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finden Sie die Ausgabe 1/2009 unserer - Salzburger Sand

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Bei Kläranlagen kommt zu<br />

den üblichen Anforderungen<br />

an „wasserundurchlässige<br />

Betonbauwerke“ <strong>die</strong><br />

Forderung nach Widerstandsfähigkeit<br />

gegen stark<br />

lösenden und treibenden<br />

chemischen Angriff hinzu.<br />

Die Erfahrungen der in den<br />

letzten 10 Jahren errichteten<br />

Kläranlagen haben gezeigt,<br />

dass <strong>die</strong> chemischen<br />

Belastungen, vor allem durch<br />

kalkaggressive Kohlensäure,<br />

zu einem verstärkten<br />

chemischen Verschleiß an<br />

den Wänden von Belebungs-<br />

und Nachklärbecken führen<br />

können. Dieser ist nach<br />

den derzeitigen Erfahrungen<br />

auf einige Millimeter<br />

begrenzt, verlangsamt sich<br />

zur Tiefe hin und bewirkt<br />

deshalb bei entsprechender<br />

Überdeckung der Bewehrung<br />

keine Einschränkung<br />

der Gebrauchstauglichkeit<br />

der Anlage. Ein geringer Verschleiß<br />

der Betonwände in<br />

Kläranlagen lässt sich nicht<br />

vermeiden.<br />

Günter Schöggler, ehemaliger<br />

Leiter der SSK Betonabteilung,<br />

ist Mitglied des<br />

Arbeitskreises Beton für<br />

Kläranlagen und berichtet<br />

über <strong>die</strong> Entstehung des<br />

Arbeitskreises, <strong>die</strong> Hintergründe<br />

und Ergebnisse.<br />

2002 wurde der Stein ins<br />

Rollen gebracht – durch <strong>die</strong><br />

Beanstandung eines Kläranlagenbetreibers<br />

im <strong>Salzburger</strong><br />

Raum über eine zerstörte<br />

Betonoberfläche, <strong>die</strong><br />

mit Abwasser beaufschlagt<br />

wurde. Eine gutachterliche<br />

Feststellung war <strong>die</strong> Grundlage<br />

für <strong>die</strong> Schadensforderung<br />

in beträchtlicher Höhe<br />

zur Sanierung der betroffenen<br />

Bauteile (Becken). Die<br />

Weiterleitung <strong>die</strong>ser Forderungen<br />

an den Betonhersteller<br />

erfolgte prompt. Die<br />

Meinungen über <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Ursache des „Scha-<br />

seite 12<br />

SSK forSchung & entwicKlung<br />

Beton für Kläranlagen<br />

Ende März erschien das überarbeitet Merkblatt der Österreichischen Vereinigung für<br />

Beton- und Bautechnik (ÖVBB) „Beton für Kläranlagen“ im Anschluss an <strong>die</strong> Neuausgabe<br />

der ÖVBB Richtlinie „wasserundurchlässige Betonbauwerke – Weiße Wannen“.<br />

dens“ differierten beträchtlich.<br />

Ein Konzept für <strong>die</strong> vom<br />

Bauherrn gewünschte Sanierung<br />

der beanstandeten<br />

Betonoberflächen (Absandung<br />

der obersten Betonschicht)<br />

konnte erst nach<br />

Feststellung der Ursache<br />

ausgearbeitet werden.<br />

Die Ergebnisse im Erstgutachten<br />

stellten sich bei genauer<br />

Durchsicht aller Frisch-<br />

und Festbetonkennwerte<br />

als nicht schlüssig im Sinne<br />

der Ausschreibung heraus.<br />

Der Betonhersteller war somit<br />

gezwungen, den Nachweis<br />

der einwandfreien Herstellung<br />

und Lieferung des<br />

Betons zu erbringen. Der<br />

für <strong>die</strong> Errichtung der Kläranlage<br />

verwendete Beton<br />

(dazumal B300 SA-FB-WU-<br />

LST-TST HS) wurde unter<br />

laufender Kontrolle durch<br />

den Bauherrn, autorisierter<br />

Prüfstellen und dem Werkslabor<br />

des Transportbetonherstellers<br />

eingebaut. Die<br />

Frischbetonproben erfüllen<br />

<strong>die</strong> Anforderungen. Der Einbau<br />

des Betons durch den<br />

Auftragnehmer kann bei<br />

einem Nachweis anlässlich<br />

einer Bauwerksprüfung mit<br />

einer mittleren Wasser-eindringtiefe<br />

von nur 11 mm als<br />

ausgezeichnet beurteilt<br />

werden. Bei dem beanstandeten<br />

Bauteil handelt es<br />

sich um <strong>die</strong> Erweiterung einer<br />

bestehenden Kläranlage.<br />

Der erste Bauteil (ca.<br />

1980 errichtet) weist keine<br />

vergleichbaren Erscheinungen<br />

der Oberfläche auf.<br />

Dieser Umstand und <strong>die</strong><br />

Zusammenführung aller<br />

Kennwerte ließ <strong>die</strong> Vermutung<br />

zu, dass andere Angriffe<br />

als <strong>die</strong> in den einschlägigen<br />

damals gültigen<br />

Ö-Normen als Verursacher<br />

zu suchen sind.<br />

Seit Anfang 1990 wurden<br />

<strong>die</strong> gesetzlichen Auflagen<br />

für <strong>die</strong> Aufbereitung des<br />

Klärschlammes geändert.<br />

Seither <strong>finden</strong> chemische<br />

Prozesse im Abwasser statt,<br />

Das neue Merkblatt<br />

<strong>die</strong> sich auf den Beton in<br />

Abhängigkeit von Beckengröße<br />

und Beckentiefe unterschiedlich<br />

auswirken<br />

können. Die Verunsicherung<br />

bezüglich Schadensfindung<br />

wurde durch <strong>die</strong> Erkenntnis<br />

erhöht, dass Kläranlagen<br />

mit einer bestimmtenBetonzusammensetzung<br />

(Bindemittel, Gesteinskörnung<br />

und<br />

Zusatzmittel) keine Beanstandungenhervorgerufen<br />

haben.<br />

Um aus Haftung und<br />

Schadensanspruch heraus<br />

zu kommen, wurde<br />

seitens des Betonlieferanten<br />

in Gesprächen<br />

mit Planern und Zementherstellern<br />

versucht,<br />

den tatsächlichen Grund<br />

der Beanspruchung herauszufiltern.<br />

Da <strong>die</strong> Gespräche<br />

in relativ kleinem<br />

Kreis nicht den gewünschten<br />

Erfolg zeigten, wurde<br />

mit dem Güterverband<br />

Transportbeton und der<br />

ÖVBB eine gemeinsame<br />

Plattform zur Ursachenfeststellung<br />

gebildet.<br />

Die Herstellung von Betonproben<br />

(Platten) mit unterschiedlichstenZusammensetzungen<br />

wurde in <strong>die</strong> Wege<br />

geleitet. Die Betriebsleitung<br />

der Kläranlage gestattete,<br />

<strong>die</strong>se Proben in den<br />

Klärbecken zu lagern. In Abständen<br />

von ca. 6 Monaten<br />

<strong>Salzburger</strong> <strong>Sand</strong>- & KieSwerKe gmbh

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