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Kostenerstattung statt Sachleistung - Zahnärztekammer ...

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GESUNDHEITSPOLITIK<br />

nanzmitteln und immer mehr Nachfrage<br />

der Versicherten nach medizinischen<br />

Leistungen auch immer komplexer geworden«,<br />

erläuterte der KBV-Chef.<br />

Sie sagen es, Herr Köhler: Zwischen<br />

uns und dem Patienten stehen leider<br />

(noch) Sie und die Krankenkassen. Dadurch<br />

wird alles nicht etwa »komple-<br />

Ihre wiederholten Fragen nach vermeintlicher<br />

»Machbar-«, »Politikfähig-«<br />

oder »Durchsetzbarkeit« sind<br />

(meiner Vermutung nach) einer gewissen<br />

»Perspektivverengung« anzulasten.<br />

Zunächst muss eine Interessengruppe<br />

– z.B. ärzte – feststellen, welche<br />

konkreten Forderungen sie hat und<br />

zwar völlig losgelöst davon, welche –<br />

möglicherweise divergierenden und<br />

anderweitigen – Wünsche in der Gesellschaft<br />

auch gerade kursieren.<br />

Wie wollen wir arbeiten? Wie wollen<br />

wir abrechnen?<br />

Und nicht etwa: »Wie lässt man uns<br />

vermutlich arbeiten und abrechnen?«<br />

Nur ein jahrelang »sachleistungsgeprügelter<br />

Hund« traut sich nicht einmal<br />

mehr, ein klares Forderungsprofil<br />

an Politik und Gesellschaft zu richten<br />

und beeilt sich mit eingekniffenem<br />

Schwanz, im Voraus eifrig seine Zufriedenheit<br />

mit den ihm zugeworfenen<br />

Brosamen zu bekunden, damit er wenigstens<br />

diese erhalte!<br />

Die Direktabrechnung ist nun nicht<br />

gerade etwas Exotisches, neu Erdachtes,<br />

sondern weltweit der Regelfall.<br />

Es sollte für jeden Arzt eine Selbstverständlichkeit<br />

sein, sich zu maximaler<br />

Transparenz betr. die verlangte Höhe<br />

seines Honorars zu bekennen, es sei<br />

denn, er verspricht sich vom derzeitigen<br />

intransparenten <strong>Sachleistung</strong>ssicherstellungsmauschelsystem<br />

