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TIM_november_2015

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!ticket<br />

Österreichs Eventmagazin Nr.1<br />

Die letzte Salbung<br />

Die Heavy-Metal-Urgesteine<br />

Black Sabbath verkünden das<br />

Aus der Band und gehen ein letztes<br />

Mal auf Tour!<br />

COMICS<br />

Ausgezeichnete Identifikations-Figuren:<br />

Seit Generationen beflügeln die Helden aus den<br />

bunten Bilderwelten unsere Fantasie.<br />

Für die ViennaComicCon verlosen wir<br />

1 x 2 Wochenend-Pässe!<br />

Trefft auf die Szene-Stars von „Breaking Bad“<br />

und „Game Of Thrones“, Jae Lee, June Chung<br />

und viele mehr höchstpersönlich!<br />

NOV<br />

20 1 5<br />

musik<br />

show<br />

sport<br />

theater<br />

kabarett<br />

€ 2,90<br />

Damit sind Sie live dabei!<br />

P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />

get up!<br />

BRYAN ADAMS<br />

Nach sieben Jahren hat der kanadische Vollblutmusiker<br />

ein neues Studioalbum eingespielt –<br />

2016 gastiert er damit live in Wien.


präsentiert<br />

HIGHLIGHTS<br />

MARTIN RÜTTER<br />

„nachSITZen“<br />

13.04.’16 Villach, Stadthalle<br />

14.04.’16 Graz, Stadthalle<br />

15.04.’16 Wien, Stadthalle D<br />

23.03.’17 Wr. Neustadt, Arena Nova<br />

24.03.’17 Linz, TipsArena<br />

MARKUS HIRTLER<br />

„Ärger-Therapie“<br />

STEFAN VERRA<br />

alias „Ermi-Oma“<br />

,alle Termine auf ermi-oma.at<br />

„Ertappt ! Körpersprache:<br />

Echt männlich. Richtig weiblich.“<br />

„Echstasy“<br />

MICHAEL HATZIUS<br />

21.01.’16 Graz, Orpheum<br />

22.01.’16 Linz, Posthof<br />

23.01.’16 Wien, Stadtsaal<br />

21.11.’15 Leonding, Kürnberghalle<br />

10.12.’15 Wr. Neustadt, Stadttheater<br />

30.01.’16 Graz, Orpheum<br />

„Magie – Träume erleben!“<br />

EHRLICH BROTHERS<br />

03.03.’16 Wien, Stadthalle F<br />

04.03.’16 Salzburg, Arena<br />

01.12.’15 Klagenfurt, Audimax<br />

02.12.’15 Graz, Orpheum<br />

08.12.’15 Salzburg, Republic<br />

09.12.’15 Steyr, Stadttheater<br />

03.06.’16 Innsbruck, Congress<br />

08.06.’16 Leonding, Kürnberghalle<br />

09.06.’16 Globe, Wien<br />

„Kulisionen“<br />

GERNOT KULIS<br />

,alle Termine auf gernotkulis.at<br />

KONZERTHAUS, BERIO-SAAL<br />

27. – 30.12. 19:30 UHR<br />

31.12. 19:00 UHR + 22:30 UHR<br />

(PAUSE ÜBER MITTERNACHT)<br />

KARTEN: konzerthaus.at 01 - 242 002 und oeticket.at 01 - 96 0 96. Weitere Informationen unter silvesterinwien.at


!ticket editorial<br />

Mag. Roberta Scheifinger<br />

Chefredakteurin und<br />

Herausgeberin<br />

Foto: Conny de Beauclair<br />

Ich glaube ...<br />

Auf seinem Album „Udo“ von Udo Jürgens selig<br />

singt der große Komponist: „Ich glaube,<br />

diese Welt müsste groß genug, weit genug,<br />

reich genug für uns alle sein.“ Gerade die letzten Wochen<br />

haben uns vor Augen geführt, wie sehr wir uns<br />

diesen Satz einprägen, leben sollten – und zur Abwechslung<br />

einmal mit weniger Egoismus und Scheuklappen<br />

an einer gemeinsamen Zukunft miteinander<br />

arbeiten sollten. Wer weiß, was man von einander<br />

noch lernen kann? Denn, so singt Udo weiter: „Ich<br />

glaube, dieses Leben ist schön genug, bunt genug,<br />

Grund genug, sich daran zu erfreuen.“<br />

Leider machen hierbei nur zu gerne „Glaubensfragen“<br />

einen Strich durch die Rechnung: Hier verliert<br />

die Religion seit Jahren sukzessive an Bedeutung,<br />

dort lodert das religiöse Feuer hoch wie nie. Dass es<br />

da zu Spannungen zwischen den Extremen kommt,<br />

ist klar. Vielleicht sollte man sich, wie so oft, an der<br />

Musik ein Vorbild nehmen? Während selbst für Genrefremde<br />

außer Frage steht, dass Black Sabbath eine<br />

der wichtigsten Bands der letzten Jahrzehnte darstellt,<br />

kann man sich darüber streiten, ob Originalsänger<br />

Ozzy, oder doch sein Nachfolger Ronnie<br />

James Dio „besser“ waren. Kann man, muss man<br />

aber nicht. Denn wenn die Herren zu ihrer letzten<br />

Tour läuten, werden beide Fraktionen vereint vor der<br />

Bühne stehen und sowohl „Iron Man“, als auch<br />

„Heaven and Hell“ abfeiern. Warum kann man also<br />

nicht einfach akzeptieren, dass die einen Menschen<br />

an Gott, Buddha, Allah oder von mir aus auch ans<br />

Spaghettimonster glauben?<br />

Welche Götter außer Black Sabbath noch nach Österreich<br />

kommen? Das lesen Sie hier! Roberta Scheifinger<br />

| 03


BRYANADAMS<br />

GET<br />

UP<br />

31.05.2016<br />

WIENER STADTHALLE<br />

WWW.BRYANADAMS.COM<br />

Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096), in jeder Bank Austria<br />

(Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) und unter 01/24924 sowie in allen Raiffeisenbankenin Wien und NÖ sowie auf www.ticketbox.at<br />

erhältlich. Ermäßigung für Raiffeisen Kontoinhaber! Weiters gibt es Tickets unter www.stadthalle.com, Tel. 01 79 999 79 sowie an den Kassen der Stadthalle.<br />

ALBUM JETZT<br />

ERHÄLTLICH<br />

LIVE 2016<br />

02.10. DORNBIRN MESSEHALLE<br />

04.10. WIENER STADTHALLE<br />

05.10. INNSBRUCK OLYMPIAHALLE<br />

07.10. SALZBURGARENA<br />

09.10. STADTHALLE GRAZ<br />

WWW.ZUCCHERO.IT<br />

TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT UND BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096) IN JEDER BANK AUSTRIA (ERMÄSSIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN UND<br />

MEGACARD-MEMBERS) UND UNTER 01/24924 SOWIE IN ALLEN RAIFFEISENBANKEN IN WIEN UND NÖ SOWIE AUF WWW.TICKETBOX.AT ERHÄLTLICH.<br />

ERMÄSSIGUNG FÜR RAIFFEISEN KONTOINHABER. AUSSERDEM GIBT ES KARTEN BEIM STADTHALLEN-TICKETING, AUF WWW.STADTHALLE.COM UND UNTER +43 (1) 7999 979.<br />

The Souljazz orchestra 03.11. ANDINO WIEN<br />

´ ´<br />

B72 WIEN<br />

02.11.<br />

SInkane<br />

ROISIN MURPHY 13.11. HALLE E IM MQ WIEN<br />

PORGY & BESS WIEN<br />

17.11.<br />

CURTIS HARDING<br />

ST GERMAIN 20.11.<br />

LIVE<br />

HALLE E IM MQ WIEN<br />

OTTAKRINGER BRAUEREI WIEN<br />

13.12.<br />

TOWER OF POWER<br />

MEHR INFOS ZU DEN NOVA JAZZ &<br />

BLUES NIGHTS KONZERTEN FINDET IHR AUF<br />

WWW.FACEBOOK.COM/NJBN.AT | WWW.NJBN.AT<br />

andy mckee 20.02. CHAYA FUERA WIEN


!ticket inhalt<br />

Glaubensfragen.<br />

Dio oder Ozzy Osbourne? Marvel oder DC?<br />

Connery, Moore, Lazenby, Dalton, Brosnan<br />

oder Craig? Was für eine Qual der Wahl!<br />

14-20<br />

STARS&PEOPLE<br />

14 Black Sabbath Sie gelten<br />

mit ihren schwerfälligen,<br />

düsteren Sounderuptionen<br />

als die Gründerväter des<br />

Heavy Metals. Nun gehen sie<br />

auf Abschiedstour.<br />

18 Slipknot Die maskierte Truppe<br />

konnte im Lauf der Jahre<br />

Kultstatus erreichen. Liegt es<br />

an ihren anbetungswürdigen<br />

finsteren Masken? Oder<br />

doch an ihrer Musik<br />

22-36<br />

LIFE&STYLE<br />

22 Die Mönche des Shaolin Haben<br />

Sie sich schon einmal gefragt,<br />

warum sich die Mönche Eisenstangen<br />

auf den Kopf schlagen<br />

oder wie es zu diesem<br />

Showerfolg kam?<br />

28 Musical Rocks In den letzten<br />

Jahrzehnten haben einige Personen<br />

und Bands die Musikgeschichte<br />

maßgeblich geprägt. Ihre<br />

Geschichte ist es wert, immer<br />

wieder erzählt zu werden. Auch<br />

in Musicalform!<br />

I WANNA BE A SUPERHERO<br />

Den klassischen Superheld findet<br />

man vor allein in Comics. Was<br />

fasziniert uns so an ihm und ist er<br />

nicht doch ein Antiheld? Eine bunte Analyse. 30<br />

38-42<br />

FUN&ACTION<br />

38 !ticket testet Jeder kann zum<br />

Hip-Hop-Styler werden. Wir haben<br />

uns angesehen, welche Kleidung,<br />

Sprache, Dance-Moves und<br />

Events dazugehören.<br />

40 Florian Scheuba In den Achtzigern<br />

und Neunzigern schuf er als<br />

einer der Hektiker bissige Sozialstudien,<br />

in den letzten Jahren fiel<br />

er vor allem durch messerscharfe<br />

Politanalysen, oft gemeinsam mit<br />

Thomas Maurer und Robert Palfrader,<br />

auf.<br />

44-56<br />

LIVE&MEDIA<br />

46 Dame Mit einem Gaming-Video<br />

wurde er zum Star. Heute ist Dame<br />

als Rapper bekannt, der keine<br />

Schimpfwörter braucht.<br />

52 Panta R&E Das junge Wiener Label<br />

präsentiert mit Mother’s Cake,<br />

Lausch und vielen anderen<br />

hochqualitative, eigenständige<br />

Rockmusik.<br />

54 Media Mit Rod Steward, One Direction,<br />

.MOFF, Seal, ES 2016<br />

und vielen, vielen mehr!<br />

impressum<br />

Herausgeberin, Chefredakteurin:<br />

Mag. Roberta Scheifinger<br />

Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner<br />

Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst:<br />

Petra Albrecht B.A.<br />

Anzeigen: Mag. Thomas Keusch nigg,<br />

Mag. Roberta Scheifinger<br />

Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa),<br />

Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos<br />

B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Alexander Haide<br />

(ah), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim<br />

Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin),<br />

Bettina Vögl (bv), Andy Woerz, Andy Zahradnik Cartoons:<br />

Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer<br />

(MOFF.) Lifestyle: Mag. Karin Steiner<br />

Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter<br />

Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen,<br />

Veranstalter, siehe Copyright. Cover: Ali Krepenek<br />

Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express<br />

GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />

Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische<br />

Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH,<br />

Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof),<br />

1060 Wien<br />

Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager<br />

Druck: Niederösterreichisches Pressehaus,<br />

Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten<br />

Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin<br />

Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:<br />

€ 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung<br />

jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist<br />

nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria<br />

Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an<br />

abo@ticketmagazin.com.<br />

Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter<br />

abo@ticketmagazin.com oder telefonisch<br />

unter +43 (0)1 863 04 8022<br />

Redaktionsanschrift: !ticket Österreichs Eventmagazin<br />

Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien,<br />

Telefon: +43 (0)1 589 54-450,<br />

E-Mail: office@ticketmagazin.com,<br />

Web: www.ticketmagazin.com.<br />

Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter.<br />

Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos<br />

übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung<br />

erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung.<br />

Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<br />

Nachträgliche Honorarforderungen für nicht<br />

veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt.<br />

Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.<br />

Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf<br />

www.ticketmagazin.com/impressum.<br />

Foto: Fotolia, Illustration: baes<br />

| 05


!ticket highlights<br />

<strong>2015</strong>/16<br />

Funny Business<br />

Jimmy Carr ist ein britischer Komiker und Fernsehmoderator<br />

(„8 out of 10 Cats“, „Your Face or Mine“), war<br />

bereits des öfteren Gast in den Late-Night-Shows von<br />

Conan O’Brien und Jay Leno. Er ist berühmt-berüchtigt<br />

für seine scharfzüngigen Einzeiler, seinen dunklen<br />

Humor und seine bissigen Verbalattacken. Er reiht sich<br />

somit in die Reihe der<br />

grandiosen englischsprachigen<br />

Künstler ein, die<br />

bereits das Gartenbau<br />

besuchen durften: Eddie<br />

Izzard, Dylan Moran und<br />

Russell Brand. Leute, das<br />

ist eine Wien-Premiere!<br />

9. März, Wiener Gartenbaukino<br />

Jimmy Carr<br />

Masters Of Dirt<br />

By Monster Energy<br />

Es wird laut! Es wird wild! Es wird heiß! Es wird Zeit für<br />

„Masters of Dirt by Monster Energy“. In einem komplett<br />

neuen Showformat trifft Extremsport auf großes Entertainment.<br />

Hier brennen nicht nur die Reifen, sondern auch die<br />

Luft! Mach dich gefasst auf ein Spektakel der Extraklasse,<br />

mit dabei sind diesmal: Freestyle Motocross, Buggy, BMX,<br />

Mountainbike, Quad, Schneemobil, Minibike und neue<br />

Showelemente, die noch nicht verraten werden dürfen.<br />

Wenn du denkst, du hast schon alles gesehen, dann irrst<br />

du! Die Show, der Sport und die Effekte werden alles Bisherige<br />

in den Schatten stellen.<br />

19. bis 21. Februar, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />

06|


Fotos: MOD (Masters Of Dirt), Stand Up, Vienna! (Jimmy Carr), Amigos (Klingende Bergweihnacht), FMS (Toto, Simply Red), Morgan White (Skunk Anansie)<br />

Mit Hermann Delago<br />

Am 8. Dezember gastiert Hermann<br />

Delago & die Stadtmusik Landeck Perjen mit seinem unvergleichlichen<br />

Weihnachts-Showprogramm in der WM-Halle<br />

Seefeld und präsentiert moderne Hits und Weltmusik, interpretiert<br />

von einem traditionellen Blasorchester und großartigen<br />

Stimmen. Erleben Sie ein unvergessliches Konzert. Der<br />

Höhepunkt ist wieder die Weihnachtsgala am 9. 12.: Mit<br />

den einzigartigen Amigos (Foto), Oesch’s die Dritten und<br />

Sigrid & Marina gibt es die schönsten Weihnachtslieder<br />

und gefühlvollsten Melodien der drei Topstars!<br />

8. und 9. Dezember, WM-Halle Seefeld in Tirol<br />

Toto<br />

9. Februar, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer<br />

Summer 2016-Tour<br />

Ende Oktober spielte die Band rund um Rotschopf<br />

Mick Hucknall noch ihr „Big Love“-Konzert in der<br />

Wiener Stadthalle und feierten auch bei uns ihr<br />

30-jähriges Jubiläum, im Sommer kommenden<br />

Jahres gibt es dann die sommerlichen Konzerte<br />

von Simply Red! Ihre Alben wurden zu Meilensteinen<br />

der Musikgeschichte und ihre zahlreichen Hits<br />

haben nicht zuletzt wegen Micks unverkennbarer Stimme einen sehr hohen Wiedererkennungswert<br />

erreicht, worauf sie sehr stolz sind. Gemeinsam mit Mick Hucknall<br />

werden Langzeitbandmitglieder wie Ian Kirkham (Saxofon), Kenji Suzuki (Gitarre),<br />

Steve Lewinson (Bass), Dave Clayton (Keyboard), Roman Roth (Schlagzeug)<br />

und Kevin Robinson (Trompete, Flöte) auf Tour gehen.<br />

im August in Dornbirn, Reifnitz, Klam und St. Margarethen<br />

Support: Bones<br />

Die 1994 gegründete, britische Band Skunk Anansie besteht aus Sängerin Skin,<br />

dem Gitarristen Ace, dem Bassisten Cass und Drummer Mark Richardson. Ihr Debüt-Album<br />

„Paranoid & Sunburnt“ erschien 1995. Bis 2012 – und einer Pause zwischen<br />

2001 und 2009 – folgten vier weitere<br />

Alben („Stoosh“, „Post Orgasmic Chill“,<br />

„Wonderlustre“ & „Black Traffic“). 2016<br />

steht endlich ein neues Album ins Haus, das<br />

mit „Anarchytecture“ betitelt sein wird.<br />

15. Februar, Arena Wien<br />

Klingende Bergweihnacht<br />

Toto XIV<br />

Im Frühjahr <strong>2015</strong> erschien mit<br />

„Toto XIV“ das erste Studioalbum<br />

seit 10 Jahren, Keyboarder<br />

Steve Porcaro meint<br />

darüber: „Für uns ist es irgendwie<br />

,Toto V‘, es fühlt sich<br />

an, als wäre es nach ,Toto IV‘<br />

erschienen.“ Die Reaktionen<br />

auf das neueste Werk geben ihm recht – das Album landete<br />

in neun Ländern in den Top 10. Zusätzlich zu den Studio-<br />

Erfolgen gelten Toto außerdem zu Recht als eine der besten<br />

Live-Bands im Rockzirkus – überzeugt euch selbst!<br />

Skunk Anansie<br />

Simply Red<br />

IT’S ONLY WOERZ<br />

ÄISSI /<br />

DISSI<br />

Ich bin ein gläubiger Mensch, denn ich<br />

glaube, dass ich folgenden Versuch<br />

auf jeden Fall machen sollte. Zudem<br />

werde ich mich bemühen, in – sagen<br />

wir mal dreißig Jahren – über dessen<br />

Auswirkungen berichten zu können:<br />

Ich bin stolzer Besitzer zweier unberührter,<br />

unzerknitterter Eintrittskarten<br />

zum diesjährigen AC/DC-Konzert in<br />

Spielberg. Ein zukünftiger Schatz, der<br />

meinen Erben dereinst viel ungestümen<br />

Reichtum bringen und sie in<br />

wohligen Gedanken ob meiner weitsichtigen<br />

Handlung schwelgen lassen<br />

wird. Von Euphorie gepackt und überschwänglicher<br />

Vorfreude gezeichnet<br />

habe ich diese Karten erstanden und<br />

gut sichtbar an einem prominenten<br />

Ort in meinem Wohnzimmer platziert,<br />

auf dass ich mich an deren Anblick ergötze,<br />

wann immer der zufällige Blick<br />

darauf fiele (Ja, und ein bisschen auch,<br />

damit ich nicht vergesse, mir an diesem<br />

Tag nichts vorzunehmen.). Der gefinkelte<br />

Plan war, an jenem 14. Mai<br />

mit einer würdigen Begleitung an den<br />

Ort des Geschehens zu pilgern und<br />

der Musik, dem Miteinander und dem<br />

Liveerlebnis zu frönen. Soweit das vorsommerliche<br />

Vorhaben. Aber dann<br />

trug es sich zu, dass erstens die geplante<br />

Begleitung sich als nicht würdig<br />

erwiesen hat (eine andere, lange Geschichte)<br />

und zweitens, ich aus beruflichen<br />

Gründen und eines unverschiebbaren<br />

Termins wegen, zwei Tage vor<br />

dem Konzertereignis ohnehin erkennen<br />

musste, dass ich wohl nicht dabei<br />

sein würde. Der Versuch, die beiden<br />

nicht ganz billigen Karten an Interessierte<br />

weiterzuverkaufen, misslang<br />

kläglich und so lagen sie bis vor Kurzem<br />

an jenem gut sichtbaren Platz. So<br />

weit, so gut. Dann entdeckte ich durch<br />

Zufall im i-Netz entwertete Tickets für<br />

ein Konzert von den Beatles im Jahr<br />

1963 um 700 englische Pfund …<br />

Gebote für meine unbenutzten und inzwischen<br />

eingerahmten AC/DC-Karten<br />

werden entgegengenommen.<br />

| 07


!ticket thema: kult<br />

Glaubensfragen<br />

Was ist Heldenverehrung? Von Kultfiguren und<br />

„Göttern“ im kulturellen Umfeld. Ist Gott tot,<br />

oder gibt es viele?<br />

Sind sie menschlich oder überirdisch?<br />

TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Fotos: Fotolia, beigestellt, !ticket/Patrick Pfirrmann, Juhani Zebra, Moritz Schell<br />

