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300 m - EnBW

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26 | das magazin Erleben: Ihre Region | 27<br />

Koloss unter<br />

der Erde<br />

Eine 42 Tonnen schwere Trafostation versorgt das Salamander-Areal in Kornwestheim<br />

mit Strom. Um die Optik des historischen Areals zu erhalten, hat die <strong>EnBW</strong> die hochmoderne<br />

Versorgungsstation fünf Meter unter der Erde verborgen: ein herausforderndes Projekt.<br />

Auf gut 90.000 Quadratmetern entstehen auf<br />

dem Salamander-Areal in Kornwestheim Wohnungen,<br />

Büros, Gewerberäume und Laden-<br />

geschäfte. Das ehemalige Fabrikgelände ist im<br />

Umbruch. Und das betrifft auch die Technik:<br />

Um das Industriedenkmal in seiner Schönheit<br />

zu erhalten und den hohen Stromverbrauch<br />

aller Gebäude zu decken, war eine spezielle<br />

Lösung erforderlich. „Wir haben hier denkmalgeschützte<br />

Bauten, viele Stromabnehmer<br />

und wenig Platz“, sagt Peter Mutscher, als Geschäftsführer<br />

der Immobilien-Projektgesellschaft<br />

Salamander-Areal auch verantwortlich<br />

für Vermarktung und Entwicklung des Areals.<br />

„Das war selbst für echte Energieprofis eine<br />

große Herausforderung.“ Beauftragt hat er<br />

damit Michael Schäfer und sein Team von den<br />

netznahen Dienstleistungen der <strong>EnBW</strong>.<br />

Die Empfehlung der <strong>EnBW</strong>: eine sogenannte<br />

Unterflurstation. „Dabei verschwindet<br />

Wo einst Schuhe gefertigt wurden, entstehen<br />

Wohnungen, Cafés, Büros und Läden.<br />

das komplette Bauwerk inklusive der gesamten<br />

Technik einer Trafostation unter der Erde“,<br />

erklärt <strong>EnBW</strong>-Projektleiter Michael Schäfer.<br />

Fünf Meter tief senkte ein Kran die 42 Tonnen<br />

schwere Station im November in eine fünf auf<br />

zehn Meter große Baugrube ab. Zu sehen sind<br />

jetzt nur noch Lüftungsschlitze. „Die Station<br />

wird pro Jahr rund 3,5 Millionen Kilowattstunden<br />

übertragen", sagt Michael Schäfer<br />

weiter, „und wenn Bedarf oder Anschluss-<br />

leistung steigen sollten, kann sie entsprechend<br />

ausgebaut werden.“ Flexibilität war<br />

eine der großen Herausforderungen bei der<br />

Versorgungsplanung für das Areal. „Denn<br />

wo früher die Herstellung von Salamander-<br />

Schuhen Strom zu voraussehbaren Zeiten<br />

„Leistungsstark und<br />

flexibel muss die<br />

Technik sein – ein<br />

komplexes Projekt.“<br />

Michael Schäfer, <strong>EnBW</strong>-Projektleiter<br />

brauchte, haben wir nun gut 400 Abnahmestationen<br />

mit noch nicht kalkulierbarem<br />

Strombedarf. Und wir müssen mindestens<br />

zwei Blockheizkraftwerke in die Arealversor-<br />

Stromversorgung für 400 Abnehmer mit<br />

unterschiedlichem Bedarf in bestehenden<br />

Gebäuden: ein Auftrag für Spezialisten.<br />

gung mit einbinden“, gibt Peter Mutscher zu<br />

bedenken. „Wir wissen ja noch nicht einmal,<br />

welche Mieter einziehen und was sie machen.“<br />

Zudem müssen der Verbrauch jeder einzelnen<br />

Abnahmestelle eindeutig ablesbar und die relevanten<br />

Daten mittels modernster Messtechnik<br />

übertragbar sein, um genau abrechnen zu<br />

können.<br />

Gebaut hat die Unterflurstation die Firma<br />

Betonbau. Sie war auch für die Anlieferung verantwortlich.<br />

Vertriebsaußendienstmitarbeiter<br />

Stefan Hagenbucher schätzt, dass deutschlandweit<br />

nur 50 bis 100 Unterflurstationen im<br />

Einsatz sind. 80 Prozent davon hat seine Firma<br />

gebaut, etwa in Koblenz zur Bundesgartenschau<br />

entlang der Rheinpromenade. „Besonders<br />

herausfordernd dabei sind die Dichtigkeit<br />

und die Kühlung: Die Technik muss vor Regen<br />

sowie Grundwasser geschützt werden und die<br />

Transformatoren müssen gekühlt werden“,<br />

sagt Stefan Hagenbucher.<br />

Bewegte Geschichte<br />

1885 gründete Jacob Sigle in Kornwestheim<br />

eine innovative Werkstatt: Erstmals<br />

wurden hier Schuhe im großen<br />

Stil auf industrielle Weise hergestellt.<br />

Das Unternehmen wurde unter dem<br />

Markenzeichen von Lurchi, dem Salamander,<br />

international erfolgreich. Nach<br />

seiner Blütezeit im 20. Jahrhundert<br />

folgte der Niedergang. Nach dem Jahr<br />

2000 wechselte das Salamander-Areal<br />

mehrfach den Besitzer. Ende 2009<br />

erwirbt der Immobilien-Projektentwickler<br />

Immovation Immobilien Handels AG<br />

den historischen Gebäudekomplex.<br />

Nun wird das Areal mit neuem Leben<br />

gefüllt: Gewerbeeinheiten werden<br />

vermietet, Lofts, Stadtvillen, ein Supermarkt<br />

sowie eine Kindertagesstätte<br />

gebaut und bis 2017 wird ein großer Teil<br />

des Industriedenkmals zum Grundbuchzentralarchiv<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg umgebaut.<br />

Links: Wenig Platz und Denkmalschutz – zwei<br />

Gründe für die <strong>EnBW</strong>, die Umspannstation unter<br />

die Erde zu legen.<br />

Unten: Erfahrung, Wissen und sorgfältige Planung<br />

zeichnen die Lösung der <strong>EnBW</strong> aus. Baubesprechung<br />

zwischen (v. l.) Stefan Hagenbucher, Firma Betonbau,<br />

Peter Mutscher, Immobilien-Projektgesellschaft<br />

Salamander-Areal Kornwestheim, und Michael Schäfer,<br />

<strong>EnBW</strong> Regional AG<br />

Regionalredaktion Mitte: <strong>EnBW</strong> Regional AG mit den Regionalzentren: Schwarzwald-Neckar, Ludwigsburg: Dagmar Jordan, Telefon 07141 959 - 56106; Alb-Neckar, Kirchheim unter Teck:<br />

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