FernUni Perspektive Nr. 53 | Herbst 2015
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<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong> Seite 3<br />
Alumnifeier und Diskussionen<br />
Besuch bei Freunden in Österreich<br />
Zeugen der<br />
<strong>FernUni</strong>-Zeit<br />
Die österreichischen Studienzentren<br />
der <strong>FernUni</strong>versität in Hagen<br />
besuchte ihr Rektor, Prof. Dr.-Ing.<br />
Helmut Hoyer jetzt, um Absolventinnen<br />
und Absolventen zu ehren<br />
und auf zwei Podien mit zu diskutieren.<br />
An allen drei Veranstaltungen<br />
nahmen hochrangige Vertreterinnen<br />
und Vertreter der Politik<br />
und der Wissenschaft in der Alpenrepublik<br />
teil.<br />
Foto: Udo Mittelberger<br />
Besonders gerne kam Rektor Hoyer<br />
seiner Aufgabe nach, österreichische<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
bei einer Alumni-Feier<br />
in Bregenz im Vorarlberg-Museum<br />
für ihre erfolgreichen Studienabschlüsse<br />
zu ehren. Nachdem Hoyer<br />
eine einführende Ansprache gehalten<br />
und seine Hochachtung für die<br />
Leistungen ausgedrückt hatte, gratulierte<br />
er jeder Absolventin und jedem<br />
Absolventen und überreichte<br />
ein kleines Geschenk. Beim Vorabendprogramm<br />
hatte der Hagener<br />
Psychologe Dr. Agostino Mazziotta<br />
einen Vortrag über die Frage<br />
„Was beeinflusst die Versöhnungsbereitschaft<br />
zwischen verfeindeten<br />
Gruppen? Eine psychologische <strong>Perspektive</strong>.“<br />
gehalten. Dem schloss<br />
sich ein Austausch mit Absolventinnen<br />
und Absolvent zur künftigen<br />
Alumniarbeit an.<br />
Begonnen hatte die Dienstreise<br />
im Studienzentrum Rottenmann<br />
mit einer Fachdiskussion um „Bildung<br />
und Wirtschaft im ländlichen<br />
Raum“. Zuvor hatte Prof.<br />
Ein Blick in den<br />
Saal bei der<br />
Begrüßung durch<br />
den Bregenzer<br />
Bürgermeister<br />
Markus Linhart<br />
zeigt: Viele<br />
Absolventinnen<br />
und Absolventen<br />
der <strong>FernUni</strong>versität<br />
waren der<br />
Einladung gefolgt.<br />
Hoyer über „Die <strong>FernUni</strong>versität<br />
in Hagen: Lehre im digitalen Zeitalter“<br />
gesprochen. Derselbe Vortrag<br />
stieß tags darauf auch im<br />
Kunsthaus Nexus in Saalfelden auf<br />
großes Interesse. Auch hier nahm<br />
Prof. Hoyer an einer Podiumsdiskussion<br />
teil.<br />
Da<br />
Ein weiterer Höhepunkt im Jahr des<br />
40jährigen Bestehens der <strong>FernUni</strong>versität<br />
ist die Ausstellung „1975<br />
bis 1984 – Zeugen der Zeit“. Persönlichkeiten,<br />
die in den ersten Jahren<br />
der Hochschule zentrale Rollen<br />
gespielt haben, erinnerten sich in<br />
Interviews zurück. Daraus entstanden<br />
sind zehn Filme, die das Ringen<br />
um das Beste für die <strong>FernUni</strong>versität<br />
und für ihre Studierenden dokumentieren.<br />
Sie vermitteln Eindrücke<br />
von den Bedingungen, unter denen<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
und Verwaltungsbeschäftigte<br />
eine ganz besondere Universität<br />
aus dem Boden stampften. Und<br />
an die sich viele immer noch gerne<br />
zurück erinnern. Die Ausstellung<br />
ist im TGZ-Gebäude, Universitätsstr.<br />
