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Journal Hochschule RM - Hochschule RheinMain

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JOURNAL<br />

DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1|2010


HS <strong>RM</strong> JOURNAL<br />

Das neue Hochschul-<br />

Sportprogramm ist da!<br />

2<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Editorial<br />

GLANZLICHTER<br />

Top-Master der Wiesbaden Business School ausgezeichnet<br />

Anerkennung für das Fachgebiet Holzbau<br />

Maschinenspende für Luxemburger Lycée<br />

Rheinland-pfälzischer Kinderschutzpreis 2008<br />

„Hermes“ für Forschungsprojekte<br />

„Raus aus dem Hörsaal, rein in die Wirtschaft“<br />

Cornelia Goethe-Preis<br />

BLICKPUNKTE<br />

Die schlauesten Gärtner<br />

Vorsitzender des neuen Hochschulrats gewählt<br />

In die Spitze der „Konferenz Hessischer<br />

Fachhochschulpräsidien“ aufgerückt<br />

Medien-Jury mit Wiesbadener Beteiligung<br />

„hit 2010“: Hochschulinformationstag für die Region<br />

„Gelebte Solidarität: jeder ist wichtig, jeder ist wertvoll“<br />

Erste Evaluation zu Bachelorabsolventen der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />

Coffee-to-go „interaktiv“<br />

„Wissenschaft und Wirtschaft profitieren voneinander“<br />

Neuberufene Profs profilieren sich<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN<br />

Vorträge, Bücher, Aufsätze und Poster<br />

PROJEKTE<br />

„Hohe Qualität der abgegebenen Arbeiten“<br />

Hörsaal adé – neue Wege des Studierens<br />

WETTBEWERB<br />

1000 Jahre auf zwölf Quadratzentimetern<br />

INTERNATIONAL<br />

„Fern der Heimat“<br />

PROMOTION<br />

Was in Erdbeeren steckt<br />

Informatikstudium in Wiesbaden:<br />

Vom Erstsemester zum Fachtagungs-Referenten<br />

HS <strong>RM</strong> INTERN<br />

Neue Professorinnen/neue Professoren<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Wiwinet trauert<br />

Impressum<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

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Zum Titel:<br />

Beim Hochschulinformationstag „hit“ 2010 im<br />

März informierten sich 1700 Gäste – vorwiegend<br />

Oberstufenschülerinnen und -schüler – über<br />

das Studienangebot und das „Drumherum“ des<br />

Studiums an unserer <strong>Hochschule</strong> (siehe auch<br />

das Foto oben und den Bericht auf S. 17).<br />

Vorfreude auf die Erdbeerzeit im Juni kann der<br />

Beitrag auf Seite 40/41 wecken (Bild Mitte).<br />

Und: Wiesbadener Know-how ist auch in Ham -<br />

burg erfolgreich – sogar wenn es um Hildesheim<br />

geht (Foto unten und Seite 36/37).<br />

3<br />

INHALT


EDITORIAL<br />

4<br />

heute möchte ich mich Ihnen, die Sie an der Entwicklung unserer<br />

<strong>Hochschule</strong> interessiert sind, kurz vorstellen:<br />

Seit dem ersten März dieses Jahres bin ich als Vizepräsidentin der Hoch -<br />

schule <strong>RheinMain</strong> „die Neue“ im Team um unseren Präsidenten, den<br />

Kollegen Reymann. Es ist für mich, die ich seit dem Wintersemester<br />

2001/2002 der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> angehöre, damals noch Fachhoch -<br />

schule Wiesbaden, räumlich eine kleine Veränderung von der Wiesbaden<br />

Business School in der Bleichstraße zur Zentrale am Kurt-Schumacher-<br />

Ring. Persönlich und von meinem Werdegang her ist es hingegen eine<br />

riesige Veränderung.<br />

Von Hause aus bin ich Diplom-Volkswirtin mit mathematischen Neigun gen<br />

(Master of Science in Mathematics an der University of Sussex). Dies hat<br />

letztlich zu einer Spezialisierung auf die Versicherungs branche und einer<br />

Promotion in Betriebswirtschaft mit einem Versiche rungs thema geführt.<br />

Fachlich gehöre ich also eher zu den Spezialistinnen und Spezialisten. Und<br />

in dieser Eigenschaft wurde ich 2001 als Professorin für den auf Versiche -<br />

rungen und Finanzen spezialisierten Studiengang der WBS berufen. Dieser<br />

Studiengang befand sich im Aufbau und wurde von uns Lehren den –<br />

kaum aufgebaut – auf die gestuften Studiengänge umgestellt. Inzwischen<br />

ist er reakkreditiert und gut etabliert.<br />

Im Zuge dieses Prozesses habe ich begonnen, mich für die Rahmenbedin gungen der Tätig -<br />

keit an der <strong>Hochschule</strong> zu interessieren. Ich wollte wissen, wo genau ich angekommen war.<br />

Und da ist der beste Weg ein Engage ment in der Selbstverwaltung! Als Prodekanin, Mitglied<br />

des Fachbereichs rats, Mitglied in Berufungskommissionen und Leiterin des Prüfungsamtes<br />

der WBS spürte ich bald die Größe der dahinter stehenden Organisation, die mich intere ssierte.<br />

Als Senatsmitglied bekam ich einen kleinen Einblick in die Sorgen, Nöte und Freuden<br />

anderer Fachbereiche, aber auch in die Hoch schulpolitik, die unseren Alltag in den letzten<br />

Jahren stark verändert hat.<br />

Auf diesem Weg bin ich vielen Menschen begegnet, Studierenden, Pro fessoren und Mitarbei<br />

tern, die motiviert waren, Gutes für die <strong>Hochschule</strong> wollten und sich eingesetzt haben.<br />

Das war und ist mir ein Ansporn und eine Motivation, gemeinsam mit anderen möglichst<br />

gute Bedingungen für „unsere“ <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> zu schaffen. Und daher ist es mir<br />

eine besondere Ehre, dass ich vom Senat in das Amt der Vizepräsidentin gewählt wurde.<br />

In Zeiten von Bologna befindet sich die Hochschullandschaft durch die Ablösung der Diplomstudiengänge<br />

im Umbruch. Das Selbstverständnis der Bildungseinrichtungen hat sich ver -<br />

ändert. Die Anforderungen an die Qualität der Bildung sind gestiegen. Und die Finanz krise<br />

macht auch vor der Finanzierung der <strong>Hochschule</strong>n nicht halt. So gibt es viele Heraus forde -<br />

rungen, denen wir uns stellen, aber auch neue Chancen, die wir ergreifen wollen. Das können<br />

wir nur gemeinsam schaffen!<br />

Deshalb hoffe ich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und freue mich darauf, mit Ihnen<br />

die Zukunft unserer <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> zu gestalten.<br />

Prof. Dr. Christiane Jost,<br />

Vizepräsidentin<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

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HS <strong>RM</strong> JOURNAL


GLANZLICHTER<br />

„Sonntagskind“ und<br />

Preisträgerin „mit Ecken und Kanten“<br />

TOP-MASTER DER WIESBADEN<br />

BUSINESS SCHOOL AUSGEZEICHNET<br />

Für ihre besonderen Studienleistungen erhielten<br />

Veronika Fox und Hendrik Boerse den mit 2500 Euro<br />

dotierten Preis der Betriebswirtschaftlichen Gesell schaft<br />

Wiesbaden e.V. (BWG). Veronika Fox ist Absol ventin<br />

des Studiengangs Business Law und Hendrik Boerse<br />

Absolvent des Studiengangs International Business<br />

Administration des Fachbereichs Wiesbaden Business<br />

School. Der Preis wurde in Anwesenheit prominenter<br />

Gäste, darunter der Hauptgeschäfts führer der IHK<br />

und Mitglied des Hochschulrats unserer <strong>Hochschule</strong>,<br />

Joachim Nolde, in der IHK Wiesbaden, Wilhelmstraße,<br />

überreicht. Die beiden Preisträger erhielten ihre Aus -<br />

zeichnung aus den Händen von Hans Rauwolf, stellvertretender<br />

Vorsitzender des Vorstandes der BWG.<br />

Lobende Worte bekamen Veronika Fox und Hendrik<br />

Boerse von Vertretern ihrer Arbeitgeber, der Bera tungs -<br />

gesellschaft KPMG und der Sektkellerei Henkell. Auch<br />

die jeweiligen betreuenden Professoren beschrieben<br />

in ihren Laudationes die außerordentlich talentierten<br />

Preisträger.<br />

Prof. Dr. Robin Mujkanovic fand gleich zu Beginn<br />

seiner Ansprache beeindruckende Worte:<br />

„Wollte man die Begründung für die Verleihung des<br />

Absolventen preises der Betriebswirtschaftlichen Ge -<br />

sellschaft Wies baden an Frau Fox für ihre Leistungen<br />

im Bachelor- Studiengang Business & Law kurz fassen,<br />

könnte man sich auf die Aussage eines Praxispartners<br />

des Schwer punktfaches Rechnungslegung und Wirt -<br />

schaftsprüfung beschränken, der sie gerne eingestellt<br />

hätte: ‚Die Frau ist wirklich der Hammer! Wir hoffen,<br />

dass sie uns genauso toll findet, wie wir sie fanden.’“<br />

Da der Preis, wie Prof. Dr. Mujkanovic sagte, nicht für<br />

einen Eindruck bei einem Vorstellungsgespräch ver -<br />

geben wird, sondern für herausragende Leitungen und<br />

Engagement während des Hochschulstudiums, zählte<br />

er Fakten auf:<br />

„Bachelorabschluss mit der Note 1,1 als Jahrgangs beste<br />

und auch historisch beste Absolventin im Studiengang<br />

Business & Law; Bachelor-These mit sehr gut; Master-<br />

Abschluss mit 1,1 als Jahrgangsbeste über alle Master-<br />

Studiengänge des Fachbereichs sowie Masterthese mit<br />

sehr gut. Dies allein wird aber der Person ‚Veronika<br />

Fox’ nicht ausreichend gerecht. Aufgefallen ist sie dem<br />

Laudator mit Beginn des Hauptstudiums, haben ihre<br />

Diskussions beiträge und Fragen gelegentlich doch zu<br />

6<br />

imaginären Schweißperlen geführt; eine Situation die<br />

jeden Hoch schullehrer erfreuen sollte, weil man<br />

fachlich über durchschnittlich gefordert wird.“<br />

Dass Veronika Fox nicht nur mit ihren fachlichen<br />

Leis tungen im Studium eine auffällige Person war,<br />

sondern auch darüber hinaus ein hohes Maß an<br />

Ini tiative auf brachte, fasste Prof. Dr. Mujkanovic in<br />

seinen abschlie ßenden Worten zusammen:<br />

„Die herausragenden Leistungen der Preisträgerin<br />

beschränkten sich aber nicht nur auf den fachlichen<br />

Teil des Studiums, sie hat auch im Hochschulalltag<br />

besonderes Engagement ge zeigt. Sie übernimmt<br />

Verantwortung auch für andere. So zögerte sie nicht,<br />

Probleme mit einem Mitglied des Lehrkörpers auf<br />

Fachbereichsebene anzusprechen und eine sachge -<br />

rech te Lösung einzufordern (…). Auch gegenüber<br />

Kommilitonen äußerte sie ihre Meinung stets offen,<br />

auch wenn diese gelegentlich als unbequem oder ver -<br />

meintlich unsolidarisch empfunden wurde. Manche<br />

sehen hierin fälschlich Querulantentum, statt zutref -<br />

fend eine Person mit Ecken und Kanten zu erkennen,<br />

die Zivilcourage hat und einen Sinn für ‚richtig’ und<br />

‚falsch’ - eine Eigenschaft, die in unseren Tagen doch<br />

immer wieder gefordert wird.“<br />

Veronika Fox resümierte ihr Studium in ihrer<br />

Dankes rede folgendermaßen:<br />

„Ich bin froh, mich für eine Aus bildung an der Busi ness<br />

School Wiesbaden ent schieden zu haben. Die Hoch -<br />

schule sucht laut aktuellen Rankings sowohl in der<br />

Region als auch überregional ihresgleichen. So be -<br />

scheinigt u.a. das aktuelle Hochschul-Ranking der<br />

‚Zeit’ dem Fachbereich Wirtschaft der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> wieder einen der Spitzenplätze in der<br />

Liga der besten Business Schools. Meine Entscheidung<br />

für eine Ausbildung an dieser <strong>Hochschule</strong> hat es mir<br />

er möglicht, ein Studium auf sehr hohem fachlichen<br />

Niveau unter ausgezeichneten Lehrbedingungen fernab<br />

von überfüllten Hörsälen zu absolvieren. Dafür danke.<br />

Zwar wurde ich von Beginn meines Studiums im<br />

Studiengang Business Law mit hohen Anforderungen<br />

an die Studierenden konfrontiert – aber die Arbeit<br />

und die investierte Zeit haben sich gelohnt. Und ich<br />

konnte, teilweise bereits während meines Studiums, mit<br />

besten Voraussetzungen und mehr als dem notwen -<br />

digen Rüstzeug ins Berufsleben starten.“<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Hans Rauwolf vom Vorstand der Betriebswirtschaftlichen Gesellschaft Wiesbaden e. V. nahm die Preisverleihung an Veronika Fox<br />

und Hendrik Boerse vor: in der IHK Wiesbaden vor einheimischer Wirtschaftsprominenz.<br />

„Sonntagskind“ analysiert Risikomanagement<br />

Hendrik Boerse fragte sich, ob er etwa ein „Sonntags -<br />

kind“ sei – anbetracht zunächst der elterlichen Unter -<br />

stützung und danach seitens seines jetzigen Arbeit gebers;<br />

und nun noch der BWG-Preis! In seiner Masterarbeit<br />

beschäftigte er sich mit dem Risikomanagement<br />

von Mikrofinanzinstitutionen, die Kleinstkredite an<br />

Menschen in Amerika, Asien und Afrika vergeben.<br />

Wie können sich Kreditgeber absichern, wenn Kredit -<br />

nehmer wegen der Folgen einer Naturkatastrophe die<br />

Raten nicht bezahlen können? Oder wie sieht es mit<br />

der Absicherung des Währungsrisikos aus, das dann<br />

entsteht, wenn Mikrofinanzinstitute – wie es der Regelfall<br />

ist – ihr Kapital in starker Währung erhalten, in<br />

schwacher lokaler Währung ausleihen und dann bei<br />

Fälligkeit wieder in starker Währung zurückzahlen<br />

müssen? Das waren nur zwei Fragen, denen Hendrik<br />

Boerse auf den Grund ging.<br />

Prof. Dr. Franz Giesel, der betreuende Professor, fasste<br />

den ausgezeichneten Werdegang von Hendrick Boerse<br />

zusammen:<br />

„Im Oktober 2002 hat er an der Fachhoch schule Wies -<br />

baden mit dem Studium Insurance and Finance begon<br />

nen, dort den Schwerpunkt ‚Risikomanagement’<br />

belegt und als bester Absolvent seines Jahrgangs das<br />

Studium abgeschlossen. Während seines Studiums hat<br />

er qualifizierte Arbeiten und Praktika bei der Fraport<br />

AG, bei Skoda Deutschland und bei Ernst &Young<br />

übernommen. Im letzten Semester studierte er aus<br />

eigener Initiative heraus mit einem Stipendium der<br />

uns allen bekannten Richard-Müller-Stiftung an der<br />

École Supérieur de Commerce in Nizza. Danach ist er<br />

in den englischsprachigen Master-Studiengang Interna<br />

tional Business Administration gewechselt und hat<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

dort im März letzten Jahres den Mastertitel erworben,<br />

wieder als bester Absolvent seines Jahr gangs. Er<br />

dokumentiert durch sein Studium die Durchläs sig keit<br />

der Studiengänge der Wiesbaden Business School und<br />

auch, wie Masterstudierende in einem neuen Stu -<br />

diengang von dem erworbenen Wissen des früheren<br />

Studiengangs profitieren können.“<br />

In seinen Dankesworten zur Verleihung des Preises<br />

blickte Hendrik Boerse auf die faszinierende – und<br />

seine Masterarbeit inspirierende – Begegnung mit dem<br />

Nobelpreisträger Muhammad Yunus, dem benga lischen<br />

Wirtschaftswissenschaftler, zurück und brachte seine<br />

Bewertung des Studiums an der Wiesbaden Business<br />

School auf den Punkt:<br />

„Ich hatte das große Vergnügen, hier in Wiesbaden die<br />

Rede von Prof. Yunus zu hören, der im Jahr 2006 den<br />

Friedensnobelpreis für sein Konzept der Mikrofinanz<br />

erhielt, welches dann ja auch das Thema meiner Master -<br />

thesis wurde. Heute vergibt Prof. Yunus nicht mehr<br />

nur Kredite an Kleinstunter nehmer, sondern auch<br />

Studentenkredite an Kinder aus armen Familien, deren<br />

Eltern meist sogar Analpha beten sind und ermöglicht<br />

ihnen so den Zugang zu Schulen und Universitäten.<br />

Und er vergibt Förder preise an die besten Bachelor,<br />

Master und Doktoren, die nicht selten ohne seine<br />

Kredite gar nicht erst dorthin gekommen wären. Diese<br />

<strong>Hochschule</strong> hat eine ganze Reihe großartiger Leute<br />

hervorgebracht und das nicht, weil sie von vorneherein<br />

nur die besten zugelassen hat – dann wäre ich heute<br />

vielleicht gar nicht hier – , sondern weil ihre Mitarbei -<br />

ter: von den Professorinnen und Professoren bis hin<br />

zur Administration, es geschafft haben, einen optima len<br />

Rahmen für das Lernen zu schaffen und diejenigen,<br />

die dazu bereit waren, immer wieder aufs Neue zu<br />

motivieren, zu fördern - und auch zu fordern!“<br />

7<br />

GLANZLICHTER


GLANZLICHTER<br />

Anerkennung für das Fachgebiet Holzbau:<br />

WIESBADENER MATERIALPRÜFER<br />

der <strong>Hochschule</strong> erhalten zusätzliche Aufgaben<br />

Holzbauprodukte überwachen und zertifizieren: Die beiden neuen Leiter der Wiesbadener ÜZ-Stelle Holzbau, Oliver Bletz-Mühl -<br />

dorfer (links) und sein Stellvertreter Jens Schmidt, nehmen Holz „unter die Lupe“.<br />

Die an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> ansässige MPA<br />

Wiesbaden (Materialprüfanstalt für Bauwesen) hat<br />

ihren Tätigkeitsbereich erweitert. Nachdem die Ab -<br />

tei lung Holz in den letzten Jahren insbesondere im<br />

Bereich der Holzbauforschung (z.B. Holz-Beton-Ver -<br />

bundbau, Holz-Stahl-Klebeverbindungen) aktiv war,<br />

wurde dort im Januar 2010 auch eine Zertifizierungssowie<br />

eine Überwachungsstelle für die Fremdüber -<br />

wachung für Bauprodukte aus dem Holzbau eingerich -<br />

tet. Gemäß des Bescheids des Deutschen Instituts für<br />

Bautechnik in Berlin können damit Fremdüber wach -<br />

ungen und Zertifizierungen für folgende Bauprodukte<br />

aus dem Holzbau vorgenommen werden:<br />

• 3.1.1.1.2 Maschinell sortiertes normalentflammbares<br />

Vollholz<br />

• 3.1.1.3 Vollholz mit Keilzinkenstoß<br />

• 3.1.4 Brettschichtholz<br />

8<br />

• 3.3.1.3 Geklebte Verbundbauteile aus Brettschichtholz<br />

• 3.3.2.2 Wand-, Decken- und Dachtafeln für<br />

Holzhäuser in Tafelbauart<br />

Für den Studienort Wiesbaden ist diese Ernennung zur<br />

ÜZ-Stelle Holzbau – aus der Sicht des Holzbaus – als<br />

„Meilenstein der Entwicklung“ zu bezeichnen, durch<br />

den der Ingenieurholzbau an der <strong>Hochschule</strong> Rhein -<br />

Main weiter gestärkt wird. Der bereits schon traditi o -<br />

nell starke Bereich der Forschung und Entwicklung im<br />

Holzbau wird dabei künftig durch das Standbein der<br />

Überwachung und Zertifizierung von Bauprodukten<br />

aus dem Holzbau unterstützt. Durch die zunehmende<br />

Kooperation zwischen <strong>Hochschule</strong> und regionaler, auch<br />

überregionaler Wirtschaft ist weiterhin zu erwarten,<br />

dass auch der Bereich der Auftragsforschung im<br />

Holzbau noch stärker an Bedeutung gewinnen wird.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Insgesamt positioniert sich das Fachgebiet Holzbau an<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> – neben der praxisnahen<br />

