KS-Vorsatzflansch - Mapal
KS-Vorsatzflansch - Mapal
KS-Vorsatzflansch - Mapal
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Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Technische Informationen,<br />
Hinweise<br />
Nachstehend sind wichtige technische Hinweise<br />
und Hintergrundinformationen zur MAPAL Spanntechnik<br />
aufgeführt.<br />
Neben den Normen von HSK-A, HSK-C, HSK-T<br />
sowie der verschiedenen SK-Varianten sind die<br />
Anbaumaße der Flanschmodule dokumentiert.<br />
Im Anschluss befinden sich wichtige technische<br />
Hinweise zu den einzelnen im Katalog behandelten<br />
Spannzeugen und Spannsystemen.<br />
Die Leistungsmerkmale der <strong>KS</strong>-Spannpatronen<br />
umfassen Angaben zu Spannkraft und ertragbaren<br />
Biegemoment. Daneben werden übertragbare<br />
Drehmomente, Rundlauf- und Wiederholgenauigkeiten<br />
und Grenzdrehzahlen der HSK-Schnittstelle<br />
erläutert.<br />
Nach Definition, Berechnung, Einfluss und Grenzen<br />
des Auswuchtens folgen Informationen über<br />
die Verwechselsicherung für Kegelhohlschäfte, die<br />
einen Bedienfehler beim Werkzeugwechsel ausschließt<br />
und von MAPAL optional angeboten wird.<br />
Spannfutter<br />
c Normen und Anbaumaße 248-254<br />
c Tabelle zu MAPAL Werksnorm 256<br />
c Mechanische Spannfutter 257<br />
c Dehnspanntechnik 258-260<br />
c Schrumpftechnik 261<br />
c Präzisionsbohrfutter 262<br />
c Softsynchro Gewindefutter 263-264<br />
c Aufsteckfräserdorne 264<br />
c Pendelhalter und Ausgleichs-Pendelhalter 265-270<br />
c Auswahlhilfe zu <strong>KS</strong>-MMS-Spannpatronen 271-273<br />
c Informationen zu MAPAL <strong>KS</strong>-Spannpatronen 274-279<br />
c Einstell und Handhabungshinweise 280-285<br />
c Definitionen und Berechnungen 286-289<br />
c Informationen zur Verwechselsicherung für<br />
Kegelhohlschäfte<br />
290-291<br />
Schließlich folgen hilfreiche Tipps für die Praxis mit<br />
Einstell- und Handhabungshinweisen zu Einbau und<br />
Montage der <strong>KS</strong>-Spannpatrone sowie zu Montage<br />
und Ausrichtung von <strong>KS</strong>-<strong>Vorsatzflansch</strong>en und MAPAL<br />
Modul-Schnittstellen.<br />
247
d2<br />
248<br />
d8<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Normen und Anbaumaße<br />
HSK-Norm<br />
Für Hohlschäfte DIN 69893-1 HSK-A, HSK-C und HSK-T<br />
L8<br />
L1<br />
f1<br />
d1<br />
b1<br />
HSK-A für automatischen und<br />
manuellen Werkzeugwechsel<br />
d2<br />
d8<br />
L8<br />
L1<br />
f5<br />
d1<br />
Nenngröße d 1 h10 32 40 50 63 80 100<br />
Kegeldurchmesser d 2 24,007 30,007 38,009 48,01 60,012 75,013<br />
Schaftlänge L 1 0/–0,2 16 20 25 32 40 50<br />
Nutbreite b 1 +/–0,04 7,05 8,05 10,54 12,54 16,04 20,02<br />
Bohrungsdurchmesser d 8 4 4,6 6 7,5 8,5 12<br />
Bohrungsabstand L 8 +/–0,1 5 6 7,5 9 12 15<br />
Flanschbreite HSK-A f 1 0/–0,1 20 20 26 26 26 29<br />
Flanschbreite HSK-C f 5 10 10 12,5 12,5 16 16<br />
zusätzlich bei HSK-T<br />
Nutbreite b 2 +/0,030 – 7,932 – – – –<br />
Nutbreite b 2 +/0,0350 – – – 12,425 – 19,91<br />
Maßangaben in mm.<br />
b1<br />
HSK-C für<br />
manuellen Werkzeugwechsel<br />
HSK-Größe<br />
d2<br />
L8<br />
d8<br />
L1<br />
f5<br />
d1<br />
b1<br />
HSK-T für automatischen und<br />
manuellen Werkzeugwechsel<br />
b2
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Für Aufnahmen DIN 69093-1 HSK-A, HSK-C und HSK-T<br />
b1 L3<br />
HSK-A für automatischen<br />
Werkzeugwechsel<br />
d2<br />
d1<br />
Ergänzend zur Norm wurde die Anbindung von angetriebenen Werkzeugen<br />
auf der HSK-T Schnittstelle aufgenommen.<br />
b1<br />
Nenngröße d1 32 40 50 63 80 100<br />
Kegeldurchmesser d2 23,998 29,998 37,998 47,998 59,997 74,997<br />
Tiefe L3 +0,2 11,4 14,4 17,9 22,4 28,4 35,4<br />
Mitnehmerbreite b1 +/–0,05 6,8 7,8 10,3 12,3 15,8 19,78<br />
zusätzlich bei HSK-C<br />
Bohrungsdurchmesser d6 4 5 6 8 9 11<br />
Bohrungsabstand L8 +/–0,1 5 6 7,5 9 12 15<br />
zusätzlich bei HSK-T<br />
Mitnehmerbreite b2 –0,025 – 7,92 – 12,41 – –<br />
Mitnehmerbreite b2 –0,03 – – – – – 19,98<br />
Maßangaben in mm.<br />
Zweiter Orientierungsstift-Option<br />
Sperrluft<br />
Schlüsselweite<br />
Schiebekupplung<br />
ausgekuppelt<br />
Länge Antriebswelle<br />
Hub<br />
Kühlschmierstoff<br />
Hoher Mitnehmer –<br />
gem. ISO 12164-4<br />
min. Radius<br />
zentraler Durchgang<br />
für Antriebe<br />
Gewinde für zusätzliche Befestigung von Werkzeuge<br />
Orientierungsstift<br />
schmale Revolverscheibe<br />
breite Revolverscheibe,<br />
zwei Orientierungsstifte<br />
HSK-C für<br />
manuellen Werkzeugwechsel<br />
Innenkontur – gem. ISO 12164-4<br />
Orientierungsstift<br />
Antriebswelle DIN 5480 –<br />
Angetriebenes Werkzeug<br />
Antriebsnabe DIN 5480 –<br />
Revolver Schiebekupplung<br />
Hoher Mitnehmer – gem. ISO 12164-4<br />
Sperrluft<br />
Gewinde für zusätzliche Befestigung<br />
von Werkzeugen<br />
Orientierungsstift<br />
Kühlschmierstoff<br />
L3<br />
L8<br />
d6<br />
HSK-Größe<br />
2<br />
HSK-T für automatischen<br />
und manuellen Werkzeugwechsel<br />
Zusätzlich wurden im Arbeitskreis HSK-T nachfolgende<br />
Definitionen festgelegt:<br />
– Durchmesser der Antriebswelle<br />
– Kupplungsart der Antriebswellen<br />
– Position der Kupplung<br />
– Revolverschlüsselweite<br />
– Zugehörige HSK-Baugröße<br />
– Übergabestelle für Kühlschmierstellen und Sperrluft<br />
– Zusätzliche Ausrichtmöglichkeit für abgewinkelte<br />
Werkzeug-Aufnahmen<br />
249
250<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Normen und Anbaumaße<br />
SK-Norm<br />
Für Steilkegelschäfte nach DIN 69871<br />
d2<br />
d1<br />
d3<br />
7:24<br />
L1<br />
a<br />
L2<br />
SK für automatischen Werkzeugwechsel Form A, Form AD, Form B und Ausführung mit Datenträger<br />
Maßangaben in mm.<br />
d4<br />
20°<br />
a +/–0,1 3,2 3,2 3,2 3,2<br />
d 1 31,75 44,45 57,15 69,85<br />
d 2 0/–0,1 50 63,55 82,55 97,5<br />
d 3 M 12 M 16 M 20 M 24<br />
d 4 max. 45 50 63 80<br />
e 1 +/–0,1 21 27 35 42<br />
L 1 0/–0,3 47,8 68,4 82,7 101,75<br />
L 2 0/–0,1 19,1 19,1 19,1 19,1<br />
e1<br />
e1<br />
Steilkegelgröße<br />
30 40 45 50
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Für Steilkegelschäfte BT nach JIS 6339<br />
d2<br />
d1<br />
d3<br />
Maßangaben in mm.<br />
7:24<br />
L1<br />
a<br />
L2<br />
20°<br />
SK für automatischen Werkzeugwechsel<br />
a +/–0,4 2 2 3<br />
d 1 31,75 44,45 69,85<br />
d 2 h8 46 63 100<br />
d 3 M 12 M 16 M 24<br />
e 1 +/–0,1 21 27 42<br />
L 1 +/–0,2 48,4 65,4 101,8<br />
L 2 min. 20 25 35<br />
e1<br />
e1<br />
Steilkegelgröße<br />
30 40 50<br />
251
252<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Normen und Anbaumaße<br />
SK-Norm<br />
Für Steilkegelschäfte mit V-Flanschaufnahme nach ASME B5.50-1994 (MN633)<br />
H<br />
M<br />
F<br />
Maßangaben in mm.<br />
7:24<br />
B<br />
V<br />
W 0,4<br />
B +/–0,1 47,65 68,25 82,55 101,6<br />
F UNC–2B 1/2“–13 5/8“–11 3/4“–10 1“–8<br />
H +/–0,5 46,02 63,5 82,55 98,43<br />
M +/–0,13 31,75 44,45 57,15 69,85<br />
V +/–0,25 11,2 11,2 11,2 11,2<br />
W +/–0,05 15,88 15,88 15,88 15,88<br />
Y +/–0,05 19,05 19,05 19,05 19,05<br />
ø 9,5<br />
Steilkegelgröße<br />
30 40 45 50
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Normen und Anbaumaße<br />
Anbaumaße für <strong>KS</strong>-Flansche<br />
Spindelanschlusskontur für <strong>Vorsatzflansch</strong> MN5520* und MN5523* nach MN5000-14<br />
Spindelanschlusskontur für Einbauflansch MN5521* und MN5524* nach MN5000-12<br />
Lage der Spannschlüsselbohrung<br />
* Aufgrund möglicher technischer Änderungen empfehlen wir bei Bedarf die aktuellen<br />
Fertigungsunterlagen anzufordern. Eine Übersicht hierzu erhalten Sie auf Seite 256.<br />
"X"<br />
Lage der Spannschlüsselbohrung<br />
253
254<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Normen und Anbaumaße<br />
Anbaumaße für <strong>KS</strong>-Flansche<br />
Spindelanschlusskontur für Einbauflansch für Kurzspindeln MN5522* nach MN5000-13<br />
Lage der Spannschlüsselbohrung<br />
Spindelanschlusskontur<br />
für DS-Spannsystem mit reduziertem Einbau nach MN5000-73*<br />
