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!ticket<br />
Österreichs Eventmagazin Nr.1<br />
Die letzte Salbung<br />
Die Heavy-Metal-Urgesteine<br />
Black Sabbath verkünden das<br />
Aus der Band und gehen ein letztes<br />
Mal auf Tour!<br />
COMICS<br />
Ausgezeichnete Identifikations-Figuren:<br />
Seit Generationen beflügeln die Helden aus den<br />
bunten Bilderwelten unsere Fantasie.<br />
Für die ViennaComicCon verlosen wir<br />
1 x 2 Wochenend-Pässe!<br />
Trefft auf die Szene-Stars von „Breaking Bad“<br />
und „Game Of Thrones“, Jae Lee, June Chung<br />
und viele mehr höchstpersönlich!<br />
NOV<br />
20 1 5<br />
musik<br />
show<br />
sport<br />
theater<br />
kabarett<br />
€ 2,90<br />
Damit sind Sie live dabei!<br />
P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
get up!<br />
BRYAN ADAMS<br />
Nach sieben Jahren hat der kanadische Vollblutmusiker<br />
ein neues Studioalbum eingespielt –<br />
2016 gastiert er damit live in Wien.
präsentiert<br />
HIGHLIGHTS<br />
MARTIN RÜTTER<br />
„nachSITZen“<br />
13.04.’16 Villach, Stadthalle<br />
14.04.’16 Graz, Stadthalle<br />
15.04.’16 Wien, Stadthalle D<br />
23.03.’17 Wr. Neustadt, Arena Nova<br />
24.03.’17 Linz, TipsArena<br />
MARKUS HIRTLER<br />
„Ärger-Therapie“<br />
STEFAN VERRA<br />
alias „Ermi-Oma“<br />
,alle Termine auf ermi-oma.at<br />
„Ertappt ! Körpersprache:<br />
Echt männlich. Richtig weiblich.“<br />
„Echstasy“<br />
MICHAEL HATZIUS<br />
21.01.’16 Graz, Orpheum<br />
22.01.’16 Linz, Posthof<br />
23.01.’16 Wien, Stadtsaal<br />
21.11.’15 Leonding, Kürnberghalle<br />
10.12.’15 Wr. Neustadt, Stadttheater<br />
30.01.’16 Graz, Orpheum<br />
„Magie – Träume erleben!“<br />
EHRLICH BROTHERS<br />
03.03.’16 Wien, Stadthalle F<br />
04.03.’16 Salzburg, Arena<br />
01.12.’15 Klagenfurt, Audimax<br />
02.12.’15 Graz, Orpheum<br />
08.12.’15 Salzburg, Republic<br />
09.12.’15 Steyr, Stadttheater<br />
03.06.’16 Innsbruck, Congress<br />
08.06.’16 Leonding, Kürnberghalle<br />
09.06.’16 Globe, Wien<br />
„Kulisionen“<br />
GERNOT KULIS<br />
,alle Termine auf gernotkulis.at<br />
KONZERTHAUS, BERIO-SAAL<br />
27. – 30.12. 19:30 UHR<br />
31.12. 19:00 UHR + 22:30 UHR<br />
(PAUSE ÜBER MITTERNACHT)<br />
KARTEN: konzerthaus.at 01 - 242 002 und oeticket.at 01 - 96 0 96. Weitere Informationen unter silvesterinwien.at
!ticket editorial<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Chefredakteurin und<br />
Herausgeberin<br />
Foto: Conny de Beauclair<br />
Ich glaube ...<br />
Auf seinem Album „Udo“ von Udo Jürgens selig<br />
singt der große Komponist: „Ich glaube,<br />
diese Welt müsste groß genug, weit genug,<br />
reich genug für uns alle sein.“ Gerade die letzten Wochen<br />
haben uns vor Augen geführt, wie sehr wir uns<br />
diesen Satz einprägen, leben sollten – und zur Abwechslung<br />
einmal mit weniger Egoismus und Scheuklappen<br />
an einer gemeinsamen Zukunft miteinander<br />
arbeiten sollten. Wer weiß, was man von einander<br />
noch lernen kann? Denn, so singt Udo weiter: „Ich<br />
glaube, dieses Leben ist schön genug, bunt genug,<br />
Grund genug, sich daran zu erfreuen.“<br />
Leider machen hierbei nur zu gerne „Glaubensfragen“<br />
einen Strich durch die Rechnung: Hier verliert<br />
die Religion seit Jahren sukzessive an Bedeutung,<br />
dort lodert das religiöse Feuer hoch wie nie. Dass es<br />
da zu Spannungen zwischen den Extremen kommt,<br />
ist klar. Vielleicht sollte man sich, wie so oft, an der<br />
Musik ein Vorbild nehmen? Während selbst für Genrefremde<br />
außer Frage steht, dass Black Sabbath eine<br />
der wichtigsten Bands der letzten Jahrzehnte darstellt,<br />
kann man sich darüber streiten, ob Originalsänger<br />
Ozzy, oder doch sein Nachfolger Ronnie<br />
James Dio „besser“ waren. Kann man, muss man<br />
aber nicht. Denn wenn die Herren zu ihrer letzten<br />
Tour läuten, werden beide Fraktionen vereint vor der<br />
Bühne stehen und sowohl „Iron Man“, als auch<br />
„Heaven and Hell“ abfeiern. Warum kann man also<br />
nicht einfach akzeptieren, dass die einen Menschen<br />
an Gott, Buddha, Allah oder von mir aus auch ans<br />
Spaghettimonster glauben?<br />
Welche Götter außer Black Sabbath noch nach Österreich<br />
kommen? Das lesen Sie hier! Roberta Scheifinger<br />
| 03
BRYANADAMS<br />
GET<br />
UP<br />
31.05.2016<br />
WIENER STADTHALLE<br />
WWW.BRYANADAMS.COM<br />
Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096), in jeder Bank Austria<br />
(Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) und unter 01/24924 sowie in allen Raiffeisenbankenin Wien und NÖ sowie auf www.ticketbox.at<br />
erhältlich. Ermäßigung für Raiffeisen Kontoinhaber! Weiters gibt es Tickets unter www.stadthalle.com, Tel. 01 79 999 79 sowie an den Kassen der Stadthalle.<br />
ALBUM JETZT<br />
ERHÄLTLICH<br />
LIVE 2016<br />
02.10. DORNBIRN MESSEHALLE<br />
04.10. WIENER STADTHALLE<br />
05.10. INNSBRUCK OLYMPIAHALLE<br />
07.10. SALZBURGARENA<br />
09.10. STADTHALLE GRAZ<br />
WWW.ZUCCHERO.IT<br />
TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT UND BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096) IN JEDER BANK AUSTRIA (ERMÄSSIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN UND<br />
MEGACARD-MEMBERS) UND UNTER 01/24924 SOWIE IN ALLEN RAIFFEISENBANKEN IN WIEN UND NÖ SOWIE AUF WWW.TICKETBOX.AT ERHÄLTLICH.<br />
ERMÄSSIGUNG FÜR RAIFFEISEN KONTOINHABER. AUSSERDEM GIBT ES KARTEN BEIM STADTHALLEN-TICKETING, AUF WWW.STADTHALLE.COM UND UNTER +43 (1) 7999 979.<br />
The Souljazz orchestra 03.11. ANDINO WIEN<br />
´ ´<br />
B72 WIEN<br />
02.11.<br />
SInkane<br />
ROISIN MURPHY 13.11. HALLE E IM MQ WIEN<br />
PORGY & BESS WIEN<br />
17.11.<br />
CURTIS HARDING<br />
ST GERMAIN 20.11.<br />
LIVE<br />
HALLE E IM MQ WIEN<br />
OTTAKRINGER BRAUEREI WIEN<br />
13.12.<br />
TOWER OF POWER<br />
MEHR INFOS ZU DEN NOVA JAZZ &<br />
BLUES NIGHTS KONZERTEN FINDET IHR AUF<br />
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andy mckee 20.02. CHAYA FUERA WIEN
!ticket inhalt<br />
Glaubensfragen.<br />
Dio oder Ozzy Osbourne? Marvel oder DC?<br />
Connery, Moore, Lazenby, Dalton, Brosnan<br />
oder Craig? Was für eine Qual der Wahl!<br />
14-20<br />
STARS&PEOPLE<br />
14 Black Sabbath Sie gelten<br />
mit ihren schwerfälligen,<br />
düsteren Sounderuptionen<br />
als die Gründerväter des<br />
Heavy Metals. Nun gehen sie<br />
auf Abschiedstour.<br />
18 Slipknot Die maskierte Truppe<br />
konnte im Lauf der Jahre<br />
Kultstatus erreichen. Liegt es<br />
an ihren anbetungswürdigen<br />
finsteren Masken? Oder<br />
doch an ihrer Musik<br />
22-36<br />
LIFE&STYLE<br />
22 Die Mönche des Shaolin Haben<br />
Sie sich schon einmal gefragt,<br />
warum sich die Mönche Eisenstangen<br />
auf den Kopf schlagen<br />
oder wie es zu diesem<br />
Showerfolg kam?<br />
28 Musical Rocks In den letzten<br />
Jahrzehnten haben einige Personen<br />
und Bands die Musikgeschichte<br />
maßgeblich geprägt. Ihre<br />
Geschichte ist es wert, immer<br />
wieder erzählt zu werden. Auch<br />
in Musicalform!<br />
I WANNA BE A SUPERHERO<br />
Den klassischen Superheld findet<br />
man vor allein in Comics. Was<br />
fasziniert uns so an ihm und ist er<br />
nicht doch ein Antiheld? Eine bunte Analyse. 30<br />
38-42<br />
FUN&ACTION<br />
38 !ticket testet Jeder kann zum<br />
Hip-Hop-Styler werden. Wir haben<br />
uns angesehen, welche Kleidung,<br />
Sprache, Dance-Moves und<br />
Events dazugehören.<br />
40 Florian Scheuba In den Achtzigern<br />
und Neunzigern schuf er als<br />
einer der Hektiker bissige Sozialstudien,<br />
in den letzten Jahren fiel<br />
er vor allem durch messerscharfe<br />
Politanalysen, oft gemeinsam mit<br />
Thomas Maurer und Robert Palfrader,<br />
auf.<br />
44-56<br />
LIVE&MEDIA<br />
46 Dame Mit einem Gaming-Video<br />
wurde er zum Star. Heute ist Dame<br />
als Rapper bekannt, der keine<br />
Schimpfwörter braucht.<br />
52 Panta R&E Das junge Wiener Label<br />
präsentiert mit Mother’s Cake,<br />
Lausch und vielen anderen<br />
hochqualitative, eigenständige<br />
Rockmusik.<br />
54 Media Mit Rod Steward, One Direction,<br />
.MOFF, Seal, ES 2016<br />
und vielen, vielen mehr!<br />
impressum<br />
Herausgeberin, Chefredakteurin:<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner<br />
Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst:<br />
Petra Albrecht B.A.<br />
Anzeigen: Mag. Thomas Keusch nigg,<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa),<br />
Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos<br />
B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Alexander Haide<br />
(ah), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim<br />
Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin),<br />
Bettina Vögl (bv), Andy Woerz, Andy Zahradnik Cartoons:<br />
Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer<br />
(MOFF.) Lifestyle: Mag. Karin Steiner<br />
Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter<br />
Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen,<br />
Veranstalter, siehe Copyright. Cover: Ali Krepenek<br />
Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express<br />
GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische<br />
Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH,<br />
Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof),<br />
1060 Wien<br />
Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager<br />
Druck: Niederösterreichisches Pressehaus,<br />
Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten<br />
Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin<br />
Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:<br />
€ 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung<br />
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Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an<br />
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| 05
!ticket highlights<br />
<strong>2015</strong>/16<br />
Funny Business<br />
Jimmy Carr ist ein britischer Komiker und Fernsehmoderator<br />
(„8 out of 10 Cats“, „Your Face or Mine“), war<br />
bereits des öfteren Gast in den Late-Night-Shows von<br />
Conan O’Brien und Jay Leno. Er ist berühmt-berüchtigt<br />
für seine scharfzüngigen Einzeiler, seinen dunklen<br />
Humor und seine bissigen Verbalattacken. Er reiht sich<br />
somit in die Reihe der<br />
grandiosen englischsprachigen<br />
Künstler ein, die<br />
bereits das Gartenbau<br />
besuchen durften: Eddie<br />
Izzard, Dylan Moran und<br />
Russell Brand. Leute, das<br />
ist eine Wien-Premiere!<br />
9. März, Wiener Gartenbaukino<br />
Jimmy Carr<br />
Masters Of Dirt<br />
By Monster Energy<br />
Es wird laut! Es wird wild! Es wird heiß! Es wird Zeit für<br />
„Masters of Dirt by Monster Energy“. In einem komplett<br />
neuen Showformat trifft Extremsport auf großes Entertainment.<br />
Hier brennen nicht nur die Reifen, sondern auch die<br />
Luft! Mach dich gefasst auf ein Spektakel der Extraklasse,<br />
mit dabei sind diesmal: Freestyle Motocross, Buggy, BMX,<br />
Mountainbike, Quad, Schneemobil, Minibike und neue<br />
Showelemente, die noch nicht verraten werden dürfen.<br />
Wenn du denkst, du hast schon alles gesehen, dann irrst<br />
du! Die Show, der Sport und die Effekte werden alles Bisherige<br />
in den Schatten stellen.<br />
19. bis 21. Februar, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />
06|
Fotos: MOD (Masters Of Dirt), Stand Up, Vienna! (Jimmy Carr), Amigos (Klingende Bergweihnacht), FMS (Toto, Simply Red), Morgan White (Skunk Anansie)<br />
Mit Hermann Delago<br />
Am 8. Dezember gastiert Hermann<br />
Delago & die Stadtmusik Landeck Perjen mit seinem unvergleichlichen<br />
Weihnachts-Showprogramm in der WM-Halle<br />
Seefeld und präsentiert moderne Hits und Weltmusik, interpretiert<br />
von einem traditionellen Blasorchester und großartigen<br />
Stimmen. Erleben Sie ein unvergessliches Konzert. Der<br />
Höhepunkt ist wieder die Weihnachtsgala am 9. 12.: Mit<br />
den einzigartigen Amigos (Foto), Oesch’s die Dritten und<br />
Sigrid & Marina gibt es die schönsten Weihnachtslieder<br />
und gefühlvollsten Melodien der drei Topstars!<br />
8. und 9. Dezember, WM-Halle Seefeld in Tirol<br />
Toto<br />
9. Februar, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer<br />
Summer 2016-Tour<br />
Ende Oktober spielte die Band rund um Rotschopf<br />
Mick Hucknall noch ihr „Big Love“-Konzert in der<br />
Wiener Stadthalle und feierten auch bei uns ihr<br />
30-jähriges Jubiläum, im Sommer kommenden<br />
Jahres gibt es dann die sommerlichen Konzerte<br />
von Simply Red! Ihre Alben wurden zu Meilensteinen<br />
der Musikgeschichte und ihre zahlreichen Hits<br />
haben nicht zuletzt wegen Micks unverkennbarer Stimme einen sehr hohen Wiedererkennungswert<br />
erreicht, worauf sie sehr stolz sind. Gemeinsam mit Mick Hucknall<br />
werden Langzeitbandmitglieder wie Ian Kirkham (Saxofon), Kenji Suzuki (Gitarre),<br />
Steve Lewinson (Bass), Dave Clayton (Keyboard), Roman Roth (Schlagzeug)<br />
und Kevin Robinson (Trompete, Flöte) auf Tour gehen.<br />
im August in Dornbirn, Reifnitz, Klam und St. Margarethen<br />
Support: Bones<br />
Die 1994 gegründete, britische Band Skunk Anansie besteht aus Sängerin Skin,<br />
dem Gitarristen Ace, dem Bassisten Cass und Drummer Mark Richardson. Ihr Debüt-Album<br />
„Paranoid & Sunburnt“ erschien 1995. Bis 2012 – und einer Pause zwischen<br />
2001 und 2009 – folgten vier weitere<br />
Alben („Stoosh“, „Post Orgasmic Chill“,<br />
„Wonderlustre“ & „Black Traffic“). 2016<br />
steht endlich ein neues Album ins Haus, das<br />
mit „Anarchytecture“ betitelt sein wird.<br />
15. Februar, Arena Wien<br />
Klingende Bergweihnacht<br />
Toto XIV<br />
Im Frühjahr <strong>2015</strong> erschien mit<br />
„Toto XIV“ das erste Studioalbum<br />
seit 10 Jahren, Keyboarder<br />
Steve Porcaro meint<br />
darüber: „Für uns ist es irgendwie<br />
,Toto V‘, es fühlt sich<br />
