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Kostenerstattung statt Sachleistung - Zahnärztekammer ...

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Interview mit Zahnarzt<br />

Frank Holubek, Gewinner<br />

des ZKN-Sommerrätsels<br />

J: Herr Kollege Holubek, erst noch einmal<br />

herzlichen Glückwunsch zum ersten<br />

Preis unseres Sommerpreisrätsels<br />

2009. Waren Sie schon mal auf einem<br />

Winterfortbildungskongress in Braunlage?<br />

H: Nein, aber im Harz war ich natürlich<br />

schon einige Male. Meine Frau<br />

stammt zwar aus dem Harz, durch<br />

Braunlage sind wir aber eigentlich immer<br />

nur durchgefahren, und auf einem<br />

Winterfortbildungskongress war ich<br />

allerdings noch nicht.<br />

J: Sie sind ja mit Ihrer Ehefrau hier, ist<br />

sie auch Kollegin oder arbeitet als Helferin<br />

in der Praxis mit?<br />

H: Meine Frau ist von Haus aus studierte<br />

Betriebswirtin, hat dann noch<br />

sich fortsetze, um ein Drittel in jeder<br />

Generation. Im Koalitionsvertrag wird<br />

dazu besonders unter dem Kapitel Familien-<br />

und Kinderpolitik Stellung genommen.<br />

So soll das Elterngeld/Teilelterngeld<br />

bis 28 Monate gezahlt werden,<br />

das Betreuungsgeld soll ab 2013 in Höhe<br />

von 150 Euro eingeführt werden; dabei<br />

gebe es Hickhack, ob das Geld bar<br />

oder als Gutschein ausgezahlt werden<br />

soll. Der Kinderfreibetrag werde deutlich<br />

um etwa 1000 Euro, das Kindergeld<br />

deutlich weniger um 20 Euro erhöht.<br />

Ferner gebe es die Initiative »Alter neu<br />

denken«, in der vor allem die Frage gestellt<br />

wird, wie man Eltern dazu bewegen<br />

kann, mehr Kinder zu bekommen<br />

und u.a. die Kindererziehungszeiten<br />

bei der Rente »besser berücksichtigt«<br />

werden sollen Doch viel mehr ist offenbar<br />

im Koalitionsvertrag nicht zu finden.<br />

Die Pflegeversicherung wird um<br />

ein kapitalgedecktes Element ergänzt<br />

und das Alterseinkommen soll oberhalb<br />

der Grundsicherung bedarfsabhängig<br />

und steuerfinanziert gesichert<br />

werden. Prof. Falter ist der Meinung,<br />

dass für mehr Nachwuchs ein Mentali-<br />

foto: k. eigner<br />

eine Zahnarzthelferinnen-Ausbildung<br />

absolviert und arbeitet seitdem in meiner<br />

Praxis mit. Jetzt nutzt sie die Zeit –<br />

auch wegen des hervorragenden<br />

Schnee wetters – für einen kleinen Ski-<br />

Kurs auf dem Wurmberg.<br />

J: Sie haben ja jetzt bereits einen Fortbildungs-Tag<br />

hier verbracht. Wie gefällt<br />

Ihnen denn der Winterfortbildungskongress<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong>?<br />

