br />
14<br />
12<br />
240 000 Liter Dieselöl hat sie damit<br />
im letzten Jahr eingespart. Die Doppelstöcker<br />
können auf zwei Etagen<br />
beladen werden. Ein hydraulischer<br />
Hubboden sorgt für ein effizientes<br />
Be- und Entladen auch der oberen<br />
Etage. Er kann auf die Höhe der<br />
Laderampe abgesenkt werden, was<br />
den Ladevorgang beschleunigt.<br />
Hintergrund<br />
Brennpunkte der<br />
Logistik<br />
[ Distributionsbasis ]<br />
Die Pakete eines bestimmten<br />
Einzugsgebiets gelangen über<br />
die Poststellen (teilweise auch<br />
direkt) in eine der 50 Distribu -<br />
tionsbasen und -filialen der<br />
Schweizerischen Post, in der<br />
Regel mit Last- oder Lieferwagen.<br />
Die Pakete sind mit einem<br />
Strichcode versehen, damit<br />
sie maschinell wiedererkennbar<br />
sind. Weder in den Poststellen<br />
noch in den Distributionsbasen<br />
findet eine Sortierung statt.<br />
[ Paketzentrum ]<br />
Die Post verfügt über drei Paketzentren:<br />
Daillens im Waadtland,<br />
Frauenfeld in der Ostschweiz<br />
und dazwischen Härkingen<br />
(zuständig auch für das Tessin).<br />
Aus den umliegenden Distribu -<br />
tionsbasen werden die Pakete<br />
mit Lastwagen oder per Bahn in<br />
das jeweilige Paketzentrum<br />
angeliefert und dort vorsortiert.<br />
Liegt der Zielort im Einzugsgebiet<br />
dieses Paketzentrums, werden<br />
die Pakete feinsortiert und mit<br />
Lastwagen oder per Bahn in die<br />
entsprechenden Distributions -<br />
basen verteilt. Liegt der Zielort<br />
im Einzugsgebiet eines der beiden<br />
anderen Paketzentren,<br />
werden die Pakete in sogenannte<br />
Wechselbehälter (Container)<br />
geladen und per Bahn dorthin<br />
transportiert. Die Feinsortierung<br />
und die Verteilung an die Distributionsbasen<br />
erfolgen dann von<br />
dort aus.<br />
[ Paketbote ]<br />
In den Distributionsbasen be -<br />
laden die Paketboten ihre Lieferwagen<br />
mit den Paketen ihres<br />
Zustellbezirks. Anschliessend<br />
verteilen sie die Pakete an die<br />
Empfänger. Ein Teil der Pakete<br />
wird an die zuständigen Post -<br />
stellen weitergeleitet und von<br />
dort verteilt.<br />
[ Riesige Mengen ]<br />
Gut 100 Mio. Pakete befördert<br />
die Schweizerische Post pro<br />
Jahr. Pro Kopf sind das rund<br />
14 Pakete – so viel wie in<br />
keinem anderen Land Europas.<br />
Darin eingerechnet sind<br />
sowohl die Geschäftskunden<br />
(Anteil 80 Prozent) als auch<br />
die Privat kunden (20 Prozent).<br />
17
FOTOS: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI; DIE POST<br />
18 Sehen & verstehen<br />
Vorsortierung durch<br />
die Kreuzweiche<br />
Im Paketzentrum kommen die Pakete<br />
mit einer Geschwindigkeit von<br />
6 Kilometern pro Stunde auf einem<br />
Förderband daher. Dank seinem<br />
Strichcode ist jedes Paket identifizierbar.<br />
Aufgrund der mit dem<br />
Strichcode verknüpften Adresse<br />
entscheidet der Rechner, ob es bei<br />
der Weiche nach links oder nach<br />
rechts zu leiten ist, und dreht die<br />
kreisförmigen Scheiben mit den<br />
Förderrollen blitzschnell in die richtige<br />
Richtung. Auf der einen Seite<br />
geht es weiter in ein anderes Paketzentrum,<br />
auf der anderen Seite in<br />
die Hauptsortierung.<br />
Sehen & verstehen –<br />
computeranimiert<br />
und interaktiv:<br />
www.strom-online.ch<br />
Das Herz der Paketverarbeitung<br />
Die drei Paketzentren in Daillens, Härkingen und Frauenfeld sind Dreh- und Angelpunkt<br />
der Paketverarbeitung der Schweizerischen Post. Ein reibungsloser Betrieb setzt eine zuverlässige<br />
<strong>Strom</strong>versorgung voraus.<br />
Die Post setzt bei der Verarbeitung der<br />
Pakete stark auf Automatisierung. Trotzdem<br />
wird an vielen Stellen auch Hand -<br />
arbeit geleistet, beispielsweise beim Be- und<br />
Entladen der Fahrzeuge.<br />
Wenn die Pakete im Paketzentrum eintreffen,<br />
legen Postmitarbeiter sie als Erstes mit der<br />
Adresse nach oben auf ein Förderband. Ein<br />
Scanner liest den aufgeklebten Strichcode sowie<br />
die Adresse (unlesbare Adressen werden separat<br />
verarbeitet). Zudem wird das Paket automatisch<br />
gewogen und vermasst. Alle Daten<br />
werden im Zentralrechner mit dem Strichcode<br />
verknüpft, sodass es danach genügt, den Strichcode<br />
zu lesen, um zu wissen, wohin das Paket<br />
geschickt wird. Zudem kann der Kunde zu jedem<br />
Zeitpunkt via Internet abfragen, wo sich<br />
seine Sendung befindet und ob der Empfänger<br />
sie bekommen hat (www.post.ch/trackandtrace).<br />
Anschliessend folgt die Vorsortierung: An<br />
einer Kreuzweiche (Bild oben) werden die für<br />
ein anderes Paketzentrum bestimmten Sendungen<br />
aussortiert und in Wechselbehälter<br />
geladen, die per Bahn in das zuständige Paketzentrum<br />
fahren. Die anderen Pakete gelangen<br />
in die Hauptsortierung.<br />
Auf Kippschalen fahren die Pakete weiter.<br />
Grosse Pakete werden auf zwei Kippschalen<br />
befördert. Der Zieldatenserver bestimmt, wo<br />
jedes Paket ausgekippt wird. Über eine Rutsche<br />
landet es bei den anderen Sendungen desselben<br />
Zielgebiets und wird von Hand in die jeweilige<br />
Rollbox gepackt. Zum Weitertransport gelangen<br />
Im Paketzentrum (hier Härkingen) kippt die Sortieranlage die Pakete in die richtige Rutsche. Postmitarbeiter<br />
stapeln sie anschliessend in Rollboxen.<br />
die Rollboxen anschliessend in Wechselbehälter<br />
oder in Lastwagen.<br />
Die Tagesleistungen variieren stark. Im Paketzentrum<br />
Härkingen beispielsweise werden<br />
pro Tag im Durchschnitt 235 000 Pakete verarbeitet.<br />
In Spitzenzeiten – so vor Weihnachten –<br />
sind es 400 000, der Tagesrekord liegt bei<br />
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4
FOTOS: <strong>EBM</strong><br />
20 Wärmeprojekte<br />
Wärme aus dem Abwasserkanal<br />
Die <strong>EBM</strong> betreibt in der Schweiz über 150 Wärmeanlagen. In Winterthur und Stansstad<br />
realisiert sie zwei Grossprojekte für die Nutzung von Wärme aus Abwasser. In Immensee hat<br />
sie eine Holzschnitzel-Heizanlage in Betrieb genommen.<br />
Die Überbauung Wässerwiesen ist eine<br />
moderne, grosszügig gestaltete Siedlung<br />
am Rande von Winterthur. Sie umfasst<br />
rund 400 Wohnungen mit etwa 1000 Einwohnern.<br />
Statt mit Erdgas werden die Wohnungen<br />
schon bald mit Abwasserwärme geheizt. Die<br />
<strong>EBM</strong> nutzt die Wärme aus dem neuen Haupt-<br />
Abwasserkanal der Stadt Winterthur; sie lässt<br />
dort Wärmetauscher anbringen und übernimmt<br />
mit einem Wärmecontracting die Versorgung<br />
der gesamten Überbauung. Maximal<br />
wird ein Grad Celsius Wärme entzogen, um somit<br />
auch weiterhin eine tadellose Funktion der<br />
Kläranlage zu garantieren. Die Entzugsleistung<br />
beträgt 400 kW. Die Abwasserwärmetauscher<br />
verteilen sich auf eine Länge von 154 Metern, ihre<br />
Gesamtfläche beträgt 161 Quadratmeter. Durch<br />
die Rückgewinnung der Wärme aus dem Abwasser<br />
können rund 80 Prozent des jährlichen<br />
Wärmebedarfs sichergestellt werden. Die Anlage<br />
nimmt ihren Betrieb im Frühjahr 2010 auf.<br />
Energie aus der Kläranlage<br />
Die <strong>EBM</strong> hat in Stansstad den Zuschlag für die<br />
Realisation eines Wärmeverbunds erhalten. Die<br />
dazu benötigte Energie wird aus Grundwasser,<br />
aus dem Abwasser der ARA Rotzwinkel und aus<br />
der Abwärme des Klärgas-Blockwerkheizkraftwerks<br />
gewonnen. Die Gemeinde Stansstad am<br />
Fusse des Bürgenstock zählt 4600 Einwohner.<br />
Hier wird ab 2010 mit Abwasserwärme<br />
geheizt: Überbauung<br />
Wässerwiesen in Winterthur.<br />
Ans Abwassernetz der ARA Rotzwinkel sind die<br />
Gemeinden Stans, Stansstad, Oberdorf, Ennetmoos,<br />
Dallenwil und Wolfenschiessen angeschlossen.<br />
Die Wärme aus dem gereinigten<br />
Abwasser wird dazu benutzt, einen Wärmeverbund<br />
mit Energie zu versorgen. Das Projekt ist<br />
so ausgelegt, dass rund 50 Liegenschaften an<br />
den Wärmeverbund angeschlossen werden<br />
können. Die Initiative ging von den Verantwortlichen<br />
der genossenschaftlich organisierten<br />
Uertekorporation Stansstad aus, der die Waldund<br />
Forstwirtschaft obliegt. Die Wärme aus<br />
dem Abwasser und dem Grundwasser wird mit<br />
zwei Wärmepumpen auf ein zu Heizzwecken<br />
nutzbares Niveau gebracht. Um die Spitzen -<br />
lasten abzudecken, kommt ein zusätzlicher<br />
ölbefeuerter Kessel zum Einsatz. Die Leistung<br />
der gesamten Anlage beträgt maximal 2500 kW.<br />
Holzschnitzel für die Bethlehem Mission<br />
Die Bethlehem Mission Immensee, das Gymnasium<br />
Immensee und der Gewerbe- und Industriepark<br />
Hohle Gasse AG haben ein Wärme -<br />
contracting mit der <strong>EBM</strong> abgeschlossen. In<br />
einer ersten Etappe wurde die Heizung auf den<br />
neusten Stand der Technik gebracht: Im September<br />
2008 hat man noch vor der Heizperiode die<br />
drei alten Ölheizkessel durch einen modernen<br />
Ölkessel mit 750 kW Leistung ersetzt. Der neue<br />
Ölkessel kommt in der Übergangszeit und im<br />
Sommer für die Warmwasseraufbereitung zum<br />
Einsatz. Ausserdem hilft er mit, Spitzenlasten<br />
abzudecken.<br />
Die Hauptlast der Wärmeversorgung hat<br />
jedoch ab Dezember 2008 eine Holzschnitzelheizung<br />
mit 1200 kW Leistung übernommen.<br />
Beim Gewerbepark Hohle Gasse AG wurde ein<br />
neues Silo gebaut, das die Holzschnitzel aufnehmen<br />
kann. Der Holzschnitzelbedarf beträgt<br />
rund 5900 Kubikmeter pro Jahr. Insgesamt<br />
lassen sich so jährlich 370 000 Liter Heizöl einsparen.<br />
Eine Wärmepumpe von 100 kW ergänzt<br />
die Anlage. Die benötigten Holzschnitzel liefern<br />
eine ortsansässige Sägerei, die Forstwirtschaft<br />
und die Landwirtschaft. Ein Landwirt ist im Bezirk<br />
für die Kompost- und Grüngutsammlung<br />
zuständig. Er separiert die dicken Äste im Gartenabraum<br />
und verarbeitet sie zu Holzschnitzeln.<br />
Da seine Biogasanlage im Sommer einen<br />
Wärmeüberschuss produziert, können damit<br />
die Holzschnitzel aus der Grüngutsammlung<br />
vorgetrocknet werden. JEAN-MARC PACHE<br />
Blick in den Abwasserkanal,<br />
der bald 400 Wohnungen mit<br />
Wärme versorgen wird.
[ Abwasserwärme ]<br />
Umweltschonende Energie<br />
Die <strong>EBM</strong> besitzt eine grosse Erfahrung<br />
in der Realisation von Abwasserwärmeanlagen.<br />
So wurden 1999<br />
in Zwingen, 2002 in Binningen,<br />
2004 in Schaffhausen sowie 2006<br />
in Luzern (Heizen und Kühlen)<br />
grosse Anlagen gebaut, die alle<br />
bestens funktionieren.<br />
Das Engagement der <strong>EBM</strong> und<br />
ihrer Partner zeigt einmal mehr,<br />
dass sich durch den Entzug von<br />
Wärme aus Abwasser effizient und<br />
umweltschonend Energie gewinnen<br />
lässt. In der Schweiz besteht diesbezüglich<br />
noch grosses Potenzial.<br />
21
22 Kundenporträt<br />
Actelion wächst rasant: 2010 wird das neue Business Center fertiggestellt.