an, als wäre es nach ,Toto IV‘<br />
erschienen.“ Die Reaktionen<br />
auf das neueste Werk geben ihm recht – das Album landete<br />
in neun Ländern in den Top 10. Zusätzlich zu den Studio-<br />
Erfolgen gelten Toto außerdem zu Recht als eine der besten<br />
Live-Bands im Rockzirkus – überzeugt euch selbst!<br />
Skunk Anansie<br />
Simply Red<br />
IT’S ONLY WOERZ<br />
ÄISSI /<br />
DISSI<br />
Ich bin ein gläubiger Mensch, denn ich<br />
glaube, dass ich folgenden Versuch<br />
auf jeden Fall machen sollte. Zudem<br />
werde ich mich bemühen, in – sagen<br />
wir mal dreißig Jahren – über dessen<br />
Auswirkungen berichten zu können:<br />
Ich bin stolzer Besitzer zweier unberührter,<br />
unzerknitterter Eintrittskarten<br />
zum diesjährigen AC/DC-Konzert in<br />
Spielberg. Ein zukünftiger Schatz, der<br />
meinen Erben dereinst viel ungestümen<br />
Reichtum bringen und sie in<br />
wohligen Gedanken ob meiner weitsichtigen<br />
Handlung schwelgen lassen<br />
wird. Von Euphorie gepackt und überschwänglicher<br />
Vorfreude gezeichnet<br />
habe ich diese Karten erstanden und<br />
gut sichtbar an einem prominenten<br />
Ort in meinem Wohnzimmer platziert,<br />
auf dass ich mich an deren Anblick ergötze,<br />
wann immer der zufällige Blick<br />
darauf fiele (Ja, und ein bisschen auch,<br />
damit ich nicht vergesse, mir an diesem<br />
Tag nichts vorzunehmen.). Der gefinkelte<br />
Plan war, an jenem 14. Mai<br />
mit einer würdigen Begleitung an den<br />
Ort des Geschehens zu pilgern und<br />
der Musik, dem Miteinander und dem<br />
Liveerlebnis zu frönen. Soweit das vorsommerliche<br />
Vorhaben. Aber dann<br />
trug es sich zu, dass erstens die geplante<br />
Begleitung sich als nicht würdig<br />
erwiesen hat (eine andere, lange Geschichte)<br />
und zweitens, ich aus beruflichen<br />
Gründen und eines unverschiebbaren<br />
Termins wegen, zwei Tage vor<br />
dem Konzertereignis ohnehin erkennen<br />
musste, dass ich wohl nicht dabei<br />
sein würde. Der Versuch, die beiden<br />
nicht ganz billigen Karten an Interessierte<br />
weiterzuverkaufen, misslang<br />
kläglich und so lagen sie bis vor Kurzem<br />
an jenem gut sichtbaren Platz. So<br />
weit, so gut. Dann entdeckte ich durch<br />
Zufall im i-Netz entwertete Tickets für<br />
ein Konzert von den Beatles im Jahr<br />
1963 um 700 englische Pfund …<br />
Gebote für meine unbenutzten und inzwischen<br />
eingerahmten AC/DC-Karten<br />
werden entgegengenommen.<br />
| 07
!ticket thema: kult<br />
Glaubensfragen<br />
Was ist Heldenverehrung? Von Kultfiguren und<br />
„Göttern“ im kulturellen Umfeld. Ist Gott tot,<br />
oder gibt es viele?<br />
Sind sie menschlich oder überirdisch?<br />
TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Fotos: Fotolia, beigestellt, !ticket/Patrick Pfirrmann, Juhani Zebra, Moritz Schell<br />
Helden- und Götterverehrung<br />
gibt es seit jeher. Im alten<br />
Ägypten, Rom und Griechenland<br />
stand Götterkult an der Tagesordnung.<br />
Vor allem die Griechen vermochten<br />
es, ihre Götter so vermenschlicht<br />
darzustellen, dass sie einem viel näher<br />
waren als ein allwissender, gütiger Übergott.<br />
Der Zorn der Götter wurde gefürchtet<br />
und gleichermaßen wurden sie<br />
aber auch für ihre „Superkräfte“ bewundert.<br />
Solche Superkräfte haben auch Superhelden,<br />
die den einen oder anderen<br />
Comic-Freund durch seinen Alltag begleiten.<br />
Wir stellen uns in dieser Ausgabe<br />
die Frage, was es mit der Superhelden-<br />
Verehrung so auf sich hat.<br />
Die Heldenverehrung beziehungsweise<br />
der Kult um Personen zieht sich durch<br />
etliche Bereiche unseres Lebens. So ist<br />
dieser auch im musikalischen Umfeld<br />
gegeben. Ozzy Osbourne beispielsweise<br />
ist einfach ad personam schon eine Kultfigur,<br />
einige seiner Fans bezeichnen ihn<br />
wohl als „Rockgott“. „God Is Dead“ heißt<br />
ein Song des letzten Albums seiner Band<br />
Black Sabbath. Ob dem so ist, damit beschäftigt<br />
sich Redakteur Stefan Baumgartner<br />
eingehend. Aber auch unsere Redakteurin<br />
Astrid Radner fühlt einem<br />
Lifestyle-Kult auf den Zahn:<br />
Sie sieht sich im Rahmen von !ticket<br />
testet an, wessen es bedarf, um zumindest<br />
optisch zur Kultfigur im Hip-Hop-Bereich<br />
aufzusteigen.<br />
Die Glaubensfrage wird also nicht nur<br />
in religiöser Hinsicht gestellt. Zu Reibereien<br />
zwischen den Anhängern der unterschiedlichen<br />
„Religionen“ kommt<br />
es im Bereich Kultur wohl auch, allerdings<br />
passieren diese meist am<br />
Stammtisch und enden zum Glück<br />
nicht in heiligen Kriegen.<br />
Ob Sie nun selbst zu einer Kultfigur<br />
werden wollen, Bands mit<br />
Kultstatus wie z. B. Slipknot<br />
vererhren, Kabarett einfach<br />
göttlich finden oder Daniel<br />
Craig als James Bond einfach<br />
in die Kategorie „anbetungswürdig“<br />
werfen, die<br />
Redaktion hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, jeglichen Bereich<br />
der „kulturellen<br />
Götter“ abzudecken.<br />
Amen.<br />
08|
gottglaube<br />
Stipsits & Rubey. „Gott und Söhne“ heißt das neue spaßige Meisterwerk, das die beiden Spaßpiraten<br />
vorlegen. Ob sie wohl ihre Seelen im Stück verkaufen werden? Davon kann man sich bis in den<br />
Mai 2016 hinein österreichweit an den unterschiedlichsten Spielstätten überzeugen.<br />
feuerglaube<br />
Mono & Nikitaman. Mit „Im Rauch<br />
der Bengalen“ bringt das deutschösterreichische<br />
Duo ein wundervolles<br />
Doppelalbum auf den Markt. Insider<br />
munkeln, dass es wohl ihr bestes Werk<br />
bis jetzt ist. Einfach Ohren auf, reinhören<br />
und mitswingen!<br />
jenseitsglaube<br />
Mike Supancic. Der Steirer beschwört in seinem<br />
neuen Kabarett Geister. Dabei landet er irgendwie<br />
im Reich der Toten und siehe da: Hier<br />
scheint der Schmäh zu rennen! Komisch wird es<br />
unter anderem bei der Premiere am 27. Jänner<br />
2016 im Wiener Stadtsaal.<br />
scienceglaube<br />
Science Busters. Obwohl „Wer nichts weiß, muss alles<br />
glauben“ schon länger in den Bücherregalen steht, sei dieses<br />
kultige Buch dennoch erneut empfohlen! Naturgesetze<br />
gelten schulussendlich für jedermann und raten dem einen<br />
oder anderen von einem Irrglauben ab.<br />
geister<br />
glaube<br />
Ghost. Die schwedischen Metaller entführen in die Geisterwelt.<br />
Mystisch und teuflisch geht es bei ihren Bühnenshows<br />
zu. Skullkostüme, Roben – hui, da will uns jemand Angst einjagen!<br />
Zum Glück mit einer geballten Ladung Heavy Metal,<br />
vor dem man sich nicht fürchten, sondern eher auf den<br />
Geisterbahnzug einsteigen sollte. Am 20. November<br />
hat man in der Arena Wien die Chance dazu.<br />
| 09
!ticket coverstory<br />
termine<br />
Und auch nach Österreich kommt der<br />
Rock-Superstar wieder:<br />
Am 31. Mai Wiener Stadthalle (Halle D)<br />
Das Leben des Bryan<br />
35 Jahre Rock and Roll!<br />
Der Mann ist ein Phänomen. Obwohl der kanadische<br />
Vollblutmusiker ständig auf Tour ist, hat Bryan Adams noch<br />
genügend Power für sein Familienleben, eine erfolgreiche<br />
Zweitkarriere als Fotograf und ein neues Studio-Album.<br />
Einzig für Starallüren bleibt da keine Zeit. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />
Kein Studio-Album in sieben<br />
Jahren, lediglich vereinzelt<br />
neue Songs, die als Dance-<br />
Experimente oder auf Soundtracks<br />
veröffentlicht wurden. Das bedeutete<br />
aber nicht Stillstand für Superstar Bryan:<br />
Er konzertierte ohne Unterbrechung<br />
mit seinen größten Hits rund<br />
um den Globus und kümmerte sich<br />
um seine Zweitkarriere als mittlerweile<br />
anerkannter Spitzenfotograf, Ausstellungen<br />
in Österreich inklusive. Auch<br />
die Geburt seiner ersten Tochter Mirabella<br />
im April 2011 änderte wenig<br />
an seinem Rock-Leben, rasch zog es<br />
ihn wieder auf die Bühne. „Im Jahr<br />
als meine Tochter geboren wurde, habe<br />
ich 120 Konzerte überall auf der Welt<br />
gespielt, in Indien, Bangladesch, Nepal,<br />
Australien, England, den USA, in<br />
Europa und sogar in der Karibik“, erinnert<br />
er sich und lacht: „Ja, das war<br />
ein bisschen faul für meine Verhältnisse,<br />
da hast du recht!“<br />
10|<br />
An dem Workaholic-Dasein änderte<br />
auch Töchterchen Nummer zwei, Lula,<br />
die im Februar 2013 das Licht der<br />
Welt erblickte, nicht viel. Zudem sind<br />
langfristige Planungen dem Star sowieso<br />
ein Graus: „Ich nehme es immer,<br />
wie es sich gerade so ergibt,<br />
das ist einfach. Ich liebe, was<br />
ich mache, und ich bekomme<br />
so oft Angebote, live<br />
zu spielen. Es sind<br />
so viele Angebote,<br />
dass ich nicht jeden<br />
Fotos: Bryan Adams
Wunsch erfüllen kann. Wenn ich das<br />
würde, wäre ich nie zu Hause.“ Ein<br />
Eingeständnis ist ihm dennoch zu entlocken.<br />
„Es steht völlig außer Frage,<br />
dass ich genauso gerne zu Hause bin<br />
wie auf Tour“, gibt er zu, „Das war<br />
schon immer so.“ Das Leben des Vollblutmusikers<br />
haben die<br />
Kids nicht auf den Kopf<br />
gestellt. „Das Leben hat<br />
sich nicht verändert“,<br />
philosophiert Adams,<br />
„Es ist einfach nur besser<br />
geworden!“<br />
Unberechenbar<br />
Damals, als Lula das Licht der Welt<br />
erblickte, stand ein neues Studio-Album<br />
nicht zur Diskussion: „Ich habe<br />
zwar eine Menge Songs, aber ich habe<br />
mir noch nicht die Zeit genommen,<br />
um zu entscheiden, was ich mit ihnen<br />
mache.“ Unberechenbar bleiben. Nur<br />
das tun, was wirklich Spaß macht und<br />
dringlich ansteht. Zu Adams’ Favoriten<br />
gehören die unterschiedlichen Kunstprojekte<br />
wie der bejubelte „Legacy Of<br />
War“-Fotoband, in dem verstümmelte<br />
Soldaten zu sehen sind, genauso<br />
wie unzählige Charity-Konzerte.<br />
In den vergangenen<br />
Jahren überraschte Adams<br />
mit so manchem Remix oder dem<br />
Dance-Track „Tonight in Babylon“.<br />
Das fällt ebenfalls unter das Motto<br />
„unberechenbar bleiben“: „Manchmal<br />
ist ein Ausflug in eine andere Welt<br />
eine interessante Herausforderung.<br />
Ich hatte immer Freude daran, günstige<br />
Gelegenheiten beim Schopf zu<br />
ergreifen, egal, ob das Soundtracks<br />
waren oder mit Luciano Pavarotti zu<br />
singen, ob es Dance oder Rock ist. Es<br />
ist alles Musik. Was das alles dieses<br />
Mal verbindet?<br />
Meine Stimme.“<br />
Jetzt hat er sich die Zeit genommen.<br />
Für ein neues Studio-Album. Gemeinsam<br />
mit Langzeit-Partner<br />
Jim Vallance, der seit dem Debüt<br />
vor nunmehr 35 Jahren an Adams’<br />
Kein Stillstand Trotz<br />
Familienleben und Erfolg<br />
als Fotograf ist Bryan<br />
Adams der Musik treu<br />
geblieben.<br />
| 11
!ticket coverstory<br />
Seite ist, entstand unter den wachsamen<br />
Augen von Producer und Pop-<br />
Legende Jeff Lynne (Electric Light Orchestra,<br />
Travelling Wilburys) der<br />
Longplayer „Get Up“, der ihn in bester<br />
Spielfreude zeigt. Keine Experimente,<br />
sondern gerader Rock and Roll. Das<br />
bewies schon die erste Single „Brand<br />
New Day“, bei „You Belong To Me“<br />
ist sogar die Handschrift von Jeff Lynne<br />
unüberhörbar, es erinnert ein klein<br />
wenig an den ELO-Sound.<br />
Objektiv betrachtet<br />
Der 56-Jährige ist<br />
vor und hinter der<br />
Kamera ein Hit.<br />
Zwischen zwei Welten<br />
Auch wenn der Lebensmittelpunkt der<br />
Adams-Family in der „alten Welt“ liegt<br />
– Bryan besitzt Wohnsitze in London<br />
und Paris – hat er den Kontakt zu seinen<br />
Wurzeln in Kanada niemals verloren.<br />
„Ich habe eine sehr enge Bindung“,<br />
plaudert er Privates aus, „Ich<br />
fliege ständig hin und her und besitze<br />
noch immer mein Studio in Vancouver,<br />
das Warehouse Studio.“ In Österreich<br />
ist Admas beinahe ebenso gerne, in<br />
Wien fühlt er sich ganz besonders wohl.<br />
Kein Wunder, verbrachte er in seiner<br />
Kindheit, in den späten 60er-Jahren,<br />
einige Zeit in Wien, als sein Vater als<br />
Diplomat in der Hauptstadt Dienst tat.<br />
12|
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!ticket stars&people<br />
Gott ist tot<br />
Black Sabbath gelten mit ihren schwerfälligen Sounderuptionen, die<br />
durch die Düsternis wabern, als die Gründerväter des Heavy Metal.<br />
Nun bettet man sich zur ewigen Ruhe: This is the end, beautiful<br />
friend. This is the end, my only friend, the end. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
The End Ozzy Osbourne,<br />
Tony Iommi und Geezer Butler<br />
schließen das letzte Kapitel<br />
ihrer unglaublichen Geschichte<br />
– für immer. Darf vielleicht<br />
Bill Ward ebenfalls als<br />
Sargträger fungieren?<br />
Black Sabbath sind eine Institution.<br />
Insbesondere den Frühwerken<br />
ist eine schier unglaubliche<br />
Autorität anheim, ihr Einfluss auf die<br />
Musikhistorie nicht minder bedeutsam<br />
wie jener der Beatles. Von kapitalistischer<br />
Perspektive mag im Triumvirat Led Zeppelin–Deep<br />
Purple–Black Sabbath zwar<br />
termine<br />
Black Sabbath ziehen am 28. Juni in der<br />
Wiener Stadthalle (Halle D) einen finalen<br />
Schlussstrich unter ihre beispielhafte Karriere.<br />
Black Label Society spielen am 18. November<br />
in der Arena Wien, Kadavar am 15. Dezember<br />
ebenda.<br />
das Flugschiff die Nase vorn haben, in<br />
puncto historische Nachhaltigkeit darf<br />
man aber gerade die Frühphase der Formation<br />
aus Birmingham nicht unterschätzen<br />
– gilt sie immerhin bis dato als<br />
unverzichtbare Inspirationsquelle, ja,<br />
vielmehr oft gar als direkte Blaupause<br />
nicht allein für die hippe Retro-Welle,<br />
dröhnenden Doom oder geifernden<br />
Sludge – sondern vielmehr für alles zwischen<br />
Soundgarden und Metallica.<br />
Nichts, nicht einmal die Jimi Hendrix<br />
Experience oder Cream, waren vor dem<br />
selbstbetitelten Debüt (1970) düsterer,<br />
elementarer: Tony Iommi penetrierte<br />
