Journal Hochschule RM - Hochschule RheinMain
Journal Hochschule RM - Hochschule RheinMain
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JOURNAL<br />
DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1|2010
HS <strong>RM</strong> JOURNAL<br />
Das neue Hochschul-<br />
Sportprogramm ist da!<br />
2<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Editorial<br />
GLANZLICHTER<br />
Top-Master der Wiesbaden Business School ausgezeichnet<br />
Anerkennung für das Fachgebiet Holzbau<br />
Maschinenspende für Luxemburger Lycée<br />
Rheinland-pfälzischer Kinderschutzpreis 2008<br />
„Hermes“ für Forschungsprojekte<br />
„Raus aus dem Hörsaal, rein in die Wirtschaft“<br />
Cornelia Goethe-Preis<br />
BLICKPUNKTE<br />
Die schlauesten Gärtner<br />
Vorsitzender des neuen Hochschulrats gewählt<br />
In die Spitze der „Konferenz Hessischer<br />
Fachhochschulpräsidien“ aufgerückt<br />
Medien-Jury mit Wiesbadener Beteiligung<br />
„hit 2010“: Hochschulinformationstag für die Region<br />
„Gelebte Solidarität: jeder ist wichtig, jeder ist wertvoll“<br />
Erste Evaluation zu Bachelorabsolventen der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />
Coffee-to-go „interaktiv“<br />
„Wissenschaft und Wirtschaft profitieren voneinander“<br />
Neuberufene Profs profilieren sich<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Vorträge, Bücher, Aufsätze und Poster<br />
PROJEKTE<br />
„Hohe Qualität der abgegebenen Arbeiten“<br />
Hörsaal adé – neue Wege des Studierens<br />
WETTBEWERB<br />
1000 Jahre auf zwölf Quadratzentimetern<br />
INTERNATIONAL<br />
„Fern der Heimat“<br />
PROMOTION<br />
Was in Erdbeeren steckt<br />
Informatikstudium in Wiesbaden:<br />
Vom Erstsemester zum Fachtagungs-Referenten<br />
HS <strong>RM</strong> INTERN<br />
Neue Professorinnen/neue Professoren<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Wiwinet trauert<br />
Impressum<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
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Zum Titel:<br />
Beim Hochschulinformationstag „hit“ 2010 im<br />
März informierten sich 1700 Gäste – vorwiegend<br />
Oberstufenschülerinnen und -schüler – über<br />
das Studienangebot und das „Drumherum“ des<br />
Studiums an unserer <strong>Hochschule</strong> (siehe auch<br />
das Foto oben und den Bericht auf S. 17).<br />
Vorfreude auf die Erdbeerzeit im Juni kann der<br />
Beitrag auf Seite 40/41 wecken (Bild Mitte).<br />
Und: Wiesbadener Know-how ist auch in Ham -<br />
burg erfolgreich – sogar wenn es um Hildesheim<br />
geht (Foto unten und Seite 36/37).<br />
3<br />
INHALT
EDITORIAL<br />
4<br />
heute möchte ich mich Ihnen, die Sie an der Entwicklung unserer<br />
<strong>Hochschule</strong> interessiert sind, kurz vorstellen:<br />
Seit dem ersten März dieses Jahres bin ich als Vizepräsidentin der Hoch -<br />
schule <strong>RheinMain</strong> „die Neue“ im Team um unseren Präsidenten, den<br />
Kollegen Reymann. Es ist für mich, die ich seit dem Wintersemester<br />
2001/2002 der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> angehöre, damals noch Fachhoch -<br />
schule Wiesbaden, räumlich eine kleine Veränderung von der Wiesbaden<br />
Business School in der Bleichstraße zur Zentrale am Kurt-Schumacher-<br />
Ring. Persönlich und von meinem Werdegang her ist es hingegen eine<br />
riesige Veränderung.<br />
Von Hause aus bin ich Diplom-Volkswirtin mit mathematischen Neigun gen<br />
(Master of Science in Mathematics an der University of Sussex). Dies hat<br />
letztlich zu einer Spezialisierung auf die Versicherungs branche und einer<br />
Promotion in Betriebswirtschaft mit einem Versiche rungs thema geführt.<br />
Fachlich gehöre ich also eher zu den Spezialistinnen und Spezialisten. Und<br />
in dieser Eigenschaft wurde ich 2001 als Professorin für den auf Versiche -<br />
rungen und Finanzen spezialisierten Studiengang der WBS berufen. Dieser<br />
Studiengang befand sich im Aufbau und wurde von uns Lehren den –<br />
kaum aufgebaut – auf die gestuften Studiengänge umgestellt. Inzwischen<br />
ist er reakkreditiert und gut etabliert.<br />
Im Zuge dieses Prozesses habe ich begonnen, mich für die Rahmenbedin gungen der Tätig -<br />
keit an der <strong>Hochschule</strong> zu interessieren. Ich wollte wissen, wo genau ich angekommen war.<br />
Und da ist der beste Weg ein Engage ment in der Selbstverwaltung! Als Prodekanin, Mitglied<br />
des Fachbereichs rats, Mitglied in Berufungskommissionen und Leiterin des Prüfungsamtes<br />
der WBS spürte ich bald die Größe der dahinter stehenden Organisation, die mich intere ssierte.<br />
Als Senatsmitglied bekam ich einen kleinen Einblick in die Sorgen, Nöte und Freuden<br />
anderer Fachbereiche, aber auch in die Hoch schulpolitik, die unseren Alltag in den letzten<br />
Jahren stark verändert hat.<br />
Auf diesem Weg bin ich vielen Menschen begegnet, Studierenden, Pro fessoren und Mitarbei<br />
tern, die motiviert waren, Gutes für die <strong>Hochschule</strong> wollten und sich eingesetzt haben.<br />
Das war und ist mir ein Ansporn und eine Motivation, gemeinsam mit anderen möglichst<br />
gute Bedingungen für „unsere“ <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> zu schaffen. Und daher ist es mir<br />
eine besondere Ehre, dass ich vom Senat in das Amt der Vizepräsidentin gewählt wurde.<br />
In Zeiten von Bologna befindet sich die Hochschullandschaft durch die Ablösung der Diplomstudiengänge<br />
im Umbruch. Das Selbstverständnis der Bildungseinrichtungen hat sich ver -<br />
ändert. Die Anforderungen an die Qualität der Bildung sind gestiegen. Und die Finanz krise<br />
macht auch vor der Finanzierung der <strong>Hochschule</strong>n nicht halt. So gibt es viele Heraus forde -<br />
rungen, denen wir uns stellen, aber auch neue Chancen, die wir ergreifen wollen. Das können<br />
wir nur gemeinsam schaffen!<br />
Deshalb hoffe ich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und freue mich darauf, mit Ihnen<br />
die Zukunft unserer <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> zu gestalten.<br />
Prof. Dr. Christiane Jost,<br />
Vizepräsidentin<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
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HS <strong>RM</strong> JOURNAL
GLANZLICHTER<br />
„Sonntagskind“ und<br />
Preisträgerin „mit Ecken und Kanten“<br />
TOP-MASTER DER WIESBADEN<br />
BUSINESS SCHOOL AUSGEZEICHNET<br />
Für ihre besonderen Studienleistungen erhielten<br />
Veronika Fox und Hendrik Boerse den mit 2500 Euro<br />
dotierten Preis der Betriebswirtschaftlichen Gesell schaft<br />
Wiesbaden e.V. (BWG). Veronika Fox ist Absol ventin<br />
des Studiengangs Business Law und Hendrik Boerse<br />
Absolvent des Studiengangs International Business<br />
Administration des Fachbereichs Wiesbaden Business<br />
School. Der Preis wurde in Anwesenheit prominenter<br />
Gäste, darunter der Hauptgeschäfts führer der IHK<br />
und Mitglied des Hochschulrats unserer <strong>Hochschule</strong>,<br />
Joachim Nolde, in der IHK Wiesbaden, Wilhelmstraße,<br />
überreicht. Die beiden Preisträger erhielten ihre Aus -<br />
zeichnung aus den Händen von Hans Rauwolf, stellvertretender<br />
Vorsitzender des Vorstandes der BWG.<br />
Lobende Worte bekamen Veronika Fox und Hendrik<br />
Boerse von Vertretern ihrer Arbeitgeber, der Bera tungs -<br />
gesellschaft KPMG und der Sektkellerei Henkell. Auch<br />
die jeweiligen betreuenden Professoren beschrieben<br />
in ihren Laudationes die außerordentlich talentierten<br />
Preisträger.<br />
Prof. Dr. Robin Mujkanovic fand gleich zu Beginn<br />
seiner Ansprache beeindruckende Worte:<br />
„Wollte man die Begründung für die Verleihung des<br />
Absolventen preises der Betriebswirtschaftlichen Ge -<br />
sellschaft Wies baden an Frau Fox für ihre Leistungen<br />
im Bachelor- Studiengang Business & Law kurz fassen,<br />
könnte man sich auf die Aussage eines Praxispartners<br />
des Schwer punktfaches Rechnungslegung und Wirt -<br />
schaftsprüfung beschränken, der sie gerne eingestellt<br />
hätte: ‚Die Frau ist wirklich der Hammer! Wir hoffen,<br />
dass sie uns genauso toll findet, wie wir sie fanden.’“<br />
Da der Preis, wie Prof. Dr. Mujkanovic sagte, nicht für<br />
einen Eindruck bei einem Vorstellungsgespräch ver -<br />
geben wird, sondern für herausragende Leitungen und<br />
Engagement während des Hochschulstudiums, zählte<br />
er Fakten auf:<br />
„Bachelorabschluss mit der Note 1,1 als Jahrgangs beste<br />
und auch historisch beste Absolventin im Studiengang<br />
Business & Law; Bachelor-These mit sehr gut; Master-<br />
Abschluss mit 1,1 als Jahrgangsbeste über alle Master-<br />
Studiengänge des Fachbereichs sowie Masterthese mit<br />
sehr gut. Dies allein wird aber der Person ‚Veronika<br />
Fox’ nicht ausreichend gerecht. Aufgefallen ist sie dem<br />
Laudator mit Beginn des Hauptstudiums, haben ihre<br />
Diskussions beiträge und Fragen gelegentlich doch zu<br />
6<br />
imaginären Schweißperlen geführt; eine Situation die<br />
jeden Hoch schullehrer erfreuen sollte, weil man<br />
fachlich über durchschnittlich gefordert wird.“<br />
Dass Veronika Fox nicht nur mit ihren fachlichen<br />
Leis tungen im Studium eine auffällige Person war,<br />
sondern auch darüber hinaus ein hohes Maß an<br />
Ini tiative auf brachte, fasste Prof. Dr. Mujkanovic in<br />
seinen abschlie ßenden Worten zusammen:<br />
„Die herausragenden Leistungen der Preisträgerin<br />
beschränkten sich aber nicht nur auf den fachlichen<br />
Teil des Studiums, sie hat auch im Hochschulalltag<br />
besonderes Engagement ge zeigt. Sie übernimmt<br />
Verantwortung auch für andere. So zögerte sie nicht,<br />
Probleme mit einem Mitglied des Lehrkörpers auf<br />
Fachbereichsebene anzusprechen und eine sachge -<br />
rech te Lösung einzufordern (…). Auch gegenüber<br />
Kommilitonen äußerte sie ihre Meinung stets offen,<br />
auch wenn diese gelegentlich als unbequem oder ver -<br />
meintlich unsolidarisch empfunden wurde. Manche<br />
sehen hierin fälschlich Querulantentum, statt zutref -<br />
fend eine Person mit Ecken und Kanten zu erkennen,<br />
die Zivilcourage hat und einen Sinn für ‚richtig’ und<br />
‚falsch’ - eine Eigenschaft, die in unseren Tagen doch<br />
immer wieder gefordert wird.“<br />
Veronika Fox resümierte ihr Studium in ihrer<br />
Dankes rede folgendermaßen:<br />
„Ich bin froh, mich für eine Aus bildung an der Busi ness<br />
School Wiesbaden ent schieden zu haben. Die Hoch -<br />
schule sucht laut aktuellen Rankings sowohl in der<br />
Region als auch überregional ihresgleichen. So be -<br />
scheinigt u.a. das aktuelle Hochschul-Ranking der<br />
‚Zeit’ dem Fachbereich Wirtschaft der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> wieder einen der Spitzenplätze in der<br />
Liga der besten Business Schools. Meine Entscheidung<br />
für eine Ausbildung an dieser <strong>Hochschule</strong> hat es mir<br />
er möglicht, ein Studium auf sehr hohem fachlichen<br />
Niveau unter ausgezeichneten Lehrbedingungen fernab<br />
von überfüllten Hörsälen zu absolvieren. Dafür danke.<br />
Zwar wurde ich von Beginn meines Studiums im<br />
Studiengang Business Law mit hohen Anforderungen<br />
an die Studierenden konfrontiert – aber die Arbeit<br />
und die investierte Zeit haben sich gelohnt. Und ich<br />
konnte, teilweise bereits während meines Studiums, mit<br />
besten Voraussetzungen und mehr als dem notwen -<br />
digen Rüstzeug ins Berufsleben starten.“<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Hans Rauwolf vom Vorstand der Betriebswirtschaftlichen Gesellschaft Wiesbaden e. V. nahm die Preisverleihung an Veronika Fox<br />
und Hendrik Boerse vor: in der IHK Wiesbaden vor einheimischer Wirtschaftsprominenz.<br />
„Sonntagskind“ analysiert Risikomanagement<br />
Hendrik Boerse fragte sich, ob er etwa ein „Sonntags -<br />
kind“ sei – anbetracht zunächst der elterlichen Unter -<br />
stützung und danach seitens seines jetzigen Arbeit gebers;<br />
und nun noch der BWG-Preis! In seiner Masterarbeit<br />
beschäftigte er sich mit dem Risikomanagement<br />
von Mikrofinanzinstitutionen, die Kleinstkredite an<br />
Menschen in Amerika, Asien und Afrika vergeben.<br />
Wie können sich Kreditgeber absichern, wenn Kredit -<br />
nehmer wegen der Folgen einer Naturkatastrophe die<br />
Raten nicht bezahlen können? Oder wie sieht es mit<br />
der Absicherung des Währungsrisikos aus, das dann<br />
entsteht, wenn Mikrofinanzinstitute – wie es der Regelfall<br />
ist – ihr Kapital in starker Währung erhalten, in<br />
schwacher lokaler Währung ausleihen und dann bei<br />
Fälligkeit wieder in starker Währung zurückzahlen<br />
müssen? Das waren nur zwei Fragen, denen Hendrik<br />
Boerse auf den Grund ging.<br />
Prof. Dr. Franz Giesel, der betreuende Professor, fasste<br />
den ausgezeichneten Werdegang von Hendrick Boerse<br />
zusammen:<br />
„Im Oktober 2002 hat er an der Fachhoch schule Wies -<br />
baden mit dem Studium Insurance and Finance begon<br />
nen, dort den Schwerpunkt ‚Risikomanagement’<br />
belegt und als bester Absolvent seines Jahrgangs das<br />
Studium abgeschlossen. Während seines Studiums hat<br />
er qualifizierte Arbeiten und Praktika bei der Fraport<br />
AG, bei Skoda Deutschland und bei Ernst &Young<br />
übernommen. Im letzten Semester studierte er aus<br />
eigener Initiative heraus mit einem Stipendium der<br />
uns allen bekannten Richard-Müller-Stiftung an der<br />
École Supérieur de Commerce in Nizza. Danach ist er<br />
in den englischsprachigen Master-Studiengang Interna<br />
tional Business Administration gewechselt und hat<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
dort im März letzten Jahres den Mastertitel erworben,<br />
wieder als bester Absolvent seines Jahr gangs. Er<br />
dokumentiert durch sein Studium die Durchläs sig keit<br />
der Studiengänge der Wiesbaden Business School und<br />
auch, wie Masterstudierende in einem neuen Stu -<br />
diengang von dem erworbenen Wissen des früheren<br />
Studiengangs profitieren können.“<br />
In seinen Dankesworten zur Verleihung des Preises<br />
blickte Hendrik Boerse auf die faszinierende – und<br />
seine Masterarbeit inspirierende – Begegnung mit dem<br />
Nobelpreisträger Muhammad Yunus, dem benga lischen<br />
Wirtschaftswissenschaftler, zurück und brachte seine<br />
Bewertung des Studiums an der Wiesbaden Business<br />
School auf den Punkt:<br />
„Ich hatte das große Vergnügen, hier in Wiesbaden die<br />
Rede von Prof. Yunus zu hören, der im Jahr 2006 den<br />
Friedensnobelpreis für sein Konzept der Mikrofinanz<br />
erhielt, welches dann ja auch das Thema meiner Master -<br />
thesis wurde. Heute vergibt Prof. Yunus nicht mehr<br />
nur Kredite an Kleinstunter nehmer, sondern auch<br />
Studentenkredite an Kinder aus armen Familien, deren<br />
Eltern meist sogar Analpha beten sind und ermöglicht<br />
ihnen so den Zugang zu Schulen und Universitäten.<br />
Und er vergibt Förder preise an die besten Bachelor,<br />
Master und Doktoren, die nicht selten ohne seine<br />
Kredite gar nicht erst dorthin gekommen wären. Diese<br />
<strong>Hochschule</strong> hat eine ganze Reihe großartiger Leute<br />
hervorgebracht und das nicht, weil sie von vorneherein<br />
nur die besten zugelassen hat – dann wäre ich heute<br />
vielleicht gar nicht hier – , sondern weil ihre Mitarbei -<br />
ter: von den Professorinnen und Professoren bis hin<br />
zur Administration, es geschafft haben, einen optima len<br />
Rahmen für das Lernen zu schaffen und diejenigen,<br />
die dazu bereit waren, immer wieder aufs Neue zu<br />
motivieren, zu fördern - und auch zu fordern!“<br />
7<br />
GLANZLICHTER
GLANZLICHTER<br />
Anerkennung für das Fachgebiet Holzbau:<br />
WIESBADENER MATERIALPRÜFER<br />
der <strong>Hochschule</strong> erhalten zusätzliche Aufgaben<br />
Holzbauprodukte überwachen und zertifizieren: Die beiden neuen Leiter der Wiesbadener ÜZ-Stelle Holzbau, Oliver Bletz-Mühl -<br />
dorfer (links) und sein Stellvertreter Jens Schmidt, nehmen Holz „unter die Lupe“.<br />
Die an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> ansässige MPA<br />
Wiesbaden (Materialprüfanstalt für Bauwesen) hat<br />
ihren Tätigkeitsbereich erweitert. Nachdem die Ab -<br />
tei lung Holz in den letzten Jahren insbesondere im<br />
Bereich der Holzbauforschung (z.B. Holz-Beton-Ver -<br />
bundbau, Holz-Stahl-Klebeverbindungen) aktiv war,<br />
wurde dort im Januar 2010 auch eine Zertifizierungssowie<br />
eine Überwachungsstelle für die Fremdüber -<br />
wachung für Bauprodukte aus dem Holzbau eingerich -<br />
tet. Gemäß des Bescheids des Deutschen Instituts für<br />
Bautechnik in Berlin können damit Fremdüber wach -<br />
ungen und Zertifizierungen für folgende Bauprodukte<br />
aus dem Holzbau vorgenommen werden:<br />
• 3.1.1.1.2 Maschinell sortiertes normalentflammbares<br />
Vollholz<br />
• 3.1.1.3 Vollholz mit Keilzinkenstoß<br />
• 3.1.4 Brettschichtholz<br />
8<br />
• 3.3.1.3 Geklebte Verbundbauteile aus Brettschichtholz<br />
• 3.3.2.2 Wand-, Decken- und Dachtafeln für<br />
Holzhäuser in Tafelbauart<br />
Für den Studienort Wiesbaden ist diese Ernennung zur<br />
ÜZ-Stelle Holzbau – aus der Sicht des Holzbaus – als<br />
„Meilenstein der Entwicklung“ zu bezeichnen, durch<br />
den der Ingenieurholzbau an der <strong>Hochschule</strong> Rhein -<br />
Main weiter gestärkt wird. Der bereits schon traditi o -<br />
nell starke Bereich der Forschung und Entwicklung im<br />
Holzbau wird dabei künftig durch das Standbein der<br />
Überwachung und Zertifizierung von Bauprodukten<br />
aus dem Holzbau unterstützt. Durch die zunehmende<br />
Kooperation zwischen <strong>Hochschule</strong> und regionaler, auch<br />
überregionaler Wirtschaft ist weiterhin zu erwarten,<br />
dass auch der Bereich der Auftragsforschung im<br />
