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Ostuferspaziergang mit Besuch von Seeburg und Schloss ...

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SCHUTZVERBAND FÜR DAS<br />

OSTUFER DES STARNBERGER SEES e.V.<br />

c/o Dipl.Ing.Arch. Ursula Scriba<br />

Regierungsbaumeisterin<br />

Lerchenweg 3, 82541 Ammerland<br />

Tel.: 08177/92310<br />

Fax.: 08177/92312<br />

e.Mail osv-vorstand@t-online.de<br />

Homepage: www.ostuferschutzverband.de<br />

<strong>Ostuferspaziergang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Besuch</strong> <strong>von</strong> <strong>Seeburg</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Schloss</strong> Allmannshausen, der Heimat <strong>von</strong> „Wort des Lebens“<br />

am Starnberger See<br />

Wie geht es weiter <strong>mit</strong> den zwei repräsentativen Gebäuden des<br />

Ostufers?<br />

Seit längerer Zeit hatte sich der Vorstand des OSV <strong>mit</strong> Zeitungsnotizen<br />

beschäftigt, die den beabsichtigten Verkauf der hochkarätigen Liegenschaften<br />

<strong>Seeburg</strong> <strong>und</strong> <strong>Schloss</strong> Allmannshausen am Ostufer des Starnberger<br />

See zum Inhalt hatten. Schließlich nahmen wir Kontakt <strong>mit</strong> dem Pächter<br />

auf, dem Missionswerk „Wort des Lebens“, um mehr über „Wort des<br />

Lebens“ einerseits <strong>und</strong> andererseits über die beiden prominenten Häuser<br />

zu erfahren. Am 25. Juni 2011 war es dann soweit: Auf Einladung des Leiters<br />

der beiden Einrichtungen trafen sich Mitglieder <strong>und</strong> Gäste im am Wochenende<br />

immer geöffneten Cafè der <strong>Seeburg</strong>, Parkplätze sind reichlich<br />

vorhanden, <strong>und</strong> erhielten einen Einblick in die Arbeit des Missionswerkes.<br />

Hauptzielrichtung ist die Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit, die hier am paradiesischen<br />

See <strong>mit</strong> Sport <strong>und</strong> geistig-kulturellen Angebot ihre Ferien verbringen<br />

können. Viele kommen jedes Jahr wieder, so auch der jetzige hauptamtliche<br />

Leiter Achim Henn, der in dieser Einrichtung seine Lebensaufgabe<br />

gef<strong>und</strong>en hat.<br />

In zwei Gruppen führte uns im Anschluss Herr Henn durch die Burg bis auf<br />

den Turm, der uns einen großartigen Blick auf den See bescherte. Viele<br />

erk<strong>und</strong>igten sich nach den Zimmerpreisen <strong>und</strong> hatten Lust bei Morgenröte<br />

einmal so hoch über dem See aufzuwachen <strong>und</strong> sich als Burgherr oder<br />

-dame zu fühlen. Die vielfältige Dachlandschaft <strong>und</strong> die Größe des Hauses<br />

ließen uns ahnen, wie teuer der Unterhalt dieser Gebäude ist.<br />

Nach dem Abstieg führte uns ein Spaziergang ins alte <strong>Schloss</strong> Allmannshausen,<br />

dessen Interieur weitgehend verschw<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> das jetzt als<br />

Jugendherberge dient. Das Zeltlager auf der südöstlich angrenzenden<br />

Wiese ergänzt das Angebot. Der Garten bietet das herrliche Gefühl un<strong>mit</strong>telbar<br />

am See zu sein, sicher ein Geschenk auch für die jungen Menschen.<br />

Vom See aus ist die <strong>Seeburg</strong> nördlich <strong>von</strong> Ammerland ein Blickfang, <strong>von</strong><br />

der Seeuferstraße aus hingegen fühlt man die Gegenwart des Gebäude-


2<br />

komplexes mehr, als dass man sie sieht. Der hohe Baumbestand am<br />

steilen Ufer erlaubt den Spaziergängern <strong>und</strong> Radlern nicht das Gebäude in<br />

seiner Komplexität zu ergründen. 1888 in der Blütezeit des Historismus,<br />

ließ sich Heinrich Höch, Münchner Bauunternehmer <strong>und</strong> Realitätenbesitzer,<br />

<strong>von</strong> Oberbaurat Julius Hofmann, dem letzten Architekten König Ludwig<br />

II, ein Gebäude entwerfen, das die Sehnsüchte des ausklingenden 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts nach einer Identität <strong>mit</strong> der Geschichte in einer schlossartigen<br />

Burg ausdrücken sollte. Auch aus den europäischen Nachbarländern<br />

sind uns derartig Bauten bekannt, man denke z.B. an die moderne<br />

<strong>Schloss</strong>burg Castle Drogo hoch über dem Dartmoor <strong>von</strong> Sir Edwin Luytiens<br />

in England. Auch dort dominiert granitenes Grau die Landschaft <strong>und</strong> beim<br />

Eintreten überrascht moderne Technik <strong>und</strong> eine neuzeitliche Küche.<br />

„Wort des Lebens“ nutzt die <strong>Seeburg</strong> heute als Hotel- <strong>und</strong> Veranstaltungsort,<br />

sowie zur Verwaltung des Komplexes.<br />

Ein erholsamer Spaziergang unter hohen Buchen führt uns zum zweiten<br />

Anwesen, das <strong>mit</strong> durchlebter Geschichte unsere Erwartungen weckte.<br />

<strong>Schloss</strong> Allmannshausen wurde 1696 <strong>von</strong> Kaspar Feichtmeyr (d. Älteren)<br />

für Ferdinand Joseph <strong>von</strong> Hörwarth erbaut. Den Bernrieder Baumeister<br />

Feichtmayr kennen wir bereits aus Ammerland, dort hat er für Fürstbischof<br />

Herzog Albrecht Sigm<strong>und</strong> 1683-1685 das Ammerlander <strong>Schloss</strong> erbaut.<br />

Der Kupferstich <strong>von</strong> Michael Wenig aus dem Jahr 1701 zeigt ein Gebäude<br />

<strong>mit</strong> drei Geschossen, einem stärker geneigten, ausgebauten Dach<br />

<strong>und</strong> Dachreiter <strong>mit</strong> knappen Details ohne bemerkenswerte Plastizität, ein<br />

bisschen an das alte Ammerlander <strong>Schloss</strong> erinnernd. Es liegt unterhalb<br />

des Ortes nah am See. Bereits 1517 war dort ein hölzerner, dreigadiger<br />

Edelmannssitz (Hofmark Allmannshausen) bekannt, der 1567 in den Besitz<br />

der Freiherrn <strong>von</strong> Paumgarten überging <strong>und</strong> um 1600 <strong>von</strong> der Familie<br />

Urfahrn erworben wurde. 1611 erwarb der bayrische Landschaftskanzler<br />

Hans Georg <strong>von</strong> Hörwarth <strong>Schloss</strong> <strong>und</strong> Hofmark.<br />

Wie geht es nun weiter <strong>mit</strong> den zwei repräsentativen Gebäuden des<br />

Ostufers? 2013 läuft der verlängerte Pachtvertrag des Freistaates Bayern<br />

für „Wort des Lebens“ aus. Bis dahin versucht das Missionswerk Voraussetzungen<br />

zu schaffen, die es ihm ermöglichen, sein Vorkaufsrecht auszuüben.<br />

Was ist „Wort des Lebens“? Keine Sekte. Das Missionswerk wurde 1940 in<br />

den USA gegründet <strong>und</strong> ist Mitglied der „Deutschen Evangelischen Allianz“,<br />

einem Zusammenschluss <strong>von</strong> Freikirchen <strong>und</strong> evangelischen Gemeinschaften<br />

<strong>mit</strong> ca. 1,2 Mio. Mitgliedern in Deutschland. Im Mittelpunkt<br />

steht Erlebnispädagogik. Der Ostuferschutzverband will helfen, es sollte<br />

gelingen, diese ruhige <strong>und</strong> zukunftsorientierte Nutzung am See zu erhalten<br />

- der See muss für alle da sein.<br />

Ursula Scriba<br />

Ammerland, 29.8.2011<br />

P.S. Eine detailliertere Baugeschichte finden Sie unter<br />

www.ostuferschutzverband.de -Aktuelles

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