oder zukünftig<br />

von Einkaufsmodellen kleinlich<br />

kurzfristige Vorteile für sich selbst<br />

xer« sondern vorsätzlich intransparent<br />

und wirr. Also erzählen Sie hier keine<br />

Märchen und versuchen Sie uns nicht<br />

auf einem Gebiet zu belehren, von dem<br />

ausgerechnet Sie vermutlich gar nichts<br />

verstehen!<br />

Gehen Sie endlich (am Besten auf Ihren<br />

ursprünglich angepeilten Posten<br />

bei der AOK) und fallen Sie uns nicht<br />

weiter zur (finanziellen) Last! Gehen Sie<br />

lieber schnell, bevor sich tatsächlich<br />

mal ein militanter Trupp von wütenden<br />

ärzten auf den Weg zur KBV<br />

macht.... Dr. med. Rolf Kisro<br />

www.facharzt.de, 3.12.2009 l<br />

Lang angewandtes <strong>Sachleistung</strong>ssystem<br />

verengt offenbar die Perspektive und passt an<br />

»Kassenattitüde« an!<br />

»Sollte Ihre Vorstellungskraft und<br />

die anderer Kollegen nicht für ein<br />

Direktabrechnungsszenario reichen,<br />

so könnten Sie vielleicht einmal an<br />

der Perspektive arbeiten …«<br />

und zu Lasten der Kollegenschaft.<br />

Demzufolge ist Direktabrechnung<br />

wohl zunächst auch eine Geisteshaltung<br />

des einzelnen Arztes und (noch)<br />

nicht zwingend eine »Massenbewegung«<br />

aller ärzte. Es gibt offenbar immer<br />

noch viele Kollegen, die glauben,<br />

mit der möglichen Qualität ihrer Leistung<br />

nicht in einem transparenten<br />

Markt bestehen zu können und sich daher<br />

lieber im Mittelmaß der <strong>Sachleistung</strong><br />

»verstecken« zu wollen. Andere<br />

gehen prinzipiell den Weg des geringsten<br />

Widerstands und damit derzeit in<br />

scheinbar »hippe« Einkaufsmodelle.<br />

Diese Kollegen sind die stärksten Geg-<br />

ner der Direktabrechnung und trachten,<br />

unter diversen vorgeschobenen<br />

Gründen diese zu verhindern.<br />

Sobald eine Mehrzahl der Kollegen<br />

selbstbewusst für hochwertige Leistungen<br />

Geld zu verlangen bereit ist<br />

und sich damit zu transparenter Rechtschaffenheit<br />

im Sinne einer Direktabrechnung<br />

mit dem Patienten bekennt,<br />

erübrigt sich Ihre Frage nach einer<br />

»Durchsetzung«.<br />

Bis dahin müssen alle »Ausweichmanöver«<br />

und »Alibiaktionismus« a la<br />

Einkaufsmodell verhindert und bekämpft<br />

werden!<br />

Das ist keine Frage der »Politikfähigkeit«<br />

oder »Machbarkeit« sondern eine<br />

Frage der persönlichen ärztlichen Ehre.<br />

Die meisten Kollegen wollen doch wohl<br />

nicht öffentlich als gescheiterte<br />

»Schlitzohren« dastehen, wenn die untragbaren<br />

derzeitigen kassenärztlichen<br />

Verhältnisse in Deutschland eines<br />

schönen Tages publik werden?!<br />

Sollte Ihre Vorstellungskraft und die<br />

anderer Kollegen nicht für ein Direktabrechnungsszenario<br />

reichen, so könnten<br />

Sie vielleicht einmal an der Perspektive<br />

arbeiten (viele Jahre im <strong>Sachleistung</strong>swahnsystem<br />

hinterlassen<br />

möglicherweise Spuren)?!<br />

Kollegen, die im Gegensatz dazu<br />

den Blick bis zum Tellerand und darüber<br />

tatsächlich wagen, mit »heißer<br />

Luft« in Beziehung zu setzen, empfinde<br />

ich indes als unredlich.<br />

Dr. med. Rolf Kisro, Arzt und Zahnarzt<br />

www.facharzt.de, 14.1.2010 l<br />

Winn:<br />

Ohne Wechsel<br />

zu <strong>Kostener<strong>statt</strong>ung</strong><br />

wird das<br />

System<br />

kollabieren<br />

Der<br />

Hartmannbund<br />

sieht<br />

sich durch den Beschluss<br />

des ErweitertenBewertungsausschusses<br />

zur Bereinigung in<br />

Dr. Kuno Winn seiner Kritik gegenüber<br />

Vollverträgen außerhalb des<br />

Kollektivvertragssystems bestätigt.<br />

Der Beschluss sei zwar »unter den gegebenen<br />

Umständen noch einigermaßen<br />

nachvollziehbar, dokumentiert<br />

aber gleichzeitig die Ohnmacht der verantwortlichen<br />

Akteure im bestehenden<br />

Honorarchaos«, sagte der Vorsitzende<br />

Prof. Kuno Winn, heute in Berlin.<br />

Die Frage, wo das Geld für die ambulante<br />

Versorgung wirklich bliebe,<br />

werde künftig weniger denn je nachvollziehbar<br />

zu beantworten sein. Winn:<br />

»Es stellt sich im Besonderen die Frage,<br />

ob sich der im Beschluss festgelegte<br />

Schwellenwert von 2,5 Prozent des Fallwertes<br />

auf den jeweiligen einzelnen<br />

Vertrag bezieht.«<br />

Für Winn ist auch nach diesem Beschluss<br />