feist mit sinisteren, dabei aber nicht selten<br />
überaus zephiren Tönen, während die<br />
Rhythmusfraktion Bill Ward und Geezer<br />
Butler mondäne Katakomben, triefend<br />
vor pulsierender Lava und schwefeligem<br />
Stank, erbauten. In diesem Tartaros hauste<br />
ein wütender Zerberus, der durch die<br />
Höllenfeuer angestachelt, heulend begehrte,<br />
sich loszureißen, die Zähne durch<br />
Mark und Bein zu schlagen und unschuldige<br />
Seelen hinab in die Unterwelt<br />
zu ziehen: Ozzy Osbourne.<br />
Der Bruch<br />
Diese kongeniale Urbesetzung zerbrach<br />
freilich nach „Never Say Die!“ (1978):<br />
Das viele Weißpulver machte Ozzy etwas<br />
Fotos: Universal Music, Hersteller<br />
14|
mehr daneben als die Kollegenschaft,<br />
der Split war unaufhaltsam. Ihm folgte<br />
Ronnie James Dio, kleiner Mann mit<br />
großer Wirkung. Bis heute und wohl auf<br />
ewig ist dies eine Glaubensfrage, welche<br />
die Geister scheiden wird: „Dio oder Ozzy?“<br />
Insbesondere darf man nicht vergessen:<br />
Erstgenannter hat bereits den<br />
De-Mortuis-Bonus verliehen bekommen.<br />
Dass dabei andere, so auch Ian Gillan,<br />
aber auch Glenn Hughes (beide Deep<br />
Purple) und Tony Martin für Sabbath<br />
hinterm Mikro standen, wird nicht ganz<br />
zu Unrecht gern vergessen. Tatsächlich<br />
ist Dio selig natürlich der stimmlich gefestigtste,<br />
wandelbarste Sänger von allen,<br />
doch darum geht es hier nicht wirklich.<br />
Für die wahren Sabbath – und hier geht<br />
Slash mit uns d’accord – kann es nur<br />
eine Stimmlage geben, nämlich Ozzys<br />
Geseiere. Jenes wurde von den Gitarristen<br />
Randy Rhoads († 1982) und fortan von<br />
Zakk Wylde (Black Label Society) kunstvoll<br />
unter dem Egobanner in Szene gesetzt,<br />
eine Szene, die jedoch ab 2002 von<br />
einer ziemlich abstrusen Szenerie überschattet<br />
wurde: „The Osbournes“, die<br />
MTV-Doku-Soap über die Chaosfamilie.<br />
Dieser tattrige, verwirrte Stolperer soll<br />
der vormalige Fürst der Finsternis sein?<br />
Die Wiedervereinigung<br />
Daher war wohl die Heavy-Metal-Welt<br />
auch zwiegespalten, als Sabbath 2011<br />
ihre Wiedervereinigung – neues Album<br />
inklusive, Bill Ward dann doch exklusive<br />
– bekanntgaben. Nicht unbeteiligt war<br />
wohl auch die Tatsache, dass sie mittlerweile<br />
einem Schwall an „Generation-<br />
2.0“ gegenüberstanden, die allesamt –<br />
von Graveyard bis hin zu Kadavar – die<br />
Ära „Black Sabbath“ bis „Masters of Reality“<br />
in Reinkultur zelebrieren. Aber:<br />
„13“ zeigte, dass die alten Herren immer<br />
noch Relevanz haben, wenngleich es<br />
auch unwahrscheinlich ist, dass Ozzy<br />
außerhalb des Studioumfeldes auch nur<br />
eine Zeile derart gerade zu artikulieren<br />
vermag. Man klang an weiten Stellen<br />
wie eine „rubinisierte“ Variante von<br />
„Masters Of Reality“, lieferte das beste<br />
seit „Dehumanizer“ ab, der Jam-Charakter<br />
verlieh eine gelöste Attitüde, die<br />
zu Dio-Zeiten stellenweise gemisst wurde.<br />
Der einzige Grund, den formidablen<br />
Neuanfang mit einem verächtlichen<br />
Schnauben abzuschieben, konnte lediglich<br />
eine schwere Triskaidekaphobie gewesen<br />
sein. Aber dann hat man im Heavy<br />
Metal ohnehin sein schweres Los! Ja,<br />
selbst auf der Bühne konnte man überzeugen:<br />
Tony Iommi spielte trotz seiner<br />
Krebserkrankung meisterhaft, und gar<br />
Ozzy verstörte weitaus weniger als zuletzt<br />
bei „Ozzy and Friends“. Freilich, es mag<br />
komisch wirken, dass gerade er Bill Ward<br />
attestierte, nicht mehr die erforderliche<br />
Leistung für Sabbath bringen zu können<br />
und er dementsprechend von Rage<br />
Against The Machines Brad Wilk beziehungsweise<br />
Tommy Clufetos (Ozzy Osbourne,<br />
Rob Zombie, Alice Cooper) ersetzt<br />
wurde.<br />
Das Ende<br />
Doch nun die Hiobsbotschaft: Die Herren<br />
Osbourne, Iommi und Butler schließen<br />
das letzte Kapitel ihrer unglaublichen<br />
Geschichte – „für immer“. Und vielleicht<br />
darf ja sogar Bill Ward ebenfalls als Sargträger<br />
fungieren, denn trotz aller Dispute:<br />
ganz ausgeschlossen wurde es noch nicht.<br />
„God is Dead“ hieß es auf „13“, Sabbath<br />
jedoch lebten gewaltvoll wieder auf –<br />
wenngleich auch nur für einen letzten<br />
Seufzer, bevor das EKG nur mehr den<br />
einen andauernden penetranten Ton von<br />
sich gibt. Aber vielleicht ist’s auch nur<br />
das Ziel, für eine Kurzweil in den Himmel<br />
aufzufahren und Gottvater mit Pauken<br />
und Trompeten dorthin zu jagen, wohin<br />
er wirklich gehört: ins lodernde Höllenfeuer.<br />
Eben getreu dem Motto: „Is this<br />
the end of the beginning? Or the beginning<br />
of the end?”<br />
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. (sb, bv, pa)<br />
Gentleman Pistols – Hustler’s Row<br />
Die Heavy-Blues Rocker kredenzen<br />
Thin Lizzy im Hinterkopf pulsierendes<br />
Testosteron, karessieren indes lieblich.<br />
Paradise Lost – Symphony f.t. Lost<br />
Nun schicken sich auch die Gothic-Altmeister<br />
an, ihre Songs live in klassische<br />
Gewänder zu hüllen. Medioker.<br />
The Decemberists – Flora Songs<br />
Alle Songs, die auf dem letzten Album<br />
fehlten, nun auf EP! Sphärisch, wundervoll<br />
– ein zweistimmiger Traum.<br />
Kari Rueslatten – To The North<br />
Mit ihren ruhigen Liedern regt sie das<br />
„Nachdenken“ an! Lasst uns einfach<br />
mal für ein Moment abschalten.<br />
Mammoth Storm – Fornjot<br />
Entspannend und mitreißend zugleich:<br />
Das findet man selten derart gekonnt<br />
in der „härteren“ Musikszene!<br />
| 15
!ticket stars&people<br />
Sagenhaft schön<br />
Mystische Melodien und happy Tristesse:<br />
Die geheimnisvollen Klänge der britischen<br />
Hipster-Heroen alt-J erobern nun auch den<br />
Mainstream.<br />
TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Neben dem Baumwolle-<br />
Sportbeutel, Bartpflegeprodukten,<br />
Craft-Beer und gepunkteten<br />
Socken gehört ein Song der<br />
Band aus Leeds auf jeden Fall zu einem<br />
der wichtigsten „Gadgets“ beziehungsweise<br />
Aushängeschilder der hippen<br />
Kultur. Fast blöd nur, dass alt-J mittlerweile<br />
ganz schön viele Leute gerne<br />
hören und sehen wollen – man könnte<br />
schon fast von alternativer Mainstream-Musik<br />
sprechen. Jetzt hört der<br />
Nachdenklich<br />
Auch auf ihren offiziellen<br />
Fotos geben sich Thom<br />
Green, Gus Unger-<br />
Hamilton und Joe Newman<br />
gedankenvoll.<br />
Fotos: Marcus Haney<br />
16|
Rest der ahnungslosen, unhippen Bevölkerung<br />
auch alt-J? Dann können<br />
sie nicht mehr gut sein. Stopp! Gut<br />
sind sie, eben deshalb werden sie auch<br />
gerne von Menschen gehört, die keine<br />
Skinny-Jeans besitzen.<br />
Trist, melancholisch, mystisch und sagenanmutend.<br />
Hört man alt-J, fühlt<br />
man sich teilweise, als würde man gerade<br />
bei den Hunger Games teilnehmen<br />
oder wäre auf der Suche nach<br />
einem Ring quer durch Mordor unterwegs.<br />
Die nächste Assoziation, die<br />
sich im Kopf festsetzt, ist, Hand in<br />
Hand eine Wiese entlangzulaufen,<br />
freudestrahlend, und man endet dann<br />
schlussendlich doch im düsteren Wald<br />
wieder.<br />
Zuviel Tristesse? Nicht unbedingt, man<br />
braucht nur ein gewisses Einfühlungsvermögen,<br />
um sich darauf einzulassen.<br />
Dann aber, dann schwebt man auf einer<br />
Welle und steckt in einer Geschichte<br />
fest, die von düsteren Trollen, von<br />
der großen Liebe, einem Aufeinandertreffen<br />
mit der „Kindlichen Kaiserin“,<br />
von einem Bergabrutschen auf<br />
Leprechauns Regenbogen und von einem<br />
Bad in rosaroter Zuckerwatte<br />
handelt. Und hier braucht man kein<br />
LSD oder sonstige bewusstseinserweiternde<br />
Substanzen. Es reicht ein Paar<br />
gute Kopfhörer oder Boxen und los<br />
geht es.<br />
Zwischenzeitlich muss man dann aber<br />
doch ziemlich auf und ab hüpfen,<br />
denn – Obacht – es gibt auch tanz -<br />
animierende Elemente bei alt-J. Und<br />
eben diese sind live ein Genuss. Während<br />
alt-Js Musik sphärenhaft dahinplätschert<br />
und ihre Musikvideos einen<br />
hohen künstlerischen Anspruch widerspiegeln,<br />
so wird live völlig unprätenziös<br />
das dargeboten, worum es<br />
termine<br />
Mit alt-J schwebt man am 25. November in<br />
der Wiener Stadthalle auf Wolken.<br />
schlussendlich geht: Live-Musik ohne<br />
viel Schischi und Blabla.<br />
Nicht umsonst kommen die Briten<br />
aus Kunst- und Literaturkreisen, das<br />
spürt man bei jedem kleinen Musikschnipsel<br />
den sie uns akustisch oder<br />
visuell zukommen lassen, dennoch<br />
fehlt zum Glück eine gewisse Arroganz,<br />
die man ihnen womöglich pauschalierterweise<br />
anrechnen würde.<br />
Von außen betrachtet, wirkt die musikalische<br />
Attitüte, vor allem direkt<br />
auf der Bühne, nicht gekünstelt und<br />
einfach echt.<br />
Am besten also selbst in aller Ruhe<br />
anhören und auf eine musikalischspirituelle<br />
Traumreise gehen.<br />
| 17
!ticket stars&people<br />
Metal-Maskerade<br />
Das Behavioral Targeting<br />
scheint bestens zu funktionieren:<br />
Eine Werbeeinschaltung<br />
eines Horrormasken-Vertriebs<br />
versperrt kurz vor Halloween für ein<br />
paar Sekunden lang den Weg zum You-<br />
Tube-Video von Slipknots „Dead Memories“.<br />
Aber ist es wirklich nur der<br />
Die Nu-Metal-Truppe Slipknot rangiert<br />
längst in der Kategorie Kult. Bleibt die<br />
Frage: Liegt es an der Musik, oder verbirgt<br />
sich das Erfolgsgeheimnis hinter den<br />
finsteren Masken?<br />
TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
termine<br />
Vor den bösen Buben von Slipknot kann man<br />
sich am 26. Jänner 2016 in der Wiener<br />
Stadthalle fürchten.<br />
Gesichtspflege<br />
Die aktuelle Maske von<br />
Frontman Corey Taylor<br />
sieht „menschlicher“<br />
aus als je zuvor.<br />
Fotos: !ticket/Patrick Pfirrmann<br />
18|
Maskenrummel, der Slipknot zu einer<br />
Kultband aufsteigen ließ?<br />
Hier spielen wohl mehrere Faktoren<br />
eine wichtige Rolle. Ihr Musikstil bettete<br />
sich wundervoll in die damalige Zeit –<br />
Ende der 90er, Anfang der 2000er – ein.<br />
Neben Bands wie System Of A Down<br />
oder Korn fanden sie ein Umfeld, von<br />
dem sie sich etwas abhoben, mit dem<br />
sie aber dennoch eine Synergie bildeten.<br />
Eine Art Alternative-Nu-Metal-Photosynthese,<br />
für die kein Chlorophyll, dafür<br />
aber ordentliche Drums und Gitarren<br />
notwendig sind.<br />
Zum Drüberstreuen gibt es dann auch<br />
noch ein paar grotesk erscheinende<br />
Masken. Über diese wurde schon so<br />
viel geschrieben, dass es im Prinzip<br />
schon müßig ist, darauf näher einzugehen.<br />
Dennoch: Natürlich sind Typen<br />
hinter einer Maske um einiges mysteriöser<br />
und spannender als ohne. Und<br />
schlussendlich auch anbetungswürdiger<br />
– erscheinen sie doch ein bisschen anders,<br />
nicht von dieser Welt, oder vielleicht<br />
direkt aus der Hölle. Apropos<br />
Mystik, Hölle und Anbetung: Corey<br />
Taylor verriet uns einmal in einem Interview,<br />
dass er ein großer Vampir-Fan<br />
ist. Ich hätte – da sind wir wieder bei<br />
den Masken – eher auf Zombies getippt,<br />
aber nein: „Ich war ziemlich fanatisch,<br />
was Vampire betrifft. Nicht wegen Twilight<br />
oder so einem Mist. Viele der Bücher,<br />
die ich als Jugendlicher gelesen<br />
habe waren wirklich dunkle, unheimliche<br />
Horrorbücher. Alles von dem ursprünglichen<br />
Dracula von Bram Stoker<br />
bis hin zu den Vampire Chronicles von<br />
Anne Rice.“<br />
Nun gut, Slipknot als Helden der Unterwelt<br />
zu verehren ist ein Leichtes, was<br />
man neben all der Maskerade und<br />
durchgeplanten Live-Shows sowie<br />
selbstverschafften Kultus nicht vergessen<br />
sollte: Diese Band beherrscht ihr Handwerk.<br />
Und hier ist nicht die Rede vom<br />
Optischen, sondern vom Musikalischen.<br />
Slipknot machen Musik für die Massen<br />
– hart genug, um sich von der als kommerziell<br />
und einheitlich verschrienen<br />
Poplandschaft abzuheben, aber dennoch<br />
eingängig, sodass der „Metal“<br />
nicht wehtut. Dies ist vor allem Corey<br />
Taylors Stimme geschuldet, die wohl<br />
des Growlings mächtig ist, sich aber<br />
anscheinend im Balladigen, Melodischen<br />
wohler fühlt. Haben es etwa<br />
Gwar oder Lordi geschafft, so viele Alben<br />
zu verkaufen oder so viele Interaktion<br />
auf ihren Social-Media-Kanälen<br />
zu generieren? Nein, eben. Also liegt es<br />
schlussendlich nicht nur an der Maske!<br />
Und die Herren von KISS lassen wir<br />
bei dieser Aufzählung einfach mal außen<br />
vor – andere Baustelle.<br />
| 19
Tipps vom FM4 Ombudsmann<br />
Liebe Leserin!<br />
Lieber Leser!<br />
Rapid oder Austria, Jehovah<br />
oder Allah, Bilderbuch oder<br />
Wanda – Glaubensfragen sind<br />
die Suppenwürze schaler Konversation.<br />
Aber den Glauben haben nicht<br />
etwa soziopathische Folterknechte<br />
und Borderliner in<br />
ulkigen Kostümen für sich gepachtet.<br />
Auch vernunftorientierte<br />
Menschen wie du und<br />
ich kommen ums Glauben<br />
nicht herum. Es ist die Vorstufe<br />
zum Wissen.<br />
Ich war noch niemals in Knittelfeld.<br />
Trotzdem glaube ich an<br />
die größte Eisenbahnerkappensammlung<br />
der Welt. Für ihre<br />
Existenz gibt es kaum handfeste<br />
Beweise. Aber diverse Menschen<br />
haben mir fasziniert von<br />
ihr berichtet, dabei aber ihr Interesse<br />
am Rest der Welt nicht<br />
aufgegeben. Ja, sogar meine<br />
Hypothese von einer weiteren,<br />
noch größeren, bisher unentdeckten<br />
Eisenbahnerkappensammlung<br />
hat ihre Laune nicht<br />
getrübt.<br />
Ich glaube an das Interesse. Alles<br />
Irrationale, und in dieser<br />
Disziplin ist das Glauben ungeschlagener<br />
Seriensieger, bedarf<br />
interessierter Öffentlichkeit.<br />
Nur so kann es sich in Wissen<br />
oder sogar Liebe verwandeln.<br />