FOTOS: ACTELION (ZVG)<br />
Actelion beschäftigt in<br />
Allschwil knapp 800<br />
Personen für Forschung<br />
und Entwicklung.<br />
Wenn Zellen unter<br />
<strong>Strom</strong> stehen<br />
In der Forschungsabteilung von<br />
Actelion in Allschwil wird mit<br />
kleinsten <strong>Strom</strong>flüssen die<br />
Wirkung von Medikamenten an<br />
Zellen untersucht. Actelion ist ein<br />
biopharmazeutisches Unter -<br />
nehmen, das stürmisch wächst.<br />
Kleinste <strong>Strom</strong>mengen spielen in der<br />
Laborwelt eine wichtige Rolle. In der<br />
Elektrophysiologie werden bei Actelion<br />
<strong>Strom</strong>flüsse an Zellen im Picoampèrebereich<br />
gemessen. Zellen besitzen sogenannte Ionenkanäle<br />
in ihren Zellwänden, mit denen elektrische<br />
Signale im Herz oder Gehirn weitergeleitet<br />
werden. Wird diese Reizleitung durch den Einfluss<br />
von Substanzen in ihrer Funktion gestört,<br />
sind die Auswirkungen schwerwiegend: Organe<br />
können Schaden nehmen.<br />
Medikamente müssen in der Forschung auf<br />
solche unerwünschten Nebenwirkungen untersucht<br />
werden. Ein Roboter bestückt dazu die<br />
Platinen mit einzelnen in Lösung befindlichen<br />
Zellen und gibt kleinste <strong>Strom</strong>stösse ab, um die<br />
Situation in einem Herzen zu simulieren. Die<br />
Höhe des gemessenen Widerstands gibt<br />
darüber Auskunft, ob die Ionenkanäle geöffnet<br />
oder geschlossen sind und ob sich einzelne<br />
[ Ausbaupläne ]<br />
Sichere Energieversorgung<br />
Die <strong>EBM</strong> stellt für Actelion die elektrische Energie<br />
bereit. Die Kapazitäten müssen laufend aus ge baut<br />
werden. Im Zusammenhang mit dem Bau des<br />
Business Center wird eine vierte Trafostation realisiert.<br />
Bei den Neubauten achtet Actelion auf eine<br />
energiesparende Architektur. Die heute dezentral<br />
versorgten Gebäude sollen mittelfristig durch eine<br />
einzige Wärmezentrale versorgt werden.<br />
Substanzen auf die Funktion dieser Kanäle<br />
negativ auswirken können.<br />
Rasantes Wachstum<br />
Actelion gilt in der Region als Paradebeispiel für<br />
eine innovative und erfolgreiche Senkrechtstarterin.<br />
Begonnen hat alles im sogenannten Geisterhaus<br />
im Gewerbegebiet Bachgraben in Allschwil.<br />
Heute platzt der Gebäudepark von<br />
Actelion aus allen Nähten. Und das rasante<br />
Wachstum geht weiter. Jeden Monat werden<br />
etwa 20 neue Mitarbeitende eingestellt. Die<br />
Kräne kreisen: Das dringend benötigte neue<br />
Business Center wird 2010 fertiggestellt.<br />
Die Aktiengesellschaft wurde 1997 mit<br />
einer grossen Portion Pioniergeist und Risikobereitschaft<br />
gegründet. Drei Jahre später ging<br />
das Unternehmen an die Börse. Der Wirkstoff<br />
Bosentan führte das Unternehmen in die Gewinnzone.<br />
Er kam als erstes Produkt von Actelion<br />
unter der Handelsbezeichnung Tracleer® auf<br />
den Markt. Mit dem Medikament kann eine<br />
seltene, chronische und lebensbedrohende<br />
Krankheit, die pulmonal-arterielle Hypertonie,<br />
behandelt werden. Inzwischen ist Tracleer in<br />
über 50 Ländern zugelassen. In den letzten<br />
Jahren hat Actelion zahlreiche Entwicklungssubstanzen<br />
vorangebracht.<br />
Hohe Innovationskraft<br />
«Ein neues Medikament zu entdecken und eine<br />
kleine Pille zu entwickeln, die das Leben eines<br />
Menschen positiv verändern kann, hatte für<br />
mich immer schon etwas Magisches», betont<br />
CEO Dr. Jean-Paul Clozel. Actelion hat auch<br />
heute die Innovationskraft, den lebhaften Unternehmergeist<br />
und die Flexibilität aus der<br />
Gründerzeit nicht verloren. Die Unternehmensstrategie<br />
baut darauf, dass Innovationen, wenn<br />
immer möglich, freier Lauf gelassen wird. Wesentlich<br />
ist, dass bei der Produkteentwicklung<br />
ein langfristiger Mehrwert geschaffen wird.<br />
Bei der Entwicklung von neuen Medikamenten<br />
ist es vor allem wichtig, dass der komplexe<br />
Prozess von der Entdeckung einer neuen<br />
Substanz über die Zulassung bis hin zur Marktreife<br />
möglichst rasch vor sich geht. Bereits auf<br />
dem Markt erhältliche Produkte von Actelion<br />
werden durch Datenmaterial aus klinischen<br />
Studien gestützt und ständig weiterentwickelt.<br />
Von den etwa 2200 Mitarbeitenden bei Actelion<br />
arbeiten über 330 Personen in der Forschung.<br />
Über Expertise-Plattformen wird eine hohe Produktivität<br />
bei der Generierung von innovativen<br />
Substanzen erreicht. Der Schwerpunkt liegt auf<br />
Wirkstoffen auf der Basis kleiner Moleküle. Im<br />
Fokus steht dabei ein breites Spektrum von<br />
Krankheiten, gegen die bisher keine oder kaum<br />
Medikamente existieren.<br />
Das Entwickeln von neuen Medikamenten<br />
braucht nicht nur mentale, sondern auch physikalische<br />
Energie. Die Labors mit ihren grossen<br />
Kühl- und Lüftungsanlagen benötigen viel<br />
<strong>Strom</strong>, obwohl sie konsequent mit Wärme -<br />
rückgewinnung arbeiten. Fazit: Auch um den<br />
<strong>Strom</strong>fluss an Zellen im Picoampèrebereich<br />
messen zu können, braucht es <strong>Strom</strong> – aus der<br />
Steckdose. JEAN-MARC PACHE<br />
23
FOTOS: STEFAN KUBLI, DIANA ULRICH<br />
24<br />
Geniessen<br />
Chräbeli backen – eine hohe Kunst.<br />