Holzbau noch stärker an Bedeutung gewinnen wird.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Insgesamt positioniert sich das Fachgebiet Holzbau an<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> – neben der praxisnahen<br />
Ausbildung der Studierenden – künftig verstärkt im<br />
Gebiet der FuE und sieht sich als kompetenter Partner<br />
für Ingenieur-Dienstleistungen im Holzbau.<br />
Für die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> bedeutet die Erwei te -<br />
rung der MPA insgesamt eine weitere Manifestierung<br />
ihrer Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb mit<br />
anderen (Fach-)<strong>Hochschule</strong>n. Der Fachbereich Archi -<br />
tektur und Bauingenieurwesen profitiert ebenfalls von<br />
der Erweiterung der MPA, nicht zuletzt aufgrund der<br />
steigenden Praxisnähe im Bereich des Holzbaus.<br />
MASCHINENSPENDE<br />
FÜR LUXEMBURGER LYCÉE:<br />
Das Lycée technique des Arts et Métiers erhielt zwei<br />
SPS-gesteuerte Anlagen.<br />
Claude Wolmering aus Luxemburg und Dr. Serge Zacher (rechts)<br />
bei der Übergabe; links unten eine Gesamtansicht beider<br />
Anlagen, im rechten Foto die Sortieranlage mit Schaltschrank<br />
im Hintergrund.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Als Leiter der ÜZ-Stelle wurde Dipl.-Ing. Oliver Bletz-<br />
Mühldorfer ernannt. Die stellvertretende Leitung<br />
wurde Jens Schmidt (M.Eng.) übertragen. Beide Mit -<br />
arbeiter haben sich durch ihre jeweils mehrjährigen<br />
Tätigkeiten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> die erfor -<br />
derlichen theoretischen und praktischen Erfahrungen<br />
und Kenntnisse im Bereich der Prüfung und Fremd -<br />
überwachung von Unternehmen aneignen können und<br />
erfüllen damit die seitens des Gesetzgebers für diese<br />
Positionen genannten umfassenden Anforderungs -<br />
profile.<br />
Oliver Betz-Mühldorfer<br />
Der Studienort Rüsselsheim der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> spendete dem luxemburgischen<br />
Lycée technique des Arts et Métiers (LTAM) ein<br />
Hochregallager und eine Sortiermaschine.<br />
Die beiden mechatronischen Anlagen verfügen jeweils<br />
über einen kompletten Schaltschrank mit integrierter<br />
SPS und waren Gegenstand von Diplomarbeiten von<br />
Studenten der <strong>Hochschule</strong>. Überreicht wurden die<br />
Maschinen durch Prof. Dr. Serge Zacher.<br />
Das LTAM freut sich sehr, die Technikerausbildung<br />
seiner Schülerinnen und Schüler nun noch praxisnäher<br />
gewährleisten zu können. Die Anlagen werden im<br />
zukünftigen Projektunterricht der Abschlussklassen<br />
T3EE/EC eingesetzt. Außerdem dienen sie als<br />
Anschauungsmaterial und zu Vorführungszwecken in<br />
der Technikerausbildung im regulären Unterricht.<br />
9<br />
GLANZLICHTER
GLANZLICHTER<br />
Der Preisträger des Kinderschutzpreises<br />
2008, Prof. Dr. Gerhard Trabert von<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> (rechts),<br />
und Christian Zainhöfer, der rheinlandpfälzische<br />
Landesvorsitzende des<br />
Deutschen Kinderschutzbundes.<br />
Prof. Dr. Trabert<br />
erhielt den<br />
rheinland-pfälzischen<br />
KINDERSCHUTZPREIS 2008<br />
Prof. Dr. Gerhard Trabert erhielt im vergangenen Dezember<br />
den Kinderschutzpreis 2008 des Deutschen<br />
Kinderschutzbundes des Landesverbands Rhein land-<br />
Pfalz. Die Preisverleihung nahm Doris Ahnen, rhein -<br />
land-pfälzische Ministerin für Bildung, Wissenschaft,<br />
Jugend und Kultur, vor. Dr. Trabert lehrt am Fachbe -<br />
reich Sozialwesen der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>.<br />
„Red nicht, tu was“ ist eines der Mottos von Prof. Dr.<br />
Gerhard Trabert, der sich seit vielen Jahren und in vielfacher<br />
Form für Menschen einsetzt, „die am unteren<br />
Rand der Gesellschaft leben. Dabei hat er insbeson dere<br />
auch die Kinder aus sozial benachteiligten Familien im<br />
Blickpunkt. Er hat mit einer ganzen Reihe von Projek -<br />
ten dazu beigetragen, durch ganz spezielle Förder- und<br />
Unterstützungsangebote zur Verbesserung der physi -<br />
schen und psychischen Gesundheit die Chancen dieser<br />
Kinder auf ihrem weiteren Lebensweg zu steigern“,<br />
betonte Ministerin Ahnen.<br />
Prof. Dr. Trabert ist erst seit dem 1. März 2009 Dozent<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>. In Mainz ist er aller -<br />
dings schon lange eine Institution: mit seinem Projekt<br />
„Gesundheit jetzt – in sozialen Brennpunkten“ in der<br />
Mainzer Obdachlosensiedlung „Zwerchallee“ hat er<br />
sich einen Namen weit über die rheinland-pfälzische<br />
Hauptstadt gemacht. Nach Auflösung der „Zwerch -<br />
allee“ engagieren sich Prof. Dr. Trabert und seine<br />
Mit arbeiter mit ihrem Wohnmobil „Street-Jumper“.<br />
Sie versorgen nun mobil die ehemals in der „Zwerch -<br />
allee“ lebenden Kinder und Jugendlichen nicht nur<br />
10<br />
mit Spielen, Bastel- und Malsachen, sondern bieten<br />
ihnen auch Bewegungs- und Sportaktivitäten sowie<br />
Ernährungs- und Gesundheitsberatung an.<br />
Richtungsweisend ist Prof. Dr. Trabert ebenfalls mit<br />
seinem 2003 gegründeten Verein „Flüsterpost“, der<br />
Kindern von an Krebs erkrankten Eltern hilft, mit der<br />
Krankheit ihrer Eltern umzugehen. Darüber hinaus<br />
hat Prof. Dr. Trabert zwei Kinderbücher zum Thema<br />
Krebserkrankung geschrieben: „Als der Mond vor die<br />
Sonne trat“ und „Als der Mond die Nacht erhellte“<br />
(mehr dazu auf der Homepage www.kinder-krebs -<br />
kranker-eltern.de). Und er hat zwei Projektgruppen<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> ins Leben gerufen, die<br />
sich diesem Thema widmen.<br />
In einem Gespräch vor der Preisverleihung betonte<br />
Prof. Dr. Trabert, dass es ihm darum gehe, die Aus -<br />
gren zung von Kindern zu verhindern: „Wir trauen den<br />
Kindern zu wenig zu.“ Man müsse sie vielmehr inte grieren<br />
und mit „ihnen kindgerecht über auch belas tende<br />
Themen sprechen“. Andernfalls würden sie Phanta sien<br />
und Schuldgefühle entwickeln, beispielsweise in Hin -<br />
sicht auf die Krebserkrankung ihrer Eltern. Es gelte,<br />
die Kinder davor zu bewahren, dass sie Gefühle wie<br />
Minderwertigkeit oder ein geringes Selbstwertgefühl<br />
entwickeln. Da der soziale Status sich auf die körper -<br />
liche und seelische Gesundheit auswirke – wie Studien<br />
zeigen –, müsse den Kindern Respekt und Wert schät z -<br />
ung entgegen gebracht werden.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
„HE<strong>RM</strong>ES“<br />
für Forschungsprojekte<br />
Die Gewinner der Posterschau „Forschen hat viele<br />
Gesichter“ konnten am 9. Februar in feierlicher Runde<br />
ihre Preise entgegennehmen. Und zwar in Form<br />
einer Hermes-Statuette, analog zum berühmten<br />
Film-„Oscar“.<br />
Susanne Korzuch von der Forschungsförderung hatte<br />
diese originelle Auszeichnungs-Idee. Die Statuette<br />
besitzt auch eine übertragene Bedeutung: „Für was<br />
steht der Preis? Hermes mit seinen Flügelschuhen ist<br />
Götterbote, aber auch der Bringer der Träume. Und<br />
Visionen brauchen wir im Bereich der Forschung und<br />
Entwicklung. Der Gott ist Wegbegleiter der Heldinnen<br />
und Helden auf gefahrvollen Bahnen. Wie sehr solche<br />
Weggenossen nützen, weiß jeder, der sich jemals auf<br />
das Schreiben eines Fördermittelantrags eingelassen<br />
hat. Nicht zuletzt die Klugheit, Beredsamkeit, ja sogar<br />
List und Verschmitztheit sind Charakteristika von<br />
Hermes. Er verfügt also über die Register, die man<br />
ziehen muss, um die Gutachter vom eigenen Projekt<br />
zu überzeugen. In seiner quecksilbrigen römischen<br />
Ausprägung heißt Hermes Merkur und ist dort der<br />
Gott der Redner, Reisenden und Kaufleute. Das passt<br />
zusätzlich zu erfolgreicher Wissenschaftskommuni ka -<br />
tion: Wer forscht, ist viel unterwegs und sollte seine<br />
Ideen gut verkaufen können – auch Fachfremden<br />
gegenüber.“ (Susanne Korzuch)<br />
Die Preise der Jury gingen an „SchaVis – Software -<br />
system zur Visualisierung von Hochwasserschäden in<br />
Gebäuden“ (Gold), „Wachstum lernen – lernend<br />
wachsen“ (Silber) und „Holz-Stahl-Klebever bin dun -<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Die begehrte Trophäe „Hermes“ (unten) und Susanne Korzuch,<br />
die Organisatorin, von Preisträgern umgeben.<br />
gen“ (Bronze). Das ebenfalls stimmberechtigte Hoch -<br />
schulpublikum sah folgende Platzierungen: „BASAL -<br />
TON“ (Gold), „Anwendbarkeit der Holz-Beton- Ver -<br />
bundbauweise (HBV) bei Brücken“ (Silber) und „Das<br />
Projekt 3D-Kino“ (Bronze).<br />
Die Posterschau „Forschen hat viele Gesichter“ im<br />
vergangenen Oktober illustrierte anhand von 25<br />
Forschungsprojekten das breite Forschungsspektrum<br />
an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>. Hier erschienen – auch<br />
für Laien verständlich – die Beiträge der sechs Fach -<br />
bereiche in einer umfassenden Sicht.<br />
11<br />
GLANZLICHTER
GLANZLICHTER<br />
„RAUS AUS DEM HÖRSAAL,<br />
REIN IN DIE WIRTSCHAFT“<br />
Wie in jedem 3. Semester des Studiengangs Media<br />
Management der HS <strong>RheinMain</strong> war es Aufgabe der<br />
Studierenden, das Briefing eines Auftraggebers – von<br />
der Idee über die Konzeption bis hin zur Gestaltung –<br />
umzusetzen. Im Wesentlichen wurden in sieben kleinen<br />
„Werbeagenturen“ mit jeweils fünf Studierenden ver -<br />
schiedene Konzeptionsentwürfe erarbeitet. Von diesen<br />
wurde durch die Jury und durch Vertreter der Auftrag -<br />
geber jeweils eine Kampagne ausgewählt, die im Großraum<br />
Rhein-Main geschaltet wurde und wird (siehe<br />
Abbildung). Neben dem Einsatz der Außenwerbe -<br />
flächen wurde auch eine Werbemittelwirkungsanalyse<br />
durchgeführt, aus der weitere Empfehlungen abge -<br />
leitet wurden.<br />
Das Projekt „Raus aus dem Hörsaal, rein in die Wirt -<br />
schaft“ stellt eine pädagogisch neuartige Kooperation<br />
zwischen der Firma „Ströer DSM“ sowie Auftrag ge bern<br />
aus der Wirtschaft und der HS <strong>RheinMain</strong> unter<br />
Leitung von Prof. Dr. Michael Martin dar. Im Winter -<br />
semester war die Nachfrage so groß, dass gleich zwei<br />
Auftraggeber betreut werden konnten, die „Stadt Wiesbaden“<br />
und die „DEUTSCHE BANK SKY LINERS“<br />
aus Frankfurt.<br />
Wiedervereinigung popularisieren<br />
Die Stadt Wiesbaden möchte mit einer Kampagne<br />
sowohl Aufmerksamkeit auf den 20. Jahrestag der<br />
Deutschen Einheit lenken als auch darauf, was dieser<br />
Tag für Wiesbadenerinnen und Wiesbadener bedeutet.<br />
12<br />
Pressepräsentation vor den<br />
Siegerplakaten:<br />
Studierende und prominente Gäste<br />
(auf dem Foto gegenüber Oberbürger -<br />
meister Dr. Helmut Müller sowie<br />
Rüdiger W. Storim, Geschäftsführer<br />
der Firma Ströer, mit Schrubber)<br />
legen letzte Hand an.<br />
Prof. Dr. Michael Martin, wissenschaft -<br />
licher und metho discher Leiter von<br />
„Raus aus dem Hör saal, rein in die<br />
Wirtschaft“. ist auf dem Foto dieser Seite<br />
ganz rechts zu sehen.<br />
Ein Ziel ist es, das Bewusstsein in der Bevölkerung<br />
für die jüngere deutsche Geschichte zu festigen. Daher<br />
soll die weitere Auseinandersetzung mit dem Feiertag,<br />
zu einem Teil, von den Rückmeldungen der Bür ger -<br />
innen und Bürger abhängen, die sich mit dem Thema<br />
„Wiedervereinigung“ beschäftigen sollen.<br />
Nachwuchsarbeit für Basketball<br />
Die DEUTSCHE BANK SKYLINERS haben sich<br />
mit ihrer Initiative „Basketball Macht Schule“ das<br />
Ziel gesetzt, die Jugendlichen im Rhein-Main-Gebiet<br />
von der Straße zum Basketball zu bewegen und damit<br />
gleichzeitig Nachwuchsarbeit zu leisten. Im Rahmen<br />
von zahlreichen Schul-AGs werden Kinder im Alter<br />
von acht bis zwölf Jahren mit Hilfe des Basketball -<br />
sports an wichtige Themen wie Bewegung, Integration<br />
und Ernährung spielerisch herangeführt. Die Aufgabe<br />
der Hochschulagenturen war es nun, den Bekannt -<br />
heitsgrad dieses Konzepts bei Eltern und Jugendlichen<br />
zu erhöhen sowie gleichzeitig Lust an dem Thema zu<br />
wecken.<br />
Begleitet wurden die Konzepte mit Marktstudien,<br />
die die Sichtweisen der Bevölkerung zu den beiden<br />
Themen herausarbeiteten. Insbesondere die Haltung<br />
der Bürger zur deutschen Wiedervereinigung zeigte,<br />
dass die Stadt Wiesbaden mit ihrer Kampagne den<br />
richtigen Weg eingeschlagen hat.<br />
Prof. Dr. Michael Martin<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Die beiden Siegerplakate:<br />
die Stadt Wiesbaden lenkt die Aufmerk -<br />
samkeit der Bevölkerung auf die jüngere<br />
deutsche Geschichte. Und die Deutsche<br />
Bank Skyliners werben um Nachwuchs<br />
für den Basketball.<br />
CORNELIA GOETHE-PREIS<br />
für Dr. Uta Schirmer<br />
Dr. Uta Schirmer, Vertretungsprofessorin am Fachbereich Sozialwesen, wurde im Dezember des vergan genen<br />
Jahres mit dem Cornelia Goethe-Preis ausgezeichnet. An der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> lehrt Dr. Schirmer derzeit<br />
in den Bereichen Gender, Migration und Forschungsmethoden der Sozialen Arbeit.<br />
Der mit 2000 Euro dotierte Cornelia Goethe-Preis<br />
wurde 2009 zum achten Mal verliehen. Das Cornelia<br />
Goethe-Centrum für Frauenstudien und die Erfor -<br />
schung der Geschlechterverhältnisse ist eine inter dis zi -<br />
plinäre Forschungseinrichtung der Goethe-Universität<br />
Frankfurt am Main. Im Centrum arbeiten, international<br />
orientiert, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam über das<br />
Geschlechterverhältnis in Geschichte und Gegenwart.<br />
Gegenstand der Forschung sind die Bedeutungen und<br />
Probleme der Geschlechterverhältnisse in vielen ge -<br />
sellschaftlichen Bereichen.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
In ihrer sozialwissenschaftlichen Arbeit „Geschlecht<br />
anders gestalten. Drag King-Praxen, geschlechtliche<br />
Selbstverhältnisse und Wirklichkeiten“, für die sie den<br />
Preis erhielt, ging Dr. Schirmer der Frage nach, wie<br />
Geschlecht in der Drag King-Szene gestaltet und ge -<br />
lebt wird. „Deutlich wird dabei sowohl die anhaltende<br />
Wirkmächtigkeit zweigeschlechtlicher Strukturie run gen<br />
als auch das Potential kollektiv entwickelter subkul -<br />
tureller Praxen, Geschlecht anders zu gestalten und als<br />
eine andere Wirklichkeit erfahrbar zu machen“, so die<br />
Sozialwissenschaftlerin Schirmer.<br />
13<br />
GLANZLICHTER
BLICKPUNKTE<br />
Green Challenge 2010:<br />
DIE SCHLAUESTEN GÄRTNER<br />
ernten die dicksten und leckersten Radieschen…<br />
In der diesjährigen „Green Challenge“ wurde die<br />
Diskussion aufgegriffen, ob es einen Widerspruch gibt<br />
zwischen guter äußerer Qualität und gutem Geschmack.<br />
Stellvertretend für die äußere Qualität wurde bei der<br />
Ausschreibung gefordert, besonders große (Volumen!)<br />
Radieschen zu erzeugen, die dennoch eine gute Ge -<br />
schmacksbewertung erreichen.<br />
Wie aber kann guter Geschmack durch ein kleines,<br />
objektives Prüferpanel festgestellt werden?<br />
Was ist überhaupt guter Geschmack bei Radieschen?<br />
Um Antworten zu finden, bedient man sich in der<br />
Verbraucherforschung sogenannter Verbraucherpanel.<br />
Sie müssen aber groß genug sein (100-200 Personen),<br />
um den unterschiedlichen Verbrauchersegmenten<br />
Rechnung zu tragen – die Geschmäcker und Vorlieben<br />
sind eben verschieden.<br />
Im Rahmen eines großen DFG-geförderten Verbund -<br />
projektes wurde bereits vor einigen Jahren am IGZ<br />
der Geschmack von Radieschen erforscht und mehrere<br />
Verbrauchertests durchgeführt. Wir wissen, dass es bei<br />
Radieschen zwei etwa gleich große Verbraucher grup -<br />
pen gibt, was die Vorstellung von gutem Radie schen -<br />
geschmack angeht: in einem Segment werden scharfe<br />
Radieschen bevorzugt, in dem anderen Seg ment<br />
milde, süße und aromatische Radieschen. Eine Grund -<br />
voraussetzung für beide Segmente ist aber eine gute<br />
Textur, das heißt die Radieschen müssen knackig,<br />
saftig und weder zu weich noch zu fest sein.<br />
14<br />
Groß oder doch etwas kleiner,<br />
scharf oder eher mild-aromatisch:<br />
Radieschen von fünf Hochschulteams<br />
standen im Wettbewerb bei der<br />
diesjährigen „Green Ghallenge“.<br />
Zu den Beurteilern gehörte<br />
Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>, und<br />
Dr. Bernhard Brückner (rechts),<br />
als Leiter der Prüfungskommission.<br />
Entsprechend wurde das Bewertungsschema für die<br />
„Green Challenge“ gestaltet: 25 Prozent der Maximal -<br />
punktzahl für die Textur, 25 Prozent der Punkte für<br />
intensiv scharfe oder für intensiv süße und aroma tische<br />
Radies. Die anderen 50 Prozent der Punkte wurden<br />
entsprechend der Ausschreibung für die Größe der<br />
Radieschen vergeben. Dass die Radieschen außerdem<br />
grundsätzlich marktfähig, nicht hohl und rechtzeitig<br />
bei der Veranstaltung sein mussten, war für die fünf<br />
teilnehmenden Teams kein Problem.<br />
Als Prüfer konnten die Gemüseexperten Prof. Balder,<br />
Berlin, Dr. Blanke, Bonn, Dr. Brückner, Großbeeren,<br />
Dr. Fricke, Hannover, Prof. Henning, Weihenstephan,<br />
Prof. Reymann, Wiesbaden, und Prof. Ulrichs, Berlin,<br />
gewonnen werden. Nach Erläuterung des Testpro -<br />
gramms durch Dr. Brückner und Bestätigung des<br />
Prüfschemas wurden die Produkte in unterschied licher<br />
Reihenfolge einzeln verkostet und die Punkte verge<br />
ben. Rückkosten war erlaubt. Das Volumen der Ra -<br />
dieschen wurde durch Wasserverdrängung be stimmt,<br />
wobei die Radieschen unter Wasser gehalten werden<br />
mussten, da sie sonst schwimmen.<br />
Nach gemeinsamer Berechnung konnte folgende<br />
Platzierung vorgenommen werden:<br />