Ich halte nichts von Slogans<br />
wie „Religion ist Privatsache“<br />
– das könnte auch über dem<br />
Eingang vom Fritzl-Keller stehen.<br />
Ich sage: Religion ist interessant.<br />
Aber nur, solange niemand<br />
dran glauben muss.<br />
20|<br />
NEU<br />
im Verkauf:<br />
U. a. mit Purple Souls,<br />
The Whiskey Foundation<br />
Nach dem fulminanten Erfolg des letzten<br />
Jahres geht das New Sound Festival in<br />
die zweite Runde. Haben bei der Erstauflage<br />
Kapazunder wie Wanda und Rakede<br />
und viele mehr die Ottakringer Brauerei<br />
gerockt, wird das diesjährige Line-up um<br />
nichts nachstehen. Neben dem Banana Joe Trio und She and The Junkies spielen<br />
u. a. auch Fresh Dixie, Noblesse, Pablo Infernal, The Whiskey Foundation (Foto) und<br />
Purple Souls (mehr Ankündigungen zu einem späteren Zeitpunkt). Aufmerksamen<br />
LeserInnen wird auffallen: die Letztgenannten haben 2014 schon gespielt, und haben<br />
im Mai vor über 100.000 BesucherInnen als Opening-Act der Rocklegenden von<br />
AC/DC in Spielberg) begeistert. Daher geben sie sich die Ehre und zelebrieren ihre<br />
Albumveröffentlichung am New Sound!<br />
26. Februar, Ottakringer Brauerei<br />
21. April, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />
Massive Attack<br />
Support: Young Fathers<br />
Präzise erarbeitete musikalische Konstruktionen,<br />
vereint mit der komplizierten Feinheit der<br />
menschlichen Stimme unzähliger Gastsänger<br />
prägen das Schaffen von Massive Attack. Die<br />
epische Verschmelzung präziser Klänge und<br />
dunkler Intensität prägen den Sound von Massive<br />
Attack. Eine gleichsam musikalische wie<br />
visuelle Reise prägen das Live-Erlebnis von<br />
Massive Attack. Große Klänge, große Gefühle,<br />
ganz großes Konzerterlebnis. Massive Attack!<br />
20. Februar, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer<br />
New Sound Festival<br />
Monster High<br />
Die „spuktakuläre“ Arena-Show<br />
Die Sprösslinge der berühmtesten Monster der Weltgeschichte<br />
erobern die Bühne! Aufregung an der<br />
Monster High: Die kopflose Schulleiterin Bloodgood verkündet den allhundertjährlich<br />
stattfindenden Tanzwettbewerb. Im Laufe der<br />
Vorbereitungen zu diesem monsterkrassen Ereignis<br />
geschehen völlig unerwartete und<br />
merkwürdige Dinge, deren Herausforderungen<br />
sich die Monsterclique um Draculaura,<br />
Frankie Stein und Clawdeen Wolf stellen<br />
muss. Im mordsmäßig spannenden Finale<br />
zeigt sich dann, dass wahre Freundschaft,<br />
Mut und Zusammenhalt alle Grenzen überwinden.<br />
Fotos: Marko Panic (New Sound, Monster High), FMS (Massive Attack), Ingo Petramer (FM4 Ombudsmann)
Showhighlights in Österreich<br />
LIVE erleben<br />
NOCKALM QUINTETT<br />
FANTASY<br />
DIE MAYRHOFNER<br />
OESCH´S DIE DRITTEN<br />
POXRUCKER SISTERS<br />
SCHNEIDERWIRT TRIO<br />
MODERATION:<br />
MARKUS WOLFAHRT<br />
15.12.<strong>2015</strong> ST. PÖLTEN VAZ<br />
16.12.<strong>2015</strong> LINZ TIPSARENA<br />
17.12.<strong>2015</strong> GRAZ STADTHALLE<br />
18.12.<strong>2015</strong> SALZBURG SALZBURGARENA<br />
19.12.<strong>2015</strong> BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />
21.01.2016 LINZ BRUCKNERHAUS<br />
24.01.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />
25.01.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />
28.01.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />
29.01.2016 GRAZ MESSEHALLE A<br />
30.01.2016 WIEN KONZERTHAUS<br />
25.02.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />
27.02.2016 GRAZ STADTHALLE<br />
28.02.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />
01.03.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />
WOLFGANG<br />
AMBROS<br />
CHRISTOPH JOESI<br />
PROKOPETZ<br />
KLAUS<br />
EBERHARTINGER<br />
DAS ERFOLGREICHSTE<br />
BLASORCHESTER DER WELT<br />
Jubiläums-<br />
Tournee<br />
Die Große<br />
www.die-egerlaender.de<br />
26.02.2016 GRAZ STADTHALLE<br />
27.02.2016 LINZ TIPSARENA<br />
28.02.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />
29.02.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />
01.03.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />
07.-09.03.2016 WIEN STADTHALLE F<br />
13.04.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />
14.04.2016 LINZ TIPSARENA<br />
15.04.2016 GRAZ STADTHALLE<br />
15.04.2016 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />
16.04.2016 INNSBRUCK CONGRESS<br />
17.04.2016 SALZBURG SALZBURGARENA<br />
18.04.2016 LINZ BRUCKNERHAUS<br />
KARTEN BEI ALLEN OETICKET-VERKAUFSSTELLEN | HOTLINE: 01 – 96 0 96 234 | WWW.OETICKET.COM<br />
TICKETS & INFOS: WWW.SHOWFACTORY.AT
!ticket life&style<br />
Östliche Lebensart<br />
entdecken<br />
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum sich Shaolin-Mönche<br />
Eisenstangen auf den Kopf schlagen oder wie es zu diesem Show -<br />
erfolg kam? Die Antworten darauf können Sie hier lesen! TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
Tempel und Mönche Jung und Alt leben und lernen gemeinsam im Kloster.<br />
termine<br />
Die Mönche des Shaolin Kung-Fu erleben Sie<br />
im Jänner u. a. in Leoben, im März in St.<br />
Pölten, Linz, Bregenz, Graz, Innsbruck und<br />
Salzburg sowie im April u. a. in Wiener<br />
Neustadt und Villach. Für den Salzburg-Termin<br />
sind separat Dinner-Tickets verfügbar.<br />
Vom 5. Februar bis 14. Februar erleben Sie<br />
die Jubiläumsshow im Wiener Museums-<br />
Quartier (Halle E), Workshops gibt es am<br />
6., 7., 13. und 14. Februar, jeweils um 9 Uhr.<br />
Begonnen hat es – wie so oft im<br />
Leben – eigentlich durch einen<br />
Zufall. Herbert Fechter, der<br />
Mann hinter dem Welterfolg „Die<br />
Mönche des Shaolin Kung-Fu“, sagte<br />
vor 20 Jahren in einem Zeitungsinterview,<br />
dass ihn das Musikgeschäft anödet<br />
und er es satt hat, für die großen<br />
Stars das Geld zu verdienen. Als Reaktion<br />
darauf bekam er einen Anruf<br />
von einem chinesischen Ingenieur, der<br />
bei MAGNA in Graz tätig war, und<br />
ihm von Shaolin-Mönchen erzählte,<br />
welche die meditativ-religiösen Körperübungen<br />
auf einem sehr hohen Niveau<br />
praktizieren. Diese leben im Herzen<br />
Chinas, in der Provinz Henan, in<br />
einem geheimnisumwitterten Kloster,<br />
das damals sein 1.500-jähriges Jubiläum<br />
feierte. Also flog Herbert Fechter<br />
mit seiner Frau dorthin. Nachdem er<br />
die Mönche gesehen hatte, fertigte er<br />
noch in derselben Nacht einen Vertrag<br />
aus, um sich die Rechte daran zu sichern.<br />
Von Österreich in die Welt<br />
Am 5. Oktober 1995 kam die Show<br />
dann in Wien zur Weltpremiere und<br />
war sofort ein Erfolg: vier ausverkaufte<br />
Vorstellungen vor 24.000 Menschen.<br />
Von da an hat ein Siegeszug um die<br />
Welt begonnen, der bis heute nicht<br />
abgerissen ist. Auf fünf Kontinenten<br />
wurden über 5.000 Vorstellungen gespielt<br />
– auch am Broadway war man<br />
erfolgreich – und die Mönche waren<br />
in allen großen Fernsehsendungen der<br />
Welt zu Gast. „Es ist uns gelungen, das<br />
Trademark Shaolin nicht nur für irgendwelche<br />
Trainingsräume, wo Kung-<br />
Fu oder Martial Arts trainiert werden,<br />
bekannt zu machen, sondern auch für<br />
die Menschen, die an Esoterik, Spiri-<br />
Fotos: Manfred Weihs<br />
22|
Gute Figur Jahrelanges Training ist die Voraussetzung für die absolute Körperbeherrschung.<br />
tualität und fernen Ländern interessiert<br />
sind“, so Herbert Fechter im Gespräch<br />
mit !ticket. Die Tournee zum 20-jährigen<br />
Jubiläum beginnt natürlich wieder<br />
in Wien und führt dann für drei<br />
Monate durch sechs Länder.<br />
Der Schlag mit der Eisenstange<br />
Denkt man an Kung-Fu, so denkt man<br />
oft an Übungen, wo Bretter mit der<br />
Hand durchgeschlagen werden, Nadeln<br />
durch Glasscheiben geworfen werden<br />
oder eben mit einer Eisenstange auf<br />
den Kopf geschlagen wird. Aber warum<br />
passiert das nun? „Die Antwort<br />
ist ganz einfach: Die Chinesen sagen,<br />
wir werden alle mit einem gewissen<br />
Anteil an Qi – der Lebensenergie – geboren.<br />
Dieses können wir vermehren –<br />
oder verringern, zum Beispiel wenn<br />
wir uns schlecht ernähren, rauchen<br />
oder Drogen nehmen; wir können es<br />
aber auch vermehren. Wenn die Mönche<br />
meditieren und imstande sind, ihr<br />
Qi im Körper zu lenken, dann passiert<br />
das unsichtbar. Um den Meistern zu<br />
beweisen, wie weit sie mit der Qi-Beherrschung<br />
gekommen sind, haben<br />
sie Übungen erfunden, die uns sinnlos<br />
erscheinen. Es sind also eigentlich Beweise<br />
der Schüler für ihre Lehrer, worin<br />
sie schon Meisterschaft erreicht haben.“<br />
Ein Tag mit den Mönchen<br />
Vor allem Kinder und Jugendliche sind<br />
von dem Thema sehr angezogen und<br />
kippen richtiggehend hinein. „Daher<br />
haben wir uns entschieden, auch<br />
Workshops anzubieten. Das kann natürlich<br />
nur auf einem Einsteigerlevel<br />
passieren. Wir sagen den Leuten, wie<br />
sie sich bewegen müssen, wie sie richtig<br />
atmen müssen und wir zeigen den<br />
Menschen, was möglich ist. Wir öffnen<br />
die Tür einen ganz kleinen Spalt. Fünf<br />
Mönche zeigen die Formen vor und<br />
fünf gehen herum und korrigieren. Es<br />
nachgefragt<br />
!ticket hat Herbert Fechter<br />
gefragt, was er von der<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
Mönchen gelernt hat:<br />
•<br />
Man kann mit Respekt und<br />
Würde auf andere Kulturkreise<br />
schauen. Sie begegnen jedem<br />
Fremden mit einem hohen Maß<br />
an Achtung, Würde und Respekt.<br />
•<br />
Die Chinesen halten die Familie<br />
zusammen und haben<br />
Respekt vor dem Alter, während<br />
wir oft versuchen, die Alten<br />
wegzuschieben. Sie nützen die<br />
Erfahrung der Alten, machen<br />
aber trotzdem Neues.<br />
•<br />
In China hat die traditionelle<br />
chinesische Medizin neben der<br />
Schulmedizin einen hohen<br />
Stellenwert.<br />
•<br />
Gelernt habe ich auch, dass<br />
man seinen Gegner achten soll.<br />
Deshalb beginnen auch Kämpfe<br />
immer mit einer respektvollen<br />
Verbeugung.<br />
ist ein sehr behutsames Heranführen<br />
auf verschiedenen Leveln, sodass die<br />
Leute einen Eindruck bekommen.<br />
Einen Eindruck vom Alltag und Leben<br />
der Mönche bekommt man auch bei<br />
der Show durch die Moderation sowie<br />
Filmzuspielungen. „Zusätzlich habe<br />
ich dem ganzen Thema quasi ein westliches<br />
Mäntelchen angezogen. Die Instrumentalmusik<br />
wurde – basierend<br />
auf chinesischen Motiven – in ein westliches<br />
Musikgewand gekleidet. Ich habe<br />
versucht zu erreichen, dass die Show<br />
westlichen Maßstäben genügt. Natürlich<br />
ist es dann nicht mehr komplett authentisch,<br />
aber es wird doch den Menschen<br />
vermittelt, worum es geht.“<br />
| 23
!ticket life&style<br />
Hightech-Hochamt<br />
Jazz-Vocals statt Kirchenchor, DJ-Pult statt Orgel, bunte Visuals<br />
statt Opferkerzen: Mit „Electric Church“ und „Dom im Berg“ wird<br />
der Kirchenbesuch zur multimedialen Erleuchtung. TEXT: ASTRID RADNER<br />
Multimediale Show In diesen Farben sieht man eine Kirche nur bei „Electric Church“.<br />
termine<br />
„Electric Church“ macht in zwei<br />
österreichischen Kirchen halt:<br />
13. November – Stephansdom, Wien<br />
04. Dezember – Barmherzigenkirche, Graz<br />
Das sind die nächsten Highlights im<br />
„Dom im Berg“ in Graz:<br />
09. November – Catch Pop String Strong<br />
23. November – S. Ninic & Wiener<br />
Tschuschenkapelle & JOZ<br />
07. Dezember – 20th Guinness Irish<br />
Christmas Festival<br />
Das letzte Mal in der Kirche? Naja.<br />
Ähm. Puh. Die Antwort „alle<br />
heiligen Zeiten“ auf diese Frage<br />
wäre für viele auch noch eine Übertreibung.<br />
2013 haben laut amtlicher Kirchenstatistik<br />
rund sieben Prozent der<br />
Österreicher einen Gottesdienst – und<br />
so eine Kirche besucht. Somit bleiben<br />
noch 93 Prozent, die das Innere einer<br />
Kirche zuletzt auf der Landschulwoche<br />
oder beim Sightseeing in einer fremden<br />
Stadt gesehen haben. Viele können nicht<br />
mehr viel damit anfangen, was dort innerhalb<br />
der alten Gemäuer passiert. Und<br />
schon gar nicht würden sie hier ihren<br />
Freitagabend verbringen.<br />
Von Elektro bis Jazz<br />
Eine Veranstaltung schafft jedoch genau<br />
das: Sie lässt die Besucherzahlen in ausgewählten<br />
österreichischen Kirchen seit<br />
drei Jahren in die Höhe schnellen. Denn<br />
bei „Electric Church“ kann man so viele<br />
Sünden haben, wie man will, die Hüften<br />
schwenken und laut jubeln, an den Quinoa-Gott<br />
oder die Inkarnation von Kurt<br />
Cobain als Regenwurm und an beide<br />
auf einmal glauben. In zwei Kirchen,<br />
dem Wiener Stephansdom und der<br />
Barmherzigenkirche in Graz geht es vor<br />
allem um eines: die Musik im biblischen<br />
Kontext. „Es werden Geschichten und<br />
eindrucksvolle Szenen aus dem alten<br />
Testament in eine moderne Story integriert<br />
und musikalisch arrangiert“, sagt<br />
Veranstalter Robert Otto. DJ Sergio Manoel<br />
Flores hat dazu ein musikalisches<br />
Konzept von Elektro über Soul, Funk<br />
und Jazz entwickelt. Die ganze Musik<br />
wurde eigens für das Event geschrieben.<br />
Die Klänge werden dabei nicht nur elek-<br />
Fotos: felipekolm<br />
24|
tronisch produziert. Es werden<br />
auch Solisten live singen,<br />
begleitet von einem Chor und<br />
einem mehrköpfigen Streichensemble.<br />
Dazu werden auch<br />
Saxofon, E-Gitarre und Synthesizer<br />
zu hören sein. Zu sehen<br />
gibt es eine multimediale<br />
Show mit Visuals, die an die<br />
Wände der Kirchenmauern<br />
projiziert werden. Da tanzen<br />
grüne und blaue Laserstrahlen<br />
über die Säulen, dann ist<br />
wieder ein nackter Adam<br />
links, eine leicht bekleidete<br />
Eva rechts an die Wand gebeamt<br />
oder der ganze hohe<br />
