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KSFH extra 40 Jahre.indd - Katholische Stiftungsfachhochschule ...

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November 2011<br />

Arbeit gescheitert war, die sozialen Probleme politisch zu lösen, versucht<br />

man es nun (überwiegend) therapeutisch.<br />

Die 90er <strong>Jahre</strong> können „ökologisch und ökonomisch“ in Bezug auf Diplomarbeiten<br />

in Benediktbeuern gekennzeichnet werden. Durch das 1988<br />

errichtete Zentrum für Umwelt und Kultur und ein vermehrt ökologisches<br />

Denken in der Gesellschaft werden neue Anregungen gegeben und der<br />

Studienschwerpunkt „Umwelt- und Kulturpädagogik“ tut das Seine: Umweltpädagogik,<br />

Umweltangst, Naturthemen, das Land als Lebensraum,<br />

Schöpfungsverantwortung, die Agenda 21 und der Bauernhof mit neuen<br />

Funktionen. Das Jahrzehnt wird noch bunter, was die Themen der Diplomarbeiten<br />

angeht. Da geht es um Methadon-Programme, Co-Abhängigkeit,<br />

Frauenhäuser, Prostitution, Frauen-„Knast“, Hospize, HIV und AIDS. Stricher,<br />

minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, Entwicklungshilfe usw. Man<br />

schreibt über freiberufl ich tätige Sozialpädagogen, das Burnout-Syndrom<br />

in helfenden Berufen, die Pfl egeversicherung, Gender-Orientierung oder<br />

Systemorientierung und Empowerment. 1995 tritt die Schulsozialarbeit in<br />

Erscheinung und wird bis heute ein „Dauerthema“. – Die zweite Schwerpunktbildung<br />

im dritten Jahrzehnt zeugt von der Ökonomisierung der<br />

Sozialpädagogik. Man begegnet in Diplomarbeiten in zunehmender Zahl<br />

Begriff en aus der Betriebswirtschaft: Organisationsentwicklung, Qualitätsmanagement,<br />

Personalentwicklung, Budgetierung, Controlling, Steuerung,<br />

Outsourcing, Output-Orientierung usw. Die Ökonomisierung des Lebens<br />

hat die Soziale Arbeit erreicht.<br />

Das vierte Jahrzehnt zeigt eine weitere Pluralisierung der Themen von Diplomarbeiten,<br />

lässt aber den ersten Schwerpunkt immer noch, oder wieder,<br />

erkennen: die Jugendhilfe bzw. die Zielgruppe Jugend. Der Trend zu<br />

kostengünstigeren ambulanten Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien<br />

bringt eine Vielfalt von Hilfeformen hervor, die mit der Schulsozialarbeit<br />

die präventiven und kompensatorischen Bereiche einbezieht. „Von<br />

Rang“ sind aber auch die Altenhilfe, Frauenthemen. Migrationsprobleme,<br />

die Resozialisierung und nun auch (wieder) der Elementarbereich. 2010<br />

zeigt erstmals eine beachtliche Anzahl von Bachelorarbeiten, die sich mit<br />

den Gefahren und Chancen des Internet beschäftigen.<br />

Betrachtet man die Abschlussarbeiten der Studentinnen und Studenten,<br />

die sie frei wählen können, so zeigt sich ein sehr breites Feld von Themen,<br />

das (fast) alle Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit umfasst. Diese Weite macht<br />

das Arbeitsfeld und das Studium interessant; die Streuung spiegelt sich in<br />

den Abschlussarbeiten wider und sie stellen letztlich die Interessenvielfalt<br />

der Benediktbeurer Studentinnen und Studenten dar. – Ein „Stiefkind“<br />

kann man aus der Perspektive der Diplomarbeiten ausmachen: das Recht.<br />

Prof. P. Dr. Franz Schmid, von 1992 bis 2008 Vizepräsident an der <strong>KSFH</strong><br />

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