H: Sehr gut. Ich muss sagen, ich fühle<br />

mich hier sehr wohl. Die Vorträge<br />

sind interessant, zum großen Teil sehr<br />

praxisrelevant. Und an den Stellen, wo<br />

es zwischen Wissenschaft und Praxis<br />

klafft, kann man durch die Nähe zu den<br />

Referenten schnell mal intervenieren<br />

und auch schon mal einen Nadelstich<br />

setzen, wenn es zu theoretisch wird<br />

und um die Referenten auf die Praxistauglichkeit<br />

zu verweisen.<br />

J: Wo sind Sie niedergelassen?<br />

H: Ich habe mich 1993 in Bösel, einem<br />

kleinen 7000-Seelen-Ort in der<br />

Nähe von Cloppenburg, niedergelassen<br />

und arbeite dort in einer Einzelpraxis.<br />

J: Lösen Sie regelmäßig das Sommerpreisrätsel<br />

in den ZKN Mitteilungen?<br />

H: Eigentlich schon, ja, ich bin schon<br />

in gewisser Weise ein Spielertyp. Ich<br />

habe in den letzten Jahren sogar schon<br />

tätswandel wichtiger wäre als weitere<br />

Steuermilliarden.<br />

Nach der NRW-Wahl<br />

muss die Katze aus dem Sack<br />

Nachdem der Redner auch die übrigen<br />

Problemfelder wie Arbeitsmarkt, Bildungssystem,<br />

Bürokratieabbau, Föderalismusreform,<br />

Integration, Umwelt-<br />

und Klimapolitik akribisch untersucht<br />

und mit den Koalitionsvertragsaussagen<br />

verglichen hatte, kam er zum<br />

Schluss zu dem Fazit: »Der Koalitionsvertrag<br />

wäre besser als sein Ruf, wenn<br />

nicht so viel von wollen und sollen und<br />

prüfen die Rede wäre, sondern mehr<br />

verbindliche Ankündigungen darin<br />

enthalten wären.« Das habe einmal<br />

mit den nächsten Landtagswahlen in<br />

Nordrhein-Westfalen zu tun, zum anderen<br />

aber sei es wegen fehlender Einigkeit<br />

an vielen Stellen unterlassen<br />

worden, so dass größere Auseinandersetzungen,<br />

ähnlich wie in der Großen<br />

Koalition, nicht ganz unwahrscheinlich<br />

seien. »Spannend wird es nach der<br />

NRW-Wahl werden, dann muss die Katze<br />

aus dem Sack gelassen werden, wie<br />

einmal bei diesem Rätsel als zweiten<br />

Preis ein Fachbuch gewonnen. Allerdings<br />

habe ich nicht immer daran gedacht,<br />

die Lösung auch einzuschicken,<br />

so wie im letzten Jahr. Und als dann der<br />

Brief von der ZKN kam, in dem stand,<br />

ich hätte etwas gewonnen, hat es erst<br />

einmal eine gewisse Zeit gedauert, bis<br />

ich realisiert hatte, dass es der erste<br />

Preis hier auf dem Winterfortbildungskongress<br />

war. Meine Mitarbeiterinnen<br />

haben später gesagt, ich hätte an diesem<br />

Tag nach dem Brief-Empfang immer<br />

so ein zufriedenes Lächeln gezeigt.<br />

Aber im Ernst, ich habe mich sehr darüber<br />

gefreut.<br />

J: Könnten Sie sich vorstellen, auch<br />

einmal unabhängig vom Preisgewinn<br />

für die Winterfortbildung nach Braunlage<br />

zu kommen?<br />

H: Auf jeden Fall, wenn das Thema<br />

stimmt, werde ich wieder dabei sein,<br />

und auch meine Frau hat schon Interesse<br />

bekundet an den Seminaren für Praxismitarbeiterinnen.<br />

J: Na, wer weiß, vielleicht sehen wir<br />

uns ja dann im nächsten Jahr wieder in<br />

Braunlage. Vielen Dank für das Gespräch,<br />

Herr Kollege Holubek.<br />

Das Gespräch mit Frank Holubek,<br />

dem Gewinner des Sommerpreisrätsels,<br />

führte Dr. Eckhard Jung l<br />

und wo man sparen will, was aus den<br />

Steuersenkungsankündigungen wird,<br />

welche Pläne man mit dem angekündigten<br />

neuen Steuersystem hat und<br />

insbesondere, was aus der versprochenen<br />

Gesundheitsreform werden wird.<br />

Langfristig kann viel heißen, kurzfristig<br />

sollten wir wohl nicht allzu viel erwarten«.<br />

»Niedersachsen fährt mit Wulff<br />

nicht schlecht«<br />

In der anschließenden Diskussion sagte<br />

Dr. Sereny, vor zwei Jahren habe er<br />

den damaligen niedersächsischen<br />

Wirtschaftsminister Walter Hirche<br />

nach dessen Festvortrag in Braunlage<br />

gefragt, ob man Ministerpräsident<br />

Wulff und Dr. Rösler in Niedersachsen<br />

behalten oder sie besser für uns alle<br />

nach Berlin abgeben solle. Dr. Rösler sei<br />

nun in Berlin, sollte Wulff ihm folgen?<br />

