01.10.2015 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Bus 2/2015

Seit 48 Jahren und vier Generationen fährt Familie Hietz Busse aus dem Hause. Die Busunternehmer berichten über ihre Erfahrungen mit den Fahrzeugen und erzählen, warum sie MAN schon so lange treu sind. Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe des MANmagazin alles über das 100-jährige Jubiläum von MAN Truck & Bus, lernen das Bus Rapid Transit-Verkehrssystem in Haifa, Israel, kennen und begleiten den letzten NEOPLAN Starliner bei seiner Auslieferung.

Seit 48 Jahren und vier Generationen fährt Familie Hietz Busse aus dem Hause. Die Busunternehmer berichten über ihre Erfahrungen mit den Fahrzeugen und erzählen, warum sie MAN schon so lange treu sind. Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe des MANmagazin alles über das 100-jährige Jubiläum von MAN Truck & Bus, lernen das Bus Rapid Transit-Verkehrssystem in Haifa, Israel, kennen und begleiten den letzten NEOPLAN Starliner bei seiner Auslieferung.

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2/<strong>2015</strong><br />

Deutschland<br />

Familienbande<br />

Themen-<br />

Special<br />

MAN-Fans seit fünf Jahrzehnten


2/<strong>2015</strong><br />

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für Android<br />

Einfach die<br />

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downloaden:<br />

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Das Beste aus der MAN-Welt<br />

Welche Kunden kauften die ersten Lkw<br />

von MAN? Und wie sahen <strong>Bus</strong>se im Jahr 1915<br />

aus? In dieser <strong>Ausgabe</strong> des <strong>MANmagazin</strong> widmen<br />

wir uns einem besonderen Ereignis:<br />

100 Jahre Lkw und <strong>Bus</strong>se von MAN. In unserem<br />

Themen-Special werfen wir einen Blick<br />

auf die lange Geschichte des Nutzfahrzeugbaus<br />

bei MAN. Doch auch weitere Themen zu<br />

2/<strong>2015</strong><br />

Deutschland<br />

MAN-Fans seit fünf Jahrzehnten<br />

Familienbande<br />

Technologie, Produkten und Mobilität wie<br />

eine Reportage zum MAN HydroDrive oder<br />

eine <strong>Bus</strong>fahrt durch Haifa laden zum Lesen<br />

und Entdecken ein.<br />

Viel Freude und spannende Unterhaltung<br />

mit dem <strong>MANmagazin</strong> – oder laden Sie sich<br />

gratis die digitale Tablet-<strong>Ausgabe</strong> herunter,<br />

erhältlich als App für iOS und Android.<br />

digitally<br />

Themen-<br />

Special<br />

Impressum<br />

Das <strong>MANmagazin</strong> erscheint zweimal jährlich in<br />

16 Sprachen.<br />

Herausgeber MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

Stefan Klatt (V.i.S.d.P.),<br />

Dachauer Straße 667, 80995 München<br />

Verantwortlicher redakteur &<br />

Objektleiter Joachim Kelz,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-1175,<br />

magazin@man.eu, www.man.eu<br />

Verlag C3 Creative Code and Content GmbH,<br />

Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co<br />

Head of CONTENT UNIT Klaus-Peter Hilger<br />

Redaktion & Autoren Yasmine Sailer (Ltg.)<br />

Freie Autoren: Tobias Birzer, David Mayer,<br />

Sophie Knoll, Leonie March, Marcus Schick,<br />

Vanessa Schmidt<br />

MANAgiNg editor Sara Austen<br />

Grafik Micheline Pollach, Christian Kühn<br />

Bildredaktion Elke Latinovic<br />

Titelbild Daniel Gebhart de Koekkoek<br />

Lektorat Dr. Michael Petrow (Ltg.),<br />

Jutta Schreiner<br />

produktioN C3 Creative Code and Content GmbH<br />

Druck Gotteswinter und Aumaier GmbH,<br />

Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München<br />

Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen.<br />

aboservice Thomas Mahler GmbH,<br />

Postfach 50 04 65, 80974 München,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-3724,<br />