Helden- und Götterverehrung<br />

gibt es seit jeher. Im alten<br />

Ägypten, Rom und Griechenland<br />

stand Götterkult an der Tagesordnung.<br />

Vor allem die Griechen vermochten<br />

es, ihre Götter so vermenschlicht<br />

darzustellen, dass sie einem viel näher<br />

waren als ein allwissender, gütiger Übergott.<br />

Der Zorn der Götter wurde gefürchtet<br />

und gleichermaßen wurden sie<br />

aber auch für ihre „Superkräfte“ bewundert.<br />

Solche Superkräfte haben auch Superhelden,<br />

die den einen oder anderen<br />

Comic-Freund durch seinen Alltag begleiten.<br />

Wir stellen uns in dieser Ausgabe<br />

die Frage, was es mit der Superhelden-<br />

Verehrung so auf sich hat.<br />

Die Heldenverehrung beziehungsweise<br />

der Kult um Personen zieht sich durch<br />

etliche Bereiche unseres Lebens. So ist<br />

dieser auch im musikalischen Umfeld<br />

gegeben. Ozzy Osbourne beispielsweise<br />

ist einfach ad personam schon eine Kultfigur,<br />

einige seiner Fans bezeichnen ihn<br />

wohl als „Rockgott“. „God Is Dead“ heißt<br />

ein Song des letzten Albums seiner Band<br />

Black Sabbath. Ob dem so ist, damit beschäftigt<br />

sich Redakteur Stefan Baumgartner<br />

eingehend. Aber auch unsere Redakteurin<br />

Astrid Radner fühlt einem<br />

Lifestyle-Kult auf den Zahn:<br />

Sie sieht sich im Rahmen von !ticket<br />

testet an, wessen es bedarf, um zumindest<br />

optisch zur Kultfigur im Hip-Hop-Bereich<br />

aufzusteigen.<br />

Die Glaubensfrage wird also nicht nur<br />

in religiöser Hinsicht gestellt. Zu Reibereien<br />

zwischen den Anhängern der unterschiedlichen<br />

„Religionen“ kommt<br />

es im Bereich Kultur wohl auch, allerdings<br />

passieren diese meist am<br />

Stammtisch und enden zum Glück<br />

nicht in heiligen Kriegen.<br />

Ob Sie nun selbst zu einer Kultfigur<br />

werden wollen, Bands mit<br />

Kultstatus wie z. B. Slipknot<br />

vererhren, Kabarett einfach<br />

göttlich finden oder Daniel<br />

Craig als James Bond einfach<br />

in die Kategorie „anbetungswürdig“<br />

werfen, die<br />

Redaktion hat sich zum<br />

Ziel gesetzt, jeglichen Bereich<br />

der „kulturellen<br />

Götter“ abzudecken.<br />

Amen.<br />

08|


gottglaube<br />

Stipsits & Rubey. „Gott und Söhne“ heißt das neue spaßige Meisterwerk, das die beiden Spaßpiraten<br />

vorlegen. Ob sie wohl ihre Seelen im Stück verkaufen werden? Davon kann man sich bis in den<br />

Mai 2016 hinein österreichweit an den unterschiedlichsten Spielstätten überzeugen.<br />

feuerglaube<br />

Mono & Nikitaman. Mit „Im Rauch<br />

der Bengalen“ bringt das deutschösterreichische<br />

Duo ein wundervolles<br />

Doppelalbum auf den Markt. Insider<br />

munkeln, dass es wohl ihr bestes Werk<br />

bis jetzt ist. Einfach Ohren auf, reinhören<br />

und mitswingen!<br />

jenseitsglaube<br />

Mike Supancic. Der Steirer beschwört in seinem<br />

neuen Kabarett Geister. Dabei landet er irgendwie<br />

im Reich der Toten und siehe da: Hier<br />

scheint der Schmäh zu rennen! Komisch wird es<br />

unter anderem bei der Premiere am 27. Jänner<br />

2016 im Wiener Stadtsaal.<br />

scienceglaube<br />

Science Busters. Obwohl „Wer nichts weiß, muss alles<br />

glauben“ schon länger in den Bücherregalen steht, sei dieses<br />

kultige Buch dennoch erneut empfohlen! Naturgesetze<br />

gelten schulussendlich für jedermann und raten dem einen<br />

oder anderen von einem Irrglauben ab.<br />

geister<br />

glaube<br />

Ghost. Die schwedischen Metaller entführen in die Geisterwelt.<br />

Mystisch und teuflisch geht es bei ihren Bühnenshows<br />

zu. Skullkostüme, Roben – hui, da will uns jemand Angst einjagen!<br />

Zum Glück mit einer geballten Ladung Heavy Metal,<br />

vor dem man sich nicht fürchten, sondern eher auf den<br />

Geisterbahnzug einsteigen sollte. Am 20. November<br />

hat man in der Arena Wien die Chance dazu.<br />

| 09


!ticket coverstory<br />

termine<br />

Und auch nach Österreich kommt der<br />

Rock-Superstar wieder:<br />

Am 31. Mai Wiener Stadthalle (Halle D)<br />

Das Leben des Bryan<br />

35 Jahre Rock and Roll!<br />

Der Mann ist ein Phänomen. Obwohl der kanadische<br />

Vollblutmusiker ständig auf Tour ist, hat Bryan Adams noch<br />

genügend Power für sein Familienleben, eine erfolgreiche<br />

Zweitkarriere als Fotograf und ein neues Studio-Album.<br />

Einzig für Starallüren bleibt da keine Zeit. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />

Kein Studio-Album in sieben<br />

Jahren, lediglich vereinzelt<br />

neue Songs, die als Dance-<br />

Experimente oder auf Soundtracks<br />

veröffentlicht wurden. Das bedeutete<br />

aber nicht Stillstand für Superstar Bryan:<br />

Er konzertierte ohne Unterbrechung<br />

mit seinen größten Hits rund<br />

um den Globus und kümmerte sich<br />

um seine Zweitkarriere als mittlerweile<br />

anerkannter Spitzenfotograf, Ausstellungen<br />

in Österreich inklusive. Auch<br />

die Geburt seiner ersten Tochter Mirabella<br />

im April 2011 änderte wenig<br />

an seinem Rock-Leben, rasch zog es<br />

ihn wieder auf die Bühne. „Im Jahr<br />

als meine Tochter geboren wurde, habe<br />

ich 120 Konzerte überall auf der Welt<br />

gespielt, in Indien, Bangladesch, Nepal,<br />

Australien, England, den USA, in<br />

Europa und sogar in der Karibik“, erinnert<br />

er sich und lacht: „Ja, das war<br />

ein bisschen faul für meine Verhältnisse,<br />

da hast du recht!“<br />

10|<br />

An dem Workaholic-Dasein änderte<br />

auch Töchterchen Nummer zwei, Lula,<br />

die im Februar 2013 das Licht der<br />

Welt erblickte, nicht viel. Zudem sind<br />

langfristige Planungen dem Star sowieso<br />

ein Graus: „Ich nehme es immer,<br />

wie es sich gerade so ergibt,<br />

das ist einfach. Ich liebe, was<br />

ich mache, und ich bekomme<br />

so oft Angebote, live<br />

zu spielen. Es sind<br />

so viele Angebote,<br />

dass ich nicht jeden<br />

Fotos: Bryan Adams


Wunsch erfüllen kann. Wenn ich das<br />

würde, wäre ich nie zu Hause.“ Ein<br />

Eingeständnis ist ihm dennoch zu entlocken.<br />

„Es steht völlig außer Frage,<br />

dass ich genauso gerne zu Hause bin<br />

wie auf Tour“, gibt er zu, „Das war<br />

schon immer so.“ Das Leben des Vollblutmusikers<br />

haben die<br />

Kids nicht auf den Kopf<br />

gestellt. „Das Leben hat<br />

sich nicht verändert“,<br />

philosophiert Adams,<br />

„Es ist einfach nur besser<br />

geworden!“<br />

Unberechenbar<br />

Damals, als Lula das Licht der Welt<br />

erblickte, stand ein neues Studio-Album<br />

nicht zur Diskussion: „Ich habe<br />

zwar eine Menge Songs, aber ich habe<br />

mir noch nicht die Zeit genommen,<br />

um zu entscheiden, was ich mit ihnen<br />

mache.“ Unberechenbar bleiben. Nur<br />

das tun, was wirklich Spaß macht und<br />

dringlich ansteht. Zu Adams’ Favoriten<br />

gehören die unterschiedlichen Kunstprojekte<br />

wie der bejubelte „Legacy Of<br />

War“-Fotoband, in dem verstümmelte<br />

Soldaten zu sehen sind, genauso<br />

wie unzählige Charity-Konzerte.<br />

In den vergangenen<br />

Jahren überraschte Adams<br />

mit so manchem Remix oder dem<br />

Dance-Track „Tonight in Babylon“.<br />

Das fällt ebenfalls unter das Motto<br />

„unberechenbar bleiben“: „Manchmal<br />

ist ein Ausflug in eine andere Welt<br />

eine interessante Herausforderung.<br />

Ich hatte immer Freude daran, günstige<br />

Gelegenheiten beim Schopf zu<br />

ergreifen, egal, ob das Soundtracks<br />

waren oder mit Luciano Pavarotti zu<br />

singen, ob es Dance oder Rock ist. Es<br />

ist alles Musik. Was das alles dieses<br />

Mal verbindet?<br />

Meine Stimme.“<br />

Jetzt hat er sich die Zeit genommen.<br />

Für ein neues Studio-Album. Gemeinsam<br />

mit Langzeit-Partner<br />

Jim Vallance, der seit dem Debüt<br />

vor nunmehr 35 Jahren an Adams’<br />

Kein Stillstand Trotz<br />

Familienleben und Erfolg<br />

als Fotograf ist Bryan<br />

Adams der Musik treu<br />

geblieben.<br />

| 11


!ticket coverstory<br />

Seite ist, entstand unter den wachsamen<br />

Augen von Producer und Pop-<br />

Legende Jeff Lynne (Electric Light Orchestra,<br />

Travelling Wilburys) der<br />

Longplayer „Get Up“, der ihn in bester<br />

Spielfreude zeigt. Keine Experimente,<br />

sondern gerader Rock and Roll. Das<br />

bewies schon die erste Single „Brand<br />

New Day“, bei „You Belong To Me“<br />

ist sogar die Handschrift von Jeff Lynne<br />

unüberhörbar, es erinnert ein klein<br />

wenig an den ELO-Sound.<br />

Objektiv betrachtet<br />

Der 56-Jährige ist<br />

vor und hinter der<br />

Kamera ein Hit.<br />

Zwischen zwei Welten<br />

Auch wenn der Lebensmittelpunkt der<br />

Adams-Family in der „alten Welt“ liegt<br />

– Bryan besitzt Wohnsitze in London<br />

und Paris – hat er den Kontakt zu seinen<br />

Wurzeln in Kanada niemals verloren.<br />

„Ich habe eine sehr enge Bindung“,<br />

plaudert er Privates aus, „Ich<br />

fliege ständig hin und her und besitze<br />

noch immer mein Studio in Vancouver,<br />

das Warehouse Studio.“ In Österreich<br />

ist Admas beinahe ebenso gerne, in<br />

Wien fühlt er sich ganz besonders wohl.<br />

Kein Wunder, verbrachte er in seiner<br />

Kindheit, in den späten 60er-Jahren,<br />

einige Zeit in Wien, als sein Vater als<br />

Diplomat in der Hauptstadt Dienst tat.<br />

12|


TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT, BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096), IN JEDER BANK AUSTRIA (ERMÄSSIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN UND MEGACARD-MEMBERS)<br />

TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT UND BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096) SOWIE UNTER<br />

WWW.STADTHALLE.COM, TEL. 01 79 999 79 SOWIE AN DEN KASSEN DER STADTHALLE ERHÄLTLICH.<br />

19.03. WIENER STADTHALLE - HALLE D<br />

06.04. TIPSARENA LINZ<br />

TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT, BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096), IN JEDER BANK AUSTRIA<br />

(ERMÄSSIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN UND MEGACARD-MEMBERS) UND UNTER 01/24924, UNTER WWW.STADTHALLE.COM.TEL. 01 79 999 79<br />

SOWIE AN DEN KASSEN DER STADTHALLE UND IN ALLEN RAIFFEISENBANKEN IN WIEN UND NÖ SOWIE AUFWWW.TICKETBOX.AT ERHÄLTLICH.<br />

SKALAR ENTERTAINMENT PRÄSENTIERT:<br />

SPECIAL GUEST:<br />

MATT BIANCO<br />

LIVE IN<br />

DORNBRIN - HAUS DER MESSE 05.AUGUST<br />

REIFNITZ AM WÖRTHERSEE 06.AUGUST<br />

BURG CM 07.AUGUST<br />

ST.MARGARETHEN - STEINBRUCH 09.AUGUST<br />

2016<br />

01. JULI 2016 - MESSE GRAZ<br />

02. JULI 2016 - KRIEAU WIEN<br />

UND UNTER 01/24924 SOWIE IN ALLEN RAIFFEISENBANKEN IN WIEN UND NÖ SOWIE AUF WWW.TICKETBOX.AT ERHÄLTLICH. ERMÄSSIGUNG FÜR RAIFFEISEN KONTOINHABER!<br />

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SIMPLYRED.COM


!ticket stars&people<br />

Gott ist tot<br />

Black Sabbath gelten mit ihren schwerfälligen Sounderuptionen, die<br />

durch die Düsternis wabern, als die Gründerväter des Heavy Metal.<br />

Nun bettet man sich zur ewigen Ruhe: This is the end, beautiful<br />

friend. This is the end, my only friend, the end. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