Der Parteienforscher Falter stellte die<br />

Gegenfrage: Wer sollte ihm denn in<br />

Niedersachsen folgen? »Sie fahren mit<br />

Wulff nicht schlecht, und was danach<br />

kommt, muss nicht besser sein.« Im übrigen,<br />

sagte Prof. Falter, er habe unter<br />

Walter Hirche »gedient«. Der sei damals<br />

in der Universität in Heidelberg<br />

sein Asta-Vorsitzender gewesen. Und<br />

nebenbei verriet er noch, dass die heutige<br />

Bundesfamilienministerin Kristina<br />

Köhler bei ihm studiert und promoviert<br />

habe. Nun muss sie zeigen, was<br />

sie bei ihm gelernt hat.<br />

In der Diskussion sagte Prof. Falter<br />

weiter, die Gesundheitsreform werde<br />

mit Dr. Rösler sicher nicht scheitern. Allerdings<br />

werde auch er Kompromisse<br />

eingehen müssen. Denn in unserem<br />

Parteiensystem sei Koalitionspolitik<br />

immer auch Kompromisspolitik. Deshalb<br />

könnten auch Wahlversprechen,<br />

die nicht kompromissfähig sind, nicht<br />

eingehalten werden. In Deutschland<br />

seien die Politiker immer Gefangene<br />

des Wahlsystems, das in der Regel zu<br />

Koalitionen zwinge, da absolute Mehrheiten<br />

die ganz große Ausnahme seien.<br />

Und es sei absehbar, dass beim Fünf-<br />

Parteien-Spektrum eine Zweier-Koalition<br />

auch immer seltener möglich werde.<br />

Die Briten hätten es in der Hinsicht<br />

einfacher, weil dort immer nur eine<br />

Partei regiert. Bei deren Wahlsystem,<br />

»<br />

Dr. Wolfgang Näfe, Bücken:<br />

»Früher habe ich den Kongress sporadisch besucht, mittlerweile gehört er fest zu meinem Jahresprogramm.<br />

Man trifft sich mit Freunden und alten Bekannten, und auch das stets hervorragende Programm<br />

bietet immer wieder überraschende Highlights. Für mich war das diesmal ein finnischer Dozent mit<br />

akzentfreiem »Schwiezer Dütsch«.<br />

Meine Frau und ich wohnen übrigens seit vielen Jahren unten im Ort. Ich genieße den Morgenspaziergang<br />

hinauf zum Hotel und bin dann absolut fit und mit Sauerstoff vollgepumpt, wenn ich die Vorträge<br />

und Seminare besuche.«<br />

ein reines Mehrheitswahlrecht, ziehen<br />

nur die direkt gewählten Abgeordneten<br />

ins Parlament ein. In Deutschland<br />

haben wir das kombinierte Mehrheits-<br />

und Verhältniswahlrecht. Neben den<br />

Direktkandidaten erhalten auch die<br />

Parteien über ihre Listen Mandate<br />

nach dem prozentualen Anteil der erhaltenen<br />

Stimmen. Das ist nach Meinung<br />

des Parteienforschers Falter ein<br />

Verstoß gegen die Demokratie.<br />

Die lohnende Fortbildung<br />

in Braunlage<br />

Nach der »politischen« Eröffnung<br />

stand drei Tage lang die zahnärztliche<br />

Fortbildung mit hervorragenden Referenten<br />

in »familiärer« Umgebung auf<br />

dem Programm, für treue Dauergäste,<br />

aber auch für junge Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte sowie für viele hoch<br />

motivierte Praxismitarbeiter. Das Generalthema<br />

des diesjährigen Winterfortbildungskongresses<br />

hieß: »Zahnmedizin<br />

im Spannungsfeld zwischen<br />

Zahnerhalt und Zahnersatz – Neues aus<br />

der Parodontologie und Implantologie«.<br />

Wiederum unter der wissenschaftli-<br />

chen Leitung von Prof. Dr. Thomas Attin,<br />

Zürich, haben national und international<br />

hoch angesehene Referenten<br />

aus verschiedenen Ländern in ihren<br />

Vorträgen und Seminaren neben aktuellen<br />

wissenschaftlichen Aspekten vor<br />

allem Tipps und Tricks für die Praxis<br />

vorgestellt. »Eine gemeinsame Fortbildung<br />

in Braunlage ist eine lohnende Investition<br />

in ein harmonisches Team«,<br />

fasste Kammerpräsident Dr. Sereny abschließend<br />

zusammen. Rolf Zick l<br />

Hinweis für die<br />

Helferinnen und ZFAs<br />

Im März-Heft werden wir ausführlich<br />

berichten, in welchen<br />

Themenbereichen sich unsere<br />

Zahnarzthelferinnen und ZFAs in<br />

Kursen und Seminaren fortgebildet<br />

haben.<br />

72 · ZKN mit teiluNgeN · 2 | 2010 2 | 2010 · ZKN mit teiluNgeN · 73<br />

fotos: J. röver (2); D. Wegner (3)

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