KS-Vorsatzflansch - Mapal
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Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />
Definition, Berechnung, Einfluss<br />
und Grenzen des Auswuchtens<br />
3. Wuchten von Spannfuttern für<br />
Zylinderschäfte Form HB und HE<br />
In diesen Spannfuttern kommen Standardwerkzeuge<br />
wie Bohrer und Fräser zum Einsatz, die aufgrund ihrer<br />
Spannfläche(n) eine bauartbedingte Unwucht aufweisen.<br />
Wuchtet man nun die Aufnahmen für diese Werkzeuge<br />
ohne Berücksichtigung dieser Unwucht, so überträgt sich<br />
die gesamte Unwucht des Einsteckwerkzeugs auf das<br />
montierte Paket „Aufnahme + Werkzeug“.<br />
Aus diesem Grund muss zum korrekten Auswuchten der<br />
Aufnahme entweder ein Schaft eingespannt oder die<br />
entsprechende Unwucht auf der Schraubenseite<br />
„vorgehalten werden“. Hierbei ist das Material des einzuspannenden<br />
Werkzeugs (im wesentlichen HSS oder<br />
Hartmetall) aufgrund der unterschiedlichen spezifischen<br />
Dichte von großer Bedeutung.<br />
Ist das Werkzeugmaterial entweder nicht bekannt oder<br />
variiert es, so können diese Aufnahmen für ein „fiktives<br />
Material“ gewuchtet werden, dessen theoretische<br />
Dichte mit 11,2 g/mm 3 genau zwischen der von Stahl<br />
(7,8 g/mm 3 ) und Hartmetall (14,6 g/mm 3 ) liegt. Somit ist<br />
die mögliche Abweichung bei für den An wender in der<br />
Regel erforderlicher freier Wahl des Werkzeugwerkstoffs<br />
nur halb so groß, als wenn man entweder für Stahl oder<br />
Hartmetall wuchten würde.<br />
Hinsichtlich der bei solchen Aufnahmen generell realisierbaren<br />
Wuchtgrenzen muss außerdem die Spanngenauigkeit<br />
des Zylinderschafts in der Aufnahmebohrung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Beispiel:<br />
Werkzeug Ø 25 mm / 370 g<br />
DIN-Toleranzen: Bohrung H5 ergibt Ø-Toleranz<br />
0/+9 µm<br />
Schaft h6 ergibt Ø-Toleranz<br />
0/–13 µm<br />
⇒ maximale radiale<br />
Verlagerung 11 µm<br />
Für das betrachtete Gesamtwerkzeug<br />
(Aufnahme + Werkzeug = 1.340 g) ergibt sich gemäß<br />
Formel F für eine Bearbeitungsdrehzahl von 8.000 min -1<br />
eine mögliche Verschlechterung der Wuchtgüte um<br />
∆G 2,5. Die Spanngenauigkeit des HSK ergibt eine<br />
weitere Unsicherheit von ∆G 1,68.<br />
Das Fazit kann im Falle dieser Aufnahmen nur sein,<br />
dass Forderungen unter G 6,3 kaum sinnvoll sind.<br />
In gewissen Fällen kann es notwendig sein, Werkzeugaufnahme<br />
und Werkzeug gemeinsam zu wuchten.<br />
Klare Grenzwerte können jedoch nur unter Berücksichtigung<br />
von Werkzeugart, Auskrag länge und Maschinen-<br />
bzw. Spindelausführung festgelegt werden.<br />
Das nachfolgende Diagramm (nach DIN/ISO 1940–1)<br />
zeigt für die Auswucht-Gütestufen G die zulässigen,<br />
auf eine Wuchtkörpermasse von 1 kg normierte Restunwucht<br />
U bzw. die zulässige radiale Schwerpunktverlagerung<br />
e in Abhängigkeit der Be triebs drehzahl n.