Thomas.Mahler-ext@man.eu<br />

Anzeigenvertrieb Zeitzeichen Vertriebs GmbH,<br />

Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630,<br />

radkaneumann@zeitzeichen.de<br />

Copyright ©<strong>2015</strong> bei MAN und C3 Creative Code<br />

and Content GmbH<br />

Fotos: APPLE INC. Pr<br />

04<br />

14<br />

38<br />

THEMEN-SPECIAL<br />

MAN-Fans: Für Hietz-Reisen gehören die<br />

MAN- und NEOPLAN-<strong>Bus</strong>se zur Familie.<br />

08<br />

46<br />

inhalt<br />

04 Die Stadt der Löwen<br />

Lim Yew Poon ist mit seinem MAN-<strong>Bus</strong><br />

in Singapur unterwegs.<br />

06 Erntehelfer<br />

MAN bietet ein breites Fahrzeugportfolio<br />

für den Einsatz in der Landwirtschaft.<br />

08 Nachwuchsspieler<br />

Zwei NEOPLAN-<strong>Bus</strong>se bringen junge<br />

Fußballer zum Sommercamp des<br />

FC Barcelona in Sotschi, Russland.<br />

10 News<br />

Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />

14 Echte Liebe<br />

Seit 48 Jahren und vier Generationen fährt<br />

Familie Hietz <strong>Bus</strong>se aus dem Hause MAN.<br />

19 Weiß-blaue Botschafter<br />

Augustiner-Bräu setzt seit 1915 auf<br />

Fahrzeuge von MAN.<br />

20 Einer für alle<br />

100 Jahre Omnibusbau bei MAN<br />

24 Applaus für einen großen Star<br />

Engeloch Reisen fuhr den ersten<br />

NEOPLAN Starliner und bekommt<br />

nun auch das letzte Modell.<br />

28 5 Richtige für Kortrijk<br />

MAN präsentiert auf der <strong>Bus</strong>world in<br />

Kortrijk fünf innovative <strong>Bus</strong>modelle.<br />

32 Mit der Sonne Südafrikas<br />

Im südafrikanischen Pinetown steht das<br />

erste klimaneutrale MAN-Werk.<br />

38 Hallo, Zukunft!<br />

Studenten der Universität Reutlingen<br />

haben <strong>Bus</strong>se für morgen entworfen.<br />

42 Top in Form<br />

Kunden weltweit sind glücklich mit den<br />

Gebrauchtfahrzeugen von MAN TopUsed.<br />

46 Grünes Licht für die Metronit<br />

<strong>Bus</strong> Rapid Transit überzeugt Passagiere<br />

und Betreiber im israelischen Haifa.<br />

International<br />

02<br />

03


2/<strong>2015</strong><br />

Seit 29 Jahren <strong>Bus</strong>fahrer:<br />

Lim Yew Poon ist auf<br />

den Straßen von Singapur<br />

unterwegs.<br />

my man<br />

Die Stadt<br />

der Löwen<br />

Fotos: Zakaria Zainal<br />

Seit 29 Jahren ist Lim Yew Poon, 53, Chief <strong>Bus</strong><br />

Captain bei SMRT <strong>Bus</strong>es, einer 100-pro zentigen<br />

Tochtergesellschaft von SMRT Cor poration Ltd.<br />

Er fährt einen von mehr als 1 200 <strong>Bus</strong>sen, die<br />

SMRT <strong>Bus</strong>es in Singapur, der „Stadt der Löwen“,<br />

betreibt. Über 60 Prozent der Fahrzeugflotte<br />

sind <strong>Bus</strong>se auf MAN-Chassis.<br />

Herr Lim, wie ist es, diesen <strong>Bus</strong> zu<br />

fahren? Der zwölf Meter lange, für Rollstuhlfahrer<br />

zugängliche <strong>Bus</strong> ist leicht zu manövrieren<br />

und bequem zu fahren. Lenkrad und<br />

Fahrersitz sind verstellbar und lassen sich an<br />

die Größe des Fahrers anpassen. Außerdem<br />

ist der <strong>Bus</strong> mit einem elektronischen Bremssystem<br />

ausgerüstet, das die Bremskraft erheblich<br />

verbessert. Ich fühle mich wohl dabei,<br />

diesen <strong>Bus</strong> zu fahren, da die verbesserte<br />

Ansprechzeit der Bremsen die Sicherheit für<br />

die Fahrgäste erhöht und mir ermöglicht,<br />

auch knifflige Verkehrssituationen problemlos<br />

zu meistern.<br />

Was ist an diesem <strong>Bus</strong> besonders? Der<br />

Innenraum des Fahrzeugs ist besonders geräumig.<br />

Der niedrige Einstieg erleichtert den<br />

Fahrgästen das Ein- und Aussteigen; das ist<br />

insbesondere für ältere oder in ihrer Bewegungsfähigkeit<br />

eingeschränkte Passagiere ein<br />

Plus. Außerdem hat der <strong>Bus</strong> ein spezielles Türsystem,<br />

das die Tür beim Öffnen aus dem <strong>Bus</strong><br />

schwenkt. Auf diese Weise werden die Passagiere<br />

beim Schließen der Tür nicht versehentlich<br />

getroffen. Das futuristische Design mit<br />

seiner schlanken Front ist in Singapur einmalig.<br />

Natürlich gefällt mir auch, dass der <strong>Bus</strong><br />

umweltfreundlich ist, da er Euro 5-konform<br />

und kraftstoffeffizient ist.<br />

Wo ist der <strong>Bus</strong> unterwegs? Er verbindet<br />

die westlichen und nordwestlichen Regionen<br />

mit dem Rest von Singapur.<br />

Kurze Pause: Lim Yew Poon<br />

und seine Kollegen von SMRT<br />

<strong>Bus</strong>es beim Mittagessen<br />

Fahren Sie mit Lim Yew<br />

Poon durch Singapur,<br />

und sehen Sie weitere<br />

Fotos in der App.<br />

04<br />

05


2/<strong>2015</strong><br />

Einsatz im Grünen: das aktuelle MAN-<br />

Fahrzeug aus der Trucknology Roadshow-<br />

Vorführflotte bei der Grasernte<br />

Serienfahrzeug mit besonderer<br />

Agrar-Bereifung: Der TGS 8x8 ist bestens<br />

geeignet für jeden Untergrund.<br />

Vom Bauernhof aufs Feld und danach<br />

ins Lagerhaus, in die Biogasanlage oder in die<br />

Zuckerfabrik: Für den vielfältigen Einsatz und<br />

aufgrund steigender Entfernungen innerhalb<br />

der gesamten landwirtschaftlichen Transportkette<br />

sind höchst effiziente und gleichzeitig<br />

sehr vielseitige Fahrzeuge gefragt. Lkw<br />

müssen hier sowohl wirtschaftlich auf der<br />

Straße unterwegs sein als auch auf unbefestigtem<br />

Untergrund sicher fahren. Hinzu kommen<br />

die unterschiedlichen Bedürfnisse der<br />

Landwirte oder Lohnunternehmer: Manche<br />

von ihnen wollen ihre Ernte direkt auf dem<br />

Feld übernehmen und benötigen dafür geländegängige<br />

und besonders bodenschonende<br />

Fahrzeuge. Andere liefern Gülle an den Feldrand<br />

oder verladen Ladegut wie Getreide und<br />

transportieren es zu weiter entfernten Zielen.<br />

Für all diese Einsatzzwecke ist MAN mit<br />

seinem breiten Produktportfolio bestens aufgestellt.<br />

Die Landwirte und Lohnunternehmer<br />

wählen aus unter Serienfahrzeugen, die effizient<br />

auf langen Strecken unterwegs und bei Bedarf<br />

mit Traktionshilfen wie MAN HydroDrive<br />

ausgestattet sind. Oder sie entscheiden sich<br />

für Allradfahrzeuge, die im Werk so vorbereitet<br />

werden, dass nachträglich individuelle<br />

Umbauten für den landwirtschaftlichen Einsatz<br />

– etwa Anpassungen im Bereich Bereifung,<br />

Hydraulikanlage und Beleuchtung –<br />

problemlos umgesetzt werden können. Für<br />

Hersteller von Mähdreschern, Feldhäckslern<br />

oder Großtraktoren bietet MAN außerdem<br />

speziell entwickelte Sechs- und Zwölfzylinder-<br />

Motoren in den neuesten Emissionsklassen<br />

an. So kann die nächste Ernte kommen!<br />

Die MAN-Fahrzeuge für den Agrareinsatz<br />

und die neuen Motoren D2862 und<br />

D3876 können Interessierte auf der Agritechnica<br />

in Halle 17, Stand A0411 erleben.<br />

Die Fachmesse für Landtechnik findet von<br />

8. bis 14. November <strong>2015</strong> in Hannover statt.<br />

> www.agritechnica.com<br />

06Erntehe lfer<br />

Fotos: MAN<br />

07


2/<strong>2015</strong><br />

Voller Körpereinsatz:<br />

Beim FCBEscola Sommercamp<br />

durften sich die kleinen<br />

Fußballer richtig austoben.<br />

Sicher zum Training: In zwei<br />

NEOPLAN-<strong>Bus</strong>sen fuhren die<br />

Kinder zum Camp.<br />

Nachwuchsspieler<br />

Fotos: Evgeniy Reutov<br />

Wenn sich Kinder aus aller Welt und<br />

die Profis des FC Barcelona auf einem Fußballplatz<br />

im russischen Sotschi treffen, kann<br />

dies nur eins bedeuten: Es ist Zeit für das<br />

Sommercamp der FCBEscola. Zwei Monate<br />

lang trainierten fast 400 Kids zwischen<br />

sechs und 13 Jahren aus verschiedenen Regio<br />

nen Russlands und der ganzen Welt mit<br />

den Barça-Profis ihr Können mit dem Ball.<br />

Auch die Kernwerte des spanischen Fußballvereins<br />

wie Respekt, Ehrgeiz und Teamarbeit<br />

wurden den Jungen und Mädchen im Trainingslager<br />

nähergebracht.<br />

Damit die jungen Fußballer sicher und<br />

komfortabel zum Training gelangten, unterstützte<br />

MAN als Partner das FCBEscola Сamp<br />

in Sotschi mit zwei NEOPLAN Tour liner-<br />

Reisebussen. Die Fahrzeuge sind mit einem<br />

elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP),<br />

Zwei-Punkt-Sicherheitsgurten für jeden der<br />

46 Sitze und einer Rückfahrkamera ausgestattet.<br />

So stand die Sicherheit der kleinen<br />

Fahrgäste stets im Vordergrund – und der<br />

Nachwuchs kam entspannt und ausgeruht<br />

zu den Trainings.<br />

Tipps vom Profi: FCBEscola-Coach<br />

Sergi Pi gab nicht nur sein Fußballwissen<br />

weiter, sondern auch Werte<br />

wie Respekt und Teamarbeit.<br />

08<br />

09


2/<strong>2015</strong><br />

Modellvielfalt<br />

und neue<br />

Technik<br />

Auf der Interschutz, der internationalen<br />

Leitmesse für Brand-/Katastrophenschutz,<br />

Rettung und Sicherheit, die im Juni in Hannover<br />

stattfand, präsentierte MAN seine große<br />

Modellvielfalt an Feuerwehrfahrzeugen. Seit<br />

den Anfängen von MAN vor 100 Jahren ist das<br />

Unternehmen Partner der Feuerwehren und<br />

punktet mit Erfahrung, einem breiten Produktportfolio<br />

und Technikneuheiten.<br />

MAN bietet für die vielfältigen Aufgaben<br />

der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes<br />

Fahrzeuge in den Baureihen TGL, TGM,<br />

TGX und TGS in den Abgasstufen Euro 5 und<br />

Euro 6 an. Denn in einigen Ländern wie<br />

Deutschland, Österreich und Großbritannien<br />

sind noch Fahrzeuge mit Euro 5-Motoren für<br />

eine längere Übergangsfrist zulassungsfähig.<br />

Um das flexible Angebot zu zeigen, stellte<br />

MAN bei der Messe unter anderem ein Mittleres<br />

Löschfahrzeug MLF in Euro 5-Ausführung<br />

auf MAN TGL aus. Dieses darf mit 7,49 Tonnen<br />

auch von Inhabern der früheren deutschen<br />

Führerscheinklasse 3 gefahren werden.<br />

Die starke Branchenorientierung von MAN<br />

zeigte sich auch an der Vielfalt von Fahrerhäusern.<br />

Egal, für welchen Fahrzeugtyp, MAN bie­<br />

Breites Portfolio: MAN bietet verschiedene Fahrgestelle<br />

für Einsatzfahrzeuge wie den TGL (o.) und den TGX (u.) in<br />

den Abgasstufen Euro 5 und Euro 6 an.<br />

Partnerschaft seit 100 Jahren:<br />

Feuerwehren vertrauen auf<br />

Einsatzfahrzeuge von MAN.<br />

tet für jede Besatzungsgröße ab drei Einsatzkräften<br />

passende Kabinen, welche die europäischen<br />

Regelungen für den Schutz der Insassen<br />

(ECE-R29) erfüllen. Die Mannschaftskabine<br />

mit neun Sitzplätzen aus dem MAN Modification<br />

Center ist die größte Ausführung.<br />

Premiere feierte auf der Interschutz die<br />

Integration des Wandler-Automatikgetriebes<br />

von Allison in Einsatzfahrzeugchassis der<br />

Baureihen TGM und TGS. Damit bietet MAN<br />

zusätzlich zur manuellen Schaltung sowie<br />

zum bewährten automatisierten Schaltgetriebe<br />

MAN TipMatic eine weitere Alternative.<br />

Ebenfalls neu: das Elektronische Stabilitätsprogramm<br />

ESP für Allradfahrzeuge mit<br />

zuschaltbarem Vorderachsantrieb, das ab<br />

Anfang 2016 optional bestellt werden kann.<br />

Hiermit wird die Sicherheit, gerade bei Einsatzfahrzeugen<br />

auf der Alarmfahrt, erheblich<br />

gesteigert.<br />

MAN ist in der Branche sehr erfolgreich:<br />

„Bei Fahrgestellen für Feuerwehraufbauten<br />

sind wir bereits im dritten Jahr in Folge<br />

Marktführer. Und wir werden unsere Produkte<br />

kontinuierlich weiterentwickeln“, so Martin<br />

Zaindl, Kommunalvertrieb Deutschland.<br />

Fotos: MAN, Nir Shaanani (1)<br />

50 Jahre MAN<br />

in Israel<br />

Das 50-jährige Jubiläum der Marke<br />

MAN im israelischen Markt und der 100. Geburtstag<br />

von MAN Truck & <strong>Bus</strong> waren Anlass<br />

für große Feierlichkeiten in Tel Aviv. Der<br />

israeli sche MAN-Importeur, die Firma Automotive<br />

Equipment & Trucks (AET), hatte dazu<br />

Ende Mai Kunden und Partner ins Tel Aviv<br />

Exhibition Center geladen.<br />

Eröffnet wurde das Kundenevent mit<br />

einer Ausstellung von MAN-Fahrzeugen,<br />

Motorexponaten und vielem mehr. An der<br />

Abendveranstaltung nahmen über 800 Lkwund<br />

<strong>Bus</strong>kunden, Repräsentanten der Zuliefererindustrie,<br />

Medienvertreter und Delegierte<br />

aus verschiedenen europäischen diplomatischen<br />

Vertretungen teil. Mehrere MAN-Kunden<br />

aus Israel nahmen das Event zum Anlass,<br />

insgesamt 65 Lkw zu bestellen.<br />

Auf die nächsten 50 Jahre: v. l. Zvi Neta, Chairman<br />

Automotive Equipment Group, Heinz-Jürgen Löw,<br />

MAN-Vorstand Vertrieb & Marketing, und Danny Vardi,<br />

CEO Automotive Equipment and Trucks<br />

CR-Bericht 2014<br />

unter dem Titel „Corporate Responsibility<br />

bei MAN 2014“ veröffentlicht MAN<br />

seine Nachhaltigkeitsaktivitäten. Auf der<br />

Website erwartet den Leser eine Vielzahl<br />

multimedial und interaktiv aufbereiteter<br />

Fakten, Standortbeispiele und internationaler<br />

Eindrücke. Flankierend zum Onlineauftritt<br />

stellt MAN die CR-Leistungen in<br />

einem gedruckten Journal sowie im PDF-<br />

Format vor. > cr-bericht2014.man.eu<br />

Optimaler Fahrgastwechsel: Der 18,75 Meter lange<br />

Lion’s City GL hat fünf doppelt breite Türen.<br />

<strong>Bus</strong>se der Zukunft<br />

smile – so lautete das Motto des 61. Weltkongresses<br />

des Internationalen Verbands für<br />

öffentliches Verkehrswesen (UITP), der im<br />

Juni in Mailand stattfand. SMILE stand dabei<br />

für die Themen Sustainability, Mobility,<br />

Innovation, Lifestyle und Economy. Diese<br />

Themen zeigen die große Bandbreite unterschiedlichster<br />

Herausforderungen für städtische<br />

Mobilität, für die tragfähige Zukunftslösungen<br />

gefunden werden müssen.<br />

Stellvertretend für die effiziente MAN-<br />

Stadtbusfamilie präsentierte MAN auf dem<br />

UITP-Messestand den Lion’s City GL. Mit<br />

dem <strong>Bus</strong> zeigt MAN ein Fahrzeugkonzept,<br />

das für den innerstädtischen Verkehr mit<br />

besonders hohem Fahrgastaufkommen<br />

Dreiklang: Den Corporate-Responsibility-Bericht<br />

2014 von MAN gibt es als Website, gedrucktes<br />

Journal und im PDF-Format.<br />

ausgelegt ist. Der 18,75 Meter lange Gelenkbus<br />

hat fünf doppelt breite Türen. Dieses<br />

auf dem Markt einzigartige Türkonzept<br />

garantiert auch in Stoßzeiten einen optimalen<br />

und schnellen Passagierfluss und kurze<br />

Haltezeiten.<br />

MAN investiert seit 100 Jahren in die<br />

Zukunft und steht für höchste Qualität und<br />

Effizienz seiner Produkte und Dienstleistungen.<br />

Mit seinem breit gefächerten Stadtbusprogramm<br />

MAN Lion’s City bietet das<br />

Unternehmen kraftstoffsparende und klimaschonende<br />

Mobilitätslösungen für den<br />

Stadtverkehr, die passgenau auf individuelle<br />

Kunden- und Marktbedürfnisse abgestimmt<br />

sind.<br />

100<br />

TGx für Vortex<br />

Der niederländische Stückgut-Experte<br />

Vortex Logistics erneuert seine Flotte mit<br />

100 MAN TGX EfficientLine. Ziel des Unternehmens<br />

ist es, den umweltfreundlichs ten<br />

Fuhrpark in Europa zu betreiben.<br />

10<br />

11


Happy birthday,<br />

MAN Truck & <strong>Bus</strong>!<br />

83<br />

2/<strong>2015</strong><br />

Neu: der MAN WebKiosk<br />

lkw und Chassis<br />

#MAN100years<br />

MAN liefert 83 Lkw und Chassis nach<br />

Weißrussland. Das Holztransportunternehmen<br />

Silva Sp zoo bestellte 55 TGS-<br />

Chassis und zehn TGX-Sattelzugmaschinen,<br />

CJSC MZBN, Minsk, zweitgrößter<br />

Getränkehersteller Weißrusslands,<br />

orderte 18 MAN TGL.<br />

Im Buchhandel: Die<br />

MAN-Chronik ist zum Preis<br />

von 49 Euro erhältlich.<br />

Seit 100 Jahren baut MAN Lkw und <strong>Bus</strong>se.<br />

Aus diesem Anlass gibt der August Dreesbach<br />

Verlag einen 320 Seiten starken Bildband<br />

heraus. „MAN – Ein Jahrhundert“ vermittelt<br />

die Geschichte des Nutzfahrzeugbaus bei<br />

MAN anhand von Kurztexten und Hunderten<br />

Bildern aus dem historischen MAN Truck &<br />

<strong>Bus</strong>-Archiv, die zum Großteil zum ersten Mal<br />

veröffentlicht werden.<br />

Vier MAN TGX D38<br />

für Rennsportteams<br />

Sicherer Transport: Die<br />

Motorsportwagen von Mattias<br />

Ekström werden von MAN-Lkw<br />

zu den Rennen gebracht.<br />

Auf einer Jubiläumswebseite erzählt MAN<br />

zudem spannende Geschichten, wie das Unternehmen<br />

seit 100 Jahren die Zukunft der<br />

Mobilität im Nutzfahrzeugbereich entscheidend<br />

mitgestaltet. Im Fokus stehen dabei<br />

Werte wie Effizienz, Kundennähe und Produktbegeisterung.<br />

Die digitale Zeitreise durch<br />

100 Jahre Nutzfahrzeugbau bei MAN ist erlebbar<br />

auf > www.100years.man.eu<br />

Rennfahrer Mattias Ekström und seine<br />

Teams von EKS Performance AB und ABT<br />

Sportsline dürfen sich über neue MAN-Fahrzeuge<br />

für den Transport ihrer Rennwagen<br />

freuen: Beide Teams erhielten jeweils zwei<br />

MAN TGX D38-Sattelzugmaschinen.<br />

EKS Performance AB ist das private Rallyecross-Team<br />

von Mattias Ekström, für ABT<br />

Sportsline fährt der Schwede seit 2001 in<br />

der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM).<br />

Ekström zählt mit seinen beiden DTM-Titeln<br />

2004 und 2007 zu den weltbesten Tourenwagen-Rennfahrern.<br />

Er ist zudem der dienstälteste<br />

und erfolgreichste Audi-Fahrer in der<br />

DTM. <strong>2015</strong> will Mattias Ekström die vielleicht<br />

einmalige Chance nutzen, mit Audi die DTM<br />

und gleichzeitig mit EKS die Rallyecross-<br />

Weltmeisterschaft (World RX) zu gewinnen.<br />

MAN unterstützt EKS Performance AB<br />

seit 2014 mit Sattelzugmaschinen für den<br />

Transport der Rennwagen, mit dem Team von<br />

ABT Sportsline verbindet MAN eine über<br />

20-jährige Partnerschaft.<br />

Fotos: MAN, Corbis (1)<br />

Sicherheit<br />

geht vor<br />

Publikationen von MAN sind nun im neuen WebKiosk kostenlos verfügbar.<br />

Dort kann man die Veröffentlichungen der Unternehmensbereiche Truck & <strong>Bus</strong><br />

– etwa das <strong>MANmagazin</strong> –, Diesel & Turbo sowie übergreifende Unternehmenspublikationen<br />

wie Geschäftsberichte online lesen. Der deutsche Auftritt des MAN<br />

WebKiosk ist zu finden auf > www.webkiosk-de.man.eu<br />

seit juli <strong>2015</strong> sind bei MAN die neue Generation<br />

des Notbremsassistenten mit Sensorfusion<br />

(Emergency Brake Assist, EBA) und<br />

das Notbremssignal ESS (Emergency Stopping<br />

Si gnal) verfügbar. Der neue Notbremsassistent<br />

EBA kombiniert die Informationen aus<br />

Radarsensor in der Fahrzeugfront und Kamera<br />

in der Frontscheibe. Durch diese Sensorfusion<br />

kann das System komplexe Verkehrsszenarien<br />

zuverlässiger interpretieren. Vorausfahrende<br />

Fahrzeuge und stehende Hindernisse<br />

können schneller und mit größerer<br />

Sicherheit identifiziert werden. Dadurch gewinnt<br />

das System Zeit, um bei Bedarf früher<br />

eine Notbremsung auszulösen.<br />

Das Notbremssignal ESS aktiviert bei einer<br />

Gefahrenbremsung zusätzlich zu den Bremslichtern<br />

die Warnblink anlage mit erhöhter<br />

Blinkfrequenz (Notbremsblinken). So werden<br />

dem nachfolgenden Verkehr die Notsituation<br />

signalisiert und Auffahrunfälle vermieden.<br />

EBA und der neue Spurhalteassistent LGS<br />

sind seit Juli serienmäßig in all jenen Fahrzeugen<br />

verbaut, für die ab November <strong>2015</strong> die Ausrüstungspflicht<br />

für Neuzulassungen gilt.<br />

> www.man.de/eba<br />

Doppelt aufmerksam: Radar<br />

und Kamera überwachen<br />

permanent die Situation vor<br />

dem Fahrzeug.<br />

12<br />

13


2/<strong>2015</strong><br />

Themen-<br />

Special<br />

1973: Mit dem Gräf & Stift-<strong>Bus</strong> mit<br />

MAN-Motor gewann Marianne Hietz<br />

den Preis für die beste Ausstattung<br />

auf der <strong>Bus</strong>ausstellung in Nizza.<br />

<strong>2015</strong>: 42 Jahre später sind <strong>Bus</strong>se<br />

für die Hietz noch immer eine<br />

Familienangelegenheit (v. l. Gottfried,<br />

Johannes, Lydia und Alexia).<br />

Seit 48 Jahren und vier Generationen<br />

fährt Familie Hietz <strong>Bus</strong>se aus dem Hause<br />

MAN. Und ein Ende der Beziehung ist<br />

noch lange nicht in Sicht.<br />

Echte Liebe<br />

Familie<br />

Hietz<br />

Vorfahrt<br />

für xxx<br />

Fotos: Daniel Gebhart de Koekkoek<br />

14<br />

15


2/<strong>2015</strong><br />

W<br />

o ist nur Nizza? Das<br />

muss hier irgendwo<br />

sein.“ Marianne Hietz<br />

durchforstet die goldbeklebte Fotokiste. Die<br />

ganze Familie steht um die 89-Jährige herum:<br />

Söhne, Schwiegertochter, Enkel. Es geht hoch<br />

her im Hause Hietz. „Schau doch mal in diesen<br />

Stapel, die Fotos sehen so alt aus“, sagt die fünfjährige<br />

Ur-Enkelin Alexia. „Ich hab’s“, ruft die<br />

alte Dame. „Das da ist der Meinige!“ Sie zieht<br />

ein schon etwas verblasstes Foto hervor. Es<br />

zeigt Reisebusse, fein säuberlich aufgereiht auf<br />

einem palmengesäumten Boulevard. Ganz vorne<br />

mit der Nummer 212 auf der Windschutzscheibe<br />

sticht ein schicker weißer Gräf & Stift-<br />

<strong>Bus</strong> (seit 1971 bei MAN) hervor. „Elegant und<br />

kraftvoll“, freut sich die vitale Seniorin an<br />

ihrem Bildfund. „Der hatte damals einen MAN-<br />

Motor mit stolzen 280 PS.“ Auf der <strong>Bus</strong>ausstellung<br />

in Nizza habe sie 1973 mit ihrem „Liebling“<br />

den ersten Platz für die beste Ausstattung<br />

erreicht. „Ich hatte den schönsten <strong>Bus</strong><br />

von allen“, schwärmt Marianne Hietz noch<br />

heute. Die Familie um sie herum macht große<br />

Augen, als sie erzählt, wie sie sich damals auf<br />

die 17-stündige Fahrt vom niederösterreichischen<br />

Pottendorf an die Côte d’Azur machte.<br />

„Da haben unterwegs viele gestaunt. Eine Frau<br />

am Steuer eines Luxusbusses!“ Hingefahren<br />

sei sie natürlich, um zu gewinnen. „Warum<br />

auch nicht? Die Leute sagten damals, in meinem<br />

<strong>Bus</strong> fühlten sie sich so komfortabel aufgehoben<br />

wie in einem Flugzeug.“<br />

Marianne Hietz, die im September ihren<br />

90. Geburtstag feiert, ist die allseits hochgeschätzte<br />

Grande Dame einer außergewöhnlichen<br />

österreichischen Familie, in der sich das<br />

Leben von mittlerweile vier Generationen vor<br />

allem um <strong>Bus</strong>se dreht. Schon in den 1930er-<br />

Jahren gründete die Familie ein Transportund<br />

Taxiunternehmen in Mitterndorf an der<br />

Fischa – damals allerdings noch ohne <strong>Bus</strong>verkehr.<br />

1967 rief dann Marianne Hietz mit ihrem<br />

Mann Josef ein Transportunternehmen im<br />

länd lichen Pottendorf nahe der österreichischen<br />

Hauptstadt Wien ins Leben – nebenher<br />

betrieb die Familie noch ein Lebensmittelgeschäft<br />

und eine Milchsammelstelle. Für den<br />

auf strebenden <strong>Bus</strong>unternehmer Josef Hietz<br />

und seine zupackende Frau war jedoch speziell<br />

das <strong>Bus</strong>fahren eine ganz besondere Herzensangelegenheit.<br />

„Ich war die erste Frau in<br />

Nieder österreich, die mit großen Autobussen<br />

ge fahren ist“, erzählt Marianne Hietz stolz.<br />

Mit Werksverkehren und regelmäßigen<br />

Direkt verbindungen in das nächste Mittelzentrum<br />

Baden kam die Firma in die Spur – und<br />

damit auch ins Gehege der Postbus-Linienverkehrsbetreiber.<br />

„Unter diesen Bedingungen<br />

überhaupt eine Konzession zu bekommen war<br />

ein echter Kraftakt“, sagt Sohn Gottfried.<br />

Dieser „Kraftakt“ war übrigens gerade für<br />

die Frauen in der Firma durchaus wörtlich zu<br />

nehmen: „<strong>Bus</strong>fahren war in den Zeiten vor der<br />

Servolenkung harte körperliche Arbeit. Wenn<br />

es darum ging, auf den 48 Kehren am Stilfser<br />

Joch aus dem Stand zu lenken, mussten beim<br />

Remissieren schon mal starke Fahrgäste am<br />

Lenker mit anfassen“, erinnert sich Marianne<br />

Hietz. „Aber viele Fahrgäste haben trotzdem<br />

gesagt, sie führen lieber mit mir als mit meinem<br />

Mann“, sagt sie mit einem Zwinkern.<br />

Mariannes Sohn Gottfried und seine<br />

Frau Lydia fanden so viel Gefallen am <strong>Bus</strong>fahren,<br />

dass das junge Paar 1973 in Vorarlberg<br />

selbst eine Filiale aufmachte. Gottfrieds<br />

Bruder Reinhard hatte Bauingenieurwesen<br />

studiert, war aber gleichfalls mit dem „Familien-<strong>Bus</strong>-Virus“<br />

infiziert. „Wir hatten drei bis<br />

vier <strong>Bus</strong>se in Vorarlberg und fünf bis sieben<br />

<strong>Bus</strong>se in Pottendorf“, erklärt Gottfried Hietz.<br />

„Alle aus der Familie saßen immer wieder<br />

am Steuer.“ Und das, so oft es ging. „Bei mir<br />

waren nach 17 Jahren Werks- und Linienverkehre<br />

sicher eine Million Fahrkilometer<br />

zusammenkommen!“, bemerkt Marianne<br />

Hietz nicht ohne Stolz. Als sich Marianne<br />

und Josef 1976 zur Ruhe setzten, übernah-<br />

180<br />

pferdestärken<br />

Der erste <strong>Bus</strong> der Familie Hietz 1967<br />

hatte einen 180-PS-Motor von MAN und<br />

fuhr rund eine Million Kilometer.<br />

440<br />

pferdestärken<br />

Die neuesten Fahrzeuge, ein NEOPLAN<br />

Cityliner und ein MAN Lion’s Coach,<br />

haben je 440 PS und beste Technik.<br />

„Alle aus der<br />

Familie saßen<br />

immer wieder<br />

am Steuer.“<br />

Gottfried Hietz, <strong>Bus</strong>unternehmer<br />

Fotos: Daniel Gebhart de Koekkoek<br />

<strong>Bus</strong>tradition: Alte<br />

Fotos erinnern an<br />

die lange Geschichte<br />

von Hietz-Reisen.<br />

Gut gepflegt: Bei Familie Hietz<br />

kümmern sich Groß und Klein<br />

hingebungsvoll um die <strong>Bus</strong>se.<br />

Familienbande: Marianne Hietz (l.) gründete das <strong>Bus</strong>unternehmen,<br />

heute lenkt Enkel Johannes (o.) die Geschicke der Firma.<br />

16<br />

17


2/<strong>2015</strong><br />

„Die MAN- und<br />

NEOPLAN-<strong>Bus</strong>se<br />

sind eine Investition<br />

in die Zukunft.“<br />

Johannes Hietz, <strong>Bus</strong>unternehmer<br />

Einer von uns: Die <strong>Bus</strong>se gehören für<br />

Johannes (l.) und Gottfried Hietz zur Familie.<br />

men die Söhne das Geschäft, erst gemeinsam,<br />

später zog sich Reinhard ins Bauingenieurwesen<br />

zurück und überließ Gottfried<br />

die Geschäftsführung.<br />

Wenn Gottfried Hietz an seine vergangenen<br />

<strong>Bus</strong>touren denkt, kommt er noch immer<br />

ins Schwärmen: „Ich war überall unterwegs.<br />

Als einer der ersten ausländischen <strong>Bus</strong>unternehmer<br />

bin ich 1981 mit dem <strong>Bus</strong> über Istanbul<br />

nach Ankara gefahren. Da gab es noch<br />

keine Klimaanlagen – wir haben während der<br />

Fahrt einfach die Türen offen gelassen. Aber<br />

wir sind immer zuverlässig und sicher dort<br />

angekommen, wo wir hinwollten – nennenswerte<br />

Unfälle hat es in der Hietz-Historie nie<br />

gegeben.“ <strong>Bus</strong>fahren habe er stets auch ein<br />

bisschen als Abenteuer erlebt. Besonders eine<br />

Episode ist ihm in bester Erinnerung geblieben.<br />

„An der Grenze zur Türkei haben mich<br />

damals Grenzbeamte mit meinem Cityliner<br />

herausgewunken“, berichtet Gottfried Hietz.<br />

„Ich war kurz besorgt, dass ich irgendetwas<br />

falsch gemacht haben könnte. Aber im Gegenteil:<br />

Die Beamten waren nur vollends begeistert<br />

von meinem <strong>Bus</strong>. Ich musste ihnen alles<br />

zeigen. Danach war ich für sie der SuperMAN –<br />

das war ein großer Spaß.“ Die MAN-<strong>Bus</strong>se, so<br />

Gottfried Hietz, hatten überall Fans. „Wir waren<br />

einmal auf Sizilien, als der Ätna gespuckt<br />

hat. Als uns dort der Keilriemen gerissen<br />

ist, habe ich den nächsten Bauernhof angesteuert<br />

– und der Bauer freute sich über den<br />

stattlichen Besuch und hatte tatsächlich passenden<br />

Ersatz für uns. Die Fahrt konnte danach<br />

problemlos weitergehen.“<br />

vor ein paar jahren haben sich Gottfried,<br />

66, und Lydia Hietz, 64, zur Ruhe gesetzt.<br />

„Jede Zeit hat ihre Herausforderungen<br />

und ihren Reiz“, sagt Lydia Hietz. „Jetzt dürfen<br />

die Jungen ran.“ Ihr Sohn Johannes musste da<br />

nicht lange überlegen. Er war von klein auf viel<br />

mit den Eltern auf Achse gewesen. Sein Spielplatz<br />

war der Betriebshof in der Wiener Neustädter<br />

Straße, wo heute auch seine Töchter<br />

mit ihren Rädern rumflitzen und Späße mit<br />

den Fahrern machen. Ganz besonders gefiel<br />

Johannes als kleinem Jungen die Werkstatt:<br />

„Die Arbeit dort hat mein Interesse für die<br />

Technik befeuert“, sagt der 34-Jährige. „Ich<br />

weiß, wie das Fahrzeug funktioniert und was<br />

ich von ihm erwarten kann.“ Seit 2010 führt<br />

„Jonny“ nun die Geschäfte bei Hietz-Reisen<br />

mit einer spürbaren Begeisterung und Leidenschaft.<br />

Zum ganzen Stolz des zehn <strong>Bus</strong>se und<br />

diverse Kleintransporter umfassenden Fuhrparks<br />

der Hietz zählen zwei NEOPLAN Cityliner<br />

und mehrere MAN Lion’s Coaches. Im Juni dieses<br />

Jahres kam ein nagelneuer Lion’s Coach<br />

hinzu, im April 2016 folgt ein weiterer Cityliner.<br />

Der <strong>Bus</strong>fuhrpark besteht dann ausschließlich<br />

aus MAN- und NEOPLAN-Fahrzeugen, die<br />

Hietz als „Investition in die Zukunft“ versteht.<br />

Als Johannes Hietz das Foto des 1973 prämierten<br />

<strong>Bus</strong>ses seiner Großmutter betrachtet, sagt<br />

er anerkennend: „MAN war ja immer schon<br />

Vorreiter in Sachen PS, Drehzahl und Leistung.<br />

Wenn man sich überlegt, dass einer unserer<br />

ersten MAN-<strong>Bus</strong>se in der Familie 180 PS hatte<br />

und uns damit eine gute Million Kilometer<br />

treue Dienste geleistet hat, finde ich das noch<br />

immer großartig.“ Dass moderne <strong>Bus</strong>se heute<br />

mit mittlerweile 440 PS und bester Schaltund<br />

Getriebetechnik unterwegs sind, ist für<br />

den technikbegeisterten Familienunternehmer<br />

„der schiere Wahnsinn und einfach fantastisch.<br />

Das ist heute <strong>Bus</strong>fahren in einer neuen<br />

Dimension“, ist er überzeugt.<br />

Johannes Hietz weiß aber auch, dass neben<br />

der technischen Reife der Fahrzeuge das <strong>Bus</strong>konzept<br />

in seiner Gesamtheit stimmen muss.<br />

„Im Reisebus muss die Ausstattung perfekt<br />

sein, sie ist der Schlüssel zur Kundenzufriedenheit“,<br />

sagt er. Für ihn ein entscheidender<br />

Grund, in den neuen MAN Lion’s Coach zu investieren.<br />

Nur eine Sorge treibt Johannes Hietz<br />

in diesen Tagen um: Die blaue Farbe von Hietz-<br />

Reisen ist derzeit nicht lieferbar, die korrekte<br />

Beschriftung des <strong>Bus</strong>ses im gelb-blauen Corporate<br />

Design des Familienunternehmens verzögert<br />

sich daher etwas. Aus der Ruhe bringen<br />

lässt er sich aber nicht. „Das wird schon“, stellt<br />

er trocken fest. Seine Oma pflichtet ihm bei:<br />

„In meiner Familie waren die Firma und die<br />

<strong>Bus</strong>se einfach in guten Händen. Das ist bis heute<br />

so und wird auch in Zukunft so sein.“<br />

In der App lernen Sie die<br />

sympathische Familie<br />

Hietz und ihre <strong>Bus</strong>se noch<br />

näher kennen.<br />

Fotos: Daniel Gebhart de Koekkoek, Max Kratzer<br />

Weiß-blaue Botschafter<br />

<strong>2015</strong> feiert MAN Truck & <strong>Bus</strong> sein 100-jähriges Produktjubiläum. Seit etwa genauso<br />

langer Zeit fährt die Augustiner-Brauerei ihre Bierfässer in MAN-Lastwagen aus.<br />

Feuerwehren und Brauereien – aus<br />

diesen beiden Branchen stammten<br />

vor 100 Jahren die ersten Kunden<br />

der frisch gegründeten „Lastwagenwerke<br />

M.A.N.-Saurer“. 1915<br />

planten Münchner Brauereien wie<br />

Augustiner, ihre Bierfässer weiter ins Umland<br />

zu liefern, aber für die Strecken nach Traunstein<br />

oder Rosenheim reichte die Ausdauer der<br />

Pferde einfach nicht aus. Schnellere Gefährte<br />

mit größerer Reichweite mussten her. So kam<br />

es zur Partnerschaft zwischen Augustiner und<br />

MAN – und diese besteht bis heute.<br />

„Das ist schon ein Wahnsinn“, findet<br />

Wolfgang Ketterl, Leiter des Fuhrparks der<br />

Augustiner-Bräu Wagner KG, „jetzt sitzen wir<br />

hier, 100 Jahre später, und fahren immer noch<br />

mit MAN-Lkw unsere Holzfässer aus – nur<br />

eben mit 440 statt wie früher mit 36 PS.“ Es ist<br />

nicht irgendein Bier, das im Logistikzentrum<br />

München-Freiham auf die Lkw geladen wird.<br />

Augustiner stellt das Gerstenmalz noch immer<br />

in der eigenen Tennenmälzerei her. So ein konsequentes<br />

Bekenntnis zur Qualität zahlt sich<br />

aus: Das Augustiner-Bier genießt längst eine<br />

Sonderstellung. Und weil die Brauerei großen<br />

Wert auf Regionalität legt, setzt sie bewusst auf<br />

Dienstleister aus München – wie MAN. „Uns ist<br />

wichtig, dass unsere Partner die gleiche Sprache<br />

sprechen wie wir“, erklärt Ketterl. „Über die<br />

100 Jahre Partnerschaft: Um 1915 fuhr ein<br />

Lkw von M.A.N.-Saurer für Augustiner-Bräu.<br />

Jahre ist ein echtes Vertrauensverhältnis entstanden.“<br />

Dieses fußt natürlich auf der langen<br />

gemeinsamen Geschichte. Von Lastwagen mit<br />

23 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit<br />

über den F90 nach dem Zweiten Weltkrieg bis<br />

zum brandneuen TGX: Augustiner setzte immer<br />

auf MAN. „Entscheidend war und ist dabei<br />

auch die hohe Effizienz der Fahrzeuge – gerade<br />

in Sachen Spritverbrauch und geringer Reparaturanfälligkeit“,<br />

betont Ketterl.<br />

Für Augustiner-Bräu, das auf Werbung<br />

grundsätzlich verzichtet, sind die weißen Lastwagen<br />

mit dem blauen Augustiner-Schriftzug<br />

heute ein stadtbekanntes Aushängeschild. Nur<br />

am Wochenende hat ein Teil der Flotte Pause –<br />

wenn die Brauerei ihr Bier mit den historischen<br />

Pferdefuhrwerken ausfährt. Die Zügel<br />

halten dann oft Augustiner-Kraftfahrer, die<br />

werktags die hochmodernen MAN-Lkw steuern.<br />

Sie tragen jenen Geist weiter, der auch die<br />

Partnerschaft zwischen Augustiner und MAN<br />

seit 100 Jahren prägt: mit der Zeit zu gehen,<br />

ohne die Tradition aus den Augen zu verlieren.<br />

Interessantes und Emotionales zu 100 Jahren<br />

MAN finden Sie auf > www.100years.man.eu<br />

Traditionsbewusst: In den historischen<br />

Gebäuden von Augustiner in der<br />

Münchner Innenstadt wird bis heute das<br />

beliebte Bier gebraut.<br />

„Mit MAN verbindet<br />

uns seit 100 Jahren<br />

ein echtes Vertrauensverhältnis.“<br />

Wolfgang Ketterl, Leiter des Fuhrparks der<br />

Augustiner-Bräu Wagner KG<br />

18<br />

19


2/<strong>2015</strong><br />

Themen-<br />

Special<br />

Das neu gegründete Joint Venture „Lastwagenwerke<br />

M.A.N.-Saurer“ produzierte von Beginn an<br />

auch Omnibusse. Die ersten Modelle waren<br />

Überlandbusse für die Reichspost, die neben den<br />

Fahrgästen auch Briefe und Pakete beförderten.<br />

1915<br />

1924<br />

Die ersten MAN-Omnibusse<br />

basierten zunächst<br />

noch auf den Fahrgestellen<br />

von Lastwagen. 1924<br />

präsentierte MAN auf der<br />

Berliner Automobilmesse<br />

mit dem Typ NOB erstmals<br />

einen Niederrahmenomnibus<br />

mit einem<br />

eigens entwickelten<br />

Fahrgestell.<br />

1931<br />

Anfang der 1930er-Jahre baute<br />

MAN die ersten Oberleitungsbusse.<br />

Die Fahrzeuge, die auch Trolleybus<br />

genannt wurden, verbanden die Vorteile<br />

der abgasfreien und geräuscharmen<br />

Straßenbahn mit denen des<br />

wendigen Omnibusses. Der MAN-<br />

Trolleybus hatte einen Elektromotor<br />

und 35 Sitzplätze.<br />

Bereits ein Jahr nachdem MAN den<br />

Dieselmotor mit Direkteinspritzung für<br />

Lkw vorgestellt hatte, lieferte die Firma<br />

den ersten Omnibus, der mit dem<br />

neuen, zukunftsweisenden Motor ausgestattet<br />

war, an die Reichspost aus.<br />

1925<br />

100 Jahre Omnibusbau<br />

Einer für alle<br />

1936<br />

In diesem Jahr brachte MAN gleich zwei <strong>Bus</strong>modelle auf den Markt,<br />

die heute zu Design-Ikonen des Omnibusbaus zählen: den MAN D1<br />

sowie den Z1 (im Bild) mit einer besonders luxuriösen Ausstattung<br />

und einer aerodynamischen Stromlinienform.<br />

„Omnibus“ – das aus dem Lateinischen abgeleitete Wort bedeutet sinngemäß<br />

„ein Wagen für alle“. Dieser Grundidee fühlt sich MAN Truck & <strong>Bus</strong> seit jeher<br />

verpflichtet. Die Fahrzeuge haben sich in 100 Jahren von modifizierten Lkw zu<br />

modernen und effizienten Transportmitteln entwickelt.<br />

Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

Aus dem D1 entwickelte MAN die ersten Stirnsitz-<br />

Omnibusse. Diese DS-Frontlenker waren in Form und Design<br />

die Vorgänger der bis heute bekannten Omnibustypen.<br />

1937<br />

20<br />

21


2/<strong>2015</strong><br />

1950<br />

Der MAN MKN war ein typischer Überlandbus<br />

der Wirtschaftswunderjahre. Er bestand aus<br />

Bauelementen des Lastwagentyps MK und einem<br />

Niederflurrahmen. Mit seiner verchromten<br />

„Alligatorhaube“ im Stil amerikanischer Straßenkreuzer<br />

war er besonders formschön und<br />

ist auch heute noch Kult.<br />

2001<br />

Durch die Übernahme der Marke NEOPLAN<br />

stärkte MAN seine Marktposition im Premiumsegment<br />

der Reisebusse. Modelle wie der<br />

Skyliner oder der Cityliner stechen insbesondere<br />

durch ihre Exklusivität, ein modernes Design<br />

und starke Innovationen hervor.<br />

1952<br />

1961<br />

Der 750 HO war der erste MAN-<strong>Bus</strong> mit<br />

einer modularen Bauweise. Auf das Fahrgestell<br />

konnten verschiedene Aufbauvarianten<br />

für Stadt-, Überland- oder auch Reisebusse<br />

montiert werden.<br />

Mit dem MKH brachte MAN erstmals<br />

einen Omnibus mit Heckmotor auf den<br />

Markt. Eine weiterentwickelte Version<br />

des MKH erhielt bei MAN erstmals<br />

auch eine Karosserie in selbsttragender<br />

Stahlbauweise. Fahrgestell und<br />

Aufbau waren also als Einheit konstruiert<br />

und mussten nicht mehr miteinander<br />

verbunden werden.<br />

2010<br />

Der aktuelle Stadtbus MAN Lion’s City Hybrid<br />

ging im Jahr 2010 in Serie. Dank der Kombination<br />

aus sparsamem Diesel- und Elektromotor<br />

verbraucht er bis zu 30 Prozent weniger<br />

Kraftstoff und spart im Jahr bis zu 26 Tonnen<br />

CO 2 gegenüber vergleichbaren Stadtbussen<br />

ein. Dafür bekam der Lion’s City Hybrid 2012<br />

den Green <strong>Bus</strong> Award.<br />

<strong>2015</strong><br />

Der mit Bio- oder Erdgas betriebene Stadt-Gelenkbus MAN Lion’s City GL CNG wurde zum „<strong>Bus</strong> of the Year<br />

<strong>2015</strong>“ gekürt. Mit seinem CNG-Antrieb in Euro 6 ist er eine schadstoffarme und zugleich wirtschaftliche<br />

Alternative für den Stadtverkehr. Der annähernd klimaneutrale Betrieb weist in die Zukunft der Omnibusentwicklung<br />

bei MAN, bei der alternative Antriebskonzepte weiter im Fokus stehen.<br />

Zum 100-jährigen Jubiläum wurde der MAN Lion’s City GL als Showbus mit individuellem Design produziert:<br />

Auf der Außenseite sind Meilensteine der <strong>Bus</strong>entwicklung abgebildet, im Inneren zeigt eine Fotostrecke, wie<br />

sich das Firmenlogo im Verlauf der langen Geschichte von MAN verändert hat.<br />

1971<br />

Mit der Übernahme des Braunschweiger<br />

Konkurrenzunternehmens<br />

Büssing bekam MAN wertvolles<br />

technisches Know-how im Bau von<br />

Unterflurmotoren sowie von Doppeldeckerbussen.<br />

Die Doppeldecker-<br />

Stadtbusse von MAN kommen auch<br />

heute noch im Linienverkehr der<br />

BVG in Berlin zum Einsatz.<br />

1992<br />

Der MAN Lion’s Star leitete eine ganz neue<br />

Generation von Reisebussen ein und prägte<br />

die Produktnamen aller bis heute folgenden<br />

Omnibusmodelle von MAN. Der Fernreisehochdecker<br />

war mit einem c w -Wert von 0,41<br />

besonders aerodynamisch und dadurch kraftstoffsparend.<br />

Im Jahr 1994 gewann der Lion’s<br />

Star den Titel „Coach of the Year“.<br />

Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Bis Dezember <strong>2015</strong> bietet MAN europäischen Kunden<br />

eine „100 Years Edition“ des Lion’s Coach EfficientLine<br />

an. Die Sonderedition verfügt über einen 440-PS-Motor,<br />

MAN TipMatic, den Tempomaten EfficientCruise und<br />

verschiedene Assistenzsysteme. Ein speziell designter<br />

Stoff mit dem MAN-Löwen und die Metallic-Lackierung<br />

Texas-grey-metallic werten die Edition weiter auf.<br />

22<br />

23


2/<strong>2015</strong><br />

Moment der Spannung: Viele Hände lüften das Tuch<br />

über dem neuen NEOPLAN Starliner für Engeloch.<br />

Feinmachen für die Übergabe:<br />

In Plauen wird der Starliner auf<br />

Hochglanz poliert.<br />

Das Schweizer Reisebusunternehmen<br />

Engeloch kaufte 1998 den ersten<br />

NEOPLAN Starliner – und bekommt<br />

nun auch das letzte Modell des<br />

Klassikers.<br />

Applaus für einen<br />

großen Star<br />

Eine Ära geht zu Ende: Der <strong>Bus</strong><br />

für Engeloch Reisen ist der<br />

letzte NEOPLAN Starliner.<br />

Fotos: Oliver Soulas, Jörg Gläscher<br />

Es sind viele MAN-Hände, die das<br />

schwarze Tuch wegziehen, welches<br />

den 13-Meter-<strong>Bus</strong> verhüllt. Da zu ertönt<br />

triumphal die Vangelis-Hymne<br />

„Conquest of Paradise“ – ein<br />

großer Moment. Die Geschwister<br />

Peter und Ursula Engeloch aus dem schweizerischen<br />

Riggisberg im Kanton Bern sind ins<br />

MAN <strong>Bus</strong> Forum nach Karlsfeld gekommen,<br />

um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen:<br />

1998 hatte das Familienunternehmen den<br />

ersten NEOPLAN Starliner erworben, heute<br />

nehmen die beiden das letzte Modell dieses<br />

Klassikers in Empfang. Als die Hülle<br />

gefallen ist, zeigt sich der Starliner in seiner<br />

ganzen Pracht – mit seiner charakteristischen<br />

dynamischen Silhouette, silbern glänzend mit<br />

dem leuchtend roten Engeloch-Schriftzug. Applaus<br />

brandet auf. Peter Engeloch nimmt seine<br />

Schwester in den Arm. „Mit dem neuen Starliner<br />

schließt sich nun der Kreis“, sagt er stolz.<br />

Die Engelochs sind gemeinsam mit<br />

ihrem Fahrer Walter Trachsel im 2005er-<br />

Starliner angereist. Der „alte“ <strong>Bus</strong> steht nun<br />

fein säuberlich poliert neben dem neuen<br />

und verbindet so eine Modelldekade, die<br />

Peter Engeloch als eine „große Epoche“ des<br />

1948 gegründeten Familienunternehmens<br />

versteht. Der Großvater, so erzählt er, habe<br />

einst mit einem Linienbus angefangen, dessen<br />

Sohn erweiterte das Portfolio ab 1965<br />

über die Linienverkehre hinaus mit umfangreichen<br />

Reisebusangeboten. Er selbst habe<br />

nach seiner Ausbildung bei MAN gemeinsam<br />

mit seinen Schwestern Ursula, Barbara und<br />

Marlis sowie seiner Frau Esther Ende der<br />

1980er-Jahre das Unternehmen übernommen.<br />

Heute umfasst der Fuhrpark sechs<br />

Reise-, 16 Linienbusse sowie zwei Oldtimer-<br />

Postautos aus den Jahren 1959 und 1964. Die<br />

Reisebusse – fünf Starliner und ein Cityliner<br />

– tragen bei Engeloch-<strong>Bus</strong>reisen stets weibliche<br />

Namen. „Unsere Aushängeschilder sind<br />

für uns keine Nummern“, erklärt Ursula Engeloch.<br />

„Sie heißen Carla, Livia, Nadine, Lara<br />

Komfortables Reisen: Durch den großzügigen Innenraum<br />

und edle Materialien beginnt der Urlaub bereits im <strong>Bus</strong>.<br />

und Chiara – wie die Kinder von uns Eigentümerinnen.“<br />

Für den gerade enthüllten neuen<br />

Starliner gebe es allerdings in Ermangelung<br />

weiterer Mädchen in der Familie noch keinen<br />

Namen. „Darüber wird jetzt der Familienrat<br />

entscheiden“, sagt Ursula Engeloch.<br />

Die Schweizer hatten ihr neues Fahrzeug<br />

bestellt, obwohl zu diesem Zeitpunkt ein weiterer<br />

<strong>Bus</strong> noch gar nicht auf der Anschaffungsliste<br />

stand. „Wir wollten uns die letzte Chance<br />

nicht entgehen lassen“, sagt Peter Engeloch.<br />

Aber ein bisschen mulmig sei ihm bei dem<br />

Gedanken schon gewesen. Würde der letzte<br />

am Standort Plauen gefertigte Starliner auch<br />

noch die hohen Qualitätsansprüche erfüllen?<br />

Im Februar fuhr Engeloch ins sächsische<br />

Vogtland, um einen Live-Eindruck vom Rohbau<br />

seines <strong>Bus</strong>ses zu bekommen und bei der<br />

Gelegenheit noch seine individuellen Sonderwünsche<br />

in der Ausstattung zu besprechen.<br />

„Der Kunde hatte sich Sorgen gemacht“, berichtet<br />

André Körner. Der Standortleiter und<br />

„In dem Fahrzeug<br />

steckt unser aller<br />

Ehrgeiz drin.“<br />

André Körner, Standortleiter des <strong>Bus</strong> Modification<br />

Center Plauen<br />

24<br />

25


Zufriedene Gesichter: v. l. Jan Aichinger (Leiter Sales Management <strong>Bus</strong> bei MAN), Marcus Gossen (CEO MAN Schweiz),<br />

Rebecca Stütze (Sales Management <strong>Bus</strong> bei MAN), Peter und Ursula Engeloch<br />

das Team des mittlerweile zum „<strong>Bus</strong> Modification<br />

Center“, kurz BMC, umstrukturierten<br />

Montagewerks Plauen konnten die Bedenken<br />

allerdings voll und ganz zerstreuen. „In dem<br />

Fahrzeug steckt unser aller Ehrgeiz drin“, sagt<br />

Körner. „Schließlich hatte unsere Mannschaft<br />

den letzten Starliner in Plauen auch als Brücke<br />

zwischen Altem und Neuem verstanden.“<br />

Im neuen BMC bündelt MAN nach dem<br />

Schließen der Montagelinien nun seine<br />

<strong>Bus</strong>kompetenzen, um gemeinsam mit den<br />

Kunden nach anspruchsvollen, passenden<br />

Lösungen für den jeweiligen individuellen<br />

Bedarf zu suchen. Das Aufgabenspektrum ist<br />

dabei vielfältig. Exklusive Kundensonderfahrzeuge<br />

wie Fußball-, Gesundheits-, Gefängnis-<br />

oder Büchereibusse gehören genauso<br />

dazu wie <strong>Bus</strong>se für spezielle Kunden, zum<br />

Beispiel Präsidenten oder Popstars. Besonders<br />

stolz ist Standortleiter André Körner auf das<br />

hochmoderne Technikum und die Lackiererei.<br />

„Hier können wir unterschiedliche Lacksysteme<br />

und Lackwünsche realisieren“, erklärt<br />

Körner. Davon sollten bereits die Engelochs<br />

profitieren.<br />

das erste Ergebnis der Plauener High-<br />

End-Lackiertechniken ist heute im MAN<br />

<strong>Bus</strong> Forum zu sehen. Der Starliner erstrahlt in<br />

einem eigens von der Plauen-Mannschaft<br />

entwickelten Silberverlauf. Über ein sanftes<br />

Abdunkeln führt dieser das Auge auf die<br />

getönten Panoramascheiben und betont<br />

damit einmal mehr die ohnehin spannende<br />

Sil houette des Starliners.<br />

Dass die Übergabe des letzten Starliner<br />

ein ganz besonderer Moment ist, dafür sorgt<br />

auch ein Überraschungsgast: Konrad Auwärter,<br />

der Sohn des legendären <strong>Bus</strong>fabrikanten<br />

und NEOPLAN-Gründers Gottlob Auwärter,<br />

schaut vorbei. Der Name steht für die Anfänge<br />

des modernen <strong>Bus</strong>verkehrs und den Aufbau<br />

der Marke NEOPLAN. Der Familie Engeloch<br />

ist er über Jahrzehnte verbunden. „Ihr<br />

wart immer die Ersten, immer einen Schritt<br />

voraus“, sagt der 75-Jährige, der bis 2001 Verwaltungsratsvorsitzender<br />

von NEOPLAN war.<br />

„Die Meilensteine der modernen <strong>Bus</strong>geschichte<br />

sind stets auch mit dem Fuhrpark<br />

der Familie Engeloch verbunden. Da gehörten<br />

der legendäre erste NEOPLAN Typ Hamburg<br />

Ende der 1960er-Jahre dazu, später dann der<br />

Jetliner, die ersten Niederflurbusse in der<br />

Schweiz bis hin zum Cityliner und Starliner“,<br />

so Auwärter. Kein Wunder, dass sich an diesem<br />

Tag der Begriff „Emotion“ wie ein roter<br />

Faden durch alle Gespräche und Ansprachen<br />

zieht. Auch Heinz Kiess, Produktmanager <strong>Bus</strong><br />

bei MAN, betont in seiner Rede, dass der letzte<br />

Starliner zwar für den „emotionalen Abschluss“<br />

einer großen Epoche stehe. Es gehe<br />

aber bei MAN ständig weiter mit Produktund<br />

Designinnovationen. „Wo eine Tür zugeht“,<br />

weiß Kiess, „geht immer auch eine auf.“<br />

Treue Kunden seit über 50 Jahren: Ursula und Peter<br />

Engeloch fuhren den ersten NEOPLAN Starliner und<br />

besitzen nun auch das letzte Modell.<br />

1949<br />

Starliner<br />

hat MAN seit 1998 verkauft.<br />

Im Juli <strong>2015</strong> rollte das letzte Modell<br />

in Plauen vom Band.<br />

In der App sehen Sie<br />

in einem emotionalen<br />

Film die Geburt des<br />

letzten Starliner.<br />

Fotos: Oliver Soulas<br />

Gebaut aus<br />

Highlights.<br />

Komfort hoch zwei.<br />

Der Skyliner eröffnet mit seinen außergewöhnlichen Highlights eine einzigartige Dimension<br />

der luxuriösen VIP-Reise auf zwei Ebenen. Er verschiebt die Messlatte für<br />

Erlebnis, Komfort und Sicherheit erneut ganz weit nach oben. Seine außergewöhnliche<br />

Kapazität macht ihn umweltfreundlich und wirtschaftlich. Somit bietet sich der<br />

Skyliner geradezu für den Fernlinieneinsatz an.<br />

VIP CLASS<br />

26<br />

www.neoplan-bus.com


2/<strong>2015</strong><br />

5<br />

für Kortrijk<br />

Richtige<br />

Bewährtes Konzept: Der<br />

MAN Lion’s Coach EfficientLine<br />

punktet mit Effizienz und gehobener<br />

Fernlinienausstattung.<br />

Premium-Doppeldecker: Im Unterdeck<br />

des NEOPLAN Skyliner<br />

befindet sich das Bistro, oben der<br />

lichtdurchflutete Ruhebereich.<br />

Evolution: Der Stadtbus MAN Lion’s<br />

City wurde innerhalb von drei Jahren<br />

insbesondere im Bereich Effizienz<br />

konsequent produktoptimiert.<br />

Vom 16. bis 21. Oktober <strong>2015</strong><br />

findet die Messe <strong>Bus</strong>world<br />

im belgischen Kortrijk statt.<br />

MAN ist mit fünf innovativen<br />

Modellen am Start.<br />

D<br />

ie <strong>Bus</strong>world Kortrijk ist<br />

die größte und älteste reine<br />

<strong>Bus</strong>messe weltweit. Auf<br />

61 000 Quadratmetern kommen im Oktober<br />

32 000 Besucher und 390 Aussteller zu einem<br />

der wichtigsten Events der Branche zusammen.<br />

Aus über 100 Ländern finden sich <strong>Bus</strong>hersteller<br />

und Lieferanten auf dem riesigen überdachten<br />

Gelände in der belgisch-flämischen Stadt<br />

Kortrijk, 100 Kilometer westlich von Brüssel,<br />

ein, um sich über die neuesten Entwicklungen<br />

der Branche auszutauschen.<br />

Bei der diesjährigen 23. <strong>Ausgabe</strong> der Messe<br />

zeigt MAN fünf <strong>Bus</strong>modelle mit diversen Innovationen.<br />

Unter den Highlights: der MAN<br />

Lion’s Intercity. Das Fahrzeug, maßgeschneidert<br />

für den Einsatz als Schulbus und im Überlandverkehr,<br />

hatte seine Premiere im April auf<br />

der MAN-Hausmesse <strong>Bus</strong>Days in Ankara. Dort<br />

überzeugte der kostengünstige Neuling bereits<br />

zahlreiche Kunden. „Der Lion’s Intercity<br />

wurde von uns als Fahrzeug im Standardsegment<br />

konzipiert“, sagt Jan Aichinger, Head<br />

of Sales <strong>Bus</strong> Regions & International Key<br />

Account bei MAN. „Sowohl die Anschaffungskosten<br />

als auch die Betriebskosten sind auf ein<br />

Optimum reduziert, ohne dabei auf höchste<br />

Sicherheitsstandards zu ver zichten.“ Insgesamt<br />

wurden im Anschluss an die <strong>Bus</strong>Days bereits<br />

19 Einheiten an verschiedene Betreiber in<br />

Frankreich, den Niederlanden und Luxemburg<br />

ausgeliefert, darunter zwei international<br />

agierende Großkunden. Christian Beltrame<br />

von der Groupe Beltrame mit Sitz in Pugetsur-Argens<br />

in Frankreich musste für die Kaufentscheidung<br />

nicht lange überlegen: „Bei den<br />

<strong>Bus</strong>Days konnten wir das Fahrzeug Probe fahren.<br />

Zusammen mit der beeindruckenden<br />

Produktionsqualität hat uns das Gesamtkonzept<br />

so überzeugt, dass wir uns noch vor Ort<br />

für den Kauf von fünf Fahrzeugen entschieden<br />

haben.“<br />

Fotos: MAN<br />

Messepremiere: Der Überlandbus<br />

MAN Lion’s Intercity feiert in Kortrijk<br />

seine erste öffentliche Vorstellung.<br />

Erlebnisbus: Die individuell<br />

ausführbare Lounge-Innenausstattung<br />

ist das Highlight<br />

im NEOPLAN Cityliner.<br />

28<br />

29


2/<strong>2015</strong><br />

Das Konzept hinter den niedrigen<br />

Life-Cycle-Costs des Lion’s Intercity ist der<br />

konsequente Leichtbau. Zusätzlich tragen<br />

Aerodynamik und hohe Wartungs- und<br />

Reparaturfreundlichkeit zu den niedrigen<br />

Betriebskosten bei. Für den Einsatzbereich im<br />

Schulverkehr ist vor allem die kompromisslose<br />

Sicherheitsausstattung ein Kaufargument. Der<br />

Umfang der Sicherheitssysteme liegt deutlich<br />

über dem Angebot der Wettbewerber. Als einziger<br />

Überlandbus kann der Lion’s Intercity optional<br />

mit dem Notbremsassistenten EBA und<br />

der Fahrspurüberwachung Lane Guard System<br />

(LGS) ausgestattet werden. Dazu erfüllt der<br />

Überlandbus bereits jetzt – ebenfalls als Einziger<br />

in diesem Segment – die ab 2017 gültige<br />

Norm ECE R66.02, die zum Schutz bei Überschlägen<br />

die Festigkeit des Aufbaus regelt.<br />

in DIESem jahr legt die <strong>Bus</strong>world besonderes<br />

Augenmerk auf Produkte und Unternehmen,<br />

die sich dem Thema „Sustainable<br />

Mobility“ widmen. Dies spiegelt sich vor allem<br />

in der Evolution des Stadtbusses MAN<br />

Lion’s City wider. Innerhalb eines Zeitraums<br />

von drei Jahren wurde der <strong>Bus</strong> konsequent<br />

produktoptimiert, was zu Verbrauchsreduzie-<br />

61 000<br />

Quadratmeter<br />

Das riesige Messegelände im belgischen<br />

Kortrijk beherbergt alle zwei Jahre die<br />

größte <strong>Bus</strong>messe der Welt, die <strong>Bus</strong>world.<br />

390<br />

Aussteller<br />

Aus 100 Ländern kommen <strong>Bus</strong>hersteller<br />

und Lieferanten, um sich bei der <strong>Bus</strong>world<br />

in Kortrijk zu präsentieren.<br />

rungen im hohen einstelligen Prozentbereich<br />

und einer Verringerung des CO 2 -Ausstoßes<br />

um gut 5,3 Tonnen (bei einer Jahresfahrleistung<br />

von 60 000 Kilometern) führt. Verantwortlich<br />

dafür zeichnen neben gewichtsreduzierenden<br />

Maßnahmen und Euro 6-Abgastechnologie<br />

etwa die Leerlaufabschaltung<br />

Idle Shutdown, stromsparende Innenbeleuchtung<br />

und LED-Anzeigen sowie eine verbesserte<br />

Automatikgetriebe-Software.<br />

Der Hochdecker MAN Lion’s Coach<br />

EfficientLine punktet mit dem bewährten<br />

MAN EfficientLine-Paket, gehobener Fernlinienausstattung<br />

inklusive USB-Anschlüssen am<br />

Sitzplatz, ergonomischen Komfortsitzen, speziell<br />

für die Fernlinie konzipierten Küchen<br />

und Toiletteneinrichtungen sowie Fahrtzielanzeige.<br />

Besonderes Augenmerk wurde auf<br />

die barrierefreie Mobilität mit ebenem Fußboden,<br />

Behindertenlift und zwei Rollstuhlplätzen<br />

gelegt. Neu im MAN Lion’s Coach<br />

EfficientLine sind der Notbremsassistent EBA<br />

und der GPS-gesteuerte Tempomat Efficient-<br />

Cruise. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums<br />

von MAN Truck & <strong>Bus</strong> gibt es den Lion’s Coach<br />

EfficientLine auch in einer „100 Years Edition“.<br />

Die Sonderedition verfügt über einen speziell<br />

designten Stoff mit dem MAN-Löwen und der<br />

Metallic-Lackierung Texas-grey-metallic.<br />

Ein besonderes Reiseerlebnis versprechen<br />

auch die <strong>Bus</strong>se von NEOPLAN. Der Cityliner<br />

hat eine Clubecke, welche den kommunikativen<br />

Austausch während der Fahrt unterstützt.<br />

Der Komfort wird darüber hinaus<br />

durch die großzügige Raumplanung unterstützt.<br />

Zu sätzlich erreicht der Erlebnisbus<br />

durch beste Aerodynamik TÜV-zertifizierten<br />

Euro 6-Verbrauch. Komforttoilette und zahlreiche<br />

Sicherheitssysteme komplettieren die<br />

Ausstattung. Der Premium-Reisedoppeldecker<br />

NEOPLAN Skyliner vereint zwei Funktionen<br />

in einem Fahrzeug: Im Unterdeck befindet<br />

sich das gesellige Bistro, im Oberdeck<br />

der lichtdurchflutete Fahrgastbereich. Das<br />

NEOPLAN Skylight-Konzept umfasst bis ins<br />

Dach laufende Seitenscheiben, ein durchgehendes<br />

Glasdach, eine gewölbte Panoramascheibe<br />

und ein großes Bugkuppelfenster, die<br />

für Helligkeit und perfekte Aussicht sorgen.<br />

Neben ästhetischen Aspekten wurde beim<br />

Design vor allem die Aerodynamik berück-<br />

„Das Gesamtkonzept<br />

des MAN<br />

Lion’s Intercity hat<br />

uns überzeugt.“<br />

Christian Beltrame, Geschäftsführer Groupe Beltrame<br />

Fotos: MAN<br />

Mit dem Lion’s Coach und<br />

dem Lion’s City präsentiert<br />

MAN sein Reise- und<br />

Stadtbusportfolio.<br />

Erstmals auf einer<br />

Messe: der neue<br />

MAN Lion’s Intercity<br />

sichtigt. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert<br />

von 0,41 c w liegt der Doppeldecker auf dem<br />

Niveau eines modernen Mittelklasse-Vans.<br />

Das bedeutet: rund fünf Prozent weniger<br />

Kraftstoff und einer der niedrigsten CO 2 -<br />

Emissionswerte auf dem Markt – Benchmark<br />

im Doppeldeckersegment. Neu im Skyliner-<br />

Paket sind MAN EfficientCruise und der<br />

Notbrems assistent EBA.<br />

Auf der <strong>Bus</strong>world präsentiert MAN mit<br />

MAN Solutions außerdem ein breitgefächertes<br />

Spektrum an Dienstleistungen, die darauf ausgerichtet<br />

sind, die Kosten von <strong>Bus</strong>unterneh-<br />

Die Reisebusmarke<br />

NEOPLAN stellt<br />

den Skyliner und den<br />

Cityliner aus.<br />

mern zu optimieren. Lösungsangebote wie<br />

MAN ServiceContracts und MAN ServiceCare<br />

machen für den Kunden Wartungs- und Reparaturkosten<br />

planbar, erschließen Einsparpotenziale<br />

durch MAN ProfiDrive-Fahrerschulungen<br />

und die MAN Card, erleichtern die<br />

Finanzierung und unterstützen ihn in seinem<br />

täglichen Geschäft.<br />

Mit diesen Messehighlights stellt MAN starke<br />

Dienstleistungen und ein vielseitiges <strong>Bus</strong>portfolio<br />

vor. Weitere Informationen zur Messe<br />

gibt es unter > www.man.de/busworld<br />

MAN auf der<br />

<strong>Bus</strong>world<br />

in Halle 2,<br />

Stand 204<br />

30<br />

31


2/<strong>2015</strong><br />

Viel Licht, wenig Energie: Die Infrarotkammer,<br />

wo der Lack der Chassis getrocknet<br />

wird, benötigte früher einen Dieselgenerator.<br />

Heute läuft sie mit sauberem Strom.<br />

mit der Sonne<br />

Das MAN-Werk in Pinetown läuft mit Solarenergie.<br />

Damit ist es nicht nur das erste klimaneutrale<br />

Nutzfahrzeugwerk in Südafrika, sondern auch das<br />

erste im weltweiten Produktionsnetzwerk von MAN.<br />

Südafrikas<br />

Foto: Roger Jardine<br />

32<br />

33


2/<strong>2015</strong><br />

F<br />

ür Heiko Kayser ist ein Traum in<br />

Erfüllung gegangen. Voller Stolz<br />

blickt der Werksleiter auf die Dächer<br />

seiner Produktionshallen: Blau glänzt die<br />

riesige Photovoltaikanlage in der südafrikanischen<br />

Wintersonne. „Die Vision vom ersten<br />

CO 2 -neutralen Werk ist nun Realität“, sagt<br />

Kayser. Der Standort Pinetown ist damit nicht<br />

nur Pionier in Südafrika, sondern auch im weltweiten<br />

MAN-Produktionsverbund. Auf dem<br />

Weg in sein Büro kommt Kayser an einem Monitor<br />

vorbei, auf dem die aktuelle Leistung der<br />

Anlage abzulesen ist. Am Ende des Jahres soll<br />

sie etwa 810 Megawattstunden produzieren,<br />

knapp 100 mehr, als das Werk verbraucht. Die<br />

überschüssige Energie wird gegen eine Vergütung<br />

ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Allein<br />

mit dieser Maßnahme soll der CO 2 -Ausstoß<br />

um bis zu 860 Tonnen im Jahr gesenkt werden.<br />

Auf diesen Quantensprung beim Klimaschutz<br />

sind auch die 160 Angestellten des<br />

MAN Truck & <strong>Bus</strong>-Montagewerks mächtig<br />

stolz: Zuerst habe sie sich nicht vorstellen<br />

können, dass das Werk komplett mit Sonnenenergie<br />

betrieben werden könne, erzählt<br />

Nqobile Mkhungo, während sie in der hellen,<br />

aufgeräumten Produktionshalle Kabelbäume<br />

an einem Lkw-Fahrgestell befestigt. Zwar ist<br />

die Gegend rund um die Hafenmetropole<br />

Durban mit über 300 Sonnentagen im Jahr<br />

gesegnet, die Nutzung dieser regenerativen<br />

Energie steckt in Südafrika jedoch noch in<br />

den Kinderschuhen. „Für mich war es sehr<br />

aufregend, diesen Prozess hautnah mitzuerleben“,<br />

so Mkhungo.<br />

Werksleiter Kayser hatte sich und seinen<br />

Mitarbeitern ein „sportliches Ziel“ gesetzt. Als<br />

„Die Vision vom<br />

ersten klimaneutralen<br />

Werk<br />

ist nun Realität.“<br />

Heiko Kayser, Werksleiter MAN-Werk Pinetown<br />

der Münchner Ende 2012 seine Arbeit in Pinetown<br />

aufnahm, leitete er prompt erste Schritte<br />

im Rahmen der „Green Production“-Initiative<br />

ein und ließ unterschiedliche Konzepte zur regenerativen<br />

Stromerzeugung prüfen. „In Südafrika<br />

bieten sich Wind und Sonne an. Photovoltaik<br />

war am wirtschaftlichsten.“ Zehn Millionen<br />

Rand (circa 730000 Euro) hat MAN in die<br />

Anlage investiert. Kosten, die sich laut Kayser<br />

in sechs bis sieben Jahren amortisieren werden.<br />

Das Werk werde allein <strong>2015</strong> eine Mil lion<br />

Rand Stromkosten sparen. Tendenz steigend,<br />

denn im von einer chronischen Energiekrise<br />

geplagten Südafrika wird Strom kontinuierlich<br />

teurer. Da Kayser angesichts der MAN-Klimastrategie<br />

die volle Rückendeckung der Konzernzentrale<br />

hatte, konnte er seine Vision zügig<br />

vorantreiben. Die Firma Solaray wurde als<br />

lokaler Partner gewonnen, die Behörden frühzeitig<br />

eingebunden. Die Unterstützung sei<br />

groß gewesen, betont Kayser, die Zusammenarbeit<br />

habe hervorragend geklappt. „In sechs<br />

Monaten haben wir das Projekt umgesetzt.<br />

Viel schneller, als so etwas in Europa geht.“<br />

Dieses ehrgeizige Tempo hätte ihr „viele<br />

schlaflose Nächte“ beschert, räumt Lynette<br />

Kühn ein. Sie ist im Werk für Umwelt, Sicherheit,<br />

Gesundheit und Qualitätsmanagement<br />

zuständig. „Für mich war es dann fast ein<br />

Schock zu erkennen, was alles möglich ist.“<br />

Kühn richtet ihren Blick vom geschäftigen<br />

Treiben in der Produktionshalle nach oben.<br />

Bevor die Photovoltaikanlage kurz vor Weihnachten<br />

2014 ans Netz ging, wurden Oberlichter<br />

im Dach eingesetzt, um möglichst viel Tageslicht<br />

zu nutzen. Herkömmliche Neonröhren<br />

wurden durch energiesparende ersetzt.<br />

Ein Sensor sorgt dafür, dass sie sich je nach<br />

Lichtniveau automatisch an- und abschalten.<br />

Nach ein paar Schritten bleibt Lynette<br />

Kühn neben einem riesigen grauen Kasten stehen<br />

– dem neuen Kompressor. Er ist nicht nur<br />

energieeffizienter, sondern auch leistungsstärker<br />

als sein Vorgänger, der nach dem Licht der<br />

zweitgrößte Stromfresser gewesen ist. Zusam­<br />

160<br />

mitarbeiter<br />

Fotos: Roger Jardine, MAN(1)<br />

Am südafrikanischen Standort von MAN<br />

Truck & <strong>Bus</strong> in Pinetown werden Lkw und<br />

<strong>Bus</strong>-Chassis produziert. Das 32 544<br />

Quadratmeter große Werk besteht seit<br />

1962 und beschäftigt 160 Mitarbeiter.<br />

NAMIBIA<br />

Kapstadt<br />

SÜDAFRIKA<br />

Pinetown<br />

Sauberer Energielieferant: 810 Megawattstunden<br />

soll die Photovoltaikanlage des MAN-<br />

Werks Pinetown bis Ende <strong>2015</strong> produzieren.<br />

Qualitätsprüfung:<br />

Nqobile Mkhungo prüft<br />

die Lkw-Teile auf<br />

mögliche Mängel.<br />

Pionier: Werksleiter Heiko<br />

Kayser hat die klimaneutrale<br />

Produktion in Pinetown ins<br />

Rollen gebracht.<br />

34<br />

35


Bereit zur Auslieferung: In Pinetown fertigt MAN<br />

Lkw aller Baureihen sowie <strong>Bus</strong>-Chassis.<br />

BEEINDRUCKEN AUF DER GANZEN LINIE:<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME VON ZF<br />

<strong>Bus</strong>fahrgäste erwarten ein Maximum an Sicherheit und Komfort. Getriebe und Achsen von ZF tragen dazu bei,<br />

diese Erwartungen zu erfüllen. Sie ermöglichen den Passagieren schnelles und einfaches Ein- undAussteigen und<br />

gewährleisten eine zügige und angenehme Fahrt. Außerdem sind unsere Produkte genau auf einander abgestimmt,<br />

von bester Qualität und bieten gleichzeitig dynamische Beschleunigung und Laufruhe. So kann die Belastung von<br />

Fahrzeug und Umwelt reduziert werden – von den Lebenszykluskosten ganz zu schweigen. www.zf.com/bus<br />

Nachhaltiger Umgang mit Wasser: In der neuen<br />

Waschstraße wird zur Reinigung der Lkw<br />

aufbereitetes Regen- und Abwasser verwendet.<br />

„In der Summe<br />

haben auch kleine<br />

Änderungen eine<br />

große Wirkung.“<br />

Lynette Kühn, Quality Assurance Manager im<br />

MAN-Werk Pinetown<br />

Eine animierte<br />

Infografik des<br />

MAN-Werks in<br />

Pinetown finden<br />

Sie in der App.<br />

men machten sie satte 80 Prozent des Energieverbrauchs<br />

aus. Mit dem Kompressor werden<br />

die überwiegend hydraulischen Werkzeuge<br />

und Maschinen des Montagewerks betrieben.<br />

Sipho Mkhize schließt die Testmaschine für<br />

Bremsen und Kupplung an den halbfertigen<br />

Lkw an und nickt zufrieden, als die Anzeige die<br />

korrekten Werte anzeigt. Dann fährt er mit seinen<br />

Fingern über die Zuleitung: „Ich prüfe sie<br />

regelmäßig auf undichte Stellen, um sicherzugehen,<br />

dass keine Luft aus dem Kompressor<br />

verschwendet wird.“ Wie alle seine Kollegen in<br />

der Produktion und Verwaltung ist Mkhize in<br />

wöchentlichen Belegschaftsversammlungen<br />

Schritt für Schritt über Energieeffizienz und<br />

Klimaschutz aufgeklärt worden. Früher habe<br />

er sich darum keine Gedanken gemacht, gibt er<br />

zu. Zu Beginn sei Überzeugungsarbeit nötig<br />

gewesen, um alle Mitarbeiter auf den neuen<br />

Kurs einzuschwören, erzählt Lynette Kühn.<br />

Mittlerweile achteten die meisten darauf, das<br />

Licht auszuschalten. Auch die Klimaanlagen<br />

liefen nicht mehr rund um die Uhr. Alle seien<br />

„von der Welle der Begeisterung“ mitgerissen<br />

worden und machten sogar selbst Vorschläge<br />

für Verbesserungen, so Lynette Kühn.<br />

Nicht nur die Energiebilanz, auch die<br />

Stimmung im Werk sei besser geworden, erzählt<br />

Brendon Victor, während er die fertig<br />

montierten Lkw auf mögliche Mängel prüft.<br />

Die Belegschaft sei durch die Veränderungen<br />

der letzten Jahre enger zusammengerückt.<br />

„Wir sind stolz auf das, was wir gemeinsam geschafft<br />

haben.“ Wenn er mit seiner MAN-Jacke<br />

nach Hause fahre, werde er regelmäßig auf seine<br />

Arbeitsstelle angesprochen. Die Leute wollten<br />

wissen, wie die klimaneutrale Produktion<br />

möglich sei. Insofern habe er selbst eine Vorbildfunktion,<br />

sagt der 42-Jährige. „Ich achte<br />

jetzt auch zu Hause darauf, dass wir Energie<br />

sparen. Meine Kinder machen begeistert mit.“<br />

Nach der bestandenen Qualitätsprüfung<br />

fährt der fertige Lkw in den Betriebshof. Dort<br />

ist erst im Frühjahr eine neue Waschstraße<br />

eingerichtet worden: Regen- und Abwasser<br />

werden aufgefangen, gereinigt und wiederverwendet.<br />

Schließlich sei der nachhaltige Umgang<br />

mit der Ressource Wasser ebenso wichtig<br />

wie die Maßnahmen zur Energieeffizienz,<br />

betont Lynette Kühn. „In der Summe können<br />

auch kleine Änderungen eine große Wirkung<br />

haben.“ Damit spricht sie Werksleiter Heiko<br />

Kayser aus dem Herzen. Er denkt schon über<br />

die nächsten Maßnahmen nach: Noch in diesem<br />

Jahr werden in den Produktionshallen die<br />

ersten LED-Lampen installiert, die langfristig<br />

alle Leuchtstoffröhren ersetzen sollen. Die Erfahrung<br />

der letzten Jahre habe gezeigt, wie viel<br />

man erreichen könne, wenn alle an einem<br />

Strang zögen, betont Kayser zum Abschied.<br />

„Alles ist möglich, wenn die Firmenstrategie<br />

mit der persönlichen Vision übereinstimmt.“<br />

Wie die klimaneutrale Produktion bei<br />

MAN in Pinetown genau funktioniert, zeigen<br />

ein Film und eine animierte Infografik auf<br />

> www.man.eu/mankann-pinetown<br />

Fotos: Roger Jardine<br />

36


2/<strong>2015</strong><br />

1<br />

Hallo,<br />

In einer Kooperation mit Studenten<br />

der Hochschule Reutlingen sind vier<br />

spannende Projekte entstanden:<br />

<strong>Bus</strong>se der Zukunft, die sich mit der<br />

Mobilität von morgen beschäftigen.<br />

Zukunft!<br />

Der Entwurf „Sense of Security“:<br />

1 Durch eine Sicherheitsschleuse<br />

(links im Bild) gelangen die Passagiere<br />

ins Innere des <strong>Bus</strong>ses und können sich<br />

ihre Sitze dort „bauen“, wo sie möchten.<br />

2 Karin Bobka und Felix Schwaderer<br />

haben gemeinsam mit zwei Kommilitonen<br />

den <strong>Bus</strong> entworfen.<br />

3 Insgesamt 18 Fahrgäste haben in<br />

dem elf Meter langen <strong>Bus</strong> Platz.<br />

2<br />

3<br />

Weicher Kern: Im Inneren<br />

des <strong>Bus</strong>entwurfs „Sense<br />

of Security“ soll sich der<br />

Fahrgast geborgen fühlen.<br />

Fotos: MAN/ Studenten Uni Reutlingen, Rafael Krötz (1)<br />

S<br />

itze, die sich individuell anpassen,<br />

Chill-out-Zonen, Tanzflächen<br />

und Leuchtsysteme, welche<br />

die Fahrgäste leiten – der <strong>Bus</strong> von morgen ist<br />

vor allem eins: der beste Freund des Passagiers.<br />

Zumindest, wenn es nach den Fünftsemestern<br />

des Studiengangs „Transportation Interior<br />

Design“ der Hochschule Reutlingen geht. In<br />

Kooperation mit MAN haben 16 Studenten ein<br />

Semester lang verschiedene Ideen entwickelt,<br />

was der <strong>Bus</strong> der Zukunft im Jahr 2020, 2035<br />

oder 2050 alles können muss. Entstanden sind<br />

vier spannende Projekte, die unterschiedliche<br />

Zukunftsszenarien behandeln.<br />

Für Felix Schwaderer, Karin Bobka, Sophia-<br />

Louisa Grantl und Fabian Schray stand das<br />

Thema Sicherheit im Vordergrund. In ihrem<br />

Projekt „Sense of Security“ bringt ein autonom<br />

fahrender Linienbus Fahrgäste in Megacitys<br />

sicher ans Ziel und gibt ihnen ein Gefühl<br />

der Ruhe und Geborgenheit. „Der <strong>Bus</strong> ist dank<br />

autonomen Fahrens an keinen Fahrer gebunden.<br />

Stattdessen gibt es einen Organi sator, der<br />

die Route festlegt“, erklärt Felix Schwaderer<br />

das Konzept. Dessen Aufgabe ist es auch, die<br />

Fahrgäste in der sogenannten Safe Zone nach<br />

gefährlichen Gegenständen zu scannen. „Diese<br />

Sicherheitsfunktion des Fahrzeugs bietet<br />

dem Fahrgast die Gewissheit, sich in einer<br />

schützenden Umgebung zu befinden“, ergänzt<br />

Karin Bobka, 22. Auch die Formensprache<br />

spielt für das Thema Sicherheit eine wichtige<br />

Rolle. Nach dem Motto „Harte Schale,<br />

weicher Kern“ haben die Studenten das Äußere<br />

stabil und robust gestaltet, was einen Kontrast<br />

zu dem offen anmutenden Interieur darstellt.<br />

Für die Sitze im Gemeinschaftsbereich<br />

haben die vier ein neues Material eingeplant,<br />

„Der Innenraum,<br />

das Herz des<br />

Fahrzeugs,<br />

begeistert mich.“<br />

Felix Schwaderer, Student „Transportation Interior<br />

Design“ an der Hochschule Reutlingen<br />

38<br />

39


2/<strong>2015</strong><br />

Ist Hilfe beim Ein- und Aussteigen gewünscht?<br />

Innen führen am Boden leuchtende Streifen<br />

die Passagiere zu ihren Plätzen, und die Sitze<br />

passen sich den verschiedenen Bedürfnissen<br />

an, dienen etwa als unterstützende Halterung<br />

oder überwachen die Vitalfunktionen.<br />

All diese Ideen bieten MAN Denkanstöße<br />

und neue Perspektiven. „Die Studenten gehen<br />

oft ganz unvoreingenommen an die Themen<br />

Mensch im Mittelpunkt: Im Entwurf<br />

„Pleasant“ wird Menschen mit<br />

Handicap durch die Niederflurbauweise<br />

barrierefreies Einsteigen ermöglicht.<br />

„Für uns ist<br />

es spannend,<br />

wie junge<br />

Leute denken.“<br />

Stephan Schönherr, Vice President Design <strong>Bus</strong> MAN (r.), mit<br />

Sven Gaedtke, Exterior & Lead Design Styling <strong>Bus</strong> MAN,<br />

und Andrea Lipp, Studiendekanin Hochschule Reutlingen<br />

das im normalen Zustand hart ist und durch<br />

einen elektrischen Impuls weich wird. Der<br />

Fahrgast kann so seinen eigenen Sitzplatz<br />

„bauen“. „Der Innenraum, das Herz des Fahrzeugs,<br />

begeistert mich. Hier tritt der Mensch<br />

mit dem <strong>Bus</strong> in Kontakt“, sagt der 24-jährige<br />

Felix Schwaderer.<br />

Basis für das Konzept „Sense of Security“<br />

sowie für die anderen drei Projekte waren<br />

jedoch nicht nur die gestalterischen Aufgaben<br />

für die Designstudenten, sondern ausführliche<br />

Recherchen. Das Studententeam setzte sich<br />

wochenlang mit den sozialen, kulturellen,<br />

technologischen und demografischen Veränderungen<br />

bis zum Jahr 2050 auseinander. „Die<br />

Studenten sollten ein ganzheitliches Konzept<br />

entwickeln – vom Fahrerarbeitsplatz über das<br />

Design bis zum Einsatzbereich des <strong>Bus</strong>ses“,<br />

sagt Stephan Schönherr, verantwortlich für<br />

den Bereich <strong>Bus</strong>-Design der Marken MAN und<br />

NEOPLAN. „Dazu gehört es, dass sie sich dem<br />

Thema auch gesellschaftlich nähern und Megatrends<br />

wie autonomes Fahren aufgreifen.“ Ziel<br />

sei es, Lösungen zu entwickeln, die nicht nur<br />

eine stilistische Fingerübung, sondern relevant<br />

und verwertbar seien, so Schönherr. Für<br />

Andrea Lipp, Dekanin des Studiengangs Transportation<br />

Interior Design, und Sven Gaedtke,<br />

verantwortlich für das Exterior & Lead Design<br />

Styling <strong>Bus</strong> MAN, war es „faszinierend zu<br />

sehen, dass sich die jungen Leute gern mit verantwortungsvollen<br />

Themen beschäftigen –<br />

auch als Designer“, so Andrea Lipp.<br />

Ganz deutlich wird dies beim Entwurf<br />

„Pleasant“, der Menschen mit besonderen Bedürfnissen<br />

in den Mittelpunkt stellt. Der autonom<br />

fahrende MAN-Stadtbus ist so gestaltet,<br />

dass er mit den Passagieren kommuniziert.<br />

Eine App wird vorher so konfiguriert, dass sie<br />

etwa den Fahrgästen die Haltestellen vorliest<br />

und dem mitfahrenden <strong>Bus</strong>betreuer sagt,<br />

wor auf bei dem jeweiligen Passagier geachtet<br />

werden soll. Braucht er einen Rollstuhlplatz?<br />

Fotos: MAN/ Studenten Uni Reutlingen, EM Latinovic<br />

ran. Für uns ist es spannend zu sehen, wie die<br />

jungen Leute denken, was sie für Gewohnheiten<br />

haben“, sagt Stephan Schönherr. Und Sven<br />

Gaedtke ergänzt: „Wir bekommen Einblicke,<br />

die wir sonst nicht kriegen. Wenn Themen immer<br />

wiederkehren, können wir daraus ableiten,<br />

was wirklich anhaltende Trends sind.“ Für<br />

MAN ist es bereits die siebte Hochschulkooperation.<br />

Alle zwei Jahre arbeitet das Unternehmen<br />

mit der Hochschule Reutlingen, der FH<br />

Berlin oder der Weißensee Kunsthochschule<br />

Berlin zusammen. Auch für die Studenten hat<br />

das nur Vorteile: „Für sie ist es sehr interessant,<br />

mit Menschen aus der Praxis zusammenzuarbeiten<br />

und Kontakte zu knüpfen“,<br />

erklärt Andrea Lipp, die die Studenten als Professorin<br />

an der Hochschule gestalterisch betreut<br />

hat. „Außerdem lernen sie durch die Arbeit<br />

im Team, wie es später im Berufsleben<br />

sein wird.“ Auch die Studenten sehen diese<br />

Projekte als echte Win-win-Situation: „Solche<br />

Kooperationen sind eine riesige Chance, Einblick<br />

in ein Unternehmen zu bekommen und<br />

sich mit Designern über die eigene Arbeit zu<br />

Date im <strong>Bus</strong>: Bei „Blind Travel“<br />

können junge Workaholics Reiseangebote<br />

wahrnehmen und dabei<br />

ihre Mitreisenden kennenlernen.<br />

unterhalten“, sagt Felix Schwaderer. Und Karin<br />

Bobka findet, dass „wir einerseits konstruktives<br />

Feedback erhalten und andererseits mit<br />

unseren kreativen und frischen Ideen neue<br />

Lösungen für die Industrie liefern“. Oft entsteht<br />

zwischen MAN und den Studenten daraus<br />

auch eine längerfristige Zusammenarbeit<br />

wie Praktika oder Abschlussarbeiten.<br />

Vielleicht werden dabei sogar die MAN-<br />

Designer von morgen geboren? Felix Schwaderer<br />

kann sich das gut vorstellen: „Durch seine<br />

zwei <strong>Bus</strong>marken MAN und NEOPLAN ist<br />

MAN sehr vielseitig aufgestellt, was eine große<br />

Abwechslung verspricht. Die Möglichkeit,<br />

solche Idee für die Praxis zu entwickeln und<br />

dadurch neue Gedanken und Konzepte auf<br />

die Straße zu bringen, wäre sehr spannend!“<br />

Ab in die Natur: „Travelmate“<br />

ist ein <strong>Bus</strong>konzept für Naturreisen<br />

– Dachterrasse für<br />

Rundumblicke inklusive.<br />

Alle Projekte können<br />

Sie als animierte<br />

Filme in der App<br />

anschauen.<br />

40<br />

41


2/<strong>2015</strong><br />

Top<br />

in Form<br />

MAN TopUsed bietet hochwertige gebrauchte<br />

Nutzfahrzeuge in über 30 Ländern. Individuelle<br />

Finanzierungslösungen, europaweite Garantieleistungen<br />

und maßgeschneiderte Reparatur- und<br />

Wartungsverträge komplettieren das Angebot.<br />

Vertraut auf Gebrauchte von MAN: Jörg<br />

Eichhorn, Leiter Versandlogistik bei Dauphin<br />

Europaweiter Einsatz: Die MAN-Lkw<br />

sind für Dauphin 110 000 Kilometer pro<br />

Jahr unterwegs.<br />

Fahrer im Fokus: Jörg<br />

Eichhorn kauft für seine<br />

Mitarbeiter Lkw mit<br />

Wohlfühlfaktor.<br />

W<br />

enn bei Marcus Feniuk im<br />

MAN TopUsed Center in<br />

Nürnberg das Telefon klingelt<br />

und das Display die Nummer der Firma<br />

Dauphin anzeigt, weiß er sofort, was zu tun ist.<br />

Sein langjähriger Kunde Jörg Eichhorn, Leiter<br />

der Versandlogistik des Büromöbelherstellers<br />

Dauphin, braucht mal wieder einen Gebrauchten.<br />

Und zwar einen ganz Besonderen. „Vollausstattung,<br />

440 PS, größtes Fahrerhaus, Farbe<br />

weiß, Zustand top!“, sagt Eichhorn, der sich bei<br />

der Auswahl voll und ganz auf den MAN-Verkäufer<br />

verlässt. Vier Sattelzugmaschinen hat er<br />

bereits über MAN TopUsed erworben und ist<br />

sehr zufrieden mit den Gebraucht-Lkw. „Die<br />

Fahrzeuge sind wirklich in einem Topzustand.<br />

Auch der Innenraum ist astrein aufgearbeitet.<br />

Das ist mir persönlich sehr wichtig“, sagt Eichhorn.<br />

„Meine Fahrer kommen nur einmal in der<br />

Woche nach Hause und sollen sich in den Fahrzeugen<br />

wohlfühlen.“<br />

Um den Premiumzustand der Fahrzeuge<br />

zu garantieren, hat MAN ein Gütesiegel eingeführt.<br />

Das Siegel der höchsten Kategorie<br />

500 000<br />

Kilometer<br />

MAN-Fahrzeuge, die das MAN TopUsed-<br />

Gütesiegel mit drei Sternen erhalten,<br />

sind höchstens 48 Monate alt und nicht<br />

mehr als 500 000 Kilometer gefahren.<br />

Foto:<br />

Innen wie neu: Auch im<br />

Innenraum sind die<br />

Lkw von MAN TopUsed<br />

perfekt aufgearbeitet.<br />

Fotos: Max Kratzer<br />

42<br />

43


People<br />

„Der MAN-Verkäufer<br />

verstand<br />

sofort, was<br />

wir brauchten.“<br />

Javier Fuentes, Manager des <strong>Bus</strong>unternehmens<br />

Arriva Esfera<br />

erhalten ausschließlich Fahrzeuge, die nicht<br />

mehr als 500 000 Kilometer gefahren und jünger<br />

als 48 Monate sind. Im Rahmen eines<br />

gründlichen Checks wird alles vom Motor über<br />

das Fahrwerk bis hin zu Achsen und Fahrerhaus<br />

überprüft. Im Gütesiegel mit drei Sternen<br />

ist eine Garantie auf den Antriebsstrang für<br />

zwölf Monate enthalten.<br />

Norbert Sommerbauer, Inhaber der<br />

Sommerbauer Transport GmbH aus Oeynhausen<br />

in Österreich, überzeugte vor allem das<br />

360-Grad-Paket von MAN TopUsed. „Ich<br />

bekomme alles aus einer Hand: Beratung, Finanzierung,<br />

Service, Garantie – und das maßgeschneidert<br />

für meinen Bedarf.“ Der Bauunternehmer<br />

pflegt seit 2008 eine enge Geschäftsbeziehung<br />

zu MAN und hat in dieser<br />

Zeit bereits mehr als 20 MAN TopUsed-Fahrzeuge<br />

gekauft. „Es gibt eine sehr große Auswahl,<br />

dadurch findet sich immer ein passendes<br />

Fahrzeug“, so Sommerbauer. Für die Finanzierung<br />

nutzt er das Angebot von MAN<br />

Finance. „Die flexible Vertragsgestaltung hat<br />

uns überzeugt.“ Auch der Österreicher ist von<br />

der Betreuung durch seinen MAN TopUsed-<br />

Zufriedener Kunde: Javier Fuentes,<br />

Manager des <strong>Bus</strong>unternehmens Arriva<br />

Esfera in Spanien, ist glücklich mit seinen<br />

Gebrauchtfahrzeugen von MAN TopUsed.<br />

Verkäufer begeistert: „Er unterstützt mich bei<br />

allen Anliegen meines Fuhrparks und ist jederzeit<br />

erreichbar. Und er denkt mit. Wenn ein für<br />

mich passendes Fahrzeug in den Gebrauchtfahrzeugbestand<br />

von MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

kommt, werde ich sofort von ihm kontaktiert.“<br />

Ähnlich ging es Javier Fuentes, Manager<br />

des <strong>Bus</strong>unternehmens Arriva Esfera, das<br />

das Projekt Teatro<strong>Bus</strong> in Madrid betreibt. Die<br />

zu mobilen Theatern umgebauten <strong>Bus</strong>se sind<br />

mit Original-Theatersitzen und einem professionellen<br />

Licht- und Soundsystem ausgestattet.<br />

„Für unsere Zwecke brauchten wir sehr<br />

spezielle Fahrzeuge, und wir fanden vier davon<br />

schließlich über den MAN TopUsed-Newsletter,<br />

den wir regelmäßig bekommen“, erzählt<br />

Fuentes. „Wir konnten uns schon im Vorfeld<br />

ein gutes Bild machen, denn der Newsletter ist<br />

sehr detailliert, verständlich erklärt und enthält<br />

sehr viele Fotos – sowohl von außen als<br />

auch vom Inneren der Fahrzeuge“, so Fuentes.<br />

„Alles Weitere erledigte der Verkäufer, der sofort<br />

verstand, was wir brauchten.“<br />

Für Ulrich Kluxen, Inhaber des in Südafrika<br />

und Malawi ansässigen Transportunternehmens<br />

Hanse Freight, zählt vor allem<br />

das Preis-Leistungs-Verhältnis. In seinem<br />

Fuhrpark sind 18 gebrauchte MAN TGA vertreten.<br />

Kluxen bevorzugt Fahrzeuge, die aus<br />

einem Vollwartungs-Leasingvertrag kommen.<br />

„So bekomme ich Lkw in Premiumqualität<br />

mit geringer Laufleistung und einer<br />

lückenlosen Servicehistorie für nur 50 Prozent<br />

des Neupreises. Das ergibt einen Mix aus<br />

moderner Technologie und erschwinglichem<br />

Preis, optimal für die schwierigen Bedingungen<br />

im afrikanischen Transportsektor“, sagt<br />

Kluxen. Für den Südafrikaner spielt auch die<br />

gute Zusammenarbeit mit dem MAN-Serviceteam<br />

eine entscheidende Rolle: „Zeit ist alles<br />

in unserem Geschäft, und durch die Unterstützung<br />

von MAN stehen meine Lkw nie länger<br />

als 24 Stunden in der Werkstatt.“<br />

Sie tragen die Verantwortung.<br />

Wir sorgen für die Sicherheit.<br />

Wenn Ihr Geschäft darin besteht, das wertvollste<br />

Gut zu transportieren, liegt Ihr Fokus auf Sicherheit<br />

und Komfort.<br />

Genau wie beim People-Portfolio von Continental,<br />

unseren neuesten Reifen der Generation 3, die speziell<br />

für <strong>Bus</strong>se entwickelt wurden. Unsere innovativen<br />

Reifentechnologien bedeuten bessere Performance<br />

für Sie, Ihre Passagiere und Ihre Rentabilität.<br />

GENERATION 3. DRIVEN BY YOUR NEEDS.<br />

Mehr über das umfangreiche Gebrauchtwagenangebot<br />

von MAN erfahren Sie auf<br />

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Fotos: MAN<br />

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Conti Coach HA3<br />

Conti CityPlus HA3<br />

44


2/<strong>2015</strong><br />

Grünes<br />

Modernes Interieur:<br />

Der Fahrgastraum ist hell<br />

und komfortabel gestaltet.<br />

Licht<br />

für die<br />

Metronit<br />

Stadtplaner haben die Lösung für den wachsenden<br />

Transportbedarf in Großstädten gefunden: im „<strong>Bus</strong><br />

Rapid Transit“-System, kurz BRT. Im israelischen Haifa<br />

sind Bürger und Verantwortliche bereits überzeugt.<br />

Fotos: Yadid Levi<br />

B<br />

ili Gasman ist begeistert. Der<br />

24-Jährige fährt mit der Linie 1<br />

der Metronit einmal quer<br />

durch die Stadt Haifa. Seit August 2013 gehört<br />

BRT (<strong>Bus</strong> Rapid Transit), das neue, schnellere<br />

<strong>Bus</strong>system, zum Stadtbild. „Es ist einfach fantastisch“,<br />

schwärmt Gasman. „Mit der Metronit<br />

komme ich viel bequemer und schneller zu<br />

meiner Freundin, die am Carmel-Strand wohnt,<br />

der Endstation.“ Der junge Israeli lebt in einem<br />

der Vororte östlich von Haifa und jobbt manchmal<br />

bei Veranstaltungen in Küstennähe. Da ist<br />

es praktisch, dass die Metronit die ganze Nacht<br />

hindurch fährt und auch an den Wochenenden.<br />

Nur am heiligen Jom Kippur bleiben die <strong>Bus</strong>se<br />

einen Tag lang stehen. Gasmans Freund Ben<br />

Sadan stimmt zu: „Für die Fahrt zum Technion<br />

musste ich früher fast eineinhalb Stunden rechnen“,<br />

sagt der Student. „Heute erreiche ich den<br />

Campus in 40 Minuten.“<br />

46<br />

47


2/<strong>2015</strong><br />

Zufriedener Betreiber: Amos Gellert, Generaldirektor von<br />

Dan-Nord, bezeichnet die Metronit als Erfolgsgeschichte.<br />

Hohe Frequenz: Im Vierbis<br />

Fünf-Minuten-Takt<br />

rollen die <strong>Bus</strong>se in Stoßzeiten<br />

an die Haltestellen.<br />

Bili Gasman (l.) und sein Freund Ben Sadan schätzen die hohe Taktzahl und die Schnelligkeit der Metronit.<br />

84 <strong>Bus</strong>se auf MAN-Chassis sorgen mit drei<br />

Linien für den flotten Verkehr auf 45 Kilometern<br />

durch die Mittelmeerstadt. Bis Anfang<br />

des Jahres 2016 sollen zehn weitere dazukommen,<br />

denn das ursprüngliche Ziel von<br />

70 000 Fahrgästen täglich ist längst weit überschritten.<br />

An manchen Tagen fahren bis zu<br />

94 000 Menschen mit der Metronit, und die<br />

Nachfrage steigt weiter, obschon das Projekt<br />

anfangs nicht unumstritten war. „Gut drei<br />

Jahre dauerten die Bauarbeiten“, berichtet<br />

Ofer Amar, Sprecher der Stadtverwaltung. „Da<br />

kam es zu Staus und Geschäftseinbußen.“ Inzwischen<br />

jedoch hätten sich die Leute an die<br />

separaten Spuren für die fast 19 Meter langen<br />

Fahrzeuge gewöhnt. „Sogar die Bewohner,<br />

welche die Metronit nicht nutzen, sind froh<br />

darüber, dass es sie gibt“, sagt Amar. Umfragen<br />

bezeugen die sehr hohe Zufriedenheit.<br />

Im Vier- bis Fünf-Minuten-Takt rollen die<br />

<strong>Bus</strong>se in Stoßzeiten an die Haltestellen. Besonders<br />

stolz ist die Stadtverwaltung auf die Bürger,<br />

die statt mit ihrem eigenen Wagen nun<br />

mit der Metronit zur Arbeit fahren. „Israelis<br />

trennen sich schwer von ihrem Auto“, sagt<br />

Amar, trotzdem seien es in Haifa nicht weniger<br />

als „9 000 Leute täglich, die der Metronit den<br />

Vorzug geben.“ Die Leute zum Umdenken zu<br />

bringen funktioniere bei wichtigen Fußballspielen<br />

schon gut. „Rund ein Drittel der Fans<br />

kommt heute mit der Metronit ins Sammy-<br />

Ofer-Stadion“, so Amar.<br />

israels Bevölkerung wächst schnell. Immer<br />

mehr Menschen zieht es in die Städte. Mit<br />

staatlicher Hilfe investieren die Metropolen<br />

deshalb in den öffentlichen Verkehr. In Jerusalem<br />

hat man sich für eine Stadtbahn entschieden,<br />

doch Haifas Bürgermeister Yona Yahav<br />

hielt das aufwendige Schienensystem für zu<br />

kostenintensiv und zu wenig flexibel. Yahav<br />

will stattdessen das <strong>Bus</strong>liniennetz nach Norden<br />

bis zum 20 Kilometer entfernten Akko<br />

ausbauen, und auch in Richtung Südwesten<br />

verfolgt seine Stadt ambitionierte Pläne. „Die<br />

Metronit ist eine Erfolgsgeschichte“, resümiert<br />

Amos Gellert, Generaldirektor des <strong>Bus</strong>unternehmens<br />

Dan-Nord, Betreiber der Metronit.<br />

Schon melden andere Städte Interesse an. Netanja,<br />

etwa 50 Kilometer südlich von Haifa, will<br />

folgen und auch Beerschewa, Hauptstadt der<br />

Negev-Wüste. Haifa war das „Versuchskaninchen“,<br />

sagen die Betreiber und finden, dass es<br />

kaum besser hätte klappen können.<br />

94 000<br />

Menschen<br />

In Haifa fahren bis zu 94 000 Passagiere<br />

täglich mit den schnellen <strong>Bus</strong>linien der<br />

Metronit durch die ganze Stadt.<br />

Fotos: Yadid Levi<br />

„Seit 40 Jahren hat Dan-Nord Erfahrungen<br />

mit MAN“, berichtet Gellert. Dass MAN<br />

die Ausschreibung für die Fahrzeuge gewann,<br />

verwundert in Israel niemanden. Der deutsche<br />

<strong>Bus</strong>hersteller liefert seine Chassis erfolgreich<br />

in alle Welt. Allein in Europa waren es<br />

im vergangenen Jahr 1 500 Einheiten, ein<br />

Marktanteil von 13,5 Prozent. Die israelischen<br />

Partner hatten „sehr hohe Ansprüche“, erinnert<br />

sich Stefan Sahlmann, Produktverantwortlicher<br />

Stadtbus und BRT-Experte bei<br />

Freie Fahrt: Die <strong>Bus</strong>se fahren<br />

in Haifa auf einer eigenen<br />

Spur und stecken daher nie<br />

im Verkehrschaos fest.<br />

MAN. „Zuverlässigkeit, Sicherheit, aber auch<br />

Komfort“ standen auf der Wunschliste aus<br />

Haifa. „Wir konnten alles voll erfüllen“, so<br />

Sahlmann. Vier breite Doppeltüren sollte jeder<br />

Wagen haben, um schnelles Ein- und Aussteigen<br />

auch in Stoßzeiten zu ermöglichen,<br />

und eine Wagenhöhe auf gleicher Ebene mit<br />

dem Bürgersteig an der Haltestelle. Seit Jahren<br />

beschäftigt sich MAN mit Lösungsmodellen<br />

für städtische Verkehrsprobleme. „Die<br />

Metronit-<strong>Bus</strong>se sind die ersten in Israel, die<br />

48<br />

49


Effizient. Langlebig. Komfortabel.<br />

Die neuen Coach Reifen von Goodyear.<br />

Vorbei an Haifas Wahrzeichen: Die Linie 1 der Metronit passiert den Park des Bahai-Tempels.<br />

„Ich fahre noch<br />

so lange <strong>Bus</strong>,<br />

wie ich die Kraft<br />

dazu habe.“<br />

Reuven Haber, <strong>Bus</strong>fahrer der Metronit in Haifa<br />

sämt lichen EU-Maßstäben entsprechen“,<br />

meint Yaakov Hayon, Manager der <strong>Bus</strong>abteilung<br />

von MAN in Israel. „Ziel war, das Gefühl<br />

einer Bahn zu erzeugen“, fügt er hinzu – das<br />

spiegelt sich auch sehr stark im Design der<br />

Karosserien wider.<br />

Schon die separaten Fahrspuren für die<br />

Metronit erinnern an eine Bahn, genau wie<br />

die Ticketabfertigung, die die Fahrgäste selbstständig<br />

an Automaten abwickeln. Damit wird<br />

der Ein- und Aussteigeprozess so beschleunigt,<br />

dass sich die durchschnittlichen Haltezeiten<br />

auf ganze elf Sekunden reduzieren. <strong>Bus</strong>fahrer<br />

Reuven Haber ist froh, dass er sich nicht<br />

mehr mit dem Kartenverkauf beschäftigen<br />

muss, „sondern mich voll auf das Fahren und<br />

den Verkehr konzentrieren kann“. Seit 40 Jahren<br />

sitzt Haber hinter dem Steuer. Im Oktober<br />

wird er 65, doch von einem Ruhestand will er<br />

nichts hören. Die Linie 1 führt vorbei an dem<br />

wunderschönen Park des Bahai-Tempels. „Ich<br />

fahre so lange weiter, wie ich die Kraft dazu<br />

habe“, sagt Haber, der, wenn er nicht selbst im<br />

Fahreinsatz ist, den Nachwuchs an der Metronit<br />

ausbildet. „So ein Projekt verlässt man<br />

nicht mittendrin.“ Haber schaltet den klassischen<br />

Musiksender im Radio an (da er durch<br />

eine Glastür vom Fahrgastraum getrennt sitzt,<br />

merken die Passagiere davon nichts) und genießt<br />

den Komfort in der hochmodernen Fahrerkabine<br />

sichtlich.<br />

Die Fahrer sind mit einem Kontrollzentrum<br />

von Dan-Nord verbunden, in dem per<br />

Monitor sämtliche <strong>Bus</strong>se rund um die Uhr beobachtet<br />

werden. Stimmen die Abfahrtszeiten<br />

nicht, bekommt der Fahrer eine SMS. In<br />

Notfällen kann per Knopfdruck eine direkte<br />

Kommunikation über Mikrofone und Kameras<br />

in den <strong>Bus</strong>sen hergestellt werden. „Wir erreichen<br />

heute schon eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 23 Stundenkilometern“,<br />

frohlockt MAN-Manager Hayon, und auch das<br />

sei noch nicht das letzte Wort. Mit intelligenten<br />

Ampelschaltungen sollen weitere Wartezeiten<br />

eingespart werden. Das bedeutet langfristig:<br />

grünes Licht für die Metronit.<br />

Mehr über die Stadtbuslösungen von<br />

MAN erfahren Sie auf > www.man.eu/brt<br />

Fotos: Yadid Levi<br />

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Mehr Infos unter goodyear.eu/truck.<br />

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