artig'15 Magazin zur Ausstellung
Das Magazin zur Ausstellung der artig'15 in der Markthalle Kempten - mit allen Künstlern, vielen Werken und Interviews
Das Magazin zur Ausstellung der artig'15 in der Markthalle Kempten - mit allen Künstlern, vielen Werken und Interviews
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AUSGABE JUNI<br />
2015 HEFT NR. 5<br />
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MAGAZIN ZUR AUSSTELLUNG<br />
4 2 6 0 1 8 2 2 1 0 0 2 4<br />
4 2 6 0 1 8 2 2 1 0 0 3 1
„<br />
Große Geister<br />
mittelmäßige reden<br />
Kleingeister
eden über Ideen,<br />
über Ereignisse,<br />
3<br />
reden über Leute.”<br />
Eleanor Roosevelt, 1884 – 1964, US-Politikerin und Menschenrechtsaktivistin
Bio-Pionier seit 1974<br />
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28.07. Kino Pepe Mujica – Der Präsident<br />
18 & 20 Uhr<br />
13.08. ImproTheater Die Wendejacken, 20 Uhr<br />
25.08. Kino Away We Go – Auf nach Irgendwo<br />
08.10. Kochshow mit Zauberin Astrid Gloria, 19 Uhr<br />
18 & 20 Uhr<br />
20.10. Kino Can’t Be Silent, 18 & 20 Uhr<br />
12.11. Vortrag Bienen verstehen<br />
von Martin Ott, 20 Uhr<br />
24.11. Kino Viel Gutes erwartet uns, 18 & 20 Uhr<br />
03.12. Vortrag Quinoa – Kraftkorn der Inka,<br />
mit Menü, 18 Uhr<br />
15.12. Kino Die Kunst sich die Schuhe zu binden<br />
17:30 & 20 Uhr<br />
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Wir machen Bio aus Liebe.
EDITORIAL<br />
Willkommen <strong>zur</strong>ück im Kunstwohnzimmer<br />
Lasst uns über Ideen reden!<br />
Liebe Kunstliebhaber und Kulturgenießer, liebe Freunde<br />
und „Artgenossen“, willkommen zu unserem fünften<br />
Kunst- und Kulturfestival, hereinspaziert <strong>zur</strong> artig‘15.<br />
Unser Kollege Matthias Herzog hat einen Affen gemalt.<br />
Was eine bescheuerte Idee: Ein Affe sitzt alleine auf einem<br />
grünen Sofa vor einem Kamin und blickt verloren nach<br />
rechts aus dem Bild. Der Titel: Dreaming. Ich habe nicht die<br />
geringste Ahnung, was Matthias damit sagen will. Aber das<br />
Bild sagt mir etwas. Wenn Platz wäre, würde ich es über<br />
meinen Arbeitsplatz hängen, dort, wo ich die meiste Zeit des<br />
Tages verbringe: als gemalte Mahnung und als Idee, mich<br />
– nur vor mir selbst – zum Affen zu machen und auf einem<br />
Sofa, fernab vom Schreibtisch, im Müßiggang zu träumen,<br />
grundlos und ohne weiteres Ziel Ideen nachzuhängen.<br />
Irgendwelchen Ideen.<br />
„Für was?“, würden Sie mich dann fragen. „Für nix“, würde<br />
ich antworten. Und: „Für was Gutes vielleicht, jedenfalls<br />
nichts Schlechtes.“ Konkretisieren und aussortieren kann<br />
ich ja erst später.<br />
Von Albert Einstein ist bekannt, dass er forschte, weil er<br />
forschen wollte, einfach weil es ihn juckte. Ohne Ziel, ohne<br />
den konkreten Gedanken, vielleicht in 100 Jahren schneller<br />
durch‘s Weltall zu reisen. These – Antithese, ein hinreißendes<br />
Spiel. Einstein sagte: „Eine wirklich gute Idee erkennt<br />
man daran, dass Ihre Verwirklichung von vornherein als<br />
ausgeschlossen erscheint.“<br />
Künstler haben da einen Vorteil: Sie können solche Ideen<br />
malen, bildhauern und in Form bringen, auch wenn die<br />
Verwirklichung ausgeschlossen erscheint. Oder texten und<br />
dichten jenseits möglicher und unmöglicher Wahrheiten.<br />
Noch abstrakter als die bildende Kunst – in der das<br />
Auge immer etwas rational Erkennbares sucht – formt die<br />
Musik Ideen in Tonfolgen. Über diese Kunstform spricht<br />
der berühmte deutsche Künstler Gerhard Richter mit fast<br />
neidischer Bewunderung: Sie könne direkter, ja am unvermitteltsten<br />
wahr- und aufgenommen werden, ohne Umweg<br />
über den Verstand, der immer nur verstehen will und nicht<br />
nur empfinden kann.<br />
Ideen erst einmal um der Idee willen? Verwirklichung<br />
ausgeschlossen? Ein frommer Wunsch oder gar abstrakt?<br />
Gerade heutzutage, wo möglichst vieles einen Sinn, einen<br />
Nutzen, bestenfalls einen geldwerten haben muss, hört sich<br />
das unsinnig an.<br />
Doch es gab einmal ein Land, in dem es solches gab –<br />
oder zumindest als Ideal seit dem Ende des 18. Jahrhunderts<br />
proklamiert wurde: Das Land der Dichter und Denker. Also<br />
mit zweierlei Ideen, einmal aus der Kunst, und einmal aus<br />
der Wissenschaft. Oder einfach gesagt: Die einen hatten die<br />
praktischen Ideen, um es der Menschheit auf diesem Planeten<br />
komfortabler zu machen, und die anderen schrieben<br />
Bühnenstücke, Gedichte, musizierten und malten zwischen<br />
Dies- und Jenseitigem.<br />
Heute heißt es „Deutschland – Land der Ideen“. Diese seit<br />
zehn Jahren laufende Initiative wurde mit der Fußball-WM<br />
2006 im Blick von einem Duo aus Bundesregierung und dem<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gestartet,<br />
um laut Selbstverständnis „positive“ nationale Symbole zu<br />
verwenden und leistungsmotivierende Impulse zu senden.<br />
Das Startgeld von 10 Millionen Euro brachte damals der BDI<br />
ein – um einmal den Reiter zu benennen und dann auch<br />
das Ross zu kennen: Es geht nicht um das Land, sondern<br />
den Standort. Die „Ideen“ aber sind hier weder Ross noch<br />
Reiter, sondern das Futter. Ideen, und damit sind nunmehr<br />
nur verwertbare gemeint, braucht man hier von Denkern<br />
und nicht von Dichtern. Letztere sind ja auch nicht dafür<br />
bekannt, Arbeitsplätze zu schaffen oder zumindest groß am<br />
Konsum teilzunehmen, während sie dichten oder malen.<br />
Diese Künstler haben nur – um diesen differenzierenden<br />
Themenausflug abzuschließen und zum Ursprung <strong>zur</strong>ückzukehren<br />
– entweder nicht realisierbare Visionen von einer<br />
besseren Welt oder auch nur völlig bescheuerte Ideen: z.B.<br />
Affen, die auf Sofas sitzen und träumen.<br />
So bleibt es nun an Ihnen, liebe Besucher der artig‘15,<br />
solche Ideen entweder zu entdecken oder ihnen kopfschüttelnd<br />
den Rücken zuzuwenden. Denn egal ob in einem Musikstück<br />
auf der Bühne oder in einem Werk in der Kunstausstellung:<br />
Ideen, auch auf den ersten Blick sinnlose bis hin zu<br />
zweckfreien, sind das, was einem jeden Kunstwerk innewohnt.<br />
Und bestenfalls zu weiteren inspiriert.<br />
Dass wir über Ideen sprechen, z.B. bei einem Kaffee auf<br />
einem Sofa in unserem „Kunstwohnzimmer“, das wünsche<br />
ich uns allen während der artig‘15.<br />
In diesem Sinne – und tausend Dank an alle Helfer und<br />
Förderer,<br />
Ihr Stephan A. Schmidt, Vorsitzender<br />
PS: Die erste artig‘09 war zuerst auch so eine bescheuerte,<br />
schöne Idee...<br />
5
Inhalt<br />
Kosmos voller Gedanken<br />
Menni Bachauer ................... 12<br />
Heimat sehen<br />
Jonathan Besler.................... 16<br />
Der Ernst des Lebens<br />
Thomas Guggemos ................. 20<br />
Gemalte Gesichter<br />
Monika Herlein .................... 24<br />
Herein!<br />
Matthias Herzog ................... 28<br />
Raus aus der Zwangsjacke<br />
Sonja Hüning ...................... 32<br />
6<br />
Weil das Leben bunt ist<br />
Klaus „Bschese“ Kiechle. ........... 36<br />
Zeitdokumente<br />
Maria Kiechle ..................... 40<br />
concrete<br />
Amrei Müller ...................... 44<br />
Wir bedanken uns artig für die vielartige Unterstützung bei:
Rostig<br />
Peter R. Müller..................... 48<br />
Blaue Stunde<br />
Susanne Praetorius ................ 52<br />
Denkmuster<br />
Stephan A. Schmidt ................ 56<br />
Von Abtönfarben bis Ziegel<br />
Peter Steininger.................... 60<br />
Die Kraft der Farben<br />
Mercedes Vetter-Rodriguez ......... 64<br />
Le|bens|raum<br />
Florian Wendel .................... 68<br />
Alle 15 Künstler<br />
im Interview<br />
Zehn artig-Künstler und fünf eingeladene<br />
Gastkünstler stellen auf<br />
der artig‘15 aus. Teils sind sie sich<br />
zum ersten Mal beim Vorbereitungstreffen<br />
begegnet; teils sind<br />
sie Freunde seit Jahren. Da ergeben<br />
sich untereinander viele Fragen.<br />
Wir wollen Sie an diesem Kennenlernen<br />
teilhaben lassen. Alle<br />
möglichen Personenkombinationen<br />
wären aber über 100 Gespräche.<br />
Also haben wir gelost: Jede/r<br />
stellte der zugelosten Person<br />
schriftlich und anonym Fragen. So<br />
beantwortete jede/r Fragen, ohne<br />
den Namen des Interviewers zu<br />
kennen, und war beim Antworten<br />
nicht abgelenkt von einem bekannten<br />
oder unbekannten Gesicht.<br />
Wie offen und ehrlich die 15<br />
Künstler trotzdem (oder vielleicht<br />
gerade deswegen) geantwortet<br />
haben, lesen Sie in den 15 Interviews.<br />
Editorial ..................................................... 5<br />
Programm <strong>zur</strong> artig‘15 ....................................... 9<br />
artig Lexikon................................................. 74<br />
3 Jahre Galerie kunstreich.................................... 75<br />
artig mit nach Hause nehmen ................................80<br />
Was über Fotografie schon alles gesagt wurde............... 85<br />
Dank und Impressum ........................................ 86<br />
Die Macher: der artig e.V.<br />
Hinter dem artig-Festival in der Kemptener Markthalle steht der<br />
Allgäuer Künstlerverein artig / art Interessengemeinschaft e. V. – voll &<br />
ganz, ehrenamtlich & idealistisch, im besten Glauben an den Wert einer<br />
möglichst pluralistischen Kunst- und Kulturlandschaft auch in ländlichen<br />
Regionen.<br />
Gegründet 2009, veranstaltete die damals gut ein Duzend Künster zählende<br />
Gruppe die erste artig‘09. Damals wie heute engagieren sich alle<br />
Beteiligten für den Vereinszweck: die Förderung von Kunst und Kultur.<br />
Zur großen artig kam 2012 ein zweites Vereins-Baby: die Galerie<br />
kunstreich im Herzen der Kemptener Altstadt. Seitdem bieten die artigen<br />
mit diesem Kulturort die bislang einzige Einrichtung in Kempten,<br />
in der das ganze Jahr hinweg wechselnde <strong>Ausstellung</strong>en mit zeitgenössischer<br />
Kunst zu sehen sind.<br />
Mehr über Verein und Galerie lesen Sie ab Seite 74.<br />
7
Füssener Straße 64<br />
D-87437 Kempten<br />
www.f64architekten.de<br />
info@f64architekten.de<br />
Fon 0831 960168-0<br />
Kunst ist kein Luxus,<br />
sondern eine Notwendigkeit.