Ausbildung der Studierenden – künftig verstärkt im<br />

Gebiet der FuE und sieht sich als kompetenter Partner<br />

für Ingenieur-Dienstleistungen im Holzbau.<br />

Für die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> bedeutet die Erwei te -<br />

rung der MPA insgesamt eine weitere Manifestierung<br />

ihrer Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb mit<br />

anderen (Fach-)<strong>Hochschule</strong>n. Der Fachbereich Archi -<br />

tektur und Bauingenieurwesen profitiert ebenfalls von<br />

der Erweiterung der MPA, nicht zuletzt aufgrund der<br />

steigenden Praxisnähe im Bereich des Holzbaus.<br />

MASCHINENSPENDE<br />

FÜR LUXEMBURGER LYCÉE:<br />

Das Lycée technique des Arts et Métiers erhielt zwei<br />

SPS-gesteuerte Anlagen.<br />

Claude Wolmering aus Luxemburg und Dr. Serge Zacher (rechts)<br />

bei der Übergabe; links unten eine Gesamtansicht beider<br />

Anlagen, im rechten Foto die Sortieranlage mit Schaltschrank<br />

im Hintergrund.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Als Leiter der ÜZ-Stelle wurde Dipl.-Ing. Oliver Bletz-<br />

Mühldorfer ernannt. Die stellvertretende Leitung<br />

wurde Jens Schmidt (M.Eng.) übertragen. Beide Mit -<br />

arbeiter haben sich durch ihre jeweils mehrjährigen<br />

Tätigkeiten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> die erfor -<br />

derlichen theoretischen und praktischen Erfahrungen<br />

und Kenntnisse im Bereich der Prüfung und Fremd -<br />

überwachung von Unternehmen aneignen können und<br />

erfüllen damit die seitens des Gesetzgebers für diese<br />

Positionen genannten umfassenden Anforderungs -<br />

profile.<br />

Oliver Betz-Mühldorfer<br />

Der Studienort Rüsselsheim der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> spendete dem luxemburgischen<br />

Lycée technique des Arts et Métiers (LTAM) ein<br />

Hochregallager und eine Sortiermaschine.<br />

Die beiden mechatronischen Anlagen verfügen jeweils<br />

über einen kompletten Schaltschrank mit integrierter<br />

SPS und waren Gegenstand von Diplomarbeiten von<br />

Studenten der <strong>Hochschule</strong>. Überreicht wurden die<br />

Maschinen durch Prof. Dr. Serge Zacher.<br />

Das LTAM freut sich sehr, die Technikerausbildung<br />

seiner Schülerinnen und Schüler nun noch praxisnäher<br />

gewährleisten zu können. Die Anlagen werden im<br />

zukünftigen Projektunterricht der Abschlussklassen<br />

T3EE/EC eingesetzt. Außerdem dienen sie als<br />

Anschauungsmaterial und zu Vorführungszwecken in<br />

der Technikerausbildung im regulären Unterricht.<br />

9<br />

GLANZLICHTER


GLANZLICHTER<br />

Der Preisträger des Kinderschutzpreises<br />

2008, Prof. Dr. Gerhard Trabert von<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> (rechts),<br />

und Christian Zainhöfer, der rheinlandpfälzische<br />

Landesvorsitzende des<br />

Deutschen Kinderschutzbundes.<br />

Prof. Dr. Trabert<br />

erhielt den<br />

rheinland-pfälzischen<br />

KINDERSCHUTZPREIS 2008<br />

Prof. Dr. Gerhard Trabert erhielt im vergangenen Dezember<br />

den Kinderschutzpreis 2008 des Deutschen<br />

Kinderschutzbundes des Landesverbands Rhein land-<br />

Pfalz. Die Preisverleihung nahm Doris Ahnen, rhein -<br />

land-pfälzische Ministerin für Bildung, Wissenschaft,<br />

Jugend und Kultur, vor. Dr. Trabert lehrt am Fachbe -<br />

reich Sozialwesen der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>.<br />

„Red nicht, tu was“ ist eines der Mottos von Prof. Dr.<br />

Gerhard Trabert, der sich seit vielen Jahren und in vielfacher<br />

Form für Menschen einsetzt, „die am unteren<br />

Rand der Gesellschaft leben. Dabei hat er insbeson dere<br />

auch die Kinder aus sozial benachteiligten Familien im<br />

Blickpunkt. Er hat mit einer ganzen Reihe von Projek -<br />

ten dazu beigetragen, durch ganz spezielle Förder- und<br />

Unterstützungsangebote zur Verbesserung der physi -<br />

schen und psychischen Gesundheit die Chancen dieser<br />

Kinder auf ihrem weiteren Lebensweg zu steigern“,<br />

betonte Ministerin Ahnen.<br />

Prof. Dr. Trabert ist erst seit dem 1. März 2009 Dozent<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>. In Mainz ist er aller -<br />

dings schon lange eine Institution: mit seinem Projekt<br />

„Gesundheit jetzt – in sozialen Brennpunkten“ in der<br />

Mainzer Obdachlosensiedlung „Zwerchallee“ hat er<br />

sich einen Namen weit über die rheinland-pfälzische<br />

Hauptstadt gemacht. Nach Auflösung der „Zwerch -<br />

allee“ engagieren sich Prof. Dr. Trabert und seine<br />

Mit arbeiter mit ihrem Wohnmobil „Street-Jumper“.<br />

Sie versorgen nun mobil die ehemals in der „Zwerch -<br />

allee“ lebenden Kinder und Jugendlichen nicht nur<br />

10<br />

mit Spielen, Bastel- und Malsachen, sondern bieten<br />

ihnen auch Bewegungs- und Sportaktivitäten sowie<br />

Ernährungs- und Gesundheitsberatung an.<br />

Richtungsweisend ist Prof. Dr. Trabert ebenfalls mit<br />

seinem 2003 gegründeten Verein „Flüsterpost“, der<br />

Kindern von an Krebs erkrankten Eltern hilft, mit der<br />

Krankheit ihrer Eltern umzugehen. Darüber hinaus<br />

hat Prof. Dr. Trabert zwei Kinderbücher zum Thema<br />

Krebserkrankung geschrieben: „Als der Mond vor die<br />

Sonne trat“ und „Als der Mond die Nacht erhellte“<br />

(mehr dazu auf der Homepage www.kinder-krebs -<br />

kranker-eltern.de). Und er hat zwei Projektgruppen<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> ins Leben gerufen, die<br />

sich diesem Thema widmen.<br />

In einem Gespräch vor der Preisverleihung betonte<br />

Prof. Dr. Trabert, dass es ihm darum gehe, die Aus -<br />

gren zung von Kindern zu verhindern: „Wir trauen den<br />

Kindern zu wenig zu.“ Man müsse sie vielmehr inte grieren<br />

und mit „ihnen kindgerecht über auch belas tende<br />

Themen sprechen“. Andernfalls würden sie Phanta sien<br />

und Schuldgefühle entwickeln, beispielsweise in Hin -<br />

sicht auf die Krebserkrankung ihrer Eltern. Es gelte,<br />

die Kinder davor zu bewahren, dass sie Gefühle wie<br />

Minderwertigkeit oder ein geringes Selbstwertgefühl<br />

entwickeln. Da der soziale Status sich auf die körper -<br />

liche und seelische Gesundheit auswirke – wie Studien<br />

zeigen –, müsse den Kindern Respekt und Wert schät z -<br />

ung entgegen gebracht werden.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


„HE<strong>RM</strong>ES“<br />

für Forschungsprojekte<br />

Die Gewinner der Posterschau „Forschen hat viele<br />

Gesichter“ konnten am 9. Februar in feierlicher Runde<br />

ihre Preise entgegennehmen. Und zwar in Form<br />

einer Hermes-Statuette, analog zum berühmten<br />

Film-„Oscar“.<br />

Susanne Korzuch von der Forschungsförderung hatte<br />

diese originelle Auszeichnungs-Idee. Die Statuette<br />

besitzt auch eine übertragene Bedeutung: „Für was<br />

steht der Preis? Hermes mit seinen Flügelschuhen ist<br />

Götterbote, aber auch der Bringer der Träume. Und<br />

Visionen brauchen wir im Bereich der Forschung und<br />

Entwicklung. Der Gott ist Wegbegleiter der Heldinnen<br />

und Helden auf gefahrvollen Bahnen. Wie sehr solche<br />

Weggenossen nützen, weiß jeder, der sich jemals auf<br />

das Schreiben eines Fördermittelantrags eingelassen<br />

hat. Nicht zuletzt die Klugheit, Beredsamkeit, ja sogar<br />

List und Verschmitztheit sind Charakteristika von<br />

Hermes. Er verfügt also über die Register, die man<br />

ziehen muss, um die Gutachter vom eigenen Projekt<br />

zu überzeugen. In seiner quecksilbrigen römischen<br />

Ausprägung heißt Hermes Merkur und ist dort der<br />

Gott der Redner, Reisenden und Kaufleute. Das passt<br />

zusätzlich zu erfolgreicher Wissenschaftskommuni ka -<br />

tion: Wer forscht, ist viel unterwegs und sollte seine<br />

Ideen gut verkaufen können – auch Fachfremden<br />

gegenüber.“ (Susanne Korzuch)<br />

Die Preise der Jury gingen an „SchaVis – Software -<br />

system zur Visualisierung von Hochwasserschäden in<br />

Gebäuden“ (Gold), „Wachstum lernen – lernend<br />

wachsen“ (Silber) und „Holz-Stahl-Klebever bin dun -<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Die begehrte Trophäe „Hermes“ (unten) und Susanne Korzuch,<br />

die Organisatorin, von Preisträgern umgeben.<br />

gen“ (Bronze). Das ebenfalls stimmberechtigte Hoch -<br />

schulpublikum sah folgende Platzierungen: „BASAL -<br />

TON“ (Gold), „Anwendbarkeit der Holz-Beton- Ver -<br />

bundbauweise (HBV) bei Brücken“ (Silber) und „Das<br />

Projekt 3D-Kino“ (Bronze).<br />

Die Posterschau „Forschen hat viele Gesichter“ im<br />

vergangenen Oktober illustrierte anhand von 25<br />

Forschungsprojekten das breite Forschungsspektrum<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>. Hier erschienen – auch<br />

für Laien verständlich – die Beiträge der sechs Fach -<br />

bereiche in einer umfassenden Sicht.<br />

11<br />

GLANZLICHTER


GLANZLICHTER<br />

„RAUS AUS DEM HÖRSAAL,<br />

REIN IN DIE WIRTSCHAFT“<br />

Wie in jedem 3. Semester des Studiengangs Media<br />

Management der HS <strong>RheinMain</strong> war es Aufgabe der<br />

Studierenden, das Briefing eines Auftraggebers – von<br />

der Idee über die Konzeption bis hin zur Gestaltung –<br />

umzusetzen. Im Wesentlichen wurden in sieben kleinen<br />

„Werbeagenturen“ mit jeweils fünf Studierenden ver -<br />

schiedene Konzeptionsentwürfe erarbeitet. Von diesen<br />

wurde durch die Jury und durch Vertreter der Auftrag -<br />

geber jeweils eine Kampagne ausgewählt, die im Großraum<br />

Rhein-Main geschaltet wurde und wird (siehe<br />

Abbildung). Neben dem Einsatz der Außenwerbe -<br />

flächen wurde auch eine Werbemittelwirkungsanalyse<br />

durchgeführt, aus der weitere Empfehlungen abge -<br />

leitet wurden.<br />

Das Projekt „Raus aus dem Hörsaal, rein in die Wirt -<br />

schaft“ stellt eine pädagogisch neuartige Kooperation<br />

zwischen der Firma „Ströer DSM“ sowie Auftrag ge bern<br />

aus der Wirtschaft und der HS <strong>RheinMain</strong> unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Michael Martin dar. Im Winter -<br />

semester war die Nachfrage so groß, dass gleich zwei<br />

Auftraggeber betreut werden konnten, die „Stadt Wiesbaden“<br />

und die „DEUTSCHE BANK SKY LINERS“<br />

aus Frankfurt.<br />

Wiedervereinigung popularisieren<br />

Die Stadt Wiesbaden möchte mit einer Kampagne<br />

sowohl Aufmerksamkeit auf den 20. Jahrestag der<br />

Deutschen Einheit lenken als auch darauf, was dieser<br />

Tag für Wiesbadenerinnen und Wiesbadener bedeutet.<br />

12<br />

Pressepräsentation vor den<br />

Siegerplakaten:<br />

Studierende und prominente Gäste<br />

(auf dem Foto gegenüber Oberbürger -<br />

meister Dr. Helmut Müller sowie<br />

Rüdiger W. Storim, Geschäftsführer<br />

der Firma Ströer, mit Schrubber)<br />

legen letzte Hand an.<br />

Prof. Dr. Michael Martin, wissenschaft -<br />

licher und metho discher Leiter von<br />

„Raus aus dem Hör saal, rein in die<br />

Wirtschaft“. ist auf dem Foto dieser Seite<br />

ganz rechts zu sehen.<br />

Ein Ziel ist es, das Bewusstsein in der Bevölkerung<br />

für die jüngere deutsche Geschichte zu festigen. Daher<br />

soll die weitere Auseinandersetzung mit dem Feiertag,<br />

zu einem Teil, von den Rückmeldungen der Bür ger -<br />

innen und Bürger abhängen, die sich mit dem Thema<br />

„Wiedervereinigung“ beschäftigen sollen.<br />

Nachwuchsarbeit für Basketball<br />

Die DEUTSCHE BANK SKYLINERS haben sich<br />

mit ihrer Initiative „Basketball Macht Schule“ das<br />

Ziel gesetzt, die Jugendlichen im Rhein-Main-Gebiet<br />

von der Straße zum Basketball zu bewegen und damit<br />

gleichzeitig Nachwuchsarbeit zu leisten. Im Rahmen<br />

von zahlreichen Schul-AGs werden Kinder im Alter<br />

von acht bis zwölf Jahren mit Hilfe des Basketball -<br />

sports an wichtige Themen wie Bewegung, Integration<br />

und Ernährung spielerisch herangeführt. Die Aufgabe<br />

der Hochschulagenturen war es nun, den Bekannt -<br />

heitsgrad dieses Konzepts bei Eltern und Jugendlichen<br />

zu erhöhen sowie gleichzeitig Lust an dem Thema zu<br />

wecken.<br />

Begleitet wurden die Konzepte mit Marktstudien,<br />

die die Sichtweisen der Bevölkerung zu den beiden<br />

Themen herausarbeiteten. Insbesondere die Haltung<br />

der Bürger zur deutschen Wiedervereinigung zeigte,<br />

dass die Stadt Wiesbaden mit ihrer Kampagne den<br />

richtigen Weg eingeschlagen hat.<br />

Prof. Dr. Michael Martin<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Die beiden Siegerplakate:<br />

die Stadt Wiesbaden lenkt die Aufmerk -<br />

samkeit der Bevölkerung auf die jüngere<br />

deutsche Geschichte. Und die Deutsche<br />

Bank Skyliners werben um Nachwuchs<br />

für den Basketball.<br />

CORNELIA GOETHE-PREIS<br />

für Dr. Uta Schirmer<br />

Dr. Uta Schirmer, Vertretungsprofessorin am Fachbereich Sozialwesen, wurde im Dezember des vergan genen<br />

Jahres mit dem Cornelia Goethe-Preis ausgezeichnet. An der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> lehrt Dr. Schirmer derzeit<br />

in den Bereichen Gender, Migration und Forschungsmethoden der Sozialen Arbeit.<br />

Der mit 2000 Euro dotierte Cornelia Goethe-Preis<br />

wurde 2009 zum achten Mal verliehen. Das Cornelia<br />

Goethe-Centrum für Frauenstudien und die Erfor -<br />

schung der Geschlechterverhältnisse ist eine inter dis zi -<br />

plinäre Forschungseinrichtung der Goethe-Universität<br />

Frankfurt am Main. Im Centrum arbeiten, international<br />

orientiert, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam über das<br />

Geschlechterverhältnis in Geschichte und Gegenwart.<br />

Gegenstand der Forschung sind die Bedeutungen und<br />

Probleme der Geschlechterverhältnisse in vielen ge -<br />

sellschaftlichen Bereichen.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

In ihrer sozialwissenschaftlichen Arbeit „Geschlecht<br />

anders gestalten. Drag King-Praxen, geschlechtliche<br />

Selbstverhältnisse und Wirklichkeiten“, für die sie den<br />

Preis erhielt, ging Dr. Schirmer der Frage nach, wie<br />

Geschlecht in der Drag King-Szene gestaltet und ge -<br />

lebt wird. „Deutlich wird dabei sowohl die anhaltende<br />

Wirkmächtigkeit zweigeschlechtlicher Strukturie run gen<br />

als auch das Potential kollektiv entwickelter subkul -<br />

tureller Praxen, Geschlecht anders zu gestalten und als<br />

eine andere Wirklichkeit erfahrbar zu machen“, so die<br />

Sozialwissenschaftlerin Schirmer.<br />

13<br />

GLANZLICHTER


BLICKPUNKTE<br />

Green Challenge 2010:<br />

DIE SCHLAUESTEN GÄRTNER<br />

ernten die dicksten und leckersten Radieschen…<br />

In der diesjährigen „Green Challenge“ wurde die<br />

Diskussion aufgegriffen, ob es einen Widerspruch gibt<br />

zwischen guter äußerer Qualität und gutem Geschmack.<br />

Stellvertretend für die äußere Qualität wurde bei der<br />

Ausschreibung gefordert, besonders große (Volumen!)<br />

Radieschen zu erzeugen, die dennoch eine gute Ge -<br />

schmacksbewertung erreichen.<br />

Wie aber kann guter Geschmack durch ein kleines,<br />

objektives Prüferpanel festgestellt werden?<br />

Was ist überhaupt guter Geschmack bei Radieschen?<br />

Um Antworten zu finden, bedient man sich in der<br />

Verbraucherforschung sogenannter Verbraucherpanel.<br />

Sie müssen aber groß genug sein (100-200 Personen),<br />

um den unterschiedlichen Verbrauchersegmenten<br />

Rechnung zu tragen – die Geschmäcker und Vorlieben<br />

sind eben verschieden.<br />

Im Rahmen eines großen DFG-geförderten Verbund -<br />

projektes wurde bereits vor einigen Jahren am IGZ<br />

der Geschmack von Radieschen erforscht und mehrere<br />

Verbrauchertests durchgeführt. Wir wissen, dass es bei<br />

Radieschen zwei etwa gleich große Verbraucher grup -<br />

pen gibt, was die Vorstellung von gutem Radie schen -<br />

geschmack angeht: in einem Segment werden scharfe<br />

Radieschen bevorzugt, in dem anderen Seg ment<br />

milde, süße und aromatische Radieschen. Eine Grund -<br />

voraussetzung für beide Segmente ist aber eine gute<br />

Textur, das heißt die Radieschen müssen knackig,<br />

saftig und weder zu weich noch zu fest sein.<br />

14<br />

Groß oder doch etwas kleiner,<br />

scharf oder eher mild-aromatisch:<br />

Radieschen von fünf Hochschulteams<br />

standen im Wettbewerb bei der<br />

diesjährigen „Green Ghallenge“.<br />

Zu den Beurteilern gehörte<br />

Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>, und<br />

Dr. Bernhard Brückner (rechts),<br />

als Leiter der Prüfungskommission.<br />

Entsprechend wurde das Bewertungsschema für die<br />

„Green Challenge“ gestaltet: 25 Prozent der Maximal -<br />

punktzahl für die Textur, 25 Prozent der Punkte für<br />

intensiv scharfe oder für intensiv süße und aroma tische<br />

Radies. Die anderen 50 Prozent der Punkte wurden<br />

entsprechend der Ausschreibung für die Größe der<br />

Radieschen vergeben. Dass die Radieschen außerdem<br />

grundsätzlich marktfähig, nicht hohl und rechtzeitig<br />

bei der Veranstaltung sein mussten, war für die fünf<br />

teilnehmenden Teams kein Problem.<br />

Als Prüfer konnten die Gemüseexperten Prof. Balder,<br />

Berlin, Dr. Blanke, Bonn, Dr. Brückner, Großbeeren,<br />

Dr. Fricke, Hannover, Prof. Henning, Weihenstephan,<br />

Prof. Reymann, Wiesbaden, und Prof. Ulrichs, Berlin,<br />

gewonnen werden. Nach Erläuterung des Testpro -<br />

gramms durch Dr. Brückner und Bestätigung des<br />

Prüfschemas wurden die Produkte in unterschied licher<br />

Reihenfolge einzeln verkostet und die Punkte verge<br />

ben. Rückkosten war erlaubt. Das Volumen der Ra -<br />

dieschen wurde durch Wasserverdrängung be stimmt,<br />

wobei die Radieschen unter Wasser gehalten werden<br />

mussten, da sie sonst schwimmen.<br />

Nach gemeinsamer Berechnung konnte folgende<br />

Platzierung vorgenommen werden:<br />

Platz 1, 81 Punkte, Team Rathlos Radies, Leibniz<br />

Universität Hannover, Institut für biologische Produk -<br />

tionssysteme, FG Biosystem- und Gartenbau technik.<br />

Holger Hoffmann, Christian Marx, Sebastian Menke.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Sorte „Rodeel“, Substrat Potground P, kühle<br />

