Anzeigen - bei der Preußischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg eV
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Preußische <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e.V.<br />
<strong>Berlin</strong>s Finanzsenator Ulrich Nußbaum äußerte sich in einem Interview mit dem Spiegel (Nr.<br />
2/2012) über die ab 2020 geplante Schuldenbremse und die Auswirkungen auf die einzelnen<br />
Bundeslän<strong>der</strong>: „Wer bis dahin seinen Haushalt nicht in Ordnung gebracht hat, riskiert seine<br />
Selbständigkeit.“ Das Jahr 2020 ist daher das<br />
„Schicksalsjahr des deutschen Fö<strong>der</strong>alismus“,<br />
weil dann sowohl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>finanzausgleich<br />
als auch <strong>der</strong> Solidarpakt Ost auslaufen. Insofern<br />
wird also die blanke Not dann einige Bundeslän<strong>der</strong><br />
dazu zwingen, über Fusionen nachzudenken.<br />
Dazu gehören Bremen und Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
Saarland und Rheinland-Pfalz, Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein sowie <strong>Berlin</strong> und<br />
<strong>Brandenburg</strong>.<br />
Da die Vereinigung <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Län<strong>der</strong> 1996<br />
nicht zuletzt an den Altschulden <strong>Berlin</strong>s scheiterte,<br />
sei für einen neuen Versuch ein Schuldenschnitt<br />
unausweichlich. Nußbaum ist sich<br />
bewußt, daß dieser zu Lasten des Bundes<br />
gehen müßte, <strong>der</strong> dafür Kompetenzen von den<br />
Län<strong>der</strong>n for<strong>der</strong>n wird. Insofern bestünde die<br />
Pflicht <strong>der</strong> Politik gerade darin, den Nutzen <strong>der</strong><br />
Fusion für die Zukunft <strong>der</strong> Region aufzuzeigen, bevor uns die Verschuldung jeglicher Möglichkeit<br />
freien Handelns beraubt. Ob das Gebilde, das aus <strong>der</strong> Vereinigung von <strong>Berlin</strong> und<br />
<strong>Brandenburg</strong> entstehen würde, offiziell „Preußen“ als Namen führen könnte, ist wünschenswert<br />
aber eher unwahrscheinlich.<br />
Das hängt nicht zuletzt mit einem Ereignis zusammen, dessen 65. Jahrestag wir in wenigen<br />
Tagen begehen müssen: Am 25. Februar 1947 wurde das Kontrollratsgesetz Nr. 46 von den<br />
Siegermächten unterzeichnet, das damit unverzüglich in Kraft trat. Darin wurde die „Auflösung<br />
des Staates Preußen“ beschlossen. Der Wortlaut des (kurzen) Gesetzes ist folgen<strong>der</strong>:<br />
„Der Staat Preußen, <strong>der</strong> seit jeher Träger des Militarismus und <strong>der</strong> Reaktion in Deutschland<br />
gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen aufgehört. Geleitet von dem Interesse an <strong>der</strong><br />
Aufrechterhaltung des Friedens und <strong>der</strong> Sicherheit <strong>der</strong> Völker und erfüllt von dem Wunsche,<br />
die weitere Wie<strong>der</strong>herstellung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer<br />
Grundlage zu sichern, erläßt <strong>der</strong> Kontrollrat das folgende Gesetz:<br />
Artikel I. Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden<br />
werden hiermit aufgelöst.<br />
Artikel II. Die Gebiete, die ein Teil des Staates Preußen waren und die gegenwärtig <strong>der</strong><br />
Oberhoheit des Kontrollrats unterstehen, sollen die Rechtsstellung von Län<strong>der</strong>n erhalten<br />
o<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>n einverleibt werden. Die Bestimmungen dieses Artikels unterliegen je<strong>der</strong> Abän<strong>der</strong>ung<br />
und an<strong>der</strong>en Anordnung, welche die Alliierte Kontrollbehörde verfügen o<strong>der</strong> die zukünftige<br />
Verfassung festsetzen sollte.<br />
Artikel III. Staats- und Verwaltungsfunktionen sowie Vermögen und Verbindlichkeiten des<br />
früheren Staates Preußen sollen auf die beteiligten Län<strong>der</strong> übertragen werden, vorbehaltlich