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��Fortsetzung von Seite 21 Foto: Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG in der Regel mindestens sechs Monate oder länger dauern, sollte eine Haftzeit von mindestens 24 Monaten gewählt werden.“ Auch hier sei es wichtig, den zu versichernden „Rohertrag“ nicht zu niedrig anzusetzen. „80 Prozent brannten nieder“ Jochen Comte, Geschäftsführer der Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG, ist froh, dass er sich im letzten Jahr für eine Aufstockung der Versicherung entschieden hat, denn im Januar dieses Jahres löste ein kleines elektrisches Gerät in der Werkstatt ein großes Unglück aus. Was genau geschah, konnten weder die Sachverständigen der Versicherung noch die Kriminalpolizei dem geschmolzenen Klumpen entnehmen. Fest steht jedoch: Das Feuer kroch an einer Leitung hoch und breitete sich über die Dächer auf sämtliche Firmengebäude aus. 80 Prozent der Produktion brannten nieder. Was nicht verbrannte, wurde durch die extreme Hitze und den Ruß unbrauchbar. Akten, Verträge, Unterlagen – alles lag unter einem schmierig schwarzen Film. Allein ein Gebäude stand weit genug im Abseits und musste nicht abgerissen werden. „Ich habe erst im letzten Jahr meine Versicherungsangelegenheiten einem Makler übergeben, der die Versicherungssummen neu berechnet hat“, so Jochen Comte. Über seine Neuwertversicherung ist er im Nachhinein heilfroh – und empfiehlt sie dringend weiter. „Sonst 22 ZVOreport Ausgabe 4 – August 2011 Im Fokus Das spezielle Rohrsystem von KFM saugt unentwegt Raumluft an – auch unter schweren Bedingungen wie in Galvaniken. wären wir jetzt pleite.“ Da er alle Auflagen der Versicherung, darunter auch die regelmäßige Wartung, erfüllt hat, zahlte sie, und Comte kann wieder aufbauen. „Derzeit produzieren wir nur ein Drittel von vorher, aber im November soll es in größerem Stil wieder losgehen.“ Bis dahin weicht er auf andere Werke von Mitbewerbern aus, produziert dort, oder lässt produzieren. Sobald seine Produktion wieder aufgebaut ist, will Jochen Comte auch seine Mitarbeiter mit Zeitverträgen wieder anstellen. „Die Verträge mussten wir leider auslaufen lassen, das war eine Vorgabe der Versicherung zur Einsparung von Kosten“, erklärt er. Was nicht verbrannte, wurde durch den Ruß unbrauchbar gemacht. Zum Glück war die Comte Metallveredelung GmbH & Co. KG richtig versichert. Foto: KFM-Alarm Eine Brandmelde- oder Brandschutzanlage hatte Comte vor dem Feuer nicht. „Das wurde von keiner Stelle gefordert“, erklärt er. Lediglich an der Absaugung waren Wärmefühler installiert. In den neu aufgebauten Gebäuden wird es allerdings eine Brandmeldeanlage geben, soviel ist sicher. Welche es genau sein wird, steht aber noch nicht fest. „Zurzeit planen wir erst einmal die Produktion.“ Im Juli soll es mit dem Bau losgehen. Unternehmer in der Hol-Pflicht Die häufigste Schadenursache ist laut Versicherungsfachmann Edelmann Brand stiftung, zweithäufigste Ursache seien technische Mängel an „elektrischen Anlagen“. Damit die Versicherung im Schadenfall auch wirklich zahlt, müssen alle Anlagen regelmäßig gewartet und die behördlichen sowie gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine Vielzahl von Unternehmen dieser Pflicht nicht nachkommt. Bei einem kausalen Zusammenhang kann es dann passieren, dass die Versicherung nicht zahlen muss.“ Dass auf die Wartung der Anlagen häufig kein großer Wert gelegt wird, weiß auch Jörg Braun, fachleitender Dozent des TÜV Rheinland im Bereich Brandschutz. „Auch nach einer Erweiterung muss die Anlage geprüft werden“, betont er, „doch das versäumen viele.“ In Deutschland ist Brandschutz Ländersache. Doch trotz verschiedener gesetzlicher Vorschriften gilt eines immer: Der Unternehmer ist in der Hol-Pflicht. „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, so Braun. „Der Unternehmer muss sich eigenständig über seine bau- und arbeitsrechtlichen Pflichten informieren.“ So wird zum Beispiel in den Industriebaurichtlinien unter Punkt 5.12 das Aufstellen von Feuerlöschern oder Wandhydranten gefordert, außerdem müs sen die Mitarbeiter regelmäßig in deren Bedienung eingewiesen werden. Brandmeldeanlagen müssen laut Richtlinie DIN 14675 und DIN VDE 0833-2 entsprechen. Dies zu prüfen ist Aufgabe des TÜV – oder aber jedes anderen ankerkannten Sachverständigen, der mit der Überprü fung beauftragt werden kann. „Wir sind keine Kontrolleure“, betont Braun. „Wenn uns ein Unternehmen beauftragt, überprüfen wir, ob die entsprechende Anlage den gesetzlichen Bestimmungen und dem Stand der Technik entspricht. Wir ziehen aber nicht durch die Firma und suchen Fehler.“ �
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