Raum färbt sich in tiefes Rot.<br />
„Es soll kein Volksgarten-<br />
Clubbing sein, sondern ein<br />
musikalisch und visuelles Gesamterlebnis“,<br />
sagt Otto.<br />
Kirchen als begehrte Locations<br />
Kirchen gehören zu seltenen<br />
und begehrten Veranstaltungslocations.<br />
Das zeigt sich<br />
auch beim Grazer „Dom im<br />
Berg“. Hier wurde vor 15 Jahren<br />
eine domähnliche Kuppel<br />
in den Felsen des Grazer<br />
Schlossbergs geschlagen, die<br />
heute zu den stylischsten Hotspots<br />
von Graz gehört. Für<br />
die Umsetzung von Musik<br />
und Show-Events sind Kirchen<br />
dabei grundsätzlich<br />
nicht geeignet. Es ist vor allem<br />
schwierig, einen satten Sound<br />
zu bekommen und die Lichtinstallationen<br />
trotz verwinkelter<br />
Säulen optimal hinzubekommen.<br />
Für „Electric<br />
Church“ suchten sich die Veranstalter<br />
Kirchen mit möglichst<br />
großflächigen Wänden<br />
und genug Abstand zum Publikum,<br />
damit die Visuals<br />
auch wirken können. „Eigentlich<br />
wäre eine moderne<br />
Kirche mit glatten Wänden<br />
für Akustik und die Video-<br />
Projektionen am besten“,<br />
meint Otto, „Ich möchte mit<br />
unserem Projekt aber auch<br />
die jeweilige alte und Ehrfurcht<br />
einflößende Architektur<br />
miteinbeziehen. Und vielen<br />
Personen, die vielleicht<br />
noch nie oder selten in der<br />
Kirche waren, eine atemberaubende<br />
Kulisse bieten.“<br />
Nächstes Jahr möchte Otto<br />
auch deutsche Kirchen elektrisch<br />
erstrahlen lassen. Der<br />
Kölner Dom und der Hamburger<br />
„Michl“ sind möglicherweise<br />
die nächsten Locations.<br />
| 25
26|<br />
Fotos: beigestellt
!ticket life&style<br />
Tribute-Show<br />
Elvis, The Beatles, Barry White, Tina Turner, ABBA – sie alle haben<br />
Musikgeschichte geschrieben. Dank aufwendiger Bühnenshows sind sie<br />
jetzt drauf und dran, auch Musical-Geschichte zu schreiben. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
termine<br />
„Tina – The Rock Legend“ erleben Sie am<br />
1. März in der Wiener Stadthalle (Halle F) und am<br />
2. März im Linzer Brucknerhaus.<br />
„The Barry White Experience“ findet am<br />
17. März, ebenfalls in der Wiener Stadthalle<br />
(Halle F) statt.<br />
„Elvis – Das Musical“ spielt es zwischen Jänner<br />
und April in Bregenz, Graz, Wien, Salzburg,<br />
Linz und Innsbruck. Für Salzburg sind spezielle<br />
Dinner-Kombinationen verfügbar.<br />
„Thank You For The Music“ spielt es im<br />
Februar und März, und zwar in Salzburg, Wien,<br />
Graz, Innsbruck, Bregenz und Linz.<br />
„All You Need Is Love“ ist im März in Bregenz,<br />
Innsbruck, Linz und Wien zu sehen.<br />
28|<br />
empfiehlt<br />
The King „Elvis – Das Musical“ zelebriert legendären Rock’n’Roll und sexy Hüftschwünge.<br />
Tina Turner – Wer kennt sie<br />
nicht, die Rockröhre? Ihre ersten<br />
Erfolge feierte sie mit Ike<br />
Turner als Duo. Nach ihrer Scheidung<br />
von ihrem drogensüchtigen und gewalttätigen<br />
Ehemann Ike, 1978, verlief<br />
ihre Solokarriere anfangs holprig. Erst<br />
mit dem Album „Private Dancer“ konnte<br />
sie 1984 so richtig durchstarten.<br />
2008/09 war sie das letzte Mal auf Welttournee,<br />
danach veröffentlichte sie Alben<br />
mit spirituellen, buddhistischen und<br />
christlichen Gesängen. Im ersten Teil<br />
der Multimedia-Produktion „Break<br />
Every Rule: TINA – The Rock Legend“<br />
dreht sich alles um ihr Leben, Teil 2 ist<br />
ein live gespielter Ausschnitt des Konzertes<br />
bei Rock In Rio 1988, das ihr<br />
einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde<br />
als Solokünstlerin mit dem größten<br />
Konzertauftritt bescherte. Hauptdarstellerin<br />
ist die Vocalistin/Tänzerin<br />
Tess „Dynamite“ Smith, die als weltweit<br />
bestes Tina-Turner-Tribute gilt.<br />
Barry White<br />
Soul und hemmungsloser Rock ’n’ Roll.<br />
Die Show „The Barry White Experience“<br />
widmet sich dem einzigartigen Musiker,<br />
Songwriter und Produzenten Barry<br />
White, der über 100 Millionen Alben<br />
verkaufte. Eric Conley setzt ihm ein<br />
würdiges Denkmal und spielt gemeinsam<br />
mit 20 erstklassigen Profimusikern<br />
die beliebtesten Songs, darunter „What<br />
Am I Gonna Do“, „Never Gonna Give<br />
You Up“ und „The First, The Last, My<br />
Everything“.<br />
Elvis<br />
„Elvis – Das Musical“ erhält seine<br />
Einzigartigkeit durch die Einbindung<br />
von Zeitzeugen: So wird Elvis alias<br />
Grahame Patrick vom legendären The<br />
Stamps Quartet um den Sänger Ed<br />
Enoch begleitet. Der Konzertfotograf<br />
und Elvis’ früherer Tourmanager sowie<br />
guter Freund, Ed Bonja, begleitet<br />
die Tour und steuert seine Elvis-Fotos<br />
bei. Aufwendige Choreografien, Spielszenen<br />
sowie Originalfilmsequenzen<br />
und Fotoprojektionen führen durch<br />
alle wichtigen Stationen in Elvis’ Leben,<br />
und natürlich werden die größten<br />
Hits live dargeboten: von „Love<br />
Me Tender“ über „Jailhouse Rock“<br />
bis „Can’t Help Falling In Love“.<br />
Fotos: COFO
sie in dieser Zeit – vor allem nach dem<br />
Sieg des Grand Prix d’Eurovision 1974<br />
mit „Waterloo“ – die Hitparaden. Die<br />
Musical-Show „Thank You For The<br />
Music“ bringt alle bekannten Hits wie<br />
„Waterloo“, „Mamma Mia“ und<br />
„Dancing Queen“ live auf die Bühne.<br />
Hitfabrik „Thank You For The Music“ ist eine musikalische Hommage an ABBA und kommt ziemlich nah<br />
an das schwedische Original heran.<br />
ABBA<br />
Männer in hautengen, glitzernden<br />
Overalls und Plateaustiefeln: Das waren<br />
Benny Andersson und Björn Ulvaeus.<br />
Mit Agnetha Fältskog und Anni-Frid<br />
Lyngstad bildeten sie ABBA. Kaum zu<br />
glauben, seit 1982 existiert ABBA nicht<br />
mehr! Doch ihre Hits kennt auch die<br />
Jugend heute noch. Obwohl ABBA nur<br />
für zehn Jahre bestanden, dominierten<br />
The Beatles<br />
In zwei Akten lässt die Show „All You<br />
Need Is Love“ die bedeutenden Stationen<br />
der Beatles Revue passieren.<br />
Mehr als 30 unsterbliche Hits werden<br />
von der Band Twist & Shout gespielt.<br />
Dazu erzählt das Musical in kleinen<br />
szenischen Darstellungen und Episoden<br />
die Geschichte der Beatles, die<br />
durch die Schauspieler verbunden werden,<br />
während im Hintergrund historisches<br />
Bild- und Videomaterial zu<br />
sehen ist.<br />
| 29
!ticket life&style<br />
Bilderbuch<br />
Karriere<br />
Ob auf Papier oder Leinwand: bereits seit<br />
Generationen beflügeln Comic-Helden<br />
unsere Fantasie. Aber was macht sie so<br />
faszinierend? Eine bunte Analyse. TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Comics sind eine Verbindung<br />
von bildendender Kunst und<br />
Literatur, und ihre Ursprünge<br />
findet man bereits in der Antike. Comics<br />
sind so weit verbreitet, dass jeder<br />
einzelne von uns wahrscheinlich schon<br />
eines in Händen hielt und einer Ente<br />
beim Bad in Goldtalern zugesehen, einen<br />
Gallier bei seiner Reise nach Rom<br />
begleitet, oder einen grünen Riesen<br />
bei der Ausübung seines Zerstörungswahns<br />
bewundert hat.<br />
Warum wir die bunten lustigen Büchlein<br />
so gerne in unseren Händen halten,<br />
scheint leicht erklärt: Die Kombination<br />
aus Bild und Text entführt<br />
uns in eine uns vorgegebene Welt –<br />
Figuren müssen nicht annähernd so<br />
termine<br />
Die Vienna Comic Con findet zwischen<br />
21. und 22. November in der Messe Wien<br />
statt.<br />
Für Freunde von Comic, Animation und<br />
Superhelden außerdem interessant:<br />
Disney FANTASIA live, 29. November,<br />
Wiener Konzerthaus<br />
Star War Identities, ab 18. Dezember,<br />
MAK Wien<br />
Disney On Ice, 3. bis 6. März 2016,<br />
Olympiahalle Innsbruck<br />
30|<br />
intensiv wie in einem bilderlosen Buch<br />
beschrieben werden, man kennt ihre<br />
Gesichtsausdrücke, ihre Launen, ihr<br />
komplettes Erscheinungsbild perfekt.<br />
Und vor allem um diese Figuren geht<br />
es, die eine Faszination bis ins hohe<br />
Erwachsenenalter ausüben.<br />
Helden<br />
Die Protagonisten steigen zu<br />
Helden auf, zu Idolen, und das,<br />
obwohl sie selbst oftmals Underdogs<br />
oder Anti-Helden sind. Gerade<br />
das ist es eben, was sie für uns so interessant<br />
macht: Sie haben Fehler wie<br />
wir, eine Identifikation mit ihnen fällt<br />
einfach. Man begleitet Helden mit einer<br />
gewissen Schwäche viel lieber<br />
durch ihren Alltag und ihre Abenteuer<br />
als glattgebügelte Saubermänner, die<br />
fehlerlos und langweilig erscheinen.<br />
Wenn man an Helden denkt, ist man<br />
über kurz oder lang bei Superhelden<br />
angelangt. Diese sind heutzutage populärer<br />
denn je, da ihre Geschichten<br />
in den letzten Jahren äußerst erfolgreich<br />
über Kinoleinwände und Fernseher<br />
flimmern. Stan Lee, Comiczeichner<br />
und Mitbegründer von Marvel<br />
Comics, die große Namen wie<br />
Fotos: Fotolia, Katharina Klein, ReedPop
Superman Der erste Superheld der Comicgeschichte rettet die Welt<br />
bereits seit über 80 Jahren.<br />
| 31
!ticket life&style<br />
Wir verlosen<br />
2 Weekend-Tickets für die<br />
Vienna Comic Con am 21. und 22.<br />
November und 7 x 2 Tickets<br />
für „Star Wars Identities“ von<br />
18. Dezember <strong>2015</strong> bis 16. April<br />
2016. Weitere Infos unter<br />
www.ticketmagazin.com<br />
Supermozart Comic-Fans aufgepasst! Auch wir haben uns von Comics inspirieren und eine<br />
Sonderauflage von Katharina Klein illustrieren lassen. Zu finden in begrenzter Stückzahl auf der Comic Con<br />
von 21. bis 22. November am Messegelände Wien.<br />
Für Mozart-Fans im Allgemeinen: Mozart! Das Musical läuft gerade im Wiener Raimund Theater.<br />
Spiderman, Hulk oder X-Men beherbergen,<br />
ist bekannt dafür, seinen Charakteren<br />
nicht nur übermenschliche<br />
Fähigkeiten, sondern auch fehlerbehaftete<br />
Züge zu verleihen. Er sieht den<br />
Erfolg seiner Comics und Figuren auch<br />
darin begründet:<br />
„Ich würde sagen, es läuft so gut, weil<br />
wir versuchen, unsere Charaktere so<br />
menschlich und empathisch wie möglich<br />
zu gestalten. Anstatt nur ihre Superheldentaten<br />
zu beleuchten, möchten<br />
wir ihr Privatleben und persönliche<br />
Probleme so realistisch und interessant<br />
wie möglich konstruieren. Unser Ziel<br />
ist es, dass sie wie echte Menschen wirken<br />
und der Leser Zeit mit ihnen verbringen<br />
und sie besser kennenlernen<br />
will.“<br />
Stan Lee war somit einer der ersten,<br />
der vermochte, Superhelden auf eine<br />
gewisse Art zu entglorifizieren. Dies<br />
war allerdings nur im Superheldengenre<br />
neu: Man denke an die Pechvögel<br />
Donald Duck und Charlie Brown, oder<br />
auch Asterix oder Popeye, die ohne<br />
32|<br />
Zaubertrank beziehungsweise Spinat<br />
auch nur ganz „normale“ Menschen<br />
sind.<br />
Identifikation<br />
Der klassische Superheld erlebt Abenteuer<br />
und muss furcheinflößende Aufgaben<br />
bewältigen und wird am Ende<br />
triumphieren. Meistens geht es bei<br />
Auseinandersetzungen wirklich um<br />
Leben und Tod, der am Ende besiegt<br />
wird. Der Superheld selbst stellt sich<br />
all seinen Ängsten und geht als Triumphierender<br />
aus einem Kampf hervor.<br />
Durch die Charakteristik als „einer<br />
von uns“ begleiten wir den Helden<br />
nicht nur auf seinen Abenteuern, sondern<br />
sind schlussendlich bei Identifikation<br />
angelangt. Diese wirkt oftmals<br />
genauso wie bei einer Beziehung eines<br />
Kindes zu den Eltern: Eltern werden<br />
bewundert, als Helden angesehen und<br />
tief drin will man selbst auch einmal<br />
genauso werden. Dass sich das mit<br />
dem Alter wahrscheinlich ändert, ist<br />
eine andere Geschichte.<br />
Realitätsflucht<br />
In Comics wird, abgesehen von den<br />
dazugehörenden Figuren, eine komplette<br />
Welt geschaffen. Diese divergiert<br />
oftmals vollkommen mit einer gewohnten<br />
Umgebung, wie beispielsweise<br />
bei Flash Gordon, oder schafft<br />
fiktive Städte und Landschaften, die<br />
existierenden ähneln (Batman, Sin City,<br />
Watchmen etc.). So oder so sind<br />
die geschaffenen Welten so weit von<br />
unserer Realität entfernt, dass sie ein<br />
kaum zu greifendes Faszinosum bilden.<br />
In ihnen leben allerdings so ausgeklügelte<br />
und uns emotional ähnliche<br />
Charaktere, dass einem Eintauchen in<br />
diese fremden Universen dennoch<br />
nichts im Wege steht.<br />
Meistens tauchen wir in diese Welten<br />
ganz alleine ein. Wir sitzen in einer<br />
ruhigen Ecke und widmen uns in aller<br />
Seelenruhe den bunten Heftchen und<br />
bauen uns unser eigenes Universum,<br />
in dem wir einerseits Zuseher sind,<br />
aber andererseits gedanklich auch zum<br />
Protagonisten vulgo Superhelden auf-
steigen. Natürlich ist ein Austausch<br />
mit anderen Begeisterten<br />
möglich und gegeben,<br />
aber dennoch liest man sich<br />
kaum gegenseitig vor, sondern<br />
genießt den Lesevorgang<br />
allein in aller Ruhe.<br />
Realität und Fantasie<br />
Die Zusammenführung der<br />
auf Papier und in seinem<br />
Kopf entstandenen Welten<br />
und Figuren mit der Realität<br />
scheint oftmals schwer. Welten<br />
können im Prinzip nur<br />
virtuell geschaffen werden<br />
und man kann wohl auch<br />
kaum in Entenhausen anrufen<br />
und Daisy und Co auf<br />
einen Kaffee einladen. Was<br />
dennoch funktioniert und<br />
sich spätestens seit der äußerst<br />
erfolgreichen Serie<br />
„The Big Bang Theory“<br />
hierzulande zu etablieren<br />
scheint, ist, dass man einfach<br />
in die Haut seines Helden<br />
oder Vorbildes schlüpfen<br />
kann. Angefangen vom<br />
billigen Faschingskostüm<br />
bis zur Meisterklasse des<br />
Verkleidens, dem Cosplay.<br />
Cosplay – ein Kofferwort<br />
aus costume und play –<br />
kommt eigentlich aus dem<br />
japanischen Raum und kam<br />
vor allem durch den Anime-<br />
Boom auch nach Europa<br />