Festival-<br />
Programm<br />
Sa 20. Juni 15 · 20 Uhr<br />
ORANGE *<br />
Das sommerliche<br />
Live-Heimspiel der<br />
Allgäuer Percussion-,<br />
Schlagwerk-, Didgeridoo-,<br />
Kehlkopfgesang-und<br />
Elektronik-Sektion<br />
mit dem<br />
Sänger von Rainer<br />
von Vielen!<br />
So 21. Juni 15 · 20 Uhr<br />
DER STILLE KOMMANDEUR *<br />
Die neue Band um<br />
HF Coltello reist on<br />
the metal soul road,<br />
mit ihrer ersten<br />
Platte auf dem<br />
Rücksitz, aus der<br />
Hauptstadt in die<br />
Heimat des Gitarristen<br />
und Sängers.<br />
Mo 22. Juni 15 · 20 Uhr<br />
„GELD FRISST KUNST“<br />
...und „Kunst frisst<br />
Geld“: Lesung und<br />
Autorengespräch<br />
mit Markus Metz<br />
und Georg Seeßlen,<br />
die das aktuell diskutierte<br />
Pamphlet<br />
über den Kunstmarkt<br />
geschrieben haben.<br />
Di 23. Juni 15 · 20 Uhr<br />
OPEN STAGE. Deine Bühne.<br />
Bühne frei für Denker,<br />
Dichter, Musiker<br />
und Akrobaten: Im<br />
5-Minuten-Rhythmus<br />
wird gelesen,<br />
gejammt, gespielt.<br />
Keine Voranmeldung,<br />
einfach beim<br />
Moderator melden.<br />
Mi 24. Juni 15 · 20 Uhr<br />
ORCHESTER DR. LAUT + WECOBA<br />
CD-Release-Party<br />
der Vierer-Band aus<br />
allen vier Himmelsrichtungen<br />
des<br />
Oberallgäus<br />
+ Support: Wecoba<br />
mit handgemachtem<br />
Hiphop aus Kempten.<br />
GROSSKUNST//KLEINKUNST//HALBKUNST//MEHRKUNST<br />
SA<br />
SO<br />
15 KÜNSTLER / 9 TAGE / 8 ABENDE<br />
ÖFFNUNGSZEITEN & EINLASS<br />
• Kunstausstellung täglich 10 - 19 Uhr · EINTRITT FREI!<br />
• Einlass Abendprogramm 19 Uhr · Beginn 20 Uhr<br />
• Karten für die vier Abende mit Stern * je 12 € · ansonsten<br />
auch abends freier Eintritt mit SPENDENBOX.<br />
Do 25. Juni 15 · 20 Uhr<br />
JESS JOCHIMSEN *<br />
Der Kabarettist,<br />
Autor, Musiker und<br />
Fotograf aus Freiburg<br />
bringt „Für die Jahreszeit<br />
zu laut“ mit, samt<br />
Gedankensplittern<br />
aus der bizarren<br />
Welt des städtischen<br />
Hinterlandes.<br />
Fr 26. Juni 15 · 20 Uhr<br />
MANFRED MAURENBRECHER *<br />
Der Liedermacher<br />
aus Berlin, ausgezeichnet<br />
mit dem<br />
Preis der Deutschen<br />
Schallplattenkritik,<br />
präsentiert sein<br />
neues Album<br />
„Rotes Tuch“ – solo<br />
und am Klavier.<br />
Sa 27. Juni 15 · 20 Uhr<br />
KUNSTKINO<br />
Filmkunst - Kunstfilm - Filme über Kunst oder Künstler?<br />
Auf jeden Fall gemeinsam schauen, umgeben von Kunst.<br />
So 28. Juni 15 · 15 Uhr<br />
ENDE STILLE AUKTION<br />
Kunststückchen ersteigern? Das können alle Gäste der<br />
artig‘15 bei der stillen Auktion – einfach das Gebot in die Box<br />
werfen. Hierfür gestalten alle Künstler ein kleinformatiges<br />
Werk. Am letzten Tag zählen wir aus, wer welches Werk zu welchem<br />
Preis bekommt. Der Erlös kommt dem Verein zu Gute –<br />
und damit der Förderung von Kunst und Kultur.<br />
15<br />
9
Die Kunst einer guten<br />
Geldanlage ist wie das<br />
spezielle Muster eines<br />
bunten Teppichs!
Thronen im<br />
Kunstwohnzimmer<br />
...auf Fass-Sesseln von Elisabeth Hofer und Robert TRUS Wilhelm<br />
TRUS alias Robert Wilhelm aus Füssen<br />
ist als Graffiti-Künstler international bekannt<br />
und unterwegs. Hier sprayt er Anfang<br />
2015 in Paris.<br />
Auf der artig’15 gibt es dieses Mal ganz<br />
besondere Sitzgelegenheiten – schließlich<br />
handelt es sich ja auch um das große<br />
Allgäuer Kunstwohnzimmer: Auf Graffiti-Fass-Sesseln<br />
können die Gäste Platz<br />
nehmen. Die ausgefallenen Unikate<br />
entstehen aus der Zusammenarbeit von<br />
Elisabeth „Eli“ Hofer (Raum & Kunst /<br />
Raumausstatterin aus Kammlach) und<br />
Graffiti-Künstler Robert TRUS Wilhelm<br />
(Füssen).<br />
TRUS ist den Gästen der Galerie<br />
kunstreich durch seine <strong>Ausstellung</strong> SUB-<br />
COUTURE im Sommer 2014 bekannt,<br />
und ebenso durch seine zahlreichen anderen<br />
künstlerischen Graffiti-Aktionen<br />
in der Region und weit darüber hinaus.<br />
Jüngst war er in Paris aktiv, und im Mai/<br />
Juni stellt er in einer Solo-Show in Wien<br />
aus.<br />
Eli sucht und findet die Ölfässer,<br />
schneidet sie auf und behandelt sie mit<br />
Frostschutz in ihrer Werkstatt in Kammlach<br />
vor. Dann geht TRUS in seinem Atelier<br />
in Füssen ans Werk. Er besprayt die<br />
Fässer und versiegelt sein Werk mit Klarlack.<br />
Zurück in Elis Werkstatt bekommen<br />
die bunten Unikate ihren Unterbau und<br />
das Sitzpolster.<br />
Die robusten Fass-Sessel halten so<br />
Wind und Wetter stand und können während<br />
der artig‘15 auch erworben werden.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.raum-kunst-hofer.de und<br />
www.smurfnobs.com
12<br />
Mein Kos<br />
Menni Bachauer<br />
ist die Welt viel
mos<br />
er vieler Gedanken<br />
13
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
14<br />
„Ich brauche das Weiche“<br />
Menni Bachauer gefragt von Peter R. Müller<br />
Hast du eigene Arbeiten, die du niemals verkaufen würdest?<br />
Oh ja, ich habe etliche Arbeiten, welche ich zwar ausstelle, aber<br />
aus bestimmten Gründen nicht verkaufe. Sei es, dass es eine<br />
Arbeit zum Abschluss einer Serie ist, von der ich gerne selbst<br />
ein Stück behalten möchte, oder aber es ist eine Konzept-Arbeit<br />
zu einem Thema wie jetzt auch hier bei der artig. Da verbietet<br />
sich für mich aus ethischen Gründen ein Verkauf. Manchmal<br />
schreibe ich in so einem Fall dann „Preis auf Anfrage“, denn<br />
es kann ja sein, dass sich z.B. eine Organisation für die Arbeit<br />
interessiert, die genau mit diesem Thema zu tun hat und sie für<br />
ihre Zwecke einsetzen möchte. Dann könnte ich mich schon<br />
auf einen Verkauf einlassen, allerdings zu sehr moderaten<br />
Konditionen…Ich möchte mir keine goldene Nase verdienen<br />
mit dem Leid anderer, welches meine Arbeit thematisiert.<br />
Führst du Skizzenbücher?<br />
Nein, ich bin kein sonderlich guter Zeichner. Ich nähere mich den<br />
Arbeiten oft schriftlich, habe schon viele Schulhefte vollgekritzelt<br />
mit assoziativen Gedanken, Querdenkereien und Durchstreichungen,<br />
diese Blätter schauen komplett unstrukturiert und chaotisch<br />
aus und entziffern kann die sowieso nur ich!<br />
Warum bist du als Liedermacher so wenig präsent?<br />
Du wirst es nicht glauben, aber mit bald 60 packe ich den Stress<br />
auf der Bühne nicht mehr. Man nennt das Lampenfieber. Und<br />
das, obwohl ich in meinem Musikerleben viele, viele Male auf<br />
der Bühne stand mit diversen Bands, auch als Frontman, als<br />
Mitglied eines A-Cappella-Chores oder eben als Solo-Künstler.<br />
Man hat mir das nie angemerkt. Aber so ist es nun mal. Macht<br />
nichts, inzwischen produziere ich mit viel Freude und Herzblut<br />
eigene CDs. Eine gibt es schon, die zweite steht kurz vor der<br />
Vollendung und die dritte ist bereits auch schon in Planung.<br />
Außerdem bin ich bei YouTube mit ein paar Videos präsent, die<br />
herzustellen mir ebenfalls viel Spaß bereitet.<br />
Ernährt dich deine Kunst?<br />
Nein, es sind immer andere Tätigkeiten gewesen, welche mich<br />
und meine Kunst „nährten“. Früher hatte ich eine Töpferei,<br />
dann betrieb ich zusammen mit meiner Frau bald 30 Jahre<br />
lang die Galerie Webams, ein Kulturbetrieb mit Veranstaltungen<br />
und Gastronomie, und dazu kommen noch einige andere<br />
Arbeiten wie Autoersatzteile durchs Allgäu fahren oder seit<br />
kurzem noch die Vermittlung von 24-Std-Pflegekräften für<br />
Senioren. Mein Leben funktioniert schon immer als eine Art<br />
Patchwork-Existenz, langweilig wurde es mir nie. Natürlich<br />
gab und gibt es hoffentlich weiterhin die Jahre, in denen ein<br />
finanzieller Erfolg der Kunst einen gewichtigen Anteil am Gelingen<br />
dieses Konzeptes hat.<br />
Beeinflusst Musik deine Kunst? Wenn ja, Welche?<br />
Ich höre gern Musik, wenn ich im Atelier bin, das schon. Aber<br />
ich brauch da nix Bestimmtes, keinen Miles Davis oder ande-
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
re intellektuelle Mucke – möchte jetzt kein Künstler-Klischee<br />
zerstören, aber ich kann auch ganz schön kreativ sein bei der<br />
Bundesliga-Schlusskonferenz auf SWR 1 am Samstag Nachmittag…<br />
In welche Ecke hast du dein Saxophon geworfen?<br />
Du wirst lachen, ich spiele wieder! Auf verschlungenen Wegen<br />
hat ein sehr schönes altes Tenorsax zu mir gefunden, da konnte<br />
ich nicht Nein sagen. Ich hatte ja vor einigen Jahren einen<br />
Fahrradunfall. Da bin ich buchstäblich auf die Schnauze gefallen,<br />
was meinen Zähnen nicht gut bekommen ist. Das war der<br />
Hauptgrund, warum ich aufhören musste. Aber jetzt habe ich<br />
mir eine ganz softe Spielart mit weichem Blatt und leicht spielbarem<br />
Mundstück antrainiert. Das geht wunderbar und macht<br />
tierisch Laune. Auf der zweiten CD wird es schon zu hören<br />
sein… Vielleicht treffen wir uns ja mal auf einen entspannten<br />
Jam, Du bringst Deine Klampfe mit, ich mein Horn, das wäre<br />
doch mal eine Reunion der besonderen Art, was meinst du?<br />
Sollte Kunst in der Schule benotet werden?<br />
Never! Außerdem, in welcher Schule gibt es wirklich guten<br />
Kunstunterricht? Außer natürlich in der Schule der Phantasie!<br />
Was denkst du über das Projekt „Schule der Phantasie“ -<br />
Künstler arbeiten mit Kindern?<br />
Tolle Idee, die schon seit vielen Jahren funktioniert. Funktioniert<br />
aber auch nur durch das Engagement einiger weniger.<br />
Vielleicht sollte ich mich da auch mal melden?<br />
Sammelst du Arbeiten von anderen Künstlern?<br />
Richtig sammeln kann man das nicht nennen. Ich habe jedoch<br />
im Laufe meines Künstlerlebens und auch der langen Galeristen-Tätigkeit<br />
in Webams doch so einiges zusammengetragen.<br />
Oft hat man auch getauscht unter Kollegen oder mal etwas zu<br />
sehr günstigen Preisen erwerben können. Aber einen Baselitz<br />
habe ich nicht im Tresor.<br />
Was hältst du vom „Holland Modell“, in dem Künstler vom<br />
Staat untersützt werden?<br />
Kenn ich nicht, aber hey, da würde ich sofort mitmachen! Auf<br />
nach Holland…<br />
Warum arbeitest du vorwiegend mit Ton statt mit Eisen?<br />
Ich kann nicht schweißen und dann dauert mir das auch zu<br />
lange. Eisen ist sauschwer, man schneidet sich dran und immerzu<br />
hat man schwarze Hände und voll die dreckigen Klamotten.<br />
Nein, im Ernst, habe großen Respekt vor Leuten, die<br />
mit solch „steifen“ Materialien umgehen können, auch Stein<br />
gehört dazu. Ich brauche das Weiche, Formbare, Spielerische.<br />
Ich bin ein Plastiker und Modelleur, meine Experimentierfreude<br />
weitet jedoch immer mehr das Materialspektrum, mit Wonne<br />
kombiniere ich alles (Un-)Mögliche zusammen zu Assemblagen<br />
und Material-unabhängigen Objekten.<br />
Was hältst du von „Oz n oy“?<br />
Du meinst den israelischen Jazz-Gitarristen? Hat was von früher,<br />
die Jazz-Rock-Gemeinde der 70er und 80er verneigt sich<br />
huldigend – na ja, nicht mehr so ganz meins...<br />
Menni Bauchauer<br />
Skulpturen aus Holz, Ton & weiteren Materialien<br />
*1957, lebt in Eggenthal (Ostallgäu) als bildender Künstler,<br />
Musiker und Schreiber.<br />
www.web-ams.de<br />
15
Sehen, was<br />
von und über Jonathan Besler<br />
Wenn Jonathan Besler viel reden würde, müsste man Angst<br />
haben. Angst davor, dass er die Wolkenreihen vor der Sonne<br />
vertreibt, Uhr und Zeit erschreckt, die gerade anhalten wollten,<br />
die Sterne, Bäume und Berge verscheucht, die sich eben<br />
erst <strong>zur</strong> stillen Andacht versammelten. Aber zum Glück redet<br />
Jonathan Besler nicht viel.<br />
Klick! „Oh, Entschuldigung“, murmelt die Kamera leise.<br />
Abbildungen: Sonnenaufgang im Obertal bei Hinterstein, 2014<br />
Milchstraße in Schwarzenberg bei Hinterstein, 2014<br />
Viehscheid im Ostrachtal bei Hinterstein, 2012<br />
Sonnenuntergang in Tiefenbach bei Oberstdorf, 2015
man sonst nicht sieht.<br />
17
18<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
Ab nach Neuseeland<br />
Jonathan Besler gefragt von Peter Steininger<br />
Welche Kunstrichtung interessiert Dich<br />
nach der Fotografie am meisten?<br />
Ich denke, das ist die Malerei, früher<br />
habe ich das auch gerne gemacht.<br />
Ein Land <strong>zur</strong> Wahl fürs Foto-Shooting,<br />
für welches würdest Du Dich entscheiden?<br />
Neuseeland.<br />
Dein persönliches Highlight hast Du wo<br />
fotografiert?<br />
In Island gab es da mehrere Highlights.<br />
Dein Lieblings- Essen?<br />
Ich sag einfach mal Pizza.<br />
Welchen Musik- Stil bevorzugst Du?<br />
Da höre ich Querbeet.<br />
Den Wurstsalat mit oder ohne Käse?<br />
Ohne.<br />
Jonathan Besler<br />
Landschaftsfotografie<br />
*1992, lebt in Bad Hindelang, fotografiert<br />
Landschaften der Heimat bei allen Tages- und<br />
Nachtzeiten und hält sie auch in Zeitrafferfilmen<br />
fest.<br />
www.fb.com/JonathanBeslerPhoto<br />
www.jonathanbesler.de<br />
Sport wenn ja, welchen?<br />
Fitness und vielleicht noch Fußball ab<br />
und zu.
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Tonne<br />
So können Sie<br />
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Bild: fotolia (Anatolyi Babiy, mwstudio2, Timo Blaschke)<br />
www.zak-kempten.de<br />
ZAK – Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten
Der Erns<br />
von und über Thomas Guggemos<br />
20<br />
Den Ernst des Lebens bringt man mit Ironie um, oder mit<br />
Kunst.<br />
In den Arbeiten von Thomas Guggemos wird so manch<br />
ernstes Thema mit Ironie getränkt und so bekömmlicher gemacht.<br />
In seinen Gemälden spiegelt sich immer wieder das Verhältnis<br />
zwischen dem Menschen mit sich selbst und seiner Umwelt.<br />
Die scheinbar menschliche Überlegenheit verkommt in<br />
vielen seiner Bilder zu einer Kleinigkeit. Hier dominiert nicht<br />
der Mensch, sondern er wird gleichgestellt mit all dem was ihn<br />
umgibt. Hier werden Schlachten mit den eigenen Waffen verloren.<br />
Überheblichkeiten werden einfach eingeschrumpft. Wo<br />
vorher Oben war, ist jetzt Links, und wer vorhin Opfer war ist<br />
nun Verfolger. Wahre Größe kommt hier nicht von Größe. Auch<br />
der Verstand spielt andere Streiche, als man es gern hätte. Hier<br />
ist vieles verdreht und steht doch auf dem rechten Platz.<br />
In seinen Gemälden wird das scheinbar Unmögliche <strong>zur</strong><br />
Realität und erzählt uns von Dingen, die man ernst nehmen<br />
kann, aber nicht muss, manchmal jedoch sollte.<br />
Es sind Geschichten, die er auf seine Weise erzählt und mit<br />
einem Klecks Surrealismus dem Betrachter näher bringt.<br />
Und er fordert auf: Wenn Du der Welt was zu sagen hast,<br />
dann mache Kunst!<br />
Abbildung: Einwegfreiheit, 2013. Acryl auf Leinwand
t des Lebens<br />
21
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
22<br />
„Die Idee ist das, was<br />
ein Bild ausmacht“<br />
Thomas Guggemos gefragt von Amrei Müller<br />
Warum gerade Malerei?<br />
Weil mit einem Bild unheimlich viel erzählt werden kann. Außerdem<br />
hat es seinen Reiz, Dreidimensionales in Zweidimensionales<br />
zu verwandeln.<br />
Was darf beim Malen nicht fehlen (abgesehen vom Arbeitsmaterial)?<br />
Natürlich die Idee. Die Idee ist das, was ein Bild ausmacht.<br />
Nachteule oder Morgenmensch? Wann bist Du am kreativsten?<br />
Am liebsten arbeite ich Vormittags an meinen Bildern, was<br />
aber bedeutet, dass es schon eine Idee gibt, die nun auf die<br />
Leinwand gebracht wird. Kreativität, also das Entstehen einer<br />
Idee, ist bei mir eher unabhängig von der Tageszeit.<br />
Wenn Du neben Schwarz und Weiß zum Malen nur eine Farbe<br />
benutzen dürftest, welche wäre das?
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
23<br />
Schwer zu sagen. Diese Frage kann ich nur mit meiner Lieblingsfarbe<br />
beantworten. In diesem Fall: Grün.<br />
Alles auf den letzten Drücker oder immer ausreichend Zeitpuffer?<br />
Unter Zeitdruck zu arbeiten finde ich unangenehm und meist<br />
kommt auch nichts Gutes dabei raus. Aber irgendwie komme<br />
ich dann doch immer wieder in die Situation, mit zu wenig Zeit<br />
zu viel Arbeit bewältigen zu müssen.<br />
Was würdest Du tun, wenn du ab jetzt finanziell ausgesorgt<br />
hättest?<br />
Weiterhin all den Beschäftigungen nachgehen, die für mich<br />
erfüllend sind. Es wäre sicherlich wunderbar, wenn man nicht<br />
mehr vom Geld getrieben wird.<br />
Über Dein Leben wird ein Film gedreht.<br />
Welcher Schauspieler sollte Deine Rolle übernehmen?<br />
Da ich kein „Filmmensch“ bin und somit nicht viele Schauspieler<br />
kenne, ist es für mich nicht einfach, diese Frage zu<br />
beantworten. Aber es wird sich schon einer finden lassen, der<br />
malt, dessen Lieblingsfarbe grün ist und der gern Vormittags<br />
manchmal unter Zeitdruck arbeitet.<br />
Thomas Guggemos<br />
(sur)realistische Malerei<br />
*1982, lebt in Kempten und Pfronten, hat sich die Malerei autodidaktisch<br />
angeeignet und nutzt sie, um seine Ideen mitzuteilen.<br />
www.guggart.de
DOPPELSEITE von Monika Herlein<br />
Gesichter malen –<br />
eine fazinierende<br />
Tätigkeit<br />
von Monika Herlein<br />
Abbildung: Der goldene Ohrring, 2013.<br />
Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm
26<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
„Ästhetik ordnet<br />
sich Humanismus unter“<br />
Monika Herlein gefragt von Susanne Praetorius<br />
Wie sieht für Dich der perfekte Tag aus?<br />
Das ist der Tag, an dem ich mich ausgeruht fühle und 4 bis 5<br />
Stunden meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann,<br />
dem Malen.<br />
Was liest Du?<br />
Momentan lese ich hauptsächlich Zeitschriften.<br />
Auf vielen Deiner Bilder ist eine Frau die Zentralperson. Warum?<br />
Da mir naturgemäß die Physiognomie von Frauengesichtern<br />
vertrauter ist als z.B. die von Männern oder Kindern, kann ich<br />
diverse Ausdrucksnuancen besser erkennen bzw. nachvollziehen<br />
und dadurch beim Malprozess genauer differenzieren,<br />
wodurch wiederum das Ganze erst spannend wird. Das heißt<br />
nicht, dass ich keine Männergesichter male. Nur, da habe ich<br />
das Gefühl, dass ich mich zu sehr auf einen Typus festlege; und<br />
das ist langweilig. Tiere, Pflanzen und Landschaften liebe ich,<br />
aber ich male sie nicht. Und <strong>zur</strong> Abstraktion habe ich keinen<br />
Zugang.<br />
Malst Du aus humanistischen Gründen oder aus ästhetischen?<br />
Gut gefragt! - Ich denke; sowohl als auch. Ich möchte schon<br />
gerne eine Idee transportieren, die man im weitesten Sinn als<br />
Humanismus bezeichnen kann. Die Ästhetik ordnet sich da<br />
eher unter. Andererseits wird sie von mir auch häufig ganz bewusst<br />
eingesetzt, um bestimmte psychologische Faktoren eines<br />
Bildes zu betonen. Komposition, Farbe, Format etc. spielen<br />
durchaus eine wichtige Rolle, aber eben nicht per se.
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Kempten: Kronenstraße<br />
Salzstraße | Schlößlepassage<br />
www.baeckerei-wipper.de<br />
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Probedruck<br />
Woran erinnerst Du Dich gern in Deinem Leben?<br />
Inzwischen bin ich soweit, dass mir ganz allgemein Kindheitserinnerungen<br />
oft nur vage in Form von Bildern, Gerüchen und<br />
Stimmungen am angenehmsten sind.<br />
In welcher Umgebung würdest Du Dich am liebsten fotografieren<br />
lassen?<br />
Vor einem Bauernhof mit Ziegen, Hühnern, Katzen und einem<br />
Esel.<br />
Welche Person aus der Kunstgeschichte würdest Du gerne<br />
kennenlernen?<br />
Oha! Da gibt es natürlich einige. Aber ganz spontan geantwortet:<br />
Sandro Botticelli! Der Renaissance Maler war einer der<br />
Ersten, dessen Werk ich in meiner Nachkriegsjugend anhand<br />
eines kleinen Kunstbändchens kennengelernt habe und der<br />
mich wohl auch geprägt hat.<br />
Welcher Versuchung kannst Du nicht widerstehen?<br />
Einer Tafel Schokolade!<br />
Was<br />
willst Du<br />
heute<br />
tun?<br />
CANYONING • RAFTING<br />
SOMMER:<br />
BOOTSTOUREN • HOCHSEILGARTEN<br />
WINTER:<br />
SCHNEESCHUHWANDERUNGEN • IGLUBAU<br />
PRIVATE SKIGUIDING & KURSE<br />
Monika Herlein<br />
Malerei<br />
*1945, lebt in Waltenhofen, malt in Acryl, hauptsächlich Menschen,<br />
seit der Kindheit mit Unterbrechungen künstlerisch tätig.<br />
www.kart-on.de/herlein.htm<br />
Mariabergstraße 13<br />
87487 Wiggensbach<br />
www.canyoning-team.de<br />
Phone +49 (0) 83 70 . 9 2176 92<br />
Fax +49 (0) 8370.9 2176 90<br />
Email info@canyoning-team.de
Herein!<br />
28<br />
von Matthias Herzog<br />
Nehmen Sie sich Zeit und schauen Sie<br />
sich in meinem Atelier um. Diese Gelegenheit<br />
bekommt man nicht so oft, dort<br />
ganz alleine zu sein.<br />
An diesem Ort stelle ich mich allen<br />
Wahrheiten und Unwahrheiten dieser<br />
Welt. Auch persönliche Erlebnisse und<br />
Ereignisse lasse ich hier noch einmal Revue<br />
passieren, wenn sie mich <strong>zur</strong> Kunst<br />
inspirieren. Meine Wände sind gepflastert<br />
mit Zeitungsausschnitten, Fotos<br />
und Bildern, die mich aus irgendeinem<br />
Grund angesprochen haben.<br />
Auch viele Gegenstände und Bücher,<br />
die mit meinen aktuellen Themen zu<br />
tun haben, findet man in diesem Raum.<br />
Hier lasse ich meiner Kreativität freien<br />
Lauf. Um erfolgreich Neues auf die<br />
Leinwand zu bekommen, brauche ich<br />
gute Musik, eine Tasse Kaffee und meinen<br />
schnurrenden Kater unterm Sessel.<br />
Manche Werke schreien ganz eindeutig<br />
eine Botschaft in die Welt hinaus und<br />
bei manchen ist das Offensichtliche nur<br />
das Versteck für diskrete Botschaften im<br />
Hintergrund.<br />
Wenn Sie jetzt umblättern, verlassen<br />
Sie mein Atelier wieder. Ich bedanke<br />
mich für Ihren Besuch.
30<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
„Für die eigenen<br />
Ideale einstehen“<br />
Matthias Herzog gefragt von Menni Bachauer<br />
Womit finanzierst Du Deine Freiheit, Kunst zu schaffen?<br />
Kunst schaffen hat für mich hier in Deutschland nicht viel mit<br />
finanzieller Freiheit zu tun. Ich empfinde es als Glück und besonderes<br />
Privileg, mich als Mensch und Künstler frei entfalten<br />
zu können. Finanzieren muss jeder seinen Lebensunterhalt,<br />
der aber von den eigenen Ansprüchen abhängig ist. Die vollendete<br />
Freiheit, nur noch Kunst zu schaffen, habe ich bis heute<br />
nicht erreicht.<br />
Was war Deine größte Enttäuschung als Künstler?<br />
Wenn meine Hand nicht das auf die Leinwand bringt, was in<br />
meinem Kopf schon völlig perfekt existiert und wenn ich, ein<br />
meiner Meinung nach, Kunstpreis verdächtig gutes Bild nach<br />
der Jurierung wieder abholen muss. Enttäuschungen halten<br />
bei mir aber nie lange an.<br />
Wie fühlst Du Dich, wenn du bei einer großen <strong>Ausstellung</strong><br />
aus juriert wirst?<br />
Das kommt auch vor. Früher habe ich mich darüber sehr geärgert,<br />
heute sehe ich das wesentlich lockerer. Mal ist man dabei<br />
und manchmal auch nicht. Im Nachhinein war ich auch schon<br />
froh, bei manchen <strong>Ausstellung</strong>en nicht dabei gewesen zu sein.<br />
Glaubst Du, als Künstler etwas bewegen zu können?<br />
Ich teile mich durch meine Kunst der Außenwelt mit und kann<br />
anderen nur Denkanstöße geben. Wichtig ist es, sich selbst aus
31<br />
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
eigenem Antrieb zu bewegen und für sich und seine Überzeugung<br />
einzustehen.<br />
Ist Deine Kunst politisch?<br />
Mich beschäftigt es sehr, was auf der Welt passiert. Viele Ereignisse<br />
inspirieren mich, darum steckt hinter einem Teil meiner<br />
Werke auch eine politische Aussage.<br />
Farbe zu bekennen, was bedeutet das für Dich?<br />
Farbe bekennen bedeutet für mich, für die eigenen Prinzipien<br />
und Ideale einzustehen. Für viele existiert leider nur schwarz<br />
und weiß, aber meine Welt ist bunt.<br />
Bewertest Du die Arbeiten von Kollegen und wie ehrlich bist<br />
Du dann im Gespräch darüber?<br />
Ich bewerte die Arbeiten von anderen hauptsächlich für mich<br />
selbst. Wenn sich ein Gespräch über das Werk mit dem Künstler<br />
ergibt, versuche ich so ehrlich wie möglich zu sein. Keiner<br />
freut sich über negative Kritik. Dennoch kann so eine Kritik<br />
auch förderlich sein, wenn man die richtigen Worte dafür verwendet.<br />
Hast Du ein künstlerisches Vorbild und wenn ja, warum?<br />
Ich habe Hochachtung vor vielen Künstlern. Mich beeindrucken<br />
besonders Werke von Rembrandt, Salvador Dali, Helnwein,<br />
Jonas Burgert und Norbert Bisky. Aber Vorbild ?!? Kann<br />
ich nicht sagen, Einflüsse kommen und gehen.<br />
Fällt es Dir leichter, die Welt zu verstehen, weil Du Kunst<br />
machst?<br />
Die Welt verstehe ich dadurch auch nicht besser, vielleicht sogar<br />
noch weniger. Da ich mich durch meine Kunst, mit dem<br />
ein oder anderen Thema , intensiver auseinander setze, stelle<br />
ich immer wieder fest, wie schwer die Welt doch zu begreifen<br />
ist. Die Welt mit Hilfe der Kunst darzustellen macht mir Spaß,<br />
dazu muss man nicht immer alles bis ins Detail verstehen.<br />
Wie stellst Du Dir Dein Alter und Dein Ende vor?<br />
Im Schaukelstuhl sitzend, Zigarre rauchend, 10 Enkelkinder<br />
um mich herum. Bei meiner Beerdigung, wünsche ich mir,<br />
dass alle in weißen Gewändern um mein Grab tanzen und singen…<br />
– Spaß beiseite!<br />
Matthias Herzog<br />
Malerei<br />
*1978, lebt in Sonthofen, beschreibt in seinen Bildern Eindrücke und<br />
Gefühle ohne Worte.<br />
www.matthias-herzog.de
Eine Zwangsjacke<br />
ist immer zu eng.<br />
Auch wenn sie bunt ist.<br />
von und über Sonja Hüning<br />
Sie malt in allen Bereichen – und das<br />
gleichzeitig. Kein Sujet ist ihr fremd.<br />
Ihre Personalität zeigt sich gerade im<br />
Wandern durch alle Genres der Malerei.<br />
Denn genau das ist Sonjas Stil. Sie<br />
malt für den Betrachter, der etwas entdecken<br />
will und nicht eine Reihe gleichförmiger<br />
Werke abschreiten möchte.<br />
Nicht von ungefähr ist sie ein großer<br />
Gerhard-Richter-Fan.<br />
Ach ja, die künstlerische Zwangsjacke.<br />
Aus der ist Sonja schon längst entwichen.<br />
Eine besondere Vorliebe hat sie<br />
sich allerdings erhalten: das Arbeiten<br />
mit Offsetfarbe. Das ist die Farbe, mit<br />
der man üblicherweise Zeitungen bedruckt.<br />
32<br />
Abbildungen (von links): Blue Velvet, 2012. 73 x 120 cm<br />
Sandman, 2015. 120 x 100 cm · Zeitspuren, 2015. 90 x 110 cm
33
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
34<br />
Mit Gerhard Richter<br />
in Florenz<br />
...bei gutem Blues, über die Ehrlichkeit und Grenzen in der Kunst plaudern<br />
Sonja Hüning gefragt von Monika Herlein<br />
Wo liegen Deiner Ansicht nach die Grenzen der Kunst? Darf<br />
Kunst alles?<br />
Ich bin der Meinung, die absolute Grenze liegt im spirituellen<br />
Bereich. In jeder Glaubensrichtung gibt es Fanatiker und<br />
Vollidioten. Muss ich mich als Künstler dann auch wie ein Idiot<br />
benehmen? Deshalb brüllte ich nicht mit bei: „Je suis Charlie“.<br />
Man kann Kritik üben ohne zu beleidigen.<br />
Deine Kunst ist fantasievoll, vielseitig und temperamentvoll,<br />
wie kommst Du zu Deinen Ideen?<br />
Gesehenes im Alltag, Werbung, Zeitung, Augenkontakt mit<br />
dem Weltgeschehen.<br />
Welche kunsthistorische Epoche fasziniert Dich ganz besonders?<br />
Fast jede Epoche hat für mich etwas Hochwertiges. Alle auch<br />
etwas Nachahmenswertes.<br />
Hast Du unter den lebenden Künstlern bestimmte Vorbilder<br />
bzw. Favoriten? Wenn ja welche?<br />
Ich könnte für Gerhard Richter kopfstehen. Seine Vielseitigkeit,<br />
seine Bodenständigkeit und sein absolutes Können in allen<br />
Bereichen, haut mich um.<br />
Welche Stadt in Europa ist Dein Traumziel?<br />
Florenz.<br />
Welche Musik hörst Du gerne?<br />
Ich bin eine von der verträumten Sorte. Böse Zungen behaupten<br />
deshalb, ich sei ein „Schnulzenfuzzi“.<br />
Was kannst Du überhaupt nicht ausstehen?<br />
Unehrlichkeit und Dummheit!<br />
Sonja Hüning<br />
Malerei Gedichte<br />
*1946, lebt in Wiggensbach, arbeitet mit vielen Materialien, oft mit Offset-Farben,<br />
und malt Abstraktes sowie Gegenständliches.<br />
www.sonja-huening.de
Oy-Mittelberg · www.xaver-lipp.de<br />
!STAND<br />
Spielzeit 2015/16<br />
Festabos<br />
ab 30. Mai<br />
Wahlabos und Einzeltickets<br />
ab 3. August<br />
im AZ Service-Center<br />
Kempten, Bahnhofstr. 13<br />
Tel. 0831 / 206 430<br />
PUNKT.<br />
www.theaterinkempten.de<br />
© heldenderwerbung<br />
Wir schaffen Raum für Kunst.
37<br />
Weil das Leben bunt ist!<br />
von Klaus „Bschese“ Kiechle<br />
Meine Passion ist die Schwarz-Weiß-Fotografie. Für die<br />
artig‘15 bin ich wieder <strong>zur</strong> Farbe <strong>zur</strong>ückgekehrt.<br />
Farbe kommt dieses Mal in meinen Bildern vor, weil bestimmte<br />
Motive Farbe brauchen, um die Wirkung zu zeigen,<br />
die ich mir vorstelle.<br />
Ich bin gespannt auf die Reaktion meiner Künstlerkollegen<br />
und der Besucher.<br />
Abbildung: „Wisch“ you where here, 2015. Digitalfotografie
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
„Die Essenz zeigen“<br />
38<br />
Klaus „Bschese“ Kiechle gefragt von Sonja Hüning<br />
Du strahlst eine enorme Gemütlichkeit und Gelassenheit aus.<br />
Entspricht das Deinem wirklichen Wesen?<br />
Gemütlichkeit strahlt eher meine Figur aus! Vorhandene Gemütlichkeit<br />
in allen Facetten schätze ich persönlich sehr. Nach<br />
meiner Meinung ist Gemütlichkeit ein momentaner Zustand,<br />
der auf Menschen einwirkt und so einen Zustand des Wohlgefühles<br />
bewirkt. Ich meine, ich strahle keine Gemütlichkeit aus,<br />
sondern ich bin ein Teil derer. Nun zu meiner vermeintlichen<br />
Gelassenheit die ich ausstrahlen soll. Oft ist meine Gelassenheit<br />
vordergründig, weil ich mich dazu verpflichtet habe. Als<br />
fast Perfektionist und alter Kontroll-Freak ist es mit meiner Gelassenheit<br />
schnell dahin, wenn es nicht so läuft wie ich mir das<br />
vorstelle. Beschämend muss ich bekennen, dass ich da schnell<br />
zu einem kleinen Ekelpaket werden kann. Ich wünsche mir in<br />
manchen Dingen größere Gelassenheit und daran arbeite ich<br />
mich langsam vorwärts.<br />
Du bist ein Liebhaber der Schwarz-Weiß-Fotografie. Wie?<br />
Als ich zehn Jahre alt war, bekam ich meinen ersten Fotoapparat<br />
– aus Kostengründen nur einen für Schwarz-Weiß-Bilder. Danach<br />
kam eine lange Phase von ca. 15 Jahren, in der die Farbe<br />
mir sehr wichtig war. Mitte der 80er Jahre habe ich einen Bildband<br />
des Bozener Fotografen Bruno Faidutti in die Hände bekommen<br />
und war sofort elektrisiert von seiner Art in Schwarz-<br />
Weiß zu fotografieren. Das Fehlen der Farbe, nur reduziert auf<br />
Schwarz-Weiß und das, was dazwischen liegt, kann einem Bild<br />
eine wohlige Wärme aber auch eine scharfe Kälte geben. Reduziert<br />
auf Graustufen wird in einem Bild nur das Wichtigste, sozusagen<br />
die Essenz ohne Ablenkung der Farbe gezeigt. Ich möchte<br />
durch Reduzierung des Motivs einhergehend mit nicht vorhandener<br />
Farbigkeit einen Ruhepol für die Augen schaffen.<br />
Hat das Zitat vom Alten Fritz ‚Jeder soll nach seiner Fasson<br />
selig werden‘ auch für Dich Gültigkeit?<br />
Jeder kann nur nach seiner Fasson selig werden. Soll ich mir von<br />
anderen Menschen sagen lassen, was ich zu tun oder zu lassen<br />
habe und mich bis zu meiner eigenen Unkenntlichkeit zu verbiegen?<br />
Ich lebe so wie ich will! Natürlich muss ich auch die Toleranz<br />
aufbringen, meine Mitmenschen so leben zu lassen wie<br />
jeder es sich als seinen Idealfall vorstellt. Die einzige Einschränkung,<br />
die ich mache, ist die: Achte die Grenzen deiner Mitmenschen.<br />
Du bist ja auch ein bekannter Allgäuer Musiker. Hat Deine Fotografie<br />
für Dich den gleichen Stellenwert wie Deine Musik?<br />
Ich bin kein Musiker, ich bin Musikant. Ein Musiker hat sein<br />
Fach studiert und ist wesentlich besser als ich. Ebenso bin ich<br />
kein gelernter Fotograf, sondern nur ein „Fotobildermacher“.<br />
Ich bin in beiden Fällen Autodidakt. Der Stellenwert, den ich<br />
meiner Musik und meiner Fotografie zumesse, liegt auf einer<br />
schwankenden Waagschale. Ich kann gerne eine längere Zeit<br />
leben, ohne dass ich meine Kamera in die Hand nehme und<br />
auf der Suche nach Bildern bin. Das kann gerne mal einen Zeitraum<br />
von zwei Monaten einnehmen. Auf der anderen Seite hat<br />
die Musik, die mich in meinem Leben genau so lange begleitet<br />
wie die Fotografie, einen großen Stellenwert. Ich bekomme<br />
heftigste Entzugserscheinungen nach einem zweiwöchigen<br />
Urlaub, in dem ich kein Instrument <strong>zur</strong> Hand genommen habe.
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
Ich brauche Musik wie die Luft zum Leben. Bei der Fotografie<br />
kann ich die Luft etwas länger anhalten.<br />
Hattest Du je Idole, die Dich in Deinen Künsten weiter gebracht<br />
haben?<br />
Mit Idolen ist es so eine Sache. Sie werden bewundert, meistens<br />
mit dem Bewusstsein, dass man nie die Perfektion seiner Idole<br />
erreicht. Man bewundert berühmte Fotografen, kauft deren<br />
Bildbände, ist begeistert und holt sich vielleicht eine Anregung<br />
für seine eigenen Bilder – immer mit dem Wissen: „das wird nie<br />
so wie ich es gesehen habe.“ Was mich persönlich mehr weitergebracht<br />
hat sind die „kleinen Idole“. Ein Freund, ein Bekannter,<br />
der besser fotografiert als ich und mir kleine Tipps und Tricks<br />
weitergibt. Solche Kleinigkeiten haben mich in meinen Künsten<br />
weitergebracht, nicht die Bewunderung großer Idole.<br />
Für was oder wen würdest Du kämpfen?<br />
Für wen ich kämpfen würde, ist für mich eine klare Sache. Für<br />
meine Frau, für meine Familie, für meine guten Freunde und<br />
für mich selbst. Auf die Frage, für was ich kämpfen würde, ist<br />
die Antwort etwas schwerer. Ich kann nicht gegen alle Ungerechtigkeiten<br />
dieser Welt kämpfen. So bleibt mir nur die Option,<br />
gegen die Ungerechtigkeiten, die gegen mich und meine Familie<br />
gerichtet sind, anzukämpfen. Kämpfen hat für mich immer<br />
einen martialischen Aspekt. Das Wort, das Bild oder die Musik<br />
wären meine Wahl der Waffen. Ob ich jemals zum Schwert greifen<br />
würde? Ich weiß es nicht und kann es letztendlich auch nicht<br />
ganz ausschließen. Ich hoffe, ich muss diese Entscheidung niemals<br />
treffen.<br />
Welche Bedeutung hat Geld für Dich?<br />
Vielfältige: Zuviel des Guten kann wundervoll sein! Die Dinge,<br />
auf die es im Leben ankommt, kann man nicht kaufen (William<br />
Faulkner). Genug zu haben ist Glück, mehr als genug zu haben<br />
ist Unglück. Das gilt für alle Dinge, aber besonders für Geld (Laotse).<br />
Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel <strong>zur</strong> Freiheit. Dasjenige,<br />
dem man nachjagt das Mittel <strong>zur</strong> Knechtschaft (Jean-Jacques<br />
Rousseau). Bei Geld hört die Freundschaft auf? Ohne<br />
Moos nichts los! Das letzte Hemd hat keine Taschen!<br />
Glaubst Du, dass die Welt die Religionskriege jemals in den<br />
Griff bekommt?<br />
Hier kann ich mit einem klaren und großen NEIN antworten.<br />
Die Menschheit hat aus den letzten 1000 Jahren nichts gelernt<br />
und wird in den nächsten 1000 Jahren auch nichts dazu lernen.<br />
Kriege, die im Namen der Religion geführt wurden, wie die<br />
Kreuzzüge, der 30-jährige Krieg oder die Troubles in Nordirland,<br />
dienten immer nur politischen und ökonomischen Zwecken.<br />
Machterhalt und Geld wird auch zukünftig der Grund<br />
sein, im Namen der Religion Kriege zu führen. So lange Eiferer<br />
und Demagogen mit ihren glaubensfaschistischen Thesen die<br />
Menschen in ihre Fänge bekommen, wird das Morden im Namen<br />
der Religion nie aufhören.<br />
Wie bist Du zu Deinem Pseudonym „Bschese“ gekommen?<br />
Irgendwann im Jahre 1968 habe ich einen Sketch von zwei Wiener<br />
Kabarettisten gehört, bei dem sich der Running Gag „die<br />
Tochter vom Pschesena“ durchzog. An einem Wochenende im<br />
gleichen Jahr war ich mit einer Gruppe auf einer Berghütte. Über<br />
das ganze Wochenende habe ich meine Freunde mit Sprüchen<br />
wie „schau da springt er“, „da unter kommt er“ oder „jetzt ist er<br />
bald da“ genervt. Wer? Das war immer die gleiche Frage meiner<br />
Freunde. Der „Pschesena“ war immer meine gleiche Antwort.<br />
Seit diesem Wochenende war ich dann der „Pschesena“. Im Laufe<br />
der Zeit wurde daraus Bschese.<br />
Klaus „Bschese“ Kiechle<br />
Fotobildermacher<br />
*1951, lebt in Waltenhofen, Beiträge in Kalendern, Musik-CDs<br />
und Büchern.<br />
www.bschese.de
Zeitdokum<br />
Abbildung: Zeitdokument MVK-Verz. MMXV/D/003,<br />
2015. Fotografie, 42 x 60 cm
ente<br />
Braucht<br />
eine Fotografie<br />
Zeit, um ein Dokument<br />
zu werden? Wie viel Zeit?<br />
20 Jahre oder mehr?<br />
von Maria Kiechle<br />
Meine Bilder sind Zeitdokumente. Im Hier und Jetzt eingefangene<br />
Momente werden im selben Augenblick durch das fotografische Festhalten<br />
zum Dokument. Zum Zeitdokument mit Bestand. Einmal abgedrückt<br />
ist das Bild Vergangenheit, unwiderruflich.<br />
Meine Bilder sind Schnappschüsse, Szenen, die jeder kennt, alltägliche Vorkommnisse,<br />
kleine Ausschnitte aus der Gegenwart, ohne thematische Festlegung.<br />
Meine Bilder sind „gekauft wie gesehen“, unverfälscht, unbearbeitet, pur.<br />
Mancher sagt: „Das habe ich auch schon so gesehen, das hätte ich auch fotografieren<br />
können.“<br />
Ich sage: „Ich habe es getan.“
42<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
„Ohren und Augen<br />
wahlweise zumachen“<br />
Maria Kiechle gefragt von Matthias Herzog<br />
Wo gehst Du hin, wenn Du bei Dir sein willst?<br />
Da gehe ich nirgends hin. Ich brauch Stille um mich herum, dann bin ich bei mir.<br />
Wer oder was inspiriert Dich?<br />
Gespräche mit Freunden, mit Fremden, Musik, was Neues sehen, was Altes wiederentdecken,<br />
Augen und Ohren aufmachen oder wahlweise auch zumachen.<br />
Was hat Dich in der Kunstwelt bisher am meisten auf die Palme gebracht?<br />
Wenn jemand tatsächlich oder sprichwörtlich in der Scheiße rührt und sich dann<br />
beschwert, es würde ihn niemand verstehen.<br />
Wer ist Dein lebender Lieblingskünstler und warum?<br />
Jeff Wall. Ich hab seine <strong>Ausstellung</strong> in Bregenz gesehen. Er hat als Fotograf meine<br />
Sichtweise ad absurdum geführt. Meine fotografierten Zeitdokumente wie ich sie als<br />
Augenblickssache mache, hat er komponiert, gestellt. Mit gecasteten Menschen mit<br />
einem unglaublichen Zeitaufwand, nur damit die Fotos aussehen als wären sie spontan<br />
entstanden. Ich will nicht sagen, dass es mir gefällt, aber es beeindruckt mich.<br />
Und bei Helmut Newton bedanke ich mich posthum für seinen Spruch: „Ein Koch
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
sagt zum Fotograf: Ihre Bilder sind fantastisch, Sie haben sicher eine gute Kamera!<br />
Der Fotograf zum Koch: Ihr Essen ist fantastisch, Sie haben sicher gute Töpfe!“<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
43<br />
Welches Sprichwort ist totaler Schwachsinn und warum?<br />
„Morgenstund hat Gold im Mund.“ Das würde bedeuten, jeder der an seniler Bettflucht<br />
leidet, wäre im Vorteil. Ich, als bekennender Morgenmuffel, habe höchstenfalls<br />
Morgens einen schlechten Geschmack im Mund. Mein Gold kommt im Laufe<br />
des Tages, wenn ich <strong>zur</strong> Höchstleistung auflaufe.<br />
Wie sieht Dein perfekter Tag mit Kunst aus?<br />
Mit Freunden eine <strong>Ausstellung</strong> besuchen. Anschließend darüber reden, sich austauschen,<br />
seine Freude oder seinen Arger darüber teilen. Meine Empfindungen und die<br />
der Anderen bei einem guten Essen und einem feinem Weisswein Revue passieren<br />
lassen. Das wirkt lange nach.<br />
Wie sieht Dein Perfekter Tag ohne Kunst aus?<br />
Super gut Golf gespielt zu haben und jemand hat es bemerkt.<br />
Brotlose Kunst – Brotkunst, KUNST Du Brot backen?<br />
Die Kunst Brot zu backen, besteht darin, anfangs selbstbewusst kleine Brötchen zu<br />
backen.<br />
Meine letzte Frage an Dich: Warum sind Bauchnabelfussel immer blau?<br />
Weil Hirnfürze nicht stinken.<br />
Maria Kiechle<br />
Augenblicksfotografin<br />
*1950, lebt in Waltenhofen, fotografiert, schreibt, hat das „wortreich“ gegründet und macht<br />
Musik in der Frauenband „s‘ghert so“.
44<br />
von Amrei Müller
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
46<br />
„Kaltem, starren Material<br />
Lebendigkeit geben“<br />
Amrei Müller gefragt von Mercedes Vetter-Rodriguez<br />
Deine Skulpturen wirken sehr lebendig. Versuchst Du ihnen so etwas wie eine<br />
Seele zu geben?<br />
Mit Sicherheit will ich ihnen etwas sehr persönliches und menschliches geben. Man<br />
soll sich vielleicht auch wiedererkannt fühlen oder ihren Ausdruck irgendwie nachspüren<br />
können. Gerade in der Nachbearbeitung meiner Abgüsse schält sich Stück<br />
für Stück eine gewisse Persönlichkeit heraus, was auch für mich immer wieder spannend<br />
ist. Fast alle haben ja auch ganz normale Namen, das macht sie mit Sicherheit<br />
auch nochmal „lebendiger“.<br />
Wie bist Du auf die Idee gekommen, ausgerechnet Beton als Material für Deine<br />
Kunstwerke zu verwenden?<br />
Ich komme, dank meiner Ausbildung <strong>zur</strong> Holzbildhauerin, aus einem sehr klassisch<br />
handwerklichen Bereich. Hier war die Abformung der Modelle, anhand derer<br />
man später schnitzt, in Beton oft Standard, da man so eine praktisch unkaputtbare<br />
Vorlage hatte. Ich habe schnell gemerkt, dass mich dieses Material sehr fasziniert,<br />
gerade für ein menschliches Abbild. Beton hat für mich einen zeitlosen, urbanen,<br />
manchmal architektonischen Charakter. Es ist für mich sehr reizvoll, diesem kalten,<br />
starren, schweren Material durch die spezielle Oberflächenbearbeitung eine gewis-
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
se Fragilität, Leichtigkeit und dadurch eben auch Lebendigkeit<br />
zu geben.<br />
Kommt es vor, dass Du kurz vor Vollendung einer Skulptur<br />
diese zerstörst, weil es nicht Deinem Konzept entspricht,<br />
bzw. hältst du dich immer an Dein Konzept?<br />
Am Anfang steht immer eine gewisse Vorstellung einer Haltung<br />
bzw. eines Ausdrucks. Auf dem Weg dahin kann sich allerdings<br />
einiges verändern und es hängt dann auch immer von<br />
meiner momentanen Stimmung ab. Da ich meine Modelle in<br />
Ton anfertige kann ich da zum Glück auch sehr lange flexibel<br />
sein. Nach dem Abguss wandert das Modell ohnehin wieder<br />
<strong>zur</strong>ück in die Tonkiste, was ja auch eine Art – manchmal sehr<br />
befreiende – Zerstörung ist.<br />
Reist Du gerne und welche Länder gehören zu Deinen Reisezielen?<br />
Reisen hat einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben. Ich<br />
leide praktisch andauernd an akutem Fernweh. Es gibt noch<br />
soviel zu sehen! Ich kann mich allerdings glücklich schätzen,<br />
auch dank der Reiselust meiner Eltern, schon viele wunderbare<br />
Plätze auf diesem Planeten erkundet zu haben. Mit meinem<br />
VW Bus bin ich, sobald es die Zeit zulässt, viel in Europa unterwegs.<br />
Aber manchmal zieht es mich auch in die Ferne wie<br />
nach Nepal, Neuseeland, Sri Lanka, Marokko oder auf die Fiji-Inseln.<br />
Märchen sind nicht nur für Kinder, sondern auch für die Erwachsenen.<br />
Kannst Du dich auch dafür begeistern?<br />
Märchen können durchaus etwas sehr inspirierendes haben.<br />
Oft mystisch und phantasievoll. Dafür kann ich mich auf jeden<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
Fall begeistern. Wenn ich gelegentlich mal eine Nachtschicht<br />
in der Werkstatt einlege, höre ich gerne stundenlang Hörbücher,<br />
oft auch Märchen, was sich mit Sicherheit in irgendeiner<br />
Art und Weise auch auf meine Arbeit auswirkt.<br />
Liebst Du die Musik und welche Richtung?<br />
Musik ist mein Motor! Ohne Musik läuft bei mir praktisch<br />
nichts. Mit das Schönste an meiner Arbeit ist, dass ich dabei<br />
nahezu nonstop laut Musik hören kann. Tue ich das nicht, entsteht<br />
in kürzester Zeit völliger Stillstand. Je nachdem welcher<br />
Tätigkeit ich gerade nachgehe, kann der Musikstil sehr variieren.<br />
Da ist von harter Stromgitarre, Punkrock über Indy/Folk<br />
oder Hip Hop bis hin zu Jazz und Klassik nahezu alles dabei.<br />
Hauptsache laut und inspirierend!<br />
Hast Du neben Deiner Kunst auch manchmal Zeit um<br />
Bücher zu lesen?<br />
Ich liebe Bücher und besitze unzählige. Viele davon stehen leider<br />
ungelesen im Regal und warten auf den Moment, in dem<br />
ich mal <strong>zur</strong> Ruhe komme und mir Zeit zum Lesen nehme. Diese<br />
Momente sind allerdings sehr selten. Meist nur auf Reisen,<br />
aber dann kann es passieren, dass ich alles nachhole und ein<br />
Buch nach dem anderen verschlinge.<br />
Amrei Müller<br />
Skulpturen<br />
*1981, lebt in Zöblen/Osterreich, arbeitet mit Beton,<br />
manchmal auch mit Holz.<br />
47
48<br />
Rostm
odern<br />
von Peter R. Müller<br />
Abbildungen, Hintergrund:<br />
Amazone, 2013<br />
von links oben:<br />
Ahnen mit „Lucy“, 2008<br />
Rostwildrudel, 2014<br />
Aktaion, 2013<br />
Jagdszene, 2013. Rostmonotypie<br />
Aus den Höhlen von Altamira, 2014.<br />
Rostmonotypie
50<br />
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
„Machen, machen, machen“<br />
Peter R. Müller gefragt von Florian Wendel<br />
Deine Arbeiten bestehen meist aus verrostetem Metall. Was reizt Dich so an diesem<br />
Material?<br />
Rost zeigt sich in Schattierungen von Gelb über Orange bis Schwarz. Seit etwa zwei<br />
Jahrzehnten drucke ich sicher mit Rost (Rostmonotypien).<br />
Was inspiriert Dich zu Deiner Kunst?<br />
Leere Räume – leere Flächen.<br />
Was erwartest Du vom Betrachter Deiner Skulpturen?<br />
Kann er es bezahlen?<br />
Wo gehst Du hin, wenn Du bei Dir sein willst?<br />
Ins Bett.<br />
Gibt es ein Kunstwerk oder einen Künstler der Dich besonders beeindruckt?<br />
Vorpinsler oder Vorbaselitzer habe ich keine. Wenn mich ein Künstler beeindruckt<br />
hat dann war es Marcel Duchamp.<br />
Eine Frage, die Dich gerade bewegt.<br />
Wie beantworte ich die Nächste.
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
51<br />
Was ist für Dich Kunst oder was macht man, wenn man<br />
Kunst macht?<br />
Einfach machen, machen, machen.<br />
Was ist für Dich gute Kunst und gibt es auch Kunst, die Du scheiße findest?<br />
Der Künstler Piero Manzoni (1933-1963) stellte Scheiße in Konservendosen her<br />
(Nettoinhalt: 30 Gramm, natürlich erhalten). Also, es gibt keine Scheiß-Kunst; Scheiße<br />
ist Kunst.<br />
Wie kommst Du zu Deinen Motiven?<br />
Ich komme nicht zu Ihnen, Sie kommen zu mir.<br />
Welches Interesse verfolgst Du in Deiner Kunst?<br />
Suchen, um zu finden.<br />
Ein Leben ohne Kunst wäre…<br />
...nicht denkbar.<br />
Welcher Gegenstand ist aus Deinem Atelier nicht wegzudenken?<br />
Der Hammer.<br />
Peter R. Müller<br />
Skulpturen ·Rost-Monotypien<br />
*1943, lebt in Irsee, lässt Metallteile auf verschiedenen Untergründen und Stoffen abrosten und<br />
teils riesige Skulpturen aus Metall entstehen.<br />
www.peter-r-mueller.de
Blaue<br />
in allen<br />
von Susanne Praetorius<br />
52<br />
Die Blaue Stunde ist laut einem Internet-Lexikon<br />
die kurze Zeitspanne<br />
nach der Dämmerung und vor<br />
der nächtlichen Dunkelheit.<br />
Die Grundfarbe dieser Szene ist<br />
dunkel, Normalschwarz und Umbra<br />
gebrannt sind die Basisfarben,<br />
weil sie auch als Lasur und Grundierung<br />
nicht kalt wirken. Was später<br />
Licht wird, bleibt unbemalt, also<br />
weiße Leinwand.<br />
Aber zuerst eine Vorzeichnung,<br />
in diesem Fall geht’s nicht ohne.<br />
Die Häuserfassaden sind Farbmischungen<br />
aus Prismaviolett, Siena<br />
gebrannt, Schwarz und Titanweiß,<br />
ebenso die Bodensteinplatten. Die<br />
Heizlampen außen am Haus tauchen<br />
den Platz unter sich in fast<br />
schon grelles Rot - Zinnoberrot,<br />
Orangerot, Kad miumgelb hell<br />
und viel Titanweiß – erst grundiert<br />
und immer wieder lasiert.<br />
Im Cafe ist das Licht warmgelb,<br />
Teller und Tassen nehmen diesen<br />
Farbton auf. Ebenso die Fensterrahmen,<br />
die glänzende Tischplatte und<br />
die Stuhllehnen. Kadmiumgelb<br />
und Ocker geben den Ton an.<br />
Alle Häuser und die Straßenszenen<br />
sind fertig. Leuchtreklamen in
Stunde<br />
Farben<br />
Saftgrün und A<strong>zur</strong>blau setzen die<br />
üblichen Akzente.<br />
Jetzt entstehen die Überlagerungen<br />
der Lichter drinnen und draußen,<br />
die Spiegelung der Cafe-Bar in<br />
den Fensterscheiben und den Gläserreihen<br />
über die Häuserfronten.<br />
Das alles male ich sozusagen auf<br />
die Fensterscheiben, hauptsächlich<br />
in Titanweiß und Kadmiumgelb.<br />
Ich muss die Häuser dabei buchstäblich<br />
„übersehen“.<br />
Normalerweise male ich alle<br />
Bereiche eines Bildes parallel, weil<br />
die Wirkung der Farben zueinander<br />
entscheidend ist. Die Darstellung<br />
der Frau am rechten Bildrand<br />
ist für die gesamte Bildkomposition<br />
wichtig, die weiße Fläche war ein<br />
Platzhalter. Erst gegen Ende des<br />
Bildes habe ich mich dafür entschieden.<br />
Übrigens: Es ist Sonntag: die Läden<br />
sind geöffnet. Es ist Januar: Die<br />
Menschen sitzen draußen. In Kopenhagen.<br />
Abbildungen: Blaue Stunde, 2015.<br />
Acryl auf Leinwand, 120 x 160 cm
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
54<br />
„Malen.<br />
Das reinste Abenteuer“<br />
Susanne Praetorius gefragt von Thomas Guggemos<br />
Was reizt Dich, großformatige Bilder zu malen?<br />
Auf einer großen Leinwand habe ich mehr Platz, mehr Raum,<br />
um eine Landschaft oder Szene zu schaffen. Ich kann Details<br />
besser erzählen, weil sie größer sind. Und ich kann mich<br />
gleichsam selbst in diesem Raum der Leinwand aufhalten, in<br />
die Landschaft gehen, eintauchen, um Dinge oder Menschen<br />
und Tiere „herumgehen“...Andererseits habe ich Beschränkungen<br />
bei der Leinwandgröße: Die Innenmaße unseres Kofferraums.<br />
Wäre Deine Kunst illegal, was würdest Du tun?<br />
Keine Ahnung, wozu soll ich mir das vorstellen? – Obwohl,<br />
wenn ich‘s mir doch vorstelle: Wahrscheinlich wäre ich dann<br />
reich und berühmt! Ich weiß, das ist keine Antwort auf Deine<br />
Frage, sondern wäre – je nach Zielgruppendynamik – die Folge<br />
meines Tuns, wenn selbiges eben künstlerisch illegal wäre.<br />
Und wahrscheinlich gäbe es eine Riesenwerbekampagne<br />
durch die Medien...
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
55<br />
Welche Menschen inspirieren Dich?<br />
Menschen, die viel zu erzählen haben und das auch können.<br />
Menschen, die Ausstrahlung haben. Künstler, die ihr Handwerk<br />
beherrschen und mit ihren Werken – Musik, Bildern,<br />
Büchern, Schauspiel...- überraschen, glücklich machen, erstaunen,<br />
ändern, erschüttern, unterhalten... Vorausgesetzt<br />
natürlich, ich bin im „Aufnahmemodus“ für Inspirationen,<br />
denn dies gilt es ständig abzuwägen. „We are overnewsed<br />
and underinformed“, wie mein groß„artiger“ Freund Stephan<br />
Schmidt in seinem Interview im artig-<strong>Magazin</strong> 2010 treffend<br />
formulierte.<br />
Was ist für Dich ein erfolgreicher Künstler?<br />
Zum einen habe ich das eben in der vorhergehenden Frage<br />
beantwortet. Und ich denke, beides ist wichtig für Kreativität:<br />
Inspirieren und sich inspirieren lassen. Zum andern ist ein<br />
Künstler dann erfolgreich, wenn er – Achtung, jetzt kommt‘s<br />
– DAVON LEBEN KANN. Übrigens ein Ausdruck, den man eigentlich<br />
nur im Zusammenhang mit Künstlern gebraucht. Der<br />
einzige Berufsstand, den man in unserer Gesellschaft völlig<br />
distanzlos fragen kann, ob er „genug“ verdient, „also davon<br />
leben kann“.<br />
Wenn Du aus Kempten wegziehen müsstest, was würdest Du<br />
am meisten vermissen?<br />
Die Selbstverständlichkeit des Lebens, die man nur hat, wenn<br />
man sich zu Hause fühlt. Dazu gehört die vertraute Umgebung,<br />
mein selbstgeschaffener Alltag und natürlich – trara – meine<br />
Familie und meine Freunde. Und auf jeden Fall mein „artiger“<br />
Kunstverein. Also eine ganze Menge. Ich bleibe.<br />
Was treibt Dich an, Kunst zu machen?<br />
Tja, ich weiß bis heute nicht, ob das Kunst ist, was ich mache.<br />
Ich habe bis heute keine Definition für Kunst gefunden.<br />
Ich habe großen Respekt vor diesem Begriff. (So gesehen ist<br />
für mich z.B. der Begriff „Hobbykünstler“ ein Widerspruch in<br />
sich...) Jedenfalls, was mich antreibt ist die pure Lust am Malen.<br />
Die Faszination der Wirkung. Die Umsetzung eines Bildes<br />
im Kopf, bis zum Bild auf der Leinwand. Das reinste Abenteuer!<br />
Dagegen habe ich keine Ambitionen, die Welt zu verbessern,<br />
die Gesellschaft zu kritisieren oder mich selbst zu verwirklichen.<br />
Ich bin schon wirklich.<br />
Stell Dir vor, es gibt kein morgen mehr, was würdest Du heute<br />
noch tun?<br />
Morgen ist auch noch ein Tag. Wie‘s so schön heißt. Das entspricht<br />
übrigens tatsächlich meiner Lebenserfahrung. Vielleicht<br />
denke ich morgen über diese absurde Frage nach. Heute<br />
male ich.<br />
Susanne Praetorius<br />
Malerei<br />
*1961, lebt in Kempten, Malerin, Dipl.-Kommunikationsdesignerin (FH).<br />
www.susanne-praetorius.com
Denkmuster<br />
von Stephan A. Schmidt<br />
Aufschnitte – <strong>zur</strong> Werkserie<br />
Alles unter Kontrolle, nichts wird dem Zufall überlassen:<br />
Das gilt heute in fast allen Lebens- und in allen Berufsbereichen.<br />
Auch in der Produktion von dicken Büchern und Katalogen.<br />
Jeder Satz ist gut überlegt und zweimal lektoriert,<br />
jeder Absatz bewusst gesetzt, das Layout nach psychologischen<br />
Erkenntnissen in durchgängigem Raster aufgezogen,<br />
vor dem Druck wird geprooft und geprüft.<br />
56<br />
Legt man ein Buch wie ein Brot vor sich hin, schneidet es<br />
in der Mitte durch, und betrachtet die Schnittfläche unter<br />
einer Lupe, zeigen sich wie in einem Untersuchungslabor<br />
zugleich Zufall und Ergebnis von Kontrolle in willkürlichen<br />
Mustern.<br />
„Versiegt“ – zum Werk<br />
Die typisch deutschen Versandhauskataloge – auch „Universalkataloge“<br />
genannt und als Konsumbibeln oder gar<br />
„unsere kleinbürgerliche Hölle“ (Hans Magnus Enzensberger<br />
1960) kritisiert – stehen seit den 50er Jahren mit ihren<br />
Rekordauflagen als Symbole für den Wiederaufbau und das<br />
Wirtschaftswunder Deutschlands. Ihre Herausgeber zählen<br />
zu den hochdekorierten Unternehmern, die, erhoben<br />
zu unantastbaren Pionieren, unser in Trümmern liegendes<br />
Land mit bloßen Händen wieder aufgebaut haben.<br />
Gerne wird dabei vergessen oder bewusst unterschlagen,<br />
dass es oft genau dieselben waren, die eben dieses<br />
Land zuvor in Trümmer gelegt und in kollektiver Blindheit<br />
weggesehen haben, wie Millionen Menschen tyrannisiert,<br />
gequält, der Heimat beraubt und ermordet wurden.<br />
(Nicht) zufällig waren die späteren Marktführer, Gustav<br />
Schickedanz (Quelle) schon seit 1932, also vor der Machtergreifung<br />
Hitlers, Mitglied der NSDAP, sowie Josef Neckermann<br />
seit 1933 zuerst Mitglied der SA-Reiterstaffel und ab<br />
1937 Parteimitglied. Im Zuge der Arisierung und Enteignung<br />
von jüdischen Unternehmern wuchsen beide Firmen<br />
durch Käufe diverser Immobilien, Firmen und Fabriken<br />
aus jüdischem Eigentum zu Spottpreisen.<br />
Schickedanz und Neckermann wurden 1948/49 als „Mitläufer“<br />
eingestuft, erhielten in den Jahren danach Stück für<br />
Stück Vermögen und Firmeneigentum <strong>zur</strong>ück und schrieben<br />
etwaige Vergleichszahlungen an jüdische Familien von<br />
der Steuer ab.<br />
Abbildung: Versiegt. Pigmentdruck auf Büttenpapier,<br />
193 x 32 cm, 2015. Ausschnitt 1:1 aus dem zehnfach vergrößerten<br />
Aufschnitt des letzten Quelle-Kataloges 2009 (Auflage<br />
8 Mio.) vor der endgültigen Pleite.
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
58<br />
„Was zum Teufel sind Hobbys?“<br />
Stephan A. Schmidt gefragt von Jonathan Besler<br />
Wie lange machst Du schon Kunst?<br />
Schon seit meinem vorvorletzten Leben. Aber ich war dann<br />
etwas erschöpft und habe in diesem Leben erst einmal Pause<br />
gemacht, bis ich über 40 Jahre jung war. Aber auch das kommt<br />
mir schon wieder wie eine Ewigkeit vor.<br />
Bist Du zufrieden mit dem, was Du machst, und würdest Du<br />
es wieder so machen?<br />
Schon. Vielleicht würde ich bei manch einem älteren Werk inzwischen<br />
hier oder da etwas anders machen, aber generell ist<br />
mir das zu rückwärts gewandt. Jedes Werk ist das Produkt seiner<br />
spezifischen Zeit, hat seine Beweggründe und Umstände,<br />
und hat damit seine Berechtigung – sofern man damals schon<br />
mit Anspruch an die Sache gegangen ist. Und es wäre mir eine<br />
zu fiese Frage, so als ob ich Eltern fünf Jahre später fragen würde:<br />
„Na, schaut Euch Euer Kind mal an. Würdet Ihr es wieder<br />
so machen?“ Dabei hat das Kind längst seine eigene Berechtigung.<br />
Also: Ja. Zweimal ja.<br />
Machst Du außer Deiner Kunst auch noch etwas hauptberuflich?<br />
Gezwungenermaßen, aber deswegen nicht ungern: Werbung,<br />
Text, Grafik, Websites, Konzepte. Seit vielen Jahren. Von meiner<br />
Kunst könnte ich sowieso nicht leben, die ist zu sperrig,<br />
nicht mal inhaltlich, sondern sie passt nun mal kaum in schöne<br />
Häuser an schöne Wände. Andererseits bin ich froh drum,<br />
jenseits meines Jobs meine Kunst in einem zwang- und damit<br />
kommerzfreien Raum machen zu können. Ich kenne Künstler,<br />
die sind fast daran zerbrochen, verkaufsfähige Kunst zu produzieren,<br />
weil der Galerist danach schrie, oder weil sie einfach<br />
Hunger hatten.<br />
Zudem ist‘s ja so, dass 95 Prozent aller Künstler nicht von ihrer<br />
Kunst leben können, und die Hälfte der anderen fünf Prozent<br />
tut auch nur so, als ob sie davon leben würden. Bleiben die 2,5<br />
Prozent, über die immer geredet wird, wenn es um „die Kunst“<br />
geht.<br />
Was sind Deine sonstigen Hobbys?<br />
Ich frage mich gerade, was zum Teufel Hobbys überhaupt sind.<br />
Das, wozu man nicht kommt? Oder das, bei dem man schon<br />
wieder g‘schäftig rumwurschtelt? Dann wäre mein (Anti-)Hobby:<br />
Nichts tun, gemütlich rumsitzen, Müßiggang. Mit Freunden<br />
einfach mal nur zusammensitzen. Alles andere sind für<br />
mich wichtige, sinngebende Interessen: Unsere Galerie bespielen,<br />
Kunst anschauen, darüber lesen, und wenn noch Zeit<br />
bleibt, Literatur, also Sprache und Musik, viel Musik. Ansons-
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
ten mache ich täglich ca. sechs bis sieben Stunden Yoga. Während<br />
ich schlafe.<br />
Warum keine Fotografie?<br />
Ömmm... doch, auch schon. Auf der artig‘15 wird vermutlich<br />
die größte Fotografie von mir sein – bzw. das, was ich aus mehreren<br />
Fotos gebaut habe. Und gerade wegen diesem „Bauen“<br />
sage ich für mich gerne „Fotografik“ dazu.<br />
Andererseits arbeite ich als Künstler wenig mit der Kamera,<br />
weil ich beruflich bereits viel mit Fotografie und der ganzen<br />
Technik drumherum zu tun habe, also eh‘ den ganzen Tag in<br />
Monitor starre, und früher viel als Pressefotograf gearbeitet<br />
hatte. Da komme ich in Sachen Kunst ins Schwimmen; es fällt<br />
mir schwer, einen Trennstrich zu ziehen, ab wann Fotografie,<br />
zumindest meine, für mich nicht mehr Deko oder kapitalistische<br />
Gebrauchsfotografie ist, sondern Kunst. Ähnlich schwer<br />
vorstellbar ist für mich, wenn ich tagsüber Redenschreiber<br />
wäre oder Zeitungsredakteur – also den ganzen Tag Text – und<br />
dann abends noch Gedichte schreiben würde.<br />
Und weil Du in Kunstausstellungen ganz schnell einen Haufen<br />
Leute vor Fotografien stehen hast, die das Bild aus einem<br />
Zentimeter Entfernung aus allen Blickwinkeln betrachten und<br />
dabei die Aussage vergessen. Stattdessen geht es um Körnung,<br />
Rauschen, Repro, Kaschierung, Aludibond oder nicht – den<br />
ganzen Materialschlachtscheiß.<br />
Zudem gibt es bereits mindestens zwei Menschen, die in etwa<br />
so fotografieren, wie ich es auch gerne tun würde: Andreas<br />
Gursky und Taryn Simon. Aber a) gibt es die schon, b) liegt da<br />
die Latte sehr hoch, und c) fehlt mir das Geld für Gursky‘s Hubschrauber<br />
und den LKW, der die riesen Drucke dann <strong>zur</strong> <strong>Ausstellung</strong><br />
fährt, sowie Simons Reisekasse. Sofern mir in diesen<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
speziellen Feldern nicht auch die Ideen ausgehen würden... Ich<br />
habe zwar etliche Fotoprojekte klar vor Augen, aber es gibt soviel<br />
andere Kunst, die auch zu tun ist, und für die ich andere<br />
Ausdruckssprachen und Techniken gefunden habe – fernab<br />
meiner Computer.<br />
Was war bisher Dein größter Erfolg?<br />
Als ich in der 12. Klasse Erster beim Tausendmeterlauf war,<br />
während die ganzen Pseudoschönfußballer ab 800 Meter in<br />
die Büsche kotzten. Ansonsten: keine Ahnung. Folgenreiche<br />
Sachen sind mir lieber als Erfolge; um derentwillen arbeite ich<br />
nicht. Aber um die Frage doch zu beantworten: Es war bisher<br />
jedes Mal wieder der größte Erfolg, ein Werk zu vollenden.<br />
Wie stellst Du Dir Deine Arbeit in zehn Jahren vor?<br />
Erhofft oder befürchtet? Keine Ahnung. Vielleicht entspannter,<br />
vielleicht politischer, falls die neoliberale Leistungsbrühe<br />
noch mehr stinken wird und der globale Laden am Abgrund<br />
steht. Langfristige Erwartungen können aber massiv danebengehen.<br />
Daher lass‘ ich mich lieber überraschen und freu mich<br />
erst mal drauf. Das große Fass Fatalismus kann man dann ja<br />
immer noch aufmachen. Da hätt‘ ich noch ein paar aus den<br />
letzten Leben.<br />
Stephan A. Schmidt<br />
Installationen · Fotografik · Aktionen · Objekte<br />
*1967, lebt in Kempten, Texter, Grafiker, Künstler & Kulturarbeiter, macht<br />
künstlerisch alles außer Malen.<br />
www.artig.st/stephan-a-schmidt<br />
59
Leh<br />
60<br />
Ab<br />
r<br />
Peter Steininger braucht nicht viele Worte. Sondern...
61<br />
lbinde<br />
Ztönfarben<br />
Öm Gasbeton<br />
Ton<br />
iegel
62<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
„Mir platzt der Kopf<br />
vor Ideen“<br />
Peter Steininger gefragt von Stephan A. Schmidt<br />
Auf Deiner Website reihen sich bunt durcheinander Flaggen, Fische, Dot Paintings,<br />
einfarbige Silhouetten und Sportvereinslogos aneinander. Was ist davon<br />
für Dich am meisten Kunst? Oder wäre es nicht sogar schöner, wenn das einfach<br />
scheißegal wäre?<br />
Ich möchte es schon etwas kategorisieren: Firmen und Vereinslogos weniger Kunst,<br />
alles andere mehr Kunst.<br />
Ein Gönner zahlt Dir ein Jahr lang pro Monat ein gutes Gehalt, damit Du Kunst<br />
machst. Wie viel und was malst Du?<br />
24 Stunden pro Tag – mir platzt der Kopf vor Ideen!<br />
Zweiter Teil der Frage: Der Gönner verdoppelt das Gehalt, wenn Du alle drei Wochen<br />
ein Werk ablieferst. Verdirbt Dir das den Spaß und warum?<br />
Nö, warum? Es würde mich nur noch mehr anspornen.<br />
Was muss man tun, damit Du ein vier Meter großes Dot Painting malst?<br />
Mir das Spiderman-Kostüm überwerfen!
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
63<br />
Deinem Sohn fällt ein, dass er unbedingt Kunst studieren will. Was sagst Du<br />
ihm?<br />
Do it!!!<br />
Wenn alle Menschen Dot Paintings malen würden, worin würden sich Deine unterscheiden?<br />
Woran erkennt man einen echten Steininger?<br />
Es würden komplett einzigartige Werke entstehen – wie meine.<br />
Auf dem Weg von der Idee bis zum Verkauf und Aufhängen eines Bildes – welche<br />
sind dabei die schönsten Momente?<br />
Alle.<br />
Eine neue Regierung verbietet Kunst, weil überflüssig und sinnlos. Was machst<br />
Du?<br />
Zur Waffe greifen.<br />
Zum Schluss was ohne Kunst: Du bist auf einer einsamen Insel, auf der es wirklich<br />
alles gibt, und von allem zu viel. Was schmeißt Du als erstes runter?<br />
Alle Wecker und Uhren!!!<br />
Peter Steininger<br />
Stone Art<br />
*1964, lebt in Kempten, schafft Bilder mit Naturmaterialien auf Leinwand, inspiriert durch die<br />
Technik der Aboriginal Dot Style Paintings.<br />
www.peter-steininger.com
Abbildung: Aurora, 2015. Pigmente auf Leinwand, 80 x 100 cm
65<br />
Die Kraft der Farben<br />
von Mercedes Vetter-Rodriguez
66<br />
Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
„Es gibt nicht nur<br />
eine ‚richtige‘ Richtung“<br />
Mercedes Vetter-Rodriguez gefragt von Klaus Kiechle<br />
Wie hast Du Deine Liebe <strong>zur</strong> Malerei entdeckt?<br />
Ich war zwar schon als Kind sehr kreativ und habe Mengen an Papier und Buntstiften<br />
verbraucht, aber so richtig mit der Malerei begonnen habe ich vor ca. 25 Jahren.<br />
Würde Dir Deine Kunst helfen, dramatische Einschnitte in Dein Leben besser zu<br />
bewältigen?<br />
Ja, davon bin ich überzeugt.<br />
Würde sich Dein Malstil verändern, wenn Du nur die Farben Schwarz und Weiß<br />
<strong>zur</strong> Verfügung hättest?<br />
Mit Sicherheit wäre das eine Chance etwas Neues auszuprobieren. Im Leben und erst<br />
recht als Künstler muss man sich ständig weiterentwickeln. Somit ist das für mich<br />
sicherlich auch kein Problem, sondern eher eine Herausforderung.<br />
Keine Gedanken an das Malen verschwenden, keinen Pinsel in die Hand nehmen!<br />
Sind solche Ruhephasen für Dich wichtig und wie lange können sie dauern?
Was macht gute Kunst mit Dir?<br />
Kreative Phasen sind immer wichtig und manchmal auch nötig.<br />
Bei mir können die Ruhephasen allerdings schon mal zwei<br />
bis drei Monate dauern.<br />
Was bezeichnest Du als Heimat?<br />
Meine Heimat ist der Ort, an dem ich mich wohlfühle und es<br />
mir gut geht.<br />
Steht bei Dir der leibliche Genuss wie gutes Essen und Trinken<br />
im Zusammenhang wie Du Deine Bilder gestaltest?<br />
Keine Ahnung! Ich genieße beides sehr, nur werde ich beim<br />
Malen nicht so schnell satt.<br />
Wenn Du Deinen Kindern nur einen Rat fürs Leben geben<br />
könntest, welcher wäre das?<br />
Sein Ziel nie aus den Augen verlieren!<br />
Wovon hast Du Dich befreit?<br />
Von dem Gedanken, dass es im Leben nur eine ‚richtige‘ Richtung<br />
gibt.<br />
Mercedes Vetter-Rodriguez<br />
Malerei<br />
*1948, lebt in Probstried (Oberallgäu), malt mit selbst hergestellten Farben<br />
für individuelle Farbnuancen.<br />
www.rodriguez-vetter.de<br />
Eintauchen<br />
in dieWelt der<br />
Pigmente<br />
www.kremer-pigmente.de
von Florian Wendel<br />
Le|bens _<br />
Wobei es etwas wie eine „unberührte Natur“<br />
so gut wie gar nicht mehr gibt. Kaum ein<br />
Ort, in dem der Mensch nicht auf irgendeine<br />
Art und Weise ins Landschaftsbild<br />
eingegriffen hätte.<br />
68
Einerseits formen wir unsere<br />
Umwelt nach bestimmten<br />
Gesichtspunkten, andererseits<br />
leben wir in ihr und lassen uns<br />
durch sie beeinflussen.<br />
|raum<br />
Abbildungen: whitescape #03, 2015. Fotografie, 47 x 48 cm<br />
Parkplatz, 2014. Fotografie, 45 x 30 cm
70<br />
Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />
„Hin und wieder nichts“<br />
Florian Wendel gefragt von Maria Kiechle<br />
In Deinen Fotos treffen sich oft Architektur und Natur. Was fasziniert<br />
Dich daran?<br />
Mich interessieren Lebensräume, egal ob künstlich geschaffen<br />
oder natürlich. Wobei es etwas wie eine „unberührte Natur“ so<br />
gut wie gar nicht mehr gibt. Kaum ein Ort in dem der Mensch<br />
nicht auf irgendeine Art und Weise ins Landschaftsbild eingegriffen<br />
hätte. Für mich besteht da eine Art Wechselwirkung.<br />
Einerseits formen wir unsere Umwelt nach bestimmten Gesichtspunkten,<br />
andererseits leben wir in ihr und lassen uns<br />
durch sie beeinflussen.<br />
„Das Leben ist kein Ponyhof“! Was empfindest Du als lästig?<br />
Mich entscheiden zu müssen.<br />
Bist Du eher Einzelkämpfer oder Mannschaftssportler?<br />
Eigenbrötler mit Teamfähigkeit.<br />
Du hast als zweiten Beruf Fotografie studiert. Warum?<br />
Weil ich die Möglichkeit hatte,<br />
weil ich mich am besten durch Bilder ausdrücke,<br />
weil mir Zeichnen oder Malen nicht liegt,<br />
weil ich wissen wollte, ob es Bielefeld wirklich gibt.<br />
Man sagt: Gute Künstler seien auch gute Köche! Wo siehst Du<br />
da einen Zusammenhang?<br />
In beidem sollte man die Grundlagenlagen beherrschen und<br />
sie wieder vergessen, wenn es gut werden soll. Dazu noch etwas<br />
Kreativität und Lust am Ausprobieren, auch wenn’s dann<br />
hin und wieder im Eimer landet.<br />
Auf was könntest Du nicht verzichten?<br />
Diese Frage zu beantworten ohne schnulzig oder abgedroschen<br />
zu klingen, ist für mich fast nicht möglich. Umgekehrt<br />
geantwortet, würde ich in materieller Hinsicht gerne auf mehr<br />
verzichten als ich es im Moment tue.<br />
Was würdest Du gerne wissen wollen?<br />
Manchmal alles. Hin und wieder nichts.<br />
Florian Wendel<br />
Fotografie<br />
*1977, lebt in Kempten, fotografiert Natur, Menschen und Lebensräume.<br />
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74<br />
das artig<br />
Lexikon<br />
Der Verein<br />
artig, der: Substantiv, maskulin. Verein,<br />
eingetragen im Registergericht am Amtsgericht<br />
Kempten unter dem Namen „artig<br />
/art interessengemeinschaft e.V.“; gegründet<br />
2009; Vereinszweck: Förderung<br />
von Kunst und Kultur; bestehend aus aktiven<br />
Mitgliedern aus Kempten und dem<br />
Allgäu (2015 ein Duzend Künstlerinnen<br />
und Künstlern) sowie Fördermitgliedern<br />
(nicht zwangsläufig Künstler, Stand Anfang<br />
2015: über 100 Fördermitglieder);<br />
richtet seit 2009 das Kunst- und Kulturfestival<br />
artig (s. dort) aus, betreibt seit<br />
2012 die Galerie kunstreich (s. dort) und<br />
lobt seit 2014 international den eigenen<br />
artig Kunstpreis aus.<br />
Das Festival<br />
artig, die: Substantiv, feminin. Eigenname,<br />
klein geschrieben, für<br />
das große Kunst- und Kulturfestival<br />
des Allgäuer Künstlervereins<br />
artig e.V.; etabliert seit 2009, seit<br />
2011 alle zwei Jahre als Biennale<br />
in der Markthalle Kempten. Mit<br />
der jeweiligen Jahreszahl gekennzeichnet<br />
der Titel für das entsprechende<br />
Festival, z. B.: artig‘15.<br />
Die Galerie<br />
kunstreich, das: Substativ, Neutrum.<br />
Eigenname, klein geschrieben,<br />
für vom Verein artig<br />
e.V. betriebene Galerie in der<br />
denkmalgeschützten ehemals<br />
reichsstädtischen Münze in der<br />
Kemptener Altstadt; eröffnet im<br />
April 2012 und seither dauerhaft<br />
bespielt mit <strong>Ausstellung</strong>en<br />
verschiedener Genres; bereits<br />
32 Kunstausstellungen in den<br />
ersten drei Jahren sowie weitere<br />
Veranstaltungen wie Konzerte,<br />
Lesungen, eine Schreibwerstatt<br />
namens wortreich und die Dialogreihe<br />
namens geistreich.<br />
Beim<br />
„Salon des Refusés“<br />
2014 präsentierte<br />
das kunstreich<br />
ausjurierte Kunst:<br />
ganze 130 Werke<br />
hingen in dem<br />
denkmalgeschützten<br />
Gebäude.<br />
Die artigen Künstler, mit<br />
Helfern und Partnern – so<br />
vielfältig wie die Kunst...
Vom kurzen<br />
Feuerwerk zum<br />
Dauerbrenner<br />
75<br />
Nichts ist beständiger als der Wandel:<br />
2009 bis 2011 zogen wir einmal im Jahr<br />
mit viel Tamtam, mit vielen Künstlern<br />
und ihren Werken in die Kemptener<br />
Markthalle. Und nach zehn Tagen ging<br />
jeder wieder seines Weges, das kurze<br />
Feuerwerk war vorbei, die Kunst wie der<br />
Verein waren heimatlos.<br />
Drei Jahre später taten sich neue<br />
Türen auf. Im April 2012 öffneten wir<br />
im Herzen der Kemptener Altstadt einen<br />
außergewöhnlichen Ort wieder für<br />
die Allgemeinheit, der viele Jahre lang<br />
verschlossen dahinschlummerte: die<br />
ehemals reichsstädtische Münze in der<br />
Schützenstraße, deren Mauern aus dem<br />
15. Jahrhundert stammen. Sie beherbergt<br />
nun die Galerie kunstreich: Wo<br />
früher Geld geprägt wurde, prägen heute<br />
Kunst und Kultur ein anderes „Kapital“<br />
für unsere Gesellschaft.<br />
Alle sechs Wochen präsentieren wir<br />
hier über das ganze Jahr Einzel- oder<br />
Gruppenausstellungen mit Kunst aus<br />
nah und fern, von jung und alt, von Malern,<br />
Bildhauern oder Graffitti-Künstlern.<br />
Wie alle Aktivitäten betreibt der Verein<br />
auch die Galerie ehrenamtlich. Daher<br />
sind wir für jede Spende, jedes Fördermitglied,<br />
jeden Postkarten-Kauf und jeden<br />
übernommenen Galerie-Dienst dankbar.<br />
Infos kunstreich<br />
• 3 Tage in der Woche geöffnet (Sa & So:<br />
11 bis 17 Uhr, Di: 16 bis 20 Uhr)<br />
• über 4.200 Besucher im Jahr 2014<br />
• Bewerbungen aus der Region wie von<br />
international aktiven Künstlern; bis zu<br />
1 Jahr im Voraus ausgebucht<br />
• 2014 Ausschreibung des ersten artig<br />
Kunstpreises; künftig alle zwei Jahre<br />
• Adresse: Schützenstr. 7, 87439 Kempten<br />
• Eintritt: generell frei<br />
• alle bisherigen <strong>Ausstellung</strong>en im Überblick:<br />
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kunstreich ist keine klassische Galerie.
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Smells like Sperm Spirit,<br />
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Heavy Metal,<br />
Klaus Kiechle<br />
Deception,<br />
Sandra Geiger<br />
Aarian,<br />
Sonja Hüning<br />
Stimmung,<br />
Mercedes R. d. Vetter<br />
Geborgenheit,<br />
Ulrich Haas<br />
Anno domini<br />
Cube exploded,<br />
Boris Bösker<br />
Beginnings,<br />
Crash Vorich<br />
Don Quixote,<br />
Helmuth Kittel<br />
Siesta,<br />
Mercedes R. d.<br />
Vetter<br />
Kotzkatze,<br />
Luzia Werner<br />
Gedanke in Weiß,<br />
Luzia Werner<br />
Anno domini,<br />
Maria Kiechle<br />
Das, was ist, kann auch<br />
andersartig sein, je<br />
nachdem, wie man´s<br />
sieht.<br />
81<br />
arTiger,<br />
Susanne Praetorius<br />
Torte Llini,<br />
Stephan A. Schmidt<br />
Boote,<br />
Mercedes R.d. Vetter<br />
Das, was ist...,<br />
Susanne Praetorius<br />
Quo Vadis,<br />
Klaus Kiechle<br />
Brotlose Kunst,<br />
Klaus Kiechle<br />
Faust,<br />
Boris Bösker<br />
Immer schön sauber<br />
bleiben, Maria Kiechle<br />
Verona,<br />
Günther Band<br />
Schöpfung,<br />
Peter Morgner<br />
Stühle am Strand,<br />
Günther Band<br />
artig grüsst,<br />
Mercedes R. d. Vetter<br />
Katze,<br />
Helmuth Kittel<br />
Tiger,<br />
Helmuth Kittel<br />
Ist das Kunst...,<br />
Maria Kiechle<br />
Artig,<br />
Gwendolyn Boos<br />
Buntvieh,<br />
Gwendolyn Boos<br />
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Peter Morgner<br />
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Rechenschieber,<br />
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Alles Zebra,<br />
Werner Kimmerle<br />
In der tiefen Stille meines<br />
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600 Hoinzen,<br />
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Dreh Dich um, Du<br />
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Zitate, gesammelt von Klaus „Bschese“ Kiechle<br />
Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings lange dauern.<br />
Werbespruch der Leica-AG<br />
Die Fotografie lehrt, dass wie gut Du siehst, nichts damit zu tun hat, wie gut Du siehst.<br />
Autor unbekannt<br />
Ein Foto wird meistens nur angeschaut – selten schaut man in es hinein.<br />
Ansel Adams, 1902-1984<br />
Das Auge macht das Bild und nicht die Kamera.<br />
Gisèle Freund, 1908-2000<br />
Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zu viel um die photographische Technik und zu<br />
wenig um das Sehen.<br />
Henri Cartier-Bresson, 1908-2004<br />
85<br />
Wer als Anfänger die Gestaltungsregeln der Fotografie ignoriert, hat keinen Verstand. Wer sich<br />
aber fotolebenslang daran klammert, hat keine Phantasie.<br />
Detlev Motz, *1946<br />
Bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder unfotogenen Motiven ist es eine Kunst, NICHT auf den<br />
Auslöser zu drücken!<br />
Andreas Feininger, 1906-1999<br />
Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig<br />
wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken,<br />
die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.<br />
Andreas Feininger, 1906-1999<br />
Klar war die Ausrüstung teuer und ich mache keine besseren Bilder dadurch. Aber ich habe jetzt<br />
mehr Spaß an meinen schlechten Bildern.<br />
Heiko Kanzler, *1970<br />
Kreativfilter haben mit Kreativität soviel zu tun, wie Kunsthonig mit Kunst.<br />
Bob Shell, *1946<br />
Ein Fotograf ist ein Taschendieb, der den Leuten auf der Straße einen Augenblick stiehlt, um ihn<br />
dann schließlich allen zu zeigen.<br />
Autor unbekannt<br />
Es wird Zeiten geben, in welchen Du ohne Kamera auf dem Feld bist. Und dann wirst den herrlichsten<br />
Sonnenuntergang oder die schönste Szene erleben, die Du je gesehen hast. Sei nicht<br />
bitter , weil Du es nicht aufnehmen kannst. Setze Dich, versinke hinein und genieße es!<br />
DeGriff
ankeschön<br />
<strong>artig'15</strong> gäbe es nicht ohne...<br />
86<br />
Artist Casting<br />
Katja Egli, Maria Kiechle, Susanne Praetorius<br />
Hanging Commitee<br />
Sonja Hüning, Susanne Praetorius<br />
with the helping hands of Bernd Hüning und Thomas Scherer<br />
Sound Engineering Management, Daily Money Counting, Master of Kartenvorverkauf,<br />
Kommerzienrat of Stille Auktion<br />
Klaus „Bschese“ Kiechle<br />
Band & Program Hunting<br />
Klaus Bschese Kiechle, Stephan A. Schmidt<br />
Queen of Nuts and Bolts and Odds and Sods and Bar Staff / Decoration Equipment<br />
Maria Kiechle<br />
Bar Masters<br />
Christine, Nora, Ralf<br />
Coktailmiezen<br />
Eva, Inke, Ulrike<br />
Tresenversorgungsassistenz<br />
Anke, Benny, Christa, Christine, Dieter, Emily,<br />
Giovanna, Gitti, Guni, Lisa, Ulrike, Richy,<br />
Rita, Sabrina, Simone, Steffi, Ute, Walter<br />
Doormen<br />
Dieter, Matze, Queini<br />
Catering<br />
Christa, Christine Herzog, Giovanna, Mary,<br />
Angeliki Velvelidou, Bäckerei Speiser Waltenhofen<br />
Beverages & Bar Support<br />
Brauerei Härle, Rapunzel Naturkost, eldosti<br />
Wir danken unseren Freunden, Familien und Mitgliedern,<br />
Sponsoren und Anzeigenkunden für all ihr persönliches<br />
und finanzielles Engagement, das die artig‘15 überhaupt<br />
erst möglich macht, und unseren (Ehe-)Partnern, Kindern,<br />
Haus- und Nutztieren für all die Geduld.<br />
Veranstalter<br />
artig / art interessengemeinschaft e.V.<br />
Schützenstr. 7, 87435 Kempten, 0831 - 512 87 - 17 o. 0831 - 223 55, Fax: 0831 - 512 87 - 27<br />
info@artig.st // www.artig.st<br />
vertretungsberechtigter Vorstand gemäß § 26 BGB:<br />
Stephan A. Schmidt (Vorsitzender), Susanne Praetorius, Krešimir Crash Vorich<br />
Spendenkonto (bitte sofort nutzen)<br />
artig e.V. • Sparkasse Allgäu • BLZ 733 500 00 • Konto-Nr. 514 412 089<br />
Head (over Heels) of Organisation, Internal Politics, Foreign & Finance Affairs<br />
Stephan A. Schmidt<br />
Exhibition & Light Engineering, Best Runner (I – IV.) & Facility Management<br />
Thomas Scherer<br />
Best Runner V. & Facility Management Assistance<br />
Giovanna, Thomas Guggemos, Matthias Herzog, Bernd<br />
Hüning, Sonja Hüning, Christa Kretz, Richy Richter, Peter<br />
Steininger, Mercedes Vetter-Rodriguez, Klaus Vetter, Florian<br />
Wendel<br />
Branding, Communication, Advertising, Design, Layout, Repro, Editorial Staff<br />
Stephan A. Schmidt, Katja Egli<br />
Artist Photography<br />
Katja Egli<br />
Chief Executive Officer of Künstlerpostkarten and Werkbeschilderung<br />
Florian Wendel<br />
Biggest Banner Driver and Hanger<br />
Matthias Herzog<br />
Interviews Desk<br />
Thomas Scherer<br />
Final Quick & Dirty <strong>Magazin</strong>e Editing<br />
Katja Egli, Susanne Praetorius<br />
Website Production & Editing, Social Media, Data Management<br />
Katja Egli, Stephan A. Schmidt<br />
and many more jobs and helpful support<br />
by many more and especially Kulturamtsleiter Martin Fink,<br />
Klavierhaus Gelück, Nickl Ton- & Lichttechnik, Kempten<br />
Tourismus- & Veranstaltungsservice, FairKauf Allgäu / Maxim<br />
Dick für die Sitzmöbel, Allgäuer Auktionshaus Kühling<br />
für die Mülltonne, Primavera Life GmbH für die Bühne<br />
Herausgebender Verlag, Media & Publishing:<br />
KuMaKom Gesellschaft für Kultur- und Markenkommunikation UG<br />
(haftungsbeschränkt), Frühlingstraße 2, 87439 Kempten, Fon: 0831 - 512 87 - 28,<br />
info@kumakom.de<br />
© 2015. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Fotos, Grafiken und Texte sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Kopie oder<br />
Reproduktion auch ausschnittsweise und gleich welcher Art nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Urhebers und des Herausgebers.<br />
Die Rechte an den Werkfotos liegen, sofern nicht anders angegeben, bei den<br />
jeweiligen Künstlern.<br />
artig wird von den Machern des Kapitalismus empfohlen.<br />
Ohne Euch sähen wir noch älter aus.
BEI UNS IST ES KEINE<br />
KUNST, DEN IDEALEN<br />
WOHNRAUM ZU FINDEN.<br />
Malen Sie sich allein unsere große Auswahl<br />
an Eigenheimen und Mietwohnungen aus:<br />
Darin werden Sie garantiert Ihren Traum von<br />
den eigenen vier Wänden entdecken.<br />
Vielleicht sogar mit Atelier.<br />
Willkommen zuhause!<br />
Bau- und Siedlungsgenossenschaft eG<br />
Im Oberösch 1 | 87437 Kempten-Sankt Mang<br />
info@bsg-allgaeu.de | www.bsg-allgaeu.de
GROSSKUNST ⁄⁄ KLEINKUNST ⁄⁄ HALBKUNST ⁄⁄ MEHRKUNST UND...<br />
... JETZT AUCH BRAUKUNST.<br />
Das helle, naturtrübe Fidelio mit dem Bio-Siegel und die leckeren SeeZüngle gibt<br />
es auch <strong>zur</strong> artig‘15 und in der Galerie kunstreich in Kempten. www.haerle.de