Ausflüge in den Tälern VALLE DEL TRIGNO Der Lauf dieses Flusses bildet die Grenze <strong>zum</strong> Molise. Im Tal erreichen Sie Isernia und Neapel sowie die vielen kl<strong>ein</strong>en, malerischen Dörfer in den Hügeln. Besonders erwähnenswert ist Schiavi d’Abruzzo wegen der beiden italischen Tempel, von denen <strong>ein</strong>er vollkommen rekonstruiert wurde. Abruzzo Promozione Turismo - Corso V. Emanuele II, 301 - 65122 Pescara - Email info@abruzzoturismo.it
DIE KÜSTE DER TRABOCCHI Auch wenn die Abruzzen mit vielen ortstypischen Besonderheiten aufwarten können, gehören diese seltsamen Fischfangkonstruktionen im südlichen Küstenabschnitt wohl zu den berühmtesten und malerischsten Sehenswürdigkeiten. <strong>Die</strong>se Pfahlbauten sind unter dem Namen Trabocchi bekannt. Sie sind vollständig aus Holz gebaut und bestehen aus <strong>ein</strong>er auf langen Pfählen ruhenden Plattform, von der der Fischer s<strong>ein</strong> Netz ins <strong>Meer</strong> hinablässt, und <strong>ein</strong>em langen, schmalen Steg, der ebenfalls auf Pfählen aufliegt und die Hütte mit dem wenige Meter entfernten Festland verbindet. Wenn Sie diese spektakulären Konstruktionen bei stürmischer See betrachten, werden Sie erstaunt s<strong>ein</strong>, wie gut sie trotz ihres fragilen und instabilen Aussehens der Brandung widerstehen. Der Ursprung dieser Bauten ist ungewiss, und die Epoche, in der die Trabocchi <strong>zum</strong> ersten Mal auftauchten, lässt sich nur schwer präzise bestimmen. Man nimmt an, dass ihre Entstehung auf dem Verlangen beruhte, zu fischen, ohne sich direkt aufs <strong>Meer</strong> zu begeben. Ansch<strong>ein</strong>end vertrat man die Auffassung, der Fischfang sei leichter im Sitzen von <strong>ein</strong>em mit dem Festland verbundenen Steg zu bewältigen. <strong>Die</strong>sbezüglich gibt es <strong>ein</strong>en besonderen historischen Hinweis: <strong>Die</strong> erste Urkunde, in der die <strong>abruzzesische</strong>n Trabocchi erwähnt werden, stammt aus dem Jahr 1400 und wurde vom Zölestinermönch Padre Stefano Tiraboschi verfasst. In s<strong>ein</strong>em Vita Sanctissimi Petri Celestini (das Leben von Papst Cölestin V.) erzählt der Mönch von der Zeit, die Pietro da Morrone (vorher Pietro Angelari, dann Papst Cölestin V.) im Kloster San Giovanni in Venere in Fossacesia von 1240 bis 1243, also fast drei Jahre, verbrachte. Er berichtet dabei, dass der Heilige auf den Hügel stieg, um das „mit Trabocchi“ durchsetzte <strong>Meer</strong> zu bewundern. Anhand dieser Urkunde könnte man vermuten, diese Konstruktionen seien im Jahr 1240 (oder <strong>zum</strong>indest als die Biografie geschrieben wurde) bereits weit verbreitet gewesen. <strong>Die</strong> Historiker sind jedoch mit dieser Interpretation nicht <strong>ein</strong>verstanden und datieren die Entstehung der Trabocchi Jahrhunderte später. <strong>Die</strong> ersten Trabocchi sind hinter Ortona anzutreffen, wenn die <strong>abruzzesische</strong> Küste ihr Gesicht verändert und die flachen Sandstrände von Teramo und Pescara <strong>ein</strong>er raueren und felsigeren Landschaft weichen. <strong>Die</strong> steilen Klippen wechseln sich mit kl<strong>ein</strong>en Buchten ab und ABRUZZEN ITALIEN 23 überall sind große Felsvorsprünge zu beobachten. Gabriele D’Annunzio war vom Zauber dieser Orte hingerissen: In s<strong>ein</strong>er Tragödie Triumph des Todes, die er in der Ruhe s<strong>ein</strong>er zwischen den Felsen dieses Küstenabschnitts verborgenen Villa verfasste, beschrieb er sie folgendermaßen: „Jene lange Kette von Landspitzen und Golfen mutete wie <strong>ein</strong>e An<strong>ein</strong>anderreihung von Spenden an, denn in jeder Einbuchtung lag <strong>ein</strong> Getreideschatz verborgen. Der Ginster breitete <strong>ein</strong>en goldenen Mantel über die ganze Küste. Wie aus <strong>ein</strong>em Weihrauchfass stieg von jedem Busch <strong>ein</strong>e dichte Duftwolke auf. Jeder Atemzug war so wohltuend wie <strong>ein</strong> Schluck von <strong>ein</strong>em Lebenselexier.“ <strong>Das</strong> Gebäude, Villa Italia, besteht heute noch. Vom Tor der Villa führt <strong>ein</strong> leichter Weg hinab <strong>zum</strong> <strong>Meer</strong>, nur wenige Dutzend Meter entfernt vom Trabocco Capo Turchino, <strong>ein</strong>em der wichtigsten des gesamten Küstenabschnitts. Der Dichter bezeichnete diese Konstruktion in s<strong>ein</strong>em Werk „Triumph des Todes“ als <strong>ein</strong>e „Maschine“, die „<strong>ein</strong> eigenes Leben zu haben schien“. Wenig später auf der Straße treffen Sie links auf die Landspitze Dannunziano, die beste Aussichtsstelle der Gegend, wo es nur wenige Häuser und <strong>ein</strong> Restaurant gibt. In Richtung Süden nach der Ortschaft Vallevò können Sie die Trabocchi von Punta del Cavalluccio gut jenseits der Bahnlinie erkennen. Der herrliche Kiesstrand und der nahe Trabocco sind klassische Symbole dieses Küstenabschnitts. Abruzzo Promozione Turismo - Corso V. Emanuele II, 301 - 65122 Pescara - Email info@abruzzoturismo.it