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die botschaft - Doreen Schreiter

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So erging es mir in <strong>die</strong>ser kleinen krankhaften Scheinwelt, in der jeder meiner<br />

neu erworbenen „Freunde“ im Grunde genommen nur an das Eine dachte:<br />

Drogen! Alles um mich herum wurde zunehmend fade und sinnlos. Keine<br />

interessanten Menschen, alles erstrahlte in <strong>die</strong>sem gewollt miesen Schein. Nichts<br />

änderte sich in <strong>die</strong>ser so langen Zeit. Alles blieb irgendwie stehen, sogar ich ...<br />

Leben mit den Drogen:<br />

... Schon nach <strong>die</strong>sem ersten Kontakt mit Drogen überkam mich das merkwürdige<br />

Gefühl, es wieder tun zu wollen.<br />

Ein paar Tage später, es war Donnerstagabend, kam Josephine zu Besuch. Sie<br />

freute sich, uns wiederzusehen, und auch wir hatten ihr viel zu berichten.<br />

Eines war klar, sie lag auf unserer Wellenlänge mit allem, was sie erzählte,<br />

und es war spannend, ihr zuzuhören.<br />

Sie hatte uns etwas mitgebracht. Es war damals ihre liebste Droge. So, wie sie<br />

es beschrieb, konnte sie nie genug davon bekommen. Damit meinte sie<br />

Crystal.<br />

Josephine legte ein Plastiktütchen auf den Tisch und ich staunte, als ich<br />

genauer hinsah. Es sah genauso aus, wie Lukas es mir beschrieben hatte: viele<br />

kleine und etwas größere Kristalle, fast wie ein Häufchen Glassplitter.<br />

Obwohl ich Crystal vorher noch nie gesehen oder probiert hatte, konnte ich<br />

meine Freude darüber kaum verstecken. Zurückhalten war unmöglich. Trotz<br />

<strong>die</strong>ser miesen Gefühle beim letzten Mal, war ich wirklich scharf darauf, es<br />

endlich an mich zu reißen und den Schritt zu wagen.<br />

Josephine holte ein kleines Kästchen aus ihrer Tasche. Darin befand sich ein<br />

komplettes Besteck, um das Crystal erst einmal zu zerkleinern. Sie nahm<br />

einen Geldschein und legte ihn über <strong>die</strong> Kristalle. Danach strich sie mehrere<br />

Male mit einer Plastikkarte darüber. Es krachte und knisterte und als sie den<br />

Geldschein wieder wegnahm, konnte man nur noch ein weißes Pulver erkennen,<br />

das an der Tischplatte klebte. Sie legte drei Linien auf und holte ihr<br />

Röhrchen heraus. Es war ein aus Silber bestehendes dünnes Röhrchen, das<br />

eine große und eine kleine Öffnung hatte. Ich war sehr aufgeregt, als Josephine<br />

mir auch noch den Vortritt ließ. Da ich aber noch unsicher war, schob ich<br />

Lukas vor, der es auch kaum abwarten konnte. Als er es sich in <strong>die</strong> Nase zog,<br />

kamen ihm <strong>die</strong> Tränen und er meinte, ich solle <strong>die</strong> kleinste Line nehmen<br />

und an seine Worte denken.<br />

Ich wusste, dass es in der Nase brennen würde, dennoch hatte ich keine<br />

Ahnung, dass <strong>die</strong>ser Schmerz und der Geschmack der Droge für viele Druffis

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