* Aufgrund möglicher technischer Änderungen empfehlen wir bei Bedarf die aktuellen<br />
Fertigungsunterlagen anzufordern. Eine Übersicht hierzu erhalten Sie auf Seite 256.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Sternrevolver Schnitt A-A Trommelrevolver<br />
A<br />
A<br />
Spindelinnenkontur<br />
für DS-Spannsystem,<br />
Direkteinbau*<br />
Spindelinnenkontur<br />
für DS-Spannsystem,<br />
Direkteinbau, ohne innere<br />
Kühlmittelzufuhr*<br />
Spindelinnenkontur<br />
für DS-Spannsystem,<br />
Direkteinbau, mit Abdeckring,<br />
ohne Kühlmittelzufuhr*<br />
Spindelanschlusskontur<br />
für AX-Spannsystem nach<br />
MN5000-77*<br />
Aufnahme für Kegel<br />
Hohlschäfte HSK-T<br />
ISO 12164, <strong>KS</strong>*<br />
Einbauflansch für Stern-<br />
bzw. Trommelrevolver*<br />
* Aufgrund möglicher technischer Änderungen empfehlen wir bei Bedarf die aktuellen Fertigungsunterlagen anzufordern. Eine Übersicht hierzu erhalten Sie auf der folgenden Seite.<br />
255
256<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Übersicht Spindelanschlußkonturen<br />
Dokument Beschreibung<br />
MN5000-12 Spindelinnenkontur für Einbauflansch MN5521 und MN5524<br />
MN5000-13 Spindelinnenkontur für Einbauflansch MN5522<br />
MN5000-14 Spindelinnenkontur für Einbauflansch MN5520 und MN5523<br />
MN5000-40 Hohlschaft-Aufnahme HSK-C DIN 69063-1, <strong>KS</strong><br />
MN5000-49 Aufnahme für Kegel-Hohlschäfte HSK-T ISO 12164, <strong>KS</strong><br />
MN5000-50 Einbauflansch für Stern- bzw. Trommelrevolver<br />
MN5000-72 Einbauflansch DS-VF mit Diagonalspanner und reduziertem Einbauraum, rotierend, Anschlussmaße, OIK<br />
MN5000-73 Einbauflansch DS-VF mit Diagonalspanner und reduziertem Einbauraum, rotierend, Anschlussmaße, IK<br />
MN5000-77 Spindelinnenkontur HSK-C, AX-Spannsystem, Direkteinbau<br />
MN5000-82 Spindelinnenkontur HSK-C, DS-Spannsystem, Direkteinbau, IK, Ring RE<br />
MN5000-83 Spindelinnenkontur HSK-C, DS-Spannsystem, Direkteinbau, OIK, Ring RE<br />
MN5000-85 Spindelinnenkontur HSK-C, DS-Spannsystem Version „L“, Direkteinbau, OIK
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
Technik mechanische Spannfutter<br />
Die kostengünstigste Einstiegsvariante in die<br />
Werkzeugspannung stellen die mechanischen<br />
Spannfutter dar. Robustheit und Einfachheit<br />
zeichnen diese Spannfutter aus.<br />
1. Zylinderschaftaufnahmen nach DIN 69882-4/-5<br />
MAPAL hat sowohl Spannzeuge mit seitlicher Mitnahmefläche<br />
als auch mit geneigter Spannfläche im Programm.<br />
Durch die einseitige Spannkrafteinwirkung müssen jedoch<br />
Abstriche in der Rundlaufgenauigkeit in Kauf genommen<br />
werden.<br />
Im Steilkegel-Bereich empfiehlt es sich, MAPAL NC-<br />
Reibahlen mit geneigter Spannfläche über eine<br />
Präzisionsaufnahme zu spannen. Diese speziellen Spannzeuge<br />
gibt es für SK-Spannfutter nach DIN, JIS und<br />
ASME. Sie sind in der Bohrungstoleranz auf 0,003 mm<br />
eingeengt, um die an MAPAL Reibwerkzeuge gestellten<br />
Qualitätsanforderungen prozesssicher erreichen<br />
zu können.<br />
2. Spannzangenaufnahmen nach DIN 69882-6<br />
Die flexible Variante der mechanischen Spannfutter ist<br />
die Lösung mit Spannzange. Eine Aufnahme kann durch<br />
Einsatz entsprechender Spannzangen Werkzeuge mit<br />
Zylinderschaft innerhalb eines ganzen Spanndurchmesserbereiches<br />
aufnehmen (z. B. Spannbereich 2 – 20 mm<br />
mit einem Spannzeug). Zudem deckt eine Spannzange<br />
den Bereich von 1 mm im Durchmesser ab.<br />
Die Variabilität der Spannzangenfutter bringt allerdings<br />
den Nachteil mit sich, dass hinsichtlich Rundlaufgenauigkeit,<br />
maximal möglicher Drehzahl und maximaler Drehmomentübertragung<br />
die Spannzangenaufnahme Abstriche<br />
in Kauf genommen werden müssen.<br />
MAPAL bietet neben den herkömmlichen Spannzangen-<br />
Aufnahmen auch Spannfutter mit Spannmutter für<br />
innere Kühlmittelzufuhr. Diese Hi-Q/ERC-Spannmuttern<br />
ermöglichen in Verbindung mit den ER-Dichtscheiben,<br />
bisher verwendete Spannzangen auch für Werkzeuge mit<br />
innerer Kühlmittelzufuhr zu verwenden.<br />
257
258<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
Dehnspanntechnik<br />
Vorteile:<br />
c Erhöhte Standzeit des Werkzeuges durch höchste<br />
Rundlauf- und Wiederholgenauigkeit (< 0,003 mm);<br />
dadurch gleichmäßiger Schneideneingriff.<br />
c Verbesserte Oberflächenqualität am Werkstück;<br />
verringerte Mikroausbrüche an der Werkzeugschneide<br />
durch hervorragende Schwingungsdämpfung des<br />
Hydrauliksystems.<br />
c Hohe Drehmomentübertragung durch Verdrängung<br />
von Öl-, Fett- und Schmierstoffresten in die Rille.<br />
Dadurch bleibt die Spannfläche weitgehend trocken.<br />
c Flexibler Spannbereich durch Einsatz von geschlitzten,<br />
kühlmitteldichten Zwischenbuchsen (Rundlaufgenauigkeit<br />
der Buchsen < 0,002 mm).<br />
c Exakte, radiale oder axiale Längenverstellung.<br />
c MMS-geeignet.<br />
1. Elemente der Dehnspanntechnik<br />
7<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Beim Spannen mit der hydraulischen Dehnspann-<br />
technik wird mittels einer Spannschraube und einem<br />
Spannkolben innerhalb eines geschlossenen Kammer-<br />
systems ein gleichmäßiger Druck aufgebaut. Über<br />
die eingebaute Dehnbuchse wird dieser Druck auf<br />
das Werkzeug übertragen.<br />
c Einfache Bedienung und sekundenschnelles Handling:<br />
Mittels eines Sechskantschlüssels lässt sich das<br />
Werkzeug sekundenschnell zentrisch spannen.<br />
Es werden zum Spannen und Entspannen keine<br />
Peripheriegeräte benötigt.<br />
Es entsteht kein zusätzlicher Investitions- und<br />
Wartungsaufwand von externen Komponenten.<br />
c Geschlossenes Spannsystem:<br />
Es entstehen keine Wartungsarbeiten und Nebenkosten<br />
durch Verschmutzung<br />
c Sehr hohe Spannsicherheit:<br />
Kein Nachlassen der Spannkräfte bei hohen Drehzahlen<br />
c Feinwuchten:<br />
Alle Dehnspannfutter sind standardmäßig für den<br />
Einsatz auf HSC-Maschinen feingewuchtet.<br />
1 Dichtungselement: Sickerverluste an der Spannbohrung werden<br />
durch die Lippendichtung verhindert.<br />
2 Spannkolben: Presst das Hydraulikmedium in das Kammersystem.<br />
3 Spannschraube: Zur Betätigung des Spannkolbens kann ohne<br />
Drehmomentschlüssel gespannt werden.<br />
4 Dehnbuchse: Spannt den Werkzeugschaft zentrisch durch<br />
gleichmäßig beaufschlagten Druck.<br />
5 Kammersystem: Entsteht durch die Verbindung von Dehnbuchse<br />
und Grundkörper. Hat durch das Hydraulik-Medium eine dämpfende<br />
Wirkung auf das Werkzeug und wirkt so verschleißmindernd.<br />
6 Rille: Öl-, Fett- oder Schmierstoffreste werden durch den hohen<br />
Spanndruck in die Rille verdrängt. Die Spannflächen bleiben weitgehend<br />
trocken, die Übertragung der Drehmomente ist gewährleistet.<br />
7 Grundkörper: MAPAL Dehnspannfutter sind für alle gängigen<br />
maschinenseitigen Schnittstellen (HSK-A, HSK-C, SK, BT und<br />
Flanschmodul) erhältlich.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
Dehnspanntechnik<br />
2. Funktionsprinzip<br />
3<br />
3. Drehmomentübertragung<br />
4<br />
Bitte entnehmen Sie das jeweils übertragbare<br />
Drehmoment aus der Tabelle.<br />
5<br />
a Übertragbare Drehmomente bei Direktspannung, geölter Schaft, Spanndurchmesser d 1 = 6 – 32 mm<br />
2<br />
1<br />
1 Die Spannschraube wird mit einem Sechskantschlüssel<br />
bis auf Anschlag eingedreht.<br />
2 Der Spannkolben drückt das Hydraulikmedium in die<br />
3 Dehnkammer und bewirkt einen Druckanstieg.<br />
4 Die dünnwandige Dehnbuchse wölbt sich gleichmäßig<br />
gegen den Werkzeugschaft. Durch diesen Spannprozess<br />
wird zuerst der Werkzeugschaft zentriert und anschließend<br />
vollflächig und kräftig gespannt.<br />
5 Das Spezialdichtelement gewährleistet absolute Dichtheit<br />
und eine hohe Lebensdauer.<br />
Die angegebenen Drehmomente sind gültig für<br />
Schaftlängen nach DIN 6535 und DIN 1835.<br />
d 1 [mm] 6 8 10 12 14 16 18 20 25 32<br />
bei Schaft h6<br />
Kleinstmaß / Größtmaß [Nm]<br />
20/30 30/45 47/85 80/140 100/160 160/230 200/270 330/400 400/470 650/730<br />