Anzuchttemperatur, größte Radieschen im Wettbe -<br />

werb (29,5 ccm), mittlere Textur und Geschmack, süß<br />

aromatisch.<br />

Platz 2, 79 Punkte, Team Microhort, SLU, Alnarp,<br />

Schweden, Department of Horticulture, Mehboob<br />

Alam, Hans-Johan Bergstrand, Anna Karin Gustafson,<br />

Magdalena Jansson, Christine Larsson, Johan Ljung -<br />

qvist, Rikard Strömblad<br />

Substrat Torf/Bimsstein, spezielle Nährlösung für<br />

„guten Geschmack“, kleinstes Radieschen im Test<br />

(13,9 ccm), außerordentlich intensiver Scharfgeschmack,<br />

gute Textur.<br />

Platz 3, 77 Punkte, Team Urban Raphanus, Beuth<br />

<strong>Hochschule</strong> für Technik, Berlin, Jakob Preller, Henrik<br />

Parche, Anne-Kathrin Land, Mareike Haase.<br />

Sorte „Raxe“, Substrat Campus-Erde, Strategie: von<br />

jedem in der Stadt machbar, zweitkleinstes<br />

VORSITZENDER DES NEUEN<br />

HOCHSCHULRATS GEWÄHLT<br />

Prof. Dr. oec. Micha Teuscher, Rektor<br />

der <strong>Hochschule</strong> Neubrandenburg, ist der<br />

Vorsitzende des neuen Hochschulrats<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Radieschen im Test, sehr gute Textur, gute Werte für<br />

süß/aromatisch und scharf.<br />

Das Interesse am Thema Geschmack nimmt innerhalb<br />

der Wissenschaft, aber auch in der Praxis zu. Seit Jahren<br />

arbeitet das IGZ mit Züchtern, Gärtnern, Er zeugerund<br />

Absatzgemeinschaften sowie Verpackungs spezia lis -<br />

ten zusammen, um genau diese Fragen zu lösen: Was<br />

muss getan werden, um attraktives und wohlschmeck -<br />

endes Gemüse auf den Markt bringen zu können.<br />

Dr. Bernhard Brückner<br />

Leiter der Prüferkommission<br />

Leibniz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau<br />

Theodor-Echtermeyer-Weg 1<br />

14979 Großbeeren<br />

Tel. 033701 78252<br />

brueckner@igzev.de<br />

www.igzev.de<br />

Prof. Dr. Micha Teuscher, Rektor der <strong>Hochschule</strong> Neubrandenburg, ist<br />

zum Vorsitzenden des neuen Hochschulrats der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />

gewählt worden. Sein Stellvertreter ist Jörg E. Feuchthofen, Rechts an -<br />

walt aus Oberursel und Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen<br />

Unternehmerverbände VhU.<br />

Prof. Dr. Teuscher, Jahrgang 1964, gehört zu den drei Ratsmitgliedern aus<br />

dem Bereich Wissenschaft und Kunst des neu konstituierten, sieben köpf -<br />

igen Hochschulrats. Ebenso gehören Dr. Peter Altvater von der Hoch -<br />

schul-Informations-System GmbH, Hannover, und Prof. Dr. Burk hard<br />

Kampschulte, der ehemalige Präsident der Fachhochschule Gießen-Fried -<br />

berg, dazu. Den Bereich Wirtschaft und berufliche Praxis vertreten neben<br />

dem stellvertretenden Vorsitzenden die Hochschulratsmitglieder Birgit<br />

Braitsch von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Joachim Nolde,<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden,<br />

und Karl-Friedrich Stracke, Direktor der Produktentwicklung und<br />

Konstruktion der Adam Opel AG. Der jetzige Hochschulrat wird bis zum<br />

31. Dezember dieses Jahres amtieren.<br />

Der Hochschulrat hat die verantwortungsvolle Aufgabe, die <strong>Hochschule</strong><br />

in ihrer Entwicklung zu beraten. Im Einzelnen bedeutet dies beispiels -<br />

weise ein Mitwirken bei der Planung von Lehre und Forschung, bei der<br />

Evaluation und bei Zielvereinbarungen. Außerdem nimmt der Rat<br />

Stellung zum Rechenschaftsbericht des Präsidiums und zum Budgetplan<br />

der <strong>Hochschule</strong>. Darüber hinaus kann der Hochschulrat eine Präsidentin/<br />

einen Präsidenten zur Wahl vorschlagen.<br />

15<br />

BLICKPUNKTE


BLICKPUNKTE<br />

PROF. DR. DETLEV REYMANN<br />

in die Spitze der „Konferenz Hessischer<br />

Fachhoch schul präsidien“ aufgerückt<br />

16<br />

Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>, ist<br />

neuer stellvertretender Vorsitzender der Konferenz Hessischer Fach -<br />

hochschulpräsidien (KHF). Zum Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Günther<br />

Grabatin, Präsident der Fachhochschule Giessen-Friedberg, gewählt.<br />

Die Amtszeit dauert zwei Jahre.<br />

Die KHF ist das landespolitische „Sprachrohr“ der fünf staatlichen<br />

hessischen Fachhochschulen und der Evangelischen Fachhochschule<br />

Darmstadt und darüber hinaus kritische Dialogpartnerin der jeweiligen<br />

hessischen Landesregierung. So hatte sich beispielweise im Jahr 2006<br />

dieser Hochschul-Zusammenschluss einstimmig gegen die Einführung<br />

von Studiengebühren in Hessen ausgesprochen. Oder: mit der Kampagne<br />

„Forschung für die Praxis“ und dem damit verbundenen Forschungspreis<br />

hat die KHF ein Forum geschaffen, um die anwendungsbezogenen<br />

Forschungsleistungen an Fachhochschulen in der Öffentlichkeit stärker<br />

bekannt zu machen.<br />

Als wichtigste Aufgabe der KHF wird der Abschluss eines neuen Hoch -<br />

schulpaktes mit der Landesregierung angesehen. Für die Jahre 2011 bis<br />

2015 gelte es eine Rahmenvereinbarung zu treffen, die es den hessischen<br />

Fachhochschulen ermögliche, ihre Aufgaben in Lehre, Forschung und<br />

Weiterbildung zu erfüllen und zugleich Spielraum für die künftige Entwicklung<br />

eröffne. Hier seien verbindliche Zielvereinbarungen zu formulieren<br />

und Ausbauschritte zu definieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

hessischen Fachhochschulen zu sichern.<br />

MEDIEN-JURY<br />

mit Wiesbadener Beteiligung<br />

Prof. Dr. Stephan Böhm erhielt Sitz<br />

und Stimme in der Jury „Medien.NRW“<br />

Prof. Dr. Stephan Böhm, Fachbereich Design Informatik Medien, hat<br />

als Jurymitglied beim „2. Förderwettbewerb Medien.NRW“ mitgewirkt.<br />

Dazu ist er vom nordrhein-westfälischen Minister für Bundesangele gen -<br />

heiten, Europa und Medien eingeladen worden. Der Mobile Media-Experte<br />

Prof. Dr. Böhm lehrt im Studiengang Media Management. Neben ihm<br />

wurden so einflussreiche Personen wie der Präsident des Bundesverbands<br />

der Digitalen Wirtschaft (BVDW) und ein Vorstandsmitglied des Art<br />

Directors Club Deutschland in die Jury berufen.<br />

Die Jurymitglieder befassten sich mit Geschäftsideen und Projekten aus<br />

der modernen Digitalwelt, insbesondere mit Ideen und Produkten rund<br />

um Konvergenz und Vernetzung in der Medienwirtschaft. So zählt der<br />

Markt für mobile Inhalte und Dienste zu den wachstumsstärksten Segmen -<br />

ten. Ebenfalls ging es um die Neupositionierung der Zeitungen in der<br />

Digitalwelt. Mit dem Wettbewerb „Medien.NRW“ will das Land Nord -<br />

rhein-Westfalen innovative Projekte im Bereich der Medienwirtschaft<br />

und die branchenübergreifende Zusammenarbeit von mittelständischen<br />

Medienunternehmen fördern sowie die internationale Profilierung des<br />

Medienstandortes Nordrhein-Westfalen intensivieren.<br />

Die Jurysitzung fand im Februar 2010 statt.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


„HIT“ 2010:<br />

Hochschulinformationstag für die Region<br />

„Rein in mein Leben“ lautete das Motto des<br />

Hochschulinformationstags „hit“ 2010 am 9. März.<br />

Im Blickpunkt standen in diesem Jahr Bachelor stu dien -<br />

gänge aus den sechs Fachbereichen in Wiesbaden,<br />

Rüsselsheim und Geisenheim der Hoch schule Rhein -<br />

Main. Die Schülerinnen und Schüler, über wiegend aus<br />

den Klassen 11 und 12, kamen aus dem gesamten<br />

Rhein-Main-Gebiet und gaben sich im A-Gebäude am<br />

Campus Kurt-Schumacher-Ring die Klinken in die<br />

Hände: sie konnten aus insgesamt 39 Veranstaltungen<br />

auswählen, darunter halbstündige Probevorlesungen<br />

im Audimax, Infovorträge in Seminarräumen zu grundsätzlichen<br />

Fragen des Studiums, und nicht zuletzt<br />

erhielten sie Einblicke in Labore und in die Hochschulbibliothek.<br />

Inmitten der Schülerinnen und Schüler –<br />

auch einige Lehrer und Eltern waren zu sehen – gaben<br />

Professorinnen und Professoren geduldig Auskunft<br />

über Studiengänge, Zulassungsbedingungen und<br />

anderes mehr.<br />

Einige Besucher hatten bereits feste Vorstellungen<br />

über die Zeit nach der Schule, so der 21jährige Max<br />

Neubert aus der Begemann Schule in Frankfurt:<br />

„Unsere Lehrer haben uns über den hit 2010 informiert,<br />

und da war mir sofort klar, dass ich an der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> vorbeischauen will. Ich interessiere mich<br />

besonders für die Studiengänge Business Administra -<br />

tion und Business Law. Natürlich kann man auch in<br />

Frankfurt BWL studieren, aber ich finde, Wiesbaden<br />

ist die schönere Stadt. Hier würde ich gern wohnen.“<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

In eine andere Studienrichtung zieht es Nancy Stein<br />

(19) vom Gymnasium Nidda: „Ich mache gerade<br />

Abitur und will ab dem Wintersemester in Wiesbaden<br />

Soziale Arbeit studieren. Frankfurt und Gießen wären<br />

näher an zu Hause dran, aber ich will ganz bewusst ein<br />

Stückchen weiter weg, so dass ich nicht mehr zu Hause<br />

wohnen bleibe. Ich will was Neues sehen; da bietet sich<br />

Wiesbaden an.“<br />

Ein erstes Resümee gab Chantal Mommertz von der<br />

Zentralen Studienberatung (ZSB) der <strong>Hochschule</strong>:<br />

„Der hit 2010 hat Schülerinnen und Schülern der Oberstufe,<br />

aber auch allen anderen Studieninteressie rten<br />

die Möglichkeit gegeben, sich über das Studienangebot<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> zu informieren. Auffällig<br />

war in diesem Jahr, dass die Besucherinnen und<br />

Besucher sich nicht nur für die Schnuppervorlesungen<br />

der einzelnen Studiengänge interessiert haben. Auch<br />

zum Organisatorischen, zum ‚Drumherum’ ums Studium<br />

haben die Schülerinnen und Schüler noch viele Fragen.<br />

Besonders gut besucht war so zum Beispiel die Veran -<br />

staltung ‚Wie finanziere ich mein Studium?’. Und am<br />

Stand der Zentralen Studienberatung wurden viele<br />

ganz generelle Fragen zur Zulassung gestellt.“<br />

Wer über den „hit“ hinaus noch Fragen und Informa -<br />

tionsbedarf hat, kann sich per Internet an die Studien -<br />

beratung wenden.<br />

Auf den Webseiten www.hs-rm.de/ studienberatung<br />

finden sich Telefonnummern, Ansprech partnerinnen<br />

und Beratungszeiten.<br />

17<br />

BLICKPUNKTE


BLICKPUNKTE<br />

„GELEBTE SOLIDARITÄT,<br />

JEDER IST WICHTIG, JEDER IST WERTVOLL“<br />

Haiti-Tagebuch von Prof. Dr. Gerhard Trabert, Fachbereich Sozialwesen<br />

Nach der Erdbebenkatastrophe auf Haiti gehörte<br />

Prof. Dr. Gerhard Trabert zu einer Vielzahl von Ärzten,<br />

die der Bevölkerung auf der Karibikinsel medizinische<br />

Hilfe brachte. Dr. Trabert lehrt am Fachbereich Sozial -<br />

wesen das Fachgebiet „Sozialmedizin und Sozial-/Ge -<br />

meinde psychiatrie“. Sein Einsatz auf Haiti setzt die<br />

Reihe von Notfallhilfen fort, die er bereits auf mehreren<br />

Kontinenten in den vergangenen Jahren geleistet hat.<br />

Prof. Dr. Trabert ist nach dreiwöchigem Aufenthalt auf<br />

Haiti zurückgekehrt. Seine Eindrücke hielt er in einem<br />

bewegenden Tagebuch fest. Auszüge daraus sind hier<br />

abgedruckt. Seine vollständigen Tagebuchaufzeich nun -<br />

gen sind im Internet über www.hs-rm.de und dort unter<br />

„Aktuelle Meldungen“ einzusehen.<br />

Tag 1: „Es ist schon etwas skurril, in der Air Berlin<br />

Maschine 7446 auf dem Flug in die Dominikanische<br />

Republik zu sitzen, in der die meisten der Passagiere<br />

der Kälte in Deutschland zu entfliehen versuchen und<br />

in den Urlaub fliegen. Urlaubsstimmung versus ange -<br />

spannte Konzentration vor einem Einsatz in einem<br />

Katastrophengebiet, in Haiti.<br />

[...]<br />

Erste zusammengefallene Gebäude sind sichtbar. Aber<br />

auch die Armut ist sichtbar. Die Armut, die schon lange<br />

in Haiti besteht, schon lange vor der Erdbebenkatas<br />

tro phe und von der Welt nicht wirklich und ernsthaft<br />

18<br />

Vor dem Abflug in Richtung Haiti: Prof. Dr. Gerhard Trabert<br />

(r.u.) mit weiteren Ärzten sowie Krankenschwestern.<br />

wahrgenommen wurde. In Port-au-Prince angekom men,<br />

wird das ganze Ausmaß der Katastrophe erstmals<br />

sichtbar. Vollkommen zerstörte Häuser, richtige Häuser,<br />

große Bauten. Einfach, wie ein Kartenhaus, in sich<br />

zusammengefallen.“<br />

Tag 2: „Der erste Tag im Krankenhaus in Port-au-<br />

Prince. Die Kollegen berichten von den zahlreichen<br />

Amputationen, die bisher durchgeführt werden muss -<br />

ten. Viele Erdbebenopfer hatten so schwere Verletz -<br />

ungen an Beinen und Armen, dass man leider nicht<br />

mehr körperteilerhaltend behandeln konnte. Um das<br />

Leben zu retten, musste man amputieren. Diese<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Patienten müssen jetzt unbedingt nachbetreut werden.<br />

Es kommen ständig Patienten mit noch unbehandelten<br />

Knochenbrüchen.<br />

[...]<br />

Da die Anästhesistin den letzten Tag da ist, werde ich<br />

als Notfallmediziner auserkoren, als „Vertretungskurz -<br />

zeitnarkosespezialist“ eingewiesen zu werden. Gut,<br />

dann mache ich einmal etwas ganz anderes.<br />

[...]<br />

Es ist ein schönes Gefühl, mit so vielen fremden<br />

Menschen aus ganz unterschiedlichen Nationen hier<br />

gemeinsam etwas für die betroffenen Haitianer tun<br />

zu können. Gelebte Solidarität, jeder ist wichtig, jeder<br />

ist wertvoll.“<br />

Tag 3: „Der gebrochene Knochen muss gerichtet und<br />

stabilisiert werden. Ich muss, dies mag etwas skurril<br />

klingen, an einen Märklinbaukasten denken, den viele<br />

Jungs früher hatten. Männer und ihr Spiel-Bau-Trieb.<br />

Sehr viele Schrauben, Metallstangen, Steinmannnägel,<br />

Zangen, Schrauben usw.<br />

[...]<br />

Tag 7: „Das Mädchen atmet kaum noch, Simon, unser<br />

Koordinator und Rettungsassistent, beatmet es mit<br />

einem Beatmungsbeutel. Das Herz hört auf zu schlagen,<br />

wir führen eine Herzdruckmassage durch, spritzen ver -<br />

schiedene Notfallmedikamente, kämpfen gemeinsam<br />

um dieses Leben. Wir verlieren. Nach über 30 Minuten<br />

Wiederbelebungsversuchen beenden wir unseren<br />

Kampf. Das Mädchen ist tot. Wir sind traurig, betroffen,<br />

hilflos, sprachlos.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Das Mädchen wird vom Klinikpersonal auf einer Liege<br />

in einen anderen Raum gebracht. Die Träger sind<br />

ungeschickt und das verstorbene Mädchen rutscht<br />

von der Liege. Wir erstarren. Ist es Ungeschicktheit<br />

oder sind zu viele Menschen in Haiti gestorben, und<br />

die Vorsicht und Ehrfurcht mit einem verstorbenen<br />

Menschenleben umzugehen, hat darunter gelitten?“<br />

Tag 20: „Mein persönliches Fazit: Was bleibt von<br />

diesem Hilfseinsatz? Zuerst einmal Fragen. War es<br />

sinnvoll, hat man, habe ich meine Aufgabe erfüllt, hat es<br />

für die betroffenen Menschen wirklich etwas gebracht?<br />

Ich denke ja, es war sinnvoll, und wir konnten einigen<br />

Menschen etwas Hilfe in ihrer furchtbaren Situation<br />

zukommen lassen.“<br />

Prof. Dr. Gerhard Trabert<br />

„Vollkommen zerstörte Häuser, richtige Häuser, große Bauten.<br />

Einfach, wie ein Kartenhaus, in sich zusammengefallen.“<br />

19<br />

BLICKPUNKTE


Erste Evaluation zu Bachelorabsolventen<br />

BLICKPUNKTE<br />

EHER POSITIV UND NICHT<br />

IM BUNDESWEITEN TREND<br />

Bachelor-Absolventen sind erfolgreich und zufrieden – dieses Resümee der ersten Evaluation Wiesbadener<br />

und Geisenheimer Bachelorabsolventinnen und -absol venten zu Studium und Beruf weicht von bundeswei<br />

ten Ergebnissen ab. Die von Prof. Dr. Gustaf Grauer von der Zentralen Evaluationsstelle der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> durchgeführte Befragung bezog sich auf 162 Diplom- und 128 Bachelorabsolventen aus dem<br />

Fach be reich Geisenheim und dem Fachbereich Wirtschaft, der heutigen Wiesbaden Business School.<br />