Anis ist nicht gleich Anis. Die Früchte der<br />
krautartigen Anispflanze verwechselt<br />
unsereins oft mit denjenigen des echten<br />
Stern anis, die auf hohen Bäumen wachsen. Im<br />
Geruch sind sich die beiden Gewürze sehr änlich,<br />
erst auf der Zunge schmeckt man den feinen<br />
Unterschied.<br />
Anis verleiht vor allem Gebäck eine milde,<br />
süsslich-aromatische Note. Am bekanntesten<br />
sind die Chräbeli, an denen sich zur Weihnachtszeit<br />
Ba nausen die Zähne ausbeissen,<br />
während Feinschmecker sie sich langsam im<br />
Munde zer gehen lassen. Unverzichtbar ist das<br />
angenehm süssliche Gewürz, das erfrischendleicht<br />
an Minze erinnert, auch in Lebkuchen.<br />
Mit Anis lassen sich fabelhafte Desserts zube-<br />
[ Tipp ]<br />
Chräbeli wollen Füessli<br />
Richtige Chräbeli müssen auf<br />
einem hohen Füsschen stehen.<br />
Doch das ist grosse Kunst. Und<br />
die geht so: die geformten und<br />
eingeritzten Teig-Chräbeli auf ein<br />
gut eingefettetes Backblech<br />
setzen. Oder auf ein mit Wassernebel<br />
besprühtes Backpapier.<br />
Im Anis steckt<br />
mehr als Chräbeli<br />
Sie schmecken süsslich und aromatisch, erinnern an Weihnachten<br />
oder 1001 Nacht und unterstützen beide die Verdauung. Botanisch<br />
verwandt sind Anis und Sternanis jedoch nicht.<br />
reiten. Zum Beispiel ein Orangensalat, der nicht<br />
mit dem obligaten Pfefferminzblatt garniert ist,<br />
sondern kurz in einem gezuckerten Anisaufguss<br />
eingelegt wurde. Oder eine Kugel Vanilleglace,<br />
die auf einem warmen Apfel- oder Birnenkompott<br />
liegt, der statt mit Zimt zur<br />
Abwechslung mit etwas gemahlenem Anis verfeinert<br />
wurde. Das Aroma von Sternanis ist ähnlich<br />
wie jenes von Anis, jedoch würziger und<br />
voller. Dadurch taugen die filigranen Gewürzsterne<br />
ausgezeichnet für die scharfe und<br />
die asiatische Küche. Ein Hauch von Sternanis<br />
im Currygericht zaubert indisches Flair auf den<br />
Teller. Sehr gut lässt sich das süsslich-feurige<br />
Gewürz auch mit Karotten kombinieren, sei es<br />
als Suppe oder als raffinierte Gemüsebeilage.<br />
Bei Raumtemperatur ohne Durchzug<br />
8 bis 12 Stunden trocknen<br />
lassen. So werden die Chräbeli<br />
oben trocken und bleiben<br />
unten feucht. Das bewirkt, dass<br />
der Dampf beim Backen im<br />
Ofen nicht nach oben, sondern<br />
nach unten entweicht, worauf<br />
das Chräbeli einen Fuss bekommt.<br />
Auch Gurkensalat statt mit Dill oder Ratatouille<br />
statt mit Rosmarin einmal mit ein wenig Stern -<br />
anis parfümiert sorgen für anregende Geschmackserlebnisse.<br />
Überall, wo man Anis als Speisegewürz verwendet,<br />
kennt man ihn auch als Würzmittel<br />
für gebranntes Wasser und Likörs, wobei der<br />
ertragsreichere Sternanis den Anis als Geschmacksgeber<br />
zunehmend ablöst. Während<br />
der aromatische Anis in der Schweiz allenfalls<br />
im «Chrüüterschnaps» Verwendung findet, produzieren<br />
die Franzosen mit Pastis, die Griechen<br />
mit Ouzo oder die Türken mit Raki weltberühmte<br />
Anisspirituosen. Die Behauptung, nach<br />
einem opulenten Mahl würden diese Brände<br />
die Verdauung besonders gut unterstützen, ist
Ueli Schneider, Jona,<br />
Schweizer Club<br />
kochender Männer<br />
(SCKM).<br />
an sich richtig. Aber nicht wegen des Alkohols,<br />
sondern wegen des Anis. Aus der klassischen<br />
französischen Küche ist Anisschnaps nicht wegzudenken.<br />
Fisch und Muscheln werden oft «au<br />
Pernod» zubereitet, wobei Pernod, ein reiner<br />
Anisschnaps, nur sehr dezent eingesetzt wird.<br />
Etwas stärker kommt der Anisgout zum Tragen,<br />
wo der Eigengeschmack beispielsweise von<br />
Kalbsnieren in eine leicht andere Richtung gelenkt<br />
werden soll. Nie aber darf Anis in der Küche<br />
«vorschmecken». Er soll als überraschender<br />
Begleiter auftreten, den man nicht auf Anhieb<br />
erkennt. Und das gilt nicht nur in der französischen<br />
Küche. HARTMUTH ATTENHOFER<br />
Anis-Tipp<br />
«Der Geschmack ist würzig, leicht bitter<br />
und erinnert etwas an Fenchel und<br />
Lakritz. Er gibt der Sauce eine besondere<br />
Note. Sternanis kocht man im Ganzen<br />
mit und entfernt ihn vor dem Servieren<br />
wieder aus dem Gericht. Für einige<br />
Saucen zerstösst man den Sternanis<br />
auch im Mörser.»<br />
[ Rezept ]<br />
Entenbrust an Orangen-<br />
Kardamom-Sternanis-Sauce<br />
(für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
4 kleine Entenbrüstchen<br />
15 grüne Kardamomkapseln<br />
4 Sternanis<br />
5 dl Orangensaft<br />
5 dl Hühnerbouillon<br />
100 g kalte Butter<br />
2 Schalotten<br />
evtl. Maizena zum Binden<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
[1] Für die Sauce den Sternanis und die<br />
Kardamomkapseln im Mörser zerstossen. Die<br />
Schalotte fein würfeln und alles in Butter<br />
anziehen. Mit Orangensaft und Bouillon ablöschen<br />
und auf knapp 1 /3 einreduzieren.<br />
[2] Die Entenbrüstchen auf der Hautseite mit<br />
einem Messer einritzen, mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Die Entenbrüstchen in einer heissen<br />
Pfanne von beiden Seiten anbraten und<br />
mit der Hautseite nach unten im Backofen<br />
bei 200 Grad etwa 5 Minuten weitergaren.<br />