b Übertragbare Drehmomente, gemessen mit Zwischenbuchse, geölter Schaft, Spanndurchmesser d 1 = 32 mm<br />
d 1 [mm] 6 8 10 12 14 16 18 20 25<br />
bei Schaft h6<br />
Kleinstmaß / Größtmaß [Nm]<br />
Spanndurchmesser Dehnspannfutter d 1 = 20 mm<br />
30/45 50/65 60/110 120/170 125/170 180/230 220/300 250/320 360/440<br />
d 1 [mm] 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
bei Schaft h6<br />
Kleinstmaß / Größtmaß [Nm]<br />
6/10 9/12 16/23 30/40 55/75 90/120 120/150<br />
d 1 [mm] 13 14 15 16 17<br />
bei Schaft h6<br />
Kleinstmaß / Größtmaß [Nm]<br />
Spanndurchmesser Dehnspannfutter d1 = 12 mm<br />
d 1 [mm] 3 4 5 6 8<br />
bei Schaft h6<br />
Kleinstmaß / Größtmaß [Nm]<br />
135/170 190/260<br />
3/4 4/8 7/12 12/20 18/26<br />
Technische Daten<br />
- Werkstoff 1600-1800 N/mm 2<br />
Zugfestigkeit<br />
- Verstellweg 10 mm<br />
- Härte 52 + 2HRc<br />
- DIN 1835 Form A, B, C, D<br />
- Halter gewuchtet<br />
- DIN 6535 Form HA, HB, HE<br />
- Laserbeschriftung<br />
- Kühlmitteldruck<br />
maximal 80 bar<br />
- Max. Drehzahl 40.000 min -1<br />
(Beachtung Grenzdrehzahl<br />
Schnittstelle, Feinwuchtung<br />
empfohlen!)<br />
- Optimale Einsatztemperatur<br />
20-50 °C;<br />
höhere Temperaturen auf<br />
Anfrage, nicht über 80 °C<br />
einsetzen<br />
- Spannbare Schäfte<br />
(Toleranz h6) mit und ohne<br />
Reduzierhülsen:<br />
- DIN 1835 Form A, B, C, D<br />
- DIN 6535 Form HA, HB, HE<br />
259
260<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
Dehnspanntechnik<br />
Im Bereich der Spannzeuge mit HSK-Aufnahme bietet<br />
MAPAL darüber hinaus Dehnspannfutter mit radialer<br />
Werkzeuglängeneinstellung an. Auch mit dieser Einstellmethode<br />
sind Rundlaufgenauigkeiten < 0,003 mm<br />
gewährleistet.<br />
4. Radiale Werkzeuglängeneinstellung<br />
Bestandteile der radialen Längeneinstellung<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
Vorteile der radialen Längeneinstellung:<br />
c µ-genaue Längeneinstellung durch kompaktes<br />
Einstellgetriebe<br />
c Keine durch Eigengewicht oder Axialdruck bedingte<br />
Positionsveränderung des Werkzeuges durch selbst-<br />
hemmende Verstellschraube<br />
c 10 mm Verstellweg für alle Spanndurchmesser mit<br />
rückseitigem Anschlag der Verstellschraube<br />
c Unempfindlich gegen Verschmutzung<br />
c Robuste Mechanik<br />
c Kühlmitteldicht bis 100 bar<br />
c Bedienerfreundlich und prozesssicher<br />
1 Betätigung der radialen<br />
Längeneinstellung<br />
2 Entlüftung<br />
3 Spanneinleitung<br />
4 Einstellschraube
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
Schrumpftechnik<br />
Vorteile:<br />
c Hohe Flexibilität:<br />
Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten von<br />
Schrumpffuttern und Verlängerungen<br />
c Breites Anwendungsspektrum:<br />
Hohe Drehmomentübertragung und Radialsteifigkeit<br />
c Hohe Lebensdauer:<br />
Keine Geometrie- oder Gefügeveränderungen<br />
bei der Erwärmung<br />
Funktionsprinzip<br />
Die Schrumpftechnik nutzt wärmebedingte Ausdehnung<br />
zur Werkzeugspannung. Eine Induktionsspule erwärmt<br />
das Schrumpffutter. Das Futter dehnt sich aus, der kalte<br />
Werkzeugschaft kann eingesetzt werden. Das Schrumpffutter<br />
wird wieder abgekühlt, zieht sich zusammen und<br />
bildet mit dem Werkzeug eine kraftschlüssige Verbindung<br />
aufgrund Übermaß am Werkzeugschaft.<br />
c Keine Wartungskosten:<br />
Geschlossenes System, dadurch keine Verschmutzung<br />
c Hohe Maßhaltigkeit am Werkstück:<br />
Dauerrundlaufgenauigkeiten und Wiederholgenauigkeiten<br />
von < 0,003 mm in der Aufnahmebohrung.<br />
c Hohe Werkzeugstandzeiten und Oberflächengüten:<br />
standardmäßig feingewuchtet.<br />
1. Erwärmen des Spannfutters<br />
Das Spannfutter wird mittels modernster Induktionstechnik gezielt<br />
an der Einspannstelle erwärmt. Eine Induktionsspule erzeugt dazu<br />
schnell wechselnde Wirbelströme, die direkt auf das Schrumpffutter<br />
wirken und exakt an der Stelle erwärmen, an der der Werkzeugschaft<br />
sitzt. Der Bohrungsdurchmesser weitet sich.<br />
2. Einsetzen des Werkzeugschaftes<br />
Der kalte Werkzeugschaft wird in das erwärmte Schrumpffutter gefügt.<br />
3. Abkühlen<br />
Das Schrumpffutter wird abgekühlt, der Spanndurchmesser geht wieder<br />
auf sein Ausgangsmaß zurück und spannt den Werkzeugschaft.<br />
Ein leistungsfähiges Gerät mit wassergekühlten Kühlkörpern ermöglicht<br />
schnelle Abkühlung innerhalb von 30 Sekunden. Dadurch erfolgt keine<br />
Erwärmung des Kegels und des Datenchips. In Kühlkörper einsetzbare<br />
Adapter ermöglichen die Kühlung von Verlängerungen sowie nicht<br />
genormten Schrumpffuttern.<br />
Das Ergebnis:<br />
Durch die induktive Erwärmung lassen sich Werkzeugwechsel sekundenschnell<br />
realisieren. Schrumpffutter, gegebenenfalls Werkzeugverlängerung<br />
und Werkzeugschaft bilden eine kraftschlüssige Verbindung. Es können<br />
Hartmetall wie auch HSS-Werkzeuge perfekt gespannt werden. Das Werkzeug<br />
sitzt passgenau mit höchster Spannkraft in der Werkzeugaufnahme.<br />
261
262<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Präzisionsbohrfutter – Precision-DrillChuck<br />
Vorteile:<br />
c Das Präzisionsbohrfutter von MAPAL vereinigt Robustheit,<br />
einfach zu reparierende mechanische Funktionen<br />
und einfache Handhabung in besonders fortschrittlicher<br />
Technologie.<br />
c Präzision, wie sie Konstrukteure, Fertigungsplaner<br />
und der Markt fordern, wird durch verbesserte<br />
Rundlaufgenauigkeit und wesentlich höhere<br />
Spannkraft erfüllt.<br />
Technische Daten<br />
(*) Prüfung der Rundlaufabweichung gemäß MAPAL Prüfprotokoll<br />
“Präzision“.<br />
(**) Alle Präzisionsbohrfutter werden mittels eines Sechskant-<br />
Quergriffschlüssels seitlich über einen Kegelbetrieb gespannt<br />
(siehe Bedienungsanleitung).<br />
Für den Einsatz des Bohrfutters ist am Sechskant-Quergriffschlüssel<br />
ein Anzugsmoment von 8 Nm bzw. 15 Nm ausreichend. Die mit<br />
den Präzisionsbohrfuttern erreichbaren höheren Haltemomente<br />
sind als zusätzliche Sicherheit zu sehen und sind für den üblichen<br />
Einsatz nicht notwendig.<br />
c Drehrichtungsunabhängige Spannsicherheit,<br />
kurze Spann- und Umrüstzeiten, sehr kurze<br />
Bauweise und herausragende Drehzahlfestigkeit sind<br />
die hervorstechendsten Merkmale.<br />
c Die Konstruktion, die präzise Fertigung und das<br />
unverwechselbare Design setzen Maßstäbe.<br />
c Durch eine modulare Bauweise sind die Bohrfutterköpfe<br />
für alle Werkzeugschnittstellen geeignet.<br />
Spannbereich 0,3 - 8 mm 0,5 - 13 mm 2,5 - 16 mm<br />
Rundlaufabweichung max.<br />
(bei einem Anzugsmoment)<br />
Haltemoment<br />
(bei einem Anzugsmoment)<br />
0,03 mm (*)<br />
von 8 Nm<br />
30 Nm (**)<br />
von 10 Nm<br />
0,03 mm (*)<br />
von 15 Nm<br />
40 Nm (**)<br />
von 15 Nm<br />
0,03 mm (*)<br />
von 15 Nm<br />
45 Nm (**)<br />
von 15 Nm<br />
max. zul. Anzugsmoment 10 Nm 20 Nm 20 Nm<br />
Haltemoment<br />
(bei einem Anzugsmoment)<br />
80 Nm (**)<br />
von 20 Nm<br />
90 Nm (**)<br />
von 20 Nm<br />
max. zul. Drehzahl 35.000 min -1 (***) 35.000 min -1 (***) 35.000 min -1 (***)<br />
(***) Die Präzisionsbohrfutter sind „ungewuchtet“ für einen Einsatz<br />
bis 7.000 min -1 geeignet.<br />
Für die Anwendung bei Drehzahlen über 7.000 min -1 bis<br />
35.000 min -1 (z. B. in der Alu- oder Holzbearbeitung) müssen die<br />
Bohrfutter zusätzlich gemäß den Wuchtklassen gewuchtet werden<br />
– unter Berücksichtigung von Drehzahl und Wuchtgüte.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
Technik Softsynchro® Gewindefutter<br />
1. Softsynchro® Gewindefutter<br />
Das Synchronisieren von Drehbewegung der Spindel und<br />
Vorschubachse ermöglicht das Fertigen von Gewinden mit<br />
Werkzeugen ohne Längenausgleich. Dennoch können in<br />
der Praxis Synchronisationsfehler oft nicht komplett vermieden<br />
werden. Gründe sind die Maschinendynamik und<br />
das Zusammenspiel von Spindel- und Linearantrieben.<br />
Auch Toleranzen am Gewindewerkzeug spielen eine Rolle.<br />
Beim Einsatz starrer Werkzeuge resultieren diese Synchronisationsfehler<br />
in hohen Axialkräften und dadurch<br />