Platz 1, 81 Punkte, Team Rathlos Radies, Leibniz<br />
Universität Hannover, Institut für biologische Produk -<br />
tionssysteme, FG Biosystem- und Gartenbau technik.<br />
Holger Hoffmann, Christian Marx, Sebastian Menke.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Sorte „Rodeel“, Substrat Potground P, kühle<br />
Anzuchttemperatur, größte Radieschen im Wettbe -<br />
werb (29,5 ccm), mittlere Textur und Geschmack, süß<br />
aromatisch.<br />
Platz 2, 79 Punkte, Team Microhort, SLU, Alnarp,<br />
Schweden, Department of Horticulture, Mehboob<br />
Alam, Hans-Johan Bergstrand, Anna Karin Gustafson,<br />
Magdalena Jansson, Christine Larsson, Johan Ljung -<br />
qvist, Rikard Strömblad<br />
Substrat Torf/Bimsstein, spezielle Nährlösung für<br />
„guten Geschmack“, kleinstes Radieschen im Test<br />
(13,9 ccm), außerordentlich intensiver Scharfgeschmack,<br />
gute Textur.<br />
Platz 3, 77 Punkte, Team Urban Raphanus, Beuth<br />
<strong>Hochschule</strong> für Technik, Berlin, Jakob Preller, Henrik<br />
Parche, Anne-Kathrin Land, Mareike Haase.<br />
Sorte „Raxe“, Substrat Campus-Erde, Strategie: von<br />
jedem in der Stadt machbar, zweitkleinstes<br />
VORSITZENDER DES NEUEN<br />
HOCHSCHULRATS GEWÄHLT<br />
Prof. Dr. oec. Micha Teuscher, Rektor<br />
der <strong>Hochschule</strong> Neubrandenburg, ist der<br />
Vorsitzende des neuen Hochschulrats<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Radieschen im Test, sehr gute Textur, gute Werte für<br />
süß/aromatisch und scharf.<br />
Das Interesse am Thema Geschmack nimmt innerhalb<br />
der Wissenschaft, aber auch in der Praxis zu. Seit Jahren<br />
arbeitet das IGZ mit Züchtern, Gärtnern, Er zeugerund<br />
Absatzgemeinschaften sowie Verpackungs spezia lis -<br />
ten zusammen, um genau diese Fragen zu lösen: Was<br />
muss getan werden, um attraktives und wohlschmeck -<br />
endes Gemüse auf den Markt bringen zu können.<br />
Dr. Bernhard Brückner<br />
Leiter der Prüferkommission<br />
Leibniz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau<br />
Theodor-Echtermeyer-Weg 1<br />
14979 Großbeeren<br />
Tel. 033701 78252<br />
brueckner@igzev.de<br />
www.igzev.de<br />
Prof. Dr. Micha Teuscher, Rektor der <strong>Hochschule</strong> Neubrandenburg, ist<br />
zum Vorsitzenden des neuen Hochschulrats der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />
gewählt worden. Sein Stellvertreter ist Jörg E. Feuchthofen, Rechts an -<br />
walt aus Oberursel und Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen<br />
Unternehmerverbände VhU.<br />
Prof. Dr. Teuscher, Jahrgang 1964, gehört zu den drei Ratsmitgliedern aus<br />
dem Bereich Wissenschaft und Kunst des neu konstituierten, sieben köpf -<br />
igen Hochschulrats. Ebenso gehören Dr. Peter Altvater von der Hoch -<br />
schul-Informations-System GmbH, Hannover, und Prof. Dr. Burk hard<br />
Kampschulte, der ehemalige Präsident der Fachhochschule Gießen-Fried -<br />
berg, dazu. Den Bereich Wirtschaft und berufliche Praxis vertreten neben<br />
dem stellvertretenden Vorsitzenden die Hochschulratsmitglieder Birgit<br />
Braitsch von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Joachim Nolde,<br />
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden,<br />
und Karl-Friedrich Stracke, Direktor der Produktentwicklung und<br />
Konstruktion der Adam Opel AG. Der jetzige Hochschulrat wird bis zum<br />
31. Dezember dieses Jahres amtieren.<br />
Der Hochschulrat hat die verantwortungsvolle Aufgabe, die <strong>Hochschule</strong><br />
in ihrer Entwicklung zu beraten. Im Einzelnen bedeutet dies beispiels -<br />
weise ein Mitwirken bei der Planung von Lehre und Forschung, bei der<br />
Evaluation und bei Zielvereinbarungen. Außerdem nimmt der Rat<br />
Stellung zum Rechenschaftsbericht des Präsidiums und zum Budgetplan<br />
der <strong>Hochschule</strong>. Darüber hinaus kann der Hochschulrat eine Präsidentin/<br />
einen Präsidenten zur Wahl vorschlagen.<br />
15<br />
BLICKPUNKTE
BLICKPUNKTE<br />
PROF. DR. DETLEV REYMANN<br />
in die Spitze der „Konferenz Hessischer<br />
Fachhoch schul präsidien“ aufgerückt<br />
16<br />
Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>, ist<br />
neuer stellvertretender Vorsitzender der Konferenz Hessischer Fach -<br />
hochschulpräsidien (KHF). Zum Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Günther<br />
Grabatin, Präsident der Fachhochschule Giessen-Friedberg, gewählt.<br />
Die Amtszeit dauert zwei Jahre.<br />
Die KHF ist das landespolitische „Sprachrohr“ der fünf staatlichen<br />
hessischen Fachhochschulen und der Evangelischen Fachhochschule<br />
Darmstadt und darüber hinaus kritische Dialogpartnerin der jeweiligen<br />
hessischen Landesregierung. So hatte sich beispielweise im Jahr 2006<br />
dieser Hochschul-Zusammenschluss einstimmig gegen die Einführung<br />
von Studiengebühren in Hessen ausgesprochen. Oder: mit der Kampagne<br />
„Forschung für die Praxis“ und dem damit verbundenen Forschungspreis<br />
hat die KHF ein Forum geschaffen, um die anwendungsbezogenen<br />
Forschungsleistungen an Fachhochschulen in der Öffentlichkeit stärker<br />
bekannt zu machen.<br />
Als wichtigste Aufgabe der KHF wird der Abschluss eines neuen Hoch -<br />
schulpaktes mit der Landesregierung angesehen. Für die Jahre 2011 bis<br />
2015 gelte es eine Rahmenvereinbarung zu treffen, die es den hessischen<br />
Fachhochschulen ermögliche, ihre Aufgaben in Lehre, Forschung und<br />
Weiterbildung zu erfüllen und zugleich Spielraum für die künftige Entwicklung<br />
eröffne. Hier seien verbindliche Zielvereinbarungen zu formulieren<br />
und Ausbauschritte zu definieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
hessischen Fachhochschulen zu sichern.<br />
MEDIEN-JURY<br />
mit Wiesbadener Beteiligung<br />
Prof. Dr. Stephan Böhm erhielt Sitz<br />
und Stimme in der Jury „Medien.NRW“<br />
Prof. Dr. Stephan Böhm, Fachbereich Design Informatik Medien, hat<br />
als Jurymitglied beim „2. Förderwettbewerb Medien.NRW“ mitgewirkt.<br />
Dazu ist er vom nordrhein-westfälischen Minister für Bundesangele gen -<br />
heiten, Europa und Medien eingeladen worden. Der Mobile Media-Experte<br />
Prof. Dr. Böhm lehrt im Studiengang Media Management. Neben ihm<br />
wurden so einflussreiche Personen wie der Präsident des Bundesverbands<br />
der Digitalen Wirtschaft (BVDW) und ein Vorstandsmitglied des Art<br />
Directors Club Deutschland in die Jury berufen.<br />
Die Jurymitglieder befassten sich mit Geschäftsideen und Projekten aus<br />
der modernen Digitalwelt, insbesondere mit Ideen und Produkten rund<br />
um Konvergenz und Vernetzung in der Medienwirtschaft. So zählt der<br />
Markt für mobile Inhalte und Dienste zu den wachstumsstärksten Segmen -<br />
ten. Ebenfalls ging es um die Neupositionierung der Zeitungen in der<br />
Digitalwelt. Mit dem Wettbewerb „Medien.NRW“ will das Land Nord -<br />
rhein-Westfalen innovative Projekte im Bereich der Medienwirtschaft<br />
und die branchenübergreifende Zusammenarbeit von mittelständischen<br />
Medienunternehmen fördern sowie die internationale Profilierung des<br />
Medienstandortes Nordrhein-Westfalen intensivieren.<br />
Die Jurysitzung fand im Februar 2010 statt.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
„HIT“ 2010:<br />
Hochschulinformationstag für die Region<br />
„Rein in mein Leben“ lautete das Motto des<br />
Hochschulinformationstags „hit“ 2010 am 9. März.<br />
Im Blickpunkt standen in diesem Jahr Bachelor stu dien -<br />
gänge aus den sechs Fachbereichen in Wiesbaden,<br />
Rüsselsheim und Geisenheim der Hoch schule Rhein -<br />
Main. Die Schülerinnen und Schüler, über wiegend aus<br />
den Klassen 11 und 12, kamen aus dem gesamten<br />
Rhein-Main-Gebiet und gaben sich im A-Gebäude am<br />
Campus Kurt-Schumacher-Ring die Klinken in die<br />
Hände: sie konnten aus insgesamt 39 Veranstaltungen<br />
auswählen, darunter halbstündige Probevorlesungen<br />
im Audimax, Infovorträge in Seminarräumen zu grundsätzlichen<br />
Fragen des Studiums, und nicht zuletzt<br />
erhielten sie Einblicke in Labore und in die Hochschulbibliothek.<br />
Inmitten der Schülerinnen und Schüler –<br />
auch einige Lehrer und Eltern waren zu sehen – gaben<br />
Professorinnen und Professoren geduldig Auskunft<br />
über Studiengänge, Zulassungsbedingungen und<br />
anderes mehr.<br />
Einige Besucher hatten bereits feste Vorstellungen<br />
über die Zeit nach der Schule, so der 21jährige Max<br />
Neubert aus der Begemann Schule in Frankfurt:<br />
„Unsere Lehrer haben uns über den hit 2010 informiert,<br />
und da war mir sofort klar, dass ich an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> vorbeischauen will. Ich interessiere mich<br />
besonders für die Studiengänge Business Administra -<br />
tion und Business Law. Natürlich kann man auch in<br />
Frankfurt BWL studieren, aber ich finde, Wiesbaden<br />
ist die schönere Stadt. Hier würde ich gern wohnen.“<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
In eine andere Studienrichtung zieht es Nancy Stein<br />
(19) vom Gymnasium Nidda: „Ich mache gerade<br />
Abitur und will ab dem Wintersemester in Wiesbaden<br />
Soziale Arbeit studieren. Frankfurt und Gießen wären<br />
näher an zu Hause dran, aber ich will ganz bewusst ein<br />
Stückchen weiter weg, so dass ich nicht mehr zu Hause<br />
wohnen bleibe. Ich will was Neues sehen; da bietet sich<br />
Wiesbaden an.“<br />
Ein erstes Resümee gab Chantal Mommertz von der<br />
Zentralen Studienberatung (ZSB) der <strong>Hochschule</strong>:<br />
„Der hit 2010 hat Schülerinnen und Schülern der Oberstufe,<br />
aber auch allen anderen Studieninteressie rten<br />
die Möglichkeit gegeben, sich über das Studienangebot<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> zu informieren. Auffällig<br />
war in diesem Jahr, dass die Besucherinnen und<br />
Besucher sich nicht nur für die Schnuppervorlesungen<br />
der einzelnen Studiengänge interessiert haben. Auch<br />
zum Organisatorischen, zum ‚Drumherum’ ums Studium<br />
haben die Schülerinnen und Schüler noch viele Fragen.<br />
Besonders gut besucht war so zum Beispiel die Veran -<br />
staltung ‚Wie finanziere ich mein Studium?’. Und am<br />
Stand der Zentralen Studienberatung wurden viele<br />
ganz generelle Fragen zur Zulassung gestellt.“<br />
Wer über den „hit“ hinaus noch Fragen und Informa -<br />
tionsbedarf hat, kann sich per Internet an die Studien -<br />
beratung wenden.<br />
Auf den Webseiten www.hs-rm.de/ studienberatung<br />
finden sich Telefonnummern, Ansprech partnerinnen<br />
und Beratungszeiten.<br />
17<br />
BLICKPUNKTE
BLICKPUNKTE<br />
„GELEBTE SOLIDARITÄT,<br />
JEDER IST WICHTIG, JEDER IST WERTVOLL“<br />
Haiti-Tagebuch von Prof. Dr. Gerhard Trabert, Fachbereich Sozialwesen<br />
Nach der Erdbebenkatastrophe auf Haiti gehörte<br />
Prof. Dr. Gerhard Trabert zu einer Vielzahl von Ärzten,<br />
die der Bevölkerung auf der Karibikinsel medizinische<br />
Hilfe brachte. Dr. Trabert lehrt am Fachbereich Sozial -<br />
wesen das Fachgebiet „Sozialmedizin und Sozial-/Ge -<br />
meinde psychiatrie“. Sein Einsatz auf Haiti setzt die<br />
Reihe von Notfallhilfen fort, die er bereits auf mehreren<br />
Kontinenten in den vergangenen Jahren geleistet hat.<br />
Prof. Dr. Trabert ist nach dreiwöchigem Aufenthalt auf<br />
Haiti zurückgekehrt. Seine Eindrücke hielt er in einem<br />
bewegenden Tagebuch fest. Auszüge daraus sind hier<br />
abgedruckt. Seine vollständigen Tagebuchaufzeich nun -<br />
gen sind im Internet über www.hs-rm.de und dort unter<br />
„Aktuelle Meldungen“ einzusehen.<br />
Tag 1: „Es ist schon etwas skurril, in der Air Berlin<br />
Maschine 7446 auf dem Flug in die Dominikanische<br />
Republik zu sitzen, in der die meisten der Passagiere<br />
der Kälte in Deutschland zu entfliehen versuchen und<br />
in den Urlaub fliegen. Urlaubsstimmung versus ange -<br />
spannte Konzentration vor einem Einsatz in einem<br />
Katastrophengebiet, in Haiti.<br />
[...]<br />
Erste zusammengefallene Gebäude sind sichtbar. Aber<br />
auch die Armut ist sichtbar. Die Armut, die schon lange<br />
in Haiti besteht, schon lange vor der Erdbebenkatas<br />
tro phe und von der Welt nicht wirklich und ernsthaft<br />
18<br />
Vor dem Abflug in Richtung Haiti: Prof. Dr. Gerhard Trabert<br />
(r.u.) mit weiteren Ärzten sowie Krankenschwestern.<br />
wahrgenommen wurde. In Port-au-Prince angekom men,<br />
wird das ganze Ausmaß der Katastrophe erstmals<br />
sichtbar. Vollkommen zerstörte Häuser, richtige Häuser,<br />
große Bauten. Einfach, wie ein Kartenhaus, in sich<br />
zusammengefallen.“<br />
Tag 2: „Der erste Tag im Krankenhaus in Port-au-<br />
Prince. Die Kollegen berichten von den zahlreichen<br />
Amputationen, die bisher durchgeführt werden muss -<br />
ten. Viele Erdbebenopfer hatten so schwere Verletz -<br />
ungen an Beinen und Armen, dass man leider nicht<br />
mehr körperteilerhaltend behandeln konnte. Um das<br />
Leben zu retten, musste man amputieren. Diese<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Patienten müssen jetzt unbedingt nachbetreut werden.<br />
Es kommen ständig Patienten mit noch unbehandelten<br />
Knochenbrüchen.<br />
[...]<br />
Da die Anästhesistin den letzten Tag da ist, werde ich<br />
als Notfallmediziner auserkoren, als „Vertretungskurz -<br />
zeitnarkosespezialist“ eingewiesen zu werden. Gut,<br />
dann mache ich einmal etwas ganz anderes.<br />
[...]<br />
Es ist ein schönes Gefühl, mit so vielen fremden<br />
Menschen aus ganz unterschiedlichen Nationen hier<br />
gemeinsam etwas für die betroffenen Haitianer tun<br />
zu können. Gelebte Solidarität, jeder ist wichtig, jeder<br />
ist wertvoll.“<br />
Tag 3: „Der gebrochene Knochen muss gerichtet und<br />
stabilisiert werden. Ich muss, dies mag etwas skurril<br />
klingen, an einen Märklinbaukasten denken, den viele<br />
Jungs früher hatten. Männer und ihr Spiel-Bau-Trieb.<br />
Sehr viele Schrauben, Metallstangen, Steinmannnägel,<br />
Zangen, Schrauben usw.<br />
[...]<br />
Tag 7: „Das Mädchen atmet kaum noch, Simon, unser<br />
Koordinator und Rettungsassistent, beatmet es mit<br />
einem Beatmungsbeutel. Das Herz hört auf zu schlagen,<br />
wir führen eine Herzdruckmassage durch, spritzen ver -<br />
schiedene Notfallmedikamente, kämpfen gemeinsam<br />
um dieses Leben. Wir verlieren. Nach über 30 Minuten<br />
Wiederbelebungsversuchen beenden wir unseren<br />
Kampf. Das Mädchen ist tot. Wir sind traurig, betroffen,<br />
hilflos, sprachlos.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Das Mädchen wird vom Klinikpersonal auf einer Liege<br />
in einen anderen Raum gebracht. Die Träger sind<br />
ungeschickt und das verstorbene Mädchen rutscht<br />
von der Liege. Wir erstarren. Ist es Ungeschicktheit<br />
oder sind zu viele Menschen in Haiti gestorben, und<br />
die Vorsicht und Ehrfurcht mit einem verstorbenen<br />
Menschenleben umzugehen, hat darunter gelitten?“<br />
Tag 20: „Mein persönliches Fazit: Was bleibt von<br />
diesem Hilfseinsatz? Zuerst einmal Fragen. War es<br />
sinnvoll, hat man, habe ich meine Aufgabe erfüllt, hat es<br />
für die betroffenen Menschen wirklich etwas gebracht?<br />
Ich denke ja, es war sinnvoll, und wir konnten einigen<br />
Menschen etwas Hilfe in ihrer furchtbaren Situation<br />
zukommen lassen.“<br />
Prof. Dr. Gerhard Trabert<br />
„Vollkommen zerstörte Häuser, richtige Häuser, große Bauten.<br />
Einfach, wie ein Kartenhaus, in sich zusammengefallen.“<br />
19<br />
BLICKPUNKTE
Erste Evaluation zu Bachelorabsolventen<br />
BLICKPUNKTE<br />
EHER POSITIV UND NICHT<br />
IM BUNDESWEITEN TREND<br />
Bachelor-Absolventen sind erfolgreich und zufrieden – dieses Resümee der ersten Evaluation Wiesbadener<br />
und Geisenheimer Bachelorabsolventinnen und -absol venten zu Studium und Beruf weicht von bundeswei<br />
ten Ergebnissen ab. Die von Prof. Dr. Gustaf Grauer von der Zentralen Evaluationsstelle der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> durchgeführte Befragung bezog sich auf 162 Diplom- und 128 Bachelorabsolventen aus dem<br />
Fach be reich Geisenheim und dem Fachbereich Wirtschaft, der heutigen Wiesbaden Business School.<br />
Das erstaunliche Resultat: „Die Zufriedenheit der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>-Bachelor mit dem zurück lie -<br />
gendem Studium ist genauso hoch wie bei den Absol -<br />
ventinnen und Absolventen mit Diplom!“ Die Wiesba -<br />
dener und Geisenheimer Bachelor bestätigen daher<br />
keinesfalls die Befürchtung, dass in den neuen Bachelor-<br />
Studiengängen im Zuge des Bologna-Prozesses pro -<br />
ble matische Bedingungen herrschen würden, wie etwa<br />
Verschulung und Zeitnot sowie Stress durch häufige<br />
Prüfungen. Allerdings gibt es Unterschiede in Einzel -<br />
aspekten der Studienzufriedenheit: „Signifikant besser<br />
beurteilen Bachelor die Vorbereitung auf englisch -<br />
sprachige Kommunikation, das Training mündlicher<br />
Präsentation, den Einbezug von Praktikern in die Lehre,<br />
Aufbau und Struktur des Studiums und den Zugang<br />
zu den erforderlichen Lehrveranstaltungen. In den<br />
Diplomstudiengängen scheint jedoch der Kontakt zu<br />
den Lehrenden intensiver und besser zu sein: Signi fi -<br />
kant bessere Beurteilungen erfahren hier die Betreu -<br />
ung der Abschlussarbeit, die Unterstützung bei der<br />
Suche von Praktikumsplätzen, Projekte im Studium<br />
und der Forschungsbezug von Lehre und Lernen.<br />
Das kürzere und straffere Bachelor-Studium hat also<br />
seinen Preis, die Befunde geben Hinweise darauf, wo<br />
Verbesserungspotenziale liegen“ (Prof. Dr. Gustaf<br />
Grauer).<br />
20<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>:<br />
Weitere Hinweise zum Diplom-Bachelor-Vergleich<br />
gibt die Studie auch zu Aspekten des beruflichen Ein -<br />
stiegs und zum Einkommen. Zusammenfassend lässt<br />
sich drei Semester nach dem Examen über die beruf -<br />
liche Situation der Wiesbadener und Geisenheimer<br />
Absolventen der beiden Abschlussarten u.a. sagen:<br />
„Die Berufsstartphase verläuft für das Gros der Absol -<br />
venten überaus erfolgreich. Absolventen mit Diplom -<br />
abschluss schneiden in den meisten Bereichen (noch)<br />
etwas besser ab, der Bachelor-Abschluss behauptet<br />
sich aber nahezu gleichwertig auf dem Arbeitsmarkt;<br />
es gibt keine Hinweise auf verstärkte prekäre Beschäf -<br />
tigungsverhältnisse mit schlecht bezahlten, befristeten<br />
Teilzeitstellen. Im Vergleich mit Befunden aus 14<br />
anderen deutschen Fachhochschulen schneiden die<br />
Wiesbadener Absolventen deutlich besser ab“ (Prof.<br />
Dr. Gustaf Grauer). (Die vollständige Studie ist im<br />
Internet über www.hs-rm.de/absolventen abrufbar.)<br />
Das sagt der Präsident der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>,<br />
Prof. Dr. Detlev Reymann, dazu:<br />
„Ich zitiere aus Prof. Dr. Grauers Evaluationsbericht:<br />
‚Die Befunde geben Hinweise darauf, wo Verbesse -<br />
rungspotenziale liegen.‘ Und ergänze: die Argumente<br />
der Studierenden werden von mir und den Gremien<br />
der <strong>Hochschule</strong> sehr ernst genommen, ich habe Ver -<br />
ständnis für sie. Auch wenn die studentischen Proteste<br />
mir in einiger Hinsicht zu emotional erscheinen.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Schließlich ist unsere Studie nicht die Einzige, die anhand von<br />
konkreten Nachfragen bei Absolventinnen und Absolventen ein<br />
eher positives Bild der Studienbedingungen im Gefolge des<br />
Bologna-Prozesses zeigt.<br />
Davon leite ich mein – hier kurzgefasstes – Statement ab:<br />
Es wird kein Zurück zum alten System mit Diplomabschlüssen<br />
und entsprechenden Studienordnungen geben. Dieses berück -<br />
sich tigte eher die professorale Sicht, z.B. in Bezug auf den Zeit -<br />
aufwand für bestimmt Lehrinhalte. Bei der Bolognareform<br />
wurde die Sicht umgedreht, indem die Creditpoints den Zeitauf -<br />
wand der Studierenden wiedergeben. Dass hierbei möglicher -<br />
weise zu viel Lehrstoff hineingepackt wurde, will ich nicht igno -<br />
rieren. Das bedarf einer Überprüfung und einer Berücksich tigung<br />
bei den Reakkreditierungen der Studiengänge. Allerdings zieht<br />
uns die generelle Unterfinanzierung der <strong>Hochschule</strong>n einen<br />
ungünstigen engen Rahmen, etwa wenn man daran denkt, die<br />
Semesterzahl für ein Bachelorstudium zu erhöhen.<br />
Ich halte aus dem eben Gesagten eine Generalschelte für nicht<br />
gerechtfertigt. Gleichzeitig möchte ich mit den Studierenden<br />
besser ins Gespräch kommen und nicht nur über die Presse mit<br />
ihnen kommunizieren. Daher werden wir im Sommersemester<br />
2010 eine Podiumsdiskussion veranstalten, wahrscheinlich un -<br />
gefähr zum Erscheinungsdatum dieses „<strong>Journal</strong>s“, um uns offen<br />
argumentativ auszutauschen. Und um in einer konstruktiven<br />
Diskussion nach Lösungen zu suchen. Zu einer solchen Podiumsdiskussion<br />
lade ich hiermit alle Studierenden herzlich ein.“<br />
COFFEE-TO-GO „INTERAKTIV“<br />
Zwei Studierende der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> gestalten Coffee-to-go<br />
Becher für das Studentenwerk Frankfurt am Main<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Kommunikation mit Coffee-to-go ist die neue Art,<br />
seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Um Kontakte<br />
zu knüpfen oder zu sagen, was man schon immer<br />
mal sagen wollte.<br />
Gabriela Fleck und Moritz Gemmerich, die beide<br />
Kommunikationsdesign im Fachbereich Design Infor -<br />
matik Medien der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> studieren,<br />
haben unter Anleitung von Prof. Christine Wagner<br />
für das Studentenwerk Frankfurt am Main neue, origi -<br />
nelle Motivserien der Coffee-to-go Becher entwickelt<br />
(links im Bild mit Konrad Zündorf, Geschäftsführer<br />
des Studentenwerks Frankfurt am Main). Diese Entwürfe waren so gelungen, dass sich das Studentenwerk direkt<br />
für eine Umsetzung entschlossen hat. Die erste Motivserie „Interaktiv“ wurde im vergangenen Wintersemester<br />
in der Mensa der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> vorgestellt. Inzwischen stehen diese Becher in allen Mensen und Cafe -<br />
terien des Studentenwerks Frankfurt am Main zur Verfügung. Und das bei einem Jahresverbrauch von rund<br />
600.000 Coffee-to-go Bechern.<br />
Weitere Becherserien mit überraschenden Motiven folgen in den kommenden Semestern. Kaffeetrinken beim<br />
Studentenwerk Frankfurt am Main bleibt spannend!<br />
21<br />
BLICKPUNKTE
BLICKPUNKTE<br />
„WISSENSCHAFT UND<br />
WIRTSCHAFT PROFITIEREN<br />
VONEINANDER“<br />
Feierstunde an der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>:<br />
Wissenschaftsministerin vergibt fast eine Million<br />
LOEWE-Fördergelder.<br />
Die Zuwendungsverträge übergab die Ministerin im<br />
Senatssaal der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> in Beisein von<br />
Vertretern der geförderten Unternehmen und von<br />
Mitarbeitern der Hessen-Agentur, die die Förder linie<br />
3 des LOEWE-Programms administrativ lenken und<br />
begleiten.<br />
Die Verbundvorhaben im Rahmen der Förderlinie 3 –<br />
in der die Zusammenarbeit zwischen kleinen und<br />
mittleren Unternehmen, <strong>Hochschule</strong>n und außeruni -<br />
versitären Forschungseinrichtungen gefördert werden<br />
soll – werden vom Land mit zusammen 850.000 Euro<br />
unterstützt. Zuzüglich der Kofinanzierung der betei li -<br />
gten Unternehmen belaufen sich die Projektausgaben<br />
auf insgesamt knapp 2,2 Millionen Euro.<br />
„Der Wissenstransfer zwischen <strong>Hochschule</strong>n, außer -<br />
uni versitären Forschungseinrichtungen und der Wirt -<br />
schaft spielt aufgrund der Wirtschaftsstruktur Hessens<br />
eine große Rolle für das Land“, sagte die Ministerin<br />
22<br />
Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann<br />
verteilte fast eine Million Euro an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> für ein hessenweites Förderprogramm:<br />
So hoch dotiert sind sechs Zuwendungsverträge<br />
für LOEWE-Verbundprojekte im Rahmen der<br />
Förderlinie 3. Mit zu den Kooperationspartnern<br />
eines dieser Projekte („Generische Software-<br />
Prozessmodellierung“) gehört der Fachbereich<br />
Design Informatik Medien. Hochschul-Ansprech -<br />
partner ist hierbei Prof. Dr. Werner Quint, auf<br />
unserem Foto mit der Ministerin.<br />
bei der Feierstunde in der <strong>Hochschule</strong> Rhein-Main.<br />
Mit der Förderlinie 3 des LOEWE-Programms würden<br />
neue Verbünde gefördert und regionale Netzwerke<br />
geschaffen: „Während bei den Wissenschaftlern die<br />
Forschung im Mittelpunkt steht, ist es bei den Wirt -<br />
schaftsakteuren notwendigerweise der Praxisbezug.<br />
Beide können damit voneinander lernen, aber auch<br />
profitieren.“<br />
Mit dem wettbewerblich organisierten und auf Nach -<br />
haltigkeit ausgerichteten Landesprogramm LOEWE<br />
hat das Land Hessen eine deutliche Stärkung seiner<br />
Forschungs- und Innovationskraft in die Wege geleitet.<br />
In der laufenden Legislaturperiode bis 2013 stehen<br />
dafür insgesamt 410 Millionen Euro bereit.<br />
Zu den grundsätzlichen Zielen des LOEWE-Pro gramms<br />
mit seinen drei Förderlinien zählt nicht nur, dass die<br />
Wettbewerbsfähigkeit von <strong>Hochschule</strong>n und außer uni -<br />
versitären Forschungseinrichtungen gestärkt werden<br />
soll. Es gilt auch, die gezielte Weiterentwicklung der<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
hessischen Forschungslandschaft mit Innovations maß -<br />
nahmen für die hessische Wirtschaft zu verbinden –<br />
insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.<br />
In anwendungsbezogenen Forschungsbereichen soll<br />
dadurch ein unmittelbarer Bezug zur Wirtschaft und<br />
zur Schaffung weiterer hochqualifizierter Arbeits plätze<br />
hergestellt werden. Außerdem soll die Innovations -<br />
kraft vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
zur Schaffung zukunftsorientierter Arbeitsplätze durch<br />
die Förderung von Verbünden mit den Hoch schulen<br />
gestärkt werden.<br />
Für die explizit auf die Förderung von Verbundvor -<br />
haben zwischen kleinen und mittleren Unternehmen<br />
und Wissenschaftseinrichtungen ausgerichtete Förder -<br />
linie 3 stehen pro Jahr zehn Prozent des LOEWE-<br />
Gesamtbudgets zur Verfügung.<br />
Alle sechs Verbundprojekte, denen Ministerin Kühne-<br />
Hörmann die Zuwendungsverträge übergab, gehören<br />
zum Themenfeld der Informations- und Kommuni ka -<br />
tionstechnologien. In diesen Projekten sind insgesamt<br />
14 kleine und mittlere Unternehmen mit Standorten in<br />
Wiesbaden, Darmstadt, Beerfelden (Odenwald kreis)<br />
und Kassel sowie sechs Hochschulinstitute in Darm -<br />
stadt, Kassel, Gießen-Friedberg und Wiesbaden als<br />
Partner beteiligt.<br />
Die Wirkung der Förderlinie 3 wird nach den Worten<br />
der Ministerin bei der Betrachtung aller bisher be wil -<br />
ligten Verbundprojekte besonders deutlich:<br />
Seit Beginn des LOEWE-Programms wurden insge -<br />
samt 46 solcher Projekte zur Förderung ausgewählt.<br />
Daran sind 94 Unternehmen, 51 Hochschulinstitute<br />
und 19 außerhessische Partner beteiligt. Die LOEWE-<br />
Förderung für diese 46 Projekte beträgt insgesamt<br />
rund 9,4 Millionen Euro. Die Gesamtausgaben der<br />
Projekte (einschließlich der Kofinanzierung durch die<br />
beteiligten Unternehmen) belaufen sich auf etwa<br />
22,6 Millionen Euro.<br />
Gefördert werden dabei Projekte aus den Gebieten<br />
Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />
Medizintechnik, Energietechnologie, Biotechnologie,<br />
Maschinenbau/Produktionstechnik, Optische Techno -<br />
logien und Nanotechnologie.<br />
Die Förderlinie 3 des LOEWE-Programms wird von<br />
der Hessen-Agentur administrativ gelenkt und begleitet.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Folgende Verbundprojekte<br />
bekamen den Zuwendungsvertrag<br />
von Ministerin Kühne-Hörmann:<br />
„StoryTec – Entwicklung einer Autorenumgebung<br />
zur Produktion von Lernspielen auf diversen<br />
Plattformen (PC, Web, mobil, Konsole)“<br />
Konsortialführer:<br />
Braingame Publishing GmbH, Wiesbaden<br />
Projektbeschreibung:<br />
Neue Programmierplattform, die direkt auf die<br />
Entwicklung von Lernspielen ausgerichtet wird.<br />
„In Dokument – internetbasierte Dokumenta tions -<br />
erstellung“<br />
Konsortialführer:<br />
dictaJet Ingenieurgesellschaft mbH, Wiesbaden<br />
Projektbeschreibung:<br />
Entwicklung eines online Redaktionssystems zur<br />
Bereitstellung und Bearbeitung von produktbe -<br />
zogenen Herstellerinformationen.<br />
„Generische Software-Prozessmodellierung für<br />
Open Source Programme“<br />
Konsortialführer:<br />
OS-Competence GbR, Wiesbaden<br />
Projektbeschreibung:<br />
Entwicklung einer Prozess-Bibliothek (Datenbank)<br />
zur bedarfsorientierten und unternehmens -<br />
spezifischen Implementierung von Open Source<br />
Programmen.<br />
„PlugMark – Wasserzeichen und Suche so<br />
einfach wie Plug&Play“<br />
Konsortialführer:<br />
CoSee GmbH, Darmstadt<br />
Projektbeschreibung:<br />
Entwicklung von digitalen Transaktionswasser zeichen<br />
zum Schutz des Urheberrechts von geisti gem Eigen -<br />
tum im Internet.<br />
„Unterflur E-Card-Leser“<br />
Konsortialführer:<br />
Industrialpartners GmbH, Beerfelden<br />
Projektbeschreibung:<br />
Entwicklung eines neuen Hybridkartenlesemoduls,<br />
das durch eine neurartige mechanische Lösung das<br />
Auslesen von Magnetstreifen und Chip in einem<br />
Schritt ermöglicht.<br />
„Prometheus Plug-in“<br />
Konsortialführer:<br />
Yatta Solutions GmbH, Kassel<br />
Projektbeschreibung:<br />
Entwicklung eines Werkzeugs (Plug-in), um die Soft -<br />
wareentwicklung einfacher, schneller und günstiger<br />
zu machen.<br />
23<br />
BLICKPUNKTE
BLICKPUNKTE<br />
NEUBERUFENE PROFS<br />
mit dem Lehrgebiet, ihrer Persönlichkeit<br />
Vielleicht war die Idee gewöhnungsbedürftig, denn anders konnte man sich keinen Reim darauf machen,<br />
dass bei der Premiere von „Sie haben uns gerade noch gefehlt! Neue Profs stellen sich vor“ lediglich<br />
knapp 30 Zuhörerinnen und Zuhörer den Weg ins Gartengeschoss im A-Gebäude am Kurt-Schumacher-<br />
Ring fanden. An den beiden „Neuen“, Prof. Dr. Thorsten Petry, Fachbereich Wiesbaden Business School,<br />
und Prof. Dr. Gerhard Trabert, Fachbereich Sozialwesen, konnte es auch nicht gelegen haben. Ihre beiden<br />
Selbst darstellungen vermittelten spannungsvolle und auch überraschende Einblicke in die beruflichen und<br />
privaten Lebensbereiche. Wer hat schon ein Foto seines Professors gesehen, das ihn bei einer medizini schen<br />
Versorgung von Afghanen zeigt – und neben ihm steht ein Mann mit einer Kalaschnikow in den Händen:<br />
so fotografisch festgehalten bei einem der zahlreichen Auslandsaufenthalte von Prof. Dr. Trabert.<br />
Einen ganz besonderen Reiz entwickelte die anschließende Talkrunde mit Prof. Petry und Prof. Trabert,<br />
die unser Präsident, Prof. Dr. Detlev Reymann, mit viel Verve moderierte. Hilfreich waren hierbei als Stich -<br />
wort geber die zuvor von den beiden neuen Professoren ausgefüllten Fragebögen. Mit knappen, aber aus -<br />
sage kräftigen, auch humorvollen Antworten auf beispielsweise „Was kann sie richtig auf die Palme bringen?“,<br />
„Sie steuern eine Zeitmaschine, in welchem Zeitalter machen Sie halt?“, „Wo hören Sie konzentriert zu:<br />
bei einem Gedicht von Goethe oder bei Erläuterungen zum Ionentriebwerk?“ und den ganz persönlichen<br />
Meinungen zu: „Fortschritt bedeutet für mich …“ sowie „Die heutigen Studierenden sind …“.<br />
Ihren Abschluss fand die Veranstaltung ebenso locker und kommunikativ wie sie – wortwörtlich – über<br />
die „Bühne“ gegangen ist: bei Getränken und Fingerfood, mit Gesprächen zu zweit, zu dritt oder in der<br />
kleinen Gruppe.<br />
Gäste „boom“<br />
Sehr viel versöhnlicher stimmte dann die Zahl der Gäste bei der zweiten Veranstaltung von „Sie haben uns<br />
gerade noch gefehlt!“. Die 50 bereitgestellten Stühle reichten sogar nicht ganz aus, einige Gäste standen<br />
24<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
PROFILIEREN SICH<br />
und beim Talk mit dem Präsidenten<br />
oder nahmen im Bereich der Infotheke des SIC Platz. Diesmal waren es Prof. Dr. Thomas Heimer vom<br />
Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Prof. Dipl.-Ing. Andreas Fuchs vom Fachbereich Architektur und<br />
Bauingenieurwesen, die sich vorstellten – ebenfalls mit anregenden, teilweise faszinierenden Einblicken in<br />
ihre Lehrgebiete. Und sie gaben auf zwanglose Art und Weise Persönliches preis. Und zwar wiederum in der<br />
überaus gelungenen gemeinsamen Talkrunde mit dem Präsidenten. Anekdotisches, Episodisches, Geistes -<br />
gegenwärtiges hatte hier seinen Platz; bei einem (Hochschul-) TV-Sender hätte diese Talkrunde Ambitionen<br />
auf die „Primetime“. Die Reaktionen der Gäste lassen in diese Richtung denken, d.h. es gab lobende bis<br />
begeisterte Kommentare.<br />
Diese Veranstaltung hat also ihre Feuertaufe bestanden. Und man kann optimistisch sein, dass der Zuspruch<br />
noch weiter wächst. Denn es soll eine weit in die Zukunft reichende „Reihe“ werden.<br />
Der Präsident betonte, dass ihm „Sie haben uns gerade noch gefehlt!“ so wichtig ist, „weil es Derartiges an<br />
unserer <strong>Hochschule</strong> nicht gibt und dementsprechend auch wirklich fehlt. Nämlich ein fächerübergreifendes<br />
Interesse an Kolleginnen und Kollegen; wobei plötzlich klar werden kann, dass es gemeinsame Lehr- und<br />
Forschungsziele geben könnte. So lassen sich Potenziale entdecken, die beim alltäglichen Hochschulbetrieb<br />
verborgen geblieben wären. Und natürlich freut mich, dass auch die persönliche Atmosphäre an unserem<br />
gemeinsamen Arbeitsplatz, der <strong>Hochschule</strong>, eine Verbesserung und sogar Aufwertung erfährt. Ich möchte<br />
daher ausdrücklich dafür werben, dass möglichst viele Hochschulmitglieder, insbesondere Studierende,<br />
Spaß an dieser neuen Veranstaltung haben und unsere Gäste sein werden.“<br />
Bei der 3. Veranstaltung, im März, standen Prof. Dr. Thomas Kiefer vom Fachbereich Ingenieurwissen schaften<br />
und Prof. Dipl.-Ing. Volker Kleinekort „auf dem Programm“. Am Mittwoch, 28. April, 17 Uhr, stellen sich Prof.<br />
Dr. Mirjam Hey, Fachbereich Geisenheim, und Prof. Dr. Martin Liess, Fachbereich Ingenieurwissenschaften, vor.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
25<br />
BLICKPUNKTE
VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Vorträge, Aufsätze, Bücher und Poster aus der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />
VORTRÄGE<br />
Diplom-Volkswirt Volker Wiest (SG II.2 Controlling/SAP-Betreuung)<br />
26<br />
„Hochschulsteuerung durch<br />
Kennzahlen?“<br />
Prof. Dr. Matthias Müller-Reichart (Fachbereich Wiesbaden Business School)<br />
„Solvency II –<br />
Konstruktiver oder destruktiver<br />
Paradigmenwechsel?“<br />
„Produktpolitische<br />
Geschäftsmodellveränderungen<br />
der Assekuranz“<br />
„Risikostrukturveränderungen<br />
der globalen Wirtschaft“<br />
Prof. Dr. Peter Dannenmann (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />
“Information Overload<br />
in a Programming Environment's<br />
User Interface“<br />
Prof. Dr. Gerd Küveler (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />
„Science Fiction und Wissenschaft“<br />
Prof. Dr. Hildburg Spiegel (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />
“Leadership in International Projects“<br />
Veranstaltung/Veranstalter: im Rahmen des Kolloquiums<br />