Das erstaunliche Resultat: „Die Zufriedenheit der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>-Bachelor mit dem zurück lie -<br />

gendem Studium ist genauso hoch wie bei den Absol -<br />

ventinnen und Absolventen mit Diplom!“ Die Wiesba -<br />

dener und Geisenheimer Bachelor bestätigen daher<br />

keinesfalls die Befürchtung, dass in den neuen Bachelor-<br />

Studiengängen im Zuge des Bologna-Prozesses pro -<br />

ble matische Bedingungen herrschen würden, wie etwa<br />

Verschulung und Zeitnot sowie Stress durch häufige<br />

Prüfungen. Allerdings gibt es Unterschiede in Einzel -<br />

aspekten der Studienzufriedenheit: „Signifikant besser<br />

beurteilen Bachelor die Vorbereitung auf englisch -<br />

sprachige Kommunikation, das Training mündlicher<br />

Präsentation, den Einbezug von Praktikern in die Lehre,<br />

Aufbau und Struktur des Studiums und den Zugang<br />

zu den erforderlichen Lehrveranstaltungen. In den<br />

Diplomstudiengängen scheint jedoch der Kontakt zu<br />

den Lehrenden intensiver und besser zu sein: Signi fi -<br />

kant bessere Beurteilungen erfahren hier die Betreu -<br />

ung der Abschlussarbeit, die Unterstützung bei der<br />

Suche von Praktikumsplätzen, Projekte im Studium<br />

und der Forschungsbezug von Lehre und Lernen.<br />

Das kürzere und straffere Bachelor-Studium hat also<br />

seinen Preis, die Befunde geben Hinweise darauf, wo<br />

Verbesserungspotenziale liegen“ (Prof. Dr. Gustaf<br />

Grauer).<br />

20<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>:<br />

Weitere Hinweise zum Diplom-Bachelor-Vergleich<br />

gibt die Studie auch zu Aspekten des beruflichen Ein -<br />

stiegs und zum Einkommen. Zusammenfassend lässt<br />

sich drei Semester nach dem Examen über die beruf -<br />

liche Situation der Wiesbadener und Geisenheimer<br />

Absolventen der beiden Abschlussarten u.a. sagen:<br />

„Die Berufsstartphase verläuft für das Gros der Absol -<br />

venten überaus erfolgreich. Absolventen mit Diplom -<br />

abschluss schneiden in den meisten Bereichen (noch)<br />

etwas besser ab, der Bachelor-Abschluss behauptet<br />

sich aber nahezu gleichwertig auf dem Arbeitsmarkt;<br />

es gibt keine Hinweise auf verstärkte prekäre Beschäf -<br />

tigungsverhältnisse mit schlecht bezahlten, befristeten<br />

Teilzeitstellen. Im Vergleich mit Befunden aus 14<br />

anderen deutschen Fachhochschulen schneiden die<br />

Wiesbadener Absolventen deutlich besser ab“ (Prof.<br />

Dr. Gustaf Grauer). (Die vollständige Studie ist im<br />

Internet über www.hs-rm.de/absolventen abrufbar.)<br />

Das sagt der Präsident der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>,<br />

Prof. Dr. Detlev Reymann, dazu:<br />

„Ich zitiere aus Prof. Dr. Grauers Evaluationsbericht:<br />

‚Die Befunde geben Hinweise darauf, wo Verbesse -<br />

rungspotenziale liegen.‘ Und ergänze: die Argumente<br />

der Studierenden werden von mir und den Gremien<br />

der <strong>Hochschule</strong> sehr ernst genommen, ich habe Ver -<br />

ständnis für sie. Auch wenn die studentischen Proteste<br />

mir in einiger Hinsicht zu emotional erscheinen.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Schließlich ist unsere Studie nicht die Einzige, die anhand von<br />

konkreten Nachfragen bei Absolventinnen und Absolventen ein<br />

eher positives Bild der Studienbedingungen im Gefolge des<br />

Bologna-Prozesses zeigt.<br />

Davon leite ich mein – hier kurzgefasstes – Statement ab:<br />

Es wird kein Zurück zum alten System mit Diplomabschlüssen<br />

und entsprechenden Studienordnungen geben. Dieses berück -<br />

sich tigte eher die professorale Sicht, z.B. in Bezug auf den Zeit -<br />

aufwand für bestimmt Lehrinhalte. Bei der Bolognareform<br />

wurde die Sicht umgedreht, indem die Creditpoints den Zeitauf -<br />

wand der Studierenden wiedergeben. Dass hierbei möglicher -<br />

weise zu viel Lehrstoff hineingepackt wurde, will ich nicht igno -<br />

rieren. Das bedarf einer Überprüfung und einer Berücksich tigung<br />

bei den Reakkreditierungen der Studiengänge. Allerdings zieht<br />

uns die generelle Unterfinanzierung der <strong>Hochschule</strong>n einen<br />

ungünstigen engen Rahmen, etwa wenn man daran denkt, die<br />

Semesterzahl für ein Bachelorstudium zu erhöhen.<br />

Ich halte aus dem eben Gesagten eine Generalschelte für nicht<br />

gerechtfertigt. Gleichzeitig möchte ich mit den Studierenden<br />

besser ins Gespräch kommen und nicht nur über die Presse mit<br />

ihnen kommunizieren. Daher werden wir im Sommersemester<br />

2010 eine Podiumsdiskussion veranstalten, wahrscheinlich un -<br />

gefähr zum Erscheinungsdatum dieses „<strong>Journal</strong>s“, um uns offen<br />

argumentativ auszutauschen. Und um in einer konstruktiven<br />

Diskussion nach Lösungen zu suchen. Zu einer solchen Podiumsdiskussion<br />

lade ich hiermit alle Studierenden herzlich ein.“<br />

COFFEE-TO-GO „INTERAKTIV“<br />

Zwei Studierende der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> gestalten Coffee-to-go<br />

Becher für das Studentenwerk Frankfurt am Main<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Kommunikation mit Coffee-to-go ist die neue Art,<br />

seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Um Kontakte<br />

zu knüpfen oder zu sagen, was man schon immer<br />

mal sagen wollte.<br />

Gabriela Fleck und Moritz Gemmerich, die beide<br />

Kommunikationsdesign im Fachbereich Design Infor -<br />

matik Medien der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> studieren,<br />

haben unter Anleitung von Prof. Christine Wagner<br />

für das Studentenwerk Frankfurt am Main neue, origi -<br />

nelle Motivserien der Coffee-to-go Becher entwickelt<br />

(links im Bild mit Konrad Zündorf, Geschäftsführer<br />

des Studentenwerks Frankfurt am Main). Diese Entwürfe waren so gelungen, dass sich das Studentenwerk direkt<br />

für eine Umsetzung entschlossen hat. Die erste Motivserie „Interaktiv“ wurde im vergangenen Wintersemester<br />

in der Mensa der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> vorgestellt. Inzwischen stehen diese Becher in allen Mensen und Cafe -<br />

terien des Studentenwerks Frankfurt am Main zur Verfügung. Und das bei einem Jahresverbrauch von rund<br />

600.000 Coffee-to-go Bechern.<br />

Weitere Becherserien mit überraschenden Motiven folgen in den kommenden Semestern. Kaffeetrinken beim<br />

Studentenwerk Frankfurt am Main bleibt spannend!<br />

21<br />

BLICKPUNKTE


BLICKPUNKTE<br />

„WISSENSCHAFT UND<br />

WIRTSCHAFT PROFITIEREN<br />

VONEINANDER“<br />

Feierstunde an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>:<br />

Wissenschaftsministerin vergibt fast eine Million<br />

LOEWE-Fördergelder.<br />

Die Zuwendungsverträge übergab die Ministerin im<br />

Senatssaal der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> in Beisein von<br />

Vertretern der geförderten Unternehmen und von<br />

Mitarbeitern der Hessen-Agentur, die die Förder linie<br />

3 des LOEWE-Programms administrativ lenken und<br />

begleiten.<br />

Die Verbundvorhaben im Rahmen der Förderlinie 3 –<br />

in der die Zusammenarbeit zwischen kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, <strong>Hochschule</strong>n und außeruni -<br />

versitären Forschungseinrichtungen gefördert werden<br />

soll – werden vom Land mit zusammen 850.000 Euro<br />

unterstützt. Zuzüglich der Kofinanzierung der betei li -<br />

gten Unternehmen belaufen sich die Projektausgaben<br />

auf insgesamt knapp 2,2 Millionen Euro.<br />

„Der Wissenstransfer zwischen <strong>Hochschule</strong>n, außer -<br />

uni versitären Forschungseinrichtungen und der Wirt -<br />

schaft spielt aufgrund der Wirtschaftsstruktur Hessens<br />

eine große Rolle für das Land“, sagte die Ministerin<br />

22<br />

Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann<br />

verteilte fast eine Million Euro an der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> für ein hessenweites Förderprogramm:<br />

So hoch dotiert sind sechs Zuwendungsverträge<br />

für LOEWE-Verbundprojekte im Rahmen der<br />

Förderlinie 3. Mit zu den Kooperationspartnern<br />

eines dieser Projekte („Generische Software-<br />

Prozessmodellierung“) gehört der Fachbereich<br />

Design Informatik Medien. Hochschul-Ansprech -<br />

partner ist hierbei Prof. Dr. Werner Quint, auf<br />

unserem Foto mit der Ministerin.<br />

bei der Feierstunde in der <strong>Hochschule</strong> Rhein-Main.<br />

Mit der Förderlinie 3 des LOEWE-Programms würden<br />

neue Verbünde gefördert und regionale Netzwerke<br />

geschaffen: „Während bei den Wissenschaftlern die<br />

Forschung im Mittelpunkt steht, ist es bei den Wirt -<br />

schaftsakteuren notwendigerweise der Praxisbezug.<br />

Beide können damit voneinander lernen, aber auch<br />

profitieren.“<br />

Mit dem wettbewerblich organisierten und auf Nach -<br />

haltigkeit ausgerichteten Landesprogramm LOEWE<br />

hat das Land Hessen eine deutliche Stärkung seiner<br />

Forschungs- und Innovationskraft in die Wege geleitet.<br />

In der laufenden Legislaturperiode bis 2013 stehen<br />

dafür insgesamt 410 Millionen Euro bereit.<br />

Zu den grundsätzlichen Zielen des LOEWE-Pro gramms<br />

mit seinen drei Förderlinien zählt nicht nur, dass die<br />

Wettbewerbsfähigkeit von <strong>Hochschule</strong>n und außer uni -<br />

versitären Forschungseinrichtungen gestärkt werden<br />

soll. Es gilt auch, die gezielte Weiterentwicklung der<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


hessischen Forschungslandschaft mit Innovations maß -<br />

nahmen für die hessische Wirtschaft zu verbinden –<br />

insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.<br />

In anwendungsbezogenen Forschungsbereichen soll<br />

dadurch ein unmittelbarer Bezug zur Wirtschaft und<br />

zur Schaffung weiterer hochqualifizierter Arbeits plätze<br />

hergestellt werden. Außerdem soll die Innovations -<br />

kraft vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

zur Schaffung zukunftsorientierter Arbeitsplätze durch<br />

die Förderung von Verbünden mit den Hoch schulen<br />

gestärkt werden.<br />

Für die explizit auf die Förderung von Verbundvor -<br />

haben zwischen kleinen und mittleren Unternehmen<br />

und Wissenschaftseinrichtungen ausgerichtete Förder -<br />

linie 3 stehen pro Jahr zehn Prozent des LOEWE-<br />

Gesamtbudgets zur Verfügung.<br />

Alle sechs Verbundprojekte, denen Ministerin Kühne-<br />

Hörmann die Zuwendungsverträge übergab, gehören<br />

zum Themenfeld der Informations- und Kommuni ka -<br />

tionstechnologien. In diesen Projekten sind insgesamt<br />

14 kleine und mittlere Unternehmen mit Standorten in<br />

Wiesbaden, Darmstadt, Beerfelden (Odenwald kreis)<br />

und Kassel sowie sechs Hochschulinstitute in Darm -<br />

stadt, Kassel, Gießen-Friedberg und Wiesbaden als<br />

Partner beteiligt.<br />

Die Wirkung der Förderlinie 3 wird nach den Worten<br />

der Ministerin bei der Betrachtung aller bisher be wil -<br />

ligten Verbundprojekte besonders deutlich:<br />

Seit Beginn des LOEWE-Programms wurden insge -<br />

samt 46 solcher Projekte zur Förderung ausgewählt.<br />

Daran sind 94 Unternehmen, 51 Hochschulinstitute<br />

und 19 außerhessische Partner beteiligt. Die LOEWE-<br />

Förderung für diese 46 Projekte beträgt insgesamt<br />

rund 9,4 Millionen Euro. Die Gesamtausgaben der<br />

Projekte (einschließlich der Kofinanzierung durch die<br />

beteiligten Unternehmen) belaufen sich auf etwa<br />

22,6 Millionen Euro.<br />

Gefördert werden dabei Projekte aus den Gebieten<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />

Medizintechnik, Energietechnologie, Biotechnologie,<br />

Maschinenbau/Produktionstechnik, Optische Techno -<br />

logien und Nanotechnologie.<br />

Die Förderlinie 3 des LOEWE-Programms wird von<br />

der Hessen-Agentur administrativ gelenkt und begleitet.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Folgende Verbundprojekte<br />

bekamen den Zuwendungsvertrag<br />

von Ministerin Kühne-Hörmann:<br />

„StoryTec – Entwicklung einer Autorenumgebung<br />

zur Produktion von Lernspielen auf diversen<br />

Plattformen (PC, Web, mobil, Konsole)“<br />

Konsortialführer:<br />

Braingame Publishing GmbH, Wiesbaden<br />

Projektbeschreibung:<br />

Neue Programmierplattform, die direkt auf die<br />

Entwicklung von Lernspielen ausgerichtet wird.<br />

„In Dokument – internetbasierte Dokumenta tions -<br />

erstellung“<br />

Konsortialführer:<br />

dictaJet Ingenieurgesellschaft mbH, Wiesbaden<br />

Projektbeschreibung:<br />

Entwicklung eines online Redaktionssystems zur<br />

Bereitstellung und Bearbeitung von produktbe -<br />

zogenen Herstellerinformationen.<br />

„Generische Software-Prozessmodellierung für<br />

Open Source Programme“<br />

Konsortialführer:<br />

OS-Competence GbR, Wiesbaden<br />

Projektbeschreibung:<br />

Entwicklung einer Prozess-Bibliothek (Datenbank)<br />

zur bedarfsorientierten und unternehmens -<br />

spezifischen Implementierung von Open Source<br />

Programmen.<br />

„PlugMark – Wasserzeichen und Suche so<br />

einfach wie Plug&Play“<br />

Konsortialführer:<br />

CoSee GmbH, Darmstadt<br />

Projektbeschreibung:<br />

Entwicklung von digitalen Transaktionswasser zeichen<br />

zum Schutz des Urheberrechts von geisti gem Eigen -<br />

tum im Internet.<br />

„Unterflur E-Card-Leser“<br />

Konsortialführer:<br />

Industrialpartners GmbH, Beerfelden<br />

Projektbeschreibung:<br />

Entwicklung eines neuen Hybridkartenlesemoduls,<br />

das durch eine neurartige mechanische Lösung das<br />

Auslesen von Magnetstreifen und Chip in einem<br />

Schritt ermöglicht.<br />

„Prometheus Plug-in“<br />

Konsortialführer:<br />

Yatta Solutions GmbH, Kassel<br />

Projektbeschreibung:<br />

Entwicklung eines Werkzeugs (Plug-in), um die Soft -<br />

wareentwicklung einfacher, schneller und günstiger<br />

zu machen.<br />

23<br />

BLICKPUNKTE


BLICKPUNKTE<br />

NEUBERUFENE PROFS<br />

mit dem Lehrgebiet, ihrer Persönlichkeit<br />

Vielleicht war die Idee gewöhnungsbedürftig, denn anders konnte man sich keinen Reim darauf machen,<br />

dass bei der Premiere von „Sie haben uns gerade noch gefehlt! Neue Profs stellen sich vor“ lediglich<br />

knapp 30 Zuhörerinnen und Zuhörer den Weg ins Gartengeschoss im A-Gebäude am Kurt-Schumacher-<br />

Ring fanden. An den beiden „Neuen“, Prof. Dr. Thorsten Petry, Fachbereich Wiesbaden Business School,<br />

und Prof. Dr. Gerhard Trabert, Fachbereich Sozialwesen, konnte es auch nicht gelegen haben. Ihre beiden<br />

Selbst darstellungen vermittelten spannungsvolle und auch überraschende Einblicke in die beruflichen und<br />

privaten Lebensbereiche. Wer hat schon ein Foto seines Professors gesehen, das ihn bei einer medizini schen<br />

Versorgung von Afghanen zeigt – und neben ihm steht ein Mann mit einer Kalaschnikow in den Händen:<br />

so fotografisch festgehalten bei einem der zahlreichen Auslandsaufenthalte von Prof. Dr. Trabert.<br />

Einen ganz besonderen Reiz entwickelte die anschließende Talkrunde mit Prof. Petry und Prof. Trabert,<br />

die unser Präsident, Prof. Dr. Detlev Reymann, mit viel Verve moderierte. Hilfreich waren hierbei als Stich -<br />

wort geber die zuvor von den beiden neuen Professoren ausgefüllten Fragebögen. Mit knappen, aber aus -<br />

sage kräftigen, auch humorvollen Antworten auf beispielsweise „Was kann sie richtig auf die Palme bringen?“,<br />

„Sie steuern eine Zeitmaschine, in welchem Zeitalter machen Sie halt?“, „Wo hören Sie konzentriert zu:<br />

bei einem Gedicht von Goethe oder bei Erläuterungen zum Ionentriebwerk?“ und den ganz persönlichen<br />

Meinungen zu: „Fortschritt bedeutet für mich …“ sowie „Die heutigen Studierenden sind …“.<br />

Ihren Abschluss fand die Veranstaltung ebenso locker und kommunikativ wie sie – wortwörtlich – über<br />

die „Bühne“ gegangen ist: bei Getränken und Fingerfood, mit Gesprächen zu zweit, zu dritt oder in der<br />

kleinen Gruppe.<br />

Gäste „boom“<br />

Sehr viel versöhnlicher stimmte dann die Zahl der Gäste bei der zweiten Veranstaltung von „Sie haben uns<br />

gerade noch gefehlt!“. Die 50 bereitgestellten Stühle reichten sogar nicht ganz aus, einige Gäste standen<br />

24<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


PROFILIEREN SICH<br />

und beim Talk mit dem Präsidenten<br />

oder nahmen im Bereich der Infotheke des SIC Platz. Diesmal waren es Prof. Dr. Thomas Heimer vom<br />

Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Prof. Dipl.-Ing. Andreas Fuchs vom Fachbereich Architektur und<br />

Bauingenieurwesen, die sich vorstellten – ebenfalls mit anregenden, teilweise faszinierenden Einblicken in<br />

ihre Lehrgebiete. Und sie gaben auf zwanglose Art und Weise Persönliches preis. Und zwar wiederum in der<br />

überaus gelungenen gemeinsamen Talkrunde mit dem Präsidenten. Anekdotisches, Episodisches, Geistes -<br />

gegenwärtiges hatte hier seinen Platz; bei einem (Hochschul-) TV-Sender hätte diese Talkrunde Ambitionen<br />

auf die „Primetime“. Die Reaktionen der Gäste lassen in diese Richtung denken, d.h. es gab lobende bis<br />

begeisterte Kommentare.<br />

Diese Veranstaltung hat also ihre Feuertaufe bestanden. Und man kann optimistisch sein, dass der Zuspruch<br />

noch weiter wächst. Denn es soll eine weit in die Zukunft reichende „Reihe“ werden.<br />

Der Präsident betonte, dass ihm „Sie haben uns gerade noch gefehlt!“ so wichtig ist, „weil es Derartiges an<br />

unserer <strong>Hochschule</strong> nicht gibt und dementsprechend auch wirklich fehlt. Nämlich ein fächerübergreifendes<br />

Interesse an Kolleginnen und Kollegen; wobei plötzlich klar werden kann, dass es gemeinsame Lehr- und<br />

Forschungsziele geben könnte. So lassen sich Potenziale entdecken, die beim alltäglichen Hochschulbetrieb<br />

verborgen geblieben wären. Und natürlich freut mich, dass auch die persönliche Atmosphäre an unserem<br />

gemeinsamen Arbeitsplatz, der <strong>Hochschule</strong>, eine Verbesserung und sogar Aufwertung erfährt. Ich möchte<br />

daher ausdrücklich dafür werben, dass möglichst viele Hochschulmitglieder, insbesondere Studierende,<br />

Spaß an dieser neuen Veranstaltung haben und unsere Gäste sein werden.“<br />

Bei der 3. Veranstaltung, im März, standen Prof. Dr. Thomas Kiefer vom Fachbereich Ingenieurwissen schaften<br />

und Prof. Dipl.-Ing. Volker Kleinekort „auf dem Programm“. Am Mittwoch, 28. April, 17 Uhr, stellen sich Prof.<br />

Dr. Mirjam Hey, Fachbereich Geisenheim, und Prof. Dr. Martin Liess, Fachbereich Ingenieurwissenschaften, vor.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

25<br />

BLICKPUNKTE


VERÖFFENTLICHUNGEN<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN<br />

Vorträge, Aufsätze, Bücher und Poster aus der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />

VORTRÄGE<br />

Diplom-Volkswirt Volker Wiest (SG II.2 Controlling/SAP-Betreuung)<br />

26<br />

„Hochschulsteuerung durch<br />

Kennzahlen?“<br />

Prof. Dr. Matthias Müller-Reichart (Fachbereich Wiesbaden Business School)<br />

„Solvency II –<br />

Konstruktiver oder destruktiver<br />

Paradigmenwechsel?“<br />

„Produktpolitische<br />

Geschäftsmodellveränderungen<br />

der Assekuranz“<br />

„Risikostrukturveränderungen<br />

der globalen Wirtschaft“<br />

Prof. Dr. Peter Dannenmann (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />

“Information Overload<br />

in a Programming Environment's<br />

User Interface“<br />

Prof. Dr. Gerd Küveler (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />

„Science Fiction und Wissenschaft“<br />

Prof. Dr. Hildburg Spiegel (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />

“Leadership in International Projects“<br />

Veranstaltung/Veranstalter: im Rahmen des Kolloquiums<br />

„Probleme und Ergebnisse der Wissenschaftsorganisation und<br />

des Wissenschaftsmanagements“ an der Deutschen <strong>Hochschule</strong><br />

für Verwaltungswissenschaften (DHV), Speyer. Lehrstuhl für<br />

Wissenschaftsorganisation, Hochschul- und Wissenschafts -<br />

management, Prof. Dr. Georg Krücken, 25. November 2009<br />

(http://www.dhv-speyer.de/kruecken/Lehrangebot.htm).<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

Vortrag anlässlich der Handelsblatt-Konferenz<br />

„Solvency II – Aufsichtsrechtliche Geschäftsmodellverände -<br />

rungen der Assekuranz“, Köln 2009.<br />

sowie Tagungsleitung der Handelsblatt-Konferenz<br />

„Solvency II – Aufsichtsrechtliche Geschäftsmodell verände -<br />

rungen der Assekuranz“, Köln 2009.<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

Jahrestagung des Deutschen Vereins für die Versicherungs -<br />

wissenschaft, Berlin 2009.<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

Tagung des Ortsverbandes Würzburg 2009.<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

Workshop “Human Computer Interaction and Visualization“<br />

(HCIV 2010), Kaiserslautern, 1. März 2010.<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

19. Frankfurter Sonderkolloquium-Technik und Gesellschaft im<br />

Dialog – Wir leben Science Fiction! Fantastische Technologien<br />

in der Realität. Dechema Frankfurt/Main, 28. Januar 2010.<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

Lucerne International Winter School 2010:<br />

Challenges in Getting International, 1.–5. Februar 2010.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


VORTRÄGE<br />

Prof. Dr. Reinhold Schäfer (Fachbereich Design Informatik Medien)<br />

“Workflows controlling all essential<br />

laboratory activities:<br />

analysis planning, data acquisition,<br />

automated error recovery, information<br />

retrieval, and evaluations - all in one“<br />

“System Integration in a Regulated<br />

Pharmaceutical Environment“<br />

AUFSÄTZE<br />

Prof. Dr. Bettina Fischer (Fachbereich Wiesbaden Business School)<br />

„Studie zeigt Vorteile<br />

von Qualitätsmanagement auf“<br />

„Erfolgsprognose bei Neuprodukten<br />

mit der Chance-Methode“<br />

mit B. Heidel, A. Hofmann (2009)<br />

„Bestnoten für professionelles<br />

Qualitätsmanagementsystem“<br />

„Laser in der täglichen Praxis -<br />

wirtschaftliche Konzepte,<br />

Teil 1: Grundlagen“<br />

mit U. Mehmke, D. Westerfeld (2009)<br />

Prof. Dr. Matthias Müller-Reichart (Fachbereich Wiesbaden Business School)<br />

„Back to the roots: Rückkehr zu einem<br />

vertrauensbasierten Risikomanagement“<br />

„Servicedynamik als<br />

Geschäftsmodellveränderung der<br />

Versicherungswirtschaft“<br />

„Kümmererfunktion als Geschäftsmodell<br />

der Finanzdienstleistung“<br />

„Assistance als Ruf in der Servicewüste“<br />

„Finanzdienstleistung als Problemlöser<br />

österreichischer Bedürfnisse“<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

Laboratory Automation Conference, Hinxton Hall, Cambridge,<br />

UK 2010.<br />

Veranstaltung/Veranstalter:<br />

7th International Forum Life Science Automation 2009,<br />

Rostock, Germany.<br />

in: ZWP (Zahnarzt-Wirtschaft-Praxis), 12/2009, Seite 34-37.<br />

in: transfer, Zeitschrift für Kommunikation und Markenführung,<br />

55. Jg., Dezember 2009, Seite 64-99.<br />

in: ZWP (Zahnarzt-Wirtschaft-Praxis), Ausgabe Oktober 2009,<br />

Seite 16-20.<br />

in: Laserjournal, Zeitschrift für innovative Laserzahnmedizin,<br />

Ausgabe 4/2009 (12. Jg.), Seite 34ff.<br />

in: RiskNET Kolumne 4/2009,<br />

www.risknet.de/April-2009.552.0.html<br />

in: AssCompact 03/2009 sowie Online unter http://www.maklerseite.de/expertentipp/aktueller_expertentipp.html<br />

in: Zeitschrift für Versicherungswesen, 60. Jahrgang.<br />

in: AMB Magazin Ausgabe 1/2009.<br />

in: Versicherungsrundschau, Zeitschrift für Versicherungswesen<br />

des österreichischen Versicherungsverbands, 06/2009.<br />

27<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN


VERÖFFENTLICHUNGEN<br />

AUFSÄTZE<br />

Prof. Dr. Gerd Küveler (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />

28<br />

“Robotic and Non-Robotic Control<br />

of Astrophysical Instruments,”<br />

mit: Van Dung Dao, Axel Zuber<br />

and Renzo Ramelli,<br />

Prof. Dr. Friedhelm Schönfeld (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />

“Transition zone dynamics<br />

in combined isotachophoretic and<br />

electro-osmotic transport”<br />

mit G. Goet, S. Hardt<br />

“Modelling immunomagnetic cell<br />

capture in CFD”<br />

mit T. Baier, S. Mohanty,<br />

K.S. Drese, F. Rampf, J. Kim<br />

in: Advances in Astronomy, vol. 2010, Article ID 620424,<br />

6 pages, 2010. doi:10.1155/2010/620424.<br />

in: Physics of Fluids (2009), 21(9), Seiten 092002-1 bis 092002-11,<br />

DOI:10.1063/1.3222866.<br />

in: Microfluid Nanofluid (2009) 7, 205,<br />

DOI:10.1007/s10404-008-0376-3.<br />

Prof. Dr. Klaus Michael Indlekofer (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />

“Gate-controlled quantum collimation<br />

in nanocolumn resonant<br />

tunneling transistors“<br />

mit J. Wensorra, M. I. Lepsa,<br />

S. Trellenkamp, J. Moers, H. Lüth<br />

Prof. Dr. Dr. Reinhard J. Wabnitz (Fachbereich Sozialwesen)<br />

„Zehn Jahre Schiedsstellen nach §78g<br />

SGB VIII - Entwicklungen und Ausblick“<br />

„Bericht über die Ergebnisse<br />

eines Forschungsvorhabens - Vom KJHG<br />

zum Kinderförderungsgesetz“<br />

Roland Blum (Fachbereich Design Informatik Medien)<br />

„Der mediale interaktive Raum“<br />

in: Nanotechnology Nr. 46, 18. November 2009.<br />

in: 10 Jahre Schiedsstellen nach dem SGB VIII, herausgegeben<br />

von der <strong>Hochschule</strong> für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />

Hildesheim sowie vom Bundesverband für Erziehungshilfe e. V.,<br />

AFET-Veröffentlichung Nr. 70/2009, Seite 41-65.<br />

in: Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe Heft<br />

12/2009, Seite 483-484.<br />

in: „Szenografie in Ausstellungen und Museen“,<br />

Klartext Verlag, Essen 2009; ISBN 978-3-8375-0305-0.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


BÜCHER<br />

Prof. Dr. Angelika Ehrhardt (Fachbereich Sozialwesen)<br />

„Der Lehrer als Lernbegleiter und<br />

Coach. Chancen im Ganztag“<br />

„Methoden der Sozialen Arbeit“<br />

Prof. Dr. Eleonore O. Ploil (Fachbereich Sozialwesen)<br />

„Psychosoziale Online-Beratung“<br />

Prof. Dr. Dr. Reinhard J. Wabnitz (Fachbereich Sozialwesen)<br />

„Grundkurs Recht für die Soziale Arbeit“<br />

POSTER<br />

Prof. Dr. Reinhold Schäfer (Fachbereich Design Informatik Medien)<br />

“A Metadata-Based Infrastructure<br />

for Integrating, Analyzing,<br />

and Visualizing Data in a<br />

High-Throughput Influenza Laboratory“<br />

“A Step by Step Guide:<br />

Creating an AnIML File Writer<br />

for an Instrument“<br />

“Development of a Concept<br />

and Prototype for Information<br />

Interchange between Heterogeneous<br />

Laboratory Data Systems<br />

in a Regulated Environment“<br />

mit: Büermann, Munderloh, Nixdorf-Rahn, Schorcht<br />

Serviceagentur ganztägig Lernen. Hessen.<br />

Wochen Schau Verlag, ISBN 978-3-89974476-7.<br />

Ernst Reinhardt-Verlag München und Basel, 106 Seiten.<br />

1. Aufl. 2010, Ernst Reinhardt-Verlag München und Basel.<br />

mit: D. Hecht, A. Roth,<br />

LabAutomation2010 Conference, Palm Springs, CA, USA 2010<br />

(in Kooperation mit der University of California, Los Angeles,<br />

CA, USA; "Tony B. Award").<br />

mit: D. Backhaus, B. Schaefer, G.W. Kramer;<br />

LabAutomation2010 Conference, Palm Springs, CA, USA 2010<br />

(in Kooperation mit dem National Institute of Standards and<br />

Technology, Gaithersburg, MD, USA; "Tony B. Award").<br />

mit: F. Masur, M. Born,<br />

LabAutomation2010 Conference, Palm Springs, CA, USA 2010<br />

(in Zusammenarbeit mit der Boehringer Ingelheim GmbH &<br />

Co KG, Ingelheim).<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010 29<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN


PROJEKTE<br />

Entwerfen im Studiengang Landschaftsarchitektur:<br />

„HOHE QUALITÄT<br />

DER ABGEGEBENEN ARBEITEN“<br />

UND „VIELZAHL AN<br />

BEITRÄGEN“ …<br />

Quelle: Landeshauptstadt Wiesbaden - Vermessungsamt KREATIVEN<br />

Ideenwettbewerb für die „Neugestaltung Hans-Römer-Platz“<br />

in Wiesbaden-Schierstein im Rahmen einer Projektarbeit<br />

Abb. 1: Lage des Platzes am Schiersteiner Hafen, rechts die<br />

Altenwohnanlage.<br />

Abb. 2: Hans-Römer-Platz mit Sitzmauer und Pergola, Aus rich -<br />

tung zur Straße<br />

Abb. 3: Ein Sammelsurium von Wegebelägen prägt die Platzge<br />

staltung.<br />

30<br />

Der Hans-Römer-Platz in Wiesbaden-Schierstein<br />

ist alles andere als ein angenehmer Aufenthaltsort.<br />

Durch Veränderungen im Umfeld seiner ursprüng -<br />

lichen Funktion beraubt und über Jahre vernach -<br />

lässigt, soll er nun neu gestaltet werden – ein gutes<br />

Übungsobjekt für die Studierenden der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> (Abb. 1).<br />

Den Kontakt stellte das Stadt planungsamt Wies -<br />

baden zum Studiengang Landschaftsarchitektur der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> her. Der Planungswett bewerb<br />

mit der <strong>Hochschule</strong> entstand auf Vorschlag des<br />

Ortsbeirates.<br />

Ein Platz ohne Aufenthaltsqualität<br />

Der Hans-Römer-Platz ist ein wichtiger Zugangsbe reich<br />

zum Schiersteiner Hafen, ein am Rhein gelegener<br />

Bin nenhafen, der in den letzten Jahren zu einem<br />

Wasser sportzentrum mit vielen Freizeiteinrichtungen<br />

ausge baut wurde. Damit entstanden in unmittelbarer<br />

Umgebung des Platzes neue Gebäude, wie z.B. eine<br />

Altenwohnanlage, ein größerer privater Wohnbau kom -<br />

plex (Eigentumsanlage) sowie Gebäude mit Dienst -<br />

leistungsbetrieben. Der Platz dient der Naherholung,<br />

dem Tourismus und verschiedenen Festveranstal tungen.<br />

Über den Platz selbst führt ein überregional bedeu -<br />

ten der Radweg der Regionalpark-Route, die in den<br />

Rhein gau führt.<br />

Derzeit ist der Hans-Römer-Platz noch ein Verkehrsund<br />

Nutzplatz mit geringer Aufenthaltsqualität. Früher<br />

unter anderem von den Flusspionieren der Bundes -<br />

wehr benutzt, war der Freiraum entsprechend den<br />

funktionalen Anforderungen für den Schwerlastver -<br />

kehr ausgebaut worden, die heute nicht mehr aktuell<br />

sind. Die unterschiedlichen Bodenbeläge sind zum Teil<br />

für ältere Menschen nicht begehbar. Es gibt eine Mauer<br />

mit Bankauflagen ohne Rückenlehnen. Der Blick ist<br />

auf die Straße gerichtet und nicht zum Wasser (Abb. 2 +<br />

3). Ein Toilettengebäude wurde seitlich aufgestellt und<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Abb. 4: Abfall- und Altkleidercontainer vor<br />

dem einzigen denkmal geschützten Gebäude.<br />

Abb. 5: Die Promenade am Schiersteiner<br />

Hafen mit dem sie prägenden Baum bestand.<br />

behindert die schnelle Zufahrt der Feuerwehr ent lang<br />

der angrenzenden Altenwohnanlage. Ortsbildprä gend<br />

sind auch diverse Wertstoffbehälter, die man vor der<br />

Mauer des einzigen denkmalgeschützten Gebäudes<br />

aufgestellt hat (Abb. 4).<br />

Dem Platz fehlt ein sinnvolles Gesamtkonzept (Abb. 3<br />

bis 5). Es fehlen klare Regelungen für die ver schie den en<br />

Ver kehrsteilnehmer wie Fußgänger, Rad fahrer, Feuer -<br />

wehr und motorisierten Individual verkehr der umge -<br />

benden Straßen. Aufgrund der aktuellen Ver änderungen<br />

ist es unbedingt notwendig, die Aufent halts- und Raumqua<br />

lität zu verbessern und die Platzgestal tung an die<br />

neuen Anforderungen anzupassen. Bekannt ist hier das<br />

Schiersteiner Hafenfest, das weit über die Stadt Wies -<br />

ba den in der Region auf Interesse stößt.<br />

Ein Studienprojekt<br />

mit praxisähnlichen Bedingungen<br />

Die Planung wurde im Rahmen des Vertiefungspro jek -<br />

tes der Freiraumplanung bearbeitet. Ziel solcher praxisnahen<br />

Projekte, wie sie im Lehrgebiet Freiraum- und<br />

Projektplanung im Bachelor of Engineering im Studiengang<br />

„Landschaftsarchitektur“ und im Master of Engi -<br />

neering „Umweltmanagement und Stadtpla nung in<br />

Ballungsräumen“ regelmäßig durchgeführt werden, ist<br />

es, einen Einblick in komplexe Planungs pro zesse zu<br />

vermitteln – Kenntnisse, die den meisten Studierenden<br />

mangels Praxis vor dem Studium fehlen. Durch eine<br />

schrittweise Erarbeitung von Planungsab schnitten<br />

lernen die Studierenden die Komplexität von Planungs -<br />

prozessen zu durchschauen, unterschiedliche fachliche<br />

Grundlagen zusammenzuführen und die verschieden en<br />

Betroffenen (Bürger) und Beteiligten (politisch Verantwortliche,<br />

Ämter, öffentliche Unter nehmen) zu betei -<br />

ligen. Dazu gehört die Erfassung von Wünschen und<br />

Nutzungsansprüchen der direkten An lieger. Zugleich<br />

sind die den Platz und die nahe Umge bung betreffen -<br />

den Anforderungen und Auflagen aus den Bereichen<br />

Stadtgrün, Tiefbau (Ver- und Ent sorgung), Denkmal -<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Abb. 6: Ein Beispiel der Gestaltung im Rahmen der Vorplanung<br />

pflege, Telekommunikation, Verkehr und Wasserwirt -<br />

schaft zu recherchieren. Unter anderem durften an den<br />

Höhen des Platzes keine Änderungen vorgenommen<br />

werden, die die Wasserverteilung bei Hochwasser<br />

behindern können.<br />

20 Studentinnen und Studenten nahmen an dem Projekt<br />

teil. Grundlage für den studentischen Wettbewerb war<br />

ein Programm, das in seinen wesentlichen Teilen vom<br />

Stadtplanungsamt Wiesbaden erarbeitet wurde. Die<br />

Studierenden ergänzten diese durch weitere Unter -<br />

suchungen. Die Vorgaben enthielten u.a. die Schaffung<br />

von attraktiven Sitzmöglichkeiten, die Entflechtung<br />

des Rad- und Fußgängerverkehrs, Aufstellflächen der<br />

Fahrgeschäfte für Feste und Weinausschank, die Beachtung<br />

der Feuerwehraufstellflächen bei der Altenwohn -<br />

anlage, die Auflagen zum Wasserabfluss beim 100-jähr -<br />

lichen Hochwasserereignis sowie die Ausweisung von<br />

Standorten für ein Toilettengebäude und die Wert stoff -<br />

container.<br />

Den allgemeinen Einstieg ins Projekt bildeten eine<br />

Ortsbesichtigung und der Besuch von Beispielplätzen,<br />

um sich einen Überblick über verschiedene Gestal -<br />

tungs vorstellungen urbaner Freiräume zu verschaffen.<br />

Ein Workshop leitete die Vorplanungsphase im Sinne<br />

der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure<br />

(HOAI) ein, die in erste Lösungsansätze und Alterna<br />

tiven mündete (Abb. 6). Diese wurden dann bei einer<br />

Zwischen präsentation vorgestellt. Die Stadt Wiesbaden<br />

war dabei durch die Amtsleiter und Mitarbeiter von<br />

Tiefbauamt, Stadtplanungsamt und Amt für Grün -<br />

flächen vertreten.<br />

Im Rahmen eines solchen Plenums werden praxis ähn -<br />

liche Bedingungen hergestellt. Dabei stehen als Lern -<br />

ziele im Vordergrund, wie man eine Planung präsen tiert,<br />

wie man Fragen zum Beispiel aus der Politik oder den<br />

Fachämtern behandelt und auch beantwortet. Bei der -<br />

artigen Terminen werden oft unerwartete Fragen von<br />

Betroffenen und Beteiligten gestellt und Stu die rende<br />

31<br />

PROJEKTE


Abb. 7:<br />

Folchert und Schmidt, 1. Preis.<br />

Eine offen gehaltene Platzmitte<br />

und moderne Sitzgelegenheiten.<br />

PROJEKTE<br />

müssen lernen, souverän auf manchmal für Fachleute<br />

vordergründig unwichtige Fragen zu reagieren. Es geht<br />

darum, bei diesen Terminen zu erkennen, wie man zu -<br />

künftige Präsentationen inhaltlich so gut vorbereitet,<br />

dass die jeweiligen Zuhörer (Bürger, Politiker, Fach -<br />

leute) Planungen verstehen können. Erfolgreich zu<br />

kommunizieren ist ein ganz wesentliches Lernziel in<br />

der Ausbildung.<br />

Nach der Zwischenpräsentation wurde die Vorplanung<br />

entsprechend der Diskussionsergebnisse überarbeitet.<br />

Neue und zum Teil bis dahin fehlende Planungsgrund -<br />

lagen wurden eingearbeitet. Auch dies ist eine wichtige<br />

Erfahrung für die Studierenden, da Planung in der Regel<br />

von einem ständigen Veränderungsprozess begleitet<br />

wird. Am Ende des Semesters fand im großen Sitzungs -<br />

saal des Wiesbadener Stadtplanungsamtes die Präsen -<br />

tation der Planungen mit der direkt nachfolgenden Jury<br />

statt. Bei der Präsentation stellten die Studierenden<br />

ihre Entwürfe dem Plenum vor. Die Jury bestehend<br />

aus Ortsvorsteher, Vertretern des Ortsbeirates, Stadt -<br />

planungs-, Tiefbauamt und Amt für Grünflächen war<br />

anwesend und konnte zu den Arbeiten direkt Verständnisfragen<br />

stellen. Nach der öffentlichen Vorstellung der<br />

Entwürfe folgte die Jurysitzung ohne Öffentlichkeit.<br />

Die Ergebnisse der Planung<br />

Bei den Entwürfen waren zwei unterschiedliche räum -<br />

liche Gestaltungsvorschläge festzustellen: Zum einen<br />

eine räumlich offene Gestaltung, die unterschiedliche<br />

Nutzungen in verschiedenen Bereichen zulässt, zum<br />

anderen eine räumlich differenzierte Gliederung, die<br />

Nutzungen, wie der querenden regionalen Radwege verbindung,<br />

deutlich Flächen zuweist. Die oben genann ten<br />

Anforderungen an die Planung wurden generell bei<br />

den Entwürfen beachtet.<br />

Alle Planungen enthalten eine deutliche Ausrichtung<br />

der neuen Platzgestaltung zum Wasser. Unterschied liche<br />

Sitzplätze für verschiedene Altersgruppen wurden<br />

geschaffen. Bei den Sitzmöglichkeiten wurde zwischen<br />

informellen Sitzbereichen wie kleinen Mauern oder<br />

modernen Sitzmöbeln, die unterschiedlich genutzt<br />

32<br />

werden können, sowie Sitzmöglichkeiten, die räumlich<br />

gefasst sind und Bänke mit Rückenlehnen haben, unter -<br />

schieden (Abb. 7). Erstere sind eher für Jugendliche ge -<br />

dacht, während auf letzteren Erwachsene unter schie d -<br />

lichen Alters Platz finden. Es ging auch um Barriere -<br />

freiheit unter anderem für die Bewohner der direkt<br />

benachbarten Altenwohnanlage. Wichtig war es den<br />

Entwurfsverfassern, dass der Platz als zusammen hän -<br />

gender Raum deutlich wahrnehmbar wird und dass er<br />

durch hochwertige Materialien und Einbauten deut -<br />

licher ins Auge fällt. Eine Planungsgruppe (Abb. 9) ge -<br />

staltet den Platzraum einschließlich aller Straßen und<br />

Gehwege mit einem einheitlichen Bodenbelag. Es soll<br />

ein offener und wenig differenzierter Raum ent stehen.<br />

Eine andere Planung (Abb. 8) zeigt den Platz in unter -<br />

schiedliche Räume unterteilt, wodurch Zonen verschie -<br />

dener Nutzungen entstehen, die unter anderem von<br />

Rad fahrern nicht ohne weiteres durchfahren werden<br />

können, was ein besonderes Anliegen dieses Wettbe<br />

werbes war. Gleiches gilt bei der Planung der Abbil<br />

dung 10. Das Besondere an diesem Entwurf ist ein<br />

Sitz platz, der in Form eines über dem Wasser schwe -<br />

benden Steges an der Kaimauer den direkten Bezug<br />

zum Hafen herstellt.<br />

Die Jury entschied sich auf Grund der Qualität der<br />

Arbeiten für zwei erste und zwei zweite Preise. Im<br />

Protokoll der Jury-Sitzung ist nachzulesen:<br />

„… das Preisgericht (vertreten durch den Ortsbeirat<br />

und die Verwaltung) würdigt nochmals die hohe Quali<br />

tät der abgegeben Arbeiten wie auch die Vielzahl<br />

an kreativen Beiträgen und Ideen zu einzelnen<br />

Details.“ Die beiden ersten Preise gingen an Birgit<br />

Erhardt, Karoline Kunze (Abb. 8) und Anna-Maria<br />

Folchert, Anke Schmidt (Abb. 7), die beiden zweiten<br />

Preise an Martin Grzonka, Sebastian Müller (Abb. 9)<br />

und Christoph Duckart, Lukas Frey (Abb. 10).<br />

Mit der Entscheidung durch die Jury war der Planungs -<br />

prozess für die Studierenden jedoch noch nicht been det.<br />

Meist beginnt in der Praxis erst jetzt der oft müh same<br />

Prozess von Abstimmungen und dem Einarbei ten von<br />

weiteren Änderungswünschen. Deshalb mussten die<br />

Preisträger ihre Entwürfe noch einmal beim Orts beirat<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Abb. 8:<br />

Erhardt und Kunze,<br />

1. Preis.<br />

Ein in Teilräume<br />

gegliederter Platz.<br />

in Gegenwart der Presse vorstellen. Die Ortsbei rats -<br />

sitzung war nur für diesen Tagesordnungspunkt ein -<br />

berufen worden, da er den politischen Vertretern ein<br />

sehr wichtiges Anliegen war. Bei der Veranstaltung<br />

wurden dann auch die Urkunden an die Preisträ gerin<br />

nen und Preisträger ausgehändigt, sicherlich wichtig<br />

für die zukünftige Bewerbungsmappe, wenn es auf<br />

Stellensuche geht (Abb. 11).<br />

Auf Grund der hohen Qualität der Entwürfe entschied<br />

sich das Stadtplanungsamt, die Pläne in einer Ausstel -<br />

lung zu zeigen und der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen. Zu den anstehenden Haushaltsberatungen der<br />

Stadt Wiesbaden dienen die Entwürfe als Grundlage<br />

für die weitere Vorgehensweise der städtischen Ämter<br />

und die Diskussion in den Ausschüssen. Eine Realisie -<br />

rung soll zeitnah erfolgen.<br />

Das praxisnahe Projekt hat den Studierenden gezeigt,<br />

wie Freiraum- und Projektplanung in der Landschafts -<br />

architektur in Verbindung mit Betroffenen und Betei -<br />

ligten verläuft. In dem dicht gedrängten Bachelor -<br />

stu dium mit einer Studierzeit ohne die Thesis von ca.<br />

5,5 Semestern sind diese Praxisprojekte ein enormer<br />

organisatorischer Aufwand für die Lehrenden (Fach -<br />

hochschulen ohne Mittelbau). Für einen Teil der Ler nenden<br />

mit einem Praxishintergrund von drei Monaten<br />

stellt dies schon fast eine Überforderung dar, wie es<br />

sich oft bei den Betreuungsterminen zeigt.<br />

Reduzierte Praxiszeiten für das Bachelorstudium<br />

sind kontraproduktiv<br />

Die bis vor ca. fünf Jahren noch geforderte mindestens<br />

einjährige Praxiszeit vor Beginn des Diplomstudiums<br />

an der damaligen FH Wiesbaden wurde durch die<br />

Rahmenregelungen der Politik abgeschafft und fehlt<br />

heute. Der Studiengang Landschaftsarchitektur und<br />

speziell das Lehrgebiet Freiraum- und Projektplanung<br />

konnte bei den zurückliegenden Seminararbeiten auf<br />

dieses praktische Wissen zurückgreifen, was in einem<br />

Studium mit viel bau- und vegetationstechnischem<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Wissenshintergrund sehr hilfreich war. Eine drei mo na -<br />

tige Praxiszeit soll nun heute ausreichen. Diese fehlen de<br />

Praxis kann die Lehre nur bedingt kompensieren.<br />

Es war und ist das falsche Signal der Bildungspolitik<br />

gewesen, Studienzeiten aus ökonomischen Gründen<br />

zu straffen und die Praxiszeiten dabei zu reduzieren.<br />

Bildungsinhalte lassen sich nicht in ein derartig sche -<br />

matisches Korsett pressen, wie es die europäische und<br />

deutsche Bildungspolitik augenblicklich diktiert. Was<br />

im Studium an Wissen nicht vermittelt werden kann,<br />

soll jetzt nach dem Studium in hunderten von Fortbil -<br />

dungsstunden nachgeholt werden, damit ein Bachelor-<br />

Absolvent oder eine Absolventin zum Beispiel in die<br />

Hessische Architektenkammer aufgenommen werden<br />

kann. Diese Situation ist unerträglich. Die Absolventen<br />

stehen im Vergleich zu früheren Jahren einem noch<br />

wesentlich härteren Konkurrenzdruck ge genüber.<br />

Zudem werden die Arbeitszeiten in Deutsch land –<br />

wie aktuelle Statistiken zeigen – nicht kürzer, sondern<br />

länger. Damit sind die Fortbildungsauflagen der<br />

Kammern als familienfeindlich und unsozial anzusehen.<br />

Dass einiges am Bildungsstandort Deutschland nicht<br />

mehr stimmt, zeigen die aktuelle politische Diskussion<br />

und die Schüler-/Studierendenproteste. Hier müssen<br />

sich alle Beteiligten aus Politik, <strong>Hochschule</strong>n und<br />

Berufsverbänden erneut zusammensetzen, um nach<br />

besseren Lösungen zu suchen, zum Beispiel den Bachelor<br />

mit acht Semestern auszustatten und die Praxiszeiten<br />

wieder zu verlängern oder zu integrieren. Bachelorund<br />

Masterstudium sollten von heute zehn Semestern<br />

auf insgesamt zwölf Semester erhöht wer den. An dieser<br />

Stelle soll nicht die Weiterbildung in Frage gestellt<br />

werden, sondern die hohen Auflagen zu Beginn des<br />

Berufslebens angesprochen werden – in dieser Lebens -<br />

phase müssen noch ganz andere Fragen gelöst werden.<br />

Der Berufsstand hat sich noch gar nicht auf die neue<br />

Situation ausreichend eingestellt. Um einen besseren<br />

Berufseinstieg für Hochschulabsolventen zu ermög -<br />

lichen, sollten private und öffentliche Arbeit geber<br />

aufgrund der aktuellen Studienabschlüsse ein zwei -<br />

jähriges Trainee anbieten.<br />

33<br />

PROJEKTE


Abb. 9: Grzonka und Müller, 2. Preis. Eine wenig zonierte Platzgestaltung<br />

und Einbe ziehung der umgebenden Straßenräume.<br />

Abb. 10: Duckart und Frey, 2. Preis. Der Platz ist räumlich differen ziert<br />

mit tiefer gelegtem Steg zum direkten Sitzen am Wasser.<br />

PROJEKTE<br />

Auch für die Lehrenden bedeuten diese Veränderun gen<br />

ein Umdenken im Lehrbetrieb. Praxisprojekte sind<br />

schon seit Jahren ein besonderes Merkmal des Studien -<br />

ganges Landschaftsarchitektur an der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong>. Aber der Zeit auf wand bei der Vermittlung<br />

der Lehrinhalte hat sich in den Seminaren deutlich er -<br />

höht. Professoren der Fach hochschule haben 18 Semes -<br />

terwochenstunden (SWS) zu leisten, Professoren der<br />

Universität nur die Hälfte. Um eine hohe Qualität wie<br />

z.B. bei dem hier vorgestel l ten Projekt zu erreichen,<br />

bedeutet dies noch mehr Aufwand in der Lehre. Im<br />

Lehrbetrieb stößt man mit tlerweile an die Grenzen des<br />

Machbaren. Zu den er höh ten Aufwendungen in der<br />

Lehre kommen zunehmend umfangreichere Verwal -<br />

tungsvorgänge (digital wie analog). Es werden ständig<br />

mehr dieser Arbeiten auf die Lehrenden abgewälzt.<br />

Man kann sich des Ein druckes nicht erwehren, dass in<br />

den zurückliegenden Jahren die Zentralverwaltung der<br />

<strong>Hochschule</strong> personell gestärkt worden ist, ohne dass<br />

dies zu einer Entlastung der Lehrenden von Verwal -<br />

tungsarbeiten geführt hätte.<br />

Das Deputat für die Betreuung einer Bachelor-Thesis<br />

ist gegenüber der Diplom-Arbeit in Hessen um 65 %<br />

gekürzt worden. Die Master-Thesis ist deputatmäßig<br />

mit der Diplom-Arbeit der Fachhochschule gleichgesetzt<br />

worden. Die zurückliegenden Erfahrungen haben<br />

gezeigt, dass der Betreuungsaufwand für die Bachelor-<br />

Thesis höher ausfällt als für die Diplom-Arbeit, da das<br />

verkürzte Bachelorstudium nicht genug Zeit lässt, um<br />

sich methodisches Wissen in ausreichendem Maße an -<br />

zueignen. Die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit<br />

wird noch weitere Defizite mit sich bringen. Die Pro -<br />

bleme werden in die <strong>Hochschule</strong> verlagert. Dies lässt<br />

sich nur noch durch einen Mehraufwand durch die<br />

Lehrenden „ausgleichen“, der aber zeitlich mittler weile<br />

nicht mehr zu vertreten ist. Die politischen Entschei -<br />

dungsträger scheinen sich nicht im Klaren zu sein,<br />

dass der viel zitierte Standort Deutschland mit diesen<br />

34<br />

Abb. 11: Preisverleihung während der Ortsbeirats sitzung durch Stadt -<br />

planungsamtsleiter Thomas Metz an Anna-Maria Folchert (links) und<br />

Anke Schmidt.<br />

bildungspolitischen Entscheidungen schon Schaden<br />

genommen hat und weiter Schaden nehmen wird. Die<br />

Zunahme von Privatschulen und privaten <strong>Hochschule</strong>n<br />

hängt u.a. damit zusammen, dass die bisherige Qualität<br />

der öffentlichen Ausbildungsstätten unter den neu ge -<br />

schaffenen Bedingungen nicht mehr zu halten ist.<br />

Finanziell gut gestellte Familien werden versuchen, die<br />

Ausbildung ihrer Kinder in private Schulen zu verlagern.<br />

Trotz der bildungspolitisch angespannten Situation<br />

versucht der Studiengang Landschaftsarchitektur im<br />

Projektstudium erfolgreich, praxisnahe Kooperationen<br />

zum Beispiel zwischen öffentlicher Verwaltung und<br />

<strong>Hochschule</strong> als integralen Bestandteil der Ausbildung<br />

anzubieten. Die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> ist bei der ar -<br />

tigen Projekten keine Konkurrentin für die freie Wirt -<br />

schaft, sondern durch die Aktivitäten der <strong>Hochschule</strong><br />

und die planenden Fähigkeiten der Studierenden<br />

werden Projekte zum Teil erst angeregt und aufgrund<br />

der Fülle von Ideen in die Diskussion gebracht. Erst<br />

wenn Pläne vorliegen, können Betroffene in Schulen,<br />

Kindergärten und anderen Institutionen bei ihren<br />

öffentlichen und privaten Geldgebern konkrete Forde -<br />

rungen durchsetzen. Durch derartige Projekte konnte<br />

die <strong>Hochschule</strong> schon viele Projekte initiieren. Da<br />

der Verfasser des Artikels kein eigenes Planungsbüro<br />

betreibt und damit diese Projekte unabhängig von<br />

Eigeninteressen verfolgt, gehen die Projekte, nachdem<br />

die <strong>Hochschule</strong> sie zusammen mit den Studierenden<br />

erschlossen hat, an freischaffende Landschaftsarchi tek -<br />

ten, die sie zur baureifen Planung weiter entwickeln<br />

und die Realisierung ermöglichen. Dies gilt natürlich<br />

nur für die Projekte, die von den Auftraggebern weiter<br />

verfolgt werden.<br />

Prof. Dipl.-Ing. Andreas Paul,<br />

Lehrgebiet Freiraum- und Projektplanung,<br />

Studiengang Landschaftsarchitektur,<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>, andreas.paul@hs-rm.de<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


HÖRSAAL ADÉ –<br />

NEUE WEGE DES STUDIERENS<br />

Geisenheimer StudentInnen schreiben ein Buch<br />

Der Studiengang „Internationale Weinwirtschaft“ stemmte im vergangenen Winter -<br />

semester ein großes Projekt. Am Campus Geisenheim der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />

organisierten sich die Studierenden wie in einem realen Unternehmen. Unter dem<br />

Titel „Bordeaux & Co. – Momentaufnahme Frankreich“ entstand ein Buch über<br />

die französische Weinwirtschaft. Die Projektteilnehmer beleuchteten in kleinen<br />

Teams u.a. Weinanbaugebiete, Konsumgewohnheiten, wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Historie.<br />

Alle Aufgabengebiete der Buchherstellung von der Redaktion über Layout,<br />

Sensorik, Produktion und Kommunikation wurden von den Studierenden in Eigen -<br />

regie geleistet. Ein eigenes Filmteam begleitete die Arbeiten.<br />

Geleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Robert Göbel. Er legte großen Wert auf<br />

studentische Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheiten:<br />

„Studium muss nicht zwangsläufig im Hörsaal stattfinden. Es gibt andere Möglich -<br />

keiten, fachliches Wissen in Verbindung mit praktischen Erfahrungen zu ver mitteln.“<br />

Der Semesterrahmen gab einen äußerst straffen Zeitplan vor:<br />

„Mit dem Termindruck und den kommunikativen Anforderungen zog die harte<br />

Arbeitsrealität in den Studienalltag ein. Das brachte manchen an seine Grenzen,<br />

aber nichts ist motivierender, als ein greifbares Ziel zu erreichen.“<br />

Dem Team war es gelungen, einen Verlag für die Veröffentlichung zu gewinnen.<br />

Das Buch „Bordeaux & Co.“ spricht Weininteressierte, Weinliebhaber und Profis<br />

gleichermaßen an. Die Präsentation fand am 28. Januar 2010 am Campus Geisen -<br />

heim im Rahmen einer Abendveranstaltung vor geladenen Gästen statt.<br />

Der Studiengang „Internationale Weinwirtschaft“ ist Teil des Studienangebots der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> am Studienort Geisenheim. Die Schwerpunkte des Studiengangs<br />

umfassen die Unternehmensführung, das Marketing und die Produktion<br />

rund um das Thema Wein. Die internationalen Weinmärkte stehen dabei ebenso im<br />

Mittelpunkt wie die Organisation und Steuerung von Unternehmen. Mit seinen<br />

ökonomischen Schwerpunkten ist der Studiengang weltweit Vorreiter bei der<br />

Verknüpfung betriebswirtschaftlicher und weintechnologischer Lehrinhalte im<br />

Bereich der Weinwirtschaft.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Kontakt<br />

Kommunikationsgruppe<br />

„Bordeaux & Co.“:<br />

Prof. Dr. Robert Göbel<br />

Kommunikationsteam:<br />

Christopher Groote<br />

Claudia von Papen<br />

Von-Lade-Str. 1<br />

65366 Geisenheim<br />

Tel.: +49 (0) 6 11 / 17 160 18<br />

Fax: +49 (0) 67 22 / 502 - 380<br />

„Das Projekt war eine einmalige Chance für uns, sich auszuprobieren und etwas zu stemmen, an das man sich<br />

sonst so nie herangetraut hätte.<br />

Aber nicht nur der Lernaspekt stand für uns im Vordergrund, sondern allen Beteiligten war es wichtig, ein wirk -<br />

lich marktfähiges, ernstzunehmendes Buch zu erarbeiten, das wahrgenommen wird.<br />

Wir sind alle sehr froh, dass uns dies gelungen ist; so jedenfalls können wir die ersten Rückmeldungen deuten.<br />

Dennoch sind wir uns bewusst, dass so ein in kompletter Eigenregie entstandenes Erstlingswerk sicher nicht<br />

perfekt ist. Von Projekten wie diesem kann man für das Studium und für die Zeit danach einfach sehr viel<br />

mit nehmen: Das Sammeln von prak ti schen Erfahrungen in einer relativ ,geschützten‘ Umgebung ist für den<br />