verringerten Standzeiten und unsauberen, nicht lehrenhaften<br />
Gewinden und Gewindeflanken.<br />
Spannzangen-Aufnahmen des Typs Softsynchro® wirken<br />
als Dämpfungsglied zwischen Synchronspindel und<br />
Gewindewerkzeug und nutzen so die Synchronspindel<br />
in optimaler Weise. Beste Standzeiten und Oberflächengüten<br />
sind möglich.<br />
Das MAPAL Programm umfasst<br />
Softsynchro® Gewindefutter mit HSK-A<br />
Aufnahme sowie mit Zylinderschaft<br />
nach DIN 1835 B + E.<br />
Vorteile:<br />
c Ausgleich von Steigungsdifferenzen zwischen<br />
Synchronspindel und Gewindewerkzeug<br />
c Hohe Rundlaufgenauigkeiten<br />
c Feste Spannung durch Spannzangen mit<br />
Vierkantaufnahme<br />
c Keine Sonderschäfte am Werkzeug nötig<br />
c Hohe Prozesssicherheit bei der synchronen<br />
Gewindeherstellung<br />
263
264<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
Technik Softsynchro® Gewindefutter und Aufsteckfräserdorne<br />
Softsynchro® Gewindefutter 2. Aufsteckfräserdorne nach DIN 69882-3<br />
Konstruktiver Aufbau der Softsynchro® Gewindefutter:<br />
c 2-teilig (Futterschaft/Werkzeug-Aufnahme):<br />
leicht zu demontieren, problemlose Instandhaltung<br />
c Axialkraftkompensation und Drehmoment getrennt:<br />
kaum Einflussnahme<br />
c Vorgespannte Dämpfungselemente aus Kunststoff:<br />
kein Einfluss auf die Werkzeugschneide durch axiales<br />
Aufschwingen<br />
Axialbewegung erst nach Überschreiten der<br />
Vorspannung<br />
c Längsbewegung geführt durch Kugeln:<br />
weniger Rollreibung, sehr gutes Ansprechverhalten<br />
c Bis 50 bar Innenkühlung geeignet:<br />
keine Beeinflussung der Axialkraft durch Kühlschmierstoff-Druck,<br />
daher keine Längenbewegung.<br />
Ein bewährtes Spannsystem zur Aufnahme<br />
von Messerköpfen, Walzenstirnfräsern und<br />
Winkelstirnfräsern.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
MAPAL Pendelhalter<br />
1. Konstruktive Elemente<br />
c Gleitende Flächenauflage:<br />
Ebene Gleitflächen übertragen bei geringer Flächenpressung<br />
die axialen Vorschubkräfte.<br />
c Zuverlässige Funktion:<br />
Auch bei heute üblichen Vorschubgeschwindigkeiten<br />
und damit verbundenen hohen Kräften.<br />
c Problemlose Radial- und Winkelverschiebbarkeit der<br />
Werkzeugaufnahme bei dauerhaft hoher Genauigkeit.<br />
Maschinenaufnahme<br />
c Der Radial- und Winkelausgleich ist durch ein vorgegebenes<br />
Spiel in der Konstruktion gewährleistet.<br />
c Besonders groß ist der konstruktive Vorteil der Flächenauflage<br />
im Vergleich zur herkömmlichen Punktauflage.<br />
c Abgeschlossene, zentrale Zuführung der Kühlmittel<br />
(Wasser, Öl, Luft) an das Werkstück durch ein flexibles<br />
dichtes Bauteil, das mit der Halterung und der Werkzeugaufnahme<br />
verbunden ist.<br />
In sich abgeschlossene, zentrale Zuführung<br />
der Kühlflüssigkeit an das Werkstück Buchse Passscheibe Dichtungsring<br />
Winkelausgleich mit<br />
Kugelscheibe<br />
Radialausgleich mit<br />
Kupplungsscheibe<br />
Klemmring<br />
Werkzeugaufnahme<br />
265
266<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
MAPAL Pendelhalter<br />
2. Ausgleichsvarianten<br />
Zwei verschiedene Typen von Pendelhaltern unterscheiden<br />
sich durch die Methodik des Versatzausgleichs:<br />
Type PR verfügt über eine gleitende Flächenauflage,<br />
über die die axialen Vorschubkräfte bei geringer Flächenpressung<br />
übertragen werden.<br />
Type PA verfügt über eine zweite Bewegungsebene,<br />
durch die mit Kugelscheibe und Kegelpfanne der<br />
Winkelversatz ausgeglichen wird.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
MAPAL Pendelhalter<br />
3. Kühlmittelzuführung<br />
MAPAL Pendelhalter sind gekennzeichnet durch eine<br />
abgeschlossene, zentrale Zuführung des Kühlmittels<br />
(Wasser, Luft, Öl) an das Werkstück durch ein flexibles,<br />
dichtes Bauteil, das mit der Halterung und der Werkzeugaufnahme<br />
verbunden ist.<br />
Folgende drei Anschlussvarianten gibt es:<br />
1. Zuführung am Ende des Pendelhalters<br />
Maximal möglicher Kühlmitteldruck 50 bar.<br />
Bezeichnung:<br />
KZ (Kühlmittelzufuhr zentral)<br />
2. Zuführung durch seitliche Bohrung<br />
Maximal möglicher Kühlmitteldruck 50 bar.<br />
Bezeichnung:<br />
KZB (Kühlmittelzufuhr durch seitliche Bohrung)<br />
3. Zuführung durch Drehring<br />
Maximal möglicher Kühlmitteldruck 30 bar.<br />
Bezeichnung:<br />
KZD (Kühlmittelzufuhr zentral durch Drehring)<br />
267
268<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
MAPAL Pendelhalter-Technik<br />
Ausgleichs-Pendelhalter<br />
Um noch höhere Arbeitswerte und noch bessere Arbeitsergebnisse<br />
zu erzielen, kann der Pendelhalter mit dem<br />
MAPAL Ausgleichs-Pendelhalter kombiniert werden:<br />
Der Ausgleichs-Pendelhalter reduziert die notwendige<br />
Pendelbewegung des Pendelhalters, das Radialspiel wird<br />
dadurch minimiert. Die Leistungsfähigkeit des Systems<br />
zeigt sich in höheren Drehzahlen und Schnittgeschwindigkeiten,<br />
die bis in den HSC-Bereich reichen.<br />
1. Aufbauschema mit Ausgleichs-Pendelhalter<br />
Schnittgeschwindigkeit s = m/min<br />
Radialspiel mit Winkelausgleich von 30 –1 R 0 = 1/100 mm<br />
Einfluss des Radialspiels auf die Schnittgeschwindigkeit<br />
Angular error<br />
Floating holder<br />
Offset<br />
Self-adjusting holder<br />
Wrench<br />
Eccentric screw<br />
Die Kombination Pendelhalter/Ausgleichshalter spart<br />
zudem lange Maschinenausfallzeiten:<br />
Statt die ganze Maschine auszurichten, kann man den<br />
Spindelfehler über leicht zugängliche Exzenterschrauben<br />
einfach und direkt am Ausgleichs-Pendelhalter einstellen.<br />
Der neue Ausgleichs-Pendelhalter eignet sich speziell<br />
zum Einsatz auf Drehmaschinen (Ausgleich von<br />
Schlittenführungen) und Mehrspindelmaschinen<br />
(Ausgleich von Werkzeugaufnahmen). Generell kann<br />
der MAPAL Ausgleichs-Pendelhalter aber überall<br />
eingesetzt werden, wo ein manueller Ausgleich eines<br />
Axialfehlers nötig ist.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
MAPAL Pendelhalter<br />
Einfache Bauweise, störungsfreie Funktion<br />
Mit Reibahlen lassen sich die Maßgenauigkeit und Oberflächengüte<br />
einer Bohrung verbessern. Hierzu stützen<br />
sich die Reibahlen mit ihren Führungselementen an<br />
der Bohrwand ab. Dies gilt sowohl für mehrschneidige<br />
Reibahlen als auch für Werkzeuge nach dem Einschneidenprinzip.<br />
Die Übereinstimmung der Vorbohrung mit der Werkzeugachse<br />
ist Voraussetzung für die einwandfreie Funktion<br />
beider Werkzeugausführungen. Diese Bedingung ist in<br />
vielen Fällen nicht erfüllt. So entsteht zum Beispiel beim<br />
Bearbeiten in mehreren Aufspannungen sowie häufig<br />
beim einfachen Werkzeugwechsel ein Takt- und<br />
Positionsfehler und somit ein Versatz zwischen Werkzeug<br />
und Werkstück.<br />
Das MAPAL Pendelhalterprogramm „System Wellach“<br />
wurde für den optimalen Einsatz von Hochgeschwin-<br />
digkeitsreibahlen konzipiert und kompensiert diesen<br />
Achs- und Winkelversatz.<br />
Vorteile:<br />
c Lange Standzeiten, auch bei hohen Vorschub-<br />
geschwindigkeiten, durch störungsfreien Betrieb<br />
c Gleichbleibende Serienergebnisse<br />
c Verringerung von Ausschuss und Nacharbeiten<br />
c Kleiner Abstand bei Mehrspindeleinsatz durch<br />
schlanke Bauform und geringen Kopfdurchmesser<br />
c Vorteilhaft bei hohen Drehzahlen<br />
c Keine Verschleißteile, daher keine kostenintensive<br />
Ersatzteilhaltung<br />
269
270<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Spannsysteme und Spanntechniken<br />
MAPAL Pendelhalter-Technik<br />
Ausgleichs-Pendelhalter<br />
2. Funktionsprinzip<br />
Ausgleichsadapter<br />
Pendelhalter<br />
Feststellschraube<br />
Exzenter<br />
Ausrichtstelle<br />
Die Halter werden in 0-Stellung geliefert. Bei nicht<br />
ausreichendem Radialspiel die Feststellschraube lösen<br />
und mit den Exzenterschrauben den Pendelhalter in<br />
der Maschine ausrichten.<br />
Radialspiel fest eingestellt<br />
Winkelausgleich fest eingestellt<br />
Exzenterschraube<br />
Radialeinstellung
