0809_st 21 eintracht frankfurt.pdf - Karlsruher SC

14 | Der Gegner
KSC brennt auf Revanche
Von Wechselspielen und einem
Rekordtrainer
Den 22. Oktober des vergangenen Jahres
würden all jene, deren Herz für den KSC
schlägt, wohl liebend gerne aus ihrem
Gedächtnis verbannen. Was war pas -
siert? Nach einem Kopfballtor von
Kapitän Maik Franz wähnten sich die
Blau-Weißen im Frankfurter „Adler -
horst“ Commerzbank-Arena bereits als
strahlende Sieger, ehe Benjamin Köhler
und Ioannis Amanatidis der Partie mit
ihren Treffern in den Schlussminuten
eine kaum mehr für möglich gehaltene
Wendung gaben. Diese Scharte will der
KSC heute auswetzen.
Ganz so einfach werden die Schützlinge
von Eintracht-Coach Friedhelm Funkel es
dem KSC jedoch sicherlich nicht machen,
denn immerhin belegen die Hessen in
der Auswärtstabelle einen ordentlichen
Platz im Mittelfeld. Nach einem katastrophalen
Start in die Saison zierten
die Frankfurter Ende Oktober mit lediglich
drei Punkten auf der Habenseite das
Tabellenende, ehe die Mannen vom
Riederwald 16 weitere Zähler folgen
ließen und sich dadurch bis zur Winter -
pause auf den zwölften Rang verbesserten.
Diesen Aufwärtstrend wollten die
Frankfurter zu Beginn der Rückrunde
fortsetzen, was die Berliner Hertha allerdings
mit einem 2:1-Heimerfolg zu
verhindern wusste.
Für viele von wesentlich größerer
Bedeutung war allerdings die vorzeitige
Vertragsverlängerung von Trainer Funkel.
Nachdem der Vorstand der Eintracht bereits
Ende Januar grünes Licht für den
Verbleib des 55-jährigen Fußballlehrers
über die Saison hinaus gegeben hatte,
hat Anfang Februar auch der Aufsichtsrat
eine weitere Zusammenarbeit mit
Funkel abgesegnet, der damit im
Sommer in sein sechstes Jahr als sportlicher
Leiter bei den Hessen gehen wird.
Funkel, der seit 2004 das Traineramt bei
der einstigen Diva vom Main begleitet,
wird somit im Juli Erich Ribbeck (1968 bis
1973) als dienstältesten Coach der
Eintracht ablösen. Bewegung hat es in
den vergangenen Wochen auch innerhalb
des Kaders der Frankfurter
gegeben. Während der Mexikaner Aaron
Trainer Friedhelm Funkel
Geb. 10.12.1953 in Neuss
Bei Eintracht Frankfurt seit 01.07.2004
320 Bundesligaspiele / 83 Tore
Spielerstationen:
VfR Neuss, 1. FC Kaiserslautern, BayerUerdingen
Trainerstationen:
1989-1990 VfR Neuss
1990-1991 Bayer Uerdingen (Co-Trainer)
1991-1996 Bayer Uerdingen
1996-2000 MSV Duisburg
2000-2001 Hansa Rostock
2002-2003 1. FC Köln
Eintracht Frankfurt
Gegründet:
08.03.1899
(seit 1. Juli 2000 Eintracht Frankfurt Fußball AG)
Vereinsfarben: Rot-Schwarz-Weiß
Mitglieder: Aktiengesellschaft
Verein Eintracht Frankfurt: 14 000
Andere Abteilungen:
Keine da Aktiengesellschaft
Verein Eintracht Frankfurt: Basketball, Boxen,
Dart, Eishockey, Eissport, Fan- und Förderabteilung,
Fußball, Handball, Hockey, Leichtathletik,
Rugby, Tennis, Tischtennis, Triathlon, Turnen,
Volleyball
Anschrift:
Mörfelder Landstraße 362, 60528 Frankfurt
Telefon: (069) 95 50 30, Telefax: (069) 95 50 31 10
Internet: www.eintracht.de
E-Mail: info@eintracht-frankfurt.de
Stadion:
Commerzbank-Arena (52 300 Plätze)
Präsidium:
Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender)
Dr. Thomas Pröckl (Vorstand / Finanzen)
Klaus Lötzbeier (Vorstand)
Herbert Becker (Aufsichtsratsvorsitzender)
Rainer Falkenhain
(Leiter der Lizenzspielerabteilung)
Größte Erfolge:
Deutscher Meister 1959
Deutscher Pokalsieger 1974, 1975, 1981, 1988
UEFA-Cup-Sieger 1980
Galindo vorzeitig in seine Heimat zu
Deportivo Guadalajara zurückgekehrt ist,
hat der deutsche Meister von 1959 vor
Schließung der Transferliste den 21 Jahre
alten Stürmer Leonard Kweuke vom
slowakischen Erstligisten DAC Dunajska
Streda für 350 000 Euro ausgeliehen.
Sein bisheriger Trainer Werner Lorant
schwärmt in höchsten Tönen vom U21-
Nationalspieler; auf den die Eintracht
bis Mai ein Vorkaufsrecht besitzt. Neu im
Team ist darüber hinaus Linksverteidiger
Nikola Petkovic. Der 22-Jährige, der von
Roter Stern Belgrad in die deutsche
Bankenmetropole wechselte, soll Chris -
toph Spycher ersetzen, der nach einer
Knorpeloperation am Knie noch einige
Zeit ausfallen wird.
Zu den großen Gewinnern des bishe -
rigen Saisonverlaufs zählen neben
Patrick Ochs und Michael Fink, die zu
Führungsspielern gereift sind, das
Sturmduo Martin Fenin und Nikos
Liberopoulos, die sich für fast die Hälfte
aller bisher erzielten Eintracht-Tore verantwortlich
zeigen. Gespannt darf man
auf die weitere Entwicklung des
Brasilianers Caio sein, von dem sich die
Verantwortlichen zwar viel versprochen
hatten, der sich bislang aber noch nicht
durchsetzen konnte und erst im Januar
– trotz eines Privattrainers während des
Urlaubs – zum wiederholten Male den
Laktattest nicht bestand. Mit Verteidiger
Chris bereitete der Eintracht beim 2:2
gegen den 1. FC Köln am 19. Spieltag ein
weiterer Brasilianer Sorgen. Nach einer
vermeintlichen Notbremse an Sergiu
Radu erhielt Chris von Schiedsrichter
Guido Winkmann die Rote Karte, welche
das Sportgericht des DFB mit einer Sperre
von zwei Spielen quittierte. Damit fehlt
der südamerikanische Abwehrspieler
den Hessen heute bei ihrem Gastspiel im
Wildpark. Nicht mit von der Partie wird
auch Eintracht-Kapitän Amanatidis sein,
der sich wie Spycher ebenfalls einer
Knorpeloperation unterziehen musste
und noch mindestens bis März ausfallen
wird.
Text: Andreas Kleber