11, 58097 Hagen, zu sehen. Die Filme<br />
sind im Netz zu finden. Da<br />
Weitere Informationen:<br />
www.fernuni-hagen.de/per<strong>53</strong>-03a<br />
Foto: Jakob Studnar<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
40 Jahre <strong>FernUni</strong>versität − Folge 4<br />
Neustrukturierung der Hochschule<br />
In dieser Zeit entließ die nordrheinwestfälische<br />
Landesregierung mit<br />
dem Hochschulfreiheitsgesetz, das<br />
zum 1. Januar 2007 in Kraft trat,<br />
die Hochschulen in eine neue Autonomie.<br />
Es war eine große Herausforderung<br />
für die Leitungen:<br />
sie trugen – anstelle des Ministeriums<br />
– plötzlich Verantwortung für<br />
die Hochschulen in allen Bereichen,<br />
einschließlich der Finanzen und für<br />
das Personal ihrer Einrichtungen.<br />
Für die Rektorate kam die Hochschulautonomie<br />
genau in dem Moment,<br />
als deren Unterfinanzierung<br />
sichtbar wurde. „Wir erhielten die<br />
Verwaltung des Mangels übertragen“,<br />
sagt Hoyer in der Rückschau.<br />
Und sie bekamen als neues Aufsichtsgremium<br />
zum Januar 2008 einen<br />
Hochschulrat, der über externe<br />
Mitglieder Ideen aus Wirtschaft und<br />
Gesellschaft in die strategische Ausrichtung<br />
einbringen sollte. „Wir haben<br />
die Gestaltungsspielräume des<br />
Hochschulfreiheitsgesetzes gut genutzt,<br />
um die <strong>FernUni</strong>versität sicher<br />
und zukunftsfähig aufzustellen“,<br />
wertet Hoyer rückblickend.<br />
Entwicklung des<br />
Studienangebots<br />
Die gestuften Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
wurden in den Folgejahren<br />
sehr gut angenommen.<br />
Sie sind aufgrund ihrer kürzeren<br />
Studienzeit gerade für die besondere<br />
Studierendengruppe an der Fern-<br />
Universität gut geeignet, ermöglichen<br />
sie ihr doch neben dem Beruf,<br />
der Familie oder anderen Verpflichtungen<br />
einen akademischen<br />
Abschluss in einer überschaubaren<br />
Zeit. An der Nachfrage orientierte<br />
Studiengänge, die Öffnung der<br />
Helmut Hoyer, Professor für Prozesssteuerung und Regelungstechnik, ist der vierte<br />
Rektor der <strong>FernUni</strong>. Er erinnerte sich an das letzte Jahrzehnt der Hochschulhistorie.<br />
Hochschulen und hier insbesondere<br />
für Beruflich Qualifizierte haben<br />
in den folgenden Jahren zu einem<br />
enormen Aufschwung der Fern-<br />
Universität geführt. Innerhalb weniger<br />
Jahre stieg die Studierendenzahl<br />
auf 88.000 im Wintersemester<br />
2012/13. Gemessen an dieser Zahl<br />
wurde die <strong>FernUni</strong> zur mit Abstand<br />
größten Hochschule Deutschlands.<br />
Der gesellschaftliche Bedarf für ein<br />
Angebot dieser Art wurde deutlich.<br />
Überdies waren die weitaus meisten<br />
Beruflich Qualifizierten an der<br />
<strong>FernUni</strong>verversität eingeschrieben.<br />
Das wird niemanden verwundern,<br />
ist doch der mediengestützte Studienbetrieb<br />
aus Hagen gerade für<br />
diese Zielgruppe ideal.<br />
<strong>FernUni</strong> auf dem Campus<br />
Es war ein langgehegter Traum von<br />
Gründungskanzler Ralf Bartz und<br />
seinem engsten Mitarbeiter Rolf<br />
von der Heyden, die Fakultäten und<br />
die Verwaltung der <strong>FernUni</strong>versität<br />
auf dem Campus an der Feithstraße<br />
zusammen zu führen. Es<br />
brauchte viel Überzeugungskraft,<br />
bis der Campus wachsen konnte:<br />
mit der Mensa, dem ehemaligen<br />
TGZ-Gebäude, der Sanierung von<br />
AVZ und ehemaligem Staatlichen<br />
Umweltamts auf dem Campusgelände.<br />
Jetzt konnten die angemieteten<br />
Gebäude in der Stadt freigezogen<br />
werden. Seit 2012 vervollständigt<br />
ein eigenes Gebäude für<br />
die Fakultät Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
mit angeschlossenem<br />
<strong>FernUni</strong>-Seminartrakt den Campus.<br />
An den Abenden und vielen Wochenenden<br />
finden Seminare, Vorträge<br />
und Tagungen auf dem Hochschulgelände<br />
statt – es bildet sich<br />
ein wissenschaftliches, aber auch<br />
ein kulturelles Miteinander auf dem<br />
Campus aus.<br />
Digitalisierung der Lehre<br />
Die letzten zehn Jahre der <strong>FernUni</strong>versität<br />
waren das Jahrzehnt der Digitalisierung<br />
der Lehre, vom Lernraum<br />
Virtuelle Universität bis zu einem<br />
breiten Spektrum neuer, netzgestützter<br />
Lehr- und Lernformen.<br />
Im Uni-Alltag war es ein Spagat<br />
zwischen der Freiheit der Lehre des<br />
einzelnen Hochschullehrers und<br />
dem Nutzen für die Studierenden<br />
und die Hochschule als Ganzes, der<br />
nicht immer aufzulösen war. Unis<br />
sind komplexe Gebilde, man muss<br />
alle mitnehmen.<br />
Und so haben sich Lehre und Studium<br />
an der <strong>FernUni</strong>versität in der<br />
Folgezeit grundlegend verändert.<br />
Hoyer: „Wir haben schnell die Notwendigkeit<br />
erkannt, eine neue Infrastruktur<br />
aufzubauen.“ Lernen mit<br />
Medien wurde den Studierenden<br />
genau so vertraut wie den Lehrenden<br />
in Hagen.<br />
Foto: Jakob Studnar<br />
Mit mobilen Endgeräten besser lernen<br />
In dieser Zeit ist der netzgestützte<br />
Studienbetrieb noch einmal in eine<br />
neue Entwicklungsstufe eingetreten.<br />
Laptops, Tablets und Smartphones<br />
ersetzen zunehmend den<br />
stationären PC. Die mobilen Endgeräte<br />
machen neue Lernszenarien<br />
möglich und erfordern von der<br />
Universität eine Überarbeitung ihrer<br />
Angebote. Nicht nur die didaktischen<br />
und technischen Möglichkeiten<br />
werden die Weiterentwicklung<br />
des Studiensystems befruchten,<br />
sagt Helmut Hoyer. Mindestens<br />
genauso wichtig werden die rechtliche<br />
Anerkennung von neuen Lernformen<br />
wie Open Educational Ressources<br />
(OER) und das informelle<br />
und non-formale Lernen. Und Und<br />
überall braucht man Qualitätsstandards.<br />
Stichworte wie zunehmende<br />
Heterogenität der Studierenden,<br />
neue Überlegungen zur Studienstruktur<br />
oder auch die bessere<br />
Sichtbarkeit der Forschung bestimmen<br />
den aktuellen hochschulinternen<br />
Diskussionsprozess in Hagen.<br />
Über allem steht der Wille der Fern-<br />
Universität, sich in Lehre und Forschung<br />
weiter zu entwickeln um,<br />
wie im neuen Hochschulentwicklungsplan<br />
2020 als Ziel formuliert,<br />
ihre Systemführerschaft als größte<br />
Anbieterin universitärer Abschlüsse<br />
im Fernstudium aufrecht zu erhalten.<br />
bos<br />
www.fernuni-hagen.de/per<strong>53</strong>-03b