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Auswahlhilfe MAPAL<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone MQL-1 und MQL für MMS-Anwendungen<br />
Verwendung der <strong>KS</strong>-Spannpatrone mit außen<br />
liegendem O-Ring MQL-1<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone MQL1 für MMS-Anwendungen<br />
mit außen liegendem O-Ring.<br />
Verwendung:<br />
Bei Werkzeugen mit HSK-A oder HSK-C Schäften unter<br />
Verwendung eines Füllstücks (z.B. MMS-Schrumpffutter).<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone MQL1 mit<br />
HSK-A Schaft mit Füllstück.<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone MQL1 mit<br />
HSK-C Schaft.<br />
Verwendung der <strong>KS</strong>-Spannpatrone mit innen<br />
liegendem O-Ring MQL<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone MQL für MMS-Anwendungen<br />
mit innen liegendem O-Ring.<br />
Verwendung:<br />
Ausschließlich bei Werkzeugen mit HSK-C Schäften.<br />
Achtung! Achten Sie darauf, dass Sie keine Werkzeuge<br />
mit HSK-A Schäften und einem Füllstück bei der Spannpatrone<br />
MQL verwendet werden.<br />
Füllstück (mit Dichtelement) <strong>KS</strong>-Spannpatrone für MMS-Anwendungen mit innen liegendem<br />
O-Ring im Einsatz mit einem HSK-A Werkzeug mit Füllstück.<br />
271
272<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Maschinenseitige Anbindungsmöglichkeiten<br />
der <strong>KS</strong>-Spannpatrone für MMS-Anwendungen<br />
Adapterrohr<br />
mit Bohrungsübergang 1 Kanal<br />
Übergabe des Aerosols in der Spannpatrone.<br />
Das spindelseitige Übergabeelement<br />
ragt in die Spannpatrone.<br />
Die Abdichtung erfolgt im Bohrungsübergang<br />
des Adapterrohrs.<br />
Adapterrohr<br />
mit Zapfenübergang<br />
Die Übergabe des Aerosols von der<br />
Spindel an das Spannzeug erfolgt<br />
außerhalb der Spannpatrone. Das<br />
Adapterrohr ragt aus der Spann-<br />
patrone heraus und dichtet zur<br />
Spindel ab.<br />
Blindstopfen<br />
Zur Verwendung mit <strong>KS</strong>-Spannpatronen<br />
für MMS-Anwendungen,<br />
wenn diese ohne Adapterrohr<br />
verwendet werden. Ein Übergabeelement<br />
transportiert das Aerosol<br />
von der Mischanlage direkt zum<br />
Werkzeug.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Adapterrohr<br />
mit Bohrungsübergang 2-Kanal<br />
MMS-Spannpatrone für 2-Kanal<br />
Anwendungen. Öl und Luft können<br />
getrennt bis ins Werkzeug transportiert<br />
werden, in dem dann die<br />
Mischung erfolgt.<br />
MMS-1-Kanal Anwendung<br />
mit MAPAL DS Spannpatrone<br />
mit HSK-C<br />
MMS-2-Kanal Anwendung<br />
mit MAPAL DS Spannpatrone<br />
mit HSK-A<br />
Die Lanze ragt bis in das Kühlmittelrohr.<br />
Optimale Übergabe des MMS-<br />
Mediums. Es können die gleichen<br />
Einbauteile wie für den automatischen<br />
Werkzeugwechsel verwendet<br />
werden.<br />
273
274<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Übersicht manuelle HSK-Spanneinheiten<br />
Spannsysteme <strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
Standard<br />
Betätigungsart 3-4 Umdrehungen mit<br />
Drehmomentschlüssel<br />
Betätigungsstelle<br />
(HSK 63)<br />
Spannkraft<br />
(HSK 63)<br />
Betätigungsmoment<br />
(HSK 63)<br />
Zentraler Durchgang<br />
(HSK 63)<br />
3-4 Umdrehungen mit<br />
Drehmomentschlüssel<br />
3-4 Umdrehungen mit<br />
Drehmomentschlüssel<br />
radial, 9 mm hinter Planfläche radial, 9 mm hinter Planfläche radial, 9 mm hinter Planfläche<br />
30 kN 30 kN 30 kN<br />
20 Nm 20 Nm 20 Nm<br />
2 x ø 6 mm<br />
IKZ auf HSK-C-Werkzeuge und<br />
HSK-A-Werkzeuge ohne Kühlmittelrohr<br />
2 x ø 6 mm<br />
IKZ bis 150 bar auf HSK-C-Werkzeuge<br />
und HSK-A-Werkzeuge ohne Kühlmittelrohr<br />
Spindeldirekteinbau ja ja ja<br />
Spannbare<br />
HSK-Ausführungen<br />
HSK-A<br />
HSK-B<br />
HSK-C<br />
HSK-D<br />
HSK-T<br />
HSK-A<br />
HSK-B<br />
HSK-C<br />
HSK-D<br />
HSK-T<br />
ø 6 mm zentral<br />
HSK-A<br />
HSK-B<br />
HSK-C<br />
HSK-Baugrößen HSK 32 bis HSK 100 HSK 32 bis HSK 100 HSK 40 bis HSK 100<br />
Einsatzgebiet Das bewährte Standardsystem<br />
für nahezu jede Anwendung<br />
Hinweis: Weitere HSK-Baugrößen auf Anfrage erhältlich.<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
Hochdruck<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
MQL1<br />
HSK-D<br />
HSK-T<br />
Die Lösung für hohe Kühlmitteldrücke <strong>KS</strong>-Patrone mit zentralem Durchgang<br />
für MMS Anwendungen
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
MMS MQL<br />
3-4 Umdrehungen mit<br />
Drehmomentschlüssel<br />
3-4 Umdrehungen mit<br />
Drehmomentschlüssel<br />
360°-Schraubantrieb mit<br />
Drehmomentschlüssel<br />
radial, 9 mm hinter Planfläche 33 mm hinter Planfläche unter 45° zentral von vorne oder hinten<br />
30 kN 25 kN 25 kN<br />
20 Nm ca. 40 Nm 40 Nm<br />
ø 6 mm zentral ø 12 mm zentral<br />
IKZ auf HSK-C-Werkzeugen und<br />
HSK-A-Werkzeugen mit oder ohne<br />
Kühlmittelrohr<br />
ja ja ja<br />
HSK-A<br />
HSK-B<br />
HSK-C<br />
HSK-D<br />
HSK-T<br />
HSK-A<br />
HSK-B<br />
HSK-C<br />
HSK-D<br />
HSK-E<br />
HSK-F<br />
HSK-T<br />
ø 4 mm<br />
IKZ auf Anfrage<br />
HSK-A<br />
HSK-B<br />
HSK-C<br />
HSK-D<br />
HSK 40 bis HSK 100 HSK 32 bis HSK 100 HSK 32 bis HSK 100<br />
<strong>KS</strong>-Patrone mit zentralem Durchgang für<br />
MMS Anwendungen<br />
DS-Diagonalspannpatrone AX-Axialspannpatrone<br />
Die Lösung bei sehr engen Spindelabständen<br />
mit großem zentralem Durchgang<br />
HSK-E<br />
HSK-F<br />
HSK-T<br />
Ideal zum Spannen von scheibenförmigen<br />
Werkzeugen<br />
(Schleifscheiben, Sägeblätter, etc.)<br />
275
276<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
100% Service – Der neue MAPAL Reparaturtausch<br />
Ihr Vorteil!<br />
Reparaturtausch – ganz einfach:<br />
Wie bei allen MAPAL Produkten, wird auch im Bereich der<br />
manuellen HSK-Sapnntechnik auf Service sehr viel Wert<br />
gelegt. Daher bietet MAPAL für die <strong>KS</strong>-Spannpatronen<br />
einen neuen Reparaturtausch an, um eine gleichbleibende<br />
Funktion und Sicherheit im Prozess zu gewährleisten.<br />
Gegenüber einer Reparatur durch den Kunden werden<br />
Montagefehler vermieden und die Lagerhaltung für<br />
Ersatzteile, sowie der Logistikaufwand minimiert.<br />
Der Prozess!<br />
Aufbereitung – 2x möglich:<br />
Wiederaufbereitete Spannpatronen werden mit der gleichen<br />
Sorgfalt wie neu gefertigte Spannpatronen behandelt.<br />
Alle Einzelteile werden überprüft und Verschleißteile<br />
ausgetauscht. Nach einer eingehenden Funktionskontrolle<br />
erfolgt der Versand einer generalüberholten Spannpatrone<br />
innerhalb von 1-2 Werktagen.<br />
Die generalüberholten Spannpatronen unterscheiden sich<br />
hinsichtlich Einzugskraftverhalten, Rundlaufgenauigkeit<br />
und Dichtheit nicht von neuen Patronen. Sie bieten 100%<br />
Leistung zum günstigen Preis.<br />
Leistung, Qualität und Genauigkeit<br />
Patrone<br />
Schnelle Rücklieferung einer generalüberhlten Spannpatrone<br />
(innerhalb 1-2 Werktagen)<br />
1. Reparaturtausch<br />
Produktion<br />
Lieferung an MAPAL<br />
(CSC-Center)<br />
Ausführliche<br />
Schadensanalyse<br />
Reparatur möglich<br />
ja nein<br />
✓<br />
Lager Reparaturtausch<br />
2. Reparaturtausch<br />
Neuan-<br />
schaffung<br />
Benachrichtigung<br />
an Kunde<br />
100%<br />
Standzeit
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Leistungsmerkmale der <strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
Spannkraft und ertragbares Biegemoment<br />
Die vorgespannte HSK-Verbindung bezieht ihre Leistungsfähigkeit<br />
aus einer hohen auf die Plananlage wirkenden<br />
Spannkraft bei gleichzeitig wirkender Kraft auf den<br />
Kegelschaft. Die Toleranzen von HSK-Schaft und -Auf-<br />
nahme führen zu Übermaßen. Der überwiegende Anteil<br />
der Spannkraft wirkt auf die Plananlage und ist neben<br />
dem Plananlagedurchmesser für die Aufnahme hoher<br />
Biegemomente verantwortlich.<br />
Ungespannte Plananlage-Kegel-Verbindung<br />
Gespannte Plananlage-Kegel-Verbindung<br />
Planspiel<br />
Spannkraft<br />
277
278<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Leistungsmerkmale der <strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
Auskraglänge (mm)<br />
Zulässige Biegebelastung der HSK-Schnittstelle beim<br />
Einsatz der <strong>KS</strong>-Patrone<br />
Spannkraft und Abhebemoment<br />
Querkraft (kN)<br />
Die MAPAL <strong>KS</strong>-Spannung erlaubt aufgrund der besonders<br />
kompakten Ausführung des Spannmechanismus höhere<br />
Spannkräfte als nach DIN empfohlen. Damit ergibt sich<br />
eine extrem hohe Belastbarkeit durch Biegemomente und<br />
eine hohe Steifigkeit der Verbindung.<br />
Für den praktischen Einsatz bedeutet das:<br />
Aufnahme hoher Zerspanungskräfte selbst bei großen<br />
Auskraglängen sowie verbesserte Standzeiten und damit<br />
Querkraft<br />
höchste Produktivität. In Abhängigkeit von der äußeren<br />
Belastung können auch die geringeren DIN-Spannkräfte<br />
ausreichend sein.<br />
Die im Diagramm und der Tabelle aufgeführten Werte<br />
sind das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen in Forschung<br />
und Praxis und stellen eine Orientierung für den<br />
Anwender dar. Je nach Einsatzfall sind auch Belastungen<br />
darüber hinaus möglich.<br />
Nenngröße HSK 32 40 50 63 80 100<br />
Schaftdurchmesser d 1 mm 24 30 38 48 60 75<br />
Spannkraft (DIN 69893) kN 4,5 6,8 11 18 29 45<br />
Spannkraft (MAPAL <strong>KS</strong>) kN 11 14 21 30 40 50<br />
Spannmoment Nm 6 7 15 20 30 50<br />
Abhebemoment M Abheben Nm 150 260 460 625 1.005 1.400<br />
Auskraglänge
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Übertragbares Drehmoment<br />
HSK-Verbindungen übertragen sowohl kraft- als auch<br />
formschlüssig Drehmomente. Die hohe Spannkraft der<br />
MAPAL <strong>KS</strong>-Spannung führt zu hohen Reibkräften an<br />
Kegel und Plananlage und damit zu entsprechend hohen<br />
Reibmomenten (Md, Reib).<br />
Flächenkontakt<br />
im Radienbereich<br />
Übertragbare Drehmomente<br />
Mitnehmer<br />
Md<br />
Werkzeug<br />
Rundlauf- und Wiederholgenauigkeit<br />
Die Genauigkeit der HSK-Verbindung ist das herausstechende<br />
Merkmal dieser genormten Schnitt- und<br />
Trennstelle. In Verbindung mit der zwangfrei arbeitenden<br />
<strong>KS</strong>-Spannung sind Wechsel- und Wiederholgenauig-<br />
Die formschlüssige Drehmomentübertragung ist durch<br />
kompakte Mitnehmer in den Aufnahmen gekennzeichnet,<br />
deren Radien exakt schmiegen und somit die höchsten<br />
übertragbaren Werte erlauben.<br />
Bei Werkzeugen aus 16MnCr5 / 1.7131 erlaubt die formschlüssige<br />
Drehmomentübertragung schon ein sehr hohes<br />
maximal zulässiges Drehmoment (Md, max). Beim Einsatz<br />
höherwertiger Materialien wie beispielsweise 1.6582 oder<br />
1.2343 steigen diese Werte noch drastisch an.<br />
Ideale Drehmomentübertragung mit Schmiegung im Radienbereich<br />
keiten im µm-Bereich möglich, die neue Perspektiven zur<br />
Verbesserung der Qualität eröffnen.<br />
Die Wiederholgenauigkeit der HSK-Verbindung beträgt<br />
< 1 µm axial und < 3 µm radial.<br />
Nenngröße HSK 32 40 50 63 80 100<br />
Spannkraft kN 11 14 21 30 40 50<br />
Drehmoment Md,Reib Nm 35 57 115 250 450 900<br />
Drehmoment Md,max Nm 275 500 900 1.600 3.300 6.000<br />
Grenzdrehzahlen<br />
Die Grenzdrehzahl der HSK-Schnittstelle wird von einer<br />
Vielzahl von Faktoren bestimmt. So haben die Länge des<br />
tragenden Aufnahmekegels, das Übermaß zwischen<br />
Kegelschaft und Kegelaufnahme und auch das eingesetzte<br />
Spannsystem einen großen Einfluss. Für Anwendungen<br />
bei hohen Drehzahlen ist daher eine fallbezogene Bestimmung<br />
der Grenzdrehzahl notwendig. Als grobe Richtwerte<br />
können nebenstehende Werte dienen.<br />
Nenngröße<br />
HSK<br />
32 50.000<br />
40 42.000<br />
50 30.000<br />
63 24.000<br />
80 20.000<br />
100 16.000<br />
Richtwerte der Grenzdrehzahlen von HSK-Schnittstellen<br />
Grenzdrehzahl<br />
[min –1 ]<br />
279
280<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Einbau der <strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
in Maschinenspindel,<br />
Spannfutter oder Adapter<br />
mittels Montagezange<br />
Öffnen der <strong>KS</strong>-Montagezange<br />
Einsetzen der <strong>KS</strong>-Spannpatrone in die <strong>KS</strong>-Montagezange<br />
Benennung der einzelnen Komponenten<br />
der <strong>KS</strong>-Montagezange<br />
Hinweise:<br />
Verwenden Sie für die <strong>KS</strong>-Spannpatrone in der Standard-<br />
und Hochdruckausführung ausschließlich die <strong>KS</strong>-Montagezange<br />
für Standard- und Hochdruckausführung mit<br />
dem Schwert.<br />
Verwenden Sie für die <strong>KS</strong>-Spannpatrone in der MMS-<br />
Ausführung ausschließlich die <strong>KS</strong>-Montagezange für die<br />
MMS-Ausführung mit den zwei Pins.<br />
1. Öffnen Sie die Greifbacken der <strong>KS</strong>-Montagezange,<br />
indem Sie den Kugelkopf nach unten drücken.<br />
2. Halten Sie den Kugelkopf gedrückt.<br />
Greifbacken<br />
Schwert<br />
Kugelkopf<br />
Einzelne Komponenten<br />
der <strong>KS</strong>- Montagezange<br />
für Standard- und Hochdruckausführung<br />
Hinweise:<br />
Achten Sie darauf, dass die Greifbacken der <strong>KS</strong>-Montagezange<br />
geöffnet sind und dass das Schwert der <strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
bei Standard- und Hochdruckausführung in die<br />
Scheide passt.<br />
3. Setzen Sie die <strong>KS</strong>-Spannpatrone in die <strong>KS</strong>-Montage-<br />
zange ein.<br />
4. Lassen Sie den Kugelkopf los.<br />
Ergebnis:<br />
Die <strong>KS</strong>-Spannpatrone ist mit der <strong>KS</strong>-Montagezange<br />
verbunden.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Einsetzen der <strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
<strong>KS</strong>-Spannpatrone arretieren<br />
Hinweis:<br />
Achten Sie darauf, dass die entsprechenden Konturen<br />
der Spannpatrone und der Maschinenspindel bzw. des<br />
Adapters zueinander passen. Die <strong>KS</strong>-Spannpatrone lässt<br />
sich nur in einer Position in die Maschinenspindel bzw.<br />
in den Adapter einsetzen.<br />
5. Setzen Sie die <strong>KS</strong>-Spannpatrone lagerichtig in<br />
die Maschinenspindel bzw. in den Adapter ein.<br />
6. Drehen Sie die <strong>KS</strong>-Montagezange im Uhrzeigersinn<br />
bis die Nase der <strong>KS</strong>-Spannpatrone spür- und hörbar<br />
einrastet.<br />
7. Drücken Sie den Kugelkopf der <strong>KS</strong>-Montagezange<br />
nach unten um die <strong>KS</strong>-Montagezange wieder<br />
abzuziehen.<br />
281
282<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Einbau der <strong>KS</strong>-Spannpatrone<br />
in Maschinenspindel,<br />
Spannfutter oder Adapter<br />
mittels Montageschlüssel<br />
Mittels Montageschlüssel<br />
1. Spannpatrone in die Spindel bzw. in den<br />
Adapter einfügen.<br />
Spannen des Werkzeugs<br />
Hinweise zum Einsatz des <strong>KS</strong>-Spannsystems<br />
2. Steckschlüssel an der Spannpatrone<br />
ansetzen.<br />
Beim Betrieb von Spindeln oder Adaptern, die mit einer<br />
Spannpatrone ausgerüstet sind und ohne Werkzeug<br />
betrieben werden, sollte in jedem Fall eine Verschlusskappe<br />
verwendet werden. System und Anwender sind somit<br />
geschützt, Verschmutzung wird vermieden.<br />
Bei geringfügig radial belasteten Werkzeugeinsätzen,<br />
z. B. Bohr- und Reiboperationen, ist es zulässig, die maximalen<br />
Anzugsmomente um ca. 25 % zu unterschreiten.<br />
Wartung und Pflege<br />
3. Im Uhrzeigersinn drehen, bis die<br />
Nase der Spannpatrone am Spannstift<br />
einrastet.<br />
Nenngröße HSK 32 HSK 40 HSK 50 HSK 63 HSK 80 HSK 100<br />
Anzugsdrehmoment [Nm] 6 7 15 20 30 50<br />
Spannkraft [kN] 11 14 21 30 40 50<br />
Anzugsdrehmoment und Spannkraft für die einzelnen Nenngrößen der <strong>KS</strong>-Spannpatrone Standardausführung.<br />
Nenngröße HSK 32 HSK 40 HSK 50 HSK 63 HSK 80 HSK 100<br />
Anzugsdrehmoment [Nm] 6 7 15 20 30 50<br />
Spannkraft [kN] 11 14 21 30 40 50<br />
Anzugsdrehmoment und Spannkraft für die einzelnen Nenngrößen der <strong>KS</strong>-Spannpatrone Hochdruckausführung<br />
Nenngröße HSK 32 HSK 40 HSK 50 HSK 63 HSK 80 HSK 100<br />
Anzugsdrehmoment [Nm] n.v. 6 15 20 30 50<br />
