Leben und Arbeiten in Österreich Fläche - Arbeitsmarktservice ...
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5.3.1 Arbeitsvertrag <strong>und</strong> Dienstzettel<br />
Von e<strong>in</strong>em Arbeitsvertrag spricht man, wenn sich jemand zu e<strong>in</strong>er Arbeitsleistung für e<strong>in</strong>en anderen<br />
verpflichtet. Der Abschluss des Arbeitsvertrages ist gr<strong>und</strong>sätzlich an ke<strong>in</strong>e Form geb<strong>und</strong>en. Er kann<br />
schriftlich, mündlich oder durch e<strong>in</strong>e schlüssige Handlung (z.B. Beg<strong>in</strong>n der Tätigkeit mit anschließender<br />
Bezahlung) zustande kommen.<br />
Wird ke<strong>in</strong> schriftlicher Arbeitsvertrag abgeschlossen, hat der Arbeitgeber/die Arbeitgeber<strong>in</strong> dem<br />
Arbeitnehmer/der Arbeitnehmer<strong>in</strong> unverzüglich nach Beg<strong>in</strong>n des Arbeitsverhältnisses e<strong>in</strong>e schriftliche<br />
Aufzeichnung über die wesentlichen Rechte <strong>und</strong> Pflichten aus dem Arbeitsvertrag, e<strong>in</strong>en so<br />
genannten Dienstzettel, auszuhändigen. Der Dienstzettel ist gebührenfrei <strong>und</strong> dient als Beweisurk<strong>und</strong>e.<br />
E<strong>in</strong> Dienstzettel hat folgende Punkte aufzuweisen:<br />
� Name <strong>und</strong> Adresse der Arbeitgeber<strong>in</strong>/des Arbeitgebers<br />
� Name <strong>und</strong> Adresse der Arbeitnehmer<strong>in</strong>/des Arbeitnehmers<br />
� Beg<strong>in</strong>n des Arbeitsverhältnisses<br />
� Probezeit<br />
� bei Arbeitsverhältnissen auf bestimmte Zeit:<br />
• das Ende des Arbeitsverhältnisses<br />
� bei unbefristeten Arbeitsverhältnissen: Dauer der Kündigungsfrist, Kündigungsterm<strong>in</strong><br />
� gewöhnlicher Arbeitsort<br />
� allfällige E<strong>in</strong>stufung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> generelles Schema<br />
� vorgesehene Verwendung<br />
� Anfangsbezug:<br />
• Gr<strong>und</strong>gehalt bzw. -lohn<br />
• weitere Entgeltbestandteile (z.B. Sonderzahlungen)<br />
� Fälligkeit des Entgelts<br />
� Ausmaß des jährlichen Urlaubs<br />
� vere<strong>in</strong>barte tägliche <strong>und</strong> wöchentliche Normalarbeitszeit<br />
� Bezeichnung des allenfalls anzuwendenden Kollektivvertrags bzw.<br />
der allenfalls anzuwendenden Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />
Ausnahme: Lehrverträge müssen schriftlich abgeschlossen werden!<br />
Weitere Informationen:<br />
http://www.arbeiterkammer.at/www-49.html<br />
5.3.1.1 Arbeitszeit <strong>und</strong> Urlaubsanspruch<br />
Die Vollzeitarbeit ist nach dem Gesetz:<br />
� e<strong>in</strong>e Tagesarbeitszeit von 8 St<strong>und</strong>en (Arbeitszeit <strong>in</strong>nerhalb von 24 St<strong>und</strong>en)<br />
� e<strong>in</strong>e Wochenarbeitszeit von 40 St<strong>und</strong>en (Arbeitszeit von Montag bis e<strong>in</strong>schließlich Sonntag)<br />
Kollektivverträge vieler Branchen verkürzen die Wochenarbeitszeit. Für Überst<strong>und</strong>en gebührt e<strong>in</strong><br />
Zuschlag von m<strong>in</strong>destens 50 Prozent oder e<strong>in</strong>e Abgeltung durch Zeitausgleich, also Freizeit.<br />
Beträgt die Gesamtdauer der Arbeitszeit mehr als 6 St<strong>und</strong>en täglich, so ist die Arbeitszeit durch e<strong>in</strong>e<br />
Ruhepause von e<strong>in</strong>er halben St<strong>und</strong>e zu unterbrechen. Diese Pause ist unbezahlt <strong>und</strong> wird nicht <strong>in</strong><br />
die Arbeitszeit e<strong>in</strong>gerechnet.<br />
Es s<strong>in</strong>d auch andere Arbeitszeiten (ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit, Saisonarbeit etc.)<br />
möglich.<br />
<strong>Leben</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> 2011<br />
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