klar: »Das System wird ohne einen<br />

grundlegenden Paradigmenwechsel<br />

hin zu einem sozial verträglichen<br />

<strong>Kostener<strong>statt</strong>ung</strong>ssystem kollabieren.«<br />

Auch jeder weitere Versuch, Ordnung<br />

in das vorhandene System zu<br />

bringen, sei zum Scheitern verurteilt.<br />

www.facharzt.de, 17.12.2009 l<br />

»Kontrollitis im System<br />

abbauen – <strong>Kostener<strong>statt</strong>ung</strong><br />

attraktiver gestalten«<br />

Bundesgesundheitsminister<br />

Philipp<br />

Rösler (FDP) kündigt<br />

an, dass die geplanteGesundheitsreform<br />

den Versicherten mehr<br />

Möglichkeiten »für eigenverantwortliches<br />

Handeln geben<br />

solle. »Zum Beispiel wollen<br />

wir die Möglichkeit der<br />

<strong>Kostener<strong>statt</strong>ung</strong> attraktiver<br />

gestalten«, sagte der FDP-Poli-<br />

tiker. »Es gibt bislang nur wenige Möglichkeiten<br />

für Versicherte, ihren Beitrag<br />

zu senken, indem sie beispielsweise<br />

an Präventionskursen teilnehmen.<br />

Wir wollen das ausbauen.«<br />

Darüber hinaus versprach der Bundesgesundheitsminister<br />

der ärzteschaft,<br />

überflüssige Bürokratie abzubauen.<br />

»Ich möchte, dass man gerade<br />

den Heilberufen mehr Vertrauen entgegenbringt.<br />

Die »Kontrollitis« im System<br />

muss verringert werden« sagte<br />

Rösler. Dem vor allem von der Pharmaindustrie<br />

kritisierten Institut für Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWIG) sprach der Minister<br />

ausdrücklich sein Vertrauen aus.<br />

»Das Institut prüft die Kosten und den<br />

Nutzen von Arzneimitteln ganz unab-<br />

Ich war am Samstag mit unserer<br />

Katze in einer neu eröffneten Tierklinik<br />

in Mönchengladbach.<br />

10 Uhr. Rammelvoll. Ca. 20 Hundebesitzer<br />

warteten schon. Extrem<br />

freundliche Anmeldungssekretärin.<br />

Nach 20 Minuten Wartezeit komplette<br />

Untersuchung, Blutbild/Labor,<br />

Röntgen, Spritzen bei unserer todkranken<br />

Katze mit V.a. Magenkarzinom.<br />

Das Ganze dauerte ungefähr 3 Stunden.<br />

Sehr kompetent, sehr freundliche<br />

Behandlung, moderne Diagnostik und<br />

Therapie.<br />

Danach neue Termine für Ultraschall<br />

etc. … Am Ende die BARRECH-<br />

NUNG:<br />

hängig von der Industrie und auch von<br />

der Politik. Ich halte diese Arbeit für<br />

zwingend nötig. Es gibt keinen Grund,<br />

an der Existenz zu rütteln«, sagte der<br />

FDP-Politiker.<br />

Rösler hat die Kritik an der von ihm<br />

geplanten Einführung einer Kopfpauschale<br />

zurückgewiesen. »Alle bisher<br />

kursierenden Spekulationen sind Fantasiezahlen.<br />

Sie werden in die Welt gesetzt,<br />

um den Menschen Angst zu machen«,<br />

sagte Rösler der in Hannover erscheinenden<br />

»Neuen Presse« (Montagausgabe).<br />

Der FDP-Politiker versicherte:<br />

»Es ist nicht Politik der Bundesregierung,<br />

den Leistungskatalog der Krankenversicherung<br />

zu kürzen. Und es ist<br />

nicht das Ziel der Koalition, den gesamten<br />

Arbeitnehmerbeitrag schlagartig<br />

in eine Prämie zu überführen. Wir werden<br />

niemanden überfordern. Dazu<br />

trägt auch der geplante Sozialausgleich<br />

bei. Wir wollen ein faireres System.«<br />

Die Details der geplanten einkommensunabhängigen<br />

Beitragsprämie,<br />

ihre Höhe und die Art des Sozialausgleichs,<br />

werde die Regierungskommission<br />

festlegen, die bald einberufen<br />

werde. www.facharzt.de, 11.1.2010 l<br />

286,€ (82€ Labor, 46€ Untersuchung,<br />

42€ Röntgen usw.…) KEINER ging mit einer<br />

Rechnung unter ca. 300 € da raus<br />

und zahlte anstandslos mit KARTE über<br />

Terminal!<br />

SO muss ein Laden laufen!<br />

Mir blieb vor Neid die Spucke weg,<br />

wenn ich DAS mit unseren Armutsaußenstellen<br />

(Praxen) hierzulande vergleiche<br />

…PS: Die ärztin rief mich noch<br />

abends um 20 Uhr zurück wegen eines<br />

Befundes und hatte nun nach 10 Stunden<br />

ohne Unterbrechung endlich Feierabend.<br />

An einem Samstag.<br />

OHNE WORTE<br />

cus<br />

Dr. med. Carl Scherer<br />

www.facharzt.de, 4.1.2010 l<br />

84 · ZKN mit teiluNgeN · 2 | 2010 2 | 2010 · ZKN mit teiluNgeN · 85<br />

foto: zkn-arcHiv<br />

Dr. Philipp<br />

Rösler<br />

foto: zkn-arcHiv<br />

Kommentar<br />

Am Wochenende in der Tierklinik

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