Spannkraft [kN] n.v. 11 21 30 40 50<br />
Anzugsdrehmoment und Spannkraft für die einzelnen Nenngrößen der <strong>KS</strong>-Spannpatrone MMS-Ausführung<br />
Bei jedem Werkzeugwechsel sollte der Kegel mittels<br />
eines Kegelwischers gereinigt werden.<br />
Die Spannpatrone sollte nach längerem Gebrauch<br />
nachgefettet werden. Dieser Zeitraum richtet sich<br />
nach der Häufigkeit des Werkzeugwechsels, der Art<br />
der Bearbeitung und dem Kühlmittel. Das Nachfetten<br />
sollte jedoch mindestens einmal in sechs Monaten<br />
erfolgen.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Einstell- und Handhabungshinweise<br />
<strong>KS</strong>-<strong>Vorsatzflansch</strong><br />
1. Montage und Ausrichtung des <strong>KS</strong>-<strong>Vorsatzflansch</strong>es mit Radialausrichtung<br />
1. Kegel und Planflächen von <strong>Vorsatzflansch</strong> und Adapter reinigen.<br />
2. <strong>Vorsatzflansch</strong> einfügen. Befestigungsschrauben mit 50 % des<br />
vorgegebenen Anzugsmoments anziehen (siehe Tabelle Seite 284).<br />
3. Kegel und Planfläche von Prüfdorn bzw.<br />
Werkzeug reinigen.<br />
4. Prüfdorn bzw. Werkzeug einsetzen und<br />
mittels Spannschraube befestigen.<br />
283
284<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Einstell- und Handhabungshinweise<br />
<strong>KS</strong>-<strong>Vorsatzflansch</strong><br />
5. Messuhr an der Rundlaufkontrollstelle in Position bringen. Bei MAPAL Werkzeugen<br />
kann auch am HSK-Bund ausgerichtet werden. Höchsten Messpunkt aufnehmen und<br />
Messuhr auf „null“ bringen.<br />
6. <strong>Vorsatzflansch</strong> grob ausrichten (ca. 0,01 mm). Justierschrauben nach jeder<br />
Betätigung wieder entspannen.<br />
7. Rundlauf mit Justierschrauben einstellen.<br />
Auch dabei die Justierschrauben nach jeder<br />
Betätigung wieder entspannen. Vorgang so<br />
oft wiederholen, bis Rundlauffehler<br />
< 3 µm beträgt.<br />
Anzugsmomente<br />
8. Befestigungsschrauben über Kreuz<br />
anziehen und auf Anzugsmoment bringen<br />
(siehe Tabelle). Nach dem Erreichen des<br />
vollen Anzugsmoments Radialausrichtung<br />
nochmals kontrollieren und gegebenenfalls<br />
korrigieren. Justierschrauben leicht<br />
anlegen.<br />
Die Radialausrichtung kann auch mit<br />
Messtastern vorgenommen werden.<br />
Hierzu wird der Taster an dem Kegel des<br />
<strong>Vorsatzflansch</strong>es angelegt.<br />
Nenngröße Moduldurchmesser Befestigungsschraube Anzugsmoment<br />
HSK 32 60 DIN 912 – M5x16 – 12.9 8,7 Nm<br />
HSK 40 70 DIN 912 – M6x20 – 12.9 15 Nm<br />
HSK 50 80 DIN 912 – M6x20 – 12.9 15 Nm<br />
HSK 63 100 DIN 912 – M8x25 – 12.9 36 Nm<br />
HSK 80 117 DIN 912 – M8x25 – 12.9 36 Nm<br />
HSK 100 140 DIN 912 – M10x30 – 12.9 72 Nm<br />
Als Basis der maximalen Anzugsmomente für Zylinderschrauben nach DIN 912 gilt die<br />
allgemeine DIN-Norm der Festigkeitsklasse 10.9.<br />
MAPAL verwendet ausschließlich Zylinderschrauben nach DIN 912 mit der<br />
Festigkeitsklasse 12.9.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Einstell- und Handhabungshinweise<br />
<strong>KS</strong>-<strong>Vorsatzflansch</strong><br />
2. Montage und Ausrichtung von <strong>KS</strong>-<strong>Vorsatzflansch</strong>en und<br />
MAPAL Modul-Aufnahmen mit Radial- und Winkelausrichtung<br />
1. Planflächen von <strong>Vorsatzflansch</strong> und<br />
Adapter reinigen (s. Seite 283). Darauf<br />
achten, dass die Planfläche der Aus-<br />
richtschraube nicht über die Planfläche<br />
des <strong>Vorsatzflansch</strong>es ragt.<br />
4. Messuhr an der Rundlaufkontrollstelle<br />
in Position bringen. Bei MAPAL Werkzeugen<br />
kann auch am HSK-Bund ausgerichtet<br />
werden. Tiefsten Messpunkt<br />
aufnehmen und Messuhr auf „null“<br />
bringen. Radialausrichtung vornehmen.<br />
Vorgehensweise siehe Seite 284.<br />
2. <strong>Vorsatzflansch</strong> einfügen. Befestigungsschrauben<br />
anlegen.<br />
5. Zur Winkelausrichtung wird die Messuhr<br />
an der oberen Kontrollstelle bzw.<br />
ca. 100 mm von der Trennstelle entfernt<br />
positioniert. Winkelausrichtung<br />
mittels der Ausrichtschrauben vornehmen.<br />
Die Ausrichtschrauben nach der<br />
Betätigung nicht entspannen.<br />
3. Kegel und Planfläche von Prüfdorn<br />
bzw. Werkzeug sehr sorgfältig reinigen.<br />
Prüfdorn bzw. Werkzeug einsetzen.<br />
6. Nachdem die Winkelausrichtung auf<br />
< 3 µm eingestellt ist, Radialausrichtung<br />
an der Rundlaufkontrollstelle am<br />
Bund nochmals kontrollieren und<br />
gegebenenfalls korrigieren. Sollte die<br />
Radialausrichtung korrigiert werden<br />
müssen, ist anschließend auch die<br />
Winkelausrichtung nochmals zu kontrollieren.<br />
285
286<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Definition, Berechnung, Einfluss<br />
und Grenzen des Auswuchtens<br />
1. Unwucht und Unwuchtberechnung<br />
Die Unwucht U ist ein Maß, das angibt, welche Masse m<br />
sich auf einem bestimmten Radius r zur Rotationsachse<br />
befindet (siehe Skizze 1). Sie hat die „unhandliche“ Einheit<br />
gmm und berechnet sich nach Formel A:<br />
U = m · r<br />
(Formel A)<br />
Bei einem rotierenden Zerspanungswerkzeug wird die<br />
Unwucht in der Regel auf dessen Masse m WZ bezogen<br />
und mit der exzentrischen Verlagerung e seines Massenschwerpunkts<br />
zur Rotationsachse berechnet:<br />
U = m WZ · e<br />
(Formel B)<br />
Auf einer Wuchtmaschine wird diese Unwucht ermittelt<br />
und die auszugleichende Masse gemäß Formel A automatisch<br />
auf den Radius r umgerechnet, auf dem der<br />
Materialausgleich derart vorgenommen wird, dass das<br />
Werkzeug die Kundenanforderungen erfüllt.<br />
Das zulässige Abstandsmaß e zul ergibt sich aus der<br />
Wuchtgüte G und der geforderten Betriebsdrehzahl n<br />
nach Formel C:<br />
e perm = G · 60<br />
2·π·n<br />
(Formel C)<br />
Fliehkraft Fz Masse m<br />
(Skizze 1)<br />
Fliehkraft F z<br />
Massenschwerpunkt<br />
des Werkzeuges<br />
liegt außerhalb der<br />
Rotationsachse<br />
(Skizze 2)<br />
und ist ein guter Anhaltswert um abzuschätzen, wie<br />
schwierig das Auswuchten sein wird bzw. ob eine Wuchtanforderung<br />
realisierbar ist.<br />
Die dementsprechende zulässige Restunwuchtmasse m R<br />
ergibt sich aus<br />
m R = m TL · e perm<br />
r<br />
Beispielsweise beträgt nach Formel C für eine Werkzeugaufnahme<br />
bei einer geforderten Wuchtgüte G 6.3 und<br />
einer Betriebsdrehzahl n von 10.000 min -1 das zulässige<br />
Abstandsmaß e zul = 6 µm. Für einen Ausgleichsradius<br />
r = 16 mm ergibt sich bei einer Werkzeugmasse von<br />
m WZ = 1 kg aus Formel D dann die zulässige Restunwucht-<br />
masse m R zu 380 mg.<br />
Massenschwerpunkt<br />
liegt auf der<br />
Rotationsachse<br />
F Z ≈ 0<br />
Die Unwucht erzeugt bei sich drehender Spindel eine<br />
Fliehkraft F Z , die, wenn die Unwucht zu groß ist, sich<br />
negativ auf den Bearbeitungsprozess und/oder die<br />
Lebensdauer der Spindellager auswirken kann.<br />
Die Fliehkraft F Z wächst linear mit der Unwucht und<br />
quadratisch mit der Betriebsdrehzahl n gemäß Formel E:<br />
F Z = U ·ω 2 = U · (2·π·n) 2<br />
(Formel D)<br />
(Formel E)<br />
Zur Vermeidung dieser Fliehkräfte werden bei Werkzeugaufnahmen<br />
und Werkzeugen in der Regel Ausgleichsbohrungen<br />
und -flächen angebracht, wodurch der<br />
Massenschwerpunkt wieder in Richtung Rotationsachse<br />
verschoben und die Fliehkraft entsprechend reduziert<br />
wird (siehe Skizze 3).<br />
Die Wuchtgüte G berechnet sich nach:<br />
U 2·π·n<br />
G = e · ω = ·<br />
m 60<br />
(Formel F)<br />
Materialabtrag durch<br />
Ausgleichsbohrung<br />
(Skizze 3)
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Definition, Berechnung, Einfluss<br />
und Grenzen des Auswuchtens<br />
2. Wuchtgrenzen<br />
Ziel des Auswuchten einer Werkzeugaufnahme (mit<br />
Werkzeug) muss es sein, eine für den jeweiligen Anwendungsfall<br />
hin reichende Wuchtgüte sicherzustellen.<br />
Dies stellt somit immer einen Kompromiss zwischen<br />
dem technisch Machbaren und dem technisch sowie<br />
wirtschaftlich Sinnvollen dar.<br />
Generell gilt, dass eine Wuchtforderung sowohl unrealistisch<br />
als auch unrealisierbar ist, wenn das daraus<br />
resultierende zulässige Abstandmaß ezul kleiner als<br />
die radiale(n) Spanngenauigkeit(en) der verwendeten<br />
Werkzeugaufnahme ist.<br />
Für den Hohlschaftkegel (HSK) als die derzeit genauste<br />
Schnittstelle liegt dieser Grenzwert bei emin > 2 µm.<br />
Mit diesem Wert ergibt sich nach Formel B für eine<br />
Werkzeugaufnahme mit ein gespanntem Werkzeug<br />
(Gesamtmasse 1.340 g) eine mögliche und nicht zu<br />
beeinflussende Unwucht von 2,68 gmm bzw. gemäß<br />
Formel F bei einer Betriebsdrehzahl von z. B. 30.000 min -1<br />
eine bestmögliche Wuchtgüte von G 6,3.<br />
Die gleiche Spann(un)genauigkeit wie beim Einsatz in<br />
der Werkzeugmaschinenspindel besteht vorher natürlich<br />
auch auf der Wuchtmaschine, so dass schon deshalb eine<br />
geringere Restunwucht bzw. eine bessere Wuchtgüte<br />
nicht reproduzierbar erreicht werden kann.<br />
Auch die Messgenauigkeit von Wuchtmaschinen, wie<br />
sie in der Werkzeugindustrie im Einsatz sind, muss bei<br />
dieser Grenzbe trachtung Berücksichtigung finden.<br />
Bei der Anzeigeempfindlichkeit von 0,5 gmm einer<br />
hochwertigen Wuchtmaschine bedeutet dies eine<br />
weitere Mess unsicherheit hinsichtlich der Schwer punktverlagerung<br />
von 0,5 µm bzw. bezüglich der Wuchtgüte<br />
von ∆G 1 bei 30.000 min -1 (Werkzeugmasse 1.340 g).<br />
287
288<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Definition, Berechnung, Einfluss<br />
und Grenzen des Auswuchtens<br />
3. Wuchten von Spannfuttern für<br />
Zylinderschäfte Form HB und HE<br />
In diesen Spannfuttern kommen Standardwerkzeuge<br />
wie Bohrer und Fräser zum Einsatz, die aufgrund ihrer<br />
Spannfläche(n) eine bauartbedingte Unwucht aufweisen.<br />
Wuchtet man nun die Aufnahmen für diese Werkzeuge<br />
ohne Berücksichtigung dieser Unwucht, so überträgt sich<br />
die gesamte Unwucht des Einsteckwerkzeugs auf das<br />
montierte Paket „Aufnahme + Werkzeug“.<br />
Aus diesem Grund muss zum korrekten Auswuchten der<br />
Aufnahme entweder ein Schaft eingespannt oder die<br />
entsprechende Unwucht auf der Schraubenseite<br />
„vorgehalten werden“. Hierbei ist das Material des einzuspannenden<br />
Werkzeugs (im wesentlichen HSS oder<br />
Hartmetall) aufgrund der unterschiedlichen spezifischen<br />
Dichte von großer Bedeutung.<br />
Ist das Werkzeugmaterial entweder nicht bekannt oder<br />
variiert es, so können diese Aufnahmen für ein „fiktives<br />
Material“ gewuchtet werden, dessen theoretische<br />
Dichte mit 11,2 g/mm 3 genau zwischen der von Stahl<br />
(7,8 g/mm 3 ) und Hartmetall (14,6 g/mm 3 ) liegt. Somit ist<br />
die mögliche Abweichung bei für den An wender in der<br />
Regel erforderlicher freier Wahl des Werkzeugwerkstoffs<br />
nur halb so groß, als wenn man entweder für Stahl oder<br />
Hartmetall wuchten würde.<br />
Hinsichtlich der bei solchen Aufnahmen generell realisierbaren<br />
Wuchtgrenzen muss außerdem die Spanngenauigkeit<br />
des Zylinderschafts in der Aufnahmebohrung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Beispiel:<br />
Werkzeug Ø 25 mm / 370 g<br />
DIN-Toleranzen: Bohrung H5 ergibt Ø-Toleranz<br />
0/+9 µm<br />
Schaft h6 ergibt Ø-Toleranz<br />
0/–13 µm<br />
⇒ maximale radiale<br />
Verlagerung 11 µm<br />
Für das betrachtete Gesamtwerkzeug<br />
(Aufnahme + Werkzeug = 1.340 g) ergibt sich gemäß<br />
Formel F für eine Bearbeitungsdrehzahl von 8.000 min -1<br />
eine mögliche Verschlechterung der Wuchtgüte um<br />
∆G 2,5. Die Spanngenauigkeit des HSK ergibt eine<br />
weitere Unsicherheit von ∆G 1,68.<br />
Das Fazit kann im Falle dieser Aufnahmen nur sein,<br />
dass Forderungen unter G 6,3 kaum sinnvoll sind.<br />
In gewissen Fällen kann es notwendig sein, Werkzeugaufnahme<br />
und Werkzeug gemeinsam zu wuchten.<br />
Klare Grenzwerte können jedoch nur unter Berücksichtigung<br />
von Werkzeugart, Auskrag länge und Maschinen-<br />
bzw. Spindelausführung festgelegt werden.<br />
Das nachfolgende Diagramm (nach DIN/ISO 1940–1)<br />
zeigt für die Auswucht-Gütestufen G die zulässigen,<br />
auf eine Wuchtkörpermasse von 1 kg normierte Restunwucht<br />
U bzw. die zulässige radiale Schwerpunktverlagerung<br />
e in Abhängigkeit der Be triebs drehzahl n.
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Definition, Berechnung, Einfluss<br />
und Grenzen des Auswuchtens<br />
4. Formelzeichen, Einheiten und Formeln 5. Feinwuchten<br />
Zulässige Restunwucht U (gmm/kg) bzw.<br />
exzentrische Verlagerung e (µm)<br />
1000<br />
500<br />
G 40<br />
200<br />
100<br />
80<br />
60<br />
50<br />
40<br />
31.5<br />
25<br />
20<br />
16<br />
12.5<br />
10<br />
8<br />
6.3<br />
5<br />
4<br />
3.15<br />
2.5<br />
2<br />
1.6<br />
1.25<br />
1<br />
0.8<br />
0.63<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.315<br />
0.25<br />
0.2<br />
0.16<br />
0.125<br />
0.1<br />
300 600 950 1500 3000 6000 9500 15000 30000 60000<br />
G 16<br />
MAPAL Spannzeuge sind standardmäßig mit G 2,5 bei<br />
16.000 min –1 gewuchtet. Auf Wunsch können weitere<br />
Wuchtgüten angefragt werden.<br />
G 6.3<br />
G 2.5<br />
G 1<br />
G 0.4<br />
Betriebsdrehzahl n (min -1 )<br />
Formula Units Formulae Term<br />
symbol<br />
e µm e = eccentric<br />
U<br />
offset<br />
e µm e = G · perm perm permissible<br />
60<br />
2·π·n distance<br />
m TL<br />
F Z N F Z = U · ω 2 Centrifugal force<br />
G mm/s G = e · ω Balancing quality<br />
m g Mass<br />
m R g m R = m TL ·<br />
e perm<br />
r<br />
Permissible residual<br />
imbalance mass<br />
m TL g Mass of the tool<br />
n min -1 Spindle speed<br />
r mm Radius<br />
U gmm U = m · r = m TL · e Imbalance<br />
289
290<br />
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Verwechselsicherung<br />
für Kegelhohlschäfte<br />
In Sondermaschinen kommen sehr oft Mehrspindelbohrköpfe<br />
zum Einsatz. Auf sehr engem Raum sind dabei sehr<br />
viele Spindeln angeordnet. Damit ein Bedienfehler beim<br />
Werkzeugwechsel ausgeschlossen werden kann, wurde<br />
die DIN 69894 Verwechselsicherung für Kegelhohlschäfte<br />
Verwechselsicherung für Werkzeugspindeln:<br />
HSK<br />
Lage<br />
A<br />
α A<br />
B<br />
α B<br />
C<br />
α C<br />
D<br />
α D<br />
E<br />
α E<br />
32 50° 50° 127,5° 100° 75° 80° 105° 1,5 3 DIN 1481-1,5x6<br />
40 52,5° 52,5° 127,5° 100° 75° 80° 105° 2 3 DIN 1481-2x6<br />
F<br />
α F<br />
50 55° 55° 125° 100° 75° 80° 105° 2,5 3 DIN 1481-2,5x6<br />
63 60° 60° 120° 105° 75° 75° 105° 3,5 4 DIN 1481-3,5x8<br />
80 60° 60° 120° 105° 75° 75° 105° 4,5 5 DIN 1481-4,5x10<br />
100 45° 45° 135° 105° 75° 75° 105° 4,5 7 DIN 1481-4,5x12<br />
125 45° 45° 135° 105° 75° 75° 105° 4,5 7 DIN 1481-4,5x12<br />
160 45° 45° 135° 105° 75° 75° 105° 4,5 7 DIN 1481-4,5x12<br />
= vorzugsweise anwenden!<br />
Lage der Schneiden bei einschneidigen Werkzeugen<br />
„hoher“ Mitnehmer<br />
erarbeitet. Dadurch wird über zusätzliche Stifte in<br />
den Werkzeugspindeln und Nuten am HSK-Schaftende<br />
eine eindeutige Zuordnung eines Werkzeugs zu einer<br />
bestimmten Spindel gewährleistet.<br />
G<br />
α G<br />
Schnitt A-A<br />
Nur Lage A dargestellt<br />
Spannstift<br />
siehe Tabelle<br />
D 1 T 1 L K Spannstift<br />
Nach Wahl des Herstellers<br />
Bohrung
Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Verwechselsicherung<br />
für Kegelhohlschäfte<br />
Verwechselsicherung für Werkzeugschäfte:<br />
HSK<br />
Lage<br />
Schnitt B-B<br />
Nur Lage A dargestellt<br />
A<br />
α A<br />
B<br />
α B<br />
32 50° 50° 127,5° 100° 75° 80° 105° 2,5 2,5<br />
40 52,5° 52,5° 127,5° 100° 75° 80° 105° 3 2,5<br />
50 55° 55° 125° 100° 75° 80° 105° 3,5 2,5<br />
63 60° 60° 120° 105° 75° 75° 105° 4,5 3,5<br />
80 60° 60° 120° 105° 75° 75° 105° 5,5 4,5<br />
100 45° 45° 135° 105° 75° 75° 105° 5,5 5<br />
125 45° 45° 135° 105° 75° 75° 105° 5,5 5<br />
160 45° 45° 135° 105° 75° 75° 105° 5,5 5<br />
= vorzugsweise anwenden!<br />
C<br />
α C<br />
D<br />
α D<br />
E<br />
α E<br />
F<br />
α F<br />
G<br />
α G<br />
Lage der Schneiden bei einschneidigen Werkzeugen<br />
D 1<br />
„tiefe“ Mitnehmer<br />
T 1<br />
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