The End Ozzy Osbourne,<br />

Tony Iommi und Geezer Butler<br />

schließen das letzte Kapitel<br />

ihrer unglaublichen Geschichte<br />

– für immer. Darf vielleicht<br />

Bill Ward ebenfalls als<br />

Sargträger fungieren?<br />

Black Sabbath sind eine Institution.<br />

Insbesondere den Frühwerken<br />

ist eine schier unglaubliche<br />

Autorität anheim, ihr Einfluss auf die<br />

Musikhistorie nicht minder bedeutsam<br />

wie jener der Beatles. Von kapitalistischer<br />

Perspektive mag im Triumvirat Led Zeppelin–Deep<br />

Purple–Black Sabbath zwar<br />

termine<br />

Black Sabbath ziehen am 28. Juni in der<br />

Wiener Stadthalle (Halle D) einen finalen<br />

Schlussstrich unter ihre beispielhafte Karriere.<br />

Black Label Society spielen am 18. November<br />

in der Arena Wien, Kadavar am 15. Dezember<br />

ebenda.<br />

das Flugschiff die Nase vorn haben, in<br />

puncto historische Nachhaltigkeit darf<br />

man aber gerade die Frühphase der Formation<br />

aus Birmingham nicht unterschätzen<br />

– gilt sie immerhin bis dato als<br />

unverzichtbare Inspirationsquelle, ja,<br />

vielmehr oft gar als direkte Blaupause<br />

nicht allein für die hippe Retro-Welle,<br />

dröhnenden Doom oder geifernden<br />

Sludge – sondern vielmehr für alles zwischen<br />

Soundgarden und Metallica.<br />

Nichts, nicht einmal die Jimi Hendrix<br />

Experience oder Cream, waren vor dem<br />

selbstbetitelten Debüt (1970) düsterer,<br />

elementarer: Tony Iommi penetrierte<br />

feist mit sinisteren, dabei aber nicht selten<br />

überaus zephiren Tönen, während die<br />

Rhythmusfraktion Bill Ward und Geezer<br />

Butler mondäne Katakomben, triefend<br />

vor pulsierender Lava und schwefeligem<br />

Stank, erbauten. In diesem Tartaros hauste<br />

ein wütender Zerberus, der durch die<br />

Höllenfeuer angestachelt, heulend begehrte,<br />

sich loszureißen, die Zähne durch<br />

Mark und Bein zu schlagen und unschuldige<br />

Seelen hinab in die Unterwelt<br />

zu ziehen: Ozzy Osbourne.<br />

Der Bruch<br />

Diese kongeniale Urbesetzung zerbrach<br />

freilich nach „Never Say Die!“ (1978):<br />

Das viele Weißpulver machte Ozzy etwas<br />

Fotos: Universal Music, Hersteller<br />

14|


mehr daneben als die Kollegenschaft,<br />

der Split war unaufhaltsam. Ihm folgte<br />

Ronnie James Dio, kleiner Mann mit<br />

großer Wirkung. Bis heute und wohl auf<br />

ewig ist dies eine Glaubensfrage, welche<br />

die Geister scheiden wird: „Dio oder Ozzy?“<br />

Insbesondere darf man nicht vergessen:<br />

Erstgenannter hat bereits den<br />

De-Mortuis-Bonus verliehen bekommen.<br />

Dass dabei andere, so auch Ian Gillan,<br />

aber auch Glenn Hughes (beide Deep<br />

Purple) und Tony Martin für Sabbath<br />

hinterm Mikro standen, wird nicht ganz<br />

zu Unrecht gern vergessen. Tatsächlich<br />

ist Dio selig natürlich der stimmlich gefestigtste,<br />

wandelbarste Sänger von allen,<br />

doch darum geht es hier nicht wirklich.<br />

Für die wahren Sabbath – und hier geht<br />

Slash mit uns d’accord – kann es nur<br />

eine Stimmlage geben, nämlich Ozzys<br />

Geseiere. Jenes wurde von den Gitarristen<br />

Randy Rhoads († 1982) und fortan von<br />

Zakk Wylde (Black Label Society) kunstvoll<br />

unter dem Egobanner in Szene gesetzt,<br />

eine Szene, die jedoch ab 2002 von<br />

einer ziemlich abstrusen Szenerie überschattet<br />

wurde: „The Osbournes“, die<br />

MTV-Doku-Soap über die Chaosfamilie.<br />

Dieser tattrige, verwirrte Stolperer soll<br />

der vormalige Fürst der Finsternis sein?<br />

Die Wiedervereinigung<br />

Daher war wohl die Heavy-Metal-Welt<br />

auch zwiegespalten, als Sabbath 2011<br />

ihre Wiedervereinigung – neues Album<br />

inklusive, Bill Ward dann doch exklusive<br />

– bekanntgaben. Nicht unbeteiligt war<br />

wohl auch die Tatsache, dass sie mittlerweile<br />

einem Schwall an „Generation-<br />

2.0“ gegenüberstanden, die allesamt –<br />

von Graveyard bis hin zu Kadavar – die<br />

Ära „Black Sabbath“ bis „Masters of Reality“<br />

in Reinkultur zelebrieren. Aber:<br />

„13“ zeigte, dass die alten Herren immer<br />

noch Relevanz haben, wenngleich es<br />

auch unwahrscheinlich ist, dass Ozzy<br />

außerhalb des Studioumfeldes auch nur<br />

eine Zeile derart gerade zu artikulieren<br />

vermag. Man klang an weiten Stellen<br />

wie eine „rubinisierte“ Variante von<br />

„Masters Of Reality“, lieferte das beste<br />

seit „Dehumanizer“ ab, der Jam-Charakter<br />

verlieh eine gelöste Attitüde, die<br />

zu Dio-Zeiten stellenweise gemisst wurde.<br />

Der einzige Grund, den formidablen<br />

Neuanfang mit einem verächtlichen<br />

Schnauben abzuschieben, konnte lediglich<br />

eine schwere Triskaidekaphobie gewesen<br />

sein. Aber dann hat man im Heavy<br />

Metal ohnehin sein schweres Los! Ja,<br />

selbst auf der Bühne konnte man überzeugen:<br />

Tony Iommi spielte trotz seiner<br />

Krebserkrankung meisterhaft, und gar<br />

Ozzy verstörte weitaus weniger als zuletzt<br />

bei „Ozzy and Friends“. Freilich, es mag<br />

komisch wirken, dass gerade er Bill Ward<br />

attestierte, nicht mehr die erforderliche<br />

Leistung für Sabbath bringen zu können<br />

und er dementsprechend von Rage<br />

Against The Machines Brad Wilk beziehungsweise<br />

Tommy Clufetos (Ozzy Osbourne,<br />

Rob Zombie, Alice Cooper) ersetzt<br />

wurde.<br />

Das Ende<br />

Doch nun die Hiobsbotschaft: Die Herren<br />

Osbourne, Iommi und Butler schließen<br />

das letzte Kapitel ihrer unglaublichen<br />

Geschichte – „für immer“. Und vielleicht<br />

darf ja sogar Bill Ward ebenfalls als Sargträger<br />

fungieren, denn trotz aller Dispute:<br />

ganz ausgeschlossen wurde es noch nicht.<br />

„God is Dead“ hieß es auf „13“, Sabbath<br />

jedoch lebten gewaltvoll wieder auf –<br />

wenngleich auch nur für einen letzten<br />

Seufzer, bevor das EKG nur mehr den<br />

einen andauernden penetranten Ton von<br />

sich gibt. Aber vielleicht ist’s auch nur<br />

das Ziel, für eine Kurzweil in den Himmel<br />

aufzufahren und Gottvater mit Pauken<br />

und Trompeten dorthin zu jagen, wohin<br />

er wirklich gehört: ins lodernde Höllenfeuer.<br />

Eben getreu dem Motto: „Is this<br />

the end of the beginning? Or the beginning<br />

of the end?”<br />

MUNDPROPAGANDA<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen<br />

sollten in keinem gut sortierten<br />

Plattenschrank fehlen. (sb, bv, pa)<br />

Gentleman Pistols – Hustler’s Row<br />

Die Heavy-Blues Rocker kredenzen<br />

Thin Lizzy im Hinterkopf pulsierendes<br />

Testosteron, karessieren indes lieblich.<br />

Paradise Lost – Symphony f.t. Lost<br />

Nun schicken sich auch die Gothic-Altmeister<br />

an, ihre Songs live in klassische<br />

Gewänder zu hüllen. Medioker.<br />

The Decemberists – Flora Songs<br />

Alle Songs, die auf dem letzten Album<br />

fehlten, nun auf EP! Sphärisch, wundervoll<br />

– ein zweistimmiger Traum.<br />

Kari Rueslatten – To The North<br />

Mit ihren ruhigen Liedern regt sie das<br />

„Nachdenken“ an! Lasst uns einfach<br />

mal für ein Moment abschalten.<br />

Mammoth Storm – Fornjot<br />

Entspannend und mitreißend zugleich:<br />

Das findet man selten derart gekonnt<br />

in der „härteren“ Musikszene!<br />

| 15


!ticket stars&people<br />

Sagenhaft schön<br />

Mystische Melodien und happy Tristesse:<br />

Die geheimnisvollen Klänge der britischen<br />

Hipster-Heroen alt-J erobern nun auch den<br />

Mainstream.<br />

TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Neben dem Baumwolle-<br />

Sportbeutel, Bartpflegeprodukten,<br />

Craft-Beer und gepunkteten<br />

Socken gehört ein Song der<br />

Band aus Leeds auf jeden Fall zu einem<br />

der wichtigsten „Gadgets“ beziehungsweise<br />

Aushängeschilder der hippen<br />

Kultur. Fast blöd nur, dass alt-J mittlerweile<br />

ganz schön viele Leute gerne<br />

hören und sehen wollen – man könnte<br />

schon fast von alternativer Mainstream-Musik<br />

sprechen. Jetzt hört der<br />

Nachdenklich<br />

Auch auf ihren offiziellen<br />

Fotos geben sich Thom<br />

Green, Gus Unger-<br />

Hamilton und Joe Newman<br />

gedankenvoll.<br />

Fotos: Marcus Haney<br />

16|


Rest der ahnungslosen, unhippen Bevölkerung<br />

auch alt-J? Dann können<br />

sie nicht mehr gut sein. Stopp! Gut<br />

sind sie, eben deshalb werden sie auch<br />

gerne von Menschen gehört, die keine<br />

Skinny-Jeans besitzen.<br />

Trist, melancholisch, mystisch und sagenanmutend.<br />

Hört man alt-J, fühlt<br />

man sich teilweise, als würde man gerade<br />

bei den Hunger Games teilnehmen<br />

oder wäre auf der Suche nach<br />

einem Ring quer durch Mordor unterwegs.<br />

Die nächste Assoziation, die<br />

sich im Kopf festsetzt, ist, Hand in<br />

Hand eine Wiese entlangzulaufen,<br />

freudestrahlend, und man endet dann<br />

schlussendlich doch im düsteren Wald<br />

wieder.<br />

Zuviel Tristesse? Nicht unbedingt, man<br />

braucht nur ein gewisses Einfühlungsvermögen,<br />

um sich darauf einzulassen.<br />

Dann aber, dann schwebt man auf einer<br />

Welle und steckt in einer Geschichte<br />

fest, die von düsteren Trollen, von<br />

der großen Liebe, einem Aufeinandertreffen<br />

mit der „Kindlichen Kaiserin“,<br />

von einem Bergabrutschen auf<br />

Leprechauns Regenbogen und von einem<br />

Bad in rosaroter Zuckerwatte<br />

handelt. Und hier braucht man kein<br />

LSD oder sonstige bewusstseinserweiternde<br />

Substanzen. Es reicht ein Paar<br />

gute Kopfhörer oder Boxen und los<br />

geht es.<br />

Zwischenzeitlich muss man dann aber<br />

doch ziemlich auf und ab hüpfen,<br />

denn – Obacht – es gibt auch tanz -<br />

animierende Elemente bei alt-J. Und<br />

eben diese sind live ein Genuss. Während<br />

alt-Js Musik sphärenhaft dahinplätschert<br />

und ihre Musikvideos einen<br />

hohen künstlerischen Anspruch widerspiegeln,<br />

so wird live völlig unprätenziös<br />

das dargeboten, worum es<br />

termine<br />

Mit alt-J schwebt man am 25. November in<br />

der Wiener Stadthalle auf Wolken.<br />

schlussendlich geht: Live-Musik ohne<br />

viel Schischi und Blabla.<br />

Nicht umsonst kommen die Briten<br />

aus Kunst- und Literaturkreisen, das<br />

spürt man bei jedem kleinen Musikschnipsel<br />

den sie uns akustisch oder<br />

visuell zukommen lassen, dennoch<br />

fehlt zum Glück eine gewisse Arroganz,<br />

die man ihnen womöglich pauschalierterweise<br />

anrechnen würde.<br />

Von außen betrachtet, wirkt die musikalische<br />

Attitüte, vor allem direkt<br />

auf der Bühne, nicht gekünstelt und<br />

einfach echt.<br />

Am besten also selbst in aller Ruhe<br />

anhören und auf eine musikalischspirituelle<br />

Traumreise gehen.<br />

| 17


!ticket stars&people<br />

Metal-Maskerade<br />

Das Behavioral Targeting<br />

scheint bestens zu funktionieren:<br />

Eine Werbeeinschaltung<br />

eines Horrormasken-Vertriebs<br />

versperrt kurz vor Halloween für ein<br />

paar Sekunden lang den Weg zum You-<br />

Tube-Video von Slipknots „Dead Memories“.<br />

Aber ist es wirklich nur der<br />

Die Nu-Metal-Truppe Slipknot rangiert<br />

längst in der Kategorie Kult. Bleibt die<br />

Frage: Liegt es an der Musik, oder verbirgt<br />

sich das Erfolgsgeheimnis hinter den<br />

finsteren Masken?<br />

TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

termine<br />

Vor den bösen Buben von Slipknot kann man<br />

sich am 26. Jänner 2016 in der Wiener<br />

Stadthalle fürchten.<br />

Gesichtspflege<br />

Die aktuelle Maske von<br />

Frontman Corey Taylor<br />

sieht „menschlicher“<br />

aus als je zuvor.<br />

Fotos: !ticket/Patrick Pfirrmann<br />

18|


Maskenrummel, der Slipknot zu einer<br />

Kultband aufsteigen ließ?<br />

Hier spielen wohl mehrere Faktoren<br />

eine wichtige Rolle. Ihr Musikstil bettete<br />

sich wundervoll in die damalige Zeit –<br />

Ende der 90er, Anfang der 2000er – ein.<br />

Neben Bands wie System Of A Down<br />

oder Korn fanden sie ein Umfeld, von<br />

dem sie sich etwas abhoben, mit dem<br />

sie aber dennoch eine Synergie bildeten.<br />

Eine Art Alternative-Nu-Metal-Photosynthese,<br />

für die kein Chlorophyll, dafür<br />

aber ordentliche Drums und Gitarren<br />

notwendig sind.<br />

Zum Drüberstreuen gibt es dann auch<br />

noch ein paar grotesk erscheinende<br />

Masken. Über diese wurde schon so<br />

viel geschrieben, dass es im Prinzip<br />

schon müßig ist, darauf näher einzugehen.<br />

Dennoch: Natürlich sind Typen<br />

hinter einer Maske um einiges mysteriöser<br />

und spannender als ohne. Und<br />

schlussendlich auch anbetungswürdiger<br />

– erscheinen sie doch ein bisschen anders,<br />

nicht von dieser Welt, oder vielleicht<br />

direkt aus der Hölle. Apropos<br />

Mystik, Hölle und Anbetung: Corey<br />

Taylor verriet uns einmal in einem Interview,<br />

dass er ein großer Vampir-Fan<br />

ist. Ich hätte – da sind wir wieder bei<br />

den Masken – eher auf Zombies getippt,<br />

aber nein: „Ich war ziemlich fanatisch,<br />

was Vampire betrifft. Nicht wegen Twilight<br />

oder so einem Mist. Viele der Bücher,<br />

die ich als Jugendlicher gelesen<br />

habe waren wirklich dunkle, unheimliche<br />

Horrorbücher. Alles von dem ursprünglichen<br />

Dracula von Bram Stoker<br />

bis hin zu den Vampire Chronicles von<br />

Anne Rice.“<br />

Nun gut, Slipknot als Helden der Unterwelt<br />

zu verehren ist ein Leichtes, was<br />

man neben all der Maskerade und<br />

durchgeplanten Live-Shows sowie<br />

selbstverschafften Kultus nicht vergessen<br />

sollte: Diese Band beherrscht ihr Handwerk.<br />

Und hier ist nicht die Rede vom<br />

Optischen, sondern vom Musikalischen.<br />

Slipknot machen Musik für die Massen<br />

– hart genug, um sich von der als kommerziell<br />

und einheitlich verschrienen<br />

Poplandschaft abzuheben, aber dennoch<br />

eingängig, sodass der „Metal“<br />

nicht wehtut. Dies ist vor allem Corey<br />

Taylors Stimme geschuldet, die wohl<br />

des Growlings mächtig ist, sich aber<br />

anscheinend im Balladigen, Melodischen<br />

wohler fühlt. Haben es etwa<br />

Gwar oder Lordi geschafft, so viele Alben<br />

zu verkaufen oder so viele Interaktion<br />

auf ihren Social-Media-Kanälen<br />

zu generieren? Nein, eben. Also liegt es<br />

schlussendlich nicht nur an der Maske!<br />

Und die Herren von KISS lassen wir<br />

bei dieser Aufzählung einfach mal außen<br />

vor – andere Baustelle.<br />

| 19


Tipps vom FM4 Ombudsmann<br />

Liebe Leserin!<br />

Lieber Leser!<br />

Rapid oder Austria, Jehovah<br />

oder Allah, Bilderbuch oder<br />

Wanda – Glaubensfragen sind<br />

die Suppenwürze schaler Konversation.<br />

Aber den Glauben haben nicht<br />

etwa soziopathische Folterknechte<br />

und Borderliner in<br />

ulkigen Kostümen für sich gepachtet.<br />

Auch vernunftorientierte<br />

Menschen wie du und<br />

ich kommen ums Glauben<br />

nicht herum. Es ist die Vorstufe<br />

zum Wissen.<br />

Ich war noch niemals in Knittelfeld.<br />

Trotzdem glaube ich an<br />

die größte Eisenbahnerkappensammlung<br />

der Welt. Für ihre<br />

Existenz gibt es kaum handfeste<br />

Beweise. Aber diverse Menschen<br />

haben mir fasziniert von<br />

ihr berichtet, dabei aber ihr Interesse<br />

am Rest der Welt nicht<br />

aufgegeben. Ja, sogar meine<br />

Hypothese von einer weiteren,<br />

noch größeren, bisher unentdeckten<br />

Eisenbahnerkappensammlung<br />

hat ihre Laune nicht<br />

getrübt.<br />

Ich glaube an das Interesse. Alles<br />

Irrationale, und in dieser<br />

Disziplin ist das Glauben ungeschlagener<br />

Seriensieger, bedarf<br />

interessierter Öffentlichkeit.<br />

Nur so kann es sich in Wissen<br />

oder sogar Liebe verwandeln.<br />

Ich halte nichts von Slogans<br />

wie „Religion ist Privatsache“<br />

– das könnte auch über dem<br />

Eingang vom Fritzl-Keller stehen.<br />

Ich sage: Religion ist interessant.<br />

Aber nur, solange niemand<br />

dran glauben muss.<br />

20|<br />

NEU<br />

im Verkauf:<br />

U. a. mit Purple Souls,<br />

The Whiskey Foundation<br />

Nach dem fulminanten Erfolg des letzten<br />

Jahres geht das New Sound Festival in<br />

die zweite Runde. Haben bei der Erstauflage<br />

Kapazunder wie Wanda und Rakede<br />

und viele mehr die Ottakringer Brauerei<br />

gerockt, wird das diesjährige Line-up um<br />

nichts nachstehen. Neben dem Banana Joe Trio und She and The Junkies spielen<br />

u. a. auch Fresh Dixie, Noblesse, Pablo Infernal, The Whiskey Foundation (Foto) und<br />

Purple Souls (mehr Ankündigungen zu einem späteren Zeitpunkt). Aufmerksamen<br />

LeserInnen wird auffallen: die Letztgenannten haben 2014 schon gespielt, und haben<br />

im Mai vor über 100.000 BesucherInnen als Opening-Act der Rocklegenden von<br />

AC/DC in Spielberg) begeistert. Daher geben sie sich die Ehre und zelebrieren ihre<br />

Albumveröffentlichung am New Sound!<br />

26. Februar, Ottakringer Brauerei<br />

21. April, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />

Massive Attack<br />

Support: Young Fathers<br />

Präzise erarbeitete musikalische Konstruktionen,<br />

vereint mit der komplizierten Feinheit der<br />

menschlichen Stimme unzähliger Gastsänger<br />

prägen das Schaffen von Massive Attack. Die<br />

epische Verschmelzung präziser Klänge und<br />

dunkler Intensität prägen den Sound von Massive<br />

Attack. Eine gleichsam musikalische wie<br />

visuelle Reise prägen das Live-Erlebnis von<br />

Massive Attack. Große Klänge, große Gefühle,<br />

ganz großes Konzerterlebnis. Massive Attack!<br />

20. Februar, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer<br />

New Sound Festival<br />

Monster High<br />

Die „spuktakuläre“ Arena-Show<br />

Die Sprösslinge der berühmtesten Monster der Weltgeschichte<br />

erobern die Bühne! Aufregung an der<br />

Monster High: Die kopflose Schulleiterin Bloodgood verkündet den allhundertjährlich<br />

stattfindenden Tanzwettbewerb. Im Laufe der<br />

Vorbereitungen zu diesem monsterkrassen Ereignis<br />

geschehen völlig unerwartete und<br />

merkwürdige Dinge, deren Herausforderungen<br />

sich die Monsterclique um Draculaura,<br />

Frankie Stein und Clawdeen Wolf stellen<br />

muss. Im mordsmäßig spannenden Finale<br />

zeigt sich dann, dass wahre Freundschaft,<br />

Mut und Zusammenhalt alle Grenzen überwinden.<br />

Fotos: Marko Panic (New Sound, Monster High), FMS (Massive Attack), Ingo Petramer (FM4 Ombudsmann)


Showhighlights in Österreich<br />

LIVE erleben<br />

NOCKALM QUINTETT<br />

FANTASY<br />

DIE MAYRHOFNER<br />

OESCH´S DIE DRITTEN<br />

POXRUCKER SISTERS<br />

SCHNEIDERWIRT TRIO<br />

MODERATION:<br />

MARKUS WOLFAHRT<br />

15.12.<strong>2015</strong> ST. PÖLTEN VAZ<br />

16.12.<strong>2015</strong> LINZ TIPSARENA<br />

17.12.<strong>2015</strong> GRAZ STADTHALLE<br />

18.12.<strong>2015</strong> SALZBURG SALZBURGARENA<br />

19.12.<strong>2015</strong> BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />

21.01.2016 LINZ BRUCKNERHAUS<br />

24.01.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />

25.01.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />

28.01.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />

29.01.2016 GRAZ MESSEHALLE A<br />

30.01.2016 WIEN KONZERTHAUS<br />

25.02.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />

27.02.2016 GRAZ STADTHALLE<br />

28.02.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />

01.03.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />

WOLFGANG<br />

AMBROS<br />

CHRISTOPH JOESI<br />

PROKOPETZ<br />

KLAUS<br />

EBERHARTINGER<br />

DAS ERFOLGREICHSTE<br />

BLASORCHESTER DER WELT<br />

Jubiläums-<br />

Tournee<br />

Die Große<br />

www.die-egerlaender.de<br />

26.02.2016 GRAZ STADTHALLE<br />

27.02.2016 LINZ TIPSARENA<br />

28.02.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />

29.02.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />

01.03.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />

07.-09.03.2016 WIEN STADTHALLE F<br />

13.04.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />

14.04.2016 LINZ TIPSARENA<br />

15.04.2016 GRAZ STADTHALLE<br />

15.04.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />

16.04.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />

17.04.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />

18.04.2016 LINZ BRUCKNERHAUS<br />

KARTEN BEI ALLEN OETICKET-VERKAUFSSTELLEN | HOTLINE: 01 – 96 0 96 234 | WWW.OETICKET.COM<br />

TICKETS & INFOS: WWW.SHOWFACTORY.AT


!ticket life&style<br />

Östliche Lebensart<br />

entdecken<br />

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum sich Shaolin-Mönche<br />

Eisenstangen auf den Kopf schlagen oder wie es zu diesem Show -<br />

erfolg kam? Die Antworten darauf können Sie hier lesen! TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />

Tempel und Mönche Jung und Alt leben und lernen gemeinsam im Kloster.<br />

termine<br />

Die Mönche des Shaolin Kung-Fu erleben Sie<br />

im Jänner u. a. in Leoben, im März in St.<br />

Pölten, Linz, Bregenz, Graz, Innsbruck und<br />

Salzburg sowie im April u. a. in Wiener<br />

Neustadt und Villach. Für den Salzburg-Termin<br />

sind separat Dinner-Tickets verfügbar.<br />

Vom 5. Februar bis 14. Februar erleben Sie<br />

die Jubiläumsshow im Wiener Museums-<br />

Quartier (Halle E), Workshops gibt es am<br />

6., 7., 13. und 14. Februar, jeweils um 9 Uhr.<br />

Begonnen hat es – wie so oft im<br />

Leben – eigentlich durch einen<br />

Zufall. Herbert Fechter, der<br />

Mann hinter dem Welterfolg „Die<br />

Mönche des Shaolin Kung-Fu“, sagte<br />

vor 20 Jahren in einem Zeitungsinterview,<br />

dass ihn das Musikgeschäft anödet<br />

und er es satt hat, für die großen<br />

Stars das Geld zu verdienen. Als Reaktion<br />

darauf bekam er einen Anruf<br />

von einem chinesischen Ingenieur, der<br />

bei MAGNA in Graz tätig war, und<br />

ihm von Shaolin-Mönchen erzählte,<br />

welche die meditativ-religiösen Körperübungen<br />

auf einem sehr hohen Niveau<br />

praktizieren. Diese leben im Herzen<br />

Chinas, in der Provinz Henan, in<br />

einem geheimnisumwitterten Kloster,<br />

das damals sein 1.500-jähriges Jubiläum<br />

feierte. Also flog Herbert Fechter<br />

mit seiner Frau dorthin. Nachdem er<br />

die Mönche gesehen hatte, fertigte er<br />

noch in derselben Nacht einen Vertrag<br />

aus, um sich die Rechte daran zu sichern.<br />

Von Österreich in die Welt<br />

Am 5. Oktober 1995 kam die Show<br />

dann in Wien zur Weltpremiere und<br />

war sofort ein Erfolg: vier ausverkaufte<br />

Vorstellungen vor 24.000 Menschen.<br />

Von da an hat ein Siegeszug um die<br />

Welt begonnen, der bis heute nicht<br />

abgerissen ist. Auf fünf Kontinenten<br />

wurden über 5.000 Vorstellungen gespielt<br />

– auch am Broadway war man<br />

erfolgreich – und die Mönche waren<br />

in allen großen Fernsehsendungen der<br />

Welt zu Gast. „Es ist uns gelungen, das<br />

Trademark Shaolin nicht nur für irgendwelche<br />

Trainingsräume, wo Kung-<br />

Fu oder Martial Arts trainiert werden,<br />

bekannt zu machen, sondern auch für<br />

die Menschen, die an Esoterik, Spiri-<br />

Fotos: Manfred Weihs<br />

22|


Gute Figur Jahrelanges Training ist die Voraussetzung für die absolute Körperbeherrschung.<br />

tualität und fernen Ländern interessiert<br />

sind“, so Herbert Fechter im Gespräch<br />

mit !ticket. Die Tournee zum 20-jährigen<br />

Jubiläum beginnt natürlich wieder<br />

in Wien und führt dann für drei<br />

Monate durch sechs Länder.<br />

Der Schlag mit der Eisenstange<br />

Denkt man an Kung-Fu, so denkt man<br />

oft an Übungen, wo Bretter mit der<br />

Hand durchgeschlagen werden, Nadeln<br />

durch Glasscheiben geworfen werden<br />

oder eben mit einer Eisenstange auf<br />

den Kopf geschlagen wird. Aber warum<br />

passiert das nun? „Die Antwort<br />

ist ganz einfach: Die Chinesen sagen,<br />

wir werden alle mit einem gewissen<br />

Anteil an Qi – der Lebensenergie – geboren.<br />

Dieses können wir vermehren –<br />

oder verringern, zum Beispiel wenn<br />

wir uns schlecht ernähren, rauchen<br />

oder Drogen nehmen; wir können es<br />

aber auch vermehren. Wenn die Mönche<br />

meditieren und imstande sind, ihr<br />

Qi im Körper zu lenken, dann passiert<br />

das unsichtbar. Um den Meistern zu<br />

beweisen, wie weit sie mit der Qi-Beherrschung<br />

gekommen sind, haben<br />

sie Übungen erfunden, die uns sinnlos<br />

erscheinen. Es sind also eigentlich Beweise<br />

der Schüler für ihre Lehrer, worin<br />

sie schon Meisterschaft erreicht haben.“<br />

Ein Tag mit den Mönchen<br />

Vor allem Kinder und Jugendliche sind<br />

von dem Thema sehr angezogen und<br />

kippen richtiggehend hinein. „Daher<br />

haben wir uns entschieden, auch<br />

Workshops anzubieten. Das kann natürlich<br />

nur auf einem Einsteigerlevel<br />

passieren. Wir sagen den Leuten, wie<br />

sie sich bewegen müssen, wie sie richtig<br />

atmen müssen und wir zeigen den<br />

Menschen, was möglich ist. Wir öffnen<br />

die Tür einen ganz kleinen Spalt. Fünf<br />

Mönche zeigen die Formen vor und<br />

fünf gehen herum und korrigieren. Es<br />

nachgefragt<br />

!ticket hat Herbert Fechter<br />

gefragt, was er von der<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Mönchen gelernt hat:<br />

•<br />

Man kann mit Respekt und<br />

Würde auf andere Kulturkreise<br />

schauen. Sie begegnen jedem<br />

Fremden mit einem hohen Maß<br />

an Achtung, Würde und Respekt.<br />

•<br />

Die Chinesen halten die Familie<br />

zusammen und haben<br />

Respekt vor dem Alter, während<br />

wir oft versuchen, die Alten<br />

wegzuschieben. Sie nützen die<br />

Erfahrung der Alten, machen<br />

aber trotzdem Neues.<br />

•<br />

In China hat die traditionelle<br />

chinesische Medizin neben der<br />

Schulmedizin einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

•<br />

Gelernt habe ich auch, dass<br />

man seinen Gegner achten soll.<br />

Deshalb beginnen auch Kämpfe<br />

immer mit einer respektvollen<br />

Verbeugung.<br />

ist ein sehr behutsames Heranführen<br />

auf verschiedenen Leveln, sodass die<br />

Leute einen Eindruck bekommen.<br />

Einen Eindruck vom Alltag und Leben<br />

der Mönche bekommt man auch bei<br />

der Show durch die Moderation sowie<br />

Filmzuspielungen. „Zusätzlich habe<br />

ich dem ganzen Thema quasi ein westliches<br />

Mäntelchen angezogen. Die Instrumentalmusik<br />

wurde – basierend<br />

auf chinesischen Motiven – in ein westliches<br />

Musikgewand gekleidet. Ich habe<br />

versucht zu erreichen, dass die Show<br />

westlichen Maßstäben genügt. Natürlich<br />

ist es dann nicht mehr komplett authentisch,<br />

aber es wird doch den Menschen<br />

vermittelt, worum es geht.“<br />

| 23


!ticket life&style<br />

Hightech-Hochamt<br />

Jazz-Vocals statt Kirchenchor, DJ-Pult statt Orgel, bunte Visuals<br />

statt Opferkerzen: Mit „Electric Church“ und „Dom im Berg“ wird<br />

der Kirchenbesuch zur multimedialen Erleuchtung. TEXT: ASTRID RADNER<br />

Multimediale Show In diesen Farben sieht man eine Kirche nur bei „Electric Church“.<br />

termine<br />

„Electric Church“ macht in zwei<br />

österreichischen Kirchen halt:<br />

13. November – Stephansdom, Wien<br />

04. Dezember – Barmherzigenkirche, Graz<br />

Das sind die nächsten Highlights im<br />

„Dom im Berg“ in Graz:<br />

09. November – Catch Pop String Strong<br />

23. November – S. Ninic & Wiener<br />

Tschuschenkapelle & JOZ<br />

07. Dezember – 20th Guinness Irish<br />

Christmas Festival<br />

Das letzte Mal in der Kirche? Naja.<br />

Ähm. Puh. Die Antwort „alle<br />

heiligen Zeiten“ auf diese Frage<br />

wäre für viele auch noch eine Übertreibung.<br />

2013 haben laut amtlicher Kirchenstatistik<br />

rund sieben Prozent der<br />

Österreicher einen Gottesdienst – und<br />

so eine Kirche besucht. Somit bleiben<br />

noch 93 Prozent, die das Innere einer<br />

Kirche zuletzt auf der Landschulwoche<br />

oder beim Sightseeing in einer fremden<br />

Stadt gesehen haben. Viele können nicht<br />

mehr viel damit anfangen, was dort innerhalb<br />

der alten Gemäuer passiert. Und<br />

schon gar nicht würden sie hier ihren<br />

Freitagabend verbringen.<br />

Von Elektro bis Jazz<br />

Eine Veranstaltung schafft jedoch genau<br />

das: Sie lässt die Besucherzahlen in ausgewählten<br />

österreichischen Kirchen seit<br />

drei Jahren in die Höhe schnellen. Denn<br />

bei „Electric Church“ kann man so viele<br />

Sünden haben, wie man will, die Hüften<br />

schwenken und laut jubeln, an den Quinoa-Gott<br />

oder die Inkarnation von Kurt<br />

Cobain als Regenwurm und an beide<br />

auf einmal glauben. In zwei Kirchen,<br />

dem Wiener Stephansdom und der<br />

Barmherzigenkirche in Graz geht es vor<br />

allem um eines: die Musik im biblischen<br />

Kontext. „Es werden Geschichten und<br />

eindrucksvolle Szenen aus dem alten<br />

Testament in eine moderne Story integriert<br />

und musikalisch arrangiert“, sagt<br />

Veranstalter Robert Otto. DJ Sergio Manoel<br />

Flores hat dazu ein musikalisches<br />

Konzept von Elektro über Soul, Funk<br />

und Jazz entwickelt. Die ganze Musik<br />

wurde eigens für das Event geschrieben.<br />

Die Klänge werden dabei nicht nur elek-<br />

Fotos: felipekolm<br />

24|


tronisch produziert. Es werden<br />

auch Solisten live singen,<br />

begleitet von einem Chor und<br />

einem mehrköpfigen Streichensemble.<br />

Dazu werden auch<br />

Saxofon, E-Gitarre und Synthesizer<br />

zu hören sein. Zu sehen<br />

gibt es eine multimediale<br />

Show mit Visuals, die an die<br />

Wände der Kirchenmauern<br />

projiziert werden. Da tanzen<br />

grüne und blaue Laserstrahlen<br />

über die Säulen, dann ist<br />

wieder ein nackter Adam<br />

links, eine leicht bekleidete<br />

Eva rechts an die Wand gebeamt<br />

oder der ganze hohe<br />

Raum färbt sich in tiefes Rot.<br />

„Es soll kein Volksgarten-<br />

Clubbing sein, sondern ein<br />

musikalisch und visuelles Gesamterlebnis“,<br />

sagt Otto.<br />

Kirchen als begehrte Locations<br />

Kirchen gehören zu seltenen<br />

und begehrten Veranstaltungslocations.<br />

Das zeigt sich<br />

auch beim Grazer „Dom im<br />

Berg“. Hier wurde vor 15 Jahren<br />

eine domähnliche Kuppel<br />

in den Felsen des Grazer<br />

Schlossbergs geschlagen, die<br />

heute zu den stylischsten Hotspots<br />

von Graz gehört. Für<br />

die Umsetzung von Musik<br />

und Show-Events sind Kirchen<br />

dabei grundsätzlich<br />

nicht geeignet. Es ist vor allem<br />

schwierig, einen satten Sound<br />

zu bekommen und die Lichtinstallationen<br />

trotz verwinkelter<br />

Säulen optimal hinzubekommen.<br />

Für „Electric<br />

Church“ suchten sich die Veranstalter<br />

Kirchen mit möglichst<br />

großflächigen Wänden<br />

und genug Abstand zum Publikum,<br />

damit die Visuals<br />

auch wirken können. „Eigentlich<br />

wäre eine moderne<br />

Kirche mit glatten Wänden<br />

für Akustik und die Video-<br />

Projektionen am besten“,<br />

meint Otto, „Ich möchte mit<br />

unserem Projekt aber auch<br />

die jeweilige alte und Ehrfurcht<br />

einflößende Architektur<br />

miteinbeziehen. Und vielen<br />

Personen, die vielleicht<br />

noch nie oder selten in der<br />

Kirche waren, eine atemberaubende<br />

Kulisse bieten.“<br />

Nächstes Jahr möchte Otto<br />

auch deutsche Kirchen elektrisch<br />

erstrahlen lassen. Der<br />

Kölner Dom und der Hamburger<br />

„Michl“ sind möglicherweise<br />

die nächsten Locations.<br />

| 25


26|<br />

Fotos: beigestellt


!ticket life&style<br />

Tribute-Show<br />

Elvis, The Beatles, Barry White, Tina Turner, ABBA – sie alle haben<br />

Musikgeschichte geschrieben. Dank aufwendiger Bühnenshows sind sie<br />

jetzt drauf und dran, auch Musical-Geschichte zu schreiben. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />

termine<br />

„Tina – The Rock Legend“ erleben Sie am<br />

1. März in der Wiener Stadthalle (Halle F) und am<br />

2. März im Linzer Brucknerhaus.<br />

„The Barry White Experience“ findet am<br />

17. März, ebenfalls in der Wiener Stadthalle<br />

(Halle F) statt.<br />

„Elvis – Das Musical“ spielt es zwischen Jänner<br />

und April in Bregenz, Graz, Wien, Salzburg,<br />

Linz und Innsbruck. Für Salzburg sind spezielle<br />

Dinner-Kombinationen verfügbar.<br />

„Thank You For The Music“ spielt es im<br />

Februar und März, und zwar in Salzburg, Wien,<br />

Graz, Innsbruck, Bregenz und Linz.<br />

„All You Need Is Love“ ist im März in Bregenz,<br />

Innsbruck, Linz und Wien zu sehen.<br />

28|<br />

empfiehlt<br />

The King „Elvis – Das Musical“ zelebriert legendären Rock’n’Roll und sexy Hüftschwünge.<br />

Tina Turner – Wer kennt sie<br />

nicht, die Rockröhre? Ihre ersten<br />

Erfolge feierte sie mit Ike<br />

Turner als Duo. Nach ihrer Scheidung<br />

von ihrem drogensüchtigen und gewalttätigen<br />

Ehemann Ike, 1978, verlief<br />

ihre Solokarriere anfangs holprig. Erst<br />

mit dem Album „Private Dancer“ konnte<br />

sie 1984 so richtig durchstarten.<br />

2008/09 war sie das letzte Mal auf Welttournee,<br />

danach veröffentlichte sie Alben<br />

mit spirituellen, buddhistischen und<br />

christlichen Gesängen. Im ersten Teil<br />

der Multimedia-Produktion „Break<br />

Every Rule: TINA – The Rock Legend“<br />

dreht sich alles um ihr Leben, Teil 2 ist<br />

ein live gespielter Ausschnitt des Konzertes<br />

bei Rock In Rio 1988, das ihr<br />

einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde<br />

als Solokünstlerin mit dem größten<br />

Konzertauftritt bescherte. Hauptdarstellerin<br />

ist die Vocalistin/Tänzerin<br />

Tess „Dynamite“ Smith, die als weltweit<br />

bestes Tina-Turner-Tribute gilt.<br />

Barry White<br />

Soul und hemmungsloser Rock ’n’ Roll.<br />

Die Show „The Barry White Experience“<br />

widmet sich dem einzigartigen Musiker,<br />

Songwriter und Produzenten Barry<br />

White, der über 100 Millionen Alben<br />

verkaufte. Eric Conley setzt ihm ein<br />

würdiges Denkmal und spielt gemeinsam<br />

mit 20 erstklassigen Profimusikern<br />

die beliebtesten Songs, darunter „What<br />

Am I Gonna Do“, „Never Gonna Give<br />

You Up“ und „The First, The Last, My<br />

Everything“.<br />

Elvis<br />

„Elvis – Das Musical“ erhält seine<br />

Einzigartigkeit durch die Einbindung<br />

von Zeitzeugen: So wird Elvis alias<br />

Grahame Patrick vom legendären The<br />

Stamps Quartet um den Sänger Ed<br />

Enoch begleitet. Der Konzertfotograf<br />

und Elvis’ früherer Tourmanager sowie<br />

guter Freund, Ed Bonja, begleitet<br />

die Tour und steuert seine Elvis-Fotos<br />

bei. Aufwendige Choreografien, Spielszenen<br />

sowie Originalfilmsequenzen<br />

und Fotoprojektionen führen durch<br />

alle wichtigen Stationen in Elvis’ Leben,<br />

und natürlich werden die größten<br />

Hits live dargeboten: von „Love<br />

Me Tender“ über „Jailhouse Rock“<br />

bis „Can’t Help Falling In Love“.<br />

Fotos: COFO


sie in dieser Zeit – vor allem nach dem<br />

Sieg des Grand Prix d’Eurovision 1974<br />

mit „Waterloo“ – die Hitparaden. Die<br />

Musical-Show „Thank You For The<br />

Music“ bringt alle bekannten Hits wie<br />

„Waterloo“, „Mamma Mia“ und<br />

„Dancing Queen“ live auf die Bühne.<br />

Hitfabrik „Thank You For The Music“ ist eine musikalische Hommage an ABBA und kommt ziemlich nah<br />

an das schwedische Original heran.<br />

ABBA<br />

Männer in hautengen, glitzernden<br />

Overalls und Plateaustiefeln: Das waren<br />

Benny Andersson und Björn Ulvaeus.<br />

Mit Agnetha Fältskog und Anni-Frid<br />

Lyngstad bildeten sie ABBA. Kaum zu<br />

glauben, seit 1982 existiert ABBA nicht<br />

mehr! Doch ihre Hits kennt auch die<br />

Jugend heute noch. Obwohl ABBA nur<br />

für zehn Jahre bestanden, dominierten<br />

The Beatles<br />

In zwei Akten lässt die Show „All You<br />

Need Is Love“ die bedeutenden Stationen<br />

der Beatles Revue passieren.<br />

Mehr als 30 unsterbliche Hits werden<br />

von der Band Twist & Shout gespielt.<br />

Dazu erzählt das Musical in kleinen<br />

szenischen Darstellungen und Episoden<br />

die Geschichte der Beatles, die<br />

durch die Schauspieler verbunden werden,<br />

während im Hintergrund historisches<br />

Bild- und Videomaterial zu<br />

sehen ist.<br />

| 29


!ticket life&style<br />

Bilderbuch<br />

Karriere<br />

Ob auf Papier oder Leinwand: bereits seit<br />

Generationen beflügeln Comic-Helden<br />

unsere Fantasie. Aber was macht sie so<br />

faszinierend? Eine bunte Analyse. TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Comics sind eine Verbindung<br />

von bildendender Kunst und<br />

Literatur, und ihre Ursprünge<br />

findet man bereits in der Antike. Comics<br />

sind so weit verbreitet, dass jeder<br />

einzelne von uns wahrscheinlich schon<br />

eines in Händen hielt und einer Ente<br />

beim Bad in Goldtalern zugesehen, einen<br />

Gallier bei seiner Reise nach Rom<br />

begleitet, oder einen grünen Riesen<br />

bei der Ausübung seines Zerstörungswahns<br />

bewundert hat.<br />

Warum wir die bunten lustigen Büchlein<br />

so gerne in unseren Händen halten,<br />

scheint leicht erklärt: Die Kombination<br />

aus Bild und Text entführt<br />

uns in eine uns vorgegebene Welt –<br />

Figuren müssen nicht annähernd so<br />

termine<br />

Die Vienna Comic Con findet zwischen<br />

21. und 22. November in der Messe Wien<br />

statt.<br />

Für Freunde von Comic, Animation und<br />

Superhelden außerdem interessant:<br />

Disney FANTASIA live, 29. November,<br />

Wiener Konzerthaus<br />

Star War Identities, ab 18. Dezember,<br />

MAK Wien<br />

Disney On Ice, 3. bis 6. März 2016,<br />

Olympiahalle Innsbruck<br />

30|<br />

intensiv wie in einem bilderlosen Buch<br />

beschrieben werden, man kennt ihre<br />

Gesichtsausdrücke, ihre Launen, ihr<br />

komplettes Erscheinungsbild perfekt.<br />

Und vor allem um diese Figuren geht<br />

es, die eine Faszination bis ins hohe<br />

Erwachsenenalter ausüben.<br />

Helden<br />

Die Protagonisten steigen zu<br />

Helden auf, zu Idolen, und das,<br />

obwohl sie selbst oftmals Underdogs<br />

oder Anti-Helden sind. Gerade<br />

das ist es eben, was sie für uns so interessant<br />

macht: Sie haben Fehler wie<br />

wir, eine Identifikation mit ihnen fällt<br />

einfach. Man begleitet Helden mit einer<br />

gewissen Schwäche viel lieber<br />

durch ihren Alltag und ihre Abenteuer<br />

als glattgebügelte Saubermänner, die<br />

fehlerlos und langweilig erscheinen.<br />

Wenn man an Helden denkt, ist man<br />

über kurz oder lang bei Superhelden<br />

angelangt. Diese sind heutzutage populärer<br />

denn je, da ihre Geschichten<br />

in den letzten Jahren äußerst erfolgreich<br />

über Kinoleinwände und Fernseher<br />

flimmern. Stan Lee, Comiczeichner<br />

und Mitbegründer von Marvel<br />

Comics, die große Namen wie<br />

Fotos: Fotolia, Katharina Klein, ReedPop


Superman Der erste Superheld der Comicgeschichte rettet die Welt<br />

bereits seit über 80 Jahren.<br />

| 31


!ticket life&style<br />

Wir verlosen<br />

2 Weekend-Tickets für die<br />

Vienna Comic Con am 21. und 22.<br />

November und 7 x 2 Tickets<br />

für „Star Wars Identities“ von<br />

18. Dezember <strong>2015</strong> bis 16. April<br />

2016. Weitere Infos unter<br />

www.ticketmagazin.com<br />

Supermozart Comic-Fans aufgepasst! Auch wir haben uns von Comics inspirieren und eine<br />

Sonderauflage von Katharina Klein illustrieren lassen. Zu finden in begrenzter Stückzahl auf der Comic Con<br />

von 21. bis 22. November am Messegelände Wien.<br />

Für Mozart-Fans im Allgemeinen: Mozart! Das Musical läuft gerade im Wiener Raimund Theater.<br />

Spiderman, Hulk oder X-Men beherbergen,<br />

ist bekannt dafür, seinen Charakteren<br />

nicht nur übermenschliche<br />

Fähigkeiten, sondern auch fehlerbehaftete<br />

Züge zu verleihen. Er sieht den<br />

Erfolg seiner Comics und Figuren auch<br />

darin begründet:<br />

„Ich würde sagen, es läuft so gut, weil<br />

wir versuchen, unsere Charaktere so<br />

menschlich und empathisch wie möglich<br />

zu gestalten. Anstatt nur ihre Superheldentaten<br />

zu beleuchten, möchten<br />

wir ihr Privatleben und persönliche<br />

Probleme so realistisch und interessant<br />

wie möglich konstruieren. Unser Ziel<br />

ist es, dass sie wie echte Menschen wirken<br />

und der Leser Zeit mit ihnen verbringen<br />

und sie besser kennenlernen<br />

will.“<br />

Stan Lee war somit einer der ersten,<br />

der vermochte, Superhelden auf eine<br />

gewisse Art zu entglorifizieren. Dies<br />

war allerdings nur im Superheldengenre<br />

neu: Man denke an die Pechvögel<br />

Donald Duck und Charlie Brown, oder<br />

auch Asterix oder Popeye, die ohne<br />

32|<br />

Zaubertrank beziehungsweise Spinat<br />

auch nur ganz „normale“ Menschen<br />

sind.<br />

Identifikation<br />

Der klassische Superheld erlebt Abenteuer<br />

und muss furcheinflößende Aufgaben<br />

bewältigen und wird am Ende<br />

triumphieren. Meistens geht es bei<br />

Auseinandersetzungen wirklich um<br />

Leben und Tod, der am Ende besiegt<br />

wird. Der Superheld selbst stellt sich<br />

all seinen Ängsten und geht als Triumphierender<br />

aus einem Kampf hervor.<br />

Durch die Charakteristik als „einer<br />

von uns“ begleiten wir den Helden<br />

nicht nur auf seinen Abenteuern, sondern<br />

sind schlussendlich bei Identifikation<br />

angelangt. Diese wirkt oftmals<br />

genauso wie bei einer Beziehung eines<br />

Kindes zu den Eltern: Eltern werden<br />

bewundert, als Helden angesehen und<br />

tief drin will man selbst auch einmal<br />

genauso werden. Dass sich das mit<br />

dem Alter wahrscheinlich ändert, ist<br />

eine andere Geschichte.<br />

Realitätsflucht<br />

In Comics wird, abgesehen von den<br />

dazugehörenden Figuren, eine komplette<br />

Welt geschaffen. Diese divergiert<br />

oftmals vollkommen mit einer gewohnten<br />

Umgebung, wie beispielsweise<br />

bei Flash Gordon, oder schafft<br />

fiktive Städte und Landschaften, die<br />

existierenden ähneln (Batman, Sin City,<br />

Watchmen etc.). So oder so sind<br />

die geschaffenen Welten so weit von<br />

unserer Realität entfernt, dass sie ein<br />

kaum zu greifendes Faszinosum bilden.<br />

In ihnen leben allerdings so ausgeklügelte<br />

und uns emotional ähnliche<br />

Charaktere, dass einem Eintauchen in<br />

diese fremden Universen dennoch<br />

nichts im Wege steht.<br />

Meistens tauchen wir in diese Welten<br />

ganz alleine ein. Wir sitzen in einer<br />

ruhigen Ecke und widmen uns in aller<br />

Seelenruhe den bunten Heftchen und<br />

bauen uns unser eigenes Universum,<br />

in dem wir einerseits Zuseher sind,<br />

aber andererseits gedanklich auch zum<br />

Protagonisten vulgo Superhelden auf-


steigen. Natürlich ist ein Austausch<br />

mit anderen Begeisterten<br />

möglich und gegeben,<br />

aber dennoch liest man sich<br />

kaum gegenseitig vor, sondern<br />

genießt den Lesevorgang<br />

allein in aller Ruhe.<br />

Realität und Fantasie<br />

Die Zusammenführung der<br />

auf Papier und in seinem<br />

Kopf entstandenen Welten<br />

und Figuren mit der Realität<br />

scheint oftmals schwer. Welten<br />

können im Prinzip nur<br />

virtuell geschaffen werden<br />

und man kann wohl auch<br />

kaum in Entenhausen anrufen<br />

und Daisy und Co auf<br />

einen Kaffee einladen. Was<br />

dennoch funktioniert und<br />

sich spätestens seit der äußerst<br />

erfolgreichen Serie<br />

„The Big Bang Theory“<br />

hierzulande zu etablieren<br />

scheint, ist, dass man einfach<br />

in die Haut seines Helden<br />

oder Vorbildes schlüpfen<br />

kann. Angefangen vom<br />

billigen Faschingskostüm<br />

bis zur Meisterklasse des<br />

Verkleidens, dem Cosplay.<br />

Cosplay – ein Kofferwort<br />

aus costume und play –<br />

kommt eigentlich aus dem<br />

japanischen Raum und kam<br />

vor allem durch den Anime-<br />

Boom auch nach Europa<br />

und in die USA. Stundenlang<br />

verbringen Fans damit,<br />

sich optisch an ihren Superhelden<br />

anzugleichen, und<br />

reisen teilweise von Convention<br />

zu Convention, um das<br />

Ergebnis zu präsentieren.<br />

Demnach scheint sich hier<br />

ein Kreislauf zu schließen:<br />

Was mit Identifikation begann,<br />

endet darin, den verehrten<br />

Helden selbst darzustellen<br />

– das geht über eine<br />

Kostümierung weit hinaus,<br />

es wird Gestik, Mimik und<br />

die Sprache angepasst.<br />

Nun gut – um auf dem Boden<br />

der Tatsachen zu bleiben:<br />

Nur ein Bruchteil der<br />

Comic- bzw. Superhelden-<br />

Fans sind Cosplayer, sondern<br />

bleiben wohl eher in<br />

ihrer Fantasiewelt.<br />

Ein angenehmer Nebeneffekt<br />

von Comics ist, dass sie<br />

moralische Werte vermitteln<br />

– dies ist nicht von der<br />

Hand zu weisen und<br />

kommt ein wenig spannender<br />

daher, als wenn man<br />

beispielsweise versucht, die<br />

10 Gebote auf heute umzumünzen.<br />

Ja, die Faszination<br />

an der ganzen Sache ist wohl<br />

das Spiel aus Identifikation<br />

mit komplett uns fremden<br />

Wesen und Gestalten. Helden,<br />

die keine sind, aber am<br />

Ende dennoch gewinnen.<br />

Was also schon im antiken<br />

Griechenland Opium fürs<br />

Volk war – griechischen<br />

Göttern wurde niemals Unfehlbarkeit<br />

zugesprochen,<br />

ganz im Gegenteil! Unter<br />

ihnen befinden sich Weiberhelden,<br />

Lügner, Narzissten<br />

und Täuscher – gelingt<br />

auch heute noch einwandfrei.<br />

Dass Identifikation mit<br />

gut gestalteten Charakteren<br />

funktioniert, erscheint logisch,<br />

erklärt aber dennoch<br />

nicht komplett den Fanatismus,<br />

den einige Comic-<br />

Fans hegen.<br />

| 33


!ticket life&style<br />

Wildstyle statt Nove<br />

Zum 20. Jubiläum warten bei der<br />

Wildstyle & Tattoo-Messe nicht<br />

nur jede Menge Spitzentätowierer,<br />

coole Outfits und Gimmicks,<br />

sondern auch traditionell einige<br />

der bizarrsten Shows und Freaks<br />

des Planeten. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />

34|<br />

The Twisted Man<br />

Kiros Hadgu ist derzeit<br />

der bemerkenswerteste<br />

Schlangenmensch<br />

der Welt.<br />

Auf allen fünf Kontinenten und<br />

in 25 Ländern hat Jochen Auer,<br />

Mastermind hinter dem<br />

wildesten Event des Jahres, seine Aussteller<br />

und Show-Acts für die Jubiläums-Wildstyle-Messe<br />

rekrutiert und<br />

präsentiert nun seinen „Jahrmarkt der<br />

Freaks“ in drei österreichischen Städten.<br />

Und es ist eine neue Show, noch<br />

extremer als jene im Frühjahr.<br />

Schlangenmensch und<br />

Nagel-Akrobat<br />

Spektakulär – das ist wohl die beste<br />

Beschreibung für den außergewöhnlichsten<br />

Neuzugang in der Riege der<br />

Wildstyle-Freaks: Kiros Hadgu, besser<br />

bekannt als The Twisted Man, ist derzeit<br />

der bemerkenswerteste Schlangenmensch<br />

der Welt. Seine Verrenkungen<br />

lassen die Augen vor Staunen<br />

weit offen stehen. Bereits beim Hinsehen<br />

schmerzt „normale“ Menschen<br />

seine Performance. Nicht viel anders<br />

ergeht es verblüfften Besuchern bei den<br />

Auftritten von Reverend B. Dangerous,<br />

dessen Name Programm ist. Egal, ob<br />

sich der Prediger der „Church of Freaks“<br />

Nägel (mit dem Hammer natürlich) in<br />

die Nase schlägt, die Bohrmaschine im<br />

Gesicht ansetzt oder sonst Schräges mit<br />

seinem Kopf anstellt – es sind keine<br />

Tricks! Dangerous kehrt nach 15 Jahren<br />

Auszeit nun wieder zum Wildstyle-Tross<br />

zurück und zeigt, was er bereits bei den<br />

legendären Ozzfests von Altvater Osbourne<br />

zum Besten gab.<br />

Mit Garry „Stretch“ Turner präsentiert<br />

sich der Mensch mit der elastischsten<br />

Haut der Welt (dafür steht er im Guinessbuch<br />

der Rekorde) den erstaunten<br />

Fans. Ein Gendefekt macht die bizarren<br />

„Kunststücke“ erst möglich, bei denen<br />

Turner seine Wangen in die Breite zum<br />

Froschgesicht zieht oder seine Haut<br />

am Hals wie die eines Chamäleons<br />

dehnt, sodass man das Licht dahinter<br />

termine<br />

Die Wildstyle & Tattoo Messe gibt’s am:<br />

7. und 8. November, Messehalle A, Graz<br />

14. und 15. November, Tabakfabrik, Linz<br />

21. und 22. November, Arena Nova,<br />

Wr. Neustadt<br />

info<br />

Alle Infos finden Sie auf www.wildstyle.at<br />

Fotos: wildstyle.at


mbergrau<br />

Lebendes Kunstwerk<br />

Matt Gones Körper ist zu<br />

99 Prozent tätowiert –<br />

inklusive Rachen und Zunge.<br />

durschimmern sieht. Sein<br />

schwarzer britischer Humor<br />

treibt den Bizarr-Faktor zudem<br />

auf die Spitze.<br />

Extrem-Tattoos<br />

Mit Matt Gone, dem lebenden<br />

Schachbrett, und Enigma,<br />

The Puzzleman, kommen<br />

Freunde der Extrem-<br />

Tattoos auf ihre Kosten.<br />

Matts Körper ist zu 99 Prozent<br />

tätowiert – aber nicht<br />

nur das: Er hat sich selbst<br />

(!) mehrmals die Augen tätowiert,<br />

und auch im Inneren<br />

ist er dauerbemalt. Der<br />

Rachen und seine Zunge<br />

sind ebenfalls verziert. Enigma<br />

ist der Vorreiter der Extrem-Tattoo-Szene<br />

und war<br />

der erste Mensch, der die<br />

Idee des Ganzkörper-Tattoos<br />

umgesetzt hat und bereits bei<br />

der „Jim Rose Circus Side<br />

Show“ zu sehen war. Natürlich<br />

zeigt er seine außergewöhnliche<br />

Performance, für<br />

die Fleischhaken, Kettensägen<br />

und Schwerter unentbehrliche<br />

Requisiten sind.<br />

Der Kern der Wildstyle ist<br />

natürlich der gleiche geblieben.<br />

Es geht um Tattoos,<br />

Piercings und alles, was<br />

zum extremen und wilden<br />

Lebensstil gehört: Extravagante<br />

Mode, Klamotten für<br />

Biker und den perfekt gestylten<br />

Clubbesuch, Schuhe,<br />

Schmuck, Accessoires, aber<br />

auch Dessous, Bikes und Zubehör.<br />

| 35


!ticket life&style<br />

Das 24. James-Bond-Spektakel trägt den eher nichtssagenden Titel<br />

„Spectre“. Doch dank der exzellenten Besetzung darf man wieder<br />

einmal auf ein Highlight in der wechselvollen 007-Geschichte hoffen.<br />

TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK<br />

powered by<br />

www.ray-magazin.at<br />

For Your Eyes Only<br />

sein, ebenso wenig wie die Tatsache, dass<br />

die Bond-Damen (sie „Girls“ zu nennen,<br />

verbietet sich bei Schauspielerinnen dieses<br />

Kalibers) diesmal von Léa Seydoux und<br />

Monica Bellucci dargestellt werden.<br />

James Bond Zeitlich soll „Spectre“ an „Skyfall“ anknüpfen, inhaltlich „A Quantum of Solace“ fortführen.<br />

Ab 6. November wissen wir mehr.<br />

Eine rätselhafte Nachricht aus<br />

Bonds Vergangenheit bringt<br />

ihn auf eine Spur, die zu einer<br />

unheilvollen Organisation SPECTRE<br />

führt. Während M mit politischen<br />

Kräften kämpft, um den Geheimdienst<br />

zu bewahren, arbeitet sich Bond durch<br />

die Schichten der Organisation, um<br />

die schreckliche Wahrheit hinter dem<br />

„Gespenst“ (Spectre) zu offenbaren.“<br />

So weit, so beliebig und knapp. Mehr<br />

über das neue Bond-Abenteuer Spectre<br />

wusste wahrscheinlich nicht einmal<br />

seine „Auftraggeberin“, Queen Elizabeth<br />

II – jedenfalls bis zur traditionellen<br />

Londoner Royal-Premiere am<br />

26. Oktober.<br />

36|<br />

Österreichschwerpunkt<br />

Wir Normalsterblichen werden erst ab<br />

6. November wissen, was es damit auf<br />

sich hat, dass Bond wieder einmal ausgiebig<br />

in Österreich zu Gast war: Gedreht<br />

wurde in Obertilliach in Osttirol, in Sölden<br />

und im Ausseer Land.<br />

Und wir werden auch wissen, warum es<br />

einen österreichischen Bösewicht namens<br />

Franz (nicht Elmar!) Oberhauser gibt.<br />

Dieser wird von keinem Geringeren als<br />

dem zweifachen Oscar-Preisträger Christoph<br />

Waltz gespielt, und das kann ja<br />

schon einmal – nimmt man Waltz’ epochale<br />

Leistungen in Quentin Tarantinos<br />

„Inglourious Basterds“ und „Django Unchained“<br />

als Maßstab – nicht verkehrt<br />

Erwartungshaltung<br />

Längst ist der Vorrat an Original-Bond-<br />

Storys, geschrieben vom britischen<br />

Schriftsteller Ian Fleming (1908–1964),<br />

erschöpft, und so wurde wieder das Team<br />

John Logan, Neal Purvis und Robert Wade<br />

beauftragt, ein Drehbuch zu schreiben<br />

– so wie schon bei „Skyfall“ (2012). Ebenfalls<br />

zum zweiten Mal dabei ist Regisseur<br />

Sam Mendes, der einst in England am<br />

Theater für Furore gesorgt hatte, u. a. bei<br />

der Royal Shakespeare Company, ehe er<br />

1999 mit American Beauty ein fulminantes,<br />

für fünf Oscars nominiertes Kinodebüt<br />

hinlegte.<br />

Die Erwartungen an das 24. Bond-<br />

Vehikel sind wie immer enorm hoch,<br />

gerade weil die letzten beiden Filme,<br />

„A Quantum of Solace“ und „Skyfall“,<br />

nicht jedermanns Sache waren. Viele<br />

Leute scheinen nicht akzeptieren zu<br />

können, dass Bond allmählich aus dem<br />

albernen Sixties-Macho-Kalter-Krieg-<br />

Sumpf herausmusste, zumal ihm schneidige<br />

Konkurrenz-Agenten, allen voran<br />

Matt Damon als Jason Bourne (ein neues<br />

Sequel ist für 2016 angekündigt) und<br />

der schier unverwüstliche Tom Cruise<br />

in der „Mission: Impossible“-Reihe,<br />

schwer im Nacken sitzen.<br />

Foto: Sony Pictures


!ticket fun&action<br />

HipHop<br />

HOW TO<br />

Jeder kann zum Hip-Hop-Styler werden.<br />

!ticket hat sich angesehen, welche Outfits,<br />

Sprüche, Dance-Moves und Events einfach<br />

dazugehören. TEXT: ASTRID RADNER<br />

Jeder weiß heutzutage, wie es geht,<br />

ein Hipster zu sein: gepflegt-wuchernder<br />

Spitzbart, überdimensional<br />

große Brille mit Fensterglas und<br />

dickem Rand, Abhängen in viel zu teuren<br />

Schischi-Lokalen und Abtanzen zu<br />

elektronischen Klängen. Und fertig.<br />

Bei Hip-Hop ist das nicht mehr ganz<br />

so klar. Dabei ziehen sich Hip-Hop-<br />

Fans durch alle Gesellschaftsschichten,<br />

wie uns Hip-Hop-Experte Trishes 2014<br />

im Interview bestätigt: „ Der Hip-Hop-<br />

User ist nicht mehr spezifisch einordenbar<br />

– mittlerweile weder optisch<br />

noch sonst wie. Da ist alles dabei, vom<br />

Rechtsanwalt bis zum freischaffenden<br />

Künstler.“ !ticket gibt deshalb für alle<br />

Hip-Hop-Styler den Überblick für<br />

„How to Hip-Hop“:<br />

Der Style<br />

Protzige Pelzmäntel, sündteure Anzüge<br />

und viel Bling-Bling – das war nicht<br />

immer so. Eigentlich stammt Hip-Hop<br />

aus den Armenvierteln New Yorks. Die<br />

Rapper konnten sich nicht viel mehr<br />

leisten als Jogginganzüge, improvisierte<br />

38|<br />

Jacken und selbst genähte Hosen. Der<br />

Style ist geblieben. Künstler wie Snoop<br />

Dog und Kayne West machen’s vor.<br />

Man nehme: Baggy Pants und XXL-<br />

Shirts in bunten Farben, Sneakers und<br />

Baseball-Caps. Drucke und Schriftzüge<br />

peppen das Ganze auf. Für ganz Modebewusste<br />

dürfen dann doch die richten<br />

Accessoires nicht fehlen: Schlüssel-<br />

und Jeansbänder, Goldketten –<br />

mehr oder weniger aufdringlich. Coole<br />

Styles gibt es zum Beispiel auf<br />

www.iced-out.biz.<br />

Die Moves<br />

Breakdance und Street Dance sind die<br />

Tanzstile für Hip-Hop. Man muss die<br />

Musik fühlen, nicht zu viel nachdenken<br />

und einfach Spaß haben. Als Hip-Hopper<br />

steht man nicht einfach gerade da,<br />

man stellt die Beine so weit auseinander,<br />

wie die Schultern breit sind, dazu leicht<br />

in die Hocke gehen. Die Arme sollten<br />

beim Tanzen seitlich bleiben und nicht<br />

vor der Brust herumbaumeln. Und das<br />

Wichtigste überhaupt: Shake Your Booty!<br />

Das Vienna Dance Center oder<br />

ticket<br />

testet<br />

Foto: fotolia


Streetdance Center Salzburg bieten<br />

Tanzkurse von Hip-Hop New Style<br />

über Hip-Hop R ’n’ B bis Breakdance.<br />

Die Sprache<br />

Um den Hip-Hop-Charme auch richtig<br />

glaubwürdig zu machen, müssen auch<br />

die richten Sprüche her. Hip-Hop-Experte<br />

Trishes erzählt von den verschiedenen<br />

regionalen Hip-Hop-Slangs. „Es<br />

gibt viele verschiedene Trends, wie beispielsweise<br />

„derbe“, das aus der Hamburger<br />

Szene kommt. In Wien wiederum<br />

werden Dialektausdrücke ganz speziell<br />

betont. Generell kann man sagen,<br />

dass viele Anglizismen verwendet werden,<br />

weil die meisten Fans und Künstler<br />

auch sehr viel amerikanischen Hip-<br />

Hop hören“, bringt es Trishes auf den<br />

Punkt. Tipps: Ein Freund ist ab sofort<br />

ein „Homie“, statt „Cool“ oder „Super“<br />

sagen Sie jetzt „Respect“, statt „Hallo“<br />

einfach „Yo“, statt „Hey Leute“ „Hey<br />

Peeps“.<br />

Die Events<br />

Gleichgesinnte können Sie am besten<br />

auf den nächsten Hip-Hop-Konzerten<br />

treffen. Austro-Hip-Hop kann man<br />

mit Skero am 12. Dezember im Grazer<br />

ppc erleben. Mehr Herzschmerz zeigt<br />

Curse am 9. Jänner in der Wiener Grellen<br />

Forelle. Die wenigsten wissen, dass<br />

Namika mit ihrem soften Hit „Lieblingsmensch“<br />

eigentlich aus der Rap-<br />

Richtung kommt. Am 11. März ist sie<br />

im B72 in Wien zu sehen. Beim „Red<br />

Bull Flying Illusion“ kann man zwar<br />

nicht selbst shaken, aber den weltbesten<br />

Breakdancern beim Shaken zuschauen.<br />

Von 11. bis 13. Dezember in der Wiener<br />

Stadthalle.<br />

Shake Your Booty<br />

Breakdance und Street<br />

Dance liefern die artgerechten<br />

Dance-Moves<br />

zum Hip-Hop.<br />

| 39


!ticket fun&action<br />

Im Rahmen der Republik<br />

In den Achtzigern und Neunzigern schuf er als einer der Hektiker<br />

bissige Sozialstudien, in den letzten Jahren fiel er vor allem durch<br />

messerscharfe Politanalysen auf: Florian Scheuba. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

Bumm, zack, iiin die Goschn!“: Die<br />

Taktik von Ringer Rene Dattel<br />

aus dem Hektiker-Klassiker funktioniert<br />

auch bei Florian Scheuba seit<br />

Jahren: Gelten die Sketche der Hektiker<br />

schon als messerscharfe Sozialstudien, so<br />

verdichteten sich sein Biss, Witz und Verstand<br />

in den letzten Jahren ungemein:<br />

Zumeist mit Thomas Maurer und/oder<br />

Robert Palfrader schafft er gekonnt den<br />

Spagat zwischen Weinen und Lachen.<br />

Flügel Am 7. Oktober<br />

premierte das neue<br />

Programm von Florian<br />

Scheuba und Robert<br />

Palfrader unter der<br />

Regie von Werner<br />

Sobotka im Wiener<br />

Rabenhof Theater.<br />

Von der gemeinsamen Schulbank in<br />

Mödling zur erfolgreichsten heimischen<br />

Kabarettgruppe: Wie verhielt es sich um<br />

die einzelnen Hektiker im Klassenverband?<br />

Die Ausrede „wir waren bei einer Probe<br />

für die Schülerakademie“ hat uns einige<br />

Freiheiten beschert. Mein Klassenvorstand<br />

hat mich durchaus in Richtung Kabarett<br />

ermutigt. Das Studium der Lehrer war<br />

für die Entwicklung parodistischer Rollengestaltungen<br />

mitunter lohnend.<br />

termine<br />

Florian Scheuba erlebt man gleich mehrfach im<br />

Herbst und im Winter auf Österreichs Bühnen:<br />

Zum einen mit seinem neuen Programm<br />

„Flügel“ gemeinsam mit Robert Palfrader im<br />

Wiener Rabenhof, gemeinsam mit Alfred Dorfer<br />

in „Ballverlust“ u. a. in Wien, Graz, Klagenfurt,<br />

am 15. November mit Florian Klenk<br />

(Falter) in Baden, mit „Bilanz mit Frisur“ u. a.<br />

in Salzburg, Linz und Wien (u. a. im Rahmen<br />

von „Silvester im Akzent“, Theater Akzent), im<br />

Dezember gemeinsam mit Thomas Maurer und<br />

Robert Palfrader mit „Wir Staatskünstler“<br />

im Wiener Rabenhof und schließlich im März<br />

und April mit Die Hektiker im Globe Wien!<br />

Bei Ihrem ersten außerschulischen Auftritt<br />

kam es Kollegen Pissecker gegenüber<br />

zu einem Zwischenruf: „Du woame<br />

Sau!“. Wie gehen Sie heute mit<br />

etwaigen lautstarken „Zwischenmeinungen“<br />

um?<br />

Wenn uns wer etwas direkt mitteilen<br />

möchte, laden wir ihn ein, auf die Bühne<br />

zu kommen.<br />

Relativ rasch stellte sich bei Ihnen der<br />

Erfolg ein. Konnte man damals mit Kabarett<br />

schneller Fuß fassen als heute,<br />

oder waren die Ansprüche schlichtweg<br />

andere?<br />

Das Angebot war nicht so vielfältig. Mit<br />

unkonventionellen Ansätzen war es leichter,<br />

Aufsehen zu erregen.<br />

Wie wichtig ist die „Frechheit“, wie wichtig<br />

„Verstörung“?<br />

Als Selbstzweck halte ich sie für entbehrlich.<br />

Es kommt immer darauf an, was ich<br />

damit sagen will.<br />

In den Neunzigern waren die Hektiker<br />

mit ihrem Tonträger „Endlich“ sogar in<br />

den Charts, heute ein Ding der Undenkbarkeit,<br />

außer vielleicht für Mario Barth<br />

oder Cindy aus Marzahn.<br />

Im Sommer 1991 waren wir Platz 1 der<br />

österreichischen Hitparade. Das haben<br />

weder Mario Barth noch Cindy aus Marzahn<br />

jemals geschafft. Bei Humor ist es<br />

ähnlich wie bei Musik. Sinkender<br />

Anspruch kann manchmal steigende<br />

Umsätze erleichtern.<br />

Fotos: Ingo Petramer, Hersteller<br />

40|


Bei der Ankündigung Ihrer Kollaboration<br />

mit Alfred Dorfer, „Ballverlust“,<br />

musste ich an Ihren Sketch mit<br />

Rene Dattel denken. Intellekt und<br />

Sport schließen sich, dem gemeinen<br />

Volksmund folgend, ja gerne aus.<br />

Da hat sich mittleweile die Wahrnehmung<br />

deutlich verschoben. „Ballverlust“<br />

stellt eine Gegenthese dar.<br />

Was hebt den Fußball über andere<br />

Sportarten hinaus?<br />

Mit der beim Fußball gebotenen Vielfalt<br />

an Interpretationsmöglichkeiten<br />

und Projektionsflächen kann kein anderer<br />

Sport mithalten.<br />

Im Rahmen des Hektiker-Sketches<br />

„Wiener Fremdenfreunde“ haben Sie<br />

in puncto Fremdenfeindlichkeit in<br />

den Raum gestellt, dass man präventiv<br />

„den Hebel im Ausland ansetzen<br />

müsste“. Ließe sich das nicht auch<br />

auf die aktuelle Asylfrage umsetzen?<br />

Nur zur Sicherheit: Dies war eine<br />

Nummer über spezifisch wienerische<br />

Abgründigkeitsformen der Xenophobie.<br />

Was die Asylfrage anbelangt, erleben<br />

wir eine Hysterisierung. Mit<br />

Angst und Emotionalisierung lassen<br />

sich gut Geschäfte machen, als Ratgeber<br />

für die Herausforderungen der<br />

Zukunft sind sie weniger geeignet.<br />

Sie sind in den letzten Jahren durch<br />

Ihre feinsinnigen Polit-Analysen aufgefallen.<br />

Ist die „Kleinkunst“ nicht<br />

gewissermaßen die „Opposition“ –<br />

werden hier wie dort primär Verfehlungen<br />

angeprangert, weniger Lösungsansätze<br />

präsentiert?<br />

Anders als eine Oppositionspartei<br />

müssen Kabarettisten keine Lösungsvorschläge<br />

präsentieren. Bei der Vielzahl<br />

an Verfehlungen kommen wir<br />

schon mit deren Würdigung kaum<br />

nach.<br />

In welchem Verhältnis stehen bei Ihnen<br />

Aufklärung und Amüsement?<br />

Im Idealfall gehen sie ineinander über.<br />

Warum hat es Sie noch nicht in die<br />

Politik verschlagen?<br />

Ich interessiere mich auch für Fußball<br />

ohne dass ich deswegen ein geeigneter<br />

Spieler oder Trainer wäre.<br />

Geraten Sie leicht in Rage?<br />

Es gehört zu den Privilegien meines Berufes,<br />

dass ich Ärger oftmals mit Hilfe<br />

meiner Arbeit bewältigen kann.<br />

Was halten Sie vom ORF-Politmoderator<br />

Paul Tesarek?<br />

Tesarek ist ein Symptom des Prinzips<br />

der politisch unter Kuratel der Landeshauptleute<br />

stehenden ORF-Landesstudios.<br />

Ein für einen öffentlich-rechtlichen<br />

Sender absolut untragbarer<br />

Zustand.<br />

Obwohl Sie bereits seit etwa 35 Jahren<br />

in der Kabarettszene aktiv sind, haben<br />

Sie erst 2014 Ihr erstes Soloprogramm<br />

vorgestellt. Ist das Zwiegespräch für<br />

Sie wichtiges Stilmittel?<br />

Es bedeutet Lebensqualität, mit Menschen<br />

arbeiten zu dürfen, die man<br />

künstlerisch schätzt und privat mag.<br />

Zum neuen Programm „Flügel“: Im<br />

aktuellen trend-Ranking liegt Red Bull<br />

„nur“ auf Platz 15 der erfolgreichsten<br />

heimischen Unternehmen – was macht<br />

den geflügelten Stier angreifbarer als<br />

Rewe, Spar oder Porsche?<br />

Red Bull setzt ganz bewußt und mit<br />

voller Absicht auf Mythos und Geheimnis.<br />

Das prädestiniert den Besitzer (den<br />

reichsten Mann Österreichs) zu einer<br />

perfekten Projektionsfläche für Heilserwartungen,<br />

die in unserer kapitalismusgläubigen<br />

Welt immer mehr religionsähnliche<br />

Züge annehmen.<br />

MUNDPROPAGANDA<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen<br />

sollten in keinem gut sortierten<br />

Plattenschrank fehlen. (sb, pa)<br />

Novelists – Souvenirs<br />

Aus der französischen Metalcore-Szene<br />

stieg ein Stern empor. Melodisch,<br />

eingängig, aber dennoch metallig.<br />

Little Simz – A Curious Tale Of Trials<br />

+ Persons<br />

Fresher Hip-Hop aus UK – wohl das<br />

nächste große Ding in diesem Genre.<br />

Rea Garvey – Prisma<br />

Er will aufrütteln, auf den Tisch hauen:<br />

Die Welt ist schlecht! Dieser lobenswerte<br />

Ansatz verpufft aber rasch.<br />

Def Leppard – Def Leppard<br />

Wurscht ob Singalong-Chorusse oder<br />

eingängige Hooks: Die Hardrock-Heroen<br />

können’s nach wie vor! Badabäm!<br />

David Garrett – Explosive<br />

Der Stargeiger kann nicht nur fulminant<br />

„nachspielen“, sondern auch selbst<br />

komponieren. Gimme fuel, gimme fire!<br />

| 41


!ticket fun&action<br />

Schräge Vögel<br />

Seriosität ist komplett überbewertet – finden zumindest Josh und<br />

Jesse von Eagles Of Death Metal. Dementsprechend ungewöhnlich<br />

verlief auch unser Interview … TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Das Spiel „Wie bringe ich Journalisten<br />

aus dem Konzept?“<br />

beherrschen Josh Homme<br />

und Jesse Hughes exzellent.<br />

Wo sollte man sich euer Album<br />

am besten anhören?<br />

Josh: Auf Biobauernhöfen.<br />

Jesse: Im Sexclub oder in einer Kokainfabrik.<br />

Josh: Ich steh’ ja total drauf, wenn Journalisten<br />

ihren kleinen Fragenkatalog<br />

auspacken …<br />

Jesse: Es wirkt immer so, als hätte sie<br />

all die Antworten.<br />

Wenn ihr meinen Job hättet, was würdet<br />

ihr euch selbst fragen?<br />

Jesse: Weißt du, wo man Gras herbekommt?<br />

Josh: Wann hört es endlich auf?<br />

Jesse: Die Frage des Lebens ist auf jeden<br />

Fall, was „Jerking on“ sein könnte.<br />

Josh: Wir wissen, was „Jerking off“ ist.<br />

Jesse: Aber „Jerking on“?<br />

termin<br />

Die Eagles Of Death Metal sind mit ihrem<br />

neuen Album „Zipper Down“ im Gepäck<br />

unterwegs. So auch am 30. November in<br />

der Arena Wien.<br />

42|<br />

Spaßbrüder Die zwei BFFs Jesse Hughes und Josh Homme gründeten die Eagles Of Death Metal bereits 1998.<br />

Ihr wart schon mit so vielen Leuten<br />

auf der Bühne, wer geht euch noch ab?<br />

Jesse: Mir geht Dean Martin ab.<br />

Aber er ist tot.<br />

Jesse: Darum geht er uns ja ab.<br />

Was ist besser – Himmel oder Hölle?<br />

Josh:Was wirklich wichtig ist: Du kannst<br />

nicht eines ohne das andere haben.<br />

Mmm, ja!<br />

Josh: Hast du gerade „Miau“ gesagt?<br />

Ich könnte schwören, du hast. Keine<br />

Sorge, ich möchte nicht, dass du<br />

deshalb peinlich berührt bist. Das war<br />

perrrrrrfekt, kratzt du mir jetzt die<br />

Augen aus?<br />

Wenn du mit einer Zeitmaschine verreisen<br />

könntest …<br />

Josh: Das ist viel zu schwierig! Stell dir<br />

vor, du wirst von einem Dinosaurier<br />

gefressen, das war dann wohl zur falschen<br />

Zeit am falschen Ort.<br />

Danke für den Spaß, danke für das<br />

Gespräch :)<br />

Fotos: Universal Music


„DER STANDARD-Kompakt hat<br />

genauso viel Gewicht wie der große.<br />

Aber deshalb abonniere ich ihn ja.“<br />

Dienstag, 15. September <strong>2015</strong><br />

Jederzeit kündbar – mit SoftStorno<br />

Qualität im Handformat<br />

Österreichs unabhängige Tageszeitung<br />

Flexibel im Format,<br />

unbeugsam<br />

im Inhalt<br />

der Standard: als Klassik,<br />

Kompakt oder E-Paper<br />

Liechtenstein/Wien – Kompakte<br />

Länder wie Liechtenstein können<br />

aufatmen: Kompaktheit<br />

wurde jetzt erstmals offiziell<br />

als nützlich nachgewiesen.<br />

Dies gelang einer 19-jährigen<br />

Abonnentin aus dem Wiener<br />

Alsergrund, die nach der<br />

neun wöchigen Lektüre des<br />

Standardkompakt einen deut -<br />

lich en Wissensvorsprung ge -<br />

genüber ihrem sozialen Umfeld<br />

aufwies, dabei aber die vorteilhaften<br />

Inhalte weiterhin unterwegs<br />

und in kürzester Zeit konsumieren<br />

konnte.<br />

Damit wird auch für die Frage,<br />

ob kompakte Lebensmittel<br />

wie straff gerollte Dosenfische<br />

oder besonders eng gepackte<br />

Walnüsse für den Menschen<br />

von Vorteil sind, mit einer positiv<br />

ausfallenden Antwort ge -<br />

rechnet.<br />

In der wissenschaftlichen<br />

Community hat die Gewissheit<br />

über diesen schon lange vermuteten<br />

Vorteil von Kompaktheit<br />

einen wahren Kompakt-Boom<br />

ausgelöst. Kompakte Studien<br />

zu kompakten Themen mit<br />

kompakten Ergebnissen erfreuen<br />

sich unter Forschern neuer<br />

Beliebtheit.<br />

Für den kompaktfreudigen<br />

Laien gilt, was der Volksmund<br />

schon seit Generationen predigt:<br />

In der Kürze liegt die<br />

Würze. Damit wird auch für die<br />

Frage, ob kompakte Lebens -<br />

mittel wie straff gerollte Dosen -<br />

fische oder besonders eng<br />

gepackte Walnüsse für den<br />

Menschen von Vorteil sind, mit<br />

einer positiv ausfallenden Antwort<br />

gerechnet.<br />

Kompaktheit wurde jetzt<br />

erstmals offiziell als nützlich<br />

nachgewiesen.<br />

Die Zeitung für Leserinnen<br />

und Leser im Abo<br />

Waidegg – Das Handformat<br />

macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen<br />

gratis testen“ derzeit von<br />

sich reden. Max Manus, Öster-<br />

reichs führender Hersteller von<br />

Handtellern in Originalgröße,<br />

bezichtigt den Standard, seine<br />

Kompakt-Ausgabe im Handformat<br />

in Anlehnung an seine linke<br />

Hand gestaltet zu haben. Eine<br />

Klage wird in zweiter Instanz in<br />

Erwägung gezogen, in erster In -<br />

stanz ist sie bereits abhandengekommen.<br />

Derzeit geht man in belesenen<br />

Kreisen davon aus, dass<br />

der Standard verbessert Ihre Lebensqualität<br />

das Handformat an sich wohl<br />

schon fast so alt ist wie die Hand<br />

selbst – oder doch so alt wie<br />

das beliebte Gesellschaftsspiel<br />

„Schere, Stein, Papier“, in dem<br />

jedes Handformat ein anderes<br />

schlägt. „Wenn eine Zeitung<br />

schon im Handformat erscheint,<br />

warum dann bitte ohne Finger?“,<br />

soll eine anonyme deutsche Politikerin<br />

zu dem Thema gesagt<br />

haben, viel eher jedoch stammt<br />

die Aussage von dem Rapper<br />

HaHaND$, dem Drechsler handfester<br />

Sprüche. Ein neuerliches<br />

Seriös,<br />

unabhängig,<br />

unbeugsam<br />

Österreich – Immer mehr Menschen<br />

suchen Kontakt zu einem<br />

flexiblen Partner, der dabei auch<br />

ruhig unbeugsam ausfallen darf.<br />

Besonderer Wert wird dabei häufig<br />

auf Inhalt bei gleichzeitiger<br />

Vollständigkeit gelegt. Charakterlich<br />

gefestigte Personen mit<br />

starker eigener Meinung und<br />

Offenheit erwarten von ihrem<br />

Gegenüber Seriosität, Unabhängigkeit<br />

und sogar Unbeugsamkeit<br />

im Inhalt, wenn auch Flexibilität<br />

im Format durchaus als<br />

Plus gesehen wird.<br />

Dass bei der Wahl des Diskurspartners<br />

ein Geben und Nehmen<br />

auf Augenhöhe Grundvoraussetzung<br />

ist, überrascht nicht weiter.<br />

Offenheit, Neugierde und Dialogfähigkeit<br />

gelten hier als positive<br />

Eigenschaften.<br />

Man wählt eben besonders<br />

umsichtig, wen man täglich beim<br />

Frühstück vor sich hat.<br />

Gutachten der Argru HAND<br />

(Heutige Angehende Neue Denker)<br />

will nun einen Zusammenhang<br />

zwischen dem Lesen des<br />

Handformats in kritischen Kreisen<br />

und der Handlichkeit unbeugsamen<br />

Journalismus im Allgemeinen<br />

herstellen, was wohl<br />

insofern als gegeben zu erachten<br />

ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich<br />

häufig auch<br />

Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung<br />

– Name der Redaktion<br />

bekannt – sind. Nimm das,<br />

Max Manus!<br />

· http://derStandard.at/Abo · @derStandardat · /derStandardat · AboService 0800/50 15 08 · Retouren: Postfach 100, 1350 Wien · GZ: 13Z039544T · P.b.b.<br />

Flexibel im Format, unbeugsam im<br />

Inhalt. Jetzt 3 Wochen gratis lesen.<br />

Gleich bestellen unter:<br />

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Die Zeitung für Leserinnen


!ticket live<br />

Eines<br />

für alle<br />

Trotz jahrhundertealter Geschichte präsentiert<br />

sich das Zentrum der Tiroler Musik- und Kulturszene<br />

moderner denn je. Im Congress Innsbruck<br />

treffen Rock, Pop, Musical und Show aufein -<br />

ander. Und zu Silvester gibt es heuer ein<br />

besonderes Event. TEXT: ASTRID RADNER<br />

termine<br />

<strong>2015</strong> können Sie noch folgende<br />

Veranstaltungen im Congress Innsbruck<br />

erleben:<br />

19. Dezember Die Seer, Stad Tour <strong>2015</strong><br />

19. Dezember Die kleine Meerjungfrau,<br />

Das Musical<br />

27. Dezember Der kleine Prinz, Das Musical<br />

31. Dezember Alle Farben<br />

2016 stehen diese Events am Programm:<br />

5. Jänner Otto Schenk – Mit Humor ins<br />

neue Jahr<br />

6. Jänner Schwanensee<br />

14. Jänner Die Nacht der Musicals<br />

23. Jänner SISSI – Liebe, Macht und<br />

Leidenschaft<br />

28. Jänner<br />

& 24. Februar Das Phantom der Oper<br />

2. März Hair – Let the sun shine in<br />

3. Juni Stefan Verra<br />

26. November Nik P.<br />

Was verbindet ihr mit der<br />

Farbe Blau?“, fragt DJ<br />

Frans Zimmer alias Alle<br />

Farben letztes Jahr in einem Berliner<br />

Kunstkurs, über den „Spiegel Online“<br />

berichtete. Das Ziel der Stunde: Die<br />

Schüler sollen zu Frans’ Musik malen<br />

und ein Cover für sein Album entwerfen.<br />

„Kälte“, kam da als Antwort „Entspannung“.<br />

„Und mit Rot?“, fragt er<br />

weiter. „Liebe“, sagt der eine, „Verlangen“,<br />

ein anderer, „Wut“ ein Dritter.<br />

Andere Frage: Was verbinden wir eigentlich<br />

mit Frans Zimmer und seinem<br />

Projekt Alle Farben? Elektronische<br />

Musik gemischt mit Klassik, viel Gefühl,<br />

Berlin, Tanzen, das Debütalbum<br />

„Synesthesia“, das 2014 Star der Internet<br />

– und Radiocharts war. Und ja,<br />

heuer werden wir den Berliner auch<br />

mit dem neuen Jahr 2016 verbinden<br />

und mit dem Veranstaltungszentrum<br />

Congress Innsbruck. Genau hier wird<br />

Alle Farben nämlich zu Silvester feiern.<br />

Gemeinsam mit seinen Fans, die zu<br />

seiner Musik, zu blauen, roten, gelben<br />

Tönen in das neue Jahr shaken werden.<br />

Steile Karriere<br />

Das Congress Innsbruck selbst hat mit<br />

dem Jahr 2016 schon seinen über 500.<br />

Geburtstag auf dem Buckel. Im späten<br />

Mittelalter war es sogar das erste und<br />

größte Saaltheater Europas. Später<br />

wurde es zur Reitschule umfunktioniert<br />

und galt als Vorbild für den Bau<br />

der Spanischen Hofreitschule in Wien.<br />

Weitere Karriereschritte im Laufe der<br />

Jahrhunderte: Zollamt, Tagungsort der<br />

katholischen Vereine und schließlich<br />

1973 das erste Tiroler Kongress- und<br />

Veranstaltungszentrum. 22 Jahre später<br />

wurde das Haus um die Hälfte vergrößert,<br />

nach einiger Zeit mit modernen<br />

Designs aufgepeppt und ist heute<br />

Zentrum für die Musik-, Kabarett-,<br />

und Showszene in Tirol.<br />

Foto: cmi<br />

44|


Historische Kulturstätte Die Geschichte des Congress Innsbruck geht bis ins Mittelalter zurück. Heute ist es ein stylishes Veranstaltungszentrum.<br />

Von Musical bis Elektro<br />

Neben Elektro-Tunes wie von DJ Alle<br />

Farben, gibt es in diesem und im<br />

nächsten Jahr vor allem auch Musicals<br />

im Innsbrucker Congress zu erleben.<br />

Musical-Fans aus den westlichen Bundesländern<br />

müssen also nicht extra<br />

nach Wien fahren, um Events wie „Die<br />

kleine Meerjungfrau“, „Sissi“, „Phantom<br />

der Oper“ oder „Die Nacht der<br />

Musicals“ zu sehen. „Der kleine Prinz“<br />

kommt außerdem auf die Congress-<br />

Bühne. Der Klassiker von Antoine de<br />

Saint-Exupéry wurde in 110 Sprachen<br />

übersetzt und gehört zu den meistgelesenen<br />

Büchern der Welt. Kein Wunder<br />

– Kinder und Erwachsene kennen den<br />

Satz „Man sieht nur mit dem Herzen<br />

gut. Das Wesentliche ist für die Augen<br />

unsichtbar.“<br />

Ab März zieht dann auch die Sonne<br />

wieder nach Tirol. „Let the Sun Shine“,<br />

so das Motto des Musicals „Hair“ mit<br />

Songs wie „Aquarius“ und „I Got Life“,<br />

zu denen jeder mitträllern kann. Weniger<br />

geträllert, mehr gequasselt wird<br />

bei Stefan Verras Show „Ertappt! Körpersprache:<br />

Echt männlich. Richtig<br />

weiblich“. Dem Körpersprecher kann<br />

man nichts vormachen. Er deutet die<br />

Zeichen der Körpersprache und weiß,<br />

wie wir uns und andere besser verstehen.<br />

Übrigens: die Körpersprache der<br />

Kunstschüler zur Single „She Moves<br />

feat. Graham Candy“ von Alle Farben<br />

ist leicht zu deuten – beim Hören und<br />

Malen gab es Hin- und Herbaumeln<br />

der Füße und Köpfe, erquicktes Wippen<br />

und fröhliche Gesichter.<br />

| 45


!ticket live<br />

Ohne Scheiß<br />

Hip-Hop-Power ohne Kraftausdrücke: Der Salzburger Rapper Dame,<br />

der mit seinem Sprechgesang für ein Gaming-Video zum YouTube-Star<br />

avancierte, ist eine echte Ausnahmeerscheinung. TEXT: ASTRID RADNER<br />

Dame hat keine glänzenden<br />

Ketten um den Hals, keinen<br />

fetten Ferrari und, soweit<br />

bekannt, keine düstere Drogenvergangenheit.<br />

In seinen Videos tänzeln<br />

keine nackten Frauenhintern vor der<br />

Kamera, in seinen Texten hält sich das<br />

Schimpfwortrepertoire in Grenzen.<br />

Trotzdem ist der 25-jährige Salzburger<br />

Rapper: einfach anders. Einfach erfolgreich.<br />

„Deutscher Rap ist ein Maskenball“,<br />

singt der Österreicher in seiner aktuellen<br />

Single „Maskenball“ und kritisiert<br />

damit so einiges, was Hip-Hop<br />

in Deutschland und Österreich in den<br />

letzten Jahren ausgemacht hat: eine<br />

brutale Attitüde wie bei Bushido oder<br />

Aggro Berlin, Kostümierung in Panda-<br />

bis Totenkopfform wie bei Cro<br />

oder Sido. „Es gibt so viele schöne Facetten<br />

im Hip-Hop, nur leider ist die<br />

primitivste meistens die erfolgreichste“,<br />

sagt Dame im Interview. Damit<br />

meint er etwa nicht Moneyboy, den<br />

er eher als Comedian sieht. Er meint<br />

den Rap unter der Gürtellinie, der<br />

auch nicht davor zurückschreckt, auch<br />

einmal die Mutter oder die Schwester<br />

als Schlampe zu bezeichnen. Dass das<br />

nicht unbedingt mit Rap Hand in<br />

Hand geht, haben jedoch schon<br />

Künstler wie Max Herre und Materia<br />

gezeigt.<br />

Fotos: 31 Plus<br />

termine<br />

Dame – „Einer Von euch“-Tour:<br />

19. November – ppc, Graz<br />

20. November – Stereo, Klagenfurt<br />

21. November – Weekender Club, Innsbruck<br />

3. Dezember – Flex, Wien<br />

4. Dezember – Warehouse, St. Pölten<br />

5. Dezember – Posthof, Linz<br />

18. Dezember – Rockhouse, Salzburg<br />

Ernst Molden & der Nino aus Wien treten<br />

am 9. November im Stadtsaal auf. Weitere<br />

Austro-Highlights im November sind Tagträumer,<br />

Naked Lunch und die Sofa Surfers. Alle<br />

drei geben Konzerte in ganz Österreich. Zudem<br />

beehren die Steaming Satellites am 14.<br />

das Salzburger Rockhouse.<br />

46|


YouTube-Star<br />

Weniger unter den Gangstern, mehr<br />

unter den Gamern ist Dame ein Star.<br />

Bekannt wurde er 2011 mit dem Song<br />

„12 Millionen“, wo er über Szenen aus<br />

dem Computerspiel „World Of Warcraft“<br />

seinen Sprechgesang legt. Bis<br />

heute wurde das Video 9,8 Millionen<br />

Mal angeklickt. Noch höhere Klickzahlen,<br />

nämlich 20 Millionen, erreichte<br />

auch der zweite Song im selben Stil,<br />

„Pave Low“. Dieses Lied wurde auch<br />

zur ersten Single von Dame. Darauf<br />

folgte 2012 das erste Album „Herz gegen<br />

Fame“, der endgültige Startschuss<br />

für die Karriere des Salzburgers. Seither<br />

war der gelernte Koch und Konditor<br />

musikalisch enorm produktiv.<br />

Jedes Jahr gab es eine neue Platte, außer<br />

2012, hier veröffentlichte Dame<br />

gleich zwei Alben. Für das vierte<br />

Album „Rap ist sein Hobby“ war er<br />

erstmals für den Amadeus Award in<br />

der Kategorie „Urban/Hip-Hop“<br />

nominiert. Den Preis sahnte jedoch<br />

Nazar ab.<br />

Erntezeit<br />

Heute ist Rap für Dame mehr als ein<br />

Hobby. 2012, mit nur 22 Jahren, gründete<br />

er sein eigenes Label „Damestream Records“,<br />

unter dem er seine Musik unabhängig<br />

veröffentlichen möchte. Vor einem<br />

Jahr hat er mit dem Kochen aufgehört,<br />

um völlig von der Musik zu leben.<br />

Im Track „Gemüsebeet“ geht es um Ribiselsträucher<br />

und Radieschen,<br />

die er sich mühsam angepflanzt hat. Ein<br />

eigener Garten, seine eigene „Kompostition“,<br />

deren Früchte er nun ernten kann.<br />

Damit und mit dem Song „Einer von<br />

Euch“ bedient sich Dame dann doch einer<br />

klassischen Rapper-Rolle: „From<br />

Zero To Hero“. Zu ernten gibt es nun<br />

auch etwas in Bezug auf seine Karriere:<br />

Im August schaffte Dames fünftes Album<br />

„Lebendig begraben“ es auf die Nummer<br />

eins der österreichischen Album-Charts.<br />

Ein heißer Kandidat für den Amadeus<br />

Award 2016 ist er damit auf alle Fälle.<br />

Ganz ohne den üblichen Schnickschnack,<br />

Aggression und Selbstinszenierung.<br />

MUNDPROPAGANDA<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen<br />

sollten in keinem gut sortierten<br />

Plattenschrank fehlen. (sb, pa)<br />

Parasol Caravan – Para Solem<br />

Gekonnt wie Magier Sardu ziehen die<br />

Linzer hypnotisch in ihren Bann, locken<br />

ins fließende Licht der Gottheit.<br />

The Inner Me – A New Horizon<br />

Ausgeklügelt, klassisch, divers: Für anspruchsvolle<br />

Freunde von Annihilator<br />

über Megadeth bis hin zu Iced Earth.<br />

Die! – Die! Vor Du<br />

Erzählt von Alltagsgeschichten, die allerdings<br />

so skurril anmuten, dass sie<br />

schon wieder unalltäglich sind.<br />

Esteban’s – Overthrown<br />

Singer/Songwriter-Tum in Reinstform,<br />

das allerdings in Bandbesetzung. Trübsinnig,<br />

einfach schön traurig.<br />

„Einer von euch“ Vom Koch und<br />

Konditor zum Rapper. Schmutzige<br />

Wörter lässt er aus.<br />

N. Efendi – Red Wine Conspiracy<br />

Todessehnsucht, Lebensfreude, Englisch,<br />

Slowenisch, Langsam, Schnell –<br />

ein illustres Werk, das nie langweilt.<br />

| 47


!ticket live<br />

Akrobat, schööön!<br />

„Winterfest“, das Salzburger Festival für zeitgenössischen Zirkus,<br />

hat sich als fixe Eventgröße in der Weihnachtszeit etabliert. Heuer<br />

steht die internationale Show ganz im Zeichen der Clowns. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />

Seit der Gründung des Festivals<br />

„Winterfest“ durch Georg Daxner<br />

vor 15 Jahren hat sich dieses<br />

zu einem der größten europäischen<br />

Festivals für zeitgenössischen Zirkus<br />

entwickelt. <strong>2015</strong> gibt es nun mit dem<br />

Theaterzelt erstmals ein eigenes Zelt<br />

und eine langfristige Heimat. Aber<br />

auch das Spiegelzelt ist wieder dabei<br />

und dient als Bühne für Konzerte,<br />

Tanzabende, Kabarett, Lesungen sowie<br />

neu für Kino.<br />

Artistik und Film Noir<br />

„The Elephant in the Room“ ist die<br />

neue Show des französischen Cirque<br />

Le Roux, die 1937 spielt. Mit brillanter<br />

Akrobatik, Slapstick und einer Prise<br />

Film Noir präsentieren Gregory Arsenal,<br />

Yannick Thomas, Philip Rosenberg<br />

und Lolita Costet den Nouveau<br />

Cirque par excellence, nämlich als Zusammenspiel<br />

von Zirkus, Theater und<br />

Tanz.<br />

In der Zirkusperformance „Attached“<br />

experimentieren Manu Tiger und<br />

Magnus Bjøru mit ungewöhnlichen<br />

Materialien und Bewegungen. Das<br />

schwedische Duo erinnert mit seinen<br />

Balanceakten daran, dass unsere Körper<br />

physikalischen Gesetzen unterworfen<br />

sind. Aber was wäre der Zirkus,<br />

wenn die beiden Artisten nicht mit<br />

Humor und Erfindergeist ausloten<br />

würden, wie weit ihnen die Schwerkraft<br />

zu gehen erlaubt?<br />

48|<br />

Balanceakt Das Duo Magmanus aus Schweden scheint in „Attached“ die Gesetze der Schwerkraft auszuhebeln.<br />

Jahrmarktzirkus<br />

Eine einzigartige Welt aus Zirkus, Marionetten,<br />

Objekttheater und Tanz –<br />

kurz: ein Abbild ihres gemeinsamen<br />

künstlerischen Werdeganges schaffen<br />

der Artist Laurent Cabrol und die Kostümbildnerin<br />

Elsa De Witte in „Petit<br />

Théâtre de Gestes“. Gerade einmal 100<br />

Personen finden Platz in dem kleinen<br />

Zelt.<br />

Mit dem „Concerto pour deux<br />

Clowns“ sind Les Rois Vagabonds zu<br />

Gast. Unter dem Schein eines Lusters<br />

spielen Julia Moa Caprez und Igor Sellem<br />

ihr Konzert. Die Liebe zur Klassik<br />

vereint das ungleiche Paar – vereint<br />

sie als Musiker, Akrobaten und Mimen,<br />

die ihr Publikum im Rhythmus von<br />

Ravels Bolero zum Lachen und Weinen<br />

hinreißen.<br />

termine<br />

Die Jubiläumsausgabe des Winterfest findet<br />

zwischen 25. November und 6. Jänner im<br />

Salzburger Volksgarten statt.<br />

Foto: Alex Hinchcliffe


!ticket highlights<br />

November<br />

Genüsslichkeiten<br />

Im einzigartigen Ambiente des nostalgischen Spiegelpalastes<br />

genießen Sie ein exquisites Vier-Gang-Gourmet-Menü, bereits<br />

zum dritten Mal kreiert von Haubenkoch Toni Mörwald.<br />

Abgerundet wird der wundervolle Abend durch ein atemberaubendes<br />

Showprogramm mit genialen Artisten, brillanten<br />

Künstlern, albernen Komödianten und einer fantastischen<br />

Band. Die Wiener PALAZZO-Gäste erwartet eine Weltpremiere:<br />

Mondän, zeitlos, ein bisschen verrucht und voller exquisiter<br />

Sinnesfreuden präsentiert „Genüsslichkeiten“ das Nachtleben<br />

der Wiener Bohème – wie es war, wie es ist, wie es sein<br />

könnte … Im Mittelpunkt des Geschehens steht Monsieur<br />

Joy, ein Bonvivant im besten Alter. Als strahlend funkelnder<br />

Solitär des Abends ihm gegenüber seine Muse:<br />

Chris – Chansonette, formidable Tänzerin und zugewandte<br />

Gastgeberin …<br />

ab 12. November, Spiegelpalast im Wiener Prater<br />

Hairless Toys<br />

Ohne professionelle Gesangserfahrung gründete Róisín mit<br />

Mark Brydon 1994 die mittlerweile legendäre Dance-Kombo<br />

Moloko. Gemeinsam erschafften sie Ohrwürmer wie<br />

„Sing It Back“ und „The<br />

Time is Now“, die heute<br />

noch jedes Tanzbein ins<br />

Schwingen bringen. Vier<br />

Moloko-Alben später<br />

erschien das umjubelte<br />

Solo-Debüt „Ruby Blue",<br />

es folgte „Overpowered".<br />

Ganze acht Jahre hat sie<br />

uns nun auf ein neues<br />

Album warten lassen, seit<br />

Mai ist es da: „Hairless<br />

Toys“!<br />

13. November, MuseumsQuartier Wien (Halle E)<br />

50|<br />

Palazzo<br />

Róisín Murphy<br />

Cirque du Soleil<br />

Varekai<br />

Das Unmögliche<br />

wird möglich in der<br />

magischen Welt<br />

von „Varekai“, der<br />

fesselnden Arena-<br />

Produktion von Cirque<br />

du Soleil. Die<br />

Mysterien des Universums<br />

und der<br />

menschlichen Vorstellungskraft<br />

spiegeln<br />

sich in spannungsgeladenen<br />

Traumsequenzen<br />

aus Dramatik und<br />

Akrobatik: Auf dem<br />

Gipfel eines Vulkans,<br />

tief in<br />

einem Wald voller<br />

Magie, beginnt<br />

eine außergewöhnliche<br />

Welt. Eine<br />

farbenprächtige Welt, in der alles möglich ist. Die Welt<br />

von Varekai. Vom Himmel schwebt ein Mann. Sein Fallschirm<br />

lässt ihn sanft zu Boden gleiten. Er ist allein. Die Geschichte<br />

von Varekai beginnt. Ein Abenteuer mit magischen<br />

Momenten, unglaublichen Begegnungen und fantastischen<br />

Kreaturen. Ein Abenteuer am Rande der Zeit.<br />

4. bis 29. November in Wien und Innsbruck<br />

Support: New Years Day<br />

Er wurde während düsterer Séance-Sitzungen unzählige<br />

Male zurückbeschworen – auf seinem neuen Album erlebt<br />

er heute eine echte Wiedergeburt. Mit „The Pale Emperor“<br />

liefert Marilyn Manson nun eines der stärksten, vielleicht<br />

sogar das stärkste Album überhaupt ab, eine schonungslos<br />

ehrliche und hochexplosive Songsammlung, die es in ihrer<br />

Detailverliebtheit mit Leichtigkeit mit seinem ’98er-Meisterwerk<br />

„Mechanical Animals" aufnehmen kann!<br />

Marilyn Manson<br />

13. November, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer


Fotos: Palazzo Wien (Palazzo), Martin Girard (Crique du Soleil), Jiro Schneider (Marilyn Manson), FMS (Roisin Murphy), Live Nation (Gigi D’Alessio), Ash Newell Photography (Whitesnake), Rockhouse (Therapy? / The Fratellis), Ben Leitner Photography (Virginia Ernst), Milica Theessink (Hans Theessink)<br />

Malaterra World Tour<br />

Gigi D’Alessio ist ein italienischer Sänger, mit „Passo dopo passo“ gelangt er 1995 zu<br />

nationalem Ruhm. 1998, sein Sommerkonzert im Stadion San Paolo zieht mehr Zuschauer<br />

an als wenige Tage zuvor Robbie Williams. Bei einem Auftritt im albanischen<br />

Tirana sollen sich sogar 250.000 Personen versammeln, in New York spielt er im ausverkauften<br />

John F. Kennedy Center. Nun, nach den erfolgreichen Konzerten in den<br />

letzten Monaten in den USA und Südamerika ist es nun so weit. Gigi D’Alessio<br />

kommt im Rahmen seiner „Malaterra World Tour <strong>2015</strong>“ auch nach Österreich und<br />

stellt sein neues Album „Malaterra“ vor. Der Albumtitel ist zugleich der Soundtrack<br />

eines Dokumentarfilms und ein Roman, bei dem Gigi D’Alessio mitwirkte.<br />

12. November, MuseumsQuartier Wien (Halle E)<br />

Whitesnake<br />

19. November, Planet.tt. Bank Austria Halle Gasometer<br />

Therapy? / The Fratellis<br />

Disquiet / Eyes Wide, Tongue Tied<br />

Beeinflusst von Bands wie Big Black, Snuff oder Hüsker<br />

Dü werden Therapy? 1990 in Nordirland gegründet,<br />

schon mit ihrer ersten Single „Meat Abstract“ finden sie<br />

sogar in John Peel von Radio 1 einen großen Befürworter,<br />

mit ihrem Album „Troublegum“ gehen sie international<br />

durch die Decke. 20 Jahre später erscheint nun „Disquiet“!<br />

Nachdem sich The Fratellis 2009 überraschend<br />

getrennt hatten, schloss man sich 2012 wieder zusammen<br />

und legte auch ein neues Album vor. Im August diesen Jahres folgte Album #4<br />

und nun ihre einzige Österreich-Show!<br />

1. und 24. November, Salzburger Rockhouse<br />

Mit Ian Siegal<br />

Die beiden Blues-&-Roots-Künstler von Weltformat,<br />

Hans Theessink und Ian Siegal, verbindet bereits<br />

eine längere Bekanntschaft. Theessinks Vorzüge<br />

kennt man auf der ganzen Welt: eine sonore Stimme,<br />

Texte mit Aussage, Gespür für Melodien, eine<br />

zurückhaltende, aber feinnervige und sensible Instrumentierung.<br />

Siegal ist ein britischer Draufgänger<br />

und nicht nur für das renommierte Musik-Magazin<br />

MOJO einer der „innovativsten und talentiertesten<br />

Blues-Musiker des Planeten“ …<br />

25. und 26. November, Wiener Metropol und Bühne im Hof<br />

Hans Theessink<br />

Gigi D’Alessio<br />

The Purple Tour; Support: The Dead Daisies<br />

David Coverdale ist sicher ein wahrer Meister seines Faches. Wie kein anderer<br />

schafft er es mühelos, dem Hard Rock die richtige Mischung Blues<br />

einzuhauchen und einen Gesangsstil zu prägen, der seinesgleichen sucht.<br />

Als Sänger von Deep Purple hat er sich einen Namen gemacht, als Frontman<br />

von Whitesnake ist er schon zu Lebzeiten unsterblich geworden.<br />

Songs wie „Fool For Your Loving“, „Here I Go Again“ und „Ready An’ Willing“<br />

hat wohl jeder echte Rockfan sofort im Ohr. Und dass Größen wie<br />

Jon Lord, Ian Pace, Steve Vai, Tommy Aldridge und Michael Schenker immer<br />

wieder für den genialen Shouter spielten, sagt wohl einiges aus!<br />

Virgina Ernst<br />

Mit Band<br />

Virginia Ernst ist vom österreichischen<br />

Musikhimmel nicht mehr wegzudenken!<br />

Sie hat sich seit Sommer 2014<br />

mit ihren tollen Songs, wie „Rockin“,<br />

„Soldier“ und auch ihrer letzten Single<br />

„Kiss“ in die Herzen der Österreicher<br />

gesungen! Mit ihrer Band, die von Beginn<br />

weg wie ein Felsen hinter ihr<br />

steht, macht sie Musik vom Feinsten!<br />

Sie wird im Chaya Fuera nicht nur ihre<br />

bekannten Songs, sondern auch ganz<br />

neue, die eine ganz andere Seite von<br />

ihr zeigen werden, präsentieren! Man<br />

darf gespannt sein!<br />

20. November, Chaya Fuera<br />

| 51


!ticket live<br />

Alles fließt<br />

Das junge Wiener Label Panta R&E erinnert an das rebellische gallische<br />

Dorf aus „Asterix“: Dort werden die Römer auseinandergenommen,<br />

hier normierte Strukturen der Rockmusik. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

Der Name des Labels lässt sich<br />

auf Heraklits Aphorismus<br />

„panta rhei“ („alles fließt“) zurückführen:<br />

„Veränderungen sind bei<br />

progressiver Gitarrenmusik essenziell,<br />

sowohl rhythmisch als auch harmonisch“,<br />

begründet A&R Jonathan Gabler<br />

die stilistische Konsistenz des Bandangebots.<br />

Gerade die beiden Zugpferde im<br />

Stall – die formidablen Mother’s Cake<br />

sowie die drei Droogs von MILK+ – gelten<br />

schon länger als Aushängeschild heimischer<br />

Rockmusik, und das nicht nur<br />

von internationalem Format, sondern<br />

auch mit einer gehörigen Portion „Mindfuck“.<br />

„Uns geht es um moderne und<br />

progressive Gitarrenmusik, Rock mit einem<br />

gewissen ,Klescha‘, wie der Wiener<br />

sagen würde“, heißt es vonseiten des Labels<br />

– und tatsächlich: So eigenständig<br />

die Schützlinge auch sein mögen, so eint<br />

sie doch der Wahnwitz. Mit „Love the<br />

Filth“ gelang Mother’s Cake eine dreckige<br />

Jam-Orgie, die sich unweigerlich durch<br />

die Gehörgänge in Herz und Hirn fräst;<br />

In ein normiertes Mieder zwängen lassen<br />

sich aber auch die beiden aktuellen Veröffentlichungen<br />

–„Glass Bones“ der Wiener<br />

Lausch und „Para Solem“ der Linzer<br />

Parasol Caravan – nicht.<br />

Alles fließt<br />

Wären sie beide – um auf den Labelnamen<br />

anzuspielen – Gewässer, welche wären<br />

sie wohl? „,Glass Bones‘ wäre ein<br />

aufgewühltes Meer – voller Untiefen,<br />

52|<br />

Gräben und Riffe, und das alles bei recht<br />

rauem Seegang“, grübelt Jonathan Gabler,<br />

tut dabei ein paar gemütliche Paddelschläge<br />

in seinem knallorangen Gummiboot<br />

am Nepomukteich. Hinter uns<br />

liegt die Bühne des „Lake On Fire“-Festivals,<br />

Parasol Caravan spielen gerade<br />

„Take Off“ von ihrem neuen Album.<br />

„,Para Solem‘ gleicht am ehesten einem<br />

reißenden Lavastrom: Brennende Leidenschaft,<br />

unerwartete Wendungen und<br />

explosive Ausbrüche, eine ganze Menge<br />

schwarzer Rauch“, gerät er ins Schwärmen<br />

– und wahrlich: Das Sonnenfahrtskommando<br />

ist merklich spürbar, nicht<br />

nur weil es in Waldhausen gerade sommerliche<br />

40 Grad hat.<br />

A Wild Dance With …<br />

Mother’s Cake befinden sich<br />

nach ihrer Tour mit Limp Bizkit<br />

noch am Adrenalin-Trip,<br />

Lausch und Parasol Caravan<br />

stellen ihre neuen Alben vor.<br />

Leidenschaft<br />

Die Leidenschaft, das kreative<br />

Denken, das die einzelnen<br />

Künstler eint, ist aber auch dem<br />

Label selber immanent, im<br />

„Gabler-Komplex“ im 23. Wiener<br />

Gemeindebezirk. Hier laufen<br />

alle Fäden zusammen, hier wird<br />

geprobt und aufgenommen, hier<br />

entstehen die Ideen zum kunstfertigen<br />

In-Szene-Setzen: Aufmachung<br />

der Alben, Videos, Marketing:<br />

„Man brennt natürlich noch ein paar<br />

Lumen heller für eine Band, wenn man<br />

die Zusammenarbeit auf vielen Ebenen<br />

intensiviert.“ Was natürlich nicht heißt,<br />

dass sich Vater und Sohn Gabler „überall<br />

einmischen“. Mit „Hilfe zur Selbsthilfe<br />

ist ein gutes Stichwort“ schließt Jonathan<br />

Gabler das Gespräch, und legt gekonnt<br />

am Ufer an. „Panta rhei!“, grüße ich zum<br />

Abschied.<br />

termine<br />

Ende November stellt Panta R&E in der<br />

Wiener ((szene)) seine Künstler vor:<br />

20. November: Solar Blaze, Palindrome,<br />

MILK+, Parasol Caravan<br />

29. November: She and the Junkies, Lausch,<br />

Dewolff, Mother’s Cake<br />

Foto: Markus Kapeller und Panta R&E


Das haben Sie von der Nr. 1!<br />

POWER SERVICE<br />

*ausgenommen Stein-, PVC- und Metall-Arbeitsplatten<br />

FINANZIERUNG<br />

Bleiben Sie finanziell unabhängig.<br />

Entscheiden Sie die Höhe Ihrer monatlichen Rückzahlung<br />

durch flexible Laufzeiten.<br />

GARANTIE PLUS<br />

Mit der zusätzlich erhältlichen Media Markt Garantie<br />

Plus verlängern Sie den Garantie-Zeitraum Ihres Produkts.<br />

MONTAGE<br />

Wir stellen Ihr neues Gerät auf und schließen es<br />

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EINBAU<br />

Normgerechter Standardanschluss und Montage von<br />

Einbau-/Unterbaugeräten inkl. Ausschnitt des Kochfeldes<br />

oder Anpassung des bereits vorhandenen Ausschnitts*,<br />

Einweisung zur Bedienung des Gerätes.<br />

REPARATUR<br />

Wir beraten Sie, ob sich die Reparatur lohnt. Und falls<br />

ja, reparieren unsere Fachwerkstätten Ihr Gerät schnell<br />

und zu fairen Preisen. Auch, wenn Sie es nicht bei uns<br />

gekauft haben.<br />

GARANTIE ABWICKLUNG<br />

Defektes Gerät? Egal wo Sie es gekauft haben, wir unterstützen<br />

Sie bei der Durchsetzung Ihrer Hersteller-Garantieansprüche.<br />

LIEFERUNG<br />

Schleppen Sie sich nicht ab: Wir liefern schnell und günstig<br />

zu Ihnen nach Hause. Und die Verpackung nehmen<br />

wir selbstverständlich mit.<br />

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Selbstverständlich ersparen wir Ihnen die Altgeräte-Entsorgung.<br />

Schnell und umweltgerecht.<br />

Unsere Fachberater beraten Sie gerne und finden individuell für Sie die passende und günstige Lösung. mediamarkt.at/service<br />

mediamarkt.at


MUNDPROPAGANDA<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen<br />

sollten in keinem gut sortierten<br />

Plattenschrank fehlen. (ar)<br />

Bloc Party – Hymns<br />

Psychedelisch, catchy, melodisch, abwechslungsreich.<br />

Die Indierock-Band aus<br />

England hat’s wieder drauf!<br />

Silbermond – Leichtes Gepäck<br />

Ja, die vier von Silbermond gibt es noch<br />

immer. Nach drei Jahren und mit neuer<br />

Energie melden sie sich jetzt zurück.<br />

ROD STEWART<br />

Another Country<br />

Das Album beginnt mit einem Country-<br />

Folk-angehauchten Song mit starkem<br />

Beat, in dem der als Gigolo bekannte<br />

Superstar erklärt, was Liebe<br />

heißt: Sie ist geduldig, ehrlich, verrückt<br />

und kennt keine Grenzen.<br />

„Love Is“ geht schon mal richtig ins<br />

Ohr und lässt gute Laune auf dem<br />

Album vermuten. Heulende Gitarren<br />

ertönen auf Song Nummer 2 „Please“.<br />

Stewart lässt sich dabei völlig in<br />

70er-Jahre-Rock fallen, die poplastige<br />

Note, für die er bekannt ist,<br />

spart er aus. Generell experimentiert<br />

der mittlerweile 70-Jährige<br />

ganz schön herum, panscht verschiedene<br />

Stilrichtungen zusammen:<br />

Bei „Love And Be Loved“<br />

schwingt man plötzlich zu Reggae,<br />

einen Song später wieder zu irischem<br />

Folk. Ein wahlloses Durcheinanderwürfeln<br />

oder doch alles nach<br />

Plan? So wie man Stewart kennt,<br />

möchte er uns ein bisschen fordern,<br />

hie und da aus dem Folk-Konzept<br />

rausschmeißen. Ab der Mitte des<br />

Albums schlägt die „Happy“-Stimmung<br />

des Ablums in trauriges Zurückblicken,<br />

Schmerz und langsame<br />

Lovesongs um. Natürlich darf bei<br />

Rod Stewart auch ein „Drinking<br />

Song“ nicht fehlen. Fröhlicher<br />

schließt das Album. Für das viele<br />

Gefühl, die Nostalgie, eingepackt in<br />

ein breites musikalisches Repertoire,<br />

und das abwechslungsreiche Klangerlebnis<br />

gibt es zwei Daumen hoch.<br />

(ar)<br />

Clueso – Stadtrandlichter LIVE<br />

Der deutsche Multimusiker startet solo<br />

durch. Auf der Platte gibt es Clueso noch<br />

einmal als Band zu hören.<br />

ZOË – debut<br />

Ganz Österreich ist jetzt verrückt nach<br />

den französischen Songs der 18-Jährigen.<br />

Unser Fazit: Ja eh!<br />

Ellie Goulding – Delirium<br />

Internationaler Sound mit Hitcharakter. Ellie-Fans<br />

werden auch ihr drittes Album<br />

lieben.<br />

54|<br />

SEAL<br />

Wir verlosen<br />

3 CDs von Seal,<br />

weitere Infos unter<br />

www.ticketmagazin.com<br />

7<br />

Die letzten Jahre trat Seal weniger<br />

durch seine Musik, dafür umso mehr<br />

an der Seite von Heidi-Klum und dem<br />

darauffolgenden medialen Trennungs-<br />

Hickhack auf der Bildfläche auf. Sieben<br />

Jahre war der britische Musiker mit<br />

dem deutschen Topmodel verheiratet,<br />

„7“ heißt auch sein neues Album. Wie<br />

könnte es auch anders sein, behandelt<br />

er hier das meistbesungene Thema<br />

überhaupt: Die große Liebe und wie<br />

sie in die Brüche geht. Die Enttäuschung<br />

und Verzweiflung darüber,<br />

dass nichts ewig hält, hört man schon<br />

auf den ersten zwei Songs „Daylight<br />

Saving“ und „Everytime I’m With<br />

You“ heraus. Die Lieder sind emotional,<br />

mit viel Herzschmerz gespickt,<br />

verzweifelt sucht man aber nach dem<br />

richtigen Funken, der wie in „Kiss<br />

From A Rose“ – Zeiten überspringt.<br />

Die zwei Tränendrüsennummern sind<br />

gefolgt von zwei beatlastigeren<br />

Songs „Life On The Dancefloor“ und<br />

„Padded Cell“, wo Seal ansatzweise<br />

versucht, von seinem 90er-Sound loszukommen<br />

und zeitgemäßere elektronische<br />

Klänge einzubauen. Sehr<br />

experimentierfreudig geht der 52-<br />

Jährige jedoch auch auf diesem<br />

Album nicht vor. Manche würden<br />

sagen, er entwickelt sich damit nicht<br />

weiter, manche mögen aber genau<br />

diese Treue zu seinem Stil. Stimmlich<br />

ist Seal so stark wie zuvor, die neuen<br />

Songs sind angenehm, nett, aber<br />

eben, bis auf ein paar funkigere<br />

Nummern, nicht einmalig. (ar)<br />

Fotos: Hersteller


ONE DIRECTION<br />

Made In The A.M.<br />

Jetzt bitte Taschentuch herauskramen<br />

und ganz tapfer sein: Die erfolgreichste<br />

Boyband seit den Backstreet<br />

Boys möchte nächstes Jahr eine<br />

etwas längere Pause einlegen,<br />

um solo richtig durchzustarten. Ob<br />

das eine gute Idee ist? Schließlich<br />

lehrt uns die Vergangenheit, dass<br />

nur wenige Boyband-Mitglieder ohne<br />

ihr Bubengespann erfolgreich<br />

sein können. Zum Beispiel Robbie<br />

Williams konnte sich mit seinem<br />

besonderen Charisma und seinem<br />

Talent für die Bühne von Take That<br />

emanzipieren. Und das obwohl<br />

Gary Barlow der Mastermind im<br />

Songwriting war. Heute geht die<br />

Band, nun zu dritt, wieder auf Tour,<br />

die Glanzzeiten sind jedoch vorbei.<br />

Wer der Glückliche Einzelstar von<br />

One Direction sein wird, steht noch<br />

in den Sternen. Am ehesten wäre<br />

das noch Louis Tomlinson, der übrigens<br />

demnächst Vater wird. Einer<br />

ist ja schon bereits im März <strong>2015</strong><br />

aus der Band ausgestiegen: Zayn<br />

Malik verließ die Gruppe aufgrund<br />

von persönlichen Problemen. Als<br />

Quartett ist 1D bislang jedoch genauso<br />

nachgefragt. Bevor sich Fans<br />

mit der vorübergehenden Auflösung<br />

abfinden müssen, gibt es aber auch<br />

eine gute Nachricht: Vor der Pause<br />

kann noch so richtig dahingeschmachtet<br />

werden. Die Singles<br />

„Perfect“, „Infinity“ und „Drag Me<br />

Down“ zeigen schon die Richtung,<br />

in die es gehen wird. (ar)<br />

!ticket media<br />

GNACKWATSCHN<br />

Im Talon<br />

„Wir haben uns die Hörner abgestoßen<br />

in den letzten Jahren“, heißt<br />

es einleitend, und tatsächlich: Die<br />

jungen Steirer haben sich seit ihrem<br />

Debüt gewaltig gemausert, präsentieren<br />

sich am Zweitling souverän<br />

und variabel – Flügelhörner, Jazzposaunen<br />

und Klavier inklusive. Auch<br />

textlich ist man keine reine Spaßpartie<br />

mehr, sondern nachdenklich, sozialkritisch.<br />

Wenn Bengel flügge<br />

werden! (sb)<br />

SCHERZ&SCHUND<br />

Neuerscheinungen<br />

In der Wiener Fabrik gibt’s Bier, in<br />

der aus Linz – benamst mit „Scherz<br />

& Schund“ – Sachen zum Lachen.<br />

Hier wird der feinsinnige, bissige<br />

Strich von Gerhard Haderer in jedweder<br />

Form verlegt, am prominentesten<br />

freilich seine allmonatlichen<br />

MOFF.-Schundhefterl, die Piccolos<br />

mit dem Bul, den Kiberern und natürlich<br />

dem Novak. Letzterer veröffentlichte<br />

bekanntlich letztes Jahr<br />

seine Aufzeichnungen, die von Ferry<br />

Öllinger kongenial interpretiert wurden.<br />

Nun erscheint das neue Jahrbuch<br />

mit den besten Haderer-Zeichnungen<br />

aus diesem Jahr – darunter<br />

seine Papst-Widmung und seine<br />

Reaktion auf die Anschläge auf die<br />

Zeitungsredaktion von Charlie Hebdo.<br />

Zu finden ist hier aber auch ein<br />

Ausschnitt der soeben bei Scherz &<br />

Schund erschienenen Paarsatire von<br />

Eva Deutsch (FM4) und David Pfister<br />

(Neigungsgruppe Sex, Gewalt &<br />

gute Laune), „Sonja und Bernd in<br />

Thailand“, für die Gerhard Haderer<br />

Illustrationen stellte. Kurzweilig<br />

wird hier der Trip eines Langzeitpärchens<br />

nach Fernost beschrieben,<br />

und ja, selbst die Urlaubsidylle<br />

kann nicht verschleiern, dass beide<br />

einen gewaltigen Poscher und vermutlich<br />

nicht nur ein Alkoholproblem<br />

haben. Ein anderes Problem,<br />

nämlich mit der Schamgrenze, hat<br />

hingegen der großartige Oliver Ottitsch,<br />

der mit „Endlich ausrasten“<br />

seine härtesten Cartoons präsentiert.<br />

Oida! (sb)<br />

JUSTIN BIEBER<br />

Purpose<br />

Mit der Single „What Do You Mean“<br />

meldete sich der sich im Erwachsenwerden<br />

befindende Bubistar bereits<br />

Ende August zurück: Mit einem Mix<br />

aus Elektro, Pop und zarter Bieber-<br />

Stimme schaffte er es auch in Österreich<br />

auf die Spitze der Charts. Erst<br />

mit 21 Jahren hat er jetzt Album<br />

Nummer 4 im Kasten. Dafür arbeitete<br />

er mit den ganz Großen zusammen:<br />

Skrillex, Kanye West und Rick<br />

Rubin. (ar)<br />

| 55


!ticket media<br />

Flotter Dreier<br />

„Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann“, meinte<br />

Jacques-Yves Cousteau. Wie richtig der berühmte Meeresforscher lag, zeigen drei<br />

Games, die uns als November-Highlights ins Netz gegangen sind. TEXT: JOACHIM SCHMIDA<br />

Auch Jo<br />

ist ein<br />

Nachfahre<br />

eines<br />

Seefahrers.<br />

Deswegen<br />

auch der<br />

Bart.<br />

Uncharted: The Nathan Drake Collection Publisher: SCEI | Plattform: PS4<br />

Plus: „Sic Parvis Magna“ („Großes aus kleinen Ursprüngen“) ist im Ring unseres<br />

Hauptprotagonisten Nathan Drake eingraviert. Kaum ein anderer Spruch könnte die<br />

Uncharted-Saga besser beschreiben, denn als der erste Teil vor genau 8 Jahren erschienen<br />

ist, konnte noch keiner erahnen, was für ein großartiges Abenteuer daraus entstehen<br />

sollte. Nun haben wir die Möglichkeit, alle drei Titel (erneut) zu zocken – und<br />

das in 1080p, bei 60 fps sowie mit verbesserten Texturen und Lichteffekten.<br />

Minus: Alleine beim Debüt, „Uncharted: Drakes Schicksal“, ist der Mix an Kletterpassagen,<br />

Action-Sequenzen und kleineren Puzzles noch nicht ganz ausgereift.<br />

Ebenso wäre es schön gewesen, wenn Naughty Dog den Vita-Ableger mit reingepackt<br />

hätte.<br />

Fazit: Falls es wirklich stimmt, dass ganze 80 Prozent der PS4-Besitzer<br />

bisher noch nie ein Uncharted gespielt haben, dann war der<br />

Release der „Nathan Drake Collection“ schon längst überfällig. Wie<br />

kaum einem anderen Titel gelingt es dem Epos, Blockbuster-Kino<br />

und Action-Adventure kongenial zu verbinden.<br />

Forza Motorsport 6 Publisher: Microsoft | Plattform: Xbox One<br />

Plus: 10 Jahre hat die Forza-Reihe mittlerweile auf dem Buckel. Der nun veröffentlichte<br />

Xbox-One-Exklusiv-Edel-Racer ist des Jubiläums mehr als würdig. Das Fahrgefühl<br />

ist grandios, der Umfang enorm und die Grafik wahrlich beeindruckend.<br />

Minus: Etwas Feinschliff in puncto Kollisions-Sound (könnte opulenter<br />

sein) und Karriere-Mode (könnte mehr Story bieten) hätte<br />

das gelungene Rennpaket komplettiert.<br />

Fazit: Forza 6 ist der zum Spiel gewordene Traum aller Benzinbrüder<br />

und PS-Schwestern – darüber hinaus ganz ohne Schadstoffausstoß!<br />

gameboy JO<br />

Spielwiese<br />

Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine<br />

Auswahl der besten Konsolenspiele vor.<br />

Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!<br />

56|<br />

Pro Evolution Soccer 2016<br />

Publisher: Konami | Plattform: PS4, PS3, PC, Xbox One, Xbox 360<br />

Plus: Immer wieder, immer wieder … oder besser: Alle Jahre wieder kommt es zum<br />

Duell FIFA vs. PES. Beide haben Neuerungen und Optimierungen am Start. Doch gebührt<br />

Konami heuer allerhöchster Respekt. Die Kult-Fußballsimulation ist wieder auf<br />

Augenhöhe mit FIFA. Mehr noch: Für all jene, die das authentische, temporeiche und<br />

vor allem flüssige Spiel ums runde Leder bevorzugen, ist heuer PES<br />

eindeutig die bessere Wahl.<br />

Minus: Bei Lizenzen und Aufmachung lässt man nach wie vor<br />

Punkte liegen.<br />

Fazit: PES ist wieder zur echten FIFA-Alternative avanciert.<br />

#Frankreichwirkommen!<br />

Fotos: Hersteller


Mit dem neuem<br />

Fan-Ticket zum Test gegen die Schweiz<br />

Jetzt Tickets checken!<br />

!ticket service<br />

Foto: GEPA-pictures.com<br />

Zum Abschluss des Länderspieljahres<br />

spielt das Nationalteam am<br />

17. 11. in Wien ein freundschaftliches<br />

Länderspiel gegen die Schweiz.<br />

Der ÖFB bietet seinen Fans Tickets<br />

zu ermäßigten Preisen zwischen 8,–<br />

und 40,– Euro an. Gemeinsam mit<br />

dem Ticketing Partner oeticket.com<br />

präsentiert der ÖFB erstmalig für<br />

den Test gegen die Schweiz ein neues<br />

Fan-Ticket. Dieses ist mit einem besonderen<br />

Motiv versehen und soll<br />

für alle Fußballfans ein Erinnerungsstück<br />

an das jeweilige Spiel sein.<br />

Pro Spiel wird es jeweils ein eigenes<br />

Motiv auf dem Ticket geben – und<br />

wird die Fans keinen Euro mehr<br />

kosten. Das Fanticket gegen die<br />

Fans Wo sind die<br />

wahren Fans zu<br />

Hause? Natürlich<br />

im Fußball! Jetzt<br />

daher schnell sichern:<br />

Die besonderen<br />

Fan-Tickets<br />

von oeticket.com!<br />

Schweiz enthält das Motiv des Nationalteams<br />

in Schweden nach der<br />

erfolgreichen Qualifikation zur<br />

UEFA EURO 2016. Erhältlich sind<br />

die Tickets ausschließlich im ÖFB<br />

Online Ticket Shop unter<br />

http://www.oefb.at/tickets oder<br />

über die ÖFB Ticket Hotline unter<br />

(01) 96096 555.<br />

Per Bahn zum Spiel<br />

ASM, das Reisebüro des ÖFB, bietet<br />

allen Fans aus den Bundesländern<br />

ein attraktives Reiseangebot inklusive<br />

Bahnticket, Ticket für das Spiel<br />

gegen die Schweiz und Nächtigung<br />

im 4*-Hotel ab EUR 99,00 pro<br />

Person an! Buchbar ist dieses<br />

Package unter www.asm.travel.<br />

| 57


!ticket spaß<br />

Austro-Lolita<br />

Wenn ich Zoe Straub wäre, hätte ich<br />

im Leben viel Spaß, denn meine Geburtstagstorte<br />

würde gerade mal von<br />

18 Kerzen erhellt werden, und ich<br />

könnte Musikjournalisten in meinem<br />

Alter an Jane Fonda und Brigitte Bardot<br />

erinnern und so begeistern, dass<br />

bei den Zeitungsartikeln die Worte<br />

Flügel bekämen und ich als österreichische<br />

Lolita für ein gründliches Gesabbere<br />

verantwortlich wäre. Wenn<br />

ich Zoe Straub wäre, dann hätte ich<br />

trotz meiner Jugend schon drei Wochen<br />

lang einen Nummer-1-Hit in den<br />

Austro-Charts gehabt und soeben<br />

STARREBUS<br />

7+<br />

(1,5 x 2) x<br />

meine erste CD („debut“) auf den<br />

Markt gebracht. Außerdem würden<br />

mich die Kameras lieben, und ich<br />

könnte als ORF-„Vorstadtweib“ oder<br />

auch in mehrteiligen Fernsehkrimis für<br />

Furore sorgen.<br />

French Kisses<br />

Wenn ich Zoe Straub wäre, dann hätte<br />

ich schöne, lange, kraftvolle Beine für<br />

einen festen Stand im Leben und einen<br />

leuchtend roten Mund, der wie<br />

gemacht ist für das Französische, das<br />

in den neuen Liedern ihre Sprache ist.<br />

Die Jugend hat, so weiß ich heute,<br />

SEX SELLS Georg Biron<br />

sehr oft einen riesengroßen<br />

Vorteil: Sie gestattet<br />

den tiefen Glauben an sich selbst, den<br />

betörenden Glauben an das eigene<br />

Glück und den fröhlichen Glauben an<br />

die Geradlinigkeit von Lebenswegen.<br />

Im Laufe der Jahre aber müssen Jugendträume<br />

oft dran glauben und<br />

lösen sich auf wie ein dichter Nebel.<br />

Dann stellt sich heraus, dass erhörte<br />

Gebete manchmal ein viel zu schweres<br />

Gepäck für eine Menschenseele<br />

sind. Ja: Wenn ich Zoe Straub wäre …<br />

Aber Tatsache ist: Ich bin nicht einmal<br />

noch ich.<br />

=?<br />

Raten und gewinnen!<br />

!ticket sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Was könnte hiermit gemeint sein?<br />

Die Auflösung unseres letzten Rebus war „Hahnenkammrennen”. Zu gewinnen gibt es ein !ticket-Überraschungspaket.<br />

Weitere Gewinnspiele gibt es auf den Seiten 26, 27, 32 und 54. Infos & Teilnahmebedingungen finden Sie<br />

unter www.ticketmagazin.com.<br />

Wir freuen uns auch über Postkarten: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn,<br />

Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 23. November <strong>2015</strong>.<br />

Das nächste !ticket erscheint am 30. November <strong>2015</strong>.<br />

LASTNEWS<br />

Kurz vor Druck der aktuellen Ausgabe erreicht uns noch folgende Newsmeldung: Iron<br />

Maiden und Rammstein werden das Rock In Vienna 2016 headlinen. Jenes wird erneut<br />

auf der Wiener Donauinsel ausgerichtet, als Termin wurde der 3. bis 5. Juni kommuniziert.<br />

66|<br />

Fotos: moff, fotolia, beigestellt


Die beste Zugabe:<br />

der Heimweg.<br />

Ihr Ticket wird zum Fahrschein: Denn die Eintrittskarten für viele Veranstaltungen<br />

in Wien gelten gleichzeitig als Netzkarten für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Und<br />

zwar zwei Stunden vor bis sechs Stunden nach Beginn. www.wienerlinien.at


präsentiert<br />

HIGHLIGHTS<br />

KAYA YANAR<br />

„Planet Deutschland“<br />

MICHAEL<br />

MITTERMEIER<br />

„Wild“<br />

01.– 05.02.’16 Wien, Globe<br />

„Wild“<br />

01<br />

01 05.02.’16 Wien, Globe<br />

13.10.’16 Graz, Stadthalle<br />

BÜLENT CEYLAN<br />

„Haardrock“<br />

04.+05.03.’16 Wien, Stadthalle F<br />

08.04.’16 Salzburg, Arena<br />

09.04.’16 Linz, Tips Arena<br />

10.04.’16 Graz, Stadthalle<br />

27.04.’16 Wien, Globe Theater<br />

28.04.’16 Graz, Orpheum<br />

29.04.’16 Leonding, Kürnberghalle<br />

HAGEN RETHER<br />

„Liebe“<br />

07.+09.03.’15 Wien,<br />

Konzerthaus, Mozart Saal<br />

08.03.’15 Graz, Orpheum<br />

10.03.’15 Salzburg, Republic<br />

11.03.’15 Linz, Posthof<br />

„Leben mit dem Isarpreiß“<br />

HARRY G<br />

06.11.’15 Graz, Stadthalle<br />

07.11.’15 Innsbruck, Olympia halle<br />

03.12.’15 Wien, Stadthalle D<br />

04.12.’15 Linz, Tips Arena<br />

Neues Programm „KRONK“:<br />

26.01.’17 Graz, Stadthalle<br />

29.01.’17 Salzburg, Arena<br />

STEFFEN HENSSLER<br />

„Hamburg – New York – Tokio –<br />

meine<br />

kulinarische<br />

Weltreise“<br />

29.11.’15 Wien, Stadthalle F<br />

30.11.’15 Graz, Stadthalle<br />

NEU: „Henssler tischt auf ... !“<br />

19.11.’16 Linz, Tips Arena<br />

20.11.’16 Graz, Stadthalle<br />

21.+22.11.’16 Wien, Stadthalle F<br />

„Der Körpersprache-Code“<br />

THORSTEN<br />

HAVENER<br />

DR. ECKART VON<br />

HIRSCHHAUSEN<br />

„Wunderheiler“<br />

12.04.’15 Wien, Stadthalle F<br />

13.04.’15 Graz, Stadthalle<br />

15.03.’16 Wien, Stadtsaal<br />

16.03.’16 Graz, Orpheum<br />

18.03.’16 Leonding, Kürnberghalle<br />

19.03.’16 Salzburg, Republic<br />

PAUL PANZER<br />

„Invasion der Verrückten“<br />

01.+02.04.’16 Wien, Stadthalle F

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