Magazin für das Lübbecker Land - Stadtgespräch Luebbecke
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Person im Blickpunkt: Der Koordinator der LK-Werbegemeinschaft Hans Herwartz sagt Lübbecke ade<br />
Liebe zur Sache und Bereitschaft zum Engagement<br />
Hans Herwartz (63) wird in vier<br />
Wochen Lübbecke den Rücken<br />
kehren und wieder in seiner rheinischen<br />
Heimat wohnen. An den<br />
Wiehen kam er durch seine zweite<br />
Ehefrau Renate Knickmeyer-<br />
Herwartz. Bekannt - man darf<br />
sagen wie „ein bunter Hund“<br />
- wurde unser Interviewpartner<br />
in unserer Stadt vor allem in seiner<br />
Eigenschaft als Koordinator<br />
der LK-Werbegemeinschaft. „Der<br />
Mann mit Hut“ ist zu seinem Kosenamen<br />
geworden. Besonders<br />
verbunden war Herwartz mit unserem<br />
STADTGESPRÄCH, da er <strong>für</strong><br />
die Organisation der Verteilung<br />
verantwortlich war.<br />
STADTGESPRÄCH: Seit wann leben<br />
Sie in Lübbecke?<br />
Hans Herwartz: Vor 23 Jahren bin<br />
ich hier her gekommen, als ich<br />
meine zweite Frau, eine <strong>Lübbecker</strong>in,<br />
kennen und lieben gelernt<br />
habe.<br />
STADTGESPRÄCH: Aktivposten<br />
der LK-Werbegemeinschaft wurden<br />
Sie erst später, oder?<br />
Herwartz: Ja, <strong>das</strong> war im Herbst<br />
2000.<br />
STADTGESPRÄCH: Hatten Sie in<br />
dieser Tätigkeit Erfahrungswerte?<br />
Zwei Medaillen<br />
<strong>für</strong> Lübbecke<br />
Marco Lüker, Christian Harling,<br />
Tanja Schmidt und Swenja Kröger<br />
gingen <strong>für</strong> die <strong>Lübbecker</strong><br />
Lebenshilfe an den Start beim 2.<br />
Special Olympics „Open Water“-<br />
Schwimmen in Gillenfeld. Bei<br />
der Damenkonkurrenz gewann<br />
Swenja Kröger souverän Gold.<br />
Tanja Schmidt belegte hinter der<br />
Konkurrentin aus Berlin Platz<br />
drei und sicherte sich damit die<br />
Bronzemedaille.<br />
Kalender<br />
Der Wandkalender „Wild Cornwall<br />
2012“ eignet sich auch<br />
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und Mitarbeiter. Er ist in<br />
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(0511) 8981380.<br />
Hatten Sie also im Rheinland schon<br />
mal Ähnliches gemacht?<br />
Herwartz: Nein, überhaupt nicht.<br />
Ich musste mich vielmehr peu à<br />
peu einarbeiten. Aber mir hat es<br />
von Beginn an meist Freude bereitet.<br />
Liebe zur Sache und Bereitschaft<br />
zu viel Engagement waren<br />
dabei natürlich unerlässlich.<br />
STADTGESPRÄCH: Meinungsverschiedenheiten<br />
gab es auch auszuhalten...<br />
Herwartz: Wohl wahr. Vor allem<br />
bei der Durchführung von Festen<br />
in der Innenstadt prallen naturgemäß<br />
verschiedene Ansichten aufeinander.<br />
Zum Beispiel zwischen<br />
Ständebetreibern in der Fußgängerzone<br />
und den Laden- und/<br />
oder Hausbesitzern. Es ist doch<br />
klar, <strong>das</strong>s viele denken: „Holt bei<br />
einem Fest möglichst viel Aktion<br />
in die Innenstadt, aber lasst mein<br />
Geschäft immer voll einsehbar“.<br />
Da müssen dann beide Seiten Abstriche<br />
machen.<br />
STADTGESPRÄCH: Ihnen gelang es<br />
aber immer wieder, gut zu vermitteln?<br />
Herwartz: In sehr vielen Fällen ja.<br />
Aber Ärger gab‘s auch - bis hin<br />
zum Hausverbot oder dem Besuch<br />
beim Schiedsmann.<br />
STADTGESPRÄCH: Und dann?<br />
Herwartz (lacht): Ein Rheinländer<br />
glaubt immer an die Versöhnung,<br />
wenn es auch eine gewisse<br />
Zeit braucht, bis man wieder zusammen<br />
´ne Tasse Kaffee trinken<br />
geht.<br />
STADTGESPRÄCH: Welches der<br />
von der LK-Werbegemeinschaft<br />
veranstalteten Feste brachte Ihnen<br />
die meiste Arbeit?<br />
Herwartz: Der Wurstmarkt. Da gab<br />
Wir<br />
machen<br />
den<br />
Schmuck<br />
Atelier <strong>für</strong> Schmuck<br />
Lange Straße 23 · Lübbecke<br />
es immer besonders viel zu beachten.<br />
Nach einer gewissen Zeit habe<br />
ich dann auch stets die Moderation<br />
der sechs Verlosungen übernommen.<br />
Das machte mir immer<br />
tierisch viel Spaß, aber es war auch<br />
mit viel Aufregung verbunden.<br />
STADTGESPRÄCH: Ein Beispiel?<br />
Herwartz: Einmal standen die Verlosungs-Gewinner<br />
schon fest, aber<br />
die Präsentkörbe waren noch<br />
nicht aufgetaucht. Eine peinliche<br />
Pause drohte. Da hab‘ ich dann<br />
einfach ein paar Witze erzählt...<br />
STADTGESPRÄCH: Solche Situationen<br />
so nett zu meistern, liegt Ihnen<br />
<strong>das</strong> im Blut?<br />
Herwartz: Ich glaube schon. Trotzdem<br />
war es mir bei den Festen<br />
immer wichtig, <strong>das</strong>s wir alle noch<br />
dazulernen.<br />
STADTGESPRÄCH: Das Dazulernen<br />
gelang wie?<br />
Herwartz: Zum Beispiel dadurch,<br />
<strong>das</strong>s ich andere vergleichbare Feiern<br />
in Städten der Größenordnung<br />
Lübbeckes besucht habe. Man bekommt<br />
viele Anregungen, die wir<br />
ähnlich oder teilweise auch hier<br />
am Wiehen umsetzen konnten.<br />
Oder ich kam mit dortigen Ständebetreibern<br />
ins Gespräch und<br />
fragte, ob Sie nicht mal mit ihrem<br />
Angebot nach Lübbecke kommen<br />
wollten.<br />
STADTGESPRÄCH: Es hieß in all<br />
den Jahren mit Ihnen als Koordinator<br />
der Werbegemeinschaft bezüglich<br />
der Feste immer anerkennend:<br />
„Der Herwartz kommt als<br />
Erster und geht als Letzter...!“<br />
Herwartz (lächelt): Es ergab sich<br />
nach einer gewissen Zeit, <strong>das</strong>s ich<br />
zwangsläufig am besten wusste,<br />
wo die Anschlüsse <strong>für</strong> Strom und<br />
Seite 23<br />
Wasser sind. Dann ist man von<br />
früh bis spät erreichbar, da haben<br />
dann alle was davon gehabt.<br />
STADTGESPRÄCH: Sie reden immer<br />
viel und gern mit Leuten.<br />
Berührungsängste hatten Sie von<br />
Beginn an nicht.<br />
Herwartz: Man sollte als Koordinator<br />
immer wissen wollen, wo den<br />
Menschen der Schuh drückt. Und<br />
ich mach mich dann im direkten<br />
Kontakt bemerkbar. Da ist vieles<br />
besser zu klären als mit Schriftstücken<br />
vom Schreibtisch aus.<br />
STADTGESPRÄCH: Und auch die<br />
Meinung des „Mannes auf der<br />
Straße“ war Ihnen stets wichtig,<br />
nicht wahr?<br />
Herwartz: Egal ob Wurstmarkt,<br />
Kinderfest oder welcher Aktionstermin<br />
auch immer anstand, die<br />
Leute sollen ehrlich sagen, ob es<br />
ihnen grad‘ gefällt oder nicht.<br />
Solch ein Feedback hilft, um <strong>das</strong><br />
ein oder andere im nächsten Jahr<br />
noch besser zu machen.<br />
STADTGESPRÄCH: Was macht der<br />
„Mann mit Hut“ künftig?<br />
Herwartz (lacht): Ich mache jetzt<br />
in „Rentner GmbH“.<br />
STADTGESPRÄCH: Das heißt?<br />
Herwartz: Geh mal, mach mal,<br />
bleib mal, hol mal...<br />
STADTGESPRÄCH: Und im Ernst?<br />
Herwartz: Pferde und Reiten sind<br />
ein großes Hobby von mir. In und<br />
bei Aachen wohnen meine Kinder<br />
und auch zwei Enkelkinder. Langweilig<br />
wird‘s bestimmt nicht.<br />
STADTGESPRÄCH: Auf Besuch<br />
werden Sie nach Lübbecke aber<br />
noch mal wieder kommen, oder?<br />
Herwartz: Ja. Allein schon deshalb,<br />
weil ich <strong>das</strong> Grab meiner Frau hier<br />
in Lübbecke pflegen möchte.