Einstieg ins Berufsleben unschätzbar wertvoll.<br />

Vor dem Hintergrund dieses Erfolgserleb nis ses freuen wir uns jetzt schon auf neue praktische Aufgaben, die<br />

wir bereits im näch sten Semester angehen werden.“<br />

Christopher Groote<br />

35<br />

PROJEKTE


WETTBEWERB<br />

Erfolgreiche Briefmarkendesigner:<br />

1000 JAHRE AUF<br />

ZWÖLF QUADRATZENTIMETERN<br />

Die „Neu-Hamburger“ Bianca Becker und Peter Kohl vor einem<br />

hanseatischen Blickpunkt.<br />

St. Michaelis Hildesheim<br />

St. Michaelis zu Hildesheim wurde 1010 von Bischof<br />

Bernward (960-1022) als seine Grablege gegründet.<br />

Bernward war ein einflussreicher Geistlicher, der engen<br />

Kontakt zu Herrschern seiner Zeit hatte. Er wurde<br />

bereits kurz nach seinem Tod von Papst Coelestin III.<br />

(Amtszeit 1191-1198) heiliggesprochen. Die Kirche<br />

St. Michaelis zählt zu den bedeutendsten frühroma ni -<br />

schen Sakralbauten nördlich der Alpen und birgt eine<br />

Reihe herausragender Kunstschätze. Seit 1985 zählt sie<br />

zum Welterbe der UNESCO. Nach der Reformation<br />

wurde vereinbart, dass der Bereich des Grabes von<br />

Bischof Bernward der katholischen Kirche untersteht,<br />

der Rest des Bauwerks der lutherischen Landeskirche.<br />

Am 22. März 1945 bis auf die Grundmauern zerstört,<br />

wurde St. Michaelis schnell auf bewundernswerte<br />

Weise wiederaufgebaut.<br />

Bianca Becker und Peter Kohl berichten nachfolgend<br />

über sich selbst und ihr Engagement im Bereich<br />

„Briefmarken“:<br />

36<br />

Bianca Becker und Peter Kohl haben mit ihrem<br />

Ent wurf einer Briefmarke eine starke – auch pro fes -<br />

sorale – Konkurrenz geschlagen. Die beiden Absol -<br />

ven ten des Studiengangs Kommunikationsdesign der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> sind sogar zum zweiten Mal<br />

erfolgreich. Nach der Briefmarke zum 100. Geburts -<br />

tag von Oskar Schindler vor zwei Jahren ist es jetzt<br />

eine Briefmarke anlässlich „1000 Jahre St. Michaelis<br />

Hildesheim“. Dieser Sakralbau nimmt eine ganz her -<br />

vorragende Stellung in architektonischer, kunstge -<br />

schichtlicher und natürlich religiöser Hinsicht ein.<br />

Beruflicher Werdegang<br />

Wir haben ab 2001 an der FHW (heute HS<strong>RM</strong>) stu diert<br />

und dort im Februar 2006 unser Diplom gemacht. Ein<br />

Teil davon – unser Gestaltungsdiplom – befasste sich<br />

mit den deutschen Briefmarken.<br />

Seitdem haben wir zunächst als Freelancer von Wies -<br />

baden aus im Rhein-Main-Gebiet gearbeitet und sind<br />

dann 2008 nach Hamburg übergesiedelt.<br />

Nicht selten arbeiten wir auch von hier aus noch für<br />

Wiesbadener Agenturen: Bianca Becker mit Schwer -<br />

punkt Verpackungsdesign (z.Zt. in einer Festan stellung)<br />

und Peter Kohl mit Schwerpunkt Corporate Design<br />

und Web (weiterhin freiberuflich).<br />

Allgemein<br />

Mit unserem Gestaltungsdiplom haben wir uns beim<br />

Bundesfinanzministerium für die Aufnahme in den<br />

Grafiker-Pool beworben, der die deutschen Brief -<br />

marken gestaltet.<br />

Weitere Infos über uns, unsere Diplomarbeit und unsere neuen Briefmarken gibt's unter:<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Seitdem bekommen wir etwa vier Wettbewerbs-Ein -<br />

ladungen pro Jahr zu unterschiedlichen Briefmarken-<br />

Themen. Eines davon war Mitte letzten Jahres "1000<br />

Jahre St. Michaelis Hildesheim". Nach welchen Krite -<br />

rien welcher Gestalter welches Thema zugewiesen be -<br />

kommt, wissen wir leider nicht.<br />

Zum Motiv<br />

Die St. Michaeliskirche in Hildesheim lässt sich dank<br />

ihrer typisch romanischen Bauweise wohl am besten<br />

mit dem Wort "Gottesburg" beschreiben.<br />

Nach unserer ersten Recherche war relativ schnell<br />

klar, dass es bei dieser Marke auf eine illustrative<br />

Umsetzung hinauslaufen würde: Vor der dargestellten<br />

Südost-Seite der Kirche steht ein riesiger Baum, der<br />

einen Großteil der Fassade verdeckt und es praktisch<br />

unmöglich machte, diese auf einem einzelnen Foto<br />

komplett wiederzugeben.<br />

Aber auch bei der Illustration war dieser Baum nicht<br />

gerade hilfreich, denn dank ihm mussten wir die Posi -<br />

tion jedes Fensters und jedes Mauervorsprungs anhand<br />

von Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

Stück für Stück rekonstruieren.<br />

Neben dem jetzt umgesetzten Entwurf haben wir sechs<br />

weitere Entwürfe zu dem Wettbewerb eingereicht (die<br />

Anzahl der Einreichungen ist nicht begrenzt).<br />

www.neue-briefmarken.de<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Eine „Gottesburg“ wird 1000 Jahre alt und die dazugehörige Briefmarke<br />

stellt einen neuen Erfolg für Bianca Becker und Peter Kohl dar.<br />

Realisierung<br />

Die Nachricht, dass unsere Marke gewonnen hat und<br />

wir den Auftrag zur Umsetzung haben, kam kurz vor<br />

unserem Urlaub. Somit entstand ein Teil der Rein zeichnung<br />

notgedrungen auf einem holländischen Bootsan -<br />

leger. Abgesehen davon haben wir uns natürlich riesig<br />

gefreut, dass wir unseren Erfolg mit der Oskar-Schindler-<br />

Marke wiederholen konnten!<br />

Trotz kleinerer Schwierigkeiten, wie z.B. dem unvor hergesehenen<br />

Zusatztext "Weltkulturerbe der UNESCO"<br />

(nicht gerade wenig bei zwölf Quadratzentimetern<br />

Gesamtfläche), erfolgte die Umsetzung der Marke im<br />

vorgesehenen Zeitrahmen. Auch die Zusammenarbeit<br />

mit der Wertpapierdruckerei in Leipzig war sehr an -<br />

genehm, so dass der Druck reibungslos über die Bühne<br />

gehen konnte.<br />

Neben der Marke selbst haben wir dazu passend Erst -<br />

tagsstempel, Ersttagsblatt, Ersttagsbrief und Zehner -<br />

bogenrand gestaltet.<br />

Sonstiges<br />

Die Marke ist seit dem 4. Januar in allen Postfilialen<br />

erhältlich und wurde am 21. Januar mit einem feier -<br />

lichen Akt in der Michaeliskirche der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Die Resonanz der Hildesheimer war bis<br />

jetzt überwiegend positiv.<br />

37<br />

WETTBEWERB


INTERNATIONAL<br />

Berufspraktisches Semester<br />

„FERN DER HEIMAT“<br />

Internationale Wirtschaftsingenieure in aller Welt<br />

Über den großen Teich in die USA, weiter nach China, Neuseeland, Malaysia, Indien und zurück über Nord -<br />

afrika und Frankreich nach Deutschland, so wäre die Weltreise perfekt. Komfortabel wäre sie auch, wenn<br />

man sich in den genannten Ländern von den dort zu treffenden internationalen Wirtschaftsingenieuren (IWI)<br />

des Campus Rüsselsheim herumführen lassen könnte. Aber die IWIs in aller Welt machen dort nicht Urlaub,<br />

sondern absolvieren ihr berufspraktisches Semester (BPS).<br />

Dieses Praktikum, welches im Ausland absolviert wer -<br />

den muss, dient dabei einer ersten Orientierung im<br />

ange strebten Berufsfeld, vermittelt Einsichten in die<br />

Arbeits welt im Gastland und ermöglicht es, länder spe -<br />

zifische Besonderheiten kennen zu lernen. Es vermittelt<br />

außerdem technische und organisatorische Zusammen -<br />

hänge in Firmen weltweit sowie das soziale Umfeld im<br />

Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs. Die Sozialkom -<br />

pe tenz steht im Ausland somit im Vordergrund. Diese<br />

einmalige Erfahrung ist immer noch der Schlüssel für<br />

die weitere Karriere als Wirtschaftsingenieur und<br />

ermöglicht den schnellen Einstieg in die Berufswelt.<br />

Am 26. November 2009 wurde das BPS Thema des tra -<br />

ditionellen IWI BPS Abends; ein krönender Abschluss<br />

und seit Jahren fester Bestandteil des Studiengangs.<br />

Vorausgegangen waren drei Tage Fachpräsentationen,<br />

in denen jede Studentin/jeder Student ihre bzw. seine<br />

Firma und ihr/sein Aufgabenfeld den Kommilitonen<br />

präsentierte. Im Rahmen dieser Präsentationen konn ten<br />

auch jüngere Semester Ideen für ihr BPS sammeln und<br />

Kontakte zu den Firmen erhalten.<br />

Als Ort für den Erfahrungsaustausch dient aber vor<br />

allem der IWI BPS Abend. In lockerer und stimmungs -<br />

voller Atmosphäre präsentierten die Heimkehrer<br />

aus aller Welt den knapp 70 anwesenden Studenten,<br />

Professoren und Angehörigen ihre BPS-Länder. Mit<br />

eigenen Tischen vertreten waren die Regionen und<br />

Länder Frankreich, USA, Belgien, Asien, China und<br />

Neuseeland.<br />

38<br />

Die Karte zeigt (fast) alle BPS-Orte seit dem Jahr 2000.<br />

Neben landestypischen Spezialitäten, wie Hot Dogs,<br />

Baguette mit Käse und Salami, Frühlingsrollen und<br />

belgischem Bier, konnten sich die jüngeren Semester<br />

nochmals über Praktikumsmöglichkeiten und natür lich<br />

auch die einzelnen Länder austauschen. Für die Siebt -<br />

semester war es eine Gelegenheit, sich außerhalb der<br />

Vorlesungen nochmals über die Zeit im Ausland zu<br />

unterhalten und das halbe Jahr Revue passieren zu<br />

lassen. Spontane Vorträge und Berichte über das Er -<br />

lebte lockerten den Abend auf und vermittelten nicht<br />

nur, dass das Praktikum teilweise harte Arbeit war,<br />

sondern man auch mit Menschen und anderen Kul turen<br />

wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.<br />

Zum ersten Mal wurde der Abend zum größten Teil<br />

durch eine kleine Gruppe Studierende organisiert und<br />

veranstaltet. Mit Ständen vertreten waren auch der<br />

IWI Alumni Verein, dessen frisch gebackene Waffeln<br />

sich großer Beliebtheit erfreuten, und die Firma MLP<br />

als Mitsponsor des Abends.<br />

Das berufspraktische Semester ist auch Teil des Bachelorprogramms<br />

und sorgt somit für eine Fortführung<br />

des erfolgreichen und wertvollen Konzeptes eines<br />

Auslandspraktikums.<br />

Dominik Mohr,<br />

Internationales<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

BELGIEN<br />

Wir haben unser BPS bei dem Unternehmen<br />

Bosch in Belgien absolviert. Belgien hat<br />

rund zehn Millionen Einwohner und ist in<br />

drei Regionen unterteilt, die flämisch-, französisch-<br />

und deutschsprachige Region. Wir<br />

waren in dem kleinen Städtchen Tienen, das<br />

zur flämischen Region zählt, angesiedelt.<br />

Obwohl das Land nicht so groß ist, gibt es<br />

sehr viel zu sehen. Besonders fällt die<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


BELGIEN<br />

Architektur Belgiens auf. Wenn man in Belgien ist, darf ein Besuch in<br />

Brüssel nicht fehlen, das dort stehende Atomium ist eine echte Sehenswürdigkeit.<br />

Tipp: der Nordsee-Strand in „De Haan“ ist zu empfehlen.<br />

NEUSEELAND<br />

Wir, Carmen Tropsch und Christina Heinrichs, haben<br />

unser BPS bei Mercedes-Benz in Auckland, Neusee -<br />

land absolviert. Von Anfang an wurden wir von unse ren<br />

Kollegen mit der für die Kiwis typischen Freundlich -<br />

keit aufgenommen. So fiel uns das Eingewöhnen am<br />

anderen Ende der Welt auch nicht wirklich schwer,<br />

vor allem wenn man aus dem kalten, regnerischen<br />

deutschen Winter in das sonnige und vom Meer um -<br />

gebene Auckland zieht. Das gute Wetter zu Beginn<br />

unseres Aufenthalts haben wir dann genutzt, um uns<br />

die schönsten Ecken der Nordinsel anzusehen. Dazu<br />

zählten Ausflüge nach Cape Reinga, die Bay of Islands,<br />

zahlreiche kleinere Strände in der Umgebung, Roto rua<br />

mit seinen Thermalquellen und ein unvergesslicher<br />

Fallschirmsprung in Taupo.<br />

Nach unserem Praktikum haben wir uns knapp drei<br />

Wochen Zeit genommen, um uns ein Auto zu mieten<br />

und damit die Südinsel Neuseelands zu erkunden. Im<br />

August hat man dazu zwar nicht immer unbedingt<br />

das beste Wetter, dafür ist man aber auch kein Teil<br />

der Touristenmasse, die im Sommer durch das Land<br />

zieht. Highlights auf unserem Trip waren die türkis -<br />

farbene Hokitika Schlucht, die Gletscherwanderung<br />

am Franz Josef Glacier, Skifahren in Wanaka, die<br />

Bootstour im Milford Sound und ein Rundflug mit<br />

Whalewatching in Kaikoura.<br />

Unser halbes Jahr in Neuseeland war also, wie man<br />

sich vorstellen kann, eine rundum tolle Erfahrung,<br />

die wir nie mehr vergessen werden!<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Bootstour in der<br />

Bay of Islands<br />

(Christina Heinrichs<br />

und Carmen<br />

Tropsch, v.l.).<br />

MALAYSIA<br />

Hüseyin Uysal - Skyline von Hong Kong am Pier.<br />

Ich hatte das Glück, ein Praktikum<br />

in Malaysia bei der Firma Merce des-<br />

Benz absolvieren zu können.<br />

Die Erfahrungen, die ich dort in der<br />

Firma im Marketing und auch im<br />

Land, bezüglich Kultur und Essen,<br />

machen konnte, waren sehr wert -<br />

voll. Ich fand es sehr interessant zu<br />

sehen, wie drei verschiedene Kult<br />

uren miteinander leben. Auch hatte<br />

ich die Möglichkeit, das Land und<br />

die Region Südost-Asien ausgiebig<br />

zu bereisen. Wenn sich die Möglich -<br />

keit ergeben würde, ginge ich gerne<br />

wieder zurück.<br />

FRANKREICH<br />

Mit großer Erwartung und voller Spannung startete<br />

ich Anfang März 2009 mein sechsmonatiges berufs -<br />

praktisches Semester in Frankreich.<br />

Durch die wunderbare Zeit in Toulouse bot sich mir<br />

die einmalige Möglichkeit, die Stadt und das Umfeld<br />

kennenzulernen sowie wertvolle Erfahrungen zu<br />

sammeln. Meine Zeit im Ausland und vor allem mein<br />

Praktikum bei der Airbus Operations GmbH waren<br />

ein voller Erfolg.<br />

Ich hatte nicht nur das Glück, in einem internationa len<br />

Umfeld mit einem sehr gut funktionierenden Team<br />

täglich spannende und vor allem abwechslungsreiche<br />

Aufgaben zu lösen, sondern dazu noch viele neue<br />

Freunde mit unterschiedlichem kulturellen Hinter -<br />

grund kennenzulernen.<br />

39<br />

INTERNATIONAL


PROMOTION<br />

40<br />

WAS IN<br />

ERDBEEREN<br />

STECKT –<br />

auf Spurensuche am Scottish Crop<br />

Research Institute (SCRI) in Dundee<br />

Im Rahmen einer „Short Term Scientific Mission“ finanziert COST Euroberry 863 Reise -<br />

kosten, die den Austausch von Wissenschaftlern fördern, die an Beerenobst forschen.<br />

Nach Empfehlung von Erika Krüger und dem genehmigten Antrag ging es für mich am<br />

15. November auf diesem Weg für drei Wochen zum SCRI (Scottish Crop Research Institute)<br />

nach Invergowrie in Schottland.<br />

Die Caird Hall am City Square in Dundee. Blick auf den abendlichem Himmel in Invergowrie.<br />

Invergowrie liegt in der Nähe von Dundee und ist an<br />

der Ostküste Schottlands gelegen. Das Ziel dort war<br />

es, Methoden zur Bestimmung von Ellagtanninen in<br />

Erdbeeren zu erlernen und Unterschiede zwischen<br />

Sorten, Herkunft und Anbautechniken zu unter suchen.<br />

Ellagtannine sind eine Klasse von Polyphenolen, die<br />

hauptsächlich in Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren,<br />

Granatäpfeln oder Walnüssen vorkommen. Sie wirken<br />

antioxidativ und ihnen wird ein positiver Gesundheits -<br />

effekt zugeschrieben.<br />

Ausgerüstet mit getrockneten Erdbeerextrakten holte<br />

mich Gordon McDougall, Wissenschaftler am SCRI,<br />

vom Bahnhof in Dundee ab. Nachdem ich beim zwei -<br />

ten Versuch den Beifahrersitz gefunden hatte, wurde<br />

ich zum Cottage auf dem Gelände des SCRI gebracht,<br />

in dem ich die nächsten drei Wochen verbringen sollte.<br />

Der erste Tag startete leider nicht so gut: Gordon hatte<br />

sich eine Grippe geholt. Darum lieferte er mich bei<br />

seiner technischen Mitarbeiterin Pat ab und versorgte<br />

mich mit Literatur. Pat stellte mich den weiteren etwa<br />

40 Mitarbeitern der Arbeitsgruppe „Plant products<br />

and food quality“ vor. Danach führte sie mich durch<br />

die Labore und regelte die organisatorischen Dinge.<br />

Die Labore, eher älteren Baujahrs, waren sehr gut<br />

organisiert und ausgestattet. Geforscht wurde aber<br />

nicht nur an Beerenobst, sondern beispielsweise auch<br />

an Broccoli, Kartoffeln, Kräutern oder Rhabarber.<br />

Viele Projekte laufen hier in Kooperation mit anderen<br />

Forschungseinrichtungen. Nachmittags war ich dann<br />

ausgerüstet mit Laborbuch, neuer E-Mail Adresse und<br />

einer Menge (Sicherheits-) Belehrungen zum Lesen<br />

und Unterschreiben. Am folgenden Tag versorgte mich<br />

Gordon, der immer noch zu Hause das Bett hütete,<br />

mit ersten Anweisungen für das Labor.<br />

Ellagtannine separieren<br />

Am Mittwoch konnte endlich besprochen werden, wie<br />

wir weiter mit den mitgebrachten Proben vorgehen.<br />

Wir probierten eine neue Methode aus, die die Ellag -<br />

tannine von den übrigen Phenolen abtrennen sollte –<br />

was auch auf Anhieb funktionierte. So konnte ich alle<br />

mitgebrachten Erdbeerproben auf diese Weise aufar -<br />

beiten. Die separierte Fraktion der Ellagtannine wurde<br />

dann mit einer LC/MS-Schnellmethode analysiert, die<br />

vor mir eine Wissenschaftlerin aus Italien entwickelt<br />

hatte. Mit dieser Methode konnten wir dann die ersten<br />

Unterschiede zwischen den Sorten und den Stand orten<br />

aufklären. Die Proben wurden anschließend mit einer<br />

umfassenderen Methode untersucht. Details zu den<br />

Methoden können unter folgenden Link aufgerufen<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


werden: http://www.euroberry.it/short_term_s_m.html.<br />

Im Labor waren Pat und natürlich auch die anderen<br />

Mitarbeiter eine sehr große Hilfe. Pat konnte teilweise<br />

schon erahnen, wenn ich etwas nicht fand …<br />

und hatte das Gesuchte dann oft schon griffbereit.<br />

In der letzten Woche half mir Susan, eine weitere<br />

Wissenschaftlerin, bei der Auswertung des Datenchaos.<br />

Susan nahm sich viel Zeit und zeigte mir einige Tricks<br />

und Kniffe in Excel und einem Programm für multi -<br />

variante Statistik. Mit Gordon brütete ich in dieser<br />

Woche – leider oft vergebens – über der einen oder<br />

anderen unaufgeklärten Substanz.<br />

Die Weihnachtsfeier war das Highlight an meinem letz -<br />

ten Arbeitstag am SCRI. Die Büroräume ver wandelten<br />

sich in kleine Schönheitssalons und mittags fuhren<br />

dann alle herausgeputzt zu einem Pub in Dundee, in<br />

dem ein Dreigängemenü auf uns wartete. Der Tisch war<br />

dekoriert mit Partybomben und -krachern, die auch<br />

gleich ihre Verwendung fanden. Die Sekretärin Laura<br />

spielte Santa Claus und verteilte die Wichtelgeschenke.<br />

Im Anschluss daran zogen fast alle durch weitere Pubs.<br />

Viele Mitarbeiter spendierten mir noch einen Drink<br />

an diesem Abend und ich war ganz froh, dass die Pubs<br />

in Schottland eine Sperrstunde haben.<br />

Am Sonntag traf ich mich dann mit einem Teil der<br />

Wissenschaftler am Bahnhof in Dundee um in Harro -<br />

gate/England an der internationalen Konferenz für<br />

Polyphenole und Gesundheit teilzunehmen.<br />

Es war sicher nicht die günstigste Jahreszeit, um nach<br />

Schottland zu reisen, doch auch wenn sie anfangs schwer<br />

zu verstehen waren, heiterten die freundlichen und<br />

herz lichen Schotten den Arbeitsalltag mit ihrer auf -<br />

merk samen Art wirklich auf. Insbesondere das inter -<br />

nationale Klima beim SCRI trug sehr zur angenehmen<br />

Atmosphäre bei. Sehr positiv empfand ich den wissen -<br />

schaftlichen Austausch und das bedingungslose Zeit -<br />

nehmen um Wissen weiterzugeben. Dadurch habe ich<br />

nicht nur einiges aus dem Laboralltag mitgenommen,<br />

sondern auch eine Menge dazugelernt. Auf meinen<br />

nächsten Schottlandaufenthalt freue ich mich schon<br />

sehr; dann aber bestimmt an längeren Tagen.<br />

Melanie Josuttis,<br />

Fachbereich Geisenheim<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Die Ellagtannine in Erdbeeren gelten als gesundheitsfördernd.<br />