[3] Die Orangen-Sternanis-Kardamom-Sauce<br />
durch ein Sieb in eine Pfanne passieren.<br />
Evtl. mit Maizena binden. Abschliessend die<br />
kalten Butterwürfel einrühren.<br />
25
FOTO: ANDREAS ZIMMERMANN<br />
26 <strong>EBM</strong>-Kochstudio [ Termine ]<br />
Frühling im Topf<br />
Gemeinsam ein leckeres Gericht zubereiten macht Freude. Bei den <strong>EBM</strong>-<br />
Kochkursen können sich Hobbyköchinnen und -köche auch einmal an eine<br />
anspruchsvollere Aufgabe wagen.<br />
� Französische Küche. Sie ist für ihre Raffinesse<br />
weltbekannt. Einen kleinen Einblick in die französische<br />
Kochkunst erhalten die Teilnehmenden<br />
bei der Zubereitung von gebratener Dorade, Perlhuhnbrust,<br />
Gemüse und Polenta sowie karamellisierter<br />
Mango, Früchte-Crumble und Vanilleglace.<br />
� Karneval in Venedig. Der Kurs führt ins Veneto,<br />
in die Welt von Commissario Brunettis Fällen.<br />
Neben Fisch spielen Spaghetti con vongole eine<br />
wichtige Rolle. Zum Nachtisch sorgen Panna<br />
cotta und weitere Überraschungen für Spannung.<br />
� Frühlingsboten. Spargeln, Morcheln und Erdbeeren<br />
sind die Highlights des Frühlings. Kombiniert<br />
mit einem saftigen Stück Fleisch, neuen<br />
Kartoffeln und einer zarten Vorspeise, lassen sie<br />
keine kulinarischen Wünsche offen.<br />
� Moderne Schweizer Küche. Traditionelle<br />
Schweizer Gerichte mit saisonalen Produkten<br />
müssen nicht altmodisch sein. Eine spannende<br />
Kombination bieten Kalbsnuss mit Currysauce<br />
auf Apfelringen und Risotto, zur Vorspeise Forellensoufflé<br />
und zum Nachtisch Bananenparfait<br />
mit lauwarmer Schokoladesauce.<br />
� Kinderkochkurse/Teeniekochen. Alles ist Wurst.<br />
Die Vielfalt der Würste ist gross. Einige Arten<br />
werden in köstliche Gerichte «verpackt». Ein luftiger<br />
Kuchen im Backblech und eine Süssmost-<br />
Crème bilden den krönenden Abschluss.<br />
Anmeldung unter Telefon 061 411 40 00 – ab Montag,<br />
30. November 2009, 8 Uhr. Aus administrativen Gründen können<br />
Anmeldungen nur telefonisch entgegengenommen werden!<br />
Die Platzzahl ist auf 12 Personen pro Kochkurs beschränkt.<br />
Die Anmeldungen werden nach ihrem Eingang berücksichtigt.<br />
Der Kostenbeitrag pro Kochkurs und Person beträgt CHF 20.–.<br />
Haben Sie etwas Geduld, wenn die Leitungen besetzt sein sollten.<br />
Die Nachfrage ist erfahrungsgemäss sehr gross.<br />
Kurse im<br />
<strong>EBM</strong>-Kochstudio<br />
Februar bis April<br />
2010<br />
Mittagskurs mit Ursula Retica<br />
jeweils von 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Karneval in Venedig<br />
Mittwoch 10. Februar 2010<br />
Freitag 26. Februar 2010<br />
Montag 1. März 2010<br />
Frühlingsboten<br />
Mittwoch 3. März 2010<br />
Freitag 5. März 2010<br />
Freitag 12. März 2010<br />
Montag 15. März 2010<br />
Freitag 19. März 2010<br />
Freitag 26. März 2010<br />
Montag 29. März 2010<br />
Montag 12. April 2010<br />
Freitag 16. April 2010<br />
Freitag 23. April 2010<br />
Mittagskurs mit Raphael Lacosse<br />
jeweils von 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Französische Küche<br />
Mittwoch 10. März 2010<br />
Mittwoch 24. März 2010<br />
Mittwoch 7. April 2010<br />
Mittwoch 14. April 2010<br />
Mittwoch 21. April 2010<br />
Kochabend mit Josy Nussbaumer<br />
jeweils von 18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Moderne Schweizer Küche<br />
Freitag 19. Februar 2010<br />
Donnerstag 25. Februar 2010<br />
Freitag 26. Februar 2010<br />
Mittagskurs mit Josy Nussbaumer<br />
jeweils von 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Moderne Schweizer Küche<br />
Mittwoch 3. Februar 2010<br />
Donnerstag 11. Februar 2010<br />
Montag 8. März 2010<br />
Donnerstag 18. März 2010<br />
Montag 22. März 2010<br />
Mittwoch 31. März 2010<br />
Montag 19. April 2010<br />
Montag 26. April 2010<br />
Kochabend mit Barbara Wenziker<br />
Kinder-/Teeniekochkurs<br />
von 17.30 bis 21.30 Uhr<br />
Kinderkochkurs<br />
Freitag 5. März 2010<br />
Freitag 19. März 2010<br />
Freitag 23. April 2010<br />
Freitag 30. April 2010<br />
Teeniekochkurs (Wiederholung)<br />
Freitag 5. Februar 2010
Die <strong>EBM</strong> fördert mit einem neuen Energiefonds Investitionen in erneuerbare Energien.<br />
Alter <strong>Strom</strong>preis – neuer Energiefonds<br />
Die <strong>EBM</strong> verzichtet 2010 auf<br />
eine Preiserhöhung. Darüber<br />
hinaus unterstützt sie mit dem<br />
neuen <strong>EBM</strong>-Energiefonds<br />
Genossenschafter, die in erneuerbare<br />
Energien investieren wollen.<br />
Die <strong>Strom</strong>beschaffung für die <strong>EBM</strong> verteuert<br />
sich. Mit Sicht auf die Wirtschaftslage<br />
und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts<br />
Nordwestschweiz belässt die <strong>EBM</strong> aber<br />
2010 ihre Preise für Netz und Energie auf dem<br />
gleichen Niveau wie 2009. Daraus resultiert für<br />
die <strong>EBM</strong> eine Margenreduktion von 3,5 Millionen<br />
Franken. Die <strong>EBM</strong> liegt mit ihren Preisen<br />
immer noch 20 bis 25 Prozent unter dem<br />
Marktpreis und bewegt sich im schweizweiten<br />
Vergleich im Mittelfeld.<br />
Angebot und Nachfrage von elektrischer<br />
Energie klaffen europaweit weiterhin auseinander.<br />
Das heisst, dass die <strong>Strom</strong>preise auch in Zukunft<br />
nach oben tendieren werden. Die Verantwortlichen<br />
der <strong>EBM</strong> sind sich bewusst, dass<br />
speziell die Industrie- und Gewerbekunden auf<br />
konkurrenzfähige <strong>Strom</strong>preise angewiesen sind,<br />
um im internationalen Wettbewerb bestehen<br />
zu können.<br />
Ein neuer <strong>EBM</strong>-Energiefonds für die Region<br />
Die <strong>EBM</strong> besitzt den statutarischen Auftrag,<br />
erneuerbare Energien zu fördern. Bis anhin hat<br />
sie mit einem jährlichen Beitrag von 660 000<br />
<strong>Strom</strong>preise<br />
Franken die Energieförderung des Kantons<br />
Basel-Landschaft unterstützt. Die Delegierten<br />
haben an der Delegiertenversammlung vom<br />
9. Juni 2009 einstimmig einem neuen <strong>EBM</strong>-<br />
Energiefonds zugestimmt. Diesem wird zur<br />
Finanzierung eine Million Franken aus dem<br />
Jahresgewinn 2008 zur Verfügung gestellt.<br />
Mit dem neuen <strong>EBM</strong>-Energiefonds werden<br />
ab 2010 Projekte für Energieeffizienz und erneuerbare<br />
Energien direkt unterstützt. Vom<br />
<strong>EBM</strong>-Energiefonds können Genossenschafte -<br />
rinnen und Genossenschafter aus dem Baselbiet,<br />
dem Kanton Solothurn und dem Elsass<br />
profitieren. Wer für sein Gebäude eine Wärmedämmung<br />
plant, Sonnenkollektoren oder Fotovoltaikanlagen<br />
anschaffen will, kann bei der<br />
<strong>EBM</strong> ein Gesuch stellen und eine finanzielle Unterstützung<br />
beantragen.<br />
Weitere Details können Interessierte ab<br />
dem 15. Dezember direkt der <strong>EBM</strong>-Homepage<br />
www.ebm.ch entnehmen. Die <strong>EBM</strong> ist überzeugt,<br />
dass ihr Umweltengagement durch den<br />
neuen <strong>EBM</strong>-Energiefonds weiter vorangetrieben<br />
und in der Öffentlichkeit zudem besser<br />
wahrgenommen wird. JEAN-MARC PACHE<br />
27<br />
FOTOS: DR
28<br />
Leserreise<br />
Das besondere<br />
Schottlanderlebnis<br />
Entdecken Sie mit «<strong>Strom</strong>» Städte,<br />
Schlösser, Inseln und das Hochland.<br />
Eine Woche Natur und Kultur.<br />
Die «<strong>Strom</strong>»-Leserreise 2010 führt im kommenden<br />
Sommer nach Schottland. Wasser, Erde und<br />
faszinierendes Licht. Man wird selbst der Klischees<br />
nicht überdrüssig. Schlösser, Whisky-Distillerien<br />
und das Loch Ness sind keine Kulissen<br />
für Touristen, sondern authentische Zutaten für<br />
diesen faszinierenden Cocktail an Natur, Kultur<br />
und Geschichte. Wir fliegen direkt nach Edinburgh,<br />
reisen mit Bus und Bahn zu den Sehenswürdigkeiten<br />
und schlafen in schönen Hotels.<br />
Weitere Infos und Anmeldeformulare sind ab<br />
1. Dezember 2009 erhältlich unter:<br />
www.strom-zeitschrift.ch (Events) oder bei<br />
Patrizia Märki, Telefon 044 299 41 41,<br />
maerki@infel.ch.<br />
FOTOS: PAOLO CARTA; 21ST CENTURY PRODUCTIONS/OLIVER GUTFLEISCH; FREMDENVERKEHRSAMT VÄSTERBOTTEN; KEYSTONE; IVAN SUTA; ISTOCKPHOTO; KKL; DANIEL VASS<br />
Exklusives <strong>Strom</strong>-Konzert im KKL<br />
Melodien aus der<br />
«Neuen Welt»<br />
Erleben Sie das populärste sinfonische Werk des<br />
tschechischen Komponisten Antonín Dvorˇ ák: die 9. Sinfonie.<br />
Was für ein Glücksgefühl für die<br />
amerikanischen Siedlerpioniere:<br />
Nach wochenlanger Schifffahrt<br />
endlich in den Hafen New Yorks<br />
einzufahren, vorbei an der Freiheitsstatue,<br />
vor sich die «Neue Welt».<br />
Genau diesen Pioniergeist der damaligen<br />
Zeit hat der tschechische Komponist<br />
Antonín Dvorˇák während seines dreijährigen<br />
Amerikaaufenthaltes eingefangen und<br />
in seiner 9. Sinfonie für immer musikalisch<br />
festgehalten.<br />
Wir freuen uns, Sie im Rahmen eines<br />
exklusiven Konzertes zu begrüssen. Aus Lugano<br />
haben wir das renommierte «Orchestra<br />
della Svizzera Italiana» eingeladen, das<br />
im Jahr 2010 sein 75-jähriges Jubiläum<br />
Bestellen Sie hier Ihre<br />
Tickets zum Spezialpreis!<br />
� Datum: Sonntag, 31. Januar 2010,<br />
ab 11 Uhr<br />
� Ort: Konzertsaal des KKL Luzern<br />
(direkt beim Luzerner Hauptbahnhof)<br />
� Inbegriffen: Gutschein für ein<br />
Getränk an der Konzert-Bar (Wein, Bier<br />
oder Softdrink)<br />
� Nach Eingang Ihrer Bestellung erhalten<br />
Sie eine Rechnung. Bearbeitungs gebühr<br />
und Versand kosten: Fr. 10.–. Diese<br />
Gebühr wird pro Bestellung nur einmal<br />
erhoben!<br />
feiert. Unter der erfahrenen Leitung von<br />
Mikhail Pletnev spielt es neben der<br />
9. Sinfonie von Antonín Dvorˇák auch<br />
noch einige seiner populären «Slawischen<br />
Tänze». Das Orchestra della Svizzera<br />
Italiana ist ein kulturelles Flaggschiffe des<br />
Tessins und geniesst europaweit einen hervorragenden<br />
Ruf. Es nimmt regelmässig an<br />
Festivals in Montreux und Stresa teil und<br />
gastiert in vielen europäischen Städten.<br />
Seit 2008 leitet Mikhail Pletnev als erster<br />
Gastdirigent das Orchester. Er wurde<br />
bereits 1995 vom damaligen Präsidenten<br />
Boris Jelzin mit dem Russischen Staatspreis<br />
ausgezeichnet, einer besonderen Ehre, die<br />
2002 Präsident Wladimir Putin mit der<br />
abermaligen Verleihung erneuerte.<br />
Ausgezeichnet: Gastdirigent Mikhail Pletnev.
Das KKL bei Nacht.<br />
Die Akustik des Konzertsaals ist unübertroffen.<br />
Porträtbild von<br />
Antonín Dvorˇák,<br />
um 1890.<br />
Ja, ich bin beim «<strong>Strom</strong>»-Konzert am 31.1.2010 im KKL dabei!<br />
Spezialpreise Anzahl Offizielle<br />
«<strong>Strom</strong>» Tickets Ticketpreise<br />
� Kat. I: Fr. 120.– Fr. 140.–<br />
� Kat. II: Fr. 90.– Fr. 110.–<br />
� Kat. III: Fr. 65.– Fr. 80.–<br />
� Kat. IV: Fr. 50.– Fr. 60.–<br />
� Kat. V: Fr. 35.– Fr. 40.–<br />
Name<br />
Vorname<br />
Strasse/Nr.<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Coupon einsenden an: Infel, «Aus der Neuen Welt», Postfach 3080, 8021 Zürich.<br />
Oder bestellen Sie Ihre Tickets via Internet unter www.strom-zeitschrift.ch.<br />
Die Freiheitsstatue mit der berühmten Fackel.
30 <strong>Strom</strong> junior [ Clever ]<br />
Eis braucht mehr Platz als Wasser.<br />
Es passiert immer wieder, dass<br />
geschlossene Flaschen im Tiefkühler<br />
platzen – denn Wasser<br />
dehnt sich beim Einfrieren aus.<br />
Auch wenn die Strassen im<br />
Frühling holprig sind und viele<br />
Schlaglöcher haben, sind<br />
daran die kalten Temperaturen<br />
im Winter und das Regen- oder<br />
Schmelzwasser schuld. Das Wasser<br />
sickert am Tag, wenn die Temperaturen<br />
über null Grad sind, in die<br />
Ritzen und Risse des Asphalts und<br />
gefriert in den kalten Nächten.<br />
Und weil Eis mehr Platz braucht als<br />
Wasser, sprengt das sich ausdehnende<br />
Eis den Strassenbelag.<br />
Eisige Experimente<br />
Wenn es draussen bitterkalt ist, herrschen auf dem Balkon oder im Garten die idealen<br />
Bedingungen für spannende Experimente. Dann wird der Winter richtig toll, auch wenn<br />
genügend Schnee zum Schlitteln wieder einmal fehlt.<br />
Das brauchst du:<br />
Ein Wasserglas, Hahnenwasser, einen<br />
wasserlöslichen Filzstift und ein Plätzchen<br />
im Freien oder im Tiefkühler.<br />
1Fülle ein Wasserglas bis etwa zur Hälfte<br />
mit Wasser. Frage zuvor besser deine<br />
Eltern, welches Glas du nehmen darfst.<br />
Wertvolle, zerbrechliche<br />
Gläser eignen sich für<br />
das Experiment<br />
nämlich nicht.<br />
3<br />
2<br />
Wenn die Temperaturen draussen unter<br />
dem Gefrierpunkt sind, dann lasse das<br />
gefüllte Wasserglas über Nacht auf dem<br />
Balkon, im Garten oder auf dem Fenstersims<br />
stehen. Ist es jedoch zu warm, als<br />
dass das Wasser gefrieren könnte, so<br />
stelle das Glas in den Tiefkühler – aber<br />
unbedingt so, dass nichts ausleert.<br />
Markiere nun mit dem<br />
Filzstift den oberen<br />
Wasserstand. Also schaue, bis<br />
wohin das Wasser reicht, und<br />
mache dort einen Strich.<br />
Hat sich für euch<br />
schlaugemacht:<br />
Noa Ruis, 9 Jahre alt.<br />
Eure Frage an:<br />
redaktion@strom-zeitschrift.ch<br />
[ Gewusst? ]<br />
Schmelzende Eisberge<br />
Jetzt weisst du, dass sich Wasser ausdehnt,<br />
sobald es zu Eis gefriert. Also müsstest du<br />
nun auch den Ausgang dieses Experiments<br />
erraten können: Lasse in ein Wasserglas einige<br />
Eiswürfel purzeln und fülle das Glas<br />
randvoll mit Wasser auf. Die Eiswürfel<br />
schwimmen nun wie kleine Eisberge oben<br />
auf dem Wasser. Was passiert jetzt, wenn<br />
das Eis schmilzt? Überläuft dann das Glas?<br />
Oder doch nicht?<br />
4<br />
Am nächsten Morgen erlebst du<br />
eine eisige Überraschung: Das<br />
Wasser ist gefroren – und das<br />
Glas ist bis über den Strich<br />
mit Eis gefüllt. Eis braucht<br />
also tatsächlich mehr Platz<br />
als Wasser.<br />
ILLUSTRATION: SIEGMAR MÜNK; FOTO: RENÉ RUIS
[ Preise ]<br />
Ein Stöckli-Ski «Laser SC» inkl. Bindung», Wert 1190 Franken, sowie<br />
drei Abendessen im Restaurant RED, Wert je 300 Franken.<br />
1. Preis: Der Stöckli Laser SC<br />
ist ein polyvalenter Ski mit Slalomcharakter.<br />
In diesem Ski steckt<br />
100 Prozent Rennerfahrung aus<br />
der Stöckli-Weltcupschmiede.<br />
ein Tor<br />
erzielen<br />
Nachlassen<br />
der<br />
Aufmerksamkeit<br />
Bindewort<br />
Fluss durch<br />
Sankt<br />
Petersburg<br />
zerstörtes<br />
Schiff<br />
Gemeinde<br />
am<br />
Zugersee<br />
Eidg.<br />
Technische<br />
Hochschule<br />
(Abkürzung)<br />
plötzliches<br />
scharfes<br />
Geräusch<br />
Kosename<br />
eines<br />
Elternteils<br />
polizeil. Bereitschaftsdienst<br />
Osten (frz.)<br />
Code,<br />
Losung,<br />
Parole<br />
Üetliberg<br />
leichter<br />
Schlag<br />
1<br />
Körperglied<br />
Befehl,<br />
Auftrag<br />
grosse Vorführung<br />
Stadt im<br />
Kt. Bern<br />
Teil der<br />
Damenkleidung<br />
Präposition<br />
Freude<br />
am Tun<br />
englischer<br />
Meerbusen<br />
Musikkapelle<br />
Genussmittel<br />
8<br />
übertriebene<br />
Eile,<br />
grosse Hast<br />
Fahrzeugluftreifen<br />
Fluss durch<br />
Winterthur<br />
Wasservogel<br />
linke<br />
Kontoseite<br />
Roman<br />
von Zola<br />
ehrenhalber<br />
(Abk.)<br />
1<br />
Anspruchsvolle Fahrer dürfen sich<br />
demnach auf sportliche Fahreigenschaften<br />
und ein schnittiges<br />
Design freuen.<br />
Bein (engl.)<br />
schweizer.<br />
Historikerʆ<br />
Zufluss<br />
zum<br />
Walensee<br />
Zündschnur<br />
Leuchte<br />
mit Halogenlampe<br />
Verkaufsstand<br />
digitale Leitung<br />
(Abk.)<br />
Abhang<br />
Jassbegriff<br />
Weberkamm<br />
10<br />
dicht, fest<br />
Rätselrater<br />
giessen,<br />
schütten<br />
fadenscheinig<br />
Physikerʆ<br />
(Galileo)<br />
2. bis 4. Preis: Geniessen Sie<br />
schweizerisch-mediterrane Küche<br />
im mit 15 Gault-Millau-Punkten<br />
ausgezeichneten Restaurant RED<br />
im KKL Luzern.<br />
AdelsprädikatGewerkschaft,<br />
Abk.<br />
Mangel an<br />
klarem Weg<br />
olymp. Komitee<br />
(Abk.)<br />
7 2<br />
altgriechischer<br />
Dichter<br />
Grusswort<br />
Feldbahnwagen<br />
Urheber,<br />
Verfasser<br />
HandlungsweiseZeichengerät<br />
blasierter<br />
Vornehmtuer<br />
völlige<br />
Umkehr<br />
Trockenheit<br />
Papierzählmass<br />
Impressum: Internet: www.strom-zeitschrift.ch | 87. Jahrgang | Heft 4, Dezember 2009 | Erscheint vierteljährlich | ISSN-1421-6698 | Verlag und<br />
Redaktion: Infel AG, Postfach 3080, 8021 Zürich, Telefon: 044 299 41 41, Telefax: 044 299 41 40, E-Mail: redaktion@infel.ch | Gesamtleitung: Beat Schaller |<br />
Redaktion: Michael Frischkopf (Leitung), Matthias Bill, Peter Christoph, Julia Dieziger, Daniela Hefti, Daliah Kremer, Alexander Jacobi, Andreas Turner, Elmar<br />
zur Bonsen | <strong>Layout</strong>: Maya Schneeberger, Philipp Beeler | Bildredaktion: Diana Ulrich, Rahel Hüberli, Matthias Jurt | Lithos: n c ag, Urdorf | Druck und<br />
Distribution: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen | Anzeigenmarketing: Infel AG, Daniel Hofmann, Telefon: 044 299 41 76 | Gesamtauflage: 706 820<br />
Exemplare (WEMF-beglaubigt).<br />
Nordeuropäerin<br />
5<br />
6 9<br />
Fussglied<br />
Schweizer<br />
Maler,<br />
† 1915<br />
(Max)<br />
wohltuend<br />
mild<br />
Verkehrsmittel<br />
enge Waldschlucht<br />
Zuchtstier<br />
3<br />
4<br />
Bootssportlerin<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Nutztier<br />
Machen Sie mit<br />
Rätsel<br />
2.– 4. Preis<br />
Sie haben drei Möglichkeiten:<br />
[1] Rufen Sie an unter:<br />
Telefon 0901 908 118<br />
(1 Franken pro Anruf) und sagen<br />
Sie nach dem Signalton das<br />
Lösungs wort, Namen und Adresse.<br />
[2] Senden Sie uns eine Postkarte mit<br />
dem Lösungswort an Infel,<br />
«<strong>Strom</strong>»-Herbsträtsel, Postfach,<br />
8099 Zürich.<br />
[3] Geben Sie das Lösungswort online<br />
ein unter www.strom-zeitschrift.ch.<br />
Teilnahmeschluss: 10. Januar 2010.<br />
Gewonnen!<br />
1. Preis<br />
Das Lösungswort des letzten Preisrätsels<br />
lautete: Prognose.<br />
Wir gratulieren den Gewinnern:<br />
1. Preis: Das Mammut-Outdoor-Paket<br />
hat gewonnen: Herr Josef Sidler-<br />
Fischer, 6210 Sursee<br />
2. und 3. Preis: Je einen Dyson-Staubsauger<br />
für Allergiker haben gewonnen:<br />
Frau Rita Freuler, 8750 Glarus, sowie<br />
Frau Rahel Torp, 7214 Grüsch<br />
IMO - COC - 025036<br />
Diese Zeitschrift wird klimaneutral gedruckt.<br />
Sämtliche CO2-Emissionen werden in myclimate-<br />
Klimaschutzprojekten kompensiert.<br />
31
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Absolut bügelfrei! Hier auswählen:<br />
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bezahlen Sie den günstigen Kennenlern-Preis von<br />
nur Fr. 99,-, den wir normalerweise für ein Hemd<br />
dieser hochwertigen Qualität kalkulieren müssten.<br />
Nie mehr bügeln!<br />
Denn Sie haben Besseres zu tun als bügeln!<br />
Für diese Hemden gilt: einfach waschen, trocknen<br />
lassen und fertig. Auch ohne lästiges Bügeln wird<br />
Ihr Trelegant ® -Hemd mit dem Kragen ohne Knopf<br />
wieder extraglatt.<br />
Nichts engt Sie ein!<br />
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Sie am Hals nicht ein, denn es hat den Kragen<br />
ohne Knopf. Dadurch ist die Kragenweite stufenlos<br />
regulierbar. Ob mit fest gebundener Krawatte<br />
als Anzughemd getragen, mit leicht gelockerter<br />
Krawatte oder offen als sportliches Freizeithemd –<br />
der Trelegant ® -Kragen ist bequem und sitzt trotzdem<br />
perfekt.<br />
Verarbeitung: Aufgesetzte Brusttasche. Verstellbare<br />
2-Knopf-Manschetten.<br />
Material: 100% schadstoffgeprüfte Baumwolle.<br />
Waschmaschinenfest und bügelfrei.<br />
Bestelltelefon:<br />
071 727 99 62<br />
www.walbusch.ch/strom<br />
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Halbarm Langarm<br />
Ärmel- verkürzt normal extralang<br />
längen ca. 58 cm 63 cm 68 cm<br />
Kragenw. 38 bis 52 38 bis 48 38 bis 52 40 bis 52<br />
A Uni Marine 11-1090-6 13-1090-4 15-1090-2 16-1090-1<br />
B Multicolor Blau – 13-2151-1 15-2151-9 16-2151-8<br />
C Uni Burgund 11-1284-9 13-1284-7 15-1284-5 16-1284-4<br />
D Multicolor Burg. – 13-2150-4 15-2150-2 16-2150-1<br />
E Uni Schwarz 11-1091-3 – 15-1091-9 16-1091-8<br />
F Multicolor Grün – 13-2152-8 15-2152-6 –<br />
Kragenweiten:<br />
38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45/46, 47/48, 49/50, 51/52<br />
2 Hemden nur Fr. 99,-<br />
Seidenkrawatte »Rips-Satin«.<br />
100% Seide. Mit Fleckschutz.<br />
Marine Nr. 28-1850-6<br />
Burgund Nr. 28-1851-3<br />
Antikgold Nr. 28-1852-0<br />
je Fr. 59,90<br />
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9443 Widnau SG<br />
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