KSFH extra 40 Jahre.indd - Katholische Stiftungsfachhochschule ...

November 2011
mit sind erneut die bewährten bayerischen Pfl ege-Fachhochschulen KSFH
München und Evangelische Hochschule Nürnberg gefragt. Die Fachhochschule
Würzburg will es beim Studiengang Pfl egemanagement belassen,
die Fachhochschule Nürnberg erst beginnen, nachdem München zugesagt
und begonnen hat. Also ist erneut die KSFH München die erste, um Vorreiter
für einen weiteren Pfl egestudiengang „Pfl egepädagogik“ zu sein.
Zeitgleich mit der Umstellung des Diplomstudiums auf ein Bachelorstudium
konnte also in Bayern an der KSFH ein Studium der Pfl egepädagogik
begonnen werden. Damit sind nicht nur die Erfordernisse des Krankenpfl
egegesetzes erfüllt. Es ist dies zugleich ein wesentlicher Schritt hin zur
Normalisierung der berufl ichen Pfl egebildung, auch Lehrer an Berufsfachschulen
für Gesundheits- und Krankenpfl ege werden künftig über eine
akademische Ausbildung verfügen. Für die Pfl egelehrerinnen und Lehrer
wird so eine Lehrerlaufbahn im Öff entlichen Dienst mit Zugang zum Beamtenstatus
möglich. In der Tat wird derzeit im Kultusministerium daran
gearbeitet, diese Karrierewege analog zu anderen Fachlehrern an beruflichen
Schulen zu ebnen.
Die Professionalisierung der Pfl ege schreitet voran
Pfl ege studieren zu können ist ein zentraler Teil der Professionalisierung
und zugleich der gesellschaftlichen Aufwertung von Pfl ege. Die Akademisierung
der Pfl ege hat nicht zufällig über das Pfl egemanagement begonnen,
sondern zeigt ihre schillernde Dynamik genau in diesem Einstieg: Das
Management, d.h. die gestaltenden, führenden und leitenden Pfl egenden,
diejenigen, die Entwicklungen anstoßen, die strategische und organisatorische
Verantwortung tragen, sind die Ersten, die Pioniere der akademisierten
Pfl ege. Dass hier eine akademische Bildung wenn nicht notwendig
so doch mit Sicherheit wünschenswert und sinnvoll ist, ist nicht nur innerhalb
der Community sondern auch im (bildungs-) politischen Diskurs vermittelbar.
Einer gewissen inneren Logik folgend wird die Pfl egebildung,
werden die Lehrer und Lehrerinnen der Pfl ege von Beginn an mitgedacht.
Pfl ege dual
Um nach dem aktuellen State of the Art zu pfl egen, sind jedoch neben der
Weiterentwicklung des wissenschaftlich fundierten, zum Teil Evidenz basierten
Pfl egewissens auch die Anforderungen an die sogenannten Soft
Skills gestiegen. Im Bereich der stationären Altenpfl ege steigt die Bedeutung
von Palliative Care und Sterbebegleitung; die zunehmende Kooperation
im Skillmix, mit familialer Pfl ege und mit ehrenamtlichen Helfern
verlangt umfassende, soziale, ethische und personale Kompetenzen. Die
KSFH reagiert darauf mit der Einrichtung des dualen, ausbildungsintegrierenden
Pfl egestudiengangs mit gerontologischem Schwerpunkt zum Wintersemester
2009. Insbesondere die Integration der Altenpfl egeausbildung
und die Kooperation mit Schulen der Caritas und der Inneren Mission sind
ein vom Stiftungsvorstand Prälat Zerrle von Beginn an mit großem Interesse
begleitetes, in seiner Notwendigkeit erkanntes und unterstütztes Unterfangen.
Die Studierenden erhalten nach 3 Jahren mit dem Examen in der
Gesundheits- und Kranken- oder Altenpfl ege die Berufszulassung für den
Pfl egeberuf, nach 4,5 Jahren führt der Studiengang zum akademischen
Grad des Bachelor of Science in Nursing (BA ScN).
Die Akademisierung der berufl ichen Pfl ege insbesondere der Altenpfl ege
zielt bewusst auf einen damit verbundenen Imagegewinn. Damit kann die
Attraktivität für neue Bewerbergruppen mit Hochschulzugangsberechtigung
erhöht und neue Optionen für Berufsbiographien und eine Karriereplanung
im Gesundheitsbereich können eröff net werden.
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