Fröhliche Weihnachtsfeier in einem Pub in Dundee.<br />

Edinburgh, mit der Touristenattraktion Arthurs Seat in der Ferne.<br />

Cottage beim Scottish Crop Research Institute.<br />

41<br />

PROMOTION


PROMOTION<br />

INFO<strong>RM</strong>ATIKSTUDIUM<br />

IN WIESBADEN:<br />

vom Erstsemester<br />

zum Fachtagungs-Referenten<br />

Mein Studium der Allgemeinen Informatik begann<br />

ich nach Abitur und Zivildienst im Wintersemester<br />

1996/1997 am damaligen Fachbereich Informatik<br />

der Fachhochschule Wiesbaden, heute <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong>. Mit Prof. Dr. Reinhold Kröger kam ich<br />

im Haupt studium zunächst in der Lehrveranstaltung<br />

„Betriebssysteme und Grundlagen Verteilter Systeme“<br />

in Kontakt. Im weiteren Studienverlauf belegte ich bei<br />

ihm die Vertiefungsveranstaltung „Verteilte Systeme“,<br />

in deren Verlauf ich erstmals mit Fragestellungen zu<br />

Überwachung und Management von großen verteilten<br />

Software-Anwendungen in Berührung kam.<br />

Im Anschluss an diese Veranstaltung absolvierte ich<br />

mein sechsmonatiges Praxissemester bei einem irischen<br />

Software-Hersteller in Dublin und konnte so erste<br />

Auslandserfahrungen in einem internationalen Soft -<br />

ware-Entwicklungsteam sammeln. Nach meiner Rück -<br />

kehr nach Wiesbaden arbeitete ich neben dem Studium<br />

als studentische Hilfskraft in einem Drittmittel-For -<br />

schungsprojekt im Labor für Verteilte Systeme von<br />

Prof. Dr. Kröger.<br />

Im März 2001 begann ich im Labor meine Diplom -<br />

arbeit zum Thema „Entwurf eines Management-<br />

Infor mationsmodells für EJB-Anwendungen und<br />

seine Um setzung auf der Basis von CIM/WBEM“.<br />

Die Diplomarbeit weckte in mir den Spaß an wissen -<br />

schaftlichem Arbeiten: die Ergebnisse wurden im<br />

An schluss auf einer angesehenen internationalen Konferenz<br />

zum Thema IT-Management und auf einem<br />

nationalen Workshop vorgestellt. Weiterhin wurde ich<br />

für die Teilnahme an den Informatiktagen der Gesell -<br />

schaft für Informatik ausgewählt, wo ich meine Ergeb -<br />

nisse ebenfalls vortragen durfte.<br />

42<br />

Master-Studium in Cork, Irland<br />

Im Anschluss an mein Diplomstudium begann ich in<br />

Teilzeit als Drittmittel-Projektmitarbeiter in einem<br />

BMBF-geförderten Forschungsprojekt im Labor für<br />

Verteilte Systeme zu arbeiten und Lehraufträge am<br />

Fachbereich Informatik zu halten. Gleichzeitig begann<br />

ich ein forschungsorientiertes Master-Studium am<br />

Cork Institute of Technology (CIT), Cork, Irland.<br />

In der gemeinschaftlich von Prof. Dr. Kröger und<br />

Dr. Jeanne Stynes (CIT) betreuten Arbeit entwickelte<br />

ich die Architektur für eine flexible, modulare elektro -<br />

nische Lernumgebung, die hochschulübergreifend ein -<br />

gesetzt werden kann. Während des Master-Studiums<br />

war ich für mehrere kurze und einen mehrmonatigen<br />

Forschungsaufenthalt am CIT in Irland. Nach dem<br />

erfolgreichen Abschluss der Master-Arbeit begann ich<br />

im November 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

(Vollzeit) im Labor für Verteilte Systeme. Finanziert<br />

wurde meine BAT IIa-Stelle durch mehrere aufein -<br />

anderfolgende BMBF-geförderte Forschungsprojekte<br />

mit unterschiedlichen Industriepartnern, eine mehr -<br />

monatige Finanzierungslücke konnte durch die Unter -<br />

stützung des Präsidenten der FHW überbrückt werden.<br />

Externe Promotion an der Universität Kassel<br />

Neben der Arbeit in den Forschungsprojekten und<br />

weiteren Aufgaben im Labor für Verteilte Systeme be -<br />

gann ich Ende 2005 mit meiner Promotion als ex terner<br />

Doktorand bei Prof. Dr. Kurt Geihs an der Universität<br />

Kassel. In meiner Dissertation befasste ich mich mit<br />

der Durchsetzung von Dienstgüteanforderungen in<br />

großen und dynamischen dienstorientierten Software-<br />

Systemen. Kennzeichnend für solche Systeme sind<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


komplexe Abhängigkeitsbeziehungen und dezentrale<br />

Strukturen, die aus Management-Sicht eine Koope ra -<br />

tion autonomer, in Software realisierter Management-<br />

Agenten zur übergreifenden Ziel-Erreichung notwendig<br />

machen. Der von mir entwickelte Ansatz verwendet als<br />

Basis für die Management-Kooperation ein Auktions -<br />

verfahren und ermöglicht so gleichzeitig die Ausrich tung<br />

des Kooperationsprozesses an monetären Prioritäten<br />

auf Geschäftsebene.<br />

Im Sommer 2008 verließ ich die <strong>Hochschule</strong> für<br />

einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am IBM<br />

T.J. Watson Research Center in New York. In einem<br />

inter national besetzten Team von Wissenschaftlern<br />

beschäf tigte ich mich mit der Modellierung von<br />

Ab hängigkeitsbeziehungen in komplexen Software-<br />

Sys temen. Inhaltlich stellte diese Zeit eine große<br />

Bereicherung meiner Dissertation dar und brachte<br />

viele interessante Anregungen und Kontakte.<br />

Im September 2009 konnte ich die Arbeiten an meiner<br />

Dissertation abschließen und die Arbeit zur Begut ach -<br />

tung einreichen. Im November folgte dann die erfolg -<br />

reiche Verteidigung des Themas.<br />

Seit meinem ersten wissenschaftlichen Artikel im Jahr<br />

2001 habe ich während des Master-Studiums und der<br />

Promotion etwa 30 wissenschaftliche Beiträge als<br />

Autor und Mitautor in Zeitschriften und auf interna -<br />

tionalen und nationalen Konferenzen und Workshops<br />

veröffentlicht. Ich war Gutachter für die wissen schaft -<br />

lichen Beiträge mehrerer internationaler Tagungen<br />

und konnte im Jahr 2009 am Dagstuhl-Seminar „Self-<br />

Healing and Self-Adaptive Systems“ teilnehmen.<br />

Dr. rer. nat. Markus Schmid<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

„Das Jahr 2009 war für das Labor für Verteilte<br />

Systeme ein besonders erfolgreiches Jahr.<br />

Da ist zunächst die erfolgreiche Promotion<br />

mit der Note „sehr gut“ von Dr. Markus<br />

Schmid. Promoviert wurde er an der Uni<br />

Kassel unter gemeinsamer Betreuung mit<br />

dem dortigen Prof. Dr. Kurt Geihs.<br />

Prof. Dr. Detlev Reymann<br />

(rechts), Präsident der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>,<br />

gratulierte Markus Schmid<br />

(Mitte) zu dessen Promotion.<br />

In Wiesbaden wurde der<br />

erfolgreiche Doktorand von<br />

Prof. Dr. Reinhold Kröger<br />

(links), Leiter des Labors<br />

„Verteilte Systeme“, betreut.<br />

Auch wurden mehrere Master-Arbeiten im<br />

Zusammenhang mit Forschungsprojekten<br />

abgeschlossen, insbesondere die von Herrn<br />

Holger Machens in Zusammenarbeit mit dem<br />

Cork Institute of Technology, Irland.<br />

Ebenso freue ich mich über die Berufung von<br />

Dr. Robert Kaiser an die Fachhochschule<br />

Bingen. Dort hat er zum Wintersemester<br />

2009/10 eine Professur für die Lehrgebiete<br />

„Mikro prozessortechnik und Embedded<br />

Systems“ übernommen. Im Rahmen seiner<br />

Promotion an der Uni Koblenz habe ich<br />

Dr. Kaiser hier in Wiesbaden betreut.<br />

Zusammen mit Dr. De busmann sind somit<br />

in den vergangenen fünf Jahren bereits drei<br />

Doktoranden in meinem Labor betreut<br />

worden. Und sie haben alle samt erfolgreich<br />

abgeschnitten!“<br />

Prof. Dr. Reinhold Kröger,<br />

Labor für Verteilte Systeme<br />

43<br />

PROMOTION


HS <strong>RM</strong> INTERN<br />

NEUE PROFESSORINNEN<br />

44<br />

NEUE PROFESSOREN<br />

Prof. Dipl.-Ing. Volker Kleinekort, geboren 1973 in Herten<br />

Fachgebiet „Stadträumliches Entwerfen und Gebäudelehre“<br />

im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen<br />

Volker Kleinekort besitzt eine abgeschlossene Ausbildung als Maschinenbaumechaniker,<br />

an die sich von 1995 bis 2002 ein Architekturstudium an der <strong>Hochschule</strong> Bochum anschloss.<br />

Nach Erhalt seines Diploms absolvierte er ein Postgraduiertenstudium an der Kunstaka demie<br />

Düsseldorf. In dieser Zeit gründete er ein eigenes Büro in Düsseldorf mit Arbeitsschwer -<br />

punkt im Städtebau und Wohnungsbau. Hier gewann er diverse Preise in Wettbewerben und<br />

Workshops.<br />

Seit 2006 forscht Volker Kleinekort an der TU München zum Thema „Der Wandel öffentlicher<br />

Räume unter dem Einfluss informeller Handlungs- und Nutzungsstrukturen“. Ein<br />

weiteres Themenfeld seiner urbanistischen Forschung befasst sich mit „Infrastrukturrändern<br />

als Gegenstand forschenden Entwer fens“ und der Anwendbarkeit bildgebender Verfahren<br />

(image based research) auf die Stadtforschung.<br />

An der TUM war er von 2005 bis zu seinem Ruf an die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> auch als wis -<br />

senschaft licher Assistent am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum tätig.<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kiefer, geboren 1965 in Kaiserslautern<br />

Fachgebiet „Mechanik/Maschinendynamik/Finite-Elemente“<br />

im Fachbereich Ingenieurwissenschaften, Studienbereich Maschinenbau<br />

Dr. Thomas Kiefer studierte von 1984 bis 1991 Maschinenwesen mit der Vertiefung Theo -<br />

retischer Maschinenbau an der Universität Kaiserslautern. Während seiner anschließenden<br />

sechsjährigen Tätig keit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Technische<br />

Mechanik schrieb er seine Disser tation zum Thema „Fehlerlokalisation und Parameter -<br />

korrektur in Finite-Elemente-Modellen anhand gemessener Schwingungsdaten“.<br />

Schwerpunkte von Dr. Kiefers Forschungstätigkeit waren unter anderem die Entwicklung<br />

von Ver fahren zur Anpassung von FE-Modellen an reale Systeme und die Mitarbeit an<br />

Industrieprojekten angewand ter Forschung und Entwicklung.<br />

Im Anschluss an seine Promotion war Dr. Kiefer in unterschiedlichen Positionen bei der<br />

Adam OPEL GmbH tätig – zuerst als Entwicklungsingenieur, dann als Gruppenleiter in den<br />

Abteilungen Fahrzeug simulation und Fahrzeugsicherheit. Die Tätigkeitsschwerpunkte lagen<br />

dabei zum Einen auf der Entwick lung und Auslegung von Karosseriestrukturen und zum<br />

Anderen auf der Auslegung und Abstimmung von Systemen zur Auslösung der Airbag systeme.<br />

Vor seinem Ruf an die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> war Dr. Kiefer bereits an einer Ringvorlesung<br />

„Modell bildung Mechatronischer Systeme“ der <strong>Hochschule</strong> Darmstadt beteiligt.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


Prof. Dr. Thomas Heimer, geboren 1960 in Frankfurt am Main<br />

Fachgebiet „Innovationsmanagement/Projektmanagement“<br />

im Studienbereich Maschinenbau des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften<br />

Dr. Thomas Heimer studierte Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Universität in Frank-<br />

furt am Main. Nach seinem Diplom 1988 blieb er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fach -<br />

bereich Wirtschaftswissen schaften der Frankfurter Universität und promovierte „Zur Öko -<br />

nomik der Entstehung von Technolo gien: Eine theoretische und empirische Erörterung am<br />

Beispiel des Intelligent Home“. Im Rahmen seiner Tätigkeit an der Goethe-Universität baute<br />

er dort die „Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Technikfor schung“ mit auf. Im Rahmen seiner<br />

Tätigkeit an der Frankfurter Universität war Dr. Heimer Research Fellow an der Columbia<br />

University in New York und DAAD-Gastdozent für Volkswirtschaft an der Universität<br />

Leipzig.<br />

1995 verließ Dr. Heimer die Universität und übernahm die Abteilung „Technologie und<br />

Ökonomie“ beim VDI/VDE-Technologie zentrum Informationstechnik in Teltow. Hier leitete<br />

er bis 1999 unterschiedliche Bereiche und übernahm die Verantwortung für das Gebiet der<br />

Analyse wirtschaftlicher, politischer und sozialer Einflüsse auf den Innovationsprozess. 1999<br />

kehrte Dr. Heimer nach Frankfurt zurück und wurde zum Professor für Innovationsmanage -<br />

ment an die Frankfurt School of Finance & Management berufen. Hier übernahm er auch<br />

das Amt des Geschäftsführenden Dekans.<br />

Dr. Thomas Heimer arbeitete an wissenschaftlichen Projekten zum Thema Innovation für<br />

zahlreiche nam hafte Auftraggeber, unter anderem die Europäische Kommission, das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung und die Deutsche Bank AG.<br />

Prof. Dr. Thorsten Petry, geboren 1976 in Herborn<br />

Fachgebiet „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalmanagement/Organisation“<br />

im Fachbereich Wiesbaden Business School<br />

Dr. Thorsten Petry studierte von 1995 bis 2001 Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig-<br />

Universität Gießen und arbeitete dann als Strategieberater bei der Accenture GmbH. Schon<br />

während seines Studiums wählte er die Vertiefungsrichtung „Organisation, Führung, Personalwirtschaft“.<br />

Seine Entscheidung für eine akademische Laufbahn fiel 2003: Er kehrte als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Giessener Universität zurück und promovierte zum<br />

Thema „Netzwerkstrategie: Kern eines integrierten Managements von Unternehmensnetz -<br />

werken“.<br />

Neben seiner Lehrstuhltätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Justus-Liebig-Uni -<br />

versität arbeitete Dr. Petry als Managementberater in der Unternehmensberatung Excellence<br />

in Change. Nach Abschluss der Promotion im Jahr 2006 ging er als Projektleiter zu Capge mini<br />

Consulting in Offenbach und Stockholm, wo er bis zu seiner Berufung an die <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> Erfahrungen in internationalen Projekten zu Personalmanagement und Organi -<br />

sation sammelte. Darüber hinaus war Dr. Petry als internationaler Trainer tätig und unter -<br />

richtete unter anderem an der Global Capgemini University in Les Fontaines, Frankreich.<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

45<br />

HS <strong>RM</strong> INTERN


IMPRESSUM<br />

<strong>Journal</strong><br />

Zeitschrift der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />

<strong>RheinMain</strong> University of Applied Sciences<br />

Wiesbaden Rüsselsheim Geisenheim<br />

Erscheinungsweise:<br />

vierteljährlich,<br />

zur Mitte und zum Ende eines Semesters<br />

Herausgeber:<br />

Präsident der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />

Redaktion:<br />

Dr. Ernst-Michael Stiegler<br />

Ernst-Michael.Stiegler@hs-rm.de<br />

Birte Müller-Heidelberg<br />

Birte.Mueller-Heidelberg@hs-rm.de<br />

Anschrift:<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />

Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kurt-Schumacher-Ring 18<br />

65197 Wiesbaden<br />

Telefon 0611/ 94 95- 11 20<br />

Telefax 0611/ 94 95- 44 46 96<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge<br />

geben jeweils die Meinungen der<br />

Verfasserinnen und Verfasser wieder.<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

www.vmk-verlag.de<br />

Gestaltung:<br />

Eva-Maria Meuer<br />

www.vomrheingau.de<br />

Druck:<br />

Frotscher druck.medien.service<br />

Darmstadt<br />

Fotos und Abbildungen:<br />

Titel und S. 3: Becker/Kohl, Josuttis,<br />

Müller-Heidelberg<br />

Becker/Kohl S. 36, 37; Bertrams S. 4, 20, 21;<br />

Böhm S. 16; Brückner S. 14; Groote S. 35;<br />

Heimer S. 45; Josuttis S. 40, 41;<br />

Kiefer S. 44; Kleinekort S. 44; Korzuch S. 11;<br />

Mohr/BPS-Archiv IWI S. 38, 39;<br />

Müller-Heidelberg S. 17; Paul S. 30-34;<br />

Petry S. 45; Rasim S. 40, 48; Schlote S. 16;<br />

Stiegler S. 7, 8, 10-13, 21-25, 43;<br />

Teuscher S. 15; Trabert S. 18, 19; Zacher S. 9.<br />

Anzeigenschluss nächste Ausgabe:<br />

25. Mai 2010<br />

46<br />

NEUE MITARBEITERINNEN<br />

UND MITARBEITER<br />

Mayer, Ulrike 1. August 2009<br />

FB Ingenieurwissenschaften<br />

Deines, Irina 1. August 2009<br />

FB DCSM<br />

Scheyer, Ralph 26. August 2009<br />

FB Geisenheim<br />

Scheffler, Sabine 1. September 2009<br />

FB Ingenieurwissenschaften<br />

Schmelzle, Annette 1. September 2009<br />

FB Geisenheim<br />

Kulzer, David 1. September 2009<br />

ITC<br />

Rausch, Laura 1. September 2009<br />

FB Architektur und Bauingenieurwesen<br />

König, Michelle 1. September 2009<br />

SG III.2<br />

Franke, Ingo 21. September 2009<br />

FB Ingenieurwissenschaften<br />

Sobel, Nicolas 21. September 2009<br />

FB Ingenieurwissenschaften<br />

Huzel, Daniel 1. Oktober 2009<br />

FB Ingenieurwissenschaften<br />

Wächter, Carolin 1. Oktober 2009<br />

FB Geisenheim<br />

Schmitz, Katrin 1. Oktober 2009<br />

SG III.1<br />

Shanahan, Thomas 1. Oktober 2009<br />

FB Wiesbaden Business School<br />

Kitic, Milan 1. Oktober 2009<br />

SG IV.2<br />

Kämper, Rainer 7. Oktober 2009<br />

SG V.4<br />

Langguth, Tanja 5. November 2009<br />

FB DCSM<br />

Otte, Sebastian 16. November 2009<br />

FB DCSM<br />

Ahrend, Pamela 1. Dezember 2009<br />

SG IV.2<br />

Didierjean, Nicole 1. Januar 2010<br />

SG IV.2<br />

Hiltl, Claudia 1. Januar 2010<br />

SG IV.4<br />

Groß, Daniel 16. Januar 2010<br />

FB DCSM<br />

Dr. Friedrich, Peter 1. Februar 2010<br />

FB Wiesbaden Business School<br />

Bopp, Stefanie 1. Februar 2010<br />

FB Ingenieurwissenschaften<br />

Schäfer, Florian 15. Februar 2010<br />

FB DCSM<br />

Friedrich, Michaela 15. Februar 2010<br />

FB DCSM<br />

Schlechtriemen, Ute 16. Februar 2010<br />

FB Wiesbaden Business School<br />

Kubick, Liana 1. März 2010<br />

FB Architektur und Bauingenieurwesen<br />

Rehn, Sascha 1. März 2010<br />

FB Architektur und Bauingenieurwesen<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010


JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

WIWINET TRAUERT<br />

UM SEINE LIEBE<br />

MITSTREITERIN UND<br />

KOMMILITONIN<br />

Plötzlich und unerwartet verstarb im Januar unsere<br />

ehemalige Tutorin Edda Endele.<br />

Sie war 2009 als Tutorin mitverantwortlich für den Bereich<br />

Events und Vereinsentwicklung bei WiWiNet e.V.<br />

Viele haben sie in dieser Zeit als Ansprechpartnerin<br />

kennengelernt. Dabei hat sie nicht nur durch fachliches<br />

Können und unermüdliches Engagement viel Anerkennung<br />

und Hochachtung bei Vorstand, Mitgliedern und Partnern<br />

von WiWiNet e.V. erworben.<br />

Wir werden sie stets in dankbarer Erinnerung halten.<br />

WiWiNet e.V.<br />

Absolventen- und Studentenvereinigung der<br />

Wiesbaden Business School<br />

Edda Endele<br />

*<br />

†<br />

24. August 1986<br />

10. Januar 2010<br />

47<br />

HS <strong>RM</strong> INTERN

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