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KS-Vorsatzflansch - Mapal

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288<br />

Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />

Definition, Berechnung, Einfluss<br />

und Grenzen des Auswuchtens<br />

3. Wuchten von Spannfuttern für<br />

Zylinderschäfte Form HB und HE<br />

In diesen Spannfuttern kommen Standardwerkzeuge<br />

wie Bohrer und Fräser zum Einsatz, die aufgrund ihrer<br />

Spannfläche(n) eine bauartbedingte Unwucht aufweisen.<br />

Wuchtet man nun die Aufnahmen für diese Werkzeuge<br />

ohne Berücksichtigung dieser Unwucht, so überträgt sich<br />

die gesamte Unwucht des Einsteckwerkzeugs auf das<br />

montierte Paket „Aufnahme + Werkzeug“.<br />

Aus diesem Grund muss zum korrekten Auswuchten der<br />

Aufnahme entweder ein Schaft eingespannt oder die<br />

entsprechende Unwucht auf der Schraubenseite<br />

„vorgehalten werden“. Hierbei ist das Material des einzuspannenden<br />

Werkzeugs (im wesentlichen HSS oder<br />

Hartmetall) aufgrund der unterschiedlichen spezifischen<br />

Dichte von großer Bedeutung.<br />

Ist das Werkzeugmaterial entweder nicht bekannt oder<br />

variiert es, so können diese Aufnahmen für ein „fiktives<br />

Material“ gewuchtet werden, dessen theoretische<br />

Dichte mit 11,2 g/mm 3 genau zwischen der von Stahl<br />

(7,8 g/mm 3 ) und Hartmetall (14,6 g/mm 3 ) liegt. Somit ist<br />

die mögliche Abweichung bei für den An wender in der<br />

Regel erforderlicher freier Wahl des Werkzeugwerkstoffs<br />

nur halb so groß, als wenn man entweder für Stahl oder<br />

Hartmetall wuchten würde.<br />

Hinsichtlich der bei solchen Aufnahmen generell realisierbaren<br />

Wuchtgrenzen muss außerdem die Spanngenauigkeit<br />

des Zylinderschafts in der Aufnahmebohrung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Beispiel:<br />

Werkzeug Ø 25 mm / 370 g<br />

DIN-Toleranzen: Bohrung H5 ergibt Ø-Toleranz<br />

0/+9 µm<br />

Schaft h6 ergibt Ø-Toleranz<br />

0/–13 µm<br />

⇒ maximale radiale<br />

Verlagerung 11 µm<br />

Für das betrachtete Gesamtwerkzeug<br />

(Aufnahme + Werkzeug = 1.340 g) ergibt sich gemäß<br />

Formel F für eine Bearbeitungsdrehzahl von 8.000 min -1<br />

eine mögliche Verschlechterung der Wuchtgüte um<br />

∆G 2,5. Die Spanngenauigkeit des HSK ergibt eine<br />

weitere Unsicherheit von ∆G 1,68.<br />

Das Fazit kann im Falle dieser Aufnahmen nur sein,<br />

dass Forderungen unter G 6,3 kaum sinnvoll sind.<br />

In gewissen Fällen kann es notwendig sein, Werkzeugaufnahme<br />

und Werkzeug gemeinsam zu wuchten.<br />

Klare Grenzwerte können jedoch nur unter Berücksichtigung<br />

von Werkzeugart, Auskrag länge und Maschinen-<br />

bzw. Spindelausführung festgelegt werden.<br />

Das nachfolgende Diagramm (nach DIN/ISO 1940–1)<br />

zeigt für die Auswucht-Gütestufen G die zulässigen,<br />

auf eine Wuchtkörpermasse von 1 kg normierte Restunwucht<br />

U bzw. die zulässige radiale Schwerpunktverlagerung<br />

e in Abhängigkeit der Be triebs drehzahl n.

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