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GedaNkeN auf deM Friedhof<br />
Lass die Toten ihre Toten begraben.“<br />
Das klingt hart, zumal aus dem<br />
Munde Jesu (Matth. 8, 22). Aber es ist<br />
in Wahrheit ein kluger Wegweiser für<br />
den Abschied von unseren Verstorbenen.<br />
Ihnen geht es gut, meint Jesus. Sie sind<br />
gut aufgehoben bei Gott. Er kümmert sich<br />
jetzt um sie. Unsere Aufgabe ist es, uns<br />
jetzt um die Lebenden zu kümmern. Wir<br />
sollen den Trauernden helfen, ihren Weg<br />
zu finden in dieser schweren Zeit, damit<br />
sie ins Leben zurückkehren können.<br />
Dazu ist es<br />
zunächst nötig,<br />
dass wir um<br />
unsere Verstorbenen<br />
trauern,<br />
damit wir nicht<br />
daran ersticken.<br />
Und dass wir<br />
uns auf würdige<br />
Weise von<br />
ihnen verabschieden:<br />
indem<br />
wir mit einem<br />
liebevollen Blick auf ihr Leben zurückschauen;<br />
indem wir Danke sagen für<br />
alles Gute, das wir ihnen verdanken;<br />
und indem wir ihr Leben mit Respekt vor<br />
ihrer Lebensleistung in die Hände dessen<br />
zurücklegen, der es ihnen geschenkt hat.<br />
Jeder Mensch hat es verdient, dass wir<br />
ihn am Ziel seines Lebens so verabschieden.<br />
Und auch uns tut es gut, damit wir<br />
unsere Wege in Frieden gehen können.<br />
Niemand sollte diese Welt sang- und<br />
klanglos verlassen.<br />
Diesen Respekt wünsche ich mir übrigens<br />
auch von denen, die auf dem<br />
Friedhof einem Trauerzug begegnen: dass<br />
sie wenigstens für einen Moment ihre<br />
Tätigkeit ruhen lassen, vielleicht die Mütze<br />
abnehmen und innehalten, bis der Sarg<br />
mit den Angehörigen vorbeigezogen ist.<br />
Wenn ich sehe, wie manche Menschen<br />
mit ihren Verstorbenen<br />
umgehen, frage ich mich manchmal, wem<br />
eigentlich ein Mensch gehört. Nicht wir<br />
sind doch die Eigentümer unserer Verstorbenen,<br />
sondern, wenn überhaupt,<br />
dann doch Gott, der uns ins Leben rief.<br />
Darum können wir auch nicht mit ihnen<br />
machen, was wir wollen. Ich sehe mit<br />
Sorge, wie nach dem Tod auch die Trauer<br />
und der Abschied von einem Menschen<br />
immer mehr aus der Öffentlichkeit verschwindet<br />
und nur noch im Privaten<br />
geschieht. Manche haben selber vor ihrem<br />
Tod verfügt, wie sie sich ihre Bestattung<br />
wünschen. Das haben wir zu respektieren,<br />
sofern es uns nicht überfordert. Denn<br />
die Toten sollen nicht (mehr) über unser<br />
Leben bestimmen. Aber weil ein Mensch<br />
vorbei!<br />
in vielfältigen Bezügen lebt, dürfen wir<br />
auch bei seinem Tod die Öffentlichkeit<br />
nicht ausschließen. Auch Freunde, Kollegen,<br />
Nachbarn und Bekannte haben<br />
ein Recht, sich von ihm zu verabschieden.<br />
Sie tun das nach der Beerdigung oft<br />
stellvertretend bei den nächsten Angehörigen,<br />
wenn sie ihnen kondolieren. Und<br />
auch andere als die nächsten Angehörigen<br />
wollen vielleicht am Grab eines Verstorbenen<br />
trauern. Darum ist es gut und<br />
wichtig, dass sie an einem öffentlichen<br />
und für alle zugänglichen Ort in unserer<br />
Mitte beigesetzt werden und ihr Grab<br />
auch auf Dauer geschützt ist.<br />
Arche Noah • St. Petri Langen<br />
Wir, das Team der „Arche<br />
Noah“ in der Kirchengemeinde<br />
St. Petri freuen uns,<br />
wenn Sie neugierig geworden<br />
sind. Schauen Sie gerne<br />
Herzlich Willkommen!<br />
In vielen Orten gibt es kirchliche Friedhöfe,<br />
in Langen gehört der Friedhof der<br />
Stadt. Das ist gut so. Denn das garantiert,<br />
dass er auch<br />
in 20 oder 50<br />
Jahren noch ein<br />
geschützter und<br />
gepflegter Ort<br />
bleibt, ein Ort<br />
des öffentlichen<br />
G e d e n k e n s .<br />
Ein Friedwald<br />
z.B., der einem<br />
privaten Unternehmen<br />
gehört,<br />
kann das nicht<br />
garantieren. Was wird denn aus den<br />
Gräbern, wenn das Unternehmen pleite<br />
Ev.-luth. Kindergarten<br />
geht? Ev.-luth. Kindergarten „Arche Noah“<br />
(Kirchenzentrum St. Petri)<br />
A<br />
Kapellenweg 7 a<br />
uf unserem 27607 Langen Friedhof gibt es ein<br />
Tel.: 04743 - 9 12 330<br />
anonymes Urnenfeld. Wo genau ein<br />
E-Mail:<br />
Verstorbener arche.noah@st-petri.de<br />
dort beigesetzt wird, erfahren<br />
die Angehörigen nicht. Lediglich eine<br />
Öffnungszeiten:<br />
kleine Messingplatte Montag bis Freitagmit Namen und<br />
Lebensdaten<br />
von 7.30<br />
des<br />
bis<br />
Verstorbenen<br />
13.30 Uhr<br />
kann an<br />
einer Mauer in der Nähe an ihn erinnern.<br />
Auch darf bei einer anonymen Beisetzung<br />
weder ein Pastor noch ein Angehöriger<br />
anwesend sein. Es gibt aber inzwischen<br />
andere Möglichkeiten für Menschen,<br />
die sich Sorgen darum machen, dass ihr<br />
Grab nach ihrem Tod nicht gepflegt wird.<br />
Bei einem Rasengrab erinnert eine Steinplatte<br />
im Kiesbett an den Verstorbenen,<br />
die Pflege übernimmt die Friedhofsverwaltung<br />
(Telefon 937-1216). Auch die Einrichtung<br />
eines Friedwaldes am Ortsrand<br />
von Drangstedt, also im geografischen<br />
Zentrum der neuen Stadt Geestland, ist<br />
in Planung. Und vielleicht ist sogar die<br />
Beisetzung der Asche unter einem Baum<br />
auf unserem Friedhof denkbar. Ich würde<br />
mich gerne dafür einsetzen. Damit auch<br />
in Zukunft unsere Toten in unserer Mitte<br />
gut aufgehoben sind, wir ihre Gräber<br />
besuchen und uns dann wieder getrost<br />
dem Leben zuwenden können. Denn das<br />
ist es, was Jesus wirklich will. Er sagt<br />
(Joh. 14, 19): „Ich lebe, und ihr sollt auch<br />
leben.“ Das gilt uns allen, diesseits wie<br />
jenseits der Grenze, an der für uns das<br />
Leben endet.<br />
Matthias Clasen<br />
Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt;<br />
wer mir nachfolgt wird nicht in der Finsternis wandeln,<br />
sondern das Licht des Lebens haben. Joh. 8, 12<br />
Wir nehmen Abschied von<br />
Peter Blath,<br />
der im Alter von 72 Jahren verstorben ist.<br />
Er hat mit Liebe und Geduld über <strong>10</strong> Jahre lang den Kindern der<br />
„Arche Noah“ wöchentlich vorgelesen. Dafür sind wir sehr dankbar.<br />
Wir vertrauen ihn der Liebe Gottes an.<br />
Der Kirchenvorstand, die Pastoren und die Mitarbeiter der St.-Petri-Gemeinde<br />
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