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newsticker - Märkische Kliniken

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Sie nützt jedoch nur einer kleinen Minderheit von Patienten.<br />

Voraussetzungen sind: GOLD-Klasse 3-4, inhomogenes Emphysem<br />

und komplette Fissuren (Ausschluss einer Kollateralventilation).<br />

Die Mehrheit der Patienten mit homogenem Emphysem<br />

profitieren nicht von der Intervention (Vent-Studie: Sciurba,<br />

New Engl. J. Med., 2010). Die aktuelle Euro-Vent-Studie ergab<br />

sehr ähnliche Ergebnisse. Das Maß der Inhomogenität wird<br />

meist anhand der CT-Schnitte grob geschätzt. Entsprechend<br />

schwankend sind die Ergebnisse, und die Zahl unzufriedener<br />

Patienten ist groß.<br />

Die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am<br />

Klinikum Lüdenscheid stellt im Rahmen einer Forschungskooperation<br />

mit dem Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin<br />

(MEVIS, Bremen) ein Programm zur Verfügung, das den<br />

Datensatz von Thorax-CT-Schnitten quantitativ für jeden der<br />

5 Lungenlappen auf seine Dichte untersucht und den anatomisch<br />

definierten Inhomogenitätsindex über die Gesamtlunge<br />

errechnet. Anatomische Ziele für eine LVR lassen sich präzise<br />

angeben. Damit kann die Präzision der Vent-Studie erreicht<br />

werden. Wir werden damit in Zukunft zwar weniger Ventile<br />

implantieren, aber bessere Ergebnisse erzielen.<br />

Ventil in situ<br />

CT-Farbcodierung<br />

Kontakt zum Thoraxzentrum u.a über die Klinik für Pneumologie:<br />

☎ 02351/ 46-3360<br />

✉ susanne.doerr@klinikum-luedenscheid.de<br />

Klinikum Lüdenscheid<br />

Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie<br />

Der akute Unterbauchschmerz<br />

Der akute rechtsseitige Unterbauchschmerz kann differenzialdiagnostisch<br />

durch eine Vielzahl von Erkrankungen der<br />

Bauchhöhle bedingt sein. Dem Schmerz als Leitsymptom dieser<br />

Erkrankungen kommt bei der Anamnese eine besondere Bedeutung<br />

zu . Hier spielen Zeitpunkt des Schmerzbeginns, Schmerzverlauf,<br />

Art des Schmerzes, Schmerzlokalisation und Schmerzausstrahlung<br />

sowie die Kenntnis der Unterschiede zwischen<br />

viszeralem und somatischem Schmerz eine eminent wichtige<br />

Rolle. Aus chirurgischer Sicht stellt sich besonders bei einer<br />

stürmisch ablaufenden Bauchsymptomatik die Frage: Liegt ein<br />

akutes Abdomen vor bzw. besteht der berechtigte Verdacht auf<br />

das Vorliegen einer akuten Baucherkrankung, die ein sofortiges<br />

chirurgisches Eingreifen erfordert oder nicht?<br />

Das Auftreten von akuten Bauchschmerzen wird häufig mit<br />

dem „akuten Abdomen“ verwechselt. Hier fehlen jedoch die<br />

entscheidenden Merkmale des akuten Abdomens, der Komplex<br />

von Symptomen und Befunden welche zusammen die<br />

klassische Trias des akuten Abdomens bilden: Bauchschmerz,<br />

Abwehrspannung (Peritonismus ) in lokalisierter oder generalisierter<br />

Form und die Störung der Darmfunktion.<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Die wesentlichen Erkrankungsbilder, die mit akuten rechtsseitigen<br />

Unterbauchschmerzen einhergehen, sind:<br />

Einteilung Differentialdiagnosen weiterführende Diagnostik im<br />

Anschluss an klinische Untersuchung<br />

u. genaue Anamneseerhebung<br />

Chirurgisch akute Appendizitis Sonographie, Labor<br />

intestinale Obstruktion Sonographie, Röntgen Abdomen im Stehen<br />

akute Cholezystitits Sonographie, Labor<br />

perforiertes peptisches Ulkus Röntgen Abdomen und Thorax p.a. im<br />

Stehen<br />

Lymphadenitis Sonographie<br />

Meckel-Divertukulitis wie Appendizitis<br />

Kolondivertikulitis CT-Abdomen mit rectaler Füllung, Colon-<br />

KE<br />

Pankreatitis CT-Abdomen, Labor mit Lipase,<br />

Sonographie<br />

Psoasabzess Sonographie, CT-Abdomen<br />

Hämatom der Rectusscheide Sontographie, CT<br />

retroperitoneales Hämatom Sonographie, CT-Abdomen<br />

Leistenhernien Sonographie<br />

Urologisch Ureterkolik rechts Sonographie/U-Status<br />

Pyelonephritis Sonographie/U-Status<br />

Gynäkologisch ektope Gravidität (transvaginal) Sonographie/Labor<br />

rupturierte/torquierte<br />

Ovarialzysten<br />

(transvaginal) Sonographie/Labor<br />

Salpingitis (transvaginal) Sonographie/Labor<br />

Sonstige Gastroenteritis Sonographie/Labor<br />

Pneumonie Röntgen Thorax<br />

M.Crohn Sonographie, CT-Abdomen<br />

Die häufigste Ursache für das akute Abdomen ist die akute<br />

Appendizitis. Ätiologisch und pathogenetisch gilt die Stenose<br />

oder die komplette Obturation der Appendixlichtung durch<br />

Kotsteine, eingedickten Schleim oder auch Polypen und Tumore<br />

als häufigste Krankheitsursache. Bei Obstruktion der Appendix<br />

und gesteigertem 02-Bedarf kommt es zu einer Ischämie der<br />

Appendixwand mit nachfolgender Entzündung. Auch infektiöse<br />

Noxen können bei Patienten mit einer akuten Appendizitis eine<br />

Rolle spielen. Allen gemeinsam ist der abdominelle Schmerz<br />

mit einer individuellen Spannbreite an Art, Lokalisation und<br />

Dauer. Er wird in der Regel als Befund im rechten Unterbauch<br />

beschrieben (McBurney/Lanz ). Eine hohe Aussagekraft hat<br />

die Verlagerung des periumbilikalen (visceralen) Schmerzes<br />

in den rechten Unterbauch bedingt durch Übergreifen der<br />

Entzündung auf das parietale Peritoneum (somatischer<br />

Schmerz). Die rectal-axilläre Temperaturdifferenz spiegelt<br />

lediglich die Umstände der Temperaturmessung wieder und ist<br />

nicht spezifisch.<br />

Absetzen mit Stapler<br />

Klammernahtreihe nach Appendektomie<br />

Ein vorübergehendes Nachlassen des Schmerzes kann durch<br />

Entlastung nach freier Perforation bedingt sein. Die Perforation<br />

ist die Komplikation der akuten Appendizitis. Sie ist lebensbedrohlich<br />

und stellt deswegen ein Maß für eine nicht rechtzeitig<br />

gestellte Indikation zur Operation dar. Sie ist entscheidend abhängig<br />

vom erstuntersuchenden Arzt, meistens dem Hausarzt,<br />

und der Verlaufsbeurteilung im Krankenhaus, wobei die Zeitintervalle<br />

bei Kindern nicht mehr als 4 Stunden überschreiten<br />

sollten. Die Rate der freien Perforation hängt stark vom Le-

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