„Probleme und Ergebnisse der Wissenschaftsorganisation und<br />
des Wissenschaftsmanagements“ an der Deutschen <strong>Hochschule</strong><br />
für Verwaltungswissenschaften (DHV), Speyer. Lehrstuhl für<br />
Wissenschaftsorganisation, Hochschul- und Wissenschafts -<br />
management, Prof. Dr. Georg Krücken, 25. November 2009<br />
(http://www.dhv-speyer.de/kruecken/Lehrangebot.htm).<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
Vortrag anlässlich der Handelsblatt-Konferenz<br />
„Solvency II – Aufsichtsrechtliche Geschäftsmodellverände -<br />
rungen der Assekuranz“, Köln 2009.<br />
sowie Tagungsleitung der Handelsblatt-Konferenz<br />
„Solvency II – Aufsichtsrechtliche Geschäftsmodell verände -<br />
rungen der Assekuranz“, Köln 2009.<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
Jahrestagung des Deutschen Vereins für die Versicherungs -<br />
wissenschaft, Berlin 2009.<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
Tagung des Ortsverbandes Würzburg 2009.<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
Workshop “Human Computer Interaction and Visualization“<br />
(HCIV 2010), Kaiserslautern, 1. März 2010.<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
19. Frankfurter Sonderkolloquium-Technik und Gesellschaft im<br />
Dialog – Wir leben Science Fiction! Fantastische Technologien<br />
in der Realität. Dechema Frankfurt/Main, 28. Januar 2010.<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
Lucerne International Winter School 2010:<br />
Challenges in Getting International, 1.–5. Februar 2010.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
VORTRÄGE<br />
Prof. Dr. Reinhold Schäfer (Fachbereich Design Informatik Medien)<br />
“Workflows controlling all essential<br />
laboratory activities:<br />
analysis planning, data acquisition,<br />
automated error recovery, information<br />
retrieval, and evaluations - all in one“<br />
“System Integration in a Regulated<br />
Pharmaceutical Environment“<br />
AUFSÄTZE<br />
Prof. Dr. Bettina Fischer (Fachbereich Wiesbaden Business School)<br />
„Studie zeigt Vorteile<br />
von Qualitätsmanagement auf“<br />
„Erfolgsprognose bei Neuprodukten<br />
mit der Chance-Methode“<br />
mit B. Heidel, A. Hofmann (2009)<br />
„Bestnoten für professionelles<br />
Qualitätsmanagementsystem“<br />
„Laser in der täglichen Praxis -<br />
wirtschaftliche Konzepte,<br />
Teil 1: Grundlagen“<br />
mit U. Mehmke, D. Westerfeld (2009)<br />
Prof. Dr. Matthias Müller-Reichart (Fachbereich Wiesbaden Business School)<br />
„Back to the roots: Rückkehr zu einem<br />
vertrauensbasierten Risikomanagement“<br />
„Servicedynamik als<br />
Geschäftsmodellveränderung der<br />
Versicherungswirtschaft“<br />
„Kümmererfunktion als Geschäftsmodell<br />
der Finanzdienstleistung“<br />
„Assistance als Ruf in der Servicewüste“<br />
„Finanzdienstleistung als Problemlöser<br />
österreichischer Bedürfnisse“<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
Laboratory Automation Conference, Hinxton Hall, Cambridge,<br />
UK 2010.<br />
Veranstaltung/Veranstalter:<br />
7th International Forum Life Science Automation 2009,<br />
Rostock, Germany.<br />
in: ZWP (Zahnarzt-Wirtschaft-Praxis), 12/2009, Seite 34-37.<br />
in: transfer, Zeitschrift für Kommunikation und Markenführung,<br />
55. Jg., Dezember 2009, Seite 64-99.<br />
in: ZWP (Zahnarzt-Wirtschaft-Praxis), Ausgabe Oktober 2009,<br />
Seite 16-20.<br />
in: Laserjournal, Zeitschrift für innovative Laserzahnmedizin,<br />
Ausgabe 4/2009 (12. Jg.), Seite 34ff.<br />
in: RiskNET Kolumne 4/2009,<br />
www.risknet.de/April-2009.552.0.html<br />
in: AssCompact 03/2009 sowie Online unter http://www.maklerseite.de/expertentipp/aktueller_expertentipp.html<br />
in: Zeitschrift für Versicherungswesen, 60. Jahrgang.<br />
in: AMB Magazin Ausgabe 1/2009.<br />
in: Versicherungsrundschau, Zeitschrift für Versicherungswesen<br />
des österreichischen Versicherungsverbands, 06/2009.<br />
27<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN
VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
AUFSÄTZE<br />
Prof. Dr. Gerd Küveler (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />
28<br />
“Robotic and Non-Robotic Control<br />
of Astrophysical Instruments,”<br />
mit: Van Dung Dao, Axel Zuber<br />
and Renzo Ramelli,<br />
Prof. Dr. Friedhelm Schönfeld (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />
“Transition zone dynamics<br />
in combined isotachophoretic and<br />
electro-osmotic transport”<br />
mit G. Goet, S. Hardt<br />
“Modelling immunomagnetic cell<br />
capture in CFD”<br />
mit T. Baier, S. Mohanty,<br />
K.S. Drese, F. Rampf, J. Kim<br />
in: Advances in Astronomy, vol. 2010, Article ID 620424,<br />
6 pages, 2010. doi:10.1155/2010/620424.<br />
in: Physics of Fluids (2009), 21(9), Seiten 092002-1 bis 092002-11,<br />
DOI:10.1063/1.3222866.<br />
in: Microfluid Nanofluid (2009) 7, 205,<br />
DOI:10.1007/s10404-008-0376-3.<br />
Prof. Dr. Klaus Michael Indlekofer (Fachbereich Ingenieurwissenschaften)<br />
“Gate-controlled quantum collimation<br />
in nanocolumn resonant<br />
tunneling transistors“<br />
mit J. Wensorra, M. I. Lepsa,<br />
S. Trellenkamp, J. Moers, H. Lüth<br />
Prof. Dr. Dr. Reinhard J. Wabnitz (Fachbereich Sozialwesen)<br />
„Zehn Jahre Schiedsstellen nach §78g<br />
SGB VIII - Entwicklungen und Ausblick“<br />
„Bericht über die Ergebnisse<br />
eines Forschungsvorhabens - Vom KJHG<br />
zum Kinderförderungsgesetz“<br />
Roland Blum (Fachbereich Design Informatik Medien)<br />
„Der mediale interaktive Raum“<br />
in: Nanotechnology Nr. 46, 18. November 2009.<br />
in: 10 Jahre Schiedsstellen nach dem SGB VIII, herausgegeben<br />
von der <strong>Hochschule</strong> für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />
Hildesheim sowie vom Bundesverband für Erziehungshilfe e. V.,<br />
AFET-Veröffentlichung Nr. 70/2009, Seite 41-65.<br />
in: Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe Heft<br />
12/2009, Seite 483-484.<br />
in: „Szenografie in Ausstellungen und Museen“,<br />
Klartext Verlag, Essen 2009; ISBN 978-3-8375-0305-0.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
BÜCHER<br />
Prof. Dr. Angelika Ehrhardt (Fachbereich Sozialwesen)<br />
„Der Lehrer als Lernbegleiter und<br />
Coach. Chancen im Ganztag“<br />
„Methoden der Sozialen Arbeit“<br />
Prof. Dr. Eleonore O. Ploil (Fachbereich Sozialwesen)<br />
„Psychosoziale Online-Beratung“<br />
Prof. Dr. Dr. Reinhard J. Wabnitz (Fachbereich Sozialwesen)<br />
„Grundkurs Recht für die Soziale Arbeit“<br />
POSTER<br />
Prof. Dr. Reinhold Schäfer (Fachbereich Design Informatik Medien)<br />
“A Metadata-Based Infrastructure<br />
for Integrating, Analyzing,<br />
and Visualizing Data in a<br />
High-Throughput Influenza Laboratory“<br />
“A Step by Step Guide:<br />
Creating an AnIML File Writer<br />
for an Instrument“<br />
“Development of a Concept<br />
and Prototype for Information<br />
Interchange between Heterogeneous<br />
Laboratory Data Systems<br />
in a Regulated Environment“<br />
mit: Büermann, Munderloh, Nixdorf-Rahn, Schorcht<br />
Serviceagentur ganztägig Lernen. Hessen.<br />
Wochen Schau Verlag, ISBN 978-3-89974476-7.<br />
Ernst Reinhardt-Verlag München und Basel, 106 Seiten.<br />
1. Aufl. 2010, Ernst Reinhardt-Verlag München und Basel.<br />
mit: D. Hecht, A. Roth,<br />
LabAutomation2010 Conference, Palm Springs, CA, USA 2010<br />
(in Kooperation mit der University of California, Los Angeles,<br />
CA, USA; "Tony B. Award").<br />
mit: D. Backhaus, B. Schaefer, G.W. Kramer;<br />
LabAutomation2010 Conference, Palm Springs, CA, USA 2010<br />
(in Kooperation mit dem National Institute of Standards and<br />
Technology, Gaithersburg, MD, USA; "Tony B. Award").<br />
mit: F. Masur, M. Born,<br />
LabAutomation2010 Conference, Palm Springs, CA, USA 2010<br />
(in Zusammenarbeit mit der Boehringer Ingelheim GmbH &<br />
Co KG, Ingelheim).<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010 29<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN
PROJEKTE<br />
Entwerfen im Studiengang Landschaftsarchitektur:<br />
„HOHE QUALITÄT<br />
DER ABGEGEBENEN ARBEITEN“<br />
UND „VIELZAHL AN<br />
BEITRÄGEN“ …<br />
Quelle: Landeshauptstadt Wiesbaden - Vermessungsamt KREATIVEN<br />
Ideenwettbewerb für die „Neugestaltung Hans-Römer-Platz“<br />
in Wiesbaden-Schierstein im Rahmen einer Projektarbeit<br />
Abb. 1: Lage des Platzes am Schiersteiner Hafen, rechts die<br />
Altenwohnanlage.<br />
Abb. 2: Hans-Römer-Platz mit Sitzmauer und Pergola, Aus rich -<br />
tung zur Straße<br />
Abb. 3: Ein Sammelsurium von Wegebelägen prägt die Platzge<br />
staltung.<br />
30<br />
Der Hans-Römer-Platz in Wiesbaden-Schierstein<br />
ist alles andere als ein angenehmer Aufenthaltsort.<br />
Durch Veränderungen im Umfeld seiner ursprüng -<br />
lichen Funktion beraubt und über Jahre vernach -<br />
lässigt, soll er nun neu gestaltet werden – ein gutes<br />
Übungsobjekt für die Studierenden der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> (Abb. 1).<br />
Den Kontakt stellte das Stadt planungsamt Wies -<br />
baden zum Studiengang Landschaftsarchitektur der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> her. Der Planungswett bewerb<br />
mit der <strong>Hochschule</strong> entstand auf Vorschlag des<br />
Ortsbeirates.<br />
Ein Platz ohne Aufenthaltsqualität<br />
Der Hans-Römer-Platz ist ein wichtiger Zugangsbe reich<br />
zum Schiersteiner Hafen, ein am Rhein gelegener<br />
Bin nenhafen, der in den letzten Jahren zu einem<br />
Wasser sportzentrum mit vielen Freizeiteinrichtungen<br />
ausge baut wurde. Damit entstanden in unmittelbarer<br />
Umgebung des Platzes neue Gebäude, wie z.B. eine<br />
Altenwohnanlage, ein größerer privater Wohnbau kom -<br />
plex (Eigentumsanlage) sowie Gebäude mit Dienst -<br />
leistungsbetrieben. Der Platz dient der Naherholung,<br />
dem Tourismus und verschiedenen Festveranstal tungen.<br />
Über den Platz selbst führt ein überregional bedeu -<br />
ten der Radweg der Regionalpark-Route, die in den<br />
Rhein gau führt.<br />
Derzeit ist der Hans-Römer-Platz noch ein Verkehrsund<br />
Nutzplatz mit geringer Aufenthaltsqualität. Früher<br />
unter anderem von den Flusspionieren der Bundes -<br />
wehr benutzt, war der Freiraum entsprechend den<br />
funktionalen Anforderungen für den Schwerlastver -<br />
kehr ausgebaut worden, die heute nicht mehr aktuell<br />
sind. Die unterschiedlichen Bodenbeläge sind zum Teil<br />
für ältere Menschen nicht begehbar. Es gibt eine Mauer<br />
mit Bankauflagen ohne Rückenlehnen. Der Blick ist<br />
auf die Straße gerichtet und nicht zum Wasser (Abb. 2 +<br />
3). Ein Toilettengebäude wurde seitlich aufgestellt und<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Abb. 4: Abfall- und Altkleidercontainer vor<br />
dem einzigen denkmal geschützten Gebäude.<br />
Abb. 5: Die Promenade am Schiersteiner<br />
Hafen mit dem sie prägenden Baum bestand.<br />
behindert die schnelle Zufahrt der Feuerwehr ent lang<br />
der angrenzenden Altenwohnanlage. Ortsbildprä gend<br />
sind auch diverse Wertstoffbehälter, die man vor der<br />
Mauer des einzigen denkmalgeschützten Gebäudes<br />
aufgestellt hat (Abb. 4).<br />
Dem Platz fehlt ein sinnvolles Gesamtkonzept (Abb. 3<br />
bis 5). Es fehlen klare Regelungen für die ver schie den en<br />
Ver kehrsteilnehmer wie Fußgänger, Rad fahrer, Feuer -<br />
wehr und motorisierten Individual verkehr der umge -<br />
benden Straßen. Aufgrund der aktuellen Ver änderungen<br />
ist es unbedingt notwendig, die Aufent halts- und Raumqua<br />
lität zu verbessern und die Platzgestal tung an die<br />
neuen Anforderungen anzupassen. Bekannt ist hier das<br />
Schiersteiner Hafenfest, das weit über die Stadt Wies -<br />
ba den in der Region auf Interesse stößt.<br />
Ein Studienprojekt<br />
mit praxisähnlichen Bedingungen<br />
Die Planung wurde im Rahmen des Vertiefungspro jek -<br />
tes der Freiraumplanung bearbeitet. Ziel solcher praxisnahen<br />
Projekte, wie sie im Lehrgebiet Freiraum- und<br />
Projektplanung im Bachelor of Engineering im Studiengang<br />
„Landschaftsarchitektur“ und im Master of Engi -<br />
neering „Umweltmanagement und Stadtpla nung in<br />
Ballungsräumen“ regelmäßig durchgeführt werden, ist<br />
es, einen Einblick in komplexe Planungs pro zesse zu<br />
vermitteln – Kenntnisse, die den meisten Studierenden<br />
mangels Praxis vor dem Studium fehlen. Durch eine<br />
schrittweise Erarbeitung von Planungsab schnitten<br />
lernen die Studierenden die Komplexität von Planungs -<br />
prozessen zu durchschauen, unterschiedliche fachliche<br />
Grundlagen zusammenzuführen und die verschieden en<br />
Betroffenen (Bürger) und Beteiligten (politisch Verantwortliche,<br />
Ämter, öffentliche Unter nehmen) zu betei -<br />
ligen. Dazu gehört die Erfassung von Wünschen und<br />
Nutzungsansprüchen der direkten An lieger. Zugleich<br />
sind die den Platz und die nahe Umge bung betreffen -<br />
den Anforderungen und Auflagen aus den Bereichen<br />
Stadtgrün, Tiefbau (Ver- und Ent sorgung), Denkmal -<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Abb. 6: Ein Beispiel der Gestaltung im Rahmen der Vorplanung<br />
pflege, Telekommunikation, Verkehr und Wasserwirt -<br />
schaft zu recherchieren. Unter anderem durften an den<br />
Höhen des Platzes keine Änderungen vorgenommen<br />
werden, die die Wasserverteilung bei Hochwasser<br />
behindern können.<br />
20 Studentinnen und Studenten nahmen an dem Projekt<br />
teil. Grundlage für den studentischen Wettbewerb war<br />
ein Programm, das in seinen wesentlichen Teilen vom<br />
Stadtplanungsamt Wiesbaden erarbeitet wurde. Die<br />
Studierenden ergänzten diese durch weitere Unter -<br />
suchungen. Die Vorgaben enthielten u.a. die Schaffung<br />
von attraktiven Sitzmöglichkeiten, die Entflechtung<br />
des Rad- und Fußgängerverkehrs, Aufstellflächen der<br />
Fahrgeschäfte für Feste und Weinausschank, die Beachtung<br />
der Feuerwehraufstellflächen bei der Altenwohn -<br />
anlage, die Auflagen zum Wasserabfluss beim 100-jähr -<br />
lichen Hochwasserereignis sowie die Ausweisung von<br />
Standorten für ein Toilettengebäude und die Wert stoff -<br />
container.<br />
Den allgemeinen Einstieg ins Projekt bildeten eine<br />
Ortsbesichtigung und der Besuch von Beispielplätzen,<br />
um sich einen Überblick über verschiedene Gestal -<br />
tungs vorstellungen urbaner Freiräume zu verschaffen.<br />
Ein Workshop leitete die Vorplanungsphase im Sinne<br />
der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure<br />
(HOAI) ein, die in erste Lösungsansätze und Alterna<br />
tiven mündete (Abb. 6). Diese wurden dann bei einer<br />
Zwischen präsentation vorgestellt. Die Stadt Wiesbaden<br />
war dabei durch die Amtsleiter und Mitarbeiter von<br />
Tiefbauamt, Stadtplanungsamt und Amt für Grün -<br />
flächen vertreten.<br />
Im Rahmen eines solchen Plenums werden praxis ähn -<br />
liche Bedingungen hergestellt. Dabei stehen als Lern -<br />
ziele im Vordergrund, wie man eine Planung präsen tiert,<br />
wie man Fragen zum Beispiel aus der Politik oder den<br />
Fachämtern behandelt und auch beantwortet. Bei der -<br />
artigen Terminen werden oft unerwartete Fragen von<br />
Betroffenen und Beteiligten gestellt und Stu die rende<br />
31<br />
PROJEKTE
Abb. 7:<br />
Folchert und Schmidt, 1. Preis.<br />
Eine offen gehaltene Platzmitte<br />
und moderne Sitzgelegenheiten.<br />
PROJEKTE<br />
müssen lernen, souverän auf manchmal für Fachleute<br />
vordergründig unwichtige Fragen zu reagieren. Es geht<br />
darum, bei diesen Terminen zu erkennen, wie man zu -<br />
künftige Präsentationen inhaltlich so gut vorbereitet,<br />
dass die jeweiligen Zuhörer (Bürger, Politiker, Fach -<br />
leute) Planungen verstehen können. Erfolgreich zu<br />
kommunizieren ist ein ganz wesentliches Lernziel in<br />
der Ausbildung.<br />
Nach der Zwischenpräsentation wurde die Vorplanung<br />
entsprechend der Diskussionsergebnisse überarbeitet.<br />
Neue und zum Teil bis dahin fehlende Planungsgrund -<br />
lagen wurden eingearbeitet. Auch dies ist eine wichtige<br />
Erfahrung für die Studierenden, da Planung in der Regel<br />
von einem ständigen Veränderungsprozess begleitet<br />
wird. Am Ende des Semesters fand im großen Sitzungs -<br />
saal des Wiesbadener Stadtplanungsamtes die Präsen -<br />
tation der Planungen mit der direkt nachfolgenden Jury<br />
statt. Bei der Präsentation stellten die Studierenden<br />
ihre Entwürfe dem Plenum vor. Die Jury bestehend<br />
aus Ortsvorsteher, Vertretern des Ortsbeirates, Stadt -<br />
planungs-, Tiefbauamt und Amt für Grünflächen war<br />
anwesend und konnte zu den Arbeiten direkt Verständnisfragen<br />
stellen. Nach der öffentlichen Vorstellung der<br />
Entwürfe folgte die Jurysitzung ohne Öffentlichkeit.<br />
Die Ergebnisse der Planung<br />
Bei den Entwürfen waren zwei unterschiedliche räum -<br />
liche Gestaltungsvorschläge festzustellen: Zum einen<br />
eine räumlich offene Gestaltung, die unterschiedliche<br />
Nutzungen in verschiedenen Bereichen zulässt, zum<br />
anderen eine räumlich differenzierte Gliederung, die<br />
Nutzungen, wie der querenden regionalen Radwege verbindung,<br />
deutlich Flächen zuweist. Die oben genann ten<br />
Anforderungen an die Planung wurden generell bei<br />
den Entwürfen beachtet.<br />
Alle Planungen enthalten eine deutliche Ausrichtung<br />
der neuen Platzgestaltung zum Wasser. Unterschied liche<br />
Sitzplätze für verschiedene Altersgruppen wurden<br />
geschaffen. Bei den Sitzmöglichkeiten wurde zwischen<br />
informellen Sitzbereichen wie kleinen Mauern oder<br />
modernen Sitzmöbeln, die unterschiedlich genutzt<br />
32<br />
werden können, sowie Sitzmöglichkeiten, die räumlich<br />
gefasst sind und Bänke mit Rückenlehnen haben, unter -<br />
schieden (Abb. 7). Erstere sind eher für Jugendliche ge -<br />
dacht, während auf letzteren Erwachsene unter schie d -<br />
lichen Alters Platz finden. Es ging auch um Barriere -<br />
freiheit unter anderem für die Bewohner der direkt<br />
benachbarten Altenwohnanlage. Wichtig war es den<br />
Entwurfsverfassern, dass der Platz als zusammen hän -<br />
gender Raum deutlich wahrnehmbar wird und dass er<br />
durch hochwertige Materialien und Einbauten deut -<br />
licher ins Auge fällt. Eine Planungsgruppe (Abb. 9) ge -<br />
staltet den Platzraum einschließlich aller Straßen und<br />
Gehwege mit einem einheitlichen Bodenbelag. Es soll<br />
ein offener und wenig differenzierter Raum ent stehen.<br />
Eine andere Planung (Abb. 8) zeigt den Platz in unter -<br />
schiedliche Räume unterteilt, wodurch Zonen verschie -<br />
dener Nutzungen entstehen, die unter anderem von<br />
Rad fahrern nicht ohne weiteres durchfahren werden<br />
können, was ein besonderes Anliegen dieses Wettbe<br />
werbes war. Gleiches gilt bei der Planung der Abbil<br />
dung 10. Das Besondere an diesem Entwurf ist ein<br />
Sitz platz, der in Form eines über dem Wasser schwe -<br />
benden Steges an der Kaimauer den direkten Bezug<br />
zum Hafen herstellt.<br />
Die Jury entschied sich auf Grund der Qualität der<br />
Arbeiten für zwei erste und zwei zweite Preise. Im<br />
Protokoll der Jury-Sitzung ist nachzulesen:<br />
„… das Preisgericht (vertreten durch den Ortsbeirat<br />
und die Verwaltung) würdigt nochmals die hohe Quali<br />
tät der abgegeben Arbeiten wie auch die Vielzahl<br />
an kreativen Beiträgen und Ideen zu einzelnen<br />
Details.“ Die beiden ersten Preise gingen an Birgit<br />
Erhardt, Karoline Kunze (Abb. 8) und Anna-Maria<br />
Folchert, Anke Schmidt (Abb. 7), die beiden zweiten<br />
Preise an Martin Grzonka, Sebastian Müller (Abb. 9)<br />
und Christoph Duckart, Lukas Frey (Abb. 10).<br />
Mit der Entscheidung durch die Jury war der Planungs -<br />
prozess für die Studierenden jedoch noch nicht been det.<br />
Meist beginnt in der Praxis erst jetzt der oft müh same<br />
Prozess von Abstimmungen und dem Einarbei ten von<br />
weiteren Änderungswünschen. Deshalb mussten die<br />
Preisträger ihre Entwürfe noch einmal beim Orts beirat<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Abb. 8:<br />
Erhardt und Kunze,<br />
1. Preis.<br />
Ein in Teilräume<br />
gegliederter Platz.<br />
in Gegenwart der Presse vorstellen. Die Ortsbei rats -<br />
sitzung war nur für diesen Tagesordnungspunkt ein -<br />
berufen worden, da er den politischen Vertretern ein<br />
sehr wichtiges Anliegen war. Bei der Veranstaltung<br />
wurden dann auch die Urkunden an die Preisträ gerin<br />
nen und Preisträger ausgehändigt, sicherlich wichtig<br />
für die zukünftige Bewerbungsmappe, wenn es auf<br />
Stellensuche geht (Abb. 11).<br />
Auf Grund der hohen Qualität der Entwürfe entschied<br />
sich das Stadtplanungsamt, die Pläne in einer Ausstel -<br />
lung zu zeigen und der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />
machen. Zu den anstehenden Haushaltsberatungen der<br />
Stadt Wiesbaden dienen die Entwürfe als Grundlage<br />
für die weitere Vorgehensweise der städtischen Ämter<br />
und die Diskussion in den Ausschüssen. Eine Realisie -<br />
rung soll zeitnah erfolgen.<br />
Das praxisnahe Projekt hat den Studierenden gezeigt,<br />
wie Freiraum- und Projektplanung in der Landschafts -<br />
architektur in Verbindung mit Betroffenen und Betei -<br />
ligten verläuft. In dem dicht gedrängten Bachelor -<br />
stu dium mit einer Studierzeit ohne die Thesis von ca.<br />
5,5 Semestern sind diese Praxisprojekte ein enormer<br />
organisatorischer Aufwand für die Lehrenden (Fach -<br />
hochschulen ohne Mittelbau). Für einen Teil der Ler nenden<br />
mit einem Praxishintergrund von drei Monaten<br />
stellt dies schon fast eine Überforderung dar, wie es<br />
sich oft bei den Betreuungsterminen zeigt.<br />
Reduzierte Praxiszeiten für das Bachelorstudium<br />
sind kontraproduktiv<br />
Die bis vor ca. fünf Jahren noch geforderte mindestens<br />
einjährige Praxiszeit vor Beginn des Diplomstudiums<br />
an der damaligen FH Wiesbaden wurde durch die<br />
Rahmenregelungen der Politik abgeschafft und fehlt<br />
heute. Der Studiengang Landschaftsarchitektur und<br />
speziell das Lehrgebiet Freiraum- und Projektplanung<br />
konnte bei den zurückliegenden Seminararbeiten auf<br />
dieses praktische Wissen zurückgreifen, was in einem<br />
Studium mit viel bau- und vegetationstechnischem<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Wissenshintergrund sehr hilfreich war. Eine drei mo na -<br />
tige Praxiszeit soll nun heute ausreichen. Diese fehlen de<br />
Praxis kann die Lehre nur bedingt kompensieren.<br />
Es war und ist das falsche Signal der Bildungspolitik<br />
gewesen, Studienzeiten aus ökonomischen Gründen<br />
zu straffen und die Praxiszeiten dabei zu reduzieren.<br />
Bildungsinhalte lassen sich nicht in ein derartig sche -<br />
matisches Korsett pressen, wie es die europäische und<br />
deutsche Bildungspolitik augenblicklich diktiert. Was<br />
im Studium an Wissen nicht vermittelt werden kann,<br />
soll jetzt nach dem Studium in hunderten von Fortbil -<br />
dungsstunden nachgeholt werden, damit ein Bachelor-<br />
Absolvent oder eine Absolventin zum Beispiel in die<br />
Hessische Architektenkammer aufgenommen werden<br />
kann. Diese Situation ist unerträglich. Die Absolventen<br />
stehen im Vergleich zu früheren Jahren einem noch<br />
wesentlich härteren Konkurrenzdruck ge genüber.<br />
Zudem werden die Arbeitszeiten in Deutsch land –<br />
wie aktuelle Statistiken zeigen – nicht kürzer, sondern<br />
länger. Damit sind die Fortbildungsauflagen der<br />
Kammern als familienfeindlich und unsozial anzusehen.<br />
Dass einiges am Bildungsstandort Deutschland nicht<br />
mehr stimmt, zeigen die aktuelle politische Diskussion<br />
und die Schüler-/Studierendenproteste. Hier müssen<br />
sich alle Beteiligten aus Politik, <strong>Hochschule</strong>n und<br />
Berufsverbänden erneut zusammensetzen, um nach<br />
besseren Lösungen zu suchen, zum Beispiel den Bachelor<br />
mit acht Semestern auszustatten und die Praxiszeiten<br />
wieder zu verlängern oder zu integrieren. Bachelorund<br />
Masterstudium sollten von heute zehn Semestern<br />
auf insgesamt zwölf Semester erhöht wer den. An dieser<br />
Stelle soll nicht die Weiterbildung in Frage gestellt<br />
werden, sondern die hohen Auflagen zu Beginn des<br />
Berufslebens angesprochen werden – in dieser Lebens -<br />
phase müssen noch ganz andere Fragen gelöst werden.<br />
Der Berufsstand hat sich noch gar nicht auf die neue<br />
Situation ausreichend eingestellt. Um einen besseren<br />
Berufseinstieg für Hochschulabsolventen zu ermög -<br />
lichen, sollten private und öffentliche Arbeit geber<br />
aufgrund der aktuellen Studienabschlüsse ein zwei -<br />
jähriges Trainee anbieten.<br />
33<br />
PROJEKTE
Abb. 9: Grzonka und Müller, 2. Preis. Eine wenig zonierte Platzgestaltung<br />
und Einbe ziehung der umgebenden Straßenräume.<br />
Abb. 10: Duckart und Frey, 2. Preis. Der Platz ist räumlich differen ziert<br />
mit tiefer gelegtem Steg zum direkten Sitzen am Wasser.<br />
PROJEKTE<br />
Auch für die Lehrenden bedeuten diese Veränderun gen<br />
ein Umdenken im Lehrbetrieb. Praxisprojekte sind<br />
schon seit Jahren ein besonderes Merkmal des Studien -<br />
ganges Landschaftsarchitektur an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong>. Aber der Zeit auf wand bei der Vermittlung<br />
der Lehrinhalte hat sich in den Seminaren deutlich er -<br />
höht. Professoren der Fach hochschule haben 18 Semes -<br />
terwochenstunden (SWS) zu leisten, Professoren der<br />
Universität nur die Hälfte. Um eine hohe Qualität wie<br />
z.B. bei dem hier vorgestel l ten Projekt zu erreichen,<br />
bedeutet dies noch mehr Aufwand in der Lehre. Im<br />
Lehrbetrieb stößt man mit tlerweile an die Grenzen des<br />
Machbaren. Zu den er höh ten Aufwendungen in der<br />
Lehre kommen zunehmend umfangreichere Verwal -<br />
tungsvorgänge (digital wie analog). Es werden ständig<br />
mehr dieser Arbeiten auf die Lehrenden abgewälzt.<br />
Man kann sich des Ein druckes nicht erwehren, dass in<br />
den zurückliegenden Jahren die Zentralverwaltung der<br />
<strong>Hochschule</strong> personell gestärkt worden ist, ohne dass<br />
dies zu einer Entlastung der Lehrenden von Verwal -<br />
tungsarbeiten geführt hätte.<br />
Das Deputat für die Betreuung einer Bachelor-Thesis<br />
ist gegenüber der Diplom-Arbeit in Hessen um 65 %<br />
gekürzt worden. Die Master-Thesis ist deputatmäßig<br />
mit der Diplom-Arbeit der Fachhochschule gleichgesetzt<br />
worden. Die zurückliegenden Erfahrungen haben<br />
gezeigt, dass der Betreuungsaufwand für die Bachelor-<br />
Thesis höher ausfällt als für die Diplom-Arbeit, da das<br />
verkürzte Bachelorstudium nicht genug Zeit lässt, um<br />
sich methodisches Wissen in ausreichendem Maße an -<br />
zueignen. Die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit<br />
wird noch weitere Defizite mit sich bringen. Die Pro -<br />
bleme werden in die <strong>Hochschule</strong> verlagert. Dies lässt<br />
sich nur noch durch einen Mehraufwand durch die<br />
Lehrenden „ausgleichen“, der aber zeitlich mittler weile<br />
nicht mehr zu vertreten ist. Die politischen Entschei -<br />
dungsträger scheinen sich nicht im Klaren zu sein,<br />
dass der viel zitierte Standort Deutschland mit diesen<br />
34<br />
Abb. 11: Preisverleihung während der Ortsbeirats sitzung durch Stadt -<br />
planungsamtsleiter Thomas Metz an Anna-Maria Folchert (links) und<br />
Anke Schmidt.<br />
bildungspolitischen Entscheidungen schon Schaden<br />
genommen hat und weiter Schaden nehmen wird. Die<br />
Zunahme von Privatschulen und privaten <strong>Hochschule</strong>n<br />
hängt u.a. damit zusammen, dass die bisherige Qualität<br />
der öffentlichen Ausbildungsstätten unter den neu ge -<br />
schaffenen Bedingungen nicht mehr zu halten ist.<br />
Finanziell gut gestellte Familien werden versuchen, die<br />
Ausbildung ihrer Kinder in private Schulen zu verlagern.<br />
Trotz der bildungspolitisch angespannten Situation<br />
versucht der Studiengang Landschaftsarchitektur im<br />
Projektstudium erfolgreich, praxisnahe Kooperationen<br />
zum Beispiel zwischen öffentlicher Verwaltung und<br />
<strong>Hochschule</strong> als integralen Bestandteil der Ausbildung<br />
anzubieten. Die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> ist bei der ar -<br />
tigen Projekten keine Konkurrentin für die freie Wirt -<br />
schaft, sondern durch die Aktivitäten der <strong>Hochschule</strong><br />
und die planenden Fähigkeiten der Studierenden<br />
werden Projekte zum Teil erst angeregt und aufgrund<br />
der Fülle von Ideen in die Diskussion gebracht. Erst<br />
wenn Pläne vorliegen, können Betroffene in Schulen,<br />
Kindergärten und anderen Institutionen bei ihren<br />
öffentlichen und privaten Geldgebern konkrete Forde -<br />
rungen durchsetzen. Durch derartige Projekte konnte<br />
die <strong>Hochschule</strong> schon viele Projekte initiieren. Da<br />
der Verfasser des Artikels kein eigenes Planungsbüro<br />
betreibt und damit diese Projekte unabhängig von<br />
Eigeninteressen verfolgt, gehen die Projekte, nachdem<br />
die <strong>Hochschule</strong> sie zusammen mit den Studierenden<br />
erschlossen hat, an freischaffende Landschaftsarchi tek -<br />
ten, die sie zur baureifen Planung weiter entwickeln<br />
und die Realisierung ermöglichen. Dies gilt natürlich<br />
nur für die Projekte, die von den Auftraggebern weiter<br />
verfolgt werden.<br />
Prof. Dipl.-Ing. Andreas Paul,<br />
Lehrgebiet Freiraum- und Projektplanung,<br />
Studiengang Landschaftsarchitektur,<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>, andreas.paul@hs-rm.de<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
HÖRSAAL ADÉ –<br />
NEUE WEGE DES STUDIERENS<br />
Geisenheimer StudentInnen schreiben ein Buch<br />
Der Studiengang „Internationale Weinwirtschaft“ stemmte im vergangenen Winter -<br />
semester ein großes Projekt. Am Campus Geisenheim der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />
organisierten sich die Studierenden wie in einem realen Unternehmen. Unter dem<br />
Titel „Bordeaux & Co. – Momentaufnahme Frankreich“ entstand ein Buch über<br />
die französische Weinwirtschaft. Die Projektteilnehmer beleuchteten in kleinen<br />
Teams u.a. Weinanbaugebiete, Konsumgewohnheiten, wirtschaftliche Entwicklung<br />
und Historie.<br />
Alle Aufgabengebiete der Buchherstellung von der Redaktion über Layout,<br />
Sensorik, Produktion und Kommunikation wurden von den Studierenden in Eigen -<br />
regie geleistet. Ein eigenes Filmteam begleitete die Arbeiten.<br />
Geleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Robert Göbel. Er legte großen Wert auf<br />
studentische Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheiten:<br />
„Studium muss nicht zwangsläufig im Hörsaal stattfinden. Es gibt andere Möglich -<br />
keiten, fachliches Wissen in Verbindung mit praktischen Erfahrungen zu ver mitteln.“<br />
Der Semesterrahmen gab einen äußerst straffen Zeitplan vor:<br />
„Mit dem Termindruck und den kommunikativen Anforderungen zog die harte<br />
Arbeitsrealität in den Studienalltag ein. Das brachte manchen an seine Grenzen,<br />
aber nichts ist motivierender, als ein greifbares Ziel zu erreichen.“<br />
Dem Team war es gelungen, einen Verlag für die Veröffentlichung zu gewinnen.<br />
Das Buch „Bordeaux & Co.“ spricht Weininteressierte, Weinliebhaber und Profis<br />
gleichermaßen an. Die Präsentation fand am 28. Januar 2010 am Campus Geisen -<br />
heim im Rahmen einer Abendveranstaltung vor geladenen Gästen statt.<br />
Der Studiengang „Internationale Weinwirtschaft“ ist Teil des Studienangebots der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> am Studienort Geisenheim. Die Schwerpunkte des Studiengangs<br />
umfassen die Unternehmensführung, das Marketing und die Produktion<br />
rund um das Thema Wein. Die internationalen Weinmärkte stehen dabei ebenso im<br />
Mittelpunkt wie die Organisation und Steuerung von Unternehmen. Mit seinen<br />
ökonomischen Schwerpunkten ist der Studiengang weltweit Vorreiter bei der<br />
Verknüpfung betriebswirtschaftlicher und weintechnologischer Lehrinhalte im<br />
Bereich der Weinwirtschaft.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Kontakt<br />
Kommunikationsgruppe<br />
„Bordeaux & Co.“:<br />
Prof. Dr. Robert Göbel<br />
Kommunikationsteam:<br />
Christopher Groote<br />
Claudia von Papen<br />
Von-Lade-Str. 1<br />
65366 Geisenheim<br />
Tel.: +49 (0) 6 11 / 17 160 18<br />
Fax: +49 (0) 67 22 / 502 - 380<br />
„Das Projekt war eine einmalige Chance für uns, sich auszuprobieren und etwas zu stemmen, an das man sich<br />
sonst so nie herangetraut hätte.<br />
Aber nicht nur der Lernaspekt stand für uns im Vordergrund, sondern allen Beteiligten war es wichtig, ein wirk -<br />
lich marktfähiges, ernstzunehmendes Buch zu erarbeiten, das wahrgenommen wird.<br />
Wir sind alle sehr froh, dass uns dies gelungen ist; so jedenfalls können wir die ersten Rückmeldungen deuten.<br />
Dennoch sind wir uns bewusst, dass so ein in kompletter Eigenregie entstandenes Erstlingswerk sicher nicht<br />
perfekt ist. Von Projekten wie diesem kann man für das Studium und für die Zeit danach einfach sehr viel<br />
mit nehmen: Das Sammeln von prak ti schen Erfahrungen in einer relativ ,geschützten‘ Umgebung ist für den<br />
Einstieg ins Berufsleben unschätzbar wertvoll.<br />
Vor dem Hintergrund dieses Erfolgserleb nis ses freuen wir uns jetzt schon auf neue praktische Aufgaben, die<br />
wir bereits im näch sten Semester angehen werden.“<br />
Christopher Groote<br />
35<br />
PROJEKTE
WETTBEWERB<br />
Erfolgreiche Briefmarkendesigner:<br />
1000 JAHRE AUF<br />
ZWÖLF QUADRATZENTIMETERN<br />
Die „Neu-Hamburger“ Bianca Becker und Peter Kohl vor einem<br />
hanseatischen Blickpunkt.<br />
St. Michaelis Hildesheim<br />
St. Michaelis zu Hildesheim wurde 1010 von Bischof<br />
Bernward (960-1022) als seine Grablege gegründet.<br />
Bernward war ein einflussreicher Geistlicher, der engen<br />
Kontakt zu Herrschern seiner Zeit hatte. Er wurde<br />
bereits kurz nach seinem Tod von Papst Coelestin III.<br />
(Amtszeit 1191-1198) heiliggesprochen. Die Kirche<br />
St. Michaelis zählt zu den bedeutendsten frühroma ni -<br />
schen Sakralbauten nördlich der Alpen und birgt eine<br />
Reihe herausragender Kunstschätze. Seit 1985 zählt sie<br />
zum Welterbe der UNESCO. Nach der Reformation<br />
wurde vereinbart, dass der Bereich des Grabes von<br />
Bischof Bernward der katholischen Kirche untersteht,<br />
der Rest des Bauwerks der lutherischen Landeskirche.<br />
Am 22. März 1945 bis auf die Grundmauern zerstört,<br />
wurde St. Michaelis schnell auf bewundernswerte<br />
Weise wiederaufgebaut.<br />
Bianca Becker und Peter Kohl berichten nachfolgend<br />
über sich selbst und ihr Engagement im Bereich<br />
„Briefmarken“:<br />
36<br />
Bianca Becker und Peter Kohl haben mit ihrem<br />
Ent wurf einer Briefmarke eine starke – auch pro fes -<br />
sorale – Konkurrenz geschlagen. Die beiden Absol -<br />
ven ten des Studiengangs Kommunikationsdesign der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> sind sogar zum zweiten Mal<br />
erfolgreich. Nach der Briefmarke zum 100. Geburts -<br />
tag von Oskar Schindler vor zwei Jahren ist es jetzt<br />
eine Briefmarke anlässlich „1000 Jahre St. Michaelis<br />
Hildesheim“. Dieser Sakralbau nimmt eine ganz her -<br />
vorragende Stellung in architektonischer, kunstge -<br />
schichtlicher und natürlich religiöser Hinsicht ein.<br />
Beruflicher Werdegang<br />
Wir haben ab 2001 an der FHW (heute HS<strong>RM</strong>) stu diert<br />
und dort im Februar 2006 unser Diplom gemacht. Ein<br />
Teil davon – unser Gestaltungsdiplom – befasste sich<br />
mit den deutschen Briefmarken.<br />
Seitdem haben wir zunächst als Freelancer von Wies -<br />
baden aus im Rhein-Main-Gebiet gearbeitet und sind<br />
dann 2008 nach Hamburg übergesiedelt.<br />
Nicht selten arbeiten wir auch von hier aus noch für<br />
Wiesbadener Agenturen: Bianca Becker mit Schwer -<br />
punkt Verpackungsdesign (z.Zt. in einer Festan stellung)<br />
und Peter Kohl mit Schwerpunkt Corporate Design<br />
und Web (weiterhin freiberuflich).<br />
Allgemein<br />
Mit unserem Gestaltungsdiplom haben wir uns beim<br />
Bundesfinanzministerium für die Aufnahme in den<br />
Grafiker-Pool beworben, der die deutschen Brief -<br />
marken gestaltet.<br />
Weitere Infos über uns, unsere Diplomarbeit und unsere neuen Briefmarken gibt's unter:<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Seitdem bekommen wir etwa vier Wettbewerbs-Ein -<br />
ladungen pro Jahr zu unterschiedlichen Briefmarken-<br />
Themen. Eines davon war Mitte letzten Jahres "1000<br />
Jahre St. Michaelis Hildesheim". Nach welchen Krite -<br />
rien welcher Gestalter welches Thema zugewiesen be -<br />
kommt, wissen wir leider nicht.<br />
Zum Motiv<br />
Die St. Michaeliskirche in Hildesheim lässt sich dank<br />
ihrer typisch romanischen Bauweise wohl am besten<br />
mit dem Wort "Gottesburg" beschreiben.<br />
Nach unserer ersten Recherche war relativ schnell<br />
klar, dass es bei dieser Marke auf eine illustrative<br />
Umsetzung hinauslaufen würde: Vor der dargestellten<br />
Südost-Seite der Kirche steht ein riesiger Baum, der<br />
einen Großteil der Fassade verdeckt und es praktisch<br />
unmöglich machte, diese auf einem einzelnen Foto<br />
komplett wiederzugeben.<br />
Aber auch bei der Illustration war dieser Baum nicht<br />
gerade hilfreich, denn dank ihm mussten wir die Posi -<br />
tion jedes Fensters und jedes Mauervorsprungs anhand<br />
von Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
Stück für Stück rekonstruieren.<br />
Neben dem jetzt umgesetzten Entwurf haben wir sechs<br />
weitere Entwürfe zu dem Wettbewerb eingereicht (die<br />
Anzahl der Einreichungen ist nicht begrenzt).<br />
www.neue-briefmarken.de<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Eine „Gottesburg“ wird 1000 Jahre alt und die dazugehörige Briefmarke<br />
stellt einen neuen Erfolg für Bianca Becker und Peter Kohl dar.<br />
Realisierung<br />
Die Nachricht, dass unsere Marke gewonnen hat und<br />
wir den Auftrag zur Umsetzung haben, kam kurz vor<br />
unserem Urlaub. Somit entstand ein Teil der Rein zeichnung<br />
notgedrungen auf einem holländischen Bootsan -<br />
leger. Abgesehen davon haben wir uns natürlich riesig<br />
gefreut, dass wir unseren Erfolg mit der Oskar-Schindler-<br />
Marke wiederholen konnten!<br />
Trotz kleinerer Schwierigkeiten, wie z.B. dem unvor hergesehenen<br />
Zusatztext "Weltkulturerbe der UNESCO"<br />
(nicht gerade wenig bei zwölf Quadratzentimetern<br />
Gesamtfläche), erfolgte die Umsetzung der Marke im<br />
vorgesehenen Zeitrahmen. Auch die Zusammenarbeit<br />
mit der Wertpapierdruckerei in Leipzig war sehr an -<br />
genehm, so dass der Druck reibungslos über die Bühne<br />
gehen konnte.<br />
Neben der Marke selbst haben wir dazu passend Erst -<br />
tagsstempel, Ersttagsblatt, Ersttagsbrief und Zehner -<br />
bogenrand gestaltet.<br />
Sonstiges<br />
Die Marke ist seit dem 4. Januar in allen Postfilialen<br />
erhältlich und wurde am 21. Januar mit einem feier -<br />
lichen Akt in der Michaeliskirche der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Die Resonanz der Hildesheimer war bis<br />
jetzt überwiegend positiv.<br />
37<br />
WETTBEWERB
INTERNATIONAL<br />
Berufspraktisches Semester<br />
„FERN DER HEIMAT“<br />
Internationale Wirtschaftsingenieure in aller Welt<br />
Über den großen Teich in die USA, weiter nach China, Neuseeland, Malaysia, Indien und zurück über Nord -<br />
afrika und Frankreich nach Deutschland, so wäre die Weltreise perfekt. Komfortabel wäre sie auch, wenn<br />
man sich in den genannten Ländern von den dort zu treffenden internationalen Wirtschaftsingenieuren (IWI)<br />
des Campus Rüsselsheim herumführen lassen könnte. Aber die IWIs in aller Welt machen dort nicht Urlaub,<br />
sondern absolvieren ihr berufspraktisches Semester (BPS).<br />
Dieses Praktikum, welches im Ausland absolviert wer -<br />
den muss, dient dabei einer ersten Orientierung im<br />
ange strebten Berufsfeld, vermittelt Einsichten in die<br />
Arbeits welt im Gastland und ermöglicht es, länder spe -<br />
zifische Besonderheiten kennen zu lernen. Es vermittelt<br />
außerdem technische und organisatorische Zusammen -<br />
hänge in Firmen weltweit sowie das soziale Umfeld im<br />
Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs. Die Sozialkom -<br />
pe tenz steht im Ausland somit im Vordergrund. Diese<br />
einmalige Erfahrung ist immer noch der Schlüssel für<br />
die weitere Karriere als Wirtschaftsingenieur und<br />
ermöglicht den schnellen Einstieg in die Berufswelt.<br />
Am 26. November 2009 wurde das BPS Thema des tra -<br />
ditionellen IWI BPS Abends; ein krönender Abschluss<br />
und seit Jahren fester Bestandteil des Studiengangs.<br />
Vorausgegangen waren drei Tage Fachpräsentationen,<br />
in denen jede Studentin/jeder Student ihre bzw. seine<br />
Firma und ihr/sein Aufgabenfeld den Kommilitonen<br />
präsentierte. Im Rahmen dieser Präsentationen konn ten<br />
auch jüngere Semester Ideen für ihr BPS sammeln und<br />
Kontakte zu den Firmen erhalten.<br />
Als Ort für den Erfahrungsaustausch dient aber vor<br />
allem der IWI BPS Abend. In lockerer und stimmungs -<br />
voller Atmosphäre präsentierten die Heimkehrer<br />
aus aller Welt den knapp 70 anwesenden Studenten,<br />
Professoren und Angehörigen ihre BPS-Länder. Mit<br />
eigenen Tischen vertreten waren die Regionen und<br />
Länder Frankreich, USA, Belgien, Asien, China und<br />
Neuseeland.<br />
38<br />
Die Karte zeigt (fast) alle BPS-Orte seit dem Jahr 2000.<br />
Neben landestypischen Spezialitäten, wie Hot Dogs,<br />
Baguette mit Käse und Salami, Frühlingsrollen und<br />
belgischem Bier, konnten sich die jüngeren Semester<br />
nochmals über Praktikumsmöglichkeiten und natür lich<br />
auch die einzelnen Länder austauschen. Für die Siebt -<br />
semester war es eine Gelegenheit, sich außerhalb der<br />
Vorlesungen nochmals über die Zeit im Ausland zu<br />
unterhalten und das halbe Jahr Revue passieren zu<br />
lassen. Spontane Vorträge und Berichte über das Er -<br />
lebte lockerten den Abend auf und vermittelten nicht<br />
nur, dass das Praktikum teilweise harte Arbeit war,<br />
sondern man auch mit Menschen und anderen Kul turen<br />
wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.<br />
Zum ersten Mal wurde der Abend zum größten Teil<br />
durch eine kleine Gruppe Studierende organisiert und<br />
veranstaltet. Mit Ständen vertreten waren auch der<br />
IWI Alumni Verein, dessen frisch gebackene Waffeln<br />
sich großer Beliebtheit erfreuten, und die Firma MLP<br />
als Mitsponsor des Abends.<br />
Das berufspraktische Semester ist auch Teil des Bachelorprogramms<br />
und sorgt somit für eine Fortführung<br />
des erfolgreichen und wertvollen Konzeptes eines<br />
Auslandspraktikums.<br />
Dominik Mohr,<br />
Internationales<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
BELGIEN<br />
Wir haben unser BPS bei dem Unternehmen<br />
Bosch in Belgien absolviert. Belgien hat<br />
rund zehn Millionen Einwohner und ist in<br />
drei Regionen unterteilt, die flämisch-, französisch-<br />
und deutschsprachige Region. Wir<br />
waren in dem kleinen Städtchen Tienen, das<br />
zur flämischen Region zählt, angesiedelt.<br />
Obwohl das Land nicht so groß ist, gibt es<br />
sehr viel zu sehen. Besonders fällt die<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
BELGIEN<br />
Architektur Belgiens auf. Wenn man in Belgien ist, darf ein Besuch in<br />
Brüssel nicht fehlen, das dort stehende Atomium ist eine echte Sehenswürdigkeit.<br />
Tipp: der Nordsee-Strand in „De Haan“ ist zu empfehlen.<br />
NEUSEELAND<br />
Wir, Carmen Tropsch und Christina Heinrichs, haben<br />
unser BPS bei Mercedes-Benz in Auckland, Neusee -<br />
land absolviert. Von Anfang an wurden wir von unse ren<br />
Kollegen mit der für die Kiwis typischen Freundlich -<br />
keit aufgenommen. So fiel uns das Eingewöhnen am<br />
anderen Ende der Welt auch nicht wirklich schwer,<br />
vor allem wenn man aus dem kalten, regnerischen<br />
deutschen Winter in das sonnige und vom Meer um -<br />
gebene Auckland zieht. Das gute Wetter zu Beginn<br />
unseres Aufenthalts haben wir dann genutzt, um uns<br />
die schönsten Ecken der Nordinsel anzusehen. Dazu<br />
zählten Ausflüge nach Cape Reinga, die Bay of Islands,<br />
zahlreiche kleinere Strände in der Umgebung, Roto rua<br />
mit seinen Thermalquellen und ein unvergesslicher<br />
Fallschirmsprung in Taupo.<br />
Nach unserem Praktikum haben wir uns knapp drei<br />
Wochen Zeit genommen, um uns ein Auto zu mieten<br />
und damit die Südinsel Neuseelands zu erkunden. Im<br />
August hat man dazu zwar nicht immer unbedingt<br />
das beste Wetter, dafür ist man aber auch kein Teil<br />
der Touristenmasse, die im Sommer durch das Land<br />
zieht. Highlights auf unserem Trip waren die türkis -<br />
farbene Hokitika Schlucht, die Gletscherwanderung<br />
am Franz Josef Glacier, Skifahren in Wanaka, die<br />
Bootstour im Milford Sound und ein Rundflug mit<br />
Whalewatching in Kaikoura.<br />
Unser halbes Jahr in Neuseeland war also, wie man<br />
sich vorstellen kann, eine rundum tolle Erfahrung,<br />
die wir nie mehr vergessen werden!<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Bootstour in der<br />
Bay of Islands<br />
(Christina Heinrichs<br />
und Carmen<br />
Tropsch, v.l.).<br />
MALAYSIA<br />
Hüseyin Uysal - Skyline von Hong Kong am Pier.<br />
Ich hatte das Glück, ein Praktikum<br />
in Malaysia bei der Firma Merce des-<br />
Benz absolvieren zu können.<br />
Die Erfahrungen, die ich dort in der<br />
Firma im Marketing und auch im<br />
Land, bezüglich Kultur und Essen,<br />
machen konnte, waren sehr wert -<br />
voll. Ich fand es sehr interessant zu<br />
sehen, wie drei verschiedene Kult<br />
uren miteinander leben. Auch hatte<br />
ich die Möglichkeit, das Land und<br />
die Region Südost-Asien ausgiebig<br />
zu bereisen. Wenn sich die Möglich -<br />
keit ergeben würde, ginge ich gerne<br />
wieder zurück.<br />
FRANKREICH<br />
Mit großer Erwartung und voller Spannung startete<br />
ich Anfang März 2009 mein sechsmonatiges berufs -<br />
praktisches Semester in Frankreich.<br />
Durch die wunderbare Zeit in Toulouse bot sich mir<br />
die einmalige Möglichkeit, die Stadt und das Umfeld<br />
kennenzulernen sowie wertvolle Erfahrungen zu<br />
sammeln. Meine Zeit im Ausland und vor allem mein<br />
Praktikum bei der Airbus Operations GmbH waren<br />
ein voller Erfolg.<br />
Ich hatte nicht nur das Glück, in einem internationa len<br />
Umfeld mit einem sehr gut funktionierenden Team<br />
täglich spannende und vor allem abwechslungsreiche<br />
Aufgaben zu lösen, sondern dazu noch viele neue<br />
Freunde mit unterschiedlichem kulturellen Hinter -<br />
grund kennenzulernen.<br />
39<br />
INTERNATIONAL
PROMOTION<br />
40<br />
WAS IN<br />
ERDBEEREN<br />
STECKT –<br />
auf Spurensuche am Scottish Crop<br />
Research Institute (SCRI) in Dundee<br />
Im Rahmen einer „Short Term Scientific Mission“ finanziert COST Euroberry 863 Reise -<br />
kosten, die den Austausch von Wissenschaftlern fördern, die an Beerenobst forschen.<br />
Nach Empfehlung von Erika Krüger und dem genehmigten Antrag ging es für mich am<br />
15. November auf diesem Weg für drei Wochen zum SCRI (Scottish Crop Research Institute)<br />
nach Invergowrie in Schottland.<br />
Die Caird Hall am City Square in Dundee. Blick auf den abendlichem Himmel in Invergowrie.<br />
Invergowrie liegt in der Nähe von Dundee und ist an<br />
der Ostküste Schottlands gelegen. Das Ziel dort war<br />
es, Methoden zur Bestimmung von Ellagtanninen in<br />
Erdbeeren zu erlernen und Unterschiede zwischen<br />
Sorten, Herkunft und Anbautechniken zu unter suchen.<br />
Ellagtannine sind eine Klasse von Polyphenolen, die<br />
hauptsächlich in Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren,<br />
Granatäpfeln oder Walnüssen vorkommen. Sie wirken<br />
antioxidativ und ihnen wird ein positiver Gesundheits -<br />
effekt zugeschrieben.<br />
Ausgerüstet mit getrockneten Erdbeerextrakten holte<br />
mich Gordon McDougall, Wissenschaftler am SCRI,<br />
vom Bahnhof in Dundee ab. Nachdem ich beim zwei -<br />
ten Versuch den Beifahrersitz gefunden hatte, wurde<br />
ich zum Cottage auf dem Gelände des SCRI gebracht,<br />
in dem ich die nächsten drei Wochen verbringen sollte.<br />
Der erste Tag startete leider nicht so gut: Gordon hatte<br />
sich eine Grippe geholt. Darum lieferte er mich bei<br />
seiner technischen Mitarbeiterin Pat ab und versorgte<br />
mich mit Literatur. Pat stellte mich den weiteren etwa<br />
40 Mitarbeitern der Arbeitsgruppe „Plant products<br />
and food quality“ vor. Danach führte sie mich durch<br />
die Labore und regelte die organisatorischen Dinge.<br />
Die Labore, eher älteren Baujahrs, waren sehr gut<br />
organisiert und ausgestattet. Geforscht wurde aber<br />
nicht nur an Beerenobst, sondern beispielsweise auch<br />
an Broccoli, Kartoffeln, Kräutern oder Rhabarber.<br />
Viele Projekte laufen hier in Kooperation mit anderen<br />
Forschungseinrichtungen. Nachmittags war ich dann<br />
ausgerüstet mit Laborbuch, neuer E-Mail Adresse und<br />
einer Menge (Sicherheits-) Belehrungen zum Lesen<br />
und Unterschreiben. Am folgenden Tag versorgte mich<br />
Gordon, der immer noch zu Hause das Bett hütete,<br />
mit ersten Anweisungen für das Labor.<br />
Ellagtannine separieren<br />
Am Mittwoch konnte endlich besprochen werden, wie<br />
wir weiter mit den mitgebrachten Proben vorgehen.<br />
Wir probierten eine neue Methode aus, die die Ellag -<br />
tannine von den übrigen Phenolen abtrennen sollte –<br />
was auch auf Anhieb funktionierte. So konnte ich alle<br />
mitgebrachten Erdbeerproben auf diese Weise aufar -<br />
beiten. Die separierte Fraktion der Ellagtannine wurde<br />
dann mit einer LC/MS-Schnellmethode analysiert, die<br />
vor mir eine Wissenschaftlerin aus Italien entwickelt<br />
hatte. Mit dieser Methode konnten wir dann die ersten<br />
Unterschiede zwischen den Sorten und den Stand orten<br />
aufklären. Die Proben wurden anschließend mit einer<br />
umfassenderen Methode untersucht. Details zu den<br />
Methoden können unter folgenden Link aufgerufen<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
werden: http://www.euroberry.it/short_term_s_m.html.<br />
Im Labor waren Pat und natürlich auch die anderen<br />
Mitarbeiter eine sehr große Hilfe. Pat konnte teilweise<br />
schon erahnen, wenn ich etwas nicht fand …<br />
und hatte das Gesuchte dann oft schon griffbereit.<br />
In der letzten Woche half mir Susan, eine weitere<br />
Wissenschaftlerin, bei der Auswertung des Datenchaos.<br />
Susan nahm sich viel Zeit und zeigte mir einige Tricks<br />
und Kniffe in Excel und einem Programm für multi -<br />
variante Statistik. Mit Gordon brütete ich in dieser<br />
Woche – leider oft vergebens – über der einen oder<br />
anderen unaufgeklärten Substanz.<br />
Die Weihnachtsfeier war das Highlight an meinem letz -<br />
ten Arbeitstag am SCRI. Die Büroräume ver wandelten<br />
sich in kleine Schönheitssalons und mittags fuhren<br />
dann alle herausgeputzt zu einem Pub in Dundee, in<br />
dem ein Dreigängemenü auf uns wartete. Der Tisch war<br />
dekoriert mit Partybomben und -krachern, die auch<br />
gleich ihre Verwendung fanden. Die Sekretärin Laura<br />
spielte Santa Claus und verteilte die Wichtelgeschenke.<br />
Im Anschluss daran zogen fast alle durch weitere Pubs.<br />
Viele Mitarbeiter spendierten mir noch einen Drink<br />
an diesem Abend und ich war ganz froh, dass die Pubs<br />
in Schottland eine Sperrstunde haben.<br />
Am Sonntag traf ich mich dann mit einem Teil der<br />
Wissenschaftler am Bahnhof in Dundee um in Harro -<br />
gate/England an der internationalen Konferenz für<br />
Polyphenole und Gesundheit teilzunehmen.<br />
Es war sicher nicht die günstigste Jahreszeit, um nach<br />
Schottland zu reisen, doch auch wenn sie anfangs schwer<br />
zu verstehen waren, heiterten die freundlichen und<br />
herz lichen Schotten den Arbeitsalltag mit ihrer auf -<br />
merk samen Art wirklich auf. Insbesondere das inter -<br />
nationale Klima beim SCRI trug sehr zur angenehmen<br />
Atmosphäre bei. Sehr positiv empfand ich den wissen -<br />
schaftlichen Austausch und das bedingungslose Zeit -<br />
nehmen um Wissen weiterzugeben. Dadurch habe ich<br />
nicht nur einiges aus dem Laboralltag mitgenommen,<br />
sondern auch eine Menge dazugelernt. Auf meinen<br />
nächsten Schottlandaufenthalt freue ich mich schon<br />
sehr; dann aber bestimmt an längeren Tagen.<br />
Melanie Josuttis,<br />
Fachbereich Geisenheim<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
Die Ellagtannine in Erdbeeren gelten als gesundheitsfördernd.<br />
Fröhliche Weihnachtsfeier in einem Pub in Dundee.<br />
Edinburgh, mit der Touristenattraktion Arthurs Seat in der Ferne.<br />
Cottage beim Scottish Crop Research Institute.<br />
41<br />
PROMOTION
PROMOTION<br />
INFO<strong>RM</strong>ATIKSTUDIUM<br />
IN WIESBADEN:<br />
vom Erstsemester<br />
zum Fachtagungs-Referenten<br />
Mein Studium der Allgemeinen Informatik begann<br />
ich nach Abitur und Zivildienst im Wintersemester<br />
1996/1997 am damaligen Fachbereich Informatik<br />
der Fachhochschule Wiesbaden, heute <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong>. Mit Prof. Dr. Reinhold Kröger kam ich<br />
im Haupt studium zunächst in der Lehrveranstaltung<br />
„Betriebssysteme und Grundlagen Verteilter Systeme“<br />
in Kontakt. Im weiteren Studienverlauf belegte ich bei<br />
ihm die Vertiefungsveranstaltung „Verteilte Systeme“,<br />
in deren Verlauf ich erstmals mit Fragestellungen zu<br />
Überwachung und Management von großen verteilten<br />
Software-Anwendungen in Berührung kam.<br />
Im Anschluss an diese Veranstaltung absolvierte ich<br />
mein sechsmonatiges Praxissemester bei einem irischen<br />
Software-Hersteller in Dublin und konnte so erste<br />
Auslandserfahrungen in einem internationalen Soft -<br />
ware-Entwicklungsteam sammeln. Nach meiner Rück -<br />
kehr nach Wiesbaden arbeitete ich neben dem Studium<br />
als studentische Hilfskraft in einem Drittmittel-For -<br />
schungsprojekt im Labor für Verteilte Systeme von<br />
Prof. Dr. Kröger.<br />
Im März 2001 begann ich im Labor meine Diplom -<br />
arbeit zum Thema „Entwurf eines Management-<br />
Infor mationsmodells für EJB-Anwendungen und<br />
seine Um setzung auf der Basis von CIM/WBEM“.<br />
Die Diplomarbeit weckte in mir den Spaß an wissen -<br />
schaftlichem Arbeiten: die Ergebnisse wurden im<br />
An schluss auf einer angesehenen internationalen Konferenz<br />
zum Thema IT-Management und auf einem<br />
nationalen Workshop vorgestellt. Weiterhin wurde ich<br />
für die Teilnahme an den Informatiktagen der Gesell -<br />
schaft für Informatik ausgewählt, wo ich meine Ergeb -<br />
nisse ebenfalls vortragen durfte.<br />
42<br />
Master-Studium in Cork, Irland<br />
Im Anschluss an mein Diplomstudium begann ich in<br />
Teilzeit als Drittmittel-Projektmitarbeiter in einem<br />
BMBF-geförderten Forschungsprojekt im Labor für<br />
Verteilte Systeme zu arbeiten und Lehraufträge am<br />
Fachbereich Informatik zu halten. Gleichzeitig begann<br />
ich ein forschungsorientiertes Master-Studium am<br />
Cork Institute of Technology (CIT), Cork, Irland.<br />
In der gemeinschaftlich von Prof. Dr. Kröger und<br />
Dr. Jeanne Stynes (CIT) betreuten Arbeit entwickelte<br />
ich die Architektur für eine flexible, modulare elektro -<br />
nische Lernumgebung, die hochschulübergreifend ein -<br />
gesetzt werden kann. Während des Master-Studiums<br />
war ich für mehrere kurze und einen mehrmonatigen<br />
Forschungsaufenthalt am CIT in Irland. Nach dem<br />
erfolgreichen Abschluss der Master-Arbeit begann ich<br />
im November 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
(Vollzeit) im Labor für Verteilte Systeme. Finanziert<br />
wurde meine BAT IIa-Stelle durch mehrere aufein -<br />
anderfolgende BMBF-geförderte Forschungsprojekte<br />
mit unterschiedlichen Industriepartnern, eine mehr -<br />
monatige Finanzierungslücke konnte durch die Unter -<br />
stützung des Präsidenten der FHW überbrückt werden.<br />
Externe Promotion an der Universität Kassel<br />
Neben der Arbeit in den Forschungsprojekten und<br />
weiteren Aufgaben im Labor für Verteilte Systeme be -<br />
gann ich Ende 2005 mit meiner Promotion als ex terner<br />
Doktorand bei Prof. Dr. Kurt Geihs an der Universität<br />
Kassel. In meiner Dissertation befasste ich mich mit<br />
der Durchsetzung von Dienstgüteanforderungen in<br />
großen und dynamischen dienstorientierten Software-<br />
Systemen. Kennzeichnend für solche Systeme sind<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
komplexe Abhängigkeitsbeziehungen und dezentrale<br />
Strukturen, die aus Management-Sicht eine Koope ra -<br />
tion autonomer, in Software realisierter Management-<br />
Agenten zur übergreifenden Ziel-Erreichung notwendig<br />
machen. Der von mir entwickelte Ansatz verwendet als<br />
Basis für die Management-Kooperation ein Auktions -<br />
verfahren und ermöglicht so gleichzeitig die Ausrich tung<br />
des Kooperationsprozesses an monetären Prioritäten<br />
auf Geschäftsebene.<br />
Im Sommer 2008 verließ ich die <strong>Hochschule</strong> für<br />
einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am IBM<br />
T.J. Watson Research Center in New York. In einem<br />
inter national besetzten Team von Wissenschaftlern<br />
beschäf tigte ich mich mit der Modellierung von<br />
Ab hängigkeitsbeziehungen in komplexen Software-<br />
Sys temen. Inhaltlich stellte diese Zeit eine große<br />
Bereicherung meiner Dissertation dar und brachte<br />
viele interessante Anregungen und Kontakte.<br />
Im September 2009 konnte ich die Arbeiten an meiner<br />
Dissertation abschließen und die Arbeit zur Begut ach -<br />
tung einreichen. Im November folgte dann die erfolg -<br />
reiche Verteidigung des Themas.<br />
Seit meinem ersten wissenschaftlichen Artikel im Jahr<br />
2001 habe ich während des Master-Studiums und der<br />
Promotion etwa 30 wissenschaftliche Beiträge als<br />
Autor und Mitautor in Zeitschriften und auf interna -<br />
tionalen und nationalen Konferenzen und Workshops<br />
veröffentlicht. Ich war Gutachter für die wissen schaft -<br />
lichen Beiträge mehrerer internationaler Tagungen<br />
und konnte im Jahr 2009 am Dagstuhl-Seminar „Self-<br />
Healing and Self-Adaptive Systems“ teilnehmen.<br />
Dr. rer. nat. Markus Schmid<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
„Das Jahr 2009 war für das Labor für Verteilte<br />
Systeme ein besonders erfolgreiches Jahr.<br />
Da ist zunächst die erfolgreiche Promotion<br />
mit der Note „sehr gut“ von Dr. Markus<br />
Schmid. Promoviert wurde er an der Uni<br />
Kassel unter gemeinsamer Betreuung mit<br />
dem dortigen Prof. Dr. Kurt Geihs.<br />
Prof. Dr. Detlev Reymann<br />
(rechts), Präsident der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>,<br />
gratulierte Markus Schmid<br />
(Mitte) zu dessen Promotion.<br />
In Wiesbaden wurde der<br />
erfolgreiche Doktorand von<br />
Prof. Dr. Reinhold Kröger<br />
(links), Leiter des Labors<br />
„Verteilte Systeme“, betreut.<br />
Auch wurden mehrere Master-Arbeiten im<br />
Zusammenhang mit Forschungsprojekten<br />
abgeschlossen, insbesondere die von Herrn<br />
Holger Machens in Zusammenarbeit mit dem<br />
Cork Institute of Technology, Irland.<br />
Ebenso freue ich mich über die Berufung von<br />
Dr. Robert Kaiser an die Fachhochschule<br />
Bingen. Dort hat er zum Wintersemester<br />
2009/10 eine Professur für die Lehrgebiete<br />
„Mikro prozessortechnik und Embedded<br />
Systems“ übernommen. Im Rahmen seiner<br />
Promotion an der Uni Koblenz habe ich<br />
Dr. Kaiser hier in Wiesbaden betreut.<br />
Zusammen mit Dr. De busmann sind somit<br />
in den vergangenen fünf Jahren bereits drei<br />
Doktoranden in meinem Labor betreut<br />
worden. Und sie haben alle samt erfolgreich<br />
abgeschnitten!“<br />
Prof. Dr. Reinhold Kröger,<br />
Labor für Verteilte Systeme<br />
43<br />
PROMOTION
HS <strong>RM</strong> INTERN<br />
NEUE PROFESSORINNEN<br />
44<br />
NEUE PROFESSOREN<br />
Prof. Dipl.-Ing. Volker Kleinekort, geboren 1973 in Herten<br />
Fachgebiet „Stadträumliches Entwerfen und Gebäudelehre“<br />
im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen<br />
Volker Kleinekort besitzt eine abgeschlossene Ausbildung als Maschinenbaumechaniker,<br />
an die sich von 1995 bis 2002 ein Architekturstudium an der <strong>Hochschule</strong> Bochum anschloss.<br />
Nach Erhalt seines Diploms absolvierte er ein Postgraduiertenstudium an der Kunstaka demie<br />
Düsseldorf. In dieser Zeit gründete er ein eigenes Büro in Düsseldorf mit Arbeitsschwer -<br />
punkt im Städtebau und Wohnungsbau. Hier gewann er diverse Preise in Wettbewerben und<br />
Workshops.<br />
Seit 2006 forscht Volker Kleinekort an der TU München zum Thema „Der Wandel öffentlicher<br />
Räume unter dem Einfluss informeller Handlungs- und Nutzungsstrukturen“. Ein<br />
weiteres Themenfeld seiner urbanistischen Forschung befasst sich mit „Infrastrukturrändern<br />
als Gegenstand forschenden Entwer fens“ und der Anwendbarkeit bildgebender Verfahren<br />
(image based research) auf die Stadtforschung.<br />
An der TUM war er von 2005 bis zu seinem Ruf an die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> auch als wis -<br />
senschaft licher Assistent am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum tätig.<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kiefer, geboren 1965 in Kaiserslautern<br />
Fachgebiet „Mechanik/Maschinendynamik/Finite-Elemente“<br />
im Fachbereich Ingenieurwissenschaften, Studienbereich Maschinenbau<br />
Dr. Thomas Kiefer studierte von 1984 bis 1991 Maschinenwesen mit der Vertiefung Theo -<br />
retischer Maschinenbau an der Universität Kaiserslautern. Während seiner anschließenden<br />
sechsjährigen Tätig keit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Technische<br />
Mechanik schrieb er seine Disser tation zum Thema „Fehlerlokalisation und Parameter -<br />
korrektur in Finite-Elemente-Modellen anhand gemessener Schwingungsdaten“.<br />
Schwerpunkte von Dr. Kiefers Forschungstätigkeit waren unter anderem die Entwicklung<br />
von Ver fahren zur Anpassung von FE-Modellen an reale Systeme und die Mitarbeit an<br />
Industrieprojekten angewand ter Forschung und Entwicklung.<br />
Im Anschluss an seine Promotion war Dr. Kiefer in unterschiedlichen Positionen bei der<br />
Adam OPEL GmbH tätig – zuerst als Entwicklungsingenieur, dann als Gruppenleiter in den<br />
Abteilungen Fahrzeug simulation und Fahrzeugsicherheit. Die Tätigkeitsschwerpunkte lagen<br />
dabei zum Einen auf der Entwick lung und Auslegung von Karosseriestrukturen und zum<br />
Anderen auf der Auslegung und Abstimmung von Systemen zur Auslösung der Airbag systeme.<br />
Vor seinem Ruf an die <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong> war Dr. Kiefer bereits an einer Ringvorlesung<br />
„Modell bildung Mechatronischer Systeme“ der <strong>Hochschule</strong> Darmstadt beteiligt.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
Prof. Dr. Thomas Heimer, geboren 1960 in Frankfurt am Main<br />
Fachgebiet „Innovationsmanagement/Projektmanagement“<br />
im Studienbereich Maschinenbau des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften<br />
Dr. Thomas Heimer studierte Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Universität in Frank-<br />
furt am Main. Nach seinem Diplom 1988 blieb er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fach -<br />
bereich Wirtschaftswissen schaften der Frankfurter Universität und promovierte „Zur Öko -<br />
nomik der Entstehung von Technolo gien: Eine theoretische und empirische Erörterung am<br />
Beispiel des Intelligent Home“. Im Rahmen seiner Tätigkeit an der Goethe-Universität baute<br />
er dort die „Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Technikfor schung“ mit auf. Im Rahmen seiner<br />
Tätigkeit an der Frankfurter Universität war Dr. Heimer Research Fellow an der Columbia<br />
University in New York und DAAD-Gastdozent für Volkswirtschaft an der Universität<br />
Leipzig.<br />
1995 verließ Dr. Heimer die Universität und übernahm die Abteilung „Technologie und<br />
Ökonomie“ beim VDI/VDE-Technologie zentrum Informationstechnik in Teltow. Hier leitete<br />
er bis 1999 unterschiedliche Bereiche und übernahm die Verantwortung für das Gebiet der<br />
Analyse wirtschaftlicher, politischer und sozialer Einflüsse auf den Innovationsprozess. 1999<br />
kehrte Dr. Heimer nach Frankfurt zurück und wurde zum Professor für Innovationsmanage -<br />
ment an die Frankfurt School of Finance & Management berufen. Hier übernahm er auch<br />
das Amt des Geschäftsführenden Dekans.<br />
Dr. Thomas Heimer arbeitete an wissenschaftlichen Projekten zum Thema Innovation für<br />
zahlreiche nam hafte Auftraggeber, unter anderem die Europäische Kommission, das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung und die Deutsche Bank AG.<br />
Prof. Dr. Thorsten Petry, geboren 1976 in Herborn<br />
Fachgebiet „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalmanagement/Organisation“<br />
im Fachbereich Wiesbaden Business School<br />
Dr. Thorsten Petry studierte von 1995 bis 2001 Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig-<br />
Universität Gießen und arbeitete dann als Strategieberater bei der Accenture GmbH. Schon<br />
während seines Studiums wählte er die Vertiefungsrichtung „Organisation, Führung, Personalwirtschaft“.<br />
Seine Entscheidung für eine akademische Laufbahn fiel 2003: Er kehrte als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Giessener Universität zurück und promovierte zum<br />
Thema „Netzwerkstrategie: Kern eines integrierten Managements von Unternehmensnetz -<br />
werken“.<br />
Neben seiner Lehrstuhltätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Justus-Liebig-Uni -<br />
versität arbeitete Dr. Petry als Managementberater in der Unternehmensberatung Excellence<br />
in Change. Nach Abschluss der Promotion im Jahr 2006 ging er als Projektleiter zu Capge mini<br />
Consulting in Offenbach und Stockholm, wo er bis zu seiner Berufung an die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> Erfahrungen in internationalen Projekten zu Personalmanagement und Organi -<br />
sation sammelte. Darüber hinaus war Dr. Petry als internationaler Trainer tätig und unter -<br />
richtete unter anderem an der Global Capgemini University in Les Fontaines, Frankreich.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
45<br />
HS <strong>RM</strong> INTERN
IMPRESSUM<br />
<strong>Journal</strong><br />
Zeitschrift der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />
<strong>RheinMain</strong> University of Applied Sciences<br />
Wiesbaden Rüsselsheim Geisenheim<br />
Erscheinungsweise:<br />
vierteljährlich,<br />
zur Mitte und zum Ende eines Semesters<br />
Herausgeber:<br />
Präsident der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />
Redaktion:<br />
Dr. Ernst-Michael Stiegler<br />
Ernst-Michael.Stiegler@hs-rm.de<br />
Birte Müller-Heidelberg<br />
Birte.Mueller-Heidelberg@hs-rm.de<br />
Anschrift:<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong><br />
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Kurt-Schumacher-Ring 18<br />
65197 Wiesbaden<br />
Telefon 0611/ 94 95- 11 20<br />
Telefax 0611/ 94 95- 44 46 96<br />
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge<br />
geben jeweils die Meinungen der<br />
Verfasserinnen und Verfasser wieder.<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
www.vmk-verlag.de<br />
Gestaltung:<br />
Eva-Maria Meuer<br />
www.vomrheingau.de<br />
Druck:<br />
Frotscher druck.medien.service<br />
Darmstadt<br />
Fotos und Abbildungen:<br />
Titel und S. 3: Becker/Kohl, Josuttis,<br />
Müller-Heidelberg<br />
Becker/Kohl S. 36, 37; Bertrams S. 4, 20, 21;<br />
Böhm S. 16; Brückner S. 14; Groote S. 35;<br />
Heimer S. 45; Josuttis S. 40, 41;<br />
Kiefer S. 44; Kleinekort S. 44; Korzuch S. 11;<br />
Mohr/BPS-Archiv IWI S. 38, 39;<br />
Müller-Heidelberg S. 17; Paul S. 30-34;<br />
Petry S. 45; Rasim S. 40, 48; Schlote S. 16;<br />
Stiegler S. 7, 8, 10-13, 21-25, 43;<br />
Teuscher S. 15; Trabert S. 18, 19; Zacher S. 9.<br />
Anzeigenschluss nächste Ausgabe:<br />
25. Mai 2010<br />
46<br />
NEUE MITARBEITERINNEN<br />
UND MITARBEITER<br />
Mayer, Ulrike 1. August 2009<br />
FB Ingenieurwissenschaften<br />
Deines, Irina 1. August 2009<br />
FB DCSM<br />
Scheyer, Ralph 26. August 2009<br />
FB Geisenheim<br />
Scheffler, Sabine 1. September 2009<br />
FB Ingenieurwissenschaften<br />
Schmelzle, Annette 1. September 2009<br />
FB Geisenheim<br />
Kulzer, David 1. September 2009<br />
ITC<br />
Rausch, Laura 1. September 2009<br />
FB Architektur und Bauingenieurwesen<br />
König, Michelle 1. September 2009<br />
SG III.2<br />
Franke, Ingo 21. September 2009<br />
FB Ingenieurwissenschaften<br />
Sobel, Nicolas 21. September 2009<br />
FB Ingenieurwissenschaften<br />
Huzel, Daniel 1. Oktober 2009<br />
FB Ingenieurwissenschaften<br />
Wächter, Carolin 1. Oktober 2009<br />
FB Geisenheim<br />
Schmitz, Katrin 1. Oktober 2009<br />
SG III.1<br />
Shanahan, Thomas 1. Oktober 2009<br />
FB Wiesbaden Business School<br />
Kitic, Milan 1. Oktober 2009<br />
SG IV.2<br />
Kämper, Rainer 7. Oktober 2009<br />
SG V.4<br />
Langguth, Tanja 5. November 2009<br />
FB DCSM<br />
Otte, Sebastian 16. November 2009<br />
FB DCSM<br />
Ahrend, Pamela 1. Dezember 2009<br />
SG IV.2<br />
Didierjean, Nicole 1. Januar 2010<br />
SG IV.2<br />
Hiltl, Claudia 1. Januar 2010<br />
SG IV.4<br />
Groß, Daniel 16. Januar 2010<br />
FB DCSM<br />
Dr. Friedrich, Peter 1. Februar 2010<br />
FB Wiesbaden Business School<br />
Bopp, Stefanie 1. Februar 2010<br />
FB Ingenieurwissenschaften<br />
Schäfer, Florian 15. Februar 2010<br />
FB DCSM<br />
Friedrich, Michaela 15. Februar 2010<br />
FB DCSM<br />
Schlechtriemen, Ute 16. Februar 2010<br />
FB Wiesbaden Business School<br />
Kubick, Liana 1. März 2010<br />
FB Architektur und Bauingenieurwesen<br />
Rehn, Sascha 1. März 2010<br />
FB Architektur und Bauingenieurwesen<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />
WIWINET TRAUERT<br />
UM SEINE LIEBE<br />
MITSTREITERIN UND<br />
KOMMILITONIN<br />
Plötzlich und unerwartet verstarb im Januar unsere<br />
ehemalige Tutorin Edda Endele.<br />
Sie war 2009 als Tutorin mitverantwortlich für den Bereich<br />
Events und Vereinsentwicklung bei WiWiNet e.V.<br />
Viele haben sie in dieser Zeit als Ansprechpartnerin<br />
kennengelernt. Dabei hat sie nicht nur durch fachliches<br />
Können und unermüdliches Engagement viel Anerkennung<br />
und Hochachtung bei Vorstand, Mitgliedern und Partnern<br />
von WiWiNet e.V. erworben.<br />
Wir werden sie stets in dankbarer Erinnerung halten.<br />
WiWiNet e.V.<br />
Absolventen- und Studentenvereinigung der<br />
Wiesbaden Business School<br />
Edda Endele<br />
*<br />
†<br />
24. August 1986<br />
10. Januar 2010<br />
47<br />
HS <strong>RM</strong> INTERN