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artig'15 Magazin zur Ausstellung

Das Magazin zur Ausstellung der artig'15 in der Markthalle Kempten - mit allen Künstlern, vielen Werken und Interviews

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AUSGABE JUNI<br />

2015 HEFT NR. 5<br />

€ 2,00 SCHUTZ<br />

GEBÜHR<br />

MAGAZIN ZUR AUSSTELLUNG<br />

4 2 6 0 1 8 2 2 1 0 0 2 4<br />

4 2 6 0 1 8 2 2 1 0 0 3 1


„<br />

Große Geister<br />

mittelmäßige reden<br />

Kleingeister


eden über Ideen,<br />

über Ereignisse,<br />

3<br />

reden über Leute.”<br />

Eleanor Roosevelt, 1884 – 1964, US-Politikerin und Menschenrechtsaktivistin


Bio-Pionier seit 1974<br />

Erleben Sie Rapunzel!<br />

Feines<br />

Mittags–<br />

Menü<br />

Seien Sie live dabei in der Produktion<br />

von Nussmus, Müsli & Co und<br />

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Wir freuen uns auf Sie!<br />

Anmeldung: Telefon 08330/529-1151<br />

Entdecken Sie in unserem modernen<br />

Bio-Laden ein reichhaltiges Angebot.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Fr: 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa: 8.00 – 12.30 Uhr<br />

Lassen Sie sich kulinarisch verwöhnen!<br />

Den aktuellen Wochen-Speiseplan finden<br />

Sie unter www.rapunzel.de/casino.<br />

Mittagstisch:<br />

Mo – Fr: 12.30 – 13.30 Uhr<br />

KULTUR<br />

Rapunzel kost<br />

Denn der Mensch lebt nicht vom (Bio-) Brot allein!<br />

16.07. Märchen „1001 Nacht“<br />

mit Annika Hofmann 15 & 20 Uhr<br />

28.07. Kino Pepe Mujica – Der Präsident<br />

18 & 20 Uhr<br />

13.08. ImproTheater Die Wendejacken, 20 Uhr<br />

25.08. Kino Away We Go – Auf nach Irgendwo<br />

08.10. Kochshow mit Zauberin Astrid Gloria, 19 Uhr<br />

18 & 20 Uhr<br />

20.10. Kino Can’t Be Silent, 18 & 20 Uhr<br />

12.11. Vortrag Bienen verstehen<br />

von Martin Ott, 20 Uhr<br />

24.11. Kino Viel Gutes erwartet uns, 18 & 20 Uhr<br />

03.12. Vortrag Quinoa – Kraftkorn der Inka,<br />

mit Menü, 18 Uhr<br />

15.12. Kino Die Kunst sich die Schuhe zu binden<br />

17:30 & 20 Uhr<br />

Anmeldung: Telefon 08330/529-1156 | www.rapunzel.de/erleben | Rapunzel Naturkost · Rapunzelstraße 1 · 87764 Legau<br />

Wir machen Bio aus Liebe.


EDITORIAL<br />

Willkommen <strong>zur</strong>ück im Kunstwohnzimmer<br />

Lasst uns über Ideen reden!<br />

Liebe Kunstliebhaber und Kulturgenießer, liebe Freunde<br />

und „Artgenossen“, willkommen zu unserem fünften<br />

Kunst- und Kulturfestival, hereinspaziert <strong>zur</strong> artig‘15.<br />

Unser Kollege Matthias Herzog hat einen Affen gemalt.<br />

Was eine bescheuerte Idee: Ein Affe sitzt alleine auf einem<br />

grünen Sofa vor einem Kamin und blickt verloren nach<br />

rechts aus dem Bild. Der Titel: Dreaming. Ich habe nicht die<br />

geringste Ahnung, was Matthias damit sagen will. Aber das<br />

Bild sagt mir etwas. Wenn Platz wäre, würde ich es über<br />

meinen Arbeitsplatz hängen, dort, wo ich die meiste Zeit des<br />

Tages verbringe: als gemalte Mahnung und als Idee, mich<br />

– nur vor mir selbst – zum Affen zu machen und auf einem<br />

Sofa, fernab vom Schreibtisch, im Müßiggang zu träumen,<br />

grundlos und ohne weiteres Ziel Ideen nachzuhängen.<br />

Irgendwelchen Ideen.<br />

„Für was?“, würden Sie mich dann fragen. „Für nix“, würde<br />

ich antworten. Und: „Für was Gutes vielleicht, jedenfalls<br />

nichts Schlechtes.“ Konkretisieren und aussortieren kann<br />

ich ja erst später.<br />

Von Albert Einstein ist bekannt, dass er forschte, weil er<br />

forschen wollte, einfach weil es ihn juckte. Ohne Ziel, ohne<br />

den konkreten Gedanken, vielleicht in 100 Jahren schneller<br />

durch‘s Weltall zu reisen. These – Antithese, ein hinreißendes<br />

Spiel. Einstein sagte: „Eine wirklich gute Idee erkennt<br />

man daran, dass Ihre Verwirklichung von vornherein als<br />

ausgeschlossen erscheint.“<br />

Künstler haben da einen Vorteil: Sie können solche Ideen<br />

malen, bildhauern und in Form bringen, auch wenn die<br />

Verwirklichung ausgeschlossen erscheint. Oder texten und<br />

dichten jenseits möglicher und unmöglicher Wahrheiten.<br />

Noch abstrakter als die bildende Kunst – in der das<br />

Auge immer etwas rational Erkennbares sucht – formt die<br />

Musik Ideen in Tonfolgen. Über diese Kunstform spricht<br />

der berühmte deutsche Künstler Gerhard Richter mit fast<br />

neidischer Bewunderung: Sie könne direkter, ja am unvermitteltsten<br />

wahr- und aufgenommen werden, ohne Umweg<br />

über den Verstand, der immer nur verstehen will und nicht<br />

nur empfinden kann.<br />

Ideen erst einmal um der Idee willen? Verwirklichung<br />

ausgeschlossen? Ein frommer Wunsch oder gar abstrakt?<br />

Gerade heutzutage, wo möglichst vieles einen Sinn, einen<br />

Nutzen, bestenfalls einen geldwerten haben muss, hört sich<br />

das unsinnig an.<br />

Doch es gab einmal ein Land, in dem es solches gab –<br />

oder zumindest als Ideal seit dem Ende des 18. Jahrhunderts<br />

proklamiert wurde: Das Land der Dichter und Denker. Also<br />

mit zweierlei Ideen, einmal aus der Kunst, und einmal aus<br />

der Wissenschaft. Oder einfach gesagt: Die einen hatten die<br />

praktischen Ideen, um es der Menschheit auf diesem Planeten<br />

komfortabler zu machen, und die anderen schrieben<br />

Bühnenstücke, Gedichte, musizierten und malten zwischen<br />

Dies- und Jenseitigem.<br />

Heute heißt es „Deutschland – Land der Ideen“. Diese seit<br />

zehn Jahren laufende Initiative wurde mit der Fußball-WM<br />

2006 im Blick von einem Duo aus Bundesregierung und dem<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gestartet,<br />

um laut Selbstverständnis „positive“ nationale Symbole zu<br />

verwenden und leistungsmotivierende Impulse zu senden.<br />

Das Startgeld von 10 Millionen Euro brachte damals der BDI<br />

ein – um einmal den Reiter zu benennen und dann auch<br />

das Ross zu kennen: Es geht nicht um das Land, sondern<br />

den Standort. Die „Ideen“ aber sind hier weder Ross noch<br />

Reiter, sondern das Futter. Ideen, und damit sind nunmehr<br />

nur verwertbare gemeint, braucht man hier von Denkern<br />

und nicht von Dichtern. Letztere sind ja auch nicht dafür<br />

bekannt, Arbeitsplätze zu schaffen oder zumindest groß am<br />

Konsum teilzunehmen, während sie dichten oder malen.<br />

Diese Künstler haben nur – um diesen differenzierenden<br />

Themenausflug abzuschließen und zum Ursprung <strong>zur</strong>ückzukehren<br />

– entweder nicht realisierbare Visionen von einer<br />

besseren Welt oder auch nur völlig bescheuerte Ideen: z.B.<br />

Affen, die auf Sofas sitzen und träumen.<br />

So bleibt es nun an Ihnen, liebe Besucher der artig‘15,<br />

solche Ideen entweder zu entdecken oder ihnen kopfschüttelnd<br />

den Rücken zuzuwenden. Denn egal ob in einem Musikstück<br />

auf der Bühne oder in einem Werk in der Kunstausstellung:<br />

Ideen, auch auf den ersten Blick sinnlose bis hin zu<br />

zweckfreien, sind das, was einem jeden Kunstwerk innewohnt.<br />

Und bestenfalls zu weiteren inspiriert.<br />

Dass wir über Ideen sprechen, z.B. bei einem Kaffee auf<br />

einem Sofa in unserem „Kunstwohnzimmer“, das wünsche<br />

ich uns allen während der artig‘15.<br />

In diesem Sinne – und tausend Dank an alle Helfer und<br />

Förderer,<br />

Ihr Stephan A. Schmidt, Vorsitzender<br />

PS: Die erste artig‘09 war zuerst auch so eine bescheuerte,<br />

schöne Idee...<br />

5


Inhalt<br />

Kosmos voller Gedanken<br />

Menni Bachauer ................... 12<br />

Heimat sehen<br />

Jonathan Besler.................... 16<br />

Der Ernst des Lebens<br />

Thomas Guggemos ................. 20<br />

Gemalte Gesichter<br />

Monika Herlein .................... 24<br />

Herein!<br />

Matthias Herzog ................... 28<br />

Raus aus der Zwangsjacke<br />

Sonja Hüning ...................... 32<br />

6<br />

Weil das Leben bunt ist<br />

Klaus „Bschese“ Kiechle. ........... 36<br />

Zeitdokumente<br />

Maria Kiechle ..................... 40<br />

concrete<br />

Amrei Müller ...................... 44<br />

Wir bedanken uns artig für die vielartige Unterstützung bei:


Rostig<br />

Peter R. Müller..................... 48<br />

Blaue Stunde<br />

Susanne Praetorius ................ 52<br />

Denkmuster<br />

Stephan A. Schmidt ................ 56<br />

Von Abtönfarben bis Ziegel<br />

Peter Steininger.................... 60<br />

Die Kraft der Farben<br />

Mercedes Vetter-Rodriguez ......... 64<br />

Le|bens|raum<br />

Florian Wendel .................... 68<br />

Alle 15 Künstler<br />

im Interview<br />

Zehn artig-Künstler und fünf eingeladene<br />

Gastkünstler stellen auf<br />

der artig‘15 aus. Teils sind sie sich<br />

zum ersten Mal beim Vorbereitungstreffen<br />

begegnet; teils sind<br />

sie Freunde seit Jahren. Da ergeben<br />

sich untereinander viele Fragen.<br />

Wir wollen Sie an diesem Kennenlernen<br />

teilhaben lassen. Alle<br />

möglichen Personenkombinationen<br />

wären aber über 100 Gespräche.<br />

Also haben wir gelost: Jede/r<br />

stellte der zugelosten Person<br />

schriftlich und anonym Fragen. So<br />

beantwortete jede/r Fragen, ohne<br />

den Namen des Interviewers zu<br />

kennen, und war beim Antworten<br />

nicht abgelenkt von einem bekannten<br />

oder unbekannten Gesicht.<br />

Wie offen und ehrlich die 15<br />

Künstler trotzdem (oder vielleicht<br />

gerade deswegen) geantwortet<br />

haben, lesen Sie in den 15 Interviews.<br />

Editorial ..................................................... 5<br />

Programm <strong>zur</strong> artig‘15 ....................................... 9<br />

artig Lexikon................................................. 74<br />

3 Jahre Galerie kunstreich.................................... 75<br />

artig mit nach Hause nehmen ................................80<br />

Was über Fotografie schon alles gesagt wurde............... 85<br />

Dank und Impressum ........................................ 86<br />

Die Macher: der artig e.V.<br />

Hinter dem artig-Festival in der Kemptener Markthalle steht der<br />

Allgäuer Künstlerverein artig / art Interessengemeinschaft e. V. – voll &<br />

ganz, ehrenamtlich & idealistisch, im besten Glauben an den Wert einer<br />

möglichst pluralistischen Kunst- und Kulturlandschaft auch in ländlichen<br />

Regionen.<br />

Gegründet 2009, veranstaltete die damals gut ein Duzend Künster zählende<br />

Gruppe die erste artig‘09. Damals wie heute engagieren sich alle<br />

Beteiligten für den Vereinszweck: die Förderung von Kunst und Kultur.<br />

Zur großen artig kam 2012 ein zweites Vereins-Baby: die Galerie<br />

kunstreich im Herzen der Kemptener Altstadt. Seitdem bieten die artigen<br />

mit diesem Kulturort die bislang einzige Einrichtung in Kempten,<br />

in der das ganze Jahr hinweg wechselnde <strong>Ausstellung</strong>en mit zeitgenössischer<br />

Kunst zu sehen sind.<br />

Mehr über Verein und Galerie lesen Sie ab Seite 74.<br />

7


Füssener Straße 64<br />

D-87437 Kempten<br />

www.f64architekten.de<br />

info@f64architekten.de<br />

Fon 0831 960168-0<br />

Kunst ist kein Luxus,<br />

sondern eine Notwendigkeit.


Festival-<br />

Programm<br />

Sa 20. Juni 15 · 20 Uhr<br />

ORANGE *<br />

Das sommerliche<br />

Live-Heimspiel der<br />

Allgäuer Percussion-,<br />

Schlagwerk-, Didgeridoo-,<br />

Kehlkopfgesang-und<br />

Elektronik-Sektion<br />

mit dem<br />

Sänger von Rainer<br />

von Vielen!<br />

So 21. Juni 15 · 20 Uhr<br />

DER STILLE KOMMANDEUR *<br />

Die neue Band um<br />

HF Coltello reist on<br />

the metal soul road,<br />

mit ihrer ersten<br />

Platte auf dem<br />

Rücksitz, aus der<br />

Hauptstadt in die<br />

Heimat des Gitarristen<br />

und Sängers.<br />

Mo 22. Juni 15 · 20 Uhr<br />

„GELD FRISST KUNST“<br />

...und „Kunst frisst<br />

Geld“: Lesung und<br />

Autorengespräch<br />

mit Markus Metz<br />

und Georg Seeßlen,<br />

die das aktuell diskutierte<br />

Pamphlet<br />

über den Kunstmarkt<br />

geschrieben haben.<br />

Di 23. Juni 15 · 20 Uhr<br />

OPEN STAGE. Deine Bühne.<br />

Bühne frei für Denker,<br />

Dichter, Musiker<br />

und Akrobaten: Im<br />

5-Minuten-Rhythmus<br />

wird gelesen,<br />

gejammt, gespielt.<br />

Keine Voranmeldung,<br />

einfach beim<br />

Moderator melden.<br />

Mi 24. Juni 15 · 20 Uhr<br />

ORCHESTER DR. LAUT + WECOBA<br />

CD-Release-Party<br />

der Vierer-Band aus<br />

allen vier Himmelsrichtungen<br />

des<br />

Oberallgäus<br />

+ Support: Wecoba<br />

mit handgemachtem<br />

Hiphop aus Kempten.<br />

GROSSKUNST//KLEINKUNST//HALBKUNST//MEHRKUNST<br />

SA<br />

SO<br />

15 KÜNSTLER / 9 TAGE / 8 ABENDE<br />

ÖFFNUNGSZEITEN & EINLASS<br />

• Kunstausstellung täglich 10 - 19 Uhr · EINTRITT FREI!<br />

• Einlass Abendprogramm 19 Uhr · Beginn 20 Uhr<br />

• Karten für die vier Abende mit Stern * je 12 € · ansonsten<br />

auch abends freier Eintritt mit SPENDENBOX.<br />

Do 25. Juni 15 · 20 Uhr<br />

JESS JOCHIMSEN *<br />

Der Kabarettist,<br />

Autor, Musiker und<br />

Fotograf aus Freiburg<br />

bringt „Für die Jahreszeit<br />

zu laut“ mit, samt<br />

Gedankensplittern<br />

aus der bizarren<br />

Welt des städtischen<br />

Hinterlandes.<br />

Fr 26. Juni 15 · 20 Uhr<br />

MANFRED MAURENBRECHER *<br />

Der Liedermacher<br />

aus Berlin, ausgezeichnet<br />

mit dem<br />

Preis der Deutschen<br />

Schallplattenkritik,<br />

präsentiert sein<br />

neues Album<br />

„Rotes Tuch“ – solo<br />

und am Klavier.<br />

Sa 27. Juni 15 · 20 Uhr<br />

KUNSTKINO<br />

Filmkunst - Kunstfilm - Filme über Kunst oder Künstler?<br />

Auf jeden Fall gemeinsam schauen, umgeben von Kunst.<br />

So 28. Juni 15 · 15 Uhr<br />

ENDE STILLE AUKTION<br />

Kunststückchen ersteigern? Das können alle Gäste der<br />

artig‘15 bei der stillen Auktion – einfach das Gebot in die Box<br />

werfen. Hierfür gestalten alle Künstler ein kleinformatiges<br />

Werk. Am letzten Tag zählen wir aus, wer welches Werk zu welchem<br />

Preis bekommt. Der Erlös kommt dem Verein zu Gute –<br />

und damit der Förderung von Kunst und Kultur.<br />

15<br />

9


Die Kunst einer guten<br />

Geldanlage ist wie das<br />

spezielle Muster eines<br />

bunten Teppichs!


Thronen im<br />

Kunstwohnzimmer<br />

...auf Fass-Sesseln von Elisabeth Hofer und Robert TRUS Wilhelm<br />

TRUS alias Robert Wilhelm aus Füssen<br />

ist als Graffiti-Künstler international bekannt<br />

und unterwegs. Hier sprayt er Anfang<br />

2015 in Paris.<br />

Auf der artig’15 gibt es dieses Mal ganz<br />

besondere Sitzgelegenheiten – schließlich<br />

handelt es sich ja auch um das große<br />

Allgäuer Kunstwohnzimmer: Auf Graffiti-Fass-Sesseln<br />

können die Gäste Platz<br />

nehmen. Die ausgefallenen Unikate<br />

entstehen aus der Zusammenarbeit von<br />

Elisabeth „Eli“ Hofer (Raum & Kunst /<br />

Raumausstatterin aus Kammlach) und<br />

Graffiti-Künstler Robert TRUS Wilhelm<br />

(Füssen).<br />

TRUS ist den Gästen der Galerie<br />

kunstreich durch seine <strong>Ausstellung</strong> SUB-<br />

COUTURE im Sommer 2014 bekannt,<br />

und ebenso durch seine zahlreichen anderen<br />

künstlerischen Graffiti-Aktionen<br />

in der Region und weit darüber hinaus.<br />

Jüngst war er in Paris aktiv, und im Mai/<br />

Juni stellt er in einer Solo-Show in Wien<br />

aus.<br />

Eli sucht und findet die Ölfässer,<br />

schneidet sie auf und behandelt sie mit<br />

Frostschutz in ihrer Werkstatt in Kammlach<br />

vor. Dann geht TRUS in seinem Atelier<br />

in Füssen ans Werk. Er besprayt die<br />

Fässer und versiegelt sein Werk mit Klarlack.<br />

Zurück in Elis Werkstatt bekommen<br />

die bunten Unikate ihren Unterbau und<br />

das Sitzpolster.<br />

Die robusten Fass-Sessel halten so<br />

Wind und Wetter stand und können während<br />

der artig‘15 auch erworben werden.<br />

Weitere Infos unter<br />

www.raum-kunst-hofer.de und<br />

www.smurfnobs.com


12<br />

Mein Kos<br />

Menni Bachauer<br />

ist die Welt viel


mos<br />

er vieler Gedanken<br />

13


Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

14<br />

„Ich brauche das Weiche“<br />

Menni Bachauer gefragt von Peter R. Müller<br />

Hast du eigene Arbeiten, die du niemals verkaufen würdest?<br />

Oh ja, ich habe etliche Arbeiten, welche ich zwar ausstelle, aber<br />

aus bestimmten Gründen nicht verkaufe. Sei es, dass es eine<br />

Arbeit zum Abschluss einer Serie ist, von der ich gerne selbst<br />

ein Stück behalten möchte, oder aber es ist eine Konzept-Arbeit<br />

zu einem Thema wie jetzt auch hier bei der artig. Da verbietet<br />

sich für mich aus ethischen Gründen ein Verkauf. Manchmal<br />

schreibe ich in so einem Fall dann „Preis auf Anfrage“, denn<br />

es kann ja sein, dass sich z.B. eine Organisation für die Arbeit<br />

interessiert, die genau mit diesem Thema zu tun hat und sie für<br />

ihre Zwecke einsetzen möchte. Dann könnte ich mich schon<br />

auf einen Verkauf einlassen, allerdings zu sehr moderaten<br />

Konditionen…Ich möchte mir keine goldene Nase verdienen<br />

mit dem Leid anderer, welches meine Arbeit thematisiert.<br />

Führst du Skizzenbücher?<br />

Nein, ich bin kein sonderlich guter Zeichner. Ich nähere mich den<br />

Arbeiten oft schriftlich, habe schon viele Schulhefte vollgekritzelt<br />

mit assoziativen Gedanken, Querdenkereien und Durchstreichungen,<br />

diese Blätter schauen komplett unstrukturiert und chaotisch<br />

aus und entziffern kann die sowieso nur ich!<br />

Warum bist du als Liedermacher so wenig präsent?<br />

Du wirst es nicht glauben, aber mit bald 60 packe ich den Stress<br />

auf der Bühne nicht mehr. Man nennt das Lampenfieber. Und<br />

das, obwohl ich in meinem Musikerleben viele, viele Male auf<br />

der Bühne stand mit diversen Bands, auch als Frontman, als<br />

Mitglied eines A-Cappella-Chores oder eben als Solo-Künstler.<br />

Man hat mir das nie angemerkt. Aber so ist es nun mal. Macht<br />

nichts, inzwischen produziere ich mit viel Freude und Herzblut<br />

eigene CDs. Eine gibt es schon, die zweite steht kurz vor der<br />

Vollendung und die dritte ist bereits auch schon in Planung.<br />

Außerdem bin ich bei YouTube mit ein paar Videos präsent, die<br />

herzustellen mir ebenfalls viel Spaß bereitet.<br />

Ernährt dich deine Kunst?<br />

Nein, es sind immer andere Tätigkeiten gewesen, welche mich<br />

und meine Kunst „nährten“. Früher hatte ich eine Töpferei,<br />

dann betrieb ich zusammen mit meiner Frau bald 30 Jahre<br />

lang die Galerie Webams, ein Kulturbetrieb mit Veranstaltungen<br />

und Gastronomie, und dazu kommen noch einige andere<br />

Arbeiten wie Autoersatzteile durchs Allgäu fahren oder seit<br />

kurzem noch die Vermittlung von 24-Std-Pflegekräften für<br />

Senioren. Mein Leben funktioniert schon immer als eine Art<br />

Patchwork-Existenz, langweilig wurde es mir nie. Natürlich<br />

gab und gibt es hoffentlich weiterhin die Jahre, in denen ein<br />

finanzieller Erfolg der Kunst einen gewichtigen Anteil am Gelingen<br />

dieses Konzeptes hat.<br />

Beeinflusst Musik deine Kunst? Wenn ja, Welche?<br />

Ich höre gern Musik, wenn ich im Atelier bin, das schon. Aber<br />

ich brauch da nix Bestimmtes, keinen Miles Davis oder ande-


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

re intellektuelle Mucke – möchte jetzt kein Künstler-Klischee<br />

zerstören, aber ich kann auch ganz schön kreativ sein bei der<br />

Bundesliga-Schlusskonferenz auf SWR 1 am Samstag Nachmittag…<br />

In welche Ecke hast du dein Saxophon geworfen?<br />

Du wirst lachen, ich spiele wieder! Auf verschlungenen Wegen<br />

hat ein sehr schönes altes Tenorsax zu mir gefunden, da konnte<br />

ich nicht Nein sagen. Ich hatte ja vor einigen Jahren einen<br />

Fahrradunfall. Da bin ich buchstäblich auf die Schnauze gefallen,<br />

was meinen Zähnen nicht gut bekommen ist. Das war der<br />

Hauptgrund, warum ich aufhören musste. Aber jetzt habe ich<br />

mir eine ganz softe Spielart mit weichem Blatt und leicht spielbarem<br />

Mundstück antrainiert. Das geht wunderbar und macht<br />

tierisch Laune. Auf der zweiten CD wird es schon zu hören<br />

sein… Vielleicht treffen wir uns ja mal auf einen entspannten<br />

Jam, Du bringst Deine Klampfe mit, ich mein Horn, das wäre<br />

doch mal eine Reunion der besonderen Art, was meinst du?<br />

Sollte Kunst in der Schule benotet werden?<br />

Never! Außerdem, in welcher Schule gibt es wirklich guten<br />

Kunstunterricht? Außer natürlich in der Schule der Phantasie!<br />

Was denkst du über das Projekt „Schule der Phantasie“ -<br />

Künstler arbeiten mit Kindern?<br />

Tolle Idee, die schon seit vielen Jahren funktioniert. Funktioniert<br />

aber auch nur durch das Engagement einiger weniger.<br />

Vielleicht sollte ich mich da auch mal melden?<br />

Sammelst du Arbeiten von anderen Künstlern?<br />

Richtig sammeln kann man das nicht nennen. Ich habe jedoch<br />

im Laufe meines Künstlerlebens und auch der langen Galeristen-Tätigkeit<br />

in Webams doch so einiges zusammengetragen.<br />

Oft hat man auch getauscht unter Kollegen oder mal etwas zu<br />

sehr günstigen Preisen erwerben können. Aber einen Baselitz<br />

habe ich nicht im Tresor.<br />

Was hältst du vom „Holland Modell“, in dem Künstler vom<br />

Staat untersützt werden?<br />

Kenn ich nicht, aber hey, da würde ich sofort mitmachen! Auf<br />

nach Holland…<br />

Warum arbeitest du vorwiegend mit Ton statt mit Eisen?<br />

Ich kann nicht schweißen und dann dauert mir das auch zu<br />

lange. Eisen ist sauschwer, man schneidet sich dran und immerzu<br />

hat man schwarze Hände und voll die dreckigen Klamotten.<br />

Nein, im Ernst, habe großen Respekt vor Leuten, die<br />

mit solch „steifen“ Materialien umgehen können, auch Stein<br />

gehört dazu. Ich brauche das Weiche, Formbare, Spielerische.<br />

Ich bin ein Plastiker und Modelleur, meine Experimentierfreude<br />

weitet jedoch immer mehr das Materialspektrum, mit Wonne<br />

kombiniere ich alles (Un-)Mögliche zusammen zu Assemblagen<br />

und Material-unabhängigen Objekten.<br />

Was hältst du von „Oz n oy“?<br />

Du meinst den israelischen Jazz-Gitarristen? Hat was von früher,<br />

die Jazz-Rock-Gemeinde der 70er und 80er verneigt sich<br />

huldigend – na ja, nicht mehr so ganz meins...<br />

Menni Bauchauer<br />

Skulpturen aus Holz, Ton & weiteren Materialien<br />

*1957, lebt in Eggenthal (Ostallgäu) als bildender Künstler,<br />

Musiker und Schreiber.<br />

www.web-ams.de<br />

15


Sehen, was<br />

von und über Jonathan Besler<br />

Wenn Jonathan Besler viel reden würde, müsste man Angst<br />

haben. Angst davor, dass er die Wolkenreihen vor der Sonne<br />

vertreibt, Uhr und Zeit erschreckt, die gerade anhalten wollten,<br />

die Sterne, Bäume und Berge verscheucht, die sich eben<br />

erst <strong>zur</strong> stillen Andacht versammelten. Aber zum Glück redet<br />

Jonathan Besler nicht viel.<br />

Klick! „Oh, Entschuldigung“, murmelt die Kamera leise.<br />

Abbildungen: Sonnenaufgang im Obertal bei Hinterstein, 2014<br />

Milchstraße in Schwarzenberg bei Hinterstein, 2014<br />

Viehscheid im Ostrachtal bei Hinterstein, 2012<br />

Sonnenuntergang in Tiefenbach bei Oberstdorf, 2015


man sonst nicht sieht.<br />

17


18<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

Ab nach Neuseeland<br />

Jonathan Besler gefragt von Peter Steininger<br />

Welche Kunstrichtung interessiert Dich<br />

nach der Fotografie am meisten?<br />

Ich denke, das ist die Malerei, früher<br />

habe ich das auch gerne gemacht.<br />

Ein Land <strong>zur</strong> Wahl fürs Foto-Shooting,<br />

für welches würdest Du Dich entscheiden?<br />

Neuseeland.<br />

Dein persönliches Highlight hast Du wo<br />

fotografiert?<br />

In Island gab es da mehrere Highlights.<br />

Dein Lieblings- Essen?<br />

Ich sag einfach mal Pizza.<br />

Welchen Musik- Stil bevorzugst Du?<br />

Da höre ich Querbeet.<br />

Den Wurstsalat mit oder ohne Käse?<br />

Ohne.<br />

Jonathan Besler<br />

Landschaftsfotografie<br />

*1992, lebt in Bad Hindelang, fotografiert<br />

Landschaften der Heimat bei allen Tages- und<br />

Nachtzeiten und hält sie auch in Zeitrafferfilmen<br />

fest.<br />

www.fb.com/JonathanBeslerPhoto<br />

www.jonathanbesler.de<br />

Sport wenn ja, welchen?<br />

Fitness und vielleicht noch Fußball ab<br />

und zu.


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Tonne<br />

So können Sie<br />

es sich auch<br />

merken ...<br />

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<strong>zur</strong> App!<br />

Bild: fotolia (Anatolyi Babiy, mwstudio2, Timo Blaschke)<br />

www.zak-kempten.de<br />

ZAK – Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten


Der Erns<br />

von und über Thomas Guggemos<br />

20<br />

Den Ernst des Lebens bringt man mit Ironie um, oder mit<br />

Kunst.<br />

In den Arbeiten von Thomas Guggemos wird so manch<br />

ernstes Thema mit Ironie getränkt und so bekömmlicher gemacht.<br />

In seinen Gemälden spiegelt sich immer wieder das Verhältnis<br />

zwischen dem Menschen mit sich selbst und seiner Umwelt.<br />

Die scheinbar menschliche Überlegenheit verkommt in<br />

vielen seiner Bilder zu einer Kleinigkeit. Hier dominiert nicht<br />

der Mensch, sondern er wird gleichgestellt mit all dem was ihn<br />

umgibt. Hier werden Schlachten mit den eigenen Waffen verloren.<br />

Überheblichkeiten werden einfach eingeschrumpft. Wo<br />

vorher Oben war, ist jetzt Links, und wer vorhin Opfer war ist<br />

nun Verfolger. Wahre Größe kommt hier nicht von Größe. Auch<br />

der Verstand spielt andere Streiche, als man es gern hätte. Hier<br />

ist vieles verdreht und steht doch auf dem rechten Platz.<br />

In seinen Gemälden wird das scheinbar Unmögliche <strong>zur</strong><br />

Realität und erzählt uns von Dingen, die man ernst nehmen<br />

kann, aber nicht muss, manchmal jedoch sollte.<br />

Es sind Geschichten, die er auf seine Weise erzählt und mit<br />

einem Klecks Surrealismus dem Betrachter näher bringt.<br />

Und er fordert auf: Wenn Du der Welt was zu sagen hast,<br />

dann mache Kunst!<br />

Abbildung: Einwegfreiheit, 2013. Acryl auf Leinwand


t des Lebens<br />

21


Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

22<br />

„Die Idee ist das, was<br />

ein Bild ausmacht“<br />

Thomas Guggemos gefragt von Amrei Müller<br />

Warum gerade Malerei?<br />

Weil mit einem Bild unheimlich viel erzählt werden kann. Außerdem<br />

hat es seinen Reiz, Dreidimensionales in Zweidimensionales<br />

zu verwandeln.<br />

Was darf beim Malen nicht fehlen (abgesehen vom Arbeitsmaterial)?<br />

Natürlich die Idee. Die Idee ist das, was ein Bild ausmacht.<br />

Nachteule oder Morgenmensch? Wann bist Du am kreativsten?<br />

Am liebsten arbeite ich Vormittags an meinen Bildern, was<br />

aber bedeutet, dass es schon eine Idee gibt, die nun auf die<br />

Leinwand gebracht wird. Kreativität, also das Entstehen einer<br />

Idee, ist bei mir eher unabhängig von der Tageszeit.<br />

Wenn Du neben Schwarz und Weiß zum Malen nur eine Farbe<br />

benutzen dürftest, welche wäre das?


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

23<br />

Schwer zu sagen. Diese Frage kann ich nur mit meiner Lieblingsfarbe<br />

beantworten. In diesem Fall: Grün.<br />

Alles auf den letzten Drücker oder immer ausreichend Zeitpuffer?<br />

Unter Zeitdruck zu arbeiten finde ich unangenehm und meist<br />

kommt auch nichts Gutes dabei raus. Aber irgendwie komme<br />

ich dann doch immer wieder in die Situation, mit zu wenig Zeit<br />

zu viel Arbeit bewältigen zu müssen.<br />

Was würdest Du tun, wenn du ab jetzt finanziell ausgesorgt<br />

hättest?<br />

Weiterhin all den Beschäftigungen nachgehen, die für mich<br />

erfüllend sind. Es wäre sicherlich wunderbar, wenn man nicht<br />

mehr vom Geld getrieben wird.<br />

Über Dein Leben wird ein Film gedreht.<br />

Welcher Schauspieler sollte Deine Rolle übernehmen?<br />

Da ich kein „Filmmensch“ bin und somit nicht viele Schauspieler<br />

kenne, ist es für mich nicht einfach, diese Frage zu<br />

beantworten. Aber es wird sich schon einer finden lassen, der<br />

malt, dessen Lieblingsfarbe grün ist und der gern Vormittags<br />

manchmal unter Zeitdruck arbeitet.<br />

Thomas Guggemos<br />

(sur)realistische Malerei<br />

*1982, lebt in Kempten und Pfronten, hat sich die Malerei autodidaktisch<br />

angeeignet und nutzt sie, um seine Ideen mitzuteilen.<br />

www.guggart.de


DOPPELSEITE von Monika Herlein<br />

Gesichter malen –<br />

eine fazinierende<br />

Tätigkeit<br />

von Monika Herlein<br />

Abbildung: Der goldene Ohrring, 2013.<br />

Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm


26<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

„Ästhetik ordnet<br />

sich Humanismus unter“<br />

Monika Herlein gefragt von Susanne Praetorius<br />

Wie sieht für Dich der perfekte Tag aus?<br />

Das ist der Tag, an dem ich mich ausgeruht fühle und 4 bis 5<br />

Stunden meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann,<br />

dem Malen.<br />

Was liest Du?<br />

Momentan lese ich hauptsächlich Zeitschriften.<br />

Auf vielen Deiner Bilder ist eine Frau die Zentralperson. Warum?<br />

Da mir naturgemäß die Physiognomie von Frauengesichtern<br />

vertrauter ist als z.B. die von Männern oder Kindern, kann ich<br />

diverse Ausdrucksnuancen besser erkennen bzw. nachvollziehen<br />

und dadurch beim Malprozess genauer differenzieren,<br />

wodurch wiederum das Ganze erst spannend wird. Das heißt<br />

nicht, dass ich keine Männergesichter male. Nur, da habe ich<br />

das Gefühl, dass ich mich zu sehr auf einen Typus festlege; und<br />

das ist langweilig. Tiere, Pflanzen und Landschaften liebe ich,<br />

aber ich male sie nicht. Und <strong>zur</strong> Abstraktion habe ich keinen<br />

Zugang.<br />

Malst Du aus humanistischen Gründen oder aus ästhetischen?<br />

Gut gefragt! - Ich denke; sowohl als auch. Ich möchte schon<br />

gerne eine Idee transportieren, die man im weitesten Sinn als<br />

Humanismus bezeichnen kann. Die Ästhetik ordnet sich da<br />

eher unter. Andererseits wird sie von mir auch häufig ganz bewusst<br />

eingesetzt, um bestimmte psychologische Faktoren eines<br />

Bildes zu betonen. Komposition, Farbe, Format etc. spielen<br />

durchaus eine wichtige Rolle, aber eben nicht per se.


C M Y CM MY CY CMY K<br />

Kempten: Kronenstraße<br />

Salzstraße | Schlößlepassage<br />

www.baeckerei-wipper.de<br />

Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Probedruck<br />

Woran erinnerst Du Dich gern in Deinem Leben?<br />

Inzwischen bin ich soweit, dass mir ganz allgemein Kindheitserinnerungen<br />

oft nur vage in Form von Bildern, Gerüchen und<br />

Stimmungen am angenehmsten sind.<br />

In welcher Umgebung würdest Du Dich am liebsten fotografieren<br />

lassen?<br />

Vor einem Bauernhof mit Ziegen, Hühnern, Katzen und einem<br />

Esel.<br />

Welche Person aus der Kunstgeschichte würdest Du gerne<br />

kennenlernen?<br />

Oha! Da gibt es natürlich einige. Aber ganz spontan geantwortet:<br />

Sandro Botticelli! Der Renaissance Maler war einer der<br />

Ersten, dessen Werk ich in meiner Nachkriegsjugend anhand<br />

eines kleinen Kunstbändchens kennengelernt habe und der<br />

mich wohl auch geprägt hat.<br />

Welcher Versuchung kannst Du nicht widerstehen?<br />

Einer Tafel Schokolade!<br />

Was<br />

willst Du<br />

heute<br />

tun?<br />

CANYONING • RAFTING<br />

SOMMER:<br />

BOOTSTOUREN • HOCHSEILGARTEN<br />

WINTER:<br />

SCHNEESCHUHWANDERUNGEN • IGLUBAU<br />

PRIVATE SKIGUIDING & KURSE<br />

Monika Herlein<br />

Malerei<br />

*1945, lebt in Waltenhofen, malt in Acryl, hauptsächlich Menschen,<br />

seit der Kindheit mit Unterbrechungen künstlerisch tätig.<br />

www.kart-on.de/herlein.htm<br />

Mariabergstraße 13<br />

87487 Wiggensbach<br />

www.canyoning-team.de<br />

Phone +49 (0) 83 70 . 9 2176 92<br />

Fax +49 (0) 8370.9 2176 90<br />

Email info@canyoning-team.de


Herein!<br />

28<br />

von Matthias Herzog<br />

Nehmen Sie sich Zeit und schauen Sie<br />

sich in meinem Atelier um. Diese Gelegenheit<br />

bekommt man nicht so oft, dort<br />

ganz alleine zu sein.<br />

An diesem Ort stelle ich mich allen<br />

Wahrheiten und Unwahrheiten dieser<br />

Welt. Auch persönliche Erlebnisse und<br />

Ereignisse lasse ich hier noch einmal Revue<br />

passieren, wenn sie mich <strong>zur</strong> Kunst<br />

inspirieren. Meine Wände sind gepflastert<br />

mit Zeitungsausschnitten, Fotos<br />

und Bildern, die mich aus irgendeinem<br />

Grund angesprochen haben.<br />

Auch viele Gegenstände und Bücher,<br />

die mit meinen aktuellen Themen zu<br />

tun haben, findet man in diesem Raum.<br />

Hier lasse ich meiner Kreativität freien<br />

Lauf. Um erfolgreich Neues auf die<br />

Leinwand zu bekommen, brauche ich<br />

gute Musik, eine Tasse Kaffee und meinen<br />

schnurrenden Kater unterm Sessel.<br />

Manche Werke schreien ganz eindeutig<br />

eine Botschaft in die Welt hinaus und<br />

bei manchen ist das Offensichtliche nur<br />

das Versteck für diskrete Botschaften im<br />

Hintergrund.<br />

Wenn Sie jetzt umblättern, verlassen<br />

Sie mein Atelier wieder. Ich bedanke<br />

mich für Ihren Besuch.


30<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

„Für die eigenen<br />

Ideale einstehen“<br />

Matthias Herzog gefragt von Menni Bachauer<br />

Womit finanzierst Du Deine Freiheit, Kunst zu schaffen?<br />

Kunst schaffen hat für mich hier in Deutschland nicht viel mit<br />

finanzieller Freiheit zu tun. Ich empfinde es als Glück und besonderes<br />

Privileg, mich als Mensch und Künstler frei entfalten<br />

zu können. Finanzieren muss jeder seinen Lebensunterhalt,<br />

der aber von den eigenen Ansprüchen abhängig ist. Die vollendete<br />

Freiheit, nur noch Kunst zu schaffen, habe ich bis heute<br />

nicht erreicht.<br />

Was war Deine größte Enttäuschung als Künstler?<br />

Wenn meine Hand nicht das auf die Leinwand bringt, was in<br />

meinem Kopf schon völlig perfekt existiert und wenn ich, ein<br />

meiner Meinung nach, Kunstpreis verdächtig gutes Bild nach<br />

der Jurierung wieder abholen muss. Enttäuschungen halten<br />

bei mir aber nie lange an.<br />

Wie fühlst Du Dich, wenn du bei einer großen <strong>Ausstellung</strong><br />

aus juriert wirst?<br />

Das kommt auch vor. Früher habe ich mich darüber sehr geärgert,<br />

heute sehe ich das wesentlich lockerer. Mal ist man dabei<br />

und manchmal auch nicht. Im Nachhinein war ich auch schon<br />

froh, bei manchen <strong>Ausstellung</strong>en nicht dabei gewesen zu sein.<br />

Glaubst Du, als Künstler etwas bewegen zu können?<br />

Ich teile mich durch meine Kunst der Außenwelt mit und kann<br />

anderen nur Denkanstöße geben. Wichtig ist es, sich selbst aus


31<br />

Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

eigenem Antrieb zu bewegen und für sich und seine Überzeugung<br />

einzustehen.<br />

Ist Deine Kunst politisch?<br />

Mich beschäftigt es sehr, was auf der Welt passiert. Viele Ereignisse<br />

inspirieren mich, darum steckt hinter einem Teil meiner<br />

Werke auch eine politische Aussage.<br />

Farbe zu bekennen, was bedeutet das für Dich?<br />

Farbe bekennen bedeutet für mich, für die eigenen Prinzipien<br />

und Ideale einzustehen. Für viele existiert leider nur schwarz<br />

und weiß, aber meine Welt ist bunt.<br />

Bewertest Du die Arbeiten von Kollegen und wie ehrlich bist<br />

Du dann im Gespräch darüber?<br />

Ich bewerte die Arbeiten von anderen hauptsächlich für mich<br />

selbst. Wenn sich ein Gespräch über das Werk mit dem Künstler<br />

ergibt, versuche ich so ehrlich wie möglich zu sein. Keiner<br />

freut sich über negative Kritik. Dennoch kann so eine Kritik<br />

auch förderlich sein, wenn man die richtigen Worte dafür verwendet.<br />

Hast Du ein künstlerisches Vorbild und wenn ja, warum?<br />

Ich habe Hochachtung vor vielen Künstlern. Mich beeindrucken<br />

besonders Werke von Rembrandt, Salvador Dali, Helnwein,<br />

Jonas Burgert und Norbert Bisky. Aber Vorbild ?!? Kann<br />

ich nicht sagen, Einflüsse kommen und gehen.<br />

Fällt es Dir leichter, die Welt zu verstehen, weil Du Kunst<br />

machst?<br />

Die Welt verstehe ich dadurch auch nicht besser, vielleicht sogar<br />

noch weniger. Da ich mich durch meine Kunst, mit dem<br />

ein oder anderen Thema , intensiver auseinander setze, stelle<br />

ich immer wieder fest, wie schwer die Welt doch zu begreifen<br />

ist. Die Welt mit Hilfe der Kunst darzustellen macht mir Spaß,<br />

dazu muss man nicht immer alles bis ins Detail verstehen.<br />

Wie stellst Du Dir Dein Alter und Dein Ende vor?<br />

Im Schaukelstuhl sitzend, Zigarre rauchend, 10 Enkelkinder<br />

um mich herum. Bei meiner Beerdigung, wünsche ich mir,<br />

dass alle in weißen Gewändern um mein Grab tanzen und singen…<br />

– Spaß beiseite!<br />

Matthias Herzog<br />

Malerei<br />

*1978, lebt in Sonthofen, beschreibt in seinen Bildern Eindrücke und<br />

Gefühle ohne Worte.<br />

www.matthias-herzog.de


Eine Zwangsjacke<br />

ist immer zu eng.<br />

Auch wenn sie bunt ist.<br />

von und über Sonja Hüning<br />

Sie malt in allen Bereichen – und das<br />

gleichzeitig. Kein Sujet ist ihr fremd.<br />

Ihre Personalität zeigt sich gerade im<br />

Wandern durch alle Genres der Malerei.<br />

Denn genau das ist Sonjas Stil. Sie<br />

malt für den Betrachter, der etwas entdecken<br />

will und nicht eine Reihe gleichförmiger<br />

Werke abschreiten möchte.<br />

Nicht von ungefähr ist sie ein großer<br />

Gerhard-Richter-Fan.<br />

Ach ja, die künstlerische Zwangsjacke.<br />

Aus der ist Sonja schon längst entwichen.<br />

Eine besondere Vorliebe hat sie<br />

sich allerdings erhalten: das Arbeiten<br />

mit Offsetfarbe. Das ist die Farbe, mit<br />

der man üblicherweise Zeitungen bedruckt.<br />

32<br />

Abbildungen (von links): Blue Velvet, 2012. 73 x 120 cm<br />

Sandman, 2015. 120 x 100 cm · Zeitspuren, 2015. 90 x 110 cm


33


Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

34<br />

Mit Gerhard Richter<br />

in Florenz<br />

...bei gutem Blues, über die Ehrlichkeit und Grenzen in der Kunst plaudern<br />

Sonja Hüning gefragt von Monika Herlein<br />

Wo liegen Deiner Ansicht nach die Grenzen der Kunst? Darf<br />

Kunst alles?<br />

Ich bin der Meinung, die absolute Grenze liegt im spirituellen<br />

Bereich. In jeder Glaubensrichtung gibt es Fanatiker und<br />

Vollidioten. Muss ich mich als Künstler dann auch wie ein Idiot<br />

benehmen? Deshalb brüllte ich nicht mit bei: „Je suis Charlie“.<br />

Man kann Kritik üben ohne zu beleidigen.<br />

Deine Kunst ist fantasievoll, vielseitig und temperamentvoll,<br />

wie kommst Du zu Deinen Ideen?<br />

Gesehenes im Alltag, Werbung, Zeitung, Augenkontakt mit<br />

dem Weltgeschehen.<br />

Welche kunsthistorische Epoche fasziniert Dich ganz besonders?<br />

Fast jede Epoche hat für mich etwas Hochwertiges. Alle auch<br />

etwas Nachahmenswertes.<br />

Hast Du unter den lebenden Künstlern bestimmte Vorbilder<br />

bzw. Favoriten? Wenn ja welche?<br />

Ich könnte für Gerhard Richter kopfstehen. Seine Vielseitigkeit,<br />

seine Bodenständigkeit und sein absolutes Können in allen<br />

Bereichen, haut mich um.<br />

Welche Stadt in Europa ist Dein Traumziel?<br />

Florenz.<br />

Welche Musik hörst Du gerne?<br />

Ich bin eine von der verträumten Sorte. Böse Zungen behaupten<br />

deshalb, ich sei ein „Schnulzenfuzzi“.<br />

Was kannst Du überhaupt nicht ausstehen?<br />

Unehrlichkeit und Dummheit!<br />

Sonja Hüning<br />

Malerei Gedichte<br />

*1946, lebt in Wiggensbach, arbeitet mit vielen Materialien, oft mit Offset-Farben,<br />

und malt Abstraktes sowie Gegenständliches.<br />

www.sonja-huening.de


Oy-Mittelberg · www.xaver-lipp.de<br />

!STAND<br />

Spielzeit 2015/16<br />

Festabos<br />

ab 30. Mai<br />

Wahlabos und Einzeltickets<br />

ab 3. August<br />

im AZ Service-Center<br />

Kempten, Bahnhofstr. 13<br />

Tel. 0831 / 206 430<br />

PUNKT.<br />

www.theaterinkempten.de<br />

© heldenderwerbung<br />

Wir schaffen Raum für Kunst.


37<br />

Weil das Leben bunt ist!<br />

von Klaus „Bschese“ Kiechle<br />

Meine Passion ist die Schwarz-Weiß-Fotografie. Für die<br />

artig‘15 bin ich wieder <strong>zur</strong> Farbe <strong>zur</strong>ückgekehrt.<br />

Farbe kommt dieses Mal in meinen Bildern vor, weil bestimmte<br />

Motive Farbe brauchen, um die Wirkung zu zeigen,<br />

die ich mir vorstelle.<br />

Ich bin gespannt auf die Reaktion meiner Künstlerkollegen<br />

und der Besucher.<br />

Abbildung: „Wisch“ you where here, 2015. Digitalfotografie


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

„Die Essenz zeigen“<br />

38<br />

Klaus „Bschese“ Kiechle gefragt von Sonja Hüning<br />

Du strahlst eine enorme Gemütlichkeit und Gelassenheit aus.<br />

Entspricht das Deinem wirklichen Wesen?<br />

Gemütlichkeit strahlt eher meine Figur aus! Vorhandene Gemütlichkeit<br />

in allen Facetten schätze ich persönlich sehr. Nach<br />

meiner Meinung ist Gemütlichkeit ein momentaner Zustand,<br />

der auf Menschen einwirkt und so einen Zustand des Wohlgefühles<br />

bewirkt. Ich meine, ich strahle keine Gemütlichkeit aus,<br />

sondern ich bin ein Teil derer. Nun zu meiner vermeintlichen<br />

Gelassenheit die ich ausstrahlen soll. Oft ist meine Gelassenheit<br />

vordergründig, weil ich mich dazu verpflichtet habe. Als<br />

fast Perfektionist und alter Kontroll-Freak ist es mit meiner Gelassenheit<br />

schnell dahin, wenn es nicht so läuft wie ich mir das<br />

vorstelle. Beschämend muss ich bekennen, dass ich da schnell<br />

zu einem kleinen Ekelpaket werden kann. Ich wünsche mir in<br />

manchen Dingen größere Gelassenheit und daran arbeite ich<br />

mich langsam vorwärts.<br />

Du bist ein Liebhaber der Schwarz-Weiß-Fotografie. Wie?<br />

Als ich zehn Jahre alt war, bekam ich meinen ersten Fotoapparat<br />

– aus Kostengründen nur einen für Schwarz-Weiß-Bilder. Danach<br />

kam eine lange Phase von ca. 15 Jahren, in der die Farbe<br />

mir sehr wichtig war. Mitte der 80er Jahre habe ich einen Bildband<br />

des Bozener Fotografen Bruno Faidutti in die Hände bekommen<br />

und war sofort elektrisiert von seiner Art in Schwarz-<br />

Weiß zu fotografieren. Das Fehlen der Farbe, nur reduziert auf<br />

Schwarz-Weiß und das, was dazwischen liegt, kann einem Bild<br />

eine wohlige Wärme aber auch eine scharfe Kälte geben. Reduziert<br />

auf Graustufen wird in einem Bild nur das Wichtigste, sozusagen<br />

die Essenz ohne Ablenkung der Farbe gezeigt. Ich möchte<br />

durch Reduzierung des Motivs einhergehend mit nicht vorhandener<br />

Farbigkeit einen Ruhepol für die Augen schaffen.<br />

Hat das Zitat vom Alten Fritz ‚Jeder soll nach seiner Fasson<br />

selig werden‘ auch für Dich Gültigkeit?<br />

Jeder kann nur nach seiner Fasson selig werden. Soll ich mir von<br />

anderen Menschen sagen lassen, was ich zu tun oder zu lassen<br />

habe und mich bis zu meiner eigenen Unkenntlichkeit zu verbiegen?<br />

Ich lebe so wie ich will! Natürlich muss ich auch die Toleranz<br />

aufbringen, meine Mitmenschen so leben zu lassen wie<br />

jeder es sich als seinen Idealfall vorstellt. Die einzige Einschränkung,<br />

die ich mache, ist die: Achte die Grenzen deiner Mitmenschen.<br />

Du bist ja auch ein bekannter Allgäuer Musiker. Hat Deine Fotografie<br />

für Dich den gleichen Stellenwert wie Deine Musik?<br />

Ich bin kein Musiker, ich bin Musikant. Ein Musiker hat sein<br />

Fach studiert und ist wesentlich besser als ich. Ebenso bin ich<br />

kein gelernter Fotograf, sondern nur ein „Fotobildermacher“.<br />

Ich bin in beiden Fällen Autodidakt. Der Stellenwert, den ich<br />

meiner Musik und meiner Fotografie zumesse, liegt auf einer<br />

schwankenden Waagschale. Ich kann gerne eine längere Zeit<br />

leben, ohne dass ich meine Kamera in die Hand nehme und<br />

auf der Suche nach Bildern bin. Das kann gerne mal einen Zeitraum<br />

von zwei Monaten einnehmen. Auf der anderen Seite hat<br />

die Musik, die mich in meinem Leben genau so lange begleitet<br />

wie die Fotografie, einen großen Stellenwert. Ich bekomme<br />

heftigste Entzugserscheinungen nach einem zweiwöchigen<br />

Urlaub, in dem ich kein Instrument <strong>zur</strong> Hand genommen habe.


Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

Ich brauche Musik wie die Luft zum Leben. Bei der Fotografie<br />

kann ich die Luft etwas länger anhalten.<br />

Hattest Du je Idole, die Dich in Deinen Künsten weiter gebracht<br />

haben?<br />

Mit Idolen ist es so eine Sache. Sie werden bewundert, meistens<br />

mit dem Bewusstsein, dass man nie die Perfektion seiner Idole<br />

erreicht. Man bewundert berühmte Fotografen, kauft deren<br />

Bildbände, ist begeistert und holt sich vielleicht eine Anregung<br />

für seine eigenen Bilder – immer mit dem Wissen: „das wird nie<br />

so wie ich es gesehen habe.“ Was mich persönlich mehr weitergebracht<br />

hat sind die „kleinen Idole“. Ein Freund, ein Bekannter,<br />

der besser fotografiert als ich und mir kleine Tipps und Tricks<br />

weitergibt. Solche Kleinigkeiten haben mich in meinen Künsten<br />

weitergebracht, nicht die Bewunderung großer Idole.<br />

Für was oder wen würdest Du kämpfen?<br />

Für wen ich kämpfen würde, ist für mich eine klare Sache. Für<br />

meine Frau, für meine Familie, für meine guten Freunde und<br />

für mich selbst. Auf die Frage, für was ich kämpfen würde, ist<br />

die Antwort etwas schwerer. Ich kann nicht gegen alle Ungerechtigkeiten<br />

dieser Welt kämpfen. So bleibt mir nur die Option,<br />

gegen die Ungerechtigkeiten, die gegen mich und meine Familie<br />

gerichtet sind, anzukämpfen. Kämpfen hat für mich immer<br />

einen martialischen Aspekt. Das Wort, das Bild oder die Musik<br />

wären meine Wahl der Waffen. Ob ich jemals zum Schwert greifen<br />

würde? Ich weiß es nicht und kann es letztendlich auch nicht<br />

ganz ausschließen. Ich hoffe, ich muss diese Entscheidung niemals<br />

treffen.<br />

Welche Bedeutung hat Geld für Dich?<br />

Vielfältige: Zuviel des Guten kann wundervoll sein! Die Dinge,<br />

auf die es im Leben ankommt, kann man nicht kaufen (William<br />

Faulkner). Genug zu haben ist Glück, mehr als genug zu haben<br />

ist Unglück. Das gilt für alle Dinge, aber besonders für Geld (Laotse).<br />

Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel <strong>zur</strong> Freiheit. Dasjenige,<br />

dem man nachjagt das Mittel <strong>zur</strong> Knechtschaft (Jean-Jacques<br />

Rousseau). Bei Geld hört die Freundschaft auf? Ohne<br />

Moos nichts los! Das letzte Hemd hat keine Taschen!<br />

Glaubst Du, dass die Welt die Religionskriege jemals in den<br />

Griff bekommt?<br />

Hier kann ich mit einem klaren und großen NEIN antworten.<br />

Die Menschheit hat aus den letzten 1000 Jahren nichts gelernt<br />

und wird in den nächsten 1000 Jahren auch nichts dazu lernen.<br />

Kriege, die im Namen der Religion geführt wurden, wie die<br />

Kreuzzüge, der 30-jährige Krieg oder die Troubles in Nordirland,<br />

dienten immer nur politischen und ökonomischen Zwecken.<br />

Machterhalt und Geld wird auch zukünftig der Grund<br />

sein, im Namen der Religion Kriege zu führen. So lange Eiferer<br />

und Demagogen mit ihren glaubensfaschistischen Thesen die<br />

Menschen in ihre Fänge bekommen, wird das Morden im Namen<br />

der Religion nie aufhören.<br />

Wie bist Du zu Deinem Pseudonym „Bschese“ gekommen?<br />

Irgendwann im Jahre 1968 habe ich einen Sketch von zwei Wiener<br />

Kabarettisten gehört, bei dem sich der Running Gag „die<br />

Tochter vom Pschesena“ durchzog. An einem Wochenende im<br />

gleichen Jahr war ich mit einer Gruppe auf einer Berghütte. Über<br />

das ganze Wochenende habe ich meine Freunde mit Sprüchen<br />

wie „schau da springt er“, „da unter kommt er“ oder „jetzt ist er<br />

bald da“ genervt. Wer? Das war immer die gleiche Frage meiner<br />

Freunde. Der „Pschesena“ war immer meine gleiche Antwort.<br />

Seit diesem Wochenende war ich dann der „Pschesena“. Im Laufe<br />

der Zeit wurde daraus Bschese.<br />

Klaus „Bschese“ Kiechle<br />

Fotobildermacher<br />

*1951, lebt in Waltenhofen, Beiträge in Kalendern, Musik-CDs<br />

und Büchern.<br />

www.bschese.de


Zeitdokum<br />

Abbildung: Zeitdokument MVK-Verz. MMXV/D/003,<br />

2015. Fotografie, 42 x 60 cm


ente<br />

Braucht<br />

eine Fotografie<br />

Zeit, um ein Dokument<br />

zu werden? Wie viel Zeit?<br />

20 Jahre oder mehr?<br />

von Maria Kiechle<br />

Meine Bilder sind Zeitdokumente. Im Hier und Jetzt eingefangene<br />

Momente werden im selben Augenblick durch das fotografische Festhalten<br />

zum Dokument. Zum Zeitdokument mit Bestand. Einmal abgedrückt<br />

ist das Bild Vergangenheit, unwiderruflich.<br />

Meine Bilder sind Schnappschüsse, Szenen, die jeder kennt, alltägliche Vorkommnisse,<br />

kleine Ausschnitte aus der Gegenwart, ohne thematische Festlegung.<br />

Meine Bilder sind „gekauft wie gesehen“, unverfälscht, unbearbeitet, pur.<br />

Mancher sagt: „Das habe ich auch schon so gesehen, das hätte ich auch fotografieren<br />

können.“<br />

Ich sage: „Ich habe es getan.“


42<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

„Ohren und Augen<br />

wahlweise zumachen“<br />

Maria Kiechle gefragt von Matthias Herzog<br />

Wo gehst Du hin, wenn Du bei Dir sein willst?<br />

Da gehe ich nirgends hin. Ich brauch Stille um mich herum, dann bin ich bei mir.<br />

Wer oder was inspiriert Dich?<br />

Gespräche mit Freunden, mit Fremden, Musik, was Neues sehen, was Altes wiederentdecken,<br />

Augen und Ohren aufmachen oder wahlweise auch zumachen.<br />

Was hat Dich in der Kunstwelt bisher am meisten auf die Palme gebracht?<br />

Wenn jemand tatsächlich oder sprichwörtlich in der Scheiße rührt und sich dann<br />

beschwert, es würde ihn niemand verstehen.<br />

Wer ist Dein lebender Lieblingskünstler und warum?<br />

Jeff Wall. Ich hab seine <strong>Ausstellung</strong> in Bregenz gesehen. Er hat als Fotograf meine<br />

Sichtweise ad absurdum geführt. Meine fotografierten Zeitdokumente wie ich sie als<br />

Augenblickssache mache, hat er komponiert, gestellt. Mit gecasteten Menschen mit<br />

einem unglaublichen Zeitaufwand, nur damit die Fotos aussehen als wären sie spontan<br />

entstanden. Ich will nicht sagen, dass es mir gefällt, aber es beeindruckt mich.<br />

Und bei Helmut Newton bedanke ich mich posthum für seinen Spruch: „Ein Koch


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

sagt zum Fotograf: Ihre Bilder sind fantastisch, Sie haben sicher eine gute Kamera!<br />

Der Fotograf zum Koch: Ihr Essen ist fantastisch, Sie haben sicher gute Töpfe!“<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

43<br />

Welches Sprichwort ist totaler Schwachsinn und warum?<br />

„Morgenstund hat Gold im Mund.“ Das würde bedeuten, jeder der an seniler Bettflucht<br />

leidet, wäre im Vorteil. Ich, als bekennender Morgenmuffel, habe höchstenfalls<br />

Morgens einen schlechten Geschmack im Mund. Mein Gold kommt im Laufe<br />

des Tages, wenn ich <strong>zur</strong> Höchstleistung auflaufe.<br />

Wie sieht Dein perfekter Tag mit Kunst aus?<br />

Mit Freunden eine <strong>Ausstellung</strong> besuchen. Anschließend darüber reden, sich austauschen,<br />

seine Freude oder seinen Arger darüber teilen. Meine Empfindungen und die<br />

der Anderen bei einem guten Essen und einem feinem Weisswein Revue passieren<br />

lassen. Das wirkt lange nach.<br />

Wie sieht Dein Perfekter Tag ohne Kunst aus?<br />

Super gut Golf gespielt zu haben und jemand hat es bemerkt.<br />

Brotlose Kunst – Brotkunst, KUNST Du Brot backen?<br />

Die Kunst Brot zu backen, besteht darin, anfangs selbstbewusst kleine Brötchen zu<br />

backen.<br />

Meine letzte Frage an Dich: Warum sind Bauchnabelfussel immer blau?<br />

Weil Hirnfürze nicht stinken.<br />

Maria Kiechle<br />

Augenblicksfotografin<br />

*1950, lebt in Waltenhofen, fotografiert, schreibt, hat das „wortreich“ gegründet und macht<br />

Musik in der Frauenband „s‘ghert so“.


44<br />

von Amrei Müller


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

46<br />

„Kaltem, starren Material<br />

Lebendigkeit geben“<br />

Amrei Müller gefragt von Mercedes Vetter-Rodriguez<br />

Deine Skulpturen wirken sehr lebendig. Versuchst Du ihnen so etwas wie eine<br />

Seele zu geben?<br />

Mit Sicherheit will ich ihnen etwas sehr persönliches und menschliches geben. Man<br />

soll sich vielleicht auch wiedererkannt fühlen oder ihren Ausdruck irgendwie nachspüren<br />

können. Gerade in der Nachbearbeitung meiner Abgüsse schält sich Stück<br />

für Stück eine gewisse Persönlichkeit heraus, was auch für mich immer wieder spannend<br />

ist. Fast alle haben ja auch ganz normale Namen, das macht sie mit Sicherheit<br />

auch nochmal „lebendiger“.<br />

Wie bist Du auf die Idee gekommen, ausgerechnet Beton als Material für Deine<br />

Kunstwerke zu verwenden?<br />

Ich komme, dank meiner Ausbildung <strong>zur</strong> Holzbildhauerin, aus einem sehr klassisch<br />

handwerklichen Bereich. Hier war die Abformung der Modelle, anhand derer<br />

man später schnitzt, in Beton oft Standard, da man so eine praktisch unkaputtbare<br />

Vorlage hatte. Ich habe schnell gemerkt, dass mich dieses Material sehr fasziniert,<br />

gerade für ein menschliches Abbild. Beton hat für mich einen zeitlosen, urbanen,<br />

manchmal architektonischen Charakter. Es ist für mich sehr reizvoll, diesem kalten,<br />

starren, schweren Material durch die spezielle Oberflächenbearbeitung eine gewis-


Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

se Fragilität, Leichtigkeit und dadurch eben auch Lebendigkeit<br />

zu geben.<br />

Kommt es vor, dass Du kurz vor Vollendung einer Skulptur<br />

diese zerstörst, weil es nicht Deinem Konzept entspricht,<br />

bzw. hältst du dich immer an Dein Konzept?<br />

Am Anfang steht immer eine gewisse Vorstellung einer Haltung<br />

bzw. eines Ausdrucks. Auf dem Weg dahin kann sich allerdings<br />

einiges verändern und es hängt dann auch immer von<br />

meiner momentanen Stimmung ab. Da ich meine Modelle in<br />

Ton anfertige kann ich da zum Glück auch sehr lange flexibel<br />

sein. Nach dem Abguss wandert das Modell ohnehin wieder<br />

<strong>zur</strong>ück in die Tonkiste, was ja auch eine Art – manchmal sehr<br />

befreiende – Zerstörung ist.<br />

Reist Du gerne und welche Länder gehören zu Deinen Reisezielen?<br />

Reisen hat einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben. Ich<br />

leide praktisch andauernd an akutem Fernweh. Es gibt noch<br />

soviel zu sehen! Ich kann mich allerdings glücklich schätzen,<br />

auch dank der Reiselust meiner Eltern, schon viele wunderbare<br />

Plätze auf diesem Planeten erkundet zu haben. Mit meinem<br />

VW Bus bin ich, sobald es die Zeit zulässt, viel in Europa unterwegs.<br />

Aber manchmal zieht es mich auch in die Ferne wie<br />

nach Nepal, Neuseeland, Sri Lanka, Marokko oder auf die Fiji-Inseln.<br />

Märchen sind nicht nur für Kinder, sondern auch für die Erwachsenen.<br />

Kannst Du dich auch dafür begeistern?<br />

Märchen können durchaus etwas sehr inspirierendes haben.<br />

Oft mystisch und phantasievoll. Dafür kann ich mich auf jeden<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

Fall begeistern. Wenn ich gelegentlich mal eine Nachtschicht<br />

in der Werkstatt einlege, höre ich gerne stundenlang Hörbücher,<br />

oft auch Märchen, was sich mit Sicherheit in irgendeiner<br />

Art und Weise auch auf meine Arbeit auswirkt.<br />

Liebst Du die Musik und welche Richtung?<br />

Musik ist mein Motor! Ohne Musik läuft bei mir praktisch<br />

nichts. Mit das Schönste an meiner Arbeit ist, dass ich dabei<br />

nahezu nonstop laut Musik hören kann. Tue ich das nicht, entsteht<br />

in kürzester Zeit völliger Stillstand. Je nachdem welcher<br />

Tätigkeit ich gerade nachgehe, kann der Musikstil sehr variieren.<br />

Da ist von harter Stromgitarre, Punkrock über Indy/Folk<br />

oder Hip Hop bis hin zu Jazz und Klassik nahezu alles dabei.<br />

Hauptsache laut und inspirierend!<br />

Hast Du neben Deiner Kunst auch manchmal Zeit um<br />

Bücher zu lesen?<br />

Ich liebe Bücher und besitze unzählige. Viele davon stehen leider<br />

ungelesen im Regal und warten auf den Moment, in dem<br />

ich mal <strong>zur</strong> Ruhe komme und mir Zeit zum Lesen nehme. Diese<br />

Momente sind allerdings sehr selten. Meist nur auf Reisen,<br />

aber dann kann es passieren, dass ich alles nachhole und ein<br />

Buch nach dem anderen verschlinge.<br />

Amrei Müller<br />

Skulpturen<br />

*1981, lebt in Zöblen/Osterreich, arbeitet mit Beton,<br />

manchmal auch mit Holz.<br />

47


48<br />

Rostm


odern<br />

von Peter R. Müller<br />

Abbildungen, Hintergrund:<br />

Amazone, 2013<br />

von links oben:<br />

Ahnen mit „Lucy“, 2008<br />

Rostwildrudel, 2014<br />

Aktaion, 2013<br />

Jagdszene, 2013. Rostmonotypie<br />

Aus den Höhlen von Altamira, 2014.<br />

Rostmonotypie


50<br />

Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

„Machen, machen, machen“<br />

Peter R. Müller gefragt von Florian Wendel<br />

Deine Arbeiten bestehen meist aus verrostetem Metall. Was reizt Dich so an diesem<br />

Material?<br />

Rost zeigt sich in Schattierungen von Gelb über Orange bis Schwarz. Seit etwa zwei<br />

Jahrzehnten drucke ich sicher mit Rost (Rostmonotypien).<br />

Was inspiriert Dich zu Deiner Kunst?<br />

Leere Räume – leere Flächen.<br />

Was erwartest Du vom Betrachter Deiner Skulpturen?<br />

Kann er es bezahlen?<br />

Wo gehst Du hin, wenn Du bei Dir sein willst?<br />

Ins Bett.<br />

Gibt es ein Kunstwerk oder einen Künstler der Dich besonders beeindruckt?<br />

Vorpinsler oder Vorbaselitzer habe ich keine. Wenn mich ein Künstler beeindruckt<br />

hat dann war es Marcel Duchamp.<br />

Eine Frage, die Dich gerade bewegt.<br />

Wie beantworte ich die Nächste.


Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

51<br />

Was ist für Dich Kunst oder was macht man, wenn man<br />

Kunst macht?<br />

Einfach machen, machen, machen.<br />

Was ist für Dich gute Kunst und gibt es auch Kunst, die Du scheiße findest?<br />

Der Künstler Piero Manzoni (1933-1963) stellte Scheiße in Konservendosen her<br />

(Nettoinhalt: 30 Gramm, natürlich erhalten). Also, es gibt keine Scheiß-Kunst; Scheiße<br />

ist Kunst.<br />

Wie kommst Du zu Deinen Motiven?<br />

Ich komme nicht zu Ihnen, Sie kommen zu mir.<br />

Welches Interesse verfolgst Du in Deiner Kunst?<br />

Suchen, um zu finden.<br />

Ein Leben ohne Kunst wäre…<br />

...nicht denkbar.<br />

Welcher Gegenstand ist aus Deinem Atelier nicht wegzudenken?<br />

Der Hammer.<br />

Peter R. Müller<br />

Skulpturen ·Rost-Monotypien<br />

*1943, lebt in Irsee, lässt Metallteile auf verschiedenen Untergründen und Stoffen abrosten und<br />

teils riesige Skulpturen aus Metall entstehen.<br />

www.peter-r-mueller.de


Blaue<br />

in allen<br />

von Susanne Praetorius<br />

52<br />

Die Blaue Stunde ist laut einem Internet-Lexikon<br />

die kurze Zeitspanne<br />

nach der Dämmerung und vor<br />

der nächtlichen Dunkelheit.<br />

Die Grundfarbe dieser Szene ist<br />

dunkel, Normalschwarz und Umbra<br />

gebrannt sind die Basisfarben,<br />

weil sie auch als Lasur und Grundierung<br />

nicht kalt wirken. Was später<br />

Licht wird, bleibt unbemalt, also<br />

weiße Leinwand.<br />

Aber zuerst eine Vorzeichnung,<br />

in diesem Fall geht’s nicht ohne.<br />

Die Häuserfassaden sind Farbmischungen<br />

aus Prismaviolett, Siena<br />

gebrannt, Schwarz und Titanweiß,<br />

ebenso die Bodensteinplatten. Die<br />

Heizlampen außen am Haus tauchen<br />

den Platz unter sich in fast<br />

schon grelles Rot - Zinnoberrot,<br />

Orangerot, Kad miumgelb hell<br />

und viel Titanweiß – erst grundiert<br />

und immer wieder lasiert.<br />

Im Cafe ist das Licht warmgelb,<br />

Teller und Tassen nehmen diesen<br />

Farbton auf. Ebenso die Fensterrahmen,<br />

die glänzende Tischplatte und<br />

die Stuhllehnen. Kadmiumgelb<br />

und Ocker geben den Ton an.<br />

Alle Häuser und die Straßenszenen<br />

sind fertig. Leuchtreklamen in


Stunde<br />

Farben<br />

Saftgrün und A<strong>zur</strong>blau setzen die<br />

üblichen Akzente.<br />

Jetzt entstehen die Überlagerungen<br />

der Lichter drinnen und draußen,<br />

die Spiegelung der Cafe-Bar in<br />

den Fensterscheiben und den Gläserreihen<br />

über die Häuserfronten.<br />

Das alles male ich sozusagen auf<br />

die Fensterscheiben, hauptsächlich<br />

in Titanweiß und Kadmiumgelb.<br />

Ich muss die Häuser dabei buchstäblich<br />

„übersehen“.<br />

Normalerweise male ich alle<br />

Bereiche eines Bildes parallel, weil<br />

die Wirkung der Farben zueinander<br />

entscheidend ist. Die Darstellung<br />

der Frau am rechten Bildrand<br />

ist für die gesamte Bildkomposition<br />

wichtig, die weiße Fläche war ein<br />

Platzhalter. Erst gegen Ende des<br />

Bildes habe ich mich dafür entschieden.<br />

Übrigens: Es ist Sonntag: die Läden<br />

sind geöffnet. Es ist Januar: Die<br />

Menschen sitzen draußen. In Kopenhagen.<br />

Abbildungen: Blaue Stunde, 2015.<br />

Acryl auf Leinwand, 120 x 160 cm


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

54<br />

„Malen.<br />

Das reinste Abenteuer“<br />

Susanne Praetorius gefragt von Thomas Guggemos<br />

Was reizt Dich, großformatige Bilder zu malen?<br />

Auf einer großen Leinwand habe ich mehr Platz, mehr Raum,<br />

um eine Landschaft oder Szene zu schaffen. Ich kann Details<br />

besser erzählen, weil sie größer sind. Und ich kann mich<br />

gleichsam selbst in diesem Raum der Leinwand aufhalten, in<br />

die Landschaft gehen, eintauchen, um Dinge oder Menschen<br />

und Tiere „herumgehen“...Andererseits habe ich Beschränkungen<br />

bei der Leinwandgröße: Die Innenmaße unseres Kofferraums.<br />

Wäre Deine Kunst illegal, was würdest Du tun?<br />

Keine Ahnung, wozu soll ich mir das vorstellen? – Obwohl,<br />

wenn ich‘s mir doch vorstelle: Wahrscheinlich wäre ich dann<br />

reich und berühmt! Ich weiß, das ist keine Antwort auf Deine<br />

Frage, sondern wäre – je nach Zielgruppendynamik – die Folge<br />

meines Tuns, wenn selbiges eben künstlerisch illegal wäre.<br />

Und wahrscheinlich gäbe es eine Riesenwerbekampagne<br />

durch die Medien...


Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

55<br />

Welche Menschen inspirieren Dich?<br />

Menschen, die viel zu erzählen haben und das auch können.<br />

Menschen, die Ausstrahlung haben. Künstler, die ihr Handwerk<br />

beherrschen und mit ihren Werken – Musik, Bildern,<br />

Büchern, Schauspiel...- überraschen, glücklich machen, erstaunen,<br />

ändern, erschüttern, unterhalten... Vorausgesetzt<br />

natürlich, ich bin im „Aufnahmemodus“ für Inspirationen,<br />

denn dies gilt es ständig abzuwägen. „We are overnewsed<br />

and underinformed“, wie mein groß„artiger“ Freund Stephan<br />

Schmidt in seinem Interview im artig-<strong>Magazin</strong> 2010 treffend<br />

formulierte.<br />

Was ist für Dich ein erfolgreicher Künstler?<br />

Zum einen habe ich das eben in der vorhergehenden Frage<br />

beantwortet. Und ich denke, beides ist wichtig für Kreativität:<br />

Inspirieren und sich inspirieren lassen. Zum andern ist ein<br />

Künstler dann erfolgreich, wenn er – Achtung, jetzt kommt‘s<br />

– DAVON LEBEN KANN. Übrigens ein Ausdruck, den man eigentlich<br />

nur im Zusammenhang mit Künstlern gebraucht. Der<br />

einzige Berufsstand, den man in unserer Gesellschaft völlig<br />

distanzlos fragen kann, ob er „genug“ verdient, „also davon<br />

leben kann“.<br />

Wenn Du aus Kempten wegziehen müsstest, was würdest Du<br />

am meisten vermissen?<br />

Die Selbstverständlichkeit des Lebens, die man nur hat, wenn<br />

man sich zu Hause fühlt. Dazu gehört die vertraute Umgebung,<br />

mein selbstgeschaffener Alltag und natürlich – trara – meine<br />

Familie und meine Freunde. Und auf jeden Fall mein „artiger“<br />

Kunstverein. Also eine ganze Menge. Ich bleibe.<br />

Was treibt Dich an, Kunst zu machen?<br />

Tja, ich weiß bis heute nicht, ob das Kunst ist, was ich mache.<br />

Ich habe bis heute keine Definition für Kunst gefunden.<br />

Ich habe großen Respekt vor diesem Begriff. (So gesehen ist<br />

für mich z.B. der Begriff „Hobbykünstler“ ein Widerspruch in<br />

sich...) Jedenfalls, was mich antreibt ist die pure Lust am Malen.<br />

Die Faszination der Wirkung. Die Umsetzung eines Bildes<br />

im Kopf, bis zum Bild auf der Leinwand. Das reinste Abenteuer!<br />

Dagegen habe ich keine Ambitionen, die Welt zu verbessern,<br />

die Gesellschaft zu kritisieren oder mich selbst zu verwirklichen.<br />

Ich bin schon wirklich.<br />

Stell Dir vor, es gibt kein morgen mehr, was würdest Du heute<br />

noch tun?<br />

Morgen ist auch noch ein Tag. Wie‘s so schön heißt. Das entspricht<br />

übrigens tatsächlich meiner Lebenserfahrung. Vielleicht<br />

denke ich morgen über diese absurde Frage nach. Heute<br />

male ich.<br />

Susanne Praetorius<br />

Malerei<br />

*1961, lebt in Kempten, Malerin, Dipl.-Kommunikationsdesignerin (FH).<br />

www.susanne-praetorius.com


Denkmuster<br />

von Stephan A. Schmidt<br />

Aufschnitte – <strong>zur</strong> Werkserie<br />

Alles unter Kontrolle, nichts wird dem Zufall überlassen:<br />

Das gilt heute in fast allen Lebens- und in allen Berufsbereichen.<br />

Auch in der Produktion von dicken Büchern und Katalogen.<br />

Jeder Satz ist gut überlegt und zweimal lektoriert,<br />

jeder Absatz bewusst gesetzt, das Layout nach psychologischen<br />

Erkenntnissen in durchgängigem Raster aufgezogen,<br />

vor dem Druck wird geprooft und geprüft.<br />

56<br />

Legt man ein Buch wie ein Brot vor sich hin, schneidet es<br />

in der Mitte durch, und betrachtet die Schnittfläche unter<br />

einer Lupe, zeigen sich wie in einem Untersuchungslabor<br />

zugleich Zufall und Ergebnis von Kontrolle in willkürlichen<br />

Mustern.<br />

„Versiegt“ – zum Werk<br />

Die typisch deutschen Versandhauskataloge – auch „Universalkataloge“<br />

genannt und als Konsumbibeln oder gar<br />

„unsere kleinbürgerliche Hölle“ (Hans Magnus Enzensberger<br />

1960) kritisiert – stehen seit den 50er Jahren mit ihren<br />

Rekordauflagen als Symbole für den Wiederaufbau und das<br />

Wirtschaftswunder Deutschlands. Ihre Herausgeber zählen<br />

zu den hochdekorierten Unternehmern, die, erhoben<br />

zu unantastbaren Pionieren, unser in Trümmern liegendes<br />

Land mit bloßen Händen wieder aufgebaut haben.<br />

Gerne wird dabei vergessen oder bewusst unterschlagen,<br />

dass es oft genau dieselben waren, die eben dieses<br />

Land zuvor in Trümmer gelegt und in kollektiver Blindheit<br />

weggesehen haben, wie Millionen Menschen tyrannisiert,<br />

gequält, der Heimat beraubt und ermordet wurden.<br />

(Nicht) zufällig waren die späteren Marktführer, Gustav<br />

Schickedanz (Quelle) schon seit 1932, also vor der Machtergreifung<br />

Hitlers, Mitglied der NSDAP, sowie Josef Neckermann<br />

seit 1933 zuerst Mitglied der SA-Reiterstaffel und ab<br />

1937 Parteimitglied. Im Zuge der Arisierung und Enteignung<br />

von jüdischen Unternehmern wuchsen beide Firmen<br />

durch Käufe diverser Immobilien, Firmen und Fabriken<br />

aus jüdischem Eigentum zu Spottpreisen.<br />

Schickedanz und Neckermann wurden 1948/49 als „Mitläufer“<br />

eingestuft, erhielten in den Jahren danach Stück für<br />

Stück Vermögen und Firmeneigentum <strong>zur</strong>ück und schrieben<br />

etwaige Vergleichszahlungen an jüdische Familien von<br />

der Steuer ab.<br />

Abbildung: Versiegt. Pigmentdruck auf Büttenpapier,<br />

193 x 32 cm, 2015. Ausschnitt 1:1 aus dem zehnfach vergrößerten<br />

Aufschnitt des letzten Quelle-Kataloges 2009 (Auflage<br />

8 Mio.) vor der endgültigen Pleite.


Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

58<br />

„Was zum Teufel sind Hobbys?“<br />

Stephan A. Schmidt gefragt von Jonathan Besler<br />

Wie lange machst Du schon Kunst?<br />

Schon seit meinem vorvorletzten Leben. Aber ich war dann<br />

etwas erschöpft und habe in diesem Leben erst einmal Pause<br />

gemacht, bis ich über 40 Jahre jung war. Aber auch das kommt<br />

mir schon wieder wie eine Ewigkeit vor.<br />

Bist Du zufrieden mit dem, was Du machst, und würdest Du<br />

es wieder so machen?<br />

Schon. Vielleicht würde ich bei manch einem älteren Werk inzwischen<br />

hier oder da etwas anders machen, aber generell ist<br />

mir das zu rückwärts gewandt. Jedes Werk ist das Produkt seiner<br />

spezifischen Zeit, hat seine Beweggründe und Umstände,<br />

und hat damit seine Berechtigung – sofern man damals schon<br />

mit Anspruch an die Sache gegangen ist. Und es wäre mir eine<br />

zu fiese Frage, so als ob ich Eltern fünf Jahre später fragen würde:<br />

„Na, schaut Euch Euer Kind mal an. Würdet Ihr es wieder<br />

so machen?“ Dabei hat das Kind längst seine eigene Berechtigung.<br />

Also: Ja. Zweimal ja.<br />

Machst Du außer Deiner Kunst auch noch etwas hauptberuflich?<br />

Gezwungenermaßen, aber deswegen nicht ungern: Werbung,<br />

Text, Grafik, Websites, Konzepte. Seit vielen Jahren. Von meiner<br />

Kunst könnte ich sowieso nicht leben, die ist zu sperrig,<br />

nicht mal inhaltlich, sondern sie passt nun mal kaum in schöne<br />

Häuser an schöne Wände. Andererseits bin ich froh drum,<br />

jenseits meines Jobs meine Kunst in einem zwang- und damit<br />

kommerzfreien Raum machen zu können. Ich kenne Künstler,<br />

die sind fast daran zerbrochen, verkaufsfähige Kunst zu produzieren,<br />

weil der Galerist danach schrie, oder weil sie einfach<br />

Hunger hatten.<br />

Zudem ist‘s ja so, dass 95 Prozent aller Künstler nicht von ihrer<br />

Kunst leben können, und die Hälfte der anderen fünf Prozent<br />

tut auch nur so, als ob sie davon leben würden. Bleiben die 2,5<br />

Prozent, über die immer geredet wird, wenn es um „die Kunst“<br />

geht.<br />

Was sind Deine sonstigen Hobbys?<br />

Ich frage mich gerade, was zum Teufel Hobbys überhaupt sind.<br />

Das, wozu man nicht kommt? Oder das, bei dem man schon<br />

wieder g‘schäftig rumwurschtelt? Dann wäre mein (Anti-)Hobby:<br />

Nichts tun, gemütlich rumsitzen, Müßiggang. Mit Freunden<br />

einfach mal nur zusammensitzen. Alles andere sind für<br />

mich wichtige, sinngebende Interessen: Unsere Galerie bespielen,<br />

Kunst anschauen, darüber lesen, und wenn noch Zeit<br />

bleibt, Literatur, also Sprache und Musik, viel Musik. Ansons-


Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

ten mache ich täglich ca. sechs bis sieben Stunden Yoga. Während<br />

ich schlafe.<br />

Warum keine Fotografie?<br />

Ömmm... doch, auch schon. Auf der artig‘15 wird vermutlich<br />

die größte Fotografie von mir sein – bzw. das, was ich aus mehreren<br />

Fotos gebaut habe. Und gerade wegen diesem „Bauen“<br />

sage ich für mich gerne „Fotografik“ dazu.<br />

Andererseits arbeite ich als Künstler wenig mit der Kamera,<br />

weil ich beruflich bereits viel mit Fotografie und der ganzen<br />

Technik drumherum zu tun habe, also eh‘ den ganzen Tag in<br />

Monitor starre, und früher viel als Pressefotograf gearbeitet<br />

hatte. Da komme ich in Sachen Kunst ins Schwimmen; es fällt<br />

mir schwer, einen Trennstrich zu ziehen, ab wann Fotografie,<br />

zumindest meine, für mich nicht mehr Deko oder kapitalistische<br />

Gebrauchsfotografie ist, sondern Kunst. Ähnlich schwer<br />

vorstellbar ist für mich, wenn ich tagsüber Redenschreiber<br />

wäre oder Zeitungsredakteur – also den ganzen Tag Text – und<br />

dann abends noch Gedichte schreiben würde.<br />

Und weil Du in Kunstausstellungen ganz schnell einen Haufen<br />

Leute vor Fotografien stehen hast, die das Bild aus einem<br />

Zentimeter Entfernung aus allen Blickwinkeln betrachten und<br />

dabei die Aussage vergessen. Stattdessen geht es um Körnung,<br />

Rauschen, Repro, Kaschierung, Aludibond oder nicht – den<br />

ganzen Materialschlachtscheiß.<br />

Zudem gibt es bereits mindestens zwei Menschen, die in etwa<br />

so fotografieren, wie ich es auch gerne tun würde: Andreas<br />

Gursky und Taryn Simon. Aber a) gibt es die schon, b) liegt da<br />

die Latte sehr hoch, und c) fehlt mir das Geld für Gursky‘s Hubschrauber<br />

und den LKW, der die riesen Drucke dann <strong>zur</strong> <strong>Ausstellung</strong><br />

fährt, sowie Simons Reisekasse. Sofern mir in diesen<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

speziellen Feldern nicht auch die Ideen ausgehen würden... Ich<br />

habe zwar etliche Fotoprojekte klar vor Augen, aber es gibt soviel<br />

andere Kunst, die auch zu tun ist, und für die ich andere<br />

Ausdruckssprachen und Techniken gefunden habe – fernab<br />

meiner Computer.<br />

Was war bisher Dein größter Erfolg?<br />

Als ich in der 12. Klasse Erster beim Tausendmeterlauf war,<br />

während die ganzen Pseudoschönfußballer ab 800 Meter in<br />

die Büsche kotzten. Ansonsten: keine Ahnung. Folgenreiche<br />

Sachen sind mir lieber als Erfolge; um derentwillen arbeite ich<br />

nicht. Aber um die Frage doch zu beantworten: Es war bisher<br />

jedes Mal wieder der größte Erfolg, ein Werk zu vollenden.<br />

Wie stellst Du Dir Deine Arbeit in zehn Jahren vor?<br />

Erhofft oder befürchtet? Keine Ahnung. Vielleicht entspannter,<br />

vielleicht politischer, falls die neoliberale Leistungsbrühe<br />

noch mehr stinken wird und der globale Laden am Abgrund<br />

steht. Langfristige Erwartungen können aber massiv danebengehen.<br />

Daher lass‘ ich mich lieber überraschen und freu mich<br />

erst mal drauf. Das große Fass Fatalismus kann man dann ja<br />

immer noch aufmachen. Da hätt‘ ich noch ein paar aus den<br />

letzten Leben.<br />

Stephan A. Schmidt<br />

Installationen · Fotografik · Aktionen · Objekte<br />

*1967, lebt in Kempten, Texter, Grafiker, Künstler & Kulturarbeiter, macht<br />

künstlerisch alles außer Malen.<br />

www.artig.st/stephan-a-schmidt<br />

59


Leh<br />

60<br />

Ab<br />

r<br />

Peter Steininger braucht nicht viele Worte. Sondern...


61<br />

lbinde<br />

Ztönfarben<br />

Öm Gasbeton<br />

Ton<br />

iegel


62<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

„Mir platzt der Kopf<br />

vor Ideen“<br />

Peter Steininger gefragt von Stephan A. Schmidt<br />

Auf Deiner Website reihen sich bunt durcheinander Flaggen, Fische, Dot Paintings,<br />

einfarbige Silhouetten und Sportvereinslogos aneinander. Was ist davon<br />

für Dich am meisten Kunst? Oder wäre es nicht sogar schöner, wenn das einfach<br />

scheißegal wäre?<br />

Ich möchte es schon etwas kategorisieren: Firmen und Vereinslogos weniger Kunst,<br />

alles andere mehr Kunst.<br />

Ein Gönner zahlt Dir ein Jahr lang pro Monat ein gutes Gehalt, damit Du Kunst<br />

machst. Wie viel und was malst Du?<br />

24 Stunden pro Tag – mir platzt der Kopf vor Ideen!<br />

Zweiter Teil der Frage: Der Gönner verdoppelt das Gehalt, wenn Du alle drei Wochen<br />

ein Werk ablieferst. Verdirbt Dir das den Spaß und warum?<br />

Nö, warum? Es würde mich nur noch mehr anspornen.<br />

Was muss man tun, damit Du ein vier Meter großes Dot Painting malst?<br />

Mir das Spiderman-Kostüm überwerfen!


Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

63<br />

Deinem Sohn fällt ein, dass er unbedingt Kunst studieren will. Was sagst Du<br />

ihm?<br />

Do it!!!<br />

Wenn alle Menschen Dot Paintings malen würden, worin würden sich Deine unterscheiden?<br />

Woran erkennt man einen echten Steininger?<br />

Es würden komplett einzigartige Werke entstehen – wie meine.<br />

Auf dem Weg von der Idee bis zum Verkauf und Aufhängen eines Bildes – welche<br />

sind dabei die schönsten Momente?<br />

Alle.<br />

Eine neue Regierung verbietet Kunst, weil überflüssig und sinnlos. Was machst<br />

Du?<br />

Zur Waffe greifen.<br />

Zum Schluss was ohne Kunst: Du bist auf einer einsamen Insel, auf der es wirklich<br />

alles gibt, und von allem zu viel. Was schmeißt Du als erstes runter?<br />

Alle Wecker und Uhren!!!<br />

Peter Steininger<br />

Stone Art<br />

*1964, lebt in Kempten, schafft Bilder mit Naturmaterialien auf Leinwand, inspiriert durch die<br />

Technik der Aboriginal Dot Style Paintings.<br />

www.peter-steininger.com


Abbildung: Aurora, 2015. Pigmente auf Leinwand, 80 x 100 cm


65<br />

Die Kraft der Farben<br />

von Mercedes Vetter-Rodriguez


66<br />

Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

„Es gibt nicht nur<br />

eine ‚richtige‘ Richtung“<br />

Mercedes Vetter-Rodriguez gefragt von Klaus Kiechle<br />

Wie hast Du Deine Liebe <strong>zur</strong> Malerei entdeckt?<br />

Ich war zwar schon als Kind sehr kreativ und habe Mengen an Papier und Buntstiften<br />

verbraucht, aber so richtig mit der Malerei begonnen habe ich vor ca. 25 Jahren.<br />

Würde Dir Deine Kunst helfen, dramatische Einschnitte in Dein Leben besser zu<br />

bewältigen?<br />

Ja, davon bin ich überzeugt.<br />

Würde sich Dein Malstil verändern, wenn Du nur die Farben Schwarz und Weiß<br />

<strong>zur</strong> Verfügung hättest?<br />

Mit Sicherheit wäre das eine Chance etwas Neues auszuprobieren. Im Leben und erst<br />

recht als Künstler muss man sich ständig weiterentwickeln. Somit ist das für mich<br />

sicherlich auch kein Problem, sondern eher eine Herausforderung.<br />

Keine Gedanken an das Malen verschwenden, keinen Pinsel in die Hand nehmen!<br />

Sind solche Ruhephasen für Dich wichtig und wie lange können sie dauern?


Was macht gute Kunst mit Dir?<br />

Kreative Phasen sind immer wichtig und manchmal auch nötig.<br />

Bei mir können die Ruhephasen allerdings schon mal zwei<br />

bis drei Monate dauern.<br />

Was bezeichnest Du als Heimat?<br />

Meine Heimat ist der Ort, an dem ich mich wohlfühle und es<br />

mir gut geht.<br />

Steht bei Dir der leibliche Genuss wie gutes Essen und Trinken<br />

im Zusammenhang wie Du Deine Bilder gestaltest?<br />

Keine Ahnung! Ich genieße beides sehr, nur werde ich beim<br />

Malen nicht so schnell satt.<br />

Wenn Du Deinen Kindern nur einen Rat fürs Leben geben<br />

könntest, welcher wäre das?<br />

Sein Ziel nie aus den Augen verlieren!<br />

Wovon hast Du Dich befreit?<br />

Von dem Gedanken, dass es im Leben nur eine ‚richtige‘ Richtung<br />

gibt.<br />

Mercedes Vetter-Rodriguez<br />

Malerei<br />

*1948, lebt in Probstried (Oberallgäu), malt mit selbst hergestellten Farben<br />

für individuelle Farbnuancen.<br />

www.rodriguez-vetter.de<br />

Eintauchen<br />

in dieWelt der<br />

Pigmente<br />

www.kremer-pigmente.de


von Florian Wendel<br />

Le|bens _<br />

Wobei es etwas wie eine „unberührte Natur“<br />

so gut wie gar nicht mehr gibt. Kaum ein<br />

Ort, in dem der Mensch nicht auf irgendeine<br />

Art und Weise ins Landschaftsbild<br />

eingegriffen hätte.<br />

68


Einerseits formen wir unsere<br />

Umwelt nach bestimmten<br />

Gesichtspunkten, andererseits<br />

leben wir in ihr und lassen uns<br />

durch sie beeinflussen.<br />

|raum<br />

Abbildungen: whitescape #03, 2015. Fotografie, 47 x 48 cm<br />

Parkplatz, 2014. Fotografie, 45 x 30 cm


70<br />

Was brauchst Du für Deine Kunst?<br />

„Hin und wieder nichts“<br />

Florian Wendel gefragt von Maria Kiechle<br />

In Deinen Fotos treffen sich oft Architektur und Natur. Was fasziniert<br />

Dich daran?<br />

Mich interessieren Lebensräume, egal ob künstlich geschaffen<br />

oder natürlich. Wobei es etwas wie eine „unberührte Natur“ so<br />

gut wie gar nicht mehr gibt. Kaum ein Ort in dem der Mensch<br />

nicht auf irgendeine Art und Weise ins Landschaftsbild eingegriffen<br />

hätte. Für mich besteht da eine Art Wechselwirkung.<br />

Einerseits formen wir unsere Umwelt nach bestimmten Gesichtspunkten,<br />

andererseits leben wir in ihr und lassen uns<br />

durch sie beeinflussen.<br />

„Das Leben ist kein Ponyhof“! Was empfindest Du als lästig?<br />

Mich entscheiden zu müssen.<br />

Bist Du eher Einzelkämpfer oder Mannschaftssportler?<br />

Eigenbrötler mit Teamfähigkeit.<br />

Du hast als zweiten Beruf Fotografie studiert. Warum?<br />

Weil ich die Möglichkeit hatte,<br />

weil ich mich am besten durch Bilder ausdrücke,<br />

weil mir Zeichnen oder Malen nicht liegt,<br />

weil ich wissen wollte, ob es Bielefeld wirklich gibt.<br />

Man sagt: Gute Künstler seien auch gute Köche! Wo siehst Du<br />

da einen Zusammenhang?<br />

In beidem sollte man die Grundlagenlagen beherrschen und<br />

sie wieder vergessen, wenn es gut werden soll. Dazu noch etwas<br />

Kreativität und Lust am Ausprobieren, auch wenn’s dann<br />

hin und wieder im Eimer landet.<br />

Auf was könntest Du nicht verzichten?<br />

Diese Frage zu beantworten ohne schnulzig oder abgedroschen<br />

zu klingen, ist für mich fast nicht möglich. Umgekehrt<br />

geantwortet, würde ich in materieller Hinsicht gerne auf mehr<br />

verzichten als ich es im Moment tue.<br />

Was würdest Du gerne wissen wollen?<br />

Manchmal alles. Hin und wieder nichts.<br />

Florian Wendel<br />

Fotografie<br />

*1977, lebt in Kempten, fotografiert Natur, Menschen und Lebensräume.<br />

www.florianwendel.de


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Was denkst Du über den Kunstmarkt?<br />

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74<br />

das artig<br />

Lexikon<br />

Der Verein<br />

artig, der: Substantiv, maskulin. Verein,<br />

eingetragen im Registergericht am Amtsgericht<br />

Kempten unter dem Namen „artig<br />

/art interessengemeinschaft e.V.“; gegründet<br />

2009; Vereinszweck: Förderung<br />

von Kunst und Kultur; bestehend aus aktiven<br />

Mitgliedern aus Kempten und dem<br />

Allgäu (2015 ein Duzend Künstlerinnen<br />

und Künstlern) sowie Fördermitgliedern<br />

(nicht zwangsläufig Künstler, Stand Anfang<br />

2015: über 100 Fördermitglieder);<br />

richtet seit 2009 das Kunst- und Kulturfestival<br />

artig (s. dort) aus, betreibt seit<br />

2012 die Galerie kunstreich (s. dort) und<br />

lobt seit 2014 international den eigenen<br />

artig Kunstpreis aus.<br />

Das Festival<br />

artig, die: Substantiv, feminin. Eigenname,<br />

klein geschrieben, für<br />

das große Kunst- und Kulturfestival<br />

des Allgäuer Künstlervereins<br />

artig e.V.; etabliert seit 2009, seit<br />

2011 alle zwei Jahre als Biennale<br />

in der Markthalle Kempten. Mit<br />

der jeweiligen Jahreszahl gekennzeichnet<br />

der Titel für das entsprechende<br />

Festival, z. B.: artig‘15.<br />

Die Galerie<br />

kunstreich, das: Substativ, Neutrum.<br />

Eigenname, klein geschrieben,<br />

für vom Verein artig<br />

e.V. betriebene Galerie in der<br />

denkmalgeschützten ehemals<br />

reichsstädtischen Münze in der<br />

Kemptener Altstadt; eröffnet im<br />

April 2012 und seither dauerhaft<br />

bespielt mit <strong>Ausstellung</strong>en<br />

verschiedener Genres; bereits<br />

32 Kunstausstellungen in den<br />

ersten drei Jahren sowie weitere<br />

Veranstaltungen wie Konzerte,<br />

Lesungen, eine Schreibwerstatt<br />

namens wortreich und die Dialogreihe<br />

namens geistreich.<br />

Beim<br />

„Salon des Refusés“<br />

2014 präsentierte<br />

das kunstreich<br />

ausjurierte Kunst:<br />

ganze 130 Werke<br />

hingen in dem<br />

denkmalgeschützten<br />

Gebäude.<br />

Die artigen Künstler, mit<br />

Helfern und Partnern – so<br />

vielfältig wie die Kunst...


Vom kurzen<br />

Feuerwerk zum<br />

Dauerbrenner<br />

75<br />

Nichts ist beständiger als der Wandel:<br />

2009 bis 2011 zogen wir einmal im Jahr<br />

mit viel Tamtam, mit vielen Künstlern<br />

und ihren Werken in die Kemptener<br />

Markthalle. Und nach zehn Tagen ging<br />

jeder wieder seines Weges, das kurze<br />

Feuerwerk war vorbei, die Kunst wie der<br />

Verein waren heimatlos.<br />

Drei Jahre später taten sich neue<br />

Türen auf. Im April 2012 öffneten wir<br />

im Herzen der Kemptener Altstadt einen<br />

außergewöhnlichen Ort wieder für<br />

die Allgemeinheit, der viele Jahre lang<br />

verschlossen dahinschlummerte: die<br />

ehemals reichsstädtische Münze in der<br />

Schützenstraße, deren Mauern aus dem<br />

15. Jahrhundert stammen. Sie beherbergt<br />

nun die Galerie kunstreich: Wo<br />

früher Geld geprägt wurde, prägen heute<br />

Kunst und Kultur ein anderes „Kapital“<br />

für unsere Gesellschaft.<br />

Alle sechs Wochen präsentieren wir<br />

hier über das ganze Jahr Einzel- oder<br />

Gruppenausstellungen mit Kunst aus<br />

nah und fern, von jung und alt, von Malern,<br />

Bildhauern oder Graffitti-Künstlern.<br />

Wie alle Aktivitäten betreibt der Verein<br />

auch die Galerie ehrenamtlich. Daher<br />

sind wir für jede Spende, jedes Fördermitglied,<br />

jeden Postkarten-Kauf und jeden<br />

übernommenen Galerie-Dienst dankbar.<br />

Infos kunstreich<br />

• 3 Tage in der Woche geöffnet (Sa & So:<br />

11 bis 17 Uhr, Di: 16 bis 20 Uhr)<br />

• über 4.200 Besucher im Jahr 2014<br />

• Bewerbungen aus der Region wie von<br />

international aktiven Künstlern; bis zu<br />

1 Jahr im Voraus ausgebucht<br />

• 2014 Ausschreibung des ersten artig<br />

Kunstpreises; künftig alle zwei Jahre<br />

• Adresse: Schützenstr. 7, 87439 Kempten<br />

• Eintritt: generell frei<br />

• alle bisherigen <strong>Ausstellung</strong>en im Überblick:<br />

www.artig.st/ausstellungschronik<br />

Keine gerade Ecke und viel altes Holz: Das<br />

kunstreich ist keine klassische Galerie.


e.V.<br />

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DI. 16-20 UHR ⋅ EINTRITT FREI<br />

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GALERIE · KLEINKUNST · KÜNSTLERFORUM<br />

SCHÜTZENSTRASSE 7 · KEMPTEN, ALTSTADT<br />

www.artig.st<br />

ViSdP: artig e.V. · Schützenstraße 7 · 87435 Kempten · www.artig.st · info@artig.st · in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Kempten · Abb.: „Kuh mit Huhn“, Walter Lehmann<br />

KUNSTAUSSTELLUNG<br />

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13.12. 13 -12.1. 14<br />

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2012 – 2015<br />

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ViSdP: artig e.V. · Schützenstr. 7 · 87435 Kempten · info@artig.st · in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Kempten · Abb.: „Starsailor“, Uwe Langmann 2013<br />

22.8.–21.9.14<br />

Salon des<br />

2014<br />

Refusés<br />

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ViSdP: artig e.V. · Schützenstraße 7 · 87435 Kempten · www.artig.st · info@artig.st · in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Kempten · Abbildung: Wankmillers Erbe. Krešimir Crash Vorich 2012. Öl auf Leinwand, 150 x 100 cm<br />

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ihre Sinne. Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt hier eine Vielzahl von regionalen und nationalen Projekten. Sie ist mit Zuwendungen von mehr als<br />

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Öffnungszeiten<br />

Frühstück täglich 8 – 11 Uhr<br />

Warme Küche<br />

· Mo – Mi 11:30 – 14 & 18 – 22 Uhr<br />

· Do – Sa 11:30 – 22 Uhr<br />

· So 11:30 – 14 Uhr<br />

Mittagsmenüs Vorspeise &<br />

Hauptgericht täglich 7,90 €<br />

Abonnieren Sie unseren<br />

Newsletter über unsere Internetseite<br />

und erhalten Sie die wöchentlichen<br />

Angebote automatisch per<br />

E-Mail.<br />

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<strong>Magazin</strong>e <strong>zur</strong> <strong>Ausstellung</strong><br />

Poster artig’09 – ’13: DIN A1 oder A2.<br />

Restbestände gegen eine kleine Spende<br />

– solange der Vorrat reicht.<br />

artige Sammelstücke?<br />

Das ist,<br />

auch wenn es uns<br />

stolz machen würde<br />

und ein „Museums-Shop“<br />

ja irgendwie<br />

dazugehört,<br />

eher zweitrangig. Ein<br />

wichtigerer Grund,<br />

unsere Drucksachen<br />

und Postkarten gegen<br />

Bares feil zu bieten, ist<br />

– nach neun Tagen voller<br />

Kunst und Kultur<br />

– die gähnende Leere<br />

in unserer <strong>Ausstellung</strong>s-<br />

und Vereinskas- se: Wir möchten<br />

Sie, verehrte Besucher und Gäste, zu<br />

einer kleinen Spende animieren, ohne<br />

Sie mit leeren Händen gehen zu lassen.<br />

Der Erlös kommt ausschließlich unserem<br />

als gemeinnützig anerkannten Vereinszweck<br />

zugute: der Förderung von Kunst<br />

und Kultur.<br />

<strong>Magazin</strong>e <strong>zur</strong> <strong>Ausstellung</strong> artig’09-’13<br />

DIN A4, 60 – 80 Seiten, Restbestände<br />

gegen eine kleine Spende – solange der<br />

Vorrat reicht.


Kunstpostkarten<br />

Serien 2009 - 2011, auf 100 Ex. limitiert,<br />

12 x 17,5 cm oder DIN A6, je 1 €<br />

Wildwuchs,<br />

Susanne Praetorius<br />

UNITE US,<br />

Stephan A. Schmidt<br />

Iquitos,<br />

Sandra Geiger<br />

Buddha bei die Fische,<br />

Susanne Praetorius<br />

Smells like Sperm Spirit,<br />

Gwendolyn Boos<br />

Heavy Metal,<br />

Klaus Kiechle<br />

Deception,<br />

Sandra Geiger<br />

Aarian,<br />

Sonja Hüning<br />

Stimmung,<br />

Mercedes R. d. Vetter<br />

Geborgenheit,<br />

Ulrich Haas<br />

Anno domini<br />

Cube exploded,<br />

Boris Bösker<br />

Beginnings,<br />

Crash Vorich<br />

Don Quixote,<br />

Helmuth Kittel<br />

Siesta,<br />

Mercedes R. d.<br />

Vetter<br />

Kotzkatze,<br />

Luzia Werner<br />

Gedanke in Weiß,<br />

Luzia Werner<br />

Anno domini,<br />

Maria Kiechle<br />

Das, was ist, kann auch<br />

andersartig sein, je<br />

nachdem, wie man´s<br />

sieht.<br />

81<br />

arTiger,<br />

Susanne Praetorius<br />

Torte Llini,<br />

Stephan A. Schmidt<br />

Boote,<br />

Mercedes R.d. Vetter<br />

Das, was ist...,<br />

Susanne Praetorius<br />

Quo Vadis,<br />

Klaus Kiechle<br />

Brotlose Kunst,<br />

Klaus Kiechle<br />

Faust,<br />

Boris Bösker<br />

Immer schön sauber<br />

bleiben, Maria Kiechle<br />

Verona,<br />

Günther Band<br />

Schöpfung,<br />

Peter Morgner<br />

Stühle am Strand,<br />

Günther Band<br />

artig grüsst,<br />

Mercedes R. d. Vetter<br />

Katze,<br />

Helmuth Kittel<br />

Tiger,<br />

Helmuth Kittel<br />

Ist das Kunst...,<br />

Maria Kiechle<br />

Artig,<br />

Gwendolyn Boos<br />

Buntvieh,<br />

Gwendolyn Boos<br />

Laokoon,<br />

Peter Morgner<br />

Torso,<br />

Boris Bösker<br />

DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />

Sonderpostkarten 2009 – 2013, auf 100 Ex. limitiert, A6, je € 1,-<br />

Highlight des Jahres,<br />

Susanne Praetorius<br />

Gesehen (ein florentiner<br />

Drama), Stephan A.<br />

Schmidt<br />

Beuteschema,<br />

Gwendolyn Boos<br />

David artig‘09<br />

Venus artig‘10<br />

Johannes artig‘11<br />

Justitia artig‘13


artig Kunstpostkarten 2013 auf 100 Exemplare limitiert, 12 x 17,5 cm oder DIN A6, je 1 €<br />

Carpe diem,<br />

Kathrina Sofie Baumgartner<br />

in vino veritas,<br />

Klaus „Bschese“ Kiechle<br />

Rechenschieber,<br />

Maria Kiechle<br />

Alles Zebra,<br />

Werner Kimmerle<br />

In der tiefen Stille meines<br />

Hundes, Oliver Kromm<br />

600 Hoinzen,<br />

Robert Liebenstein<br />

Simpsons Gap,<br />

Peter Steininger<br />

Dreh Dich um, Du<br />

schnarchst!<br />

Krešimir Crash Vorich<br />

eat green,<br />

Thomas Guggemos<br />

Tide,<br />

Mercedes R. d. Vetter<br />

82<br />

Torso (Ausschnitt),<br />

Boris Bösker<br />

Fast Shopper,<br />

Stephan A. Schmidt<br />

do not touch,<br />

Susanne Praetorius<br />

Icons III,<br />

Florian Wendel<br />

Amour fou,<br />

Sonja Hüning<br />

Maske 1,<br />

Matthias Herzog<br />

Das familiäre Wirtshaus im idyllisch gelegenen Dorf Akams. Urig gemütliche<br />

Stuben, Panorama-Sonnenterrasse, Spielplatz angrenzend. Regionale<br />

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Milky Way Tree,<br />

Jonathan Besler<br />

Einwegfreiheit,<br />

Thomas Guggemos<br />

Dreaming,<br />

Matthias Herzog<br />

Shangri La,<br />

Susanne Praetorius<br />

Wisch you were here,<br />

Klaus „Bschese“ Kiechle<br />

Tempestad, Mercedes<br />

Vetter-Rodriguez<br />

Blues Brothers,<br />

Peter Steininger<br />

Teich,<br />

Florian Wendel<br />

Gut und Böse,<br />

Stephan A. Schmidt<br />

Ansitz,<br />

Peter R. Müller<br />

Anouk,<br />

Amrei Müller<br />

Faustus,<br />

Menni Bachauer<br />

Ciao Bella,<br />

Monika Herlein<br />

Abschied,<br />

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Was über Fotografie schon<br />

alles gesagt wurde<br />

Zitate, gesammelt von Klaus „Bschese“ Kiechle<br />

Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings lange dauern.<br />

Werbespruch der Leica-AG<br />

Die Fotografie lehrt, dass wie gut Du siehst, nichts damit zu tun hat, wie gut Du siehst.<br />

Autor unbekannt<br />

Ein Foto wird meistens nur angeschaut – selten schaut man in es hinein.<br />

Ansel Adams, 1902-1984<br />

Das Auge macht das Bild und nicht die Kamera.<br />

Gisèle Freund, 1908-2000<br />

Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zu viel um die photographische Technik und zu<br />

wenig um das Sehen.<br />

Henri Cartier-Bresson, 1908-2004<br />

85<br />

Wer als Anfänger die Gestaltungsregeln der Fotografie ignoriert, hat keinen Verstand. Wer sich<br />

aber fotolebenslang daran klammert, hat keine Phantasie.<br />

Detlev Motz, *1946<br />

Bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder unfotogenen Motiven ist es eine Kunst, NICHT auf den<br />

Auslöser zu drücken!<br />

Andreas Feininger, 1906-1999<br />

Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig<br />

wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken,<br />

die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.<br />

Andreas Feininger, 1906-1999<br />

Klar war die Ausrüstung teuer und ich mache keine besseren Bilder dadurch. Aber ich habe jetzt<br />

mehr Spaß an meinen schlechten Bildern.<br />

Heiko Kanzler, *1970<br />

Kreativfilter haben mit Kreativität soviel zu tun, wie Kunsthonig mit Kunst.<br />

Bob Shell, *1946<br />

Ein Fotograf ist ein Taschendieb, der den Leuten auf der Straße einen Augenblick stiehlt, um ihn<br />

dann schließlich allen zu zeigen.<br />

Autor unbekannt<br />

Es wird Zeiten geben, in welchen Du ohne Kamera auf dem Feld bist. Und dann wirst den herrlichsten<br />

Sonnenuntergang oder die schönste Szene erleben, die Du je gesehen hast. Sei nicht<br />

bitter , weil Du es nicht aufnehmen kannst. Setze Dich, versinke hinein und genieße es!<br />

DeGriff


ankeschön<br />

<strong>artig'15</strong> gäbe es nicht ohne...<br />

86<br />

Artist Casting<br />

Katja Egli, Maria Kiechle, Susanne Praetorius<br />

Hanging Commitee<br />

Sonja Hüning, Susanne Praetorius<br />

with the helping hands of Bernd Hüning und Thomas Scherer<br />

Sound Engineering Management, Daily Money Counting, Master of Kartenvorverkauf,<br />

Kommerzienrat of Stille Auktion<br />

Klaus „Bschese“ Kiechle<br />

Band & Program Hunting<br />

Klaus Bschese Kiechle, Stephan A. Schmidt<br />

Queen of Nuts and Bolts and Odds and Sods and Bar Staff / Decoration Equipment<br />

Maria Kiechle<br />

Bar Masters<br />

Christine, Nora, Ralf<br />

Coktailmiezen<br />

Eva, Inke, Ulrike<br />

Tresenversorgungsassistenz<br />

Anke, Benny, Christa, Christine, Dieter, Emily,<br />

Giovanna, Gitti, Guni, Lisa, Ulrike, Richy,<br />

Rita, Sabrina, Simone, Steffi, Ute, Walter<br />

Doormen<br />

Dieter, Matze, Queini<br />

Catering<br />

Christa, Christine Herzog, Giovanna, Mary,<br />

Angeliki Velvelidou, Bäckerei Speiser Waltenhofen<br />

Beverages & Bar Support<br />

Brauerei Härle, Rapunzel Naturkost, eldosti<br />

Wir danken unseren Freunden, Familien und Mitgliedern,<br />

Sponsoren und Anzeigenkunden für all ihr persönliches<br />

und finanzielles Engagement, das die artig‘15 überhaupt<br />

erst möglich macht, und unseren (Ehe-)Partnern, Kindern,<br />

Haus- und Nutztieren für all die Geduld.<br />

Veranstalter<br />

artig / art interessengemeinschaft e.V.<br />

Schützenstr. 7, 87435 Kempten, 0831 - 512 87 - 17 o. 0831 - 223 55, Fax: 0831 - 512 87 - 27<br />

info@artig.st // www.artig.st<br />

vertretungsberechtigter Vorstand gemäß § 26 BGB:<br />

Stephan A. Schmidt (Vorsitzender), Susanne Praetorius, Krešimir Crash Vorich<br />

Spendenkonto (bitte sofort nutzen)<br />

artig e.V. • Sparkasse Allgäu • BLZ 733 500 00 • Konto-Nr. 514 412 089<br />

Head (over Heels) of Organisation, Internal Politics, Foreign & Finance Affairs<br />

Stephan A. Schmidt<br />

Exhibition & Light Engineering, Best Runner (I – IV.) & Facility Management<br />

Thomas Scherer<br />

Best Runner V. & Facility Management Assistance<br />

Giovanna, Thomas Guggemos, Matthias Herzog, Bernd<br />

Hüning, Sonja Hüning, Christa Kretz, Richy Richter, Peter<br />

Steininger, Mercedes Vetter-Rodriguez, Klaus Vetter, Florian<br />

Wendel<br />

Branding, Communication, Advertising, Design, Layout, Repro, Editorial Staff<br />

Stephan A. Schmidt, Katja Egli<br />

Artist Photography<br />

Katja Egli<br />

Chief Executive Officer of Künstlerpostkarten and Werkbeschilderung<br />

Florian Wendel<br />

Biggest Banner Driver and Hanger<br />

Matthias Herzog<br />

Interviews Desk<br />

Thomas Scherer<br />

Final Quick & Dirty <strong>Magazin</strong>e Editing<br />

Katja Egli, Susanne Praetorius<br />

Website Production & Editing, Social Media, Data Management<br />

Katja Egli, Stephan A. Schmidt<br />

and many more jobs and helpful support<br />

by many more and especially Kulturamtsleiter Martin Fink,<br />

Klavierhaus Gelück, Nickl Ton- & Lichttechnik, Kempten<br />

Tourismus- & Veranstaltungsservice, FairKauf Allgäu / Maxim<br />

Dick für die Sitzmöbel, Allgäuer Auktionshaus Kühling<br />

für die Mülltonne, Primavera Life GmbH für die Bühne<br />

Herausgebender Verlag, Media & Publishing:<br />

KuMaKom Gesellschaft für Kultur- und Markenkommunikation UG<br />

(haftungsbeschränkt), Frühlingstraße 2, 87439 Kempten, Fon: 0831 - 512 87 - 28,<br />

info@kumakom.de<br />

© 2015. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Fotos, Grafiken und Texte sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Kopie oder<br />

Reproduktion auch ausschnittsweise und gleich welcher Art nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Urhebers und des Herausgebers.<br />

Die Rechte an den Werkfotos liegen, sofern nicht anders angegeben, bei den<br />

jeweiligen Künstlern.<br />

artig wird von den Machern des Kapitalismus empfohlen.<br />

Ohne Euch sähen wir noch älter aus.


BEI UNS IST ES KEINE<br />

KUNST, DEN IDEALEN<br />

WOHNRAUM ZU FINDEN.<br />

Malen Sie sich allein unsere große Auswahl<br />

an Eigenheimen und Mietwohnungen aus:<br />

Darin werden Sie garantiert Ihren Traum von<br />

den eigenen vier Wänden entdecken.<br />

Vielleicht sogar mit Atelier.<br />

Willkommen zuhause!<br />

Bau- und Siedlungsgenossenschaft eG<br />

Im Oberösch 1 | 87437 Kempten-Sankt Mang<br />

info@bsg-allgaeu.de | www.bsg-allgaeu.de


GROSSKUNST ⁄⁄ KLEINKUNST ⁄⁄ HALBKUNST ⁄⁄ MEHRKUNST UND...<br />

... JETZT AUCH BRAUKUNST.<br />

Das helle, naturtrübe Fidelio mit dem Bio-Siegel und die leckeren SeeZüngle gibt<br />

es auch <strong>zur</strong> artig‘15 und in der Galerie kunstreich in Kempten. www.haerle.de

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