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Karneval - Junges Team - Gruppenkinder gesucht - Pfarrgemeinde ...

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Ein seltsamer Weihnachtsengel<br />

Über der Tür zur Wohnstube meiner Eltern hing früher, als ich noch ein Kind war,<br />

ein Holzbrettchen mit einem Spruch. Der hieß:<br />

„Gastfreundlich zu sein vergesset nicht, denn dadurch haben manche ohne<br />

ihr Wissen schon Engel beherbergt“, und darunter stand ganz klein: Hebräer 13,<br />

Vers 2.<br />

Wir Kinder wussten damals nicht, was der Spruch zu bedeuten hatte. Viele Jahre<br />

später, muss ich oft an eine Geschichte denken, die genau zu dem Spruch passt.<br />

Es geschah in der Weihnachtszeit. Ein jeder von uns weiß, dass trotz aller guten<br />

Vorsätze diese Zeit immer „vollgespickt“ ist mit Aktivitäten und Terminen aller Art.<br />

Jede Familie hat im Grunde ihre eigene Art und Weise, wie die Festtage zu feiern<br />

und vorzubereiten sind und deshalb kommen ungewöhnliche, nicht geplante Dinge<br />

meist sehr ungelegen. Bei uns war das nicht anders: Vater war am heiligen Abend<br />

schon eine ganze Weile im Wohnzimmer verschwunden, Mutter beschäftigte sich<br />

mit uns Kindern, denn wir konnten es wie jedes Jahr kaum erwarten ins<br />

Weihnachtszimmer gehen zu dürfen. Gerade hatten wir noch gegessen und jetzt<br />

endlich…..da schellte es an unserer Haustür. Mutter öffnete und da stand –im<br />

Schneegestöber ein älterer Mann, schon halb durchnässt und frierend und bat, sich<br />

ein wenig aufwärmen zu dürfen. Ungeduld lass nach dachten wir Kinder, aber<br />

Mutter bat den Mann herein. Sie legte seine Jacke zum Trocknen an die Heizung<br />

und stellte gleich etwas zu Essen und Trinken auf den Tisch. Er nahm alles dankbar<br />

an, wollte aber trotz Mutters Angebot zu bleiben, lieber weiterziehen: „ Ich habe so<br />

meine Plätze…“ Nun konnte endlich der heilige Abend wie immer weitergehen.<br />

Im nächsten Jahr am heiligen Abend wiederholte sich diese Begebenheit und auch<br />

in den folgenden Jahren. Wir Kinder wurden älter und waren nicht mehr ganz so<br />

ungeduldig wie in den Jahren zuvor. Und seltsamerweise war es nun so, dass wir<br />

alle schon darauf warteten, dass unser Weihnachtsgast kam. Wir planten unseren<br />

Weihnachtsgast schon regelrecht ein, er gehörte zu unserer Familie – jedenfalls zur<br />

Weihnachtsfamilie - und wir bereiteten Essen und Trinken für seinen Besuch vor.<br />

Er kam – woher auch immer – und verschwand genauso wieder, das ganze Jahr<br />

über bekamen wir ihn nie zu sehen.<br />

Bis wir eines Tages vergeblich warteten. Es war wieder scheußliches Wetter, es war<br />

wieder kalt, es war wieder alles für ihn vorbereitet, aber er kam nicht. Mit der<br />

gleichen Ungeduld, mit der wir Kinder beim ersten Besuch seinen Abschied<br />

herbeigesehnt hatten, warteten wir nun auf sein Kommen. Das Weihnachtsessen<br />

schmeckte nicht so wie in den Vorjahren, die Stimmung war eher enttäuscht und<br />

traurig und das machte uns erst bewusst, was uns der Besuch unseres<br />

Weihnachtsengels bedeutete. Und, um zum Anfang der Geschichte<br />

zurückzukommen, was der Spruch auf dem Holzbrettchen in unserem Haus<br />

bedeutet.<br />

(frei nach einer Geschichte von Hans-Heinrich Strube)<br />

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