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Gemeindebrief 2014-10 Oktober & November

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GedaNkeN auf deM Friedhof<br />

Lass die Toten ihre Toten begraben.“<br />

Das klingt hart, zumal aus dem<br />

Munde Jesu (Matth. 8, 22). Aber es ist<br />

in Wahrheit ein kluger Wegweiser für<br />

den Abschied von unseren Verstorbenen.<br />

Ihnen geht es gut, meint Jesus. Sie sind<br />

gut aufgehoben bei Gott. Er kümmert sich<br />

jetzt um sie. Unsere Aufgabe ist es, uns<br />

jetzt um die Lebenden zu kümmern. Wir<br />

sollen den Trauernden helfen, ihren Weg<br />

zu finden in dieser schweren Zeit, damit<br />

sie ins Leben zurückkehren können.<br />

Dazu ist es<br />

zunächst nötig,<br />

dass wir um<br />

unsere Verstorbenen<br />

trauern,<br />

damit wir nicht<br />

daran ersticken.<br />

Und dass wir<br />

uns auf würdige<br />

Weise von<br />

ihnen verabschieden:<br />

indem<br />

wir mit einem<br />

liebevollen Blick auf ihr Leben zurückschauen;<br />

indem wir Danke sagen für<br />

alles Gute, das wir ihnen verdanken;<br />

und indem wir ihr Leben mit Respekt vor<br />

ihrer Lebensleistung in die Hände dessen<br />

zurücklegen, der es ihnen geschenkt hat.<br />

Jeder Mensch hat es verdient, dass wir<br />

ihn am Ziel seines Lebens so verabschieden.<br />

Und auch uns tut es gut, damit wir<br />

unsere Wege in Frieden gehen können.<br />

Niemand sollte diese Welt sang- und<br />

klanglos verlassen.<br />

Diesen Respekt wünsche ich mir übrigens<br />

auch von denen, die auf dem<br />

Friedhof einem Trauerzug begegnen: dass<br />

sie wenigstens für einen Moment ihre<br />

Tätigkeit ruhen lassen, vielleicht die Mütze<br />

abnehmen und innehalten, bis der Sarg<br />

mit den Angehörigen vorbeigezogen ist.<br />

Wenn ich sehe, wie manche Menschen<br />

mit ihren Verstorbenen<br />

umgehen, frage ich mich manchmal, wem<br />

eigentlich ein Mensch gehört. Nicht wir<br />

sind doch die Eigentümer unserer Verstorbenen,<br />

sondern, wenn überhaupt,<br />

dann doch Gott, der uns ins Leben rief.<br />

Darum können wir auch nicht mit ihnen<br />

machen, was wir wollen. Ich sehe mit<br />

Sorge, wie nach dem Tod auch die Trauer<br />

und der Abschied von einem Menschen<br />

immer mehr aus der Öffentlichkeit verschwindet<br />

und nur noch im Privaten<br />

geschieht. Manche haben selber vor ihrem<br />

Tod verfügt, wie sie sich ihre Bestattung<br />

wünschen. Das haben wir zu respektieren,<br />

sofern es uns nicht überfordert. Denn<br />

die Toten sollen nicht (mehr) über unser<br />

Leben bestimmen. Aber weil ein Mensch<br />

vorbei!<br />

in vielfältigen Bezügen lebt, dürfen wir<br />

auch bei seinem Tod die Öffentlichkeit<br />

nicht ausschließen. Auch Freunde, Kollegen,<br />

Nachbarn und Bekannte haben<br />

ein Recht, sich von ihm zu verabschieden.<br />

Sie tun das nach der Beerdigung oft<br />

stellvertretend bei den nächsten Angehörigen,<br />

wenn sie ihnen kondolieren. Und<br />

auch andere als die nächsten Angehörigen<br />

wollen vielleicht am Grab eines Verstorbenen<br />

trauern. Darum ist es gut und<br />

wichtig, dass sie an einem öffentlichen<br />

und für alle zugänglichen Ort in unserer<br />

Mitte beigesetzt werden und ihr Grab<br />

auch auf Dauer geschützt ist.<br />

Arche Noah • St. Petri Langen<br />

Wir, das Team der „Arche<br />

Noah“ in der Kirchengemeinde<br />

St. Petri freuen uns,<br />

wenn Sie neugierig geworden<br />

sind. Schauen Sie gerne<br />

Herzlich Willkommen!<br />

In vielen Orten gibt es kirchliche Friedhöfe,<br />

in Langen gehört der Friedhof der<br />

Stadt. Das ist gut so. Denn das garantiert,<br />

dass er auch<br />

in 20 oder 50<br />

Jahren noch ein<br />

geschützter und<br />

gepflegter Ort<br />

bleibt, ein Ort<br />

des öffentlichen<br />

G e d e n k e n s .<br />

Ein Friedwald<br />

z.B., der einem<br />

privaten Unternehmen<br />

gehört,<br />

kann das nicht<br />

garantieren. Was wird denn aus den<br />

Gräbern, wenn das Unternehmen pleite<br />

Ev.-luth. Kindergarten<br />

geht? Ev.-luth. Kindergarten „Arche Noah“<br />

(Kirchenzentrum St. Petri)<br />

A<br />

Kapellenweg 7 a<br />

uf unserem 27607 Langen Friedhof gibt es ein<br />

Tel.: 04743 - 9 12 330<br />

anonymes Urnenfeld. Wo genau ein<br />

E-Mail:<br />

Verstorbener arche.noah@st-petri.de<br />

dort beigesetzt wird, erfahren<br />

die Angehörigen nicht. Lediglich eine<br />

Öffnungszeiten:<br />

kleine Messingplatte Montag bis Freitagmit Namen und<br />

Lebensdaten<br />

von 7.30<br />

des<br />

bis<br />

Verstorbenen<br />

13.30 Uhr<br />

kann an<br />

einer Mauer in der Nähe an ihn erinnern.<br />

Auch darf bei einer anonymen Beisetzung<br />

weder ein Pastor noch ein Angehöriger<br />

anwesend sein. Es gibt aber inzwischen<br />

andere Möglichkeiten für Menschen,<br />

die sich Sorgen darum machen, dass ihr<br />

Grab nach ihrem Tod nicht gepflegt wird.<br />

Bei einem Rasengrab erinnert eine Steinplatte<br />

im Kiesbett an den Verstorbenen,<br />

die Pflege übernimmt die Friedhofsverwaltung<br />

(Telefon 937-1216). Auch die Einrichtung<br />

eines Friedwaldes am Ortsrand<br />

von Drangstedt, also im geografischen<br />

Zentrum der neuen Stadt Geestland, ist<br />

in Planung. Und vielleicht ist sogar die<br />

Beisetzung der Asche unter einem Baum<br />

auf unserem Friedhof denkbar. Ich würde<br />

mich gerne dafür einsetzen. Damit auch<br />

in Zukunft unsere Toten in unserer Mitte<br />

gut aufgehoben sind, wir ihre Gräber<br />

besuchen und uns dann wieder getrost<br />

dem Leben zuwenden können. Denn das<br />

ist es, was Jesus wirklich will. Er sagt<br />

(Joh. 14, 19): „Ich lebe, und ihr sollt auch<br />

leben.“ Das gilt uns allen, diesseits wie<br />

jenseits der Grenze, an der für uns das<br />

Leben endet.<br />

Matthias Clasen<br />

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt;<br />

wer mir nachfolgt wird nicht in der Finsternis wandeln,<br />

sondern das Licht des Lebens haben. Joh. 8, 12<br />

Wir nehmen Abschied von<br />

Peter Blath,<br />

der im Alter von 72 Jahren verstorben ist.<br />

Er hat mit Liebe und Geduld über <strong>10</strong> Jahre lang den Kindern der<br />

„Arche Noah“ wöchentlich vorgelesen. Dafür sind wir sehr dankbar.<br />

Wir vertrauen ihn der Liebe Gottes an.<br />

Der Kirchenvorstand, die Pastoren und die Mitarbeiter der St.-Petri-Gemeinde<br />

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