und in die USA. Stundenlang<br />
verbringen Fans damit,<br />
sich optisch an ihren Superhelden<br />
anzugleichen, und<br />
reisen teilweise von Convention<br />
zu Convention, um das<br />
Ergebnis zu präsentieren.<br />
Demnach scheint sich hier<br />
ein Kreislauf zu schließen:<br />
Was mit Identifikation begann,<br />
endet darin, den verehrten<br />
Helden selbst darzustellen<br />
– das geht über eine<br />
Kostümierung weit hinaus,<br />
es wird Gestik, Mimik und<br />
die Sprache angepasst.<br />
Nun gut – um auf dem Boden<br />
der Tatsachen zu bleiben:<br />
Nur ein Bruchteil der<br />
Comic- bzw. Superhelden-<br />
Fans sind Cosplayer, sondern<br />
bleiben wohl eher in<br />
ihrer Fantasiewelt.<br />
Ein angenehmer Nebeneffekt<br />
von Comics ist, dass sie<br />
moralische Werte vermitteln<br />
– dies ist nicht von der<br />
Hand zu weisen und<br />
kommt ein wenig spannender<br />
daher, als wenn man<br />
beispielsweise versucht, die<br />
10 Gebote auf heute umzumünzen.<br />
Ja, die Faszination<br />
an der ganzen Sache ist wohl<br />
das Spiel aus Identifikation<br />
mit komplett uns fremden<br />
Wesen und Gestalten. Helden,<br />
die keine sind, aber am<br />
Ende dennoch gewinnen.<br />
Was also schon im antiken<br />
Griechenland Opium fürs<br />
Volk war – griechischen<br />
Göttern wurde niemals Unfehlbarkeit<br />
zugesprochen,<br />
ganz im Gegenteil! Unter<br />
ihnen befinden sich Weiberhelden,<br />
Lügner, Narzissten<br />
und Täuscher – gelingt<br />
auch heute noch einwandfrei.<br />
Dass Identifikation mit<br />
gut gestalteten Charakteren<br />
funktioniert, erscheint logisch,<br />
erklärt aber dennoch<br />
nicht komplett den Fanatismus,<br />
den einige Comic-<br />
Fans hegen.<br />
| 33
!ticket life&style<br />
Wildstyle statt Nove<br />
Zum 20. Jubiläum warten bei der<br />
Wildstyle & Tattoo-Messe nicht<br />
nur jede Menge Spitzentätowierer,<br />
coole Outfits und Gimmicks,<br />
sondern auch traditionell einige<br />
der bizarrsten Shows und Freaks<br />
des Planeten. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />
34|<br />
The Twisted Man<br />
Kiros Hadgu ist derzeit<br />
der bemerkenswerteste<br />
Schlangenmensch<br />
der Welt.<br />
Auf allen fünf Kontinenten und<br />
in 25 Ländern hat Jochen Auer,<br />
Mastermind hinter dem<br />
wildesten Event des Jahres, seine Aussteller<br />
und Show-Acts für die Jubiläums-Wildstyle-Messe<br />
rekrutiert und<br />
präsentiert nun seinen „Jahrmarkt der<br />
Freaks“ in drei österreichischen Städten.<br />
Und es ist eine neue Show, noch<br />
extremer als jene im Frühjahr.<br />
Schlangenmensch und<br />
Nagel-Akrobat<br />
Spektakulär – das ist wohl die beste<br />
Beschreibung für den außergewöhnlichsten<br />
Neuzugang in der Riege der<br />
Wildstyle-Freaks: Kiros Hadgu, besser<br />
bekannt als The Twisted Man, ist derzeit<br />
der bemerkenswerteste Schlangenmensch<br />
der Welt. Seine Verrenkungen<br />
lassen die Augen vor Staunen<br />
weit offen stehen. Bereits beim Hinsehen<br />
schmerzt „normale“ Menschen<br />
seine Performance. Nicht viel anders<br />
ergeht es verblüfften Besuchern bei den<br />
Auftritten von Reverend B. Dangerous,<br />
dessen Name Programm ist. Egal, ob<br />
sich der Prediger der „Church of Freaks“<br />
Nägel (mit dem Hammer natürlich) in<br />
die Nase schlägt, die Bohrmaschine im<br />
Gesicht ansetzt oder sonst Schräges mit<br />
seinem Kopf anstellt – es sind keine<br />
Tricks! Dangerous kehrt nach 15 Jahren<br />
Auszeit nun wieder zum Wildstyle-Tross<br />
zurück und zeigt, was er bereits bei den<br />
legendären Ozzfests von Altvater Osbourne<br />
zum Besten gab.<br />
Mit Garry „Stretch“ Turner präsentiert<br />
sich der Mensch mit der elastischsten<br />
Haut der Welt (dafür steht er im Guinessbuch<br />
der Rekorde) den erstaunten<br />
Fans. Ein Gendefekt macht die bizarren<br />
„Kunststücke“ erst möglich, bei denen<br />
Turner seine Wangen in die Breite zum<br />
Froschgesicht zieht oder seine Haut<br />
am Hals wie die eines Chamäleons<br />
dehnt, sodass man das Licht dahinter<br />
termine<br />
Die Wildstyle & Tattoo Messe gibt’s am:<br />
7. und 8. November, Messehalle A, Graz<br />
14. und 15. November, Tabakfabrik, Linz<br />
21. und 22. November, Arena Nova,<br />
Wr. Neustadt<br />
info<br />
Alle Infos finden Sie auf www.wildstyle.at<br />
Fotos: wildstyle.at
mbergrau<br />
Lebendes Kunstwerk<br />
Matt Gones Körper ist zu<br />
99 Prozent tätowiert –<br />
inklusive Rachen und Zunge.<br />
durschimmern sieht. Sein<br />
schwarzer britischer Humor<br />
treibt den Bizarr-Faktor zudem<br />
auf die Spitze.<br />
Extrem-Tattoos<br />
Mit Matt Gone, dem lebenden<br />
Schachbrett, und Enigma,<br />
The Puzzleman, kommen<br />
Freunde der Extrem-<br />
Tattoos auf ihre Kosten.<br />
Matts Körper ist zu 99 Prozent<br />
tätowiert – aber nicht<br />
nur das: Er hat sich selbst<br />
(!) mehrmals die Augen tätowiert,<br />
und auch im Inneren<br />
ist er dauerbemalt. Der<br />
Rachen und seine Zunge<br />
sind ebenfalls verziert. Enigma<br />
ist der Vorreiter der Extrem-Tattoo-Szene<br />
und war<br />
der erste Mensch, der die<br />
Idee des Ganzkörper-Tattoos<br />
umgesetzt hat und bereits bei<br />
der „Jim Rose Circus Side<br />
Show“ zu sehen war. Natürlich<br />
zeigt er seine außergewöhnliche<br />
Performance, für<br />
die Fleischhaken, Kettensägen<br />
und Schwerter unentbehrliche<br />
Requisiten sind.<br />
Der Kern der Wildstyle ist<br />
natürlich der gleiche geblieben.<br />
Es geht um Tattoos,<br />
Piercings und alles, was<br />
zum extremen und wilden<br />
Lebensstil gehört: Extravagante<br />
Mode, Klamotten für<br />
Biker und den perfekt gestylten<br />
Clubbesuch, Schuhe,<br />
Schmuck, Accessoires, aber<br />
auch Dessous, Bikes und Zubehör.<br />
| 35
!ticket life&style<br />
Das 24. James-Bond-Spektakel trägt den eher nichtssagenden Titel<br />
„Spectre“. Doch dank der exzellenten Besetzung darf man wieder<br />
einmal auf ein Highlight in der wechselvollen 007-Geschichte hoffen.<br />
TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK<br />
powered by<br />
www.ray-magazin.at<br />
For Your Eyes Only<br />
sein, ebenso wenig wie die Tatsache, dass<br />
die Bond-Damen (sie „Girls“ zu nennen,<br />
verbietet sich bei Schauspielerinnen dieses<br />
Kalibers) diesmal von Léa Seydoux und<br />
Monica Bellucci dargestellt werden.<br />
James Bond Zeitlich soll „Spectre“ an „Skyfall“ anknüpfen, inhaltlich „A Quantum of Solace“ fortführen.<br />
Ab 6. November wissen wir mehr.<br />
Eine rätselhafte Nachricht aus<br />
Bonds Vergangenheit bringt<br />
ihn auf eine Spur, die zu einer<br />
unheilvollen Organisation SPECTRE<br />
führt. Während M mit politischen<br />
Kräften kämpft, um den Geheimdienst<br />
zu bewahren, arbeitet sich Bond durch<br />
die Schichten der Organisation, um<br />
die schreckliche Wahrheit hinter dem<br />
„Gespenst“ (Spectre) zu offenbaren.“<br />
So weit, so beliebig und knapp. Mehr<br />
über das neue Bond-Abenteuer Spectre<br />
wusste wahrscheinlich nicht einmal<br />
seine „Auftraggeberin“, Queen Elizabeth<br />
II – jedenfalls bis zur traditionellen<br />
Londoner Royal-Premiere am<br />
26. Oktober.<br />
36|<br />
Österreichschwerpunkt<br />
Wir Normalsterblichen werden erst ab<br />
6. November wissen, was es damit auf<br />
sich hat, dass Bond wieder einmal ausgiebig<br />
in Österreich zu Gast war: Gedreht<br />
wurde in Obertilliach in Osttirol, in Sölden<br />
und im Ausseer Land.<br />
Und wir werden auch wissen, warum es<br />
einen österreichischen Bösewicht namens<br />
Franz (nicht Elmar!) Oberhauser gibt.<br />
Dieser wird von keinem Geringeren als<br />
dem zweifachen Oscar-Preisträger Christoph<br />
Waltz gespielt, und das kann ja<br />
schon einmal – nimmt man Waltz’ epochale<br />
Leistungen in Quentin Tarantinos<br />
„Inglourious Basterds“ und „Django Unchained“<br />
als Maßstab – nicht verkehrt<br />
Erwartungshaltung<br />
Längst ist der Vorrat an Original-Bond-<br />
Storys, geschrieben vom britischen<br />
Schriftsteller Ian Fleming (1908–1964),<br />
erschöpft, und so wurde wieder das Team<br />
John Logan, Neal Purvis und Robert Wade<br />
beauftragt, ein Drehbuch zu schreiben<br />
– so wie schon bei „Skyfall“ (2012). Ebenfalls<br />
zum zweiten Mal dabei ist Regisseur<br />
Sam Mendes, der einst in England am<br />
Theater für Furore gesorgt hatte, u. a. bei<br />
der Royal Shakespeare Company, ehe er<br />
1999 mit American Beauty ein fulminantes,<br />
für fünf Oscars nominiertes Kinodebüt<br />
hinlegte.<br />
Die Erwartungen an das 24. Bond-<br />
Vehikel sind wie immer enorm hoch,<br />
gerade weil die letzten beiden Filme,<br />
„A Quantum of Solace“ und „Skyfall“,<br />
nicht jedermanns Sache waren. Viele<br />
Leute scheinen nicht akzeptieren zu<br />
können, dass Bond allmählich aus dem<br />
albernen Sixties-Macho-Kalter-Krieg-<br />
Sumpf herausmusste, zumal ihm schneidige<br />
Konkurrenz-Agenten, allen voran<br />
Matt Damon als Jason Bourne (ein neues<br />
Sequel ist für 2016 angekündigt) und<br />
der schier unverwüstliche Tom Cruise<br />
in der „Mission: Impossible“-Reihe,<br />
schwer im Nacken sitzen.<br />
Foto: Sony Pictures
!ticket fun&action<br />
HipHop<br />
HOW TO<br />
Jeder kann zum Hip-Hop-Styler werden.<br />
!ticket hat sich angesehen, welche Outfits,<br />
Sprüche, Dance-Moves und Events einfach<br />
dazugehören. TEXT: ASTRID RADNER<br />
Jeder weiß heutzutage, wie es geht,<br />
ein Hipster zu sein: gepflegt-wuchernder<br />
Spitzbart, überdimensional<br />
große Brille mit Fensterglas und<br />
dickem Rand, Abhängen in viel zu teuren<br />
Schischi-Lokalen und Abtanzen zu<br />
elektronischen Klängen. Und fertig.<br />
Bei Hip-Hop ist das nicht mehr ganz<br />
so klar. Dabei ziehen sich Hip-Hop-<br />
Fans durch alle Gesellschaftsschichten,<br />
wie uns Hip-Hop-Experte Trishes 2014<br />
im Interview bestätigt: „ Der Hip-Hop-<br />
User ist nicht mehr spezifisch einordenbar<br />
– mittlerweile weder optisch<br />
noch sonst wie. Da ist alles dabei, vom<br />
Rechtsanwalt bis zum freischaffenden<br />
Künstler.“ !ticket gibt deshalb für alle<br />
Hip-Hop-Styler den Überblick für<br />
„How to Hip-Hop“:<br />
Der Style<br />
Protzige Pelzmäntel, sündteure Anzüge<br />
und viel Bling-Bling – das war nicht<br />
immer so. Eigentlich stammt Hip-Hop<br />
aus den Armenvierteln New Yorks. Die<br />
Rapper konnten sich nicht viel mehr<br />
leisten als Jogginganzüge, improvisierte<br />
38|<br />
Jacken und selbst genähte Hosen. Der<br />
Style ist geblieben. Künstler wie Snoop<br />
Dog und Kayne West machen’s vor.<br />
Man nehme: Baggy Pants und XXL-<br />
Shirts in bunten Farben, Sneakers und<br />
Baseball-Caps. Drucke und Schriftzüge<br />
peppen das Ganze auf. Für ganz Modebewusste<br />
dürfen dann doch die richten<br />
Accessoires nicht fehlen: Schlüssel-<br />
und Jeansbänder, Goldketten –<br />
mehr oder weniger aufdringlich. Coole<br />
Styles gibt es zum Beispiel auf<br />
www.iced-out.biz.<br />
Die Moves<br />
Breakdance und Street Dance sind die<br />
Tanzstile für Hip-Hop. Man muss die<br />
Musik fühlen, nicht zu viel nachdenken<br />
und einfach Spaß haben. Als Hip-Hopper<br />
steht man nicht einfach gerade da,<br />
man stellt die Beine so weit auseinander,<br />
wie die Schultern breit sind, dazu leicht<br />
in die Hocke gehen. Die Arme sollten<br />
beim Tanzen seitlich bleiben und nicht<br />
vor der Brust herumbaumeln. Und das<br />
Wichtigste überhaupt: Shake Your Booty!<br />
Das Vienna Dance Center oder<br />
ticket<br />
testet<br />
Foto: fotolia
Streetdance Center Salzburg bieten<br />
Tanzkurse von Hip-Hop New Style<br />
über Hip-Hop R ’n’ B bis Breakdance.<br />
Die Sprache<br />
Um den Hip-Hop-Charme auch richtig<br />
glaubwürdig zu machen, müssen auch<br />
die richten Sprüche her. Hip-Hop-Experte<br />
Trishes erzählt von den verschiedenen<br />
regionalen Hip-Hop-Slangs. „Es<br />
gibt viele verschiedene Trends, wie beispielsweise<br />
„derbe“, das aus der Hamburger<br />
Szene kommt. In Wien wiederum<br />
werden Dialektausdrücke ganz speziell<br />
betont. Generell kann man sagen,<br />
dass viele Anglizismen verwendet werden,<br />
weil die meisten Fans und Künstler<br />
auch sehr viel amerikanischen Hip-<br />
Hop hören“, bringt es Trishes auf den<br />
Punkt. Tipps: Ein Freund ist ab sofort<br />
ein „Homie“, statt „Cool“ oder „Super“<br />
sagen Sie jetzt „Respect“, statt „Hallo“<br />
einfach „Yo“, statt „Hey Leute“ „Hey<br />
Peeps“.<br />
Die Events<br />
Gleichgesinnte können Sie am besten<br />
auf den nächsten Hip-Hop-Konzerten<br />
treffen. Austro-Hip-Hop kann man<br />
mit Skero am 12. Dezember im Grazer<br />
ppc erleben. Mehr Herzschmerz zeigt<br />
Curse am 9. Jänner in der Wiener Grellen<br />
Forelle. Die wenigsten wissen, dass<br />
Namika mit ihrem soften Hit „Lieblingsmensch“<br />
eigentlich aus der Rap-<br />
Richtung kommt. Am 11. März ist sie<br />
im B72 in Wien zu sehen. Beim „Red<br />
Bull Flying Illusion“ kann man zwar<br />
nicht selbst shaken, aber den weltbesten<br />
Breakdancern beim Shaken zuschauen.<br />
Von 11. bis 13. Dezember in der Wiener<br />
Stadthalle.<br />
Shake Your Booty<br />
Breakdance und Street<br />
Dance liefern die artgerechten<br />
Dance-Moves<br />
zum Hip-Hop.<br />
| 39
!ticket fun&action<br />
Im Rahmen der Republik<br />
In den Achtzigern und Neunzigern schuf er als einer der Hektiker<br />
bissige Sozialstudien, in den letzten Jahren fiel er vor allem durch<br />
messerscharfe Politanalysen auf: Florian Scheuba. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
Bumm, zack, iiin die Goschn!“: Die<br />
Taktik von Ringer Rene Dattel<br />
aus dem Hektiker-Klassiker funktioniert<br />
auch bei Florian Scheuba seit<br />
Jahren: Gelten die Sketche der Hektiker<br />
schon als messerscharfe Sozialstudien, so<br />
verdichteten sich sein Biss, Witz und Verstand<br />
in den letzten Jahren ungemein:<br />
Zumeist mit Thomas Maurer und/oder<br />
Robert Palfrader schafft er gekonnt den<br />
Spagat zwischen Weinen und Lachen.<br />
Flügel Am 7. Oktober<br />
premierte das neue<br />
Programm von Florian<br />
Scheuba und Robert<br />
Palfrader unter der<br />
Regie von Werner<br />
Sobotka im Wiener<br />
Rabenhof Theater.<br />
Von der gemeinsamen Schulbank in<br />
Mödling zur erfolgreichsten heimischen<br />
Kabarettgruppe: Wie verhielt es sich um<br />
die einzelnen Hektiker im Klassenverband?<br />
Die Ausrede „wir waren bei einer Probe<br />
für die Schülerakademie“ hat uns einige<br />
Freiheiten beschert. Mein Klassenvorstand<br />
hat mich durchaus in Richtung Kabarett<br />
ermutigt. Das Studium der Lehrer war<br />
für die Entwicklung parodistischer Rollengestaltungen<br />
mitunter lohnend.<br />
termine<br />
Florian Scheuba erlebt man gleich mehrfach im<br />
Herbst und im Winter auf Österreichs Bühnen:<br />
Zum einen mit seinem neuen Programm<br />
„Flügel“ gemeinsam mit Robert Palfrader im<br />
Wiener Rabenhof, gemeinsam mit Alfred Dorfer<br />
in „Ballverlust“ u. a. in Wien, Graz, Klagenfurt,<br />
am 15. November mit Florian Klenk<br />
(Falter) in Baden, mit „Bilanz mit Frisur“ u. a.<br />
in Salzburg, Linz und Wien (u. a. im Rahmen<br />
von „Silvester im Akzent“, Theater Akzent), im<br />
Dezember gemeinsam mit Thomas Maurer und<br />
Robert Palfrader mit „Wir Staatskünstler“<br />
im Wiener Rabenhof und schließlich im März<br />
und April mit Die Hektiker im Globe Wien!<br />
Bei Ihrem ersten außerschulischen Auftritt<br />
kam es Kollegen Pissecker gegenüber<br />
zu einem Zwischenruf: „Du woame<br />
Sau!“. Wie gehen Sie heute mit<br />
etwaigen lautstarken „Zwischenmeinungen“<br />
um?<br />
Wenn uns wer etwas direkt mitteilen<br />
möchte, laden wir ihn ein, auf die Bühne<br />
zu kommen.<br />
Relativ rasch stellte sich bei Ihnen der<br />
Erfolg ein. Konnte man damals mit Kabarett<br />
schneller Fuß fassen als heute,<br />
oder waren die Ansprüche schlichtweg<br />
andere?<br />
Das Angebot war nicht so vielfältig. Mit<br />
unkonventionellen Ansätzen war es leichter,<br />
Aufsehen zu erregen.<br />
Wie wichtig ist die „Frechheit“, wie wichtig<br />
„Verstörung“?<br />
Als Selbstzweck halte ich sie für entbehrlich.<br />
Es kommt immer darauf an, was ich<br />
damit sagen will.<br />
In den Neunzigern waren die Hektiker<br />
mit ihrem Tonträger „Endlich“ sogar in<br />
den Charts, heute ein Ding der Undenkbarkeit,<br />
außer vielleicht für Mario Barth<br />
oder Cindy aus Marzahn.<br />
Im Sommer 1991 waren wir Platz 1 der<br />
österreichischen Hitparade. Das haben<br />
weder Mario Barth noch Cindy aus Marzahn<br />
jemals geschafft. Bei Humor ist es<br />
ähnlich wie bei Musik. Sinkender<br />
Anspruch kann manchmal steigende<br />
Umsätze erleichtern.<br />
Fotos: Ingo Petramer, Hersteller<br />
40|
Bei der Ankündigung Ihrer Kollaboration<br />
mit Alfred Dorfer, „Ballverlust“,<br />
musste ich an Ihren Sketch mit<br />
Rene Dattel denken. Intellekt und<br />
Sport schließen sich, dem gemeinen<br />
Volksmund folgend, ja gerne aus.<br />
Da hat sich mittleweile die Wahrnehmung<br />
deutlich verschoben. „Ballverlust“<br />
stellt eine Gegenthese dar.<br />
Was hebt den Fußball über andere<br />
Sportarten hinaus?<br />
Mit der beim Fußball gebotenen Vielfalt<br />
an Interpretationsmöglichkeiten<br />
und Projektionsflächen kann kein anderer<br />
Sport mithalten.<br />
Im Rahmen des Hektiker-Sketches<br />
„Wiener Fremdenfreunde“ haben Sie<br />
in puncto Fremdenfeindlichkeit in<br />
den Raum gestellt, dass man präventiv<br />
„den Hebel im Ausland ansetzen<br />
müsste“. Ließe sich das nicht auch<br />
auf die aktuelle Asylfrage umsetzen?<br />
Nur zur Sicherheit: Dies war eine<br />
Nummer über spezifisch wienerische<br />
Abgründigkeitsformen der Xenophobie.<br />
Was die Asylfrage anbelangt, erleben<br />
wir eine Hysterisierung. Mit<br />
Angst und Emotionalisierung lassen<br />
sich gut Geschäfte machen, als Ratgeber<br />
für die Herausforderungen der<br />
Zukunft sind sie weniger geeignet.<br />
Sie sind in den letzten Jahren durch<br />
Ihre feinsinnigen Polit-Analysen aufgefallen.<br />
Ist die „Kleinkunst“ nicht<br />
gewissermaßen die „Opposition“ –<br />
werden hier wie dort primär Verfehlungen<br />
angeprangert, weniger Lösungsansätze<br />
präsentiert?<br />
Anders als eine Oppositionspartei<br />
müssen Kabarettisten keine Lösungsvorschläge<br />
präsentieren. Bei der Vielzahl<br />
an Verfehlungen kommen wir<br />
schon mit deren Würdigung kaum<br />
nach.<br />
In welchem Verhältnis stehen bei Ihnen<br />
Aufklärung und Amüsement?<br />
Im Idealfall gehen sie ineinander über.<br />
Warum hat es Sie noch nicht in die<br />
Politik verschlagen?<br />
Ich interessiere mich auch für Fußball<br />
ohne dass ich deswegen ein geeigneter<br />
Spieler oder Trainer wäre.<br />
Geraten Sie leicht in Rage?<br />
Es gehört zu den Privilegien meines Berufes,<br />
dass ich Ärger oftmals mit Hilfe<br />
meiner Arbeit bewältigen kann.<br />
Was halten Sie vom ORF-Politmoderator<br />
Paul Tesarek?<br />
Tesarek ist ein Symptom des Prinzips<br />
der politisch unter Kuratel der Landeshauptleute<br />
stehenden ORF-Landesstudios.<br />
Ein für einen öffentlich-rechtlichen<br />
Sender absolut untragbarer<br />
Zustand.<br />
Obwohl Sie bereits seit etwa 35 Jahren<br />
in der Kabarettszene aktiv sind, haben<br />
Sie erst 2014 Ihr erstes Soloprogramm<br />
vorgestellt. Ist das Zwiegespräch für<br />
Sie wichtiges Stilmittel?<br />
Es bedeutet Lebensqualität, mit Menschen<br />
arbeiten zu dürfen, die man<br />
künstlerisch schätzt und privat mag.<br />
Zum neuen Programm „Flügel“: Im<br />
aktuellen trend-Ranking liegt Red Bull<br />
„nur“ auf Platz 15 der erfolgreichsten<br />
heimischen Unternehmen – was macht<br />
den geflügelten Stier angreifbarer als<br />
Rewe, Spar oder Porsche?<br />
Red Bull setzt ganz bewußt und mit<br />
voller Absicht auf Mythos und Geheimnis.<br />
Das prädestiniert den Besitzer (den<br />
reichsten Mann Österreichs) zu einer<br />
perfekten Projektionsfläche für Heilserwartungen,<br />
die in unserer kapitalismusgläubigen<br />
Welt immer mehr religionsähnliche<br />
Züge annehmen.<br />
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. (sb, pa)<br />
Novelists – Souvenirs<br />
Aus der französischen Metalcore-Szene<br />
stieg ein Stern empor. Melodisch,<br />
eingängig, aber dennoch metallig.<br />
Little Simz – A Curious Tale Of Trials<br />
+ Persons<br />
Fresher Hip-Hop aus UK – wohl das<br />
nächste große Ding in diesem Genre.<br />
Rea Garvey – Prisma<br />
Er will aufrütteln, auf den Tisch hauen:<br />
Die Welt ist schlecht! Dieser lobenswerte<br />
Ansatz verpufft aber rasch.<br />
Def Leppard – Def Leppard<br />
Wurscht ob Singalong-Chorusse oder<br />
eingängige Hooks: Die Hardrock-Heroen<br />
können’s nach wie vor! Badabäm!<br />
David Garrett – Explosive<br />
Der Stargeiger kann nicht nur fulminant<br />
„nachspielen“, sondern auch selbst<br />
komponieren. Gimme fuel, gimme fire!<br />
| 41
!ticket fun&action<br />
Schräge Vögel<br />
Seriosität ist komplett überbewertet – finden zumindest Josh und<br />
Jesse von Eagles Of Death Metal. Dementsprechend ungewöhnlich<br />
verlief auch unser Interview … TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Das Spiel „Wie bringe ich Journalisten<br />
aus dem Konzept?“<br />
beherrschen Josh Homme<br />
und Jesse Hughes exzellent.<br />
Wo sollte man sich euer Album<br />
am besten anhören?<br />
Josh: Auf Biobauernhöfen.<br />
Jesse: Im Sexclub oder in einer Kokainfabrik.<br />
Josh: Ich steh’ ja total drauf, wenn Journalisten<br />
ihren kleinen Fragenkatalog<br />
auspacken …<br />
Jesse: Es wirkt immer so, als hätte sie<br />
all die Antworten.<br />
Wenn ihr meinen Job hättet, was würdet<br />
ihr euch selbst fragen?<br />
Jesse: Weißt du, wo man Gras herbekommt?<br />
Josh: Wann hört es endlich auf?<br />
Jesse: Die Frage des Lebens ist auf jeden<br />
Fall, was „Jerking on“ sein könnte.<br />
Josh: Wir wissen, was „Jerking off“ ist.<br />
Jesse: Aber „Jerking on“?<br />
termin<br />
Die Eagles Of Death Metal sind mit ihrem<br />
neuen Album „Zipper Down“ im Gepäck<br />
unterwegs. So auch am 30. November in<br />
der Arena Wien.<br />
42|<br />
Spaßbrüder Die zwei BFFs Jesse Hughes und Josh Homme gründeten die Eagles Of Death Metal bereits 1998.<br />
Ihr wart schon mit so vielen Leuten<br />
auf der Bühne, wer geht euch noch ab?<br />
Jesse: Mir geht Dean Martin ab.<br />
Aber er ist tot.<br />
Jesse: Darum geht er uns ja ab.<br />
Was ist besser – Himmel oder Hölle?<br />
Josh:Was wirklich wichtig ist: Du kannst<br />
nicht eines ohne das andere haben.<br />
Mmm, ja!<br />
Josh: Hast du gerade „Miau“ gesagt?<br />
Ich könnte schwören, du hast. Keine<br />
Sorge, ich möchte nicht, dass du<br />
deshalb peinlich berührt bist. Das war<br />
perrrrrrfekt, kratzt du mir jetzt die<br />
Augen aus?<br />
Wenn du mit einer Zeitmaschine verreisen<br />
könntest …<br />
Josh: Das ist viel zu schwierig! Stell dir<br />
vor, du wirst von einem Dinosaurier<br />
gefressen, das war dann wohl zur falschen<br />
Zeit am falschen Ort.<br />
Danke für den Spaß, danke für das<br />
Gespräch :)<br />
Fotos: Universal Music
„DER STANDARD-Kompakt hat<br />
genauso viel Gewicht wie der große.<br />
Aber deshalb abonniere ich ihn ja.“<br />
Dienstag, 15. September <strong>2015</strong><br />
Jederzeit kündbar – mit SoftStorno<br />
Qualität im Handformat<br />
Österreichs unabhängige Tageszeitung<br />
Flexibel im Format,<br />
unbeugsam<br />
im Inhalt<br />
der Standard: als Klassik,<br />
Kompakt oder E-Paper<br />
Liechtenstein/Wien – Kompakte<br />
Länder wie Liechtenstein können<br />
aufatmen: Kompaktheit<br />
wurde jetzt erstmals offiziell<br />
als nützlich nachgewiesen.<br />
Dies gelang einer 19-jährigen<br />
Abonnentin aus dem Wiener<br />
Alsergrund, die nach der<br />
neun wöchigen Lektüre des<br />
Standardkompakt einen deut -<br />
lich en Wissensvorsprung ge -<br />
genüber ihrem sozialen Umfeld<br />
aufwies, dabei aber die vorteilhaften<br />
Inhalte weiterhin unterwegs<br />
und in kürzester Zeit konsumieren<br />
konnte.<br />
Damit wird auch für die Frage,<br />
ob kompakte Lebensmittel<br />
wie straff gerollte Dosenfische<br />
oder besonders eng gepackte<br />
Walnüsse für den Menschen<br />
von Vorteil sind, mit einer positiv<br />
ausfallenden Antwort ge -<br />
rechnet.<br />
In der wissenschaftlichen<br />
Community hat die Gewissheit<br />
über diesen schon lange vermuteten<br />
Vorteil von Kompaktheit<br />
einen wahren Kompakt-Boom<br />
ausgelöst. Kompakte Studien<br />
zu kompakten Themen mit<br />
kompakten Ergebnissen erfreuen<br />
sich unter Forschern neuer<br />
Beliebtheit.<br />
Für den kompaktfreudigen<br />
Laien gilt, was der Volksmund<br />
schon seit Generationen predigt:<br />
In der Kürze liegt die<br />
Würze. Damit wird auch für die<br />
Frage, ob kompakte Lebens -<br />
mittel wie straff gerollte Dosen -<br />
fische oder besonders eng<br />
gepackte Walnüsse für den<br />
Menschen von Vorteil sind, mit<br />
einer positiv ausfallenden Antwort<br />
gerechnet.<br />
Kompaktheit wurde jetzt<br />
erstmals offiziell als nützlich<br />
nachgewiesen.<br />
Die Zeitung für Leserinnen<br />
und Leser im Abo<br />
Waidegg – Das Handformat<br />
macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen<br />
gratis testen“ derzeit von<br />
sich reden. Max Manus, Öster-<br />
reichs führender Hersteller von<br />
Handtellern in Originalgröße,<br />
bezichtigt den Standard, seine<br />
Kompakt-Ausgabe im Handformat<br />
in Anlehnung an seine linke<br />
Hand gestaltet zu haben. Eine<br />
Klage wird in zweiter Instanz in<br />
Erwägung gezogen, in erster In -<br />
stanz ist sie bereits abhandengekommen.<br />
Derzeit geht man in belesenen<br />
Kreisen davon aus, dass<br />
der Standard verbessert Ihre Lebensqualität<br />
das Handformat an sich wohl<br />
schon fast so alt ist wie die Hand<br />
selbst – oder doch so alt wie<br />
das beliebte Gesellschaftsspiel<br />
„Schere, Stein, Papier“, in dem<br />
jedes Handformat ein anderes<br />
schlägt. „Wenn eine Zeitung<br />
schon im Handformat erscheint,<br />
warum dann bitte ohne Finger?“,<br />
soll eine anonyme deutsche Politikerin<br />
zu dem Thema gesagt<br />
haben, viel eher jedoch stammt<br />
die Aussage von dem Rapper<br />
HaHaND$, dem Drechsler handfester<br />
Sprüche. Ein neuerliches<br />
Seriös,<br />
unabhängig,<br />
unbeugsam<br />
Österreich – Immer mehr Menschen<br />
suchen Kontakt zu einem<br />
flexiblen Partner, der dabei auch<br />
ruhig unbeugsam ausfallen darf.<br />
Besonderer Wert wird dabei häufig<br />
auf Inhalt bei gleichzeitiger<br />
Vollständigkeit gelegt. Charakterlich<br />
gefestigte Personen mit<br />
starker eigener Meinung und<br />
Offenheit erwarten von ihrem<br />
Gegenüber Seriosität, Unabhängigkeit<br />
und sogar Unbeugsamkeit<br />
im Inhalt, wenn auch Flexibilität<br />
im Format durchaus als<br />
Plus gesehen wird.<br />
Dass bei der Wahl des Diskurspartners<br />
ein Geben und Nehmen<br />
auf Augenhöhe Grundvoraussetzung<br />
ist, überrascht nicht weiter.<br />
Offenheit, Neugierde und Dialogfähigkeit<br />
gelten hier als positive<br />
Eigenschaften.<br />
Man wählt eben besonders<br />
umsichtig, wen man täglich beim<br />
Frühstück vor sich hat.<br />
Gutachten der Argru HAND<br />
(Heutige Angehende Neue Denker)<br />
will nun einen Zusammenhang<br />
zwischen dem Lesen des<br />
Handformats in kritischen Kreisen<br />
und der Handlichkeit unbeugsamen<br />
Journalismus im Allgemeinen<br />
herstellen, was wohl<br />
insofern als gegeben zu erachten<br />
ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich<br />
häufig auch<br />
Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung<br />
– Name der Redaktion<br />
bekannt – sind. Nimm das,<br />
Max Manus!<br />
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Die Zeitung für Leserinnen
!ticket live<br />
Eines<br />
für alle<br />
Trotz jahrhundertealter Geschichte präsentiert<br />
sich das Zentrum der Tiroler Musik- und Kulturszene<br />
moderner denn je. Im Congress Innsbruck<br />
treffen Rock, Pop, Musical und Show aufein -<br />
ander. Und zu Silvester gibt es heuer ein<br />
besonderes Event. TEXT: ASTRID RADNER<br />
termine<br />
<strong>2015</strong> können Sie noch folgende<br />
Veranstaltungen im Congress Innsbruck<br />
erleben:<br />
19. Dezember Die Seer, Stad Tour <strong>2015</strong><br />
19. Dezember Die kleine Meerjungfrau,<br />
Das Musical<br />
27. Dezember Der kleine Prinz, Das Musical<br />
31. Dezember Alle Farben<br />
2016 stehen diese Events am Programm:<br />
5. Jänner Otto Schenk – Mit Humor ins<br />
neue Jahr<br />
6. Jänner Schwanensee<br />
14. Jänner Die Nacht der Musicals<br />
23. Jänner SISSI – Liebe, Macht und<br />
Leidenschaft<br />
28. Jänner<br />
& 24. Februar Das Phantom der Oper<br />
2. März Hair – Let the sun shine in<br />
3. Juni Stefan Verra<br />
26. November Nik P.<br />
Was verbindet ihr mit der<br />
Farbe Blau?“, fragt DJ<br />
Frans Zimmer alias Alle<br />
Farben letztes Jahr in einem Berliner<br />
Kunstkurs, über den „Spiegel Online“<br />
berichtete. Das Ziel der Stunde: Die<br />
Schüler sollen zu Frans’ Musik malen<br />
und ein Cover für sein Album entwerfen.<br />
„Kälte“, kam da als Antwort „Entspannung“.<br />
„Und mit Rot?“, fragt er<br />
weiter. „Liebe“, sagt der eine, „Verlangen“,<br />
ein anderer, „Wut“ ein Dritter.<br />
Andere Frage: Was verbinden wir eigentlich<br />
mit Frans Zimmer und seinem<br />
Projekt Alle Farben? Elektronische<br />
Musik gemischt mit Klassik, viel Gefühl,<br />
Berlin, Tanzen, das Debütalbum<br />
„Synesthesia“, das 2014 Star der Internet<br />
– und Radiocharts war. Und ja,<br />
heuer werden wir den Berliner auch<br />
mit dem neuen Jahr 2016 verbinden<br />
und mit dem Veranstaltungszentrum<br />
Congress Innsbruck. Genau hier wird<br />
Alle Farben nämlich zu Silvester feiern.<br />
Gemeinsam mit seinen Fans, die zu<br />
seiner Musik, zu blauen, roten, gelben<br />
Tönen in das neue Jahr shaken werden.<br />
Steile Karriere<br />
Das Congress Innsbruck selbst hat mit<br />
dem Jahr 2016 schon seinen über 500.<br />
Geburtstag auf dem Buckel. Im späten<br />
Mittelalter war es sogar das erste und<br />
größte Saaltheater Europas. Später<br />
wurde es zur Reitschule umfunktioniert<br />
und galt als Vorbild für den Bau<br />
der Spanischen Hofreitschule in Wien.<br />
Weitere Karriereschritte im Laufe der<br />
Jahrhunderte: Zollamt, Tagungsort der<br />
katholischen Vereine und schließlich<br />
1973 das erste Tiroler Kongress- und<br />
Veranstaltungszentrum. 22 Jahre später<br />
wurde das Haus um die Hälfte vergrößert,<br />
nach einiger Zeit mit modernen<br />
Designs aufgepeppt und ist heute<br />
Zentrum für die Musik-, Kabarett-,<br />
und Showszene in Tirol.<br />
Foto: cmi<br />
44|
Historische Kulturstätte Die Geschichte des Congress Innsbruck geht bis ins Mittelalter zurück. Heute ist es ein stylishes Veranstaltungszentrum.<br />
Von Musical bis Elektro<br />
Neben Elektro-Tunes wie von DJ Alle<br />
Farben, gibt es in diesem und im<br />
nächsten Jahr vor allem auch Musicals<br />
im Innsbrucker Congress zu erleben.<br />
Musical-Fans aus den westlichen Bundesländern<br />
müssen also nicht extra<br />
nach Wien fahren, um Events wie „Die<br />
kleine Meerjungfrau“, „Sissi“, „Phantom<br />
der Oper“ oder „Die Nacht der<br />
Musicals“ zu sehen. „Der kleine Prinz“<br />
kommt außerdem auf die Congress-<br />
Bühne. Der Klassiker von Antoine de<br />
Saint-Exupéry wurde in 110 Sprachen<br />
übersetzt und gehört zu den meistgelesenen<br />
Büchern der Welt. Kein Wunder<br />
– Kinder und Erwachsene kennen den<br />
Satz „Man sieht nur mit dem Herzen<br />
gut. Das Wesentliche ist für die Augen<br />
unsichtbar.“<br />
Ab März zieht dann auch die Sonne<br />
wieder nach Tirol. „Let the Sun Shine“,<br />
so das Motto des Musicals „Hair“ mit<br />
Songs wie „Aquarius“ und „I Got Life“,<br />
zu denen jeder mitträllern kann. Weniger<br />
geträllert, mehr gequasselt wird<br />
bei Stefan Verras Show „Ertappt! Körpersprache:<br />
Echt männlich. Richtig<br />
weiblich“. Dem Körpersprecher kann<br />
man nichts vormachen. Er deutet die<br />
Zeichen der Körpersprache und weiß,<br />
wie wir uns und andere besser verstehen.<br />
Übrigens: die Körpersprache der<br />
Kunstschüler zur Single „She Moves<br />
feat. Graham Candy“ von Alle Farben<br />
ist leicht zu deuten – beim Hören und<br />
Malen gab es Hin- und Herbaumeln<br />
der Füße und Köpfe, erquicktes Wippen<br />
und fröhliche Gesichter.<br />
| 45
!ticket live<br />
Ohne Scheiß<br />
Hip-Hop-Power ohne Kraftausdrücke: Der Salzburger Rapper Dame,<br />
der mit seinem Sprechgesang für ein Gaming-Video zum YouTube-Star<br />
avancierte, ist eine echte Ausnahmeerscheinung. TEXT: ASTRID RADNER<br />
Dame hat keine glänzenden<br />
Ketten um den Hals, keinen<br />
fetten Ferrari und, soweit<br />
bekannt, keine düstere Drogenvergangenheit.<br />
In seinen Videos tänzeln<br />
keine nackten Frauenhintern vor der<br />
Kamera, in seinen Texten hält sich das<br />
Schimpfwortrepertoire in Grenzen.<br />
Trotzdem ist der 25-jährige Salzburger<br />
Rapper: einfach anders. Einfach erfolgreich.<br />
„Deutscher Rap ist ein Maskenball“,<br />
singt der Österreicher in seiner aktuellen<br />
Single „Maskenball“ und kritisiert<br />
damit so einiges, was Hip-Hop<br />
in Deutschland und Österreich in den<br />
letzten Jahren ausgemacht hat: eine<br />
brutale Attitüde wie bei Bushido oder<br />
Aggro Berlin, Kostümierung in Panda-<br />
bis Totenkopfform wie bei Cro<br />
oder Sido. „Es gibt so viele schöne Facetten<br />
im Hip-Hop, nur leider ist die<br />
primitivste meistens die erfolgreichste“,<br />
sagt Dame im Interview. Damit<br />
meint er etwa nicht Moneyboy, den<br />
er eher als Comedian sieht. Er meint<br />
den Rap unter der Gürtellinie, der<br />
auch nicht davor zurückschreckt, auch<br />
einmal die Mutter oder die Schwester<br />
als Schlampe zu bezeichnen. Dass das<br />
nicht unbedingt mit Rap Hand in<br />
Hand geht, haben jedoch schon<br />
Künstler wie Max Herre und Materia<br />
gezeigt.<br />
Fotos: 31 Plus<br />
termine<br />
Dame – „Einer Von euch“-Tour:<br />
19. November – ppc, Graz<br />
20. November – Stereo, Klagenfurt<br />
21. November – Weekender Club, Innsbruck<br />
3. Dezember – Flex, Wien<br />
4. Dezember – Warehouse, St. Pölten<br />
5. Dezember – Posthof, Linz<br />
18. Dezember – Rockhouse, Salzburg<br />
Ernst Molden & der Nino aus Wien treten<br />
am 9. November im Stadtsaal auf. Weitere<br />
Austro-Highlights im November sind Tagträumer,<br />
Naked Lunch und die Sofa Surfers. Alle<br />
drei geben Konzerte in ganz Österreich. Zudem<br />
beehren die Steaming Satellites am 14.<br />
das Salzburger Rockhouse.<br />
46|
YouTube-Star<br />
Weniger unter den Gangstern, mehr<br />
unter den Gamern ist Dame ein Star.<br />
Bekannt wurde er 2011 mit dem Song<br />
„12 Millionen“, wo er über Szenen aus<br />
dem Computerspiel „World Of Warcraft“<br />
seinen Sprechgesang legt. Bis<br />
heute wurde das Video 9,8 Millionen<br />
Mal angeklickt. Noch höhere Klickzahlen,<br />
nämlich 20 Millionen, erreichte<br />
auch der zweite Song im selben Stil,<br />
„Pave Low“. Dieses Lied wurde auch<br />
zur ersten Single von Dame. Darauf<br />
folgte 2012 das erste Album „Herz gegen<br />
Fame“, der endgültige Startschuss<br />
für die Karriere des Salzburgers. Seither<br />
war der gelernte Koch und Konditor<br />
musikalisch enorm produktiv.<br />
Jedes Jahr gab es eine neue Platte, außer<br />
2012, hier veröffentlichte Dame<br />
gleich zwei Alben. Für das vierte<br />
Album „Rap ist sein Hobby“ war er<br />
erstmals für den Amadeus Award in<br />
der Kategorie „Urban/Hip-Hop“<br />
nominiert. Den Preis sahnte jedoch<br />
Nazar ab.<br />
Erntezeit<br />
Heute ist Rap für Dame mehr als ein<br />
Hobby. 2012, mit nur 22 Jahren, gründete<br />
er sein eigenes Label „Damestream Records“,<br />
unter dem er seine Musik unabhängig<br />
veröffentlichen möchte. Vor einem<br />
Jahr hat er mit dem Kochen aufgehört,<br />
um völlig von der Musik zu leben.<br />
Im Track „Gemüsebeet“ geht es um Ribiselsträucher<br />
und Radieschen,<br />
die er sich mühsam angepflanzt hat. Ein<br />
eigener Garten, seine eigene „Kompostition“,<br />
deren Früchte er nun ernten kann.<br />
Damit und mit dem Song „Einer von<br />
Euch“ bedient sich Dame dann doch einer<br />
klassischen Rapper-Rolle: „From<br />
Zero To Hero“. Zu ernten gibt es nun<br />
auch etwas in Bezug auf seine Karriere:<br />
Im August schaffte Dames fünftes Album<br />
„Lebendig begraben“ es auf die Nummer<br />
eins der österreichischen Album-Charts.<br />
Ein heißer Kandidat für den Amadeus<br />
Award 2016 ist er damit auf alle Fälle.<br />
Ganz ohne den üblichen Schnickschnack,<br />
Aggression und Selbstinszenierung.<br />
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. (sb, pa)<br />
Parasol Caravan – Para Solem<br />
Gekonnt wie Magier Sardu ziehen die<br />
Linzer hypnotisch in ihren Bann, locken<br />
ins fließende Licht der Gottheit.<br />
The Inner Me – A New Horizon<br />
Ausgeklügelt, klassisch, divers: Für anspruchsvolle<br />
Freunde von Annihilator<br />
über Megadeth bis hin zu Iced Earth.<br />
Die! – Die! Vor Du<br />
Erzählt von Alltagsgeschichten, die allerdings<br />
so skurril anmuten, dass sie<br />
schon wieder unalltäglich sind.<br />
Esteban’s – Overthrown<br />
Singer/Songwriter-Tum in Reinstform,<br />
das allerdings in Bandbesetzung. Trübsinnig,<br />
einfach schön traurig.<br />
„Einer von euch“ Vom Koch und<br />
Konditor zum Rapper. Schmutzige<br />
Wörter lässt er aus.<br />
N. Efendi – Red Wine Conspiracy<br />
Todessehnsucht, Lebensfreude, Englisch,<br />
Slowenisch, Langsam, Schnell –<br />
ein illustres Werk, das nie langweilt.<br />
| 47
!ticket live<br />
Akrobat, schööön!<br />
„Winterfest“, das Salzburger Festival für zeitgenössischen Zirkus,<br />
hat sich als fixe Eventgröße in der Weihnachtszeit etabliert. Heuer<br />
steht die internationale Show ganz im Zeichen der Clowns. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
Seit der Gründung des Festivals<br />
„Winterfest“ durch Georg Daxner<br />
vor 15 Jahren hat sich dieses<br />
zu einem der größten europäischen<br />
Festivals für zeitgenössischen Zirkus<br />
entwickelt. <strong>2015</strong> gibt es nun mit dem<br />
Theaterzelt erstmals ein eigenes Zelt<br />
und eine langfristige Heimat. Aber<br />
auch das Spiegelzelt ist wieder dabei<br />
und dient als Bühne für Konzerte,<br />
Tanzabende, Kabarett, Lesungen sowie<br />
neu für Kino.<br />
Artistik und Film Noir<br />
„The Elephant in the Room“ ist die<br />
neue Show des französischen Cirque<br />
Le Roux, die 1937 spielt. Mit brillanter<br />
Akrobatik, Slapstick und einer Prise<br />
Film Noir präsentieren Gregory Arsenal,<br />
Yannick Thomas, Philip Rosenberg<br />
und Lolita Costet den Nouveau<br />
Cirque par excellence, nämlich als Zusammenspiel<br />
von Zirkus, Theater und<br />
Tanz.<br />
In der Zirkusperformance „Attached“<br />
experimentieren Manu Tiger und<br />
Magnus Bjøru mit ungewöhnlichen<br />
Materialien und Bewegungen. Das<br />
schwedische Duo erinnert mit seinen<br />
Balanceakten daran, dass unsere Körper<br />
physikalischen Gesetzen unterworfen<br />
sind. Aber was wäre der Zirkus,<br />
wenn die beiden Artisten nicht mit<br />
Humor und Erfindergeist ausloten<br />
würden, wie weit ihnen die Schwerkraft<br />
zu gehen erlaubt?<br />
48|<br />
Balanceakt Das Duo Magmanus aus Schweden scheint in „Attached“ die Gesetze der Schwerkraft auszuhebeln.<br />
Jahrmarktzirkus<br />
Eine einzigartige Welt aus Zirkus, Marionetten,<br />
Objekttheater und Tanz –<br />
kurz: ein Abbild ihres gemeinsamen<br />
künstlerischen Werdeganges schaffen<br />
der Artist Laurent Cabrol und die Kostümbildnerin<br />
Elsa De Witte in „Petit<br />
Théâtre de Gestes“. Gerade einmal 100<br />
Personen finden Platz in dem kleinen<br />
Zelt.<br />
Mit dem „Concerto pour deux<br />
Clowns“ sind Les Rois Vagabonds zu<br />
Gast. Unter dem Schein eines Lusters<br />
spielen Julia Moa Caprez und Igor Sellem<br />
ihr Konzert. Die Liebe zur Klassik<br />
vereint das ungleiche Paar – vereint<br />
sie als Musiker, Akrobaten und Mimen,<br />
die ihr Publikum im Rhythmus von<br />
Ravels Bolero zum Lachen und Weinen<br />
hinreißen.<br />
termine<br />
Die Jubiläumsausgabe des Winterfest findet<br />
zwischen 25. November und 6. Jänner im<br />
Salzburger Volksgarten statt.<br />
Foto: Alex Hinchcliffe
!ticket highlights<br />
November<br />
Genüsslichkeiten<br />
Im einzigartigen Ambiente des nostalgischen Spiegelpalastes<br />
genießen Sie ein exquisites Vier-Gang-Gourmet-Menü, bereits<br />
zum dritten Mal kreiert von Haubenkoch Toni Mörwald.<br />
Abgerundet wird der wundervolle Abend durch ein atemberaubendes<br />
Showprogramm mit genialen Artisten, brillanten<br />
Künstlern, albernen Komödianten und einer fantastischen<br />
Band. Die Wiener PALAZZO-Gäste erwartet eine Weltpremiere:<br />
Mondän, zeitlos, ein bisschen verrucht und voller exquisiter<br />
Sinnesfreuden präsentiert „Genüsslichkeiten“ das Nachtleben<br />
der Wiener Bohème – wie es war, wie es ist, wie es sein<br />
könnte … Im Mittelpunkt des Geschehens steht Monsieur<br />
Joy, ein Bonvivant im besten Alter. Als strahlend funkelnder<br />
Solitär des Abends ihm gegenüber seine Muse:<br />
Chris – Chansonette, formidable Tänzerin und zugewandte<br />
Gastgeberin …<br />
ab 12. November, Spiegelpalast im Wiener Prater<br />
Hairless Toys<br />
Ohne professionelle Gesangserfahrung gründete Róisín mit<br />
Mark Brydon 1994 die mittlerweile legendäre Dance-Kombo<br />
Moloko. Gemeinsam erschafften sