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KS-Vorsatzflansch - Mapal

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286<br />

Kompetenz Spanntechnik | Technische Informationen, Hinweise<br />

Definition, Berechnung, Einfluss<br />

und Grenzen des Auswuchtens<br />

1. Unwucht und Unwuchtberechnung<br />

Die Unwucht U ist ein Maß, das angibt, welche Masse m<br />

sich auf einem bestimmten Radius r zur Rotationsachse<br />

befindet (siehe Skizze 1). Sie hat die „unhandliche“ Einheit<br />

gmm und berechnet sich nach Formel A:<br />

U = m · r<br />

(Formel A)<br />

Bei einem rotierenden Zerspanungswerkzeug wird die<br />

Unwucht in der Regel auf dessen Masse m WZ bezogen<br />

und mit der exzentrischen Verlagerung e seines Massenschwerpunkts<br />

zur Rotationsachse berechnet:<br />

U = m WZ · e<br />

(Formel B)<br />

Auf einer Wuchtmaschine wird diese Unwucht ermittelt<br />

und die auszugleichende Masse gemäß Formel A automatisch<br />

auf den Radius r umgerechnet, auf dem der<br />

Materialausgleich derart vorgenommen wird, dass das<br />

Werkzeug die Kundenanforderungen erfüllt.<br />

Das zulässige Abstandsmaß e zul ergibt sich aus der<br />

Wuchtgüte G und der geforderten Betriebsdrehzahl n<br />

nach Formel C:<br />

e perm = G · 60<br />

2·π·n<br />

(Formel C)<br />

Fliehkraft Fz Masse m<br />

(Skizze 1)<br />

Fliehkraft F z<br />

Massenschwerpunkt<br />

des Werkzeuges<br />

liegt außerhalb der<br />

Rotationsachse<br />

(Skizze 2)<br />

und ist ein guter Anhaltswert um abzuschätzen, wie<br />

schwierig das Auswuchten sein wird bzw. ob eine Wuchtanforderung<br />

realisierbar ist.<br />

Die dementsprechende zulässige Restunwuchtmasse m R<br />

ergibt sich aus<br />

m R = m TL · e perm<br />

r<br />

Beispielsweise beträgt nach Formel C für eine Werkzeugaufnahme<br />

bei einer geforderten Wuchtgüte G 6.3 und<br />

einer Betriebsdrehzahl n von 10.000 min -1 das zulässige<br />

Abstandsmaß e zul = 6 µm. Für einen Ausgleichsradius<br />

r = 16 mm ergibt sich bei einer Werkzeugmasse von<br />

m WZ = 1 kg aus Formel D dann die zulässige Restunwucht-<br />

masse m R zu 380 mg.<br />

Massenschwerpunkt<br />

liegt auf der<br />

Rotationsachse<br />

F Z ≈ 0<br />

Die Unwucht erzeugt bei sich drehender Spindel eine<br />

Fliehkraft F Z , die, wenn die Unwucht zu groß ist, sich<br />

negativ auf den Bearbeitungsprozess und/oder die<br />

Lebensdauer der Spindellager auswirken kann.<br />

Die Fliehkraft F Z wächst linear mit der Unwucht und<br />

quadratisch mit der Betriebsdrehzahl n gemäß Formel E:<br />

F Z = U ·ω 2 = U · (2·π·n) 2<br />

(Formel D)<br />

(Formel E)<br />

Zur Vermeidung dieser Fliehkräfte werden bei Werkzeugaufnahmen<br />

und Werkzeugen in der Regel Ausgleichsbohrungen<br />

und -flächen angebracht, wodurch der<br />

Massenschwerpunkt wieder in Richtung Rotationsachse<br />

verschoben und die Fliehkraft entsprechend reduziert<br />

wird (siehe Skizze 3).<br />

Die Wuchtgüte G berechnet sich nach:<br />

U 2·π·n<br />

G = e · ω = ·<br />

m 60<br />

(Formel F)<br />

Materialabtrag durch<br />

Ausgleichsbohrung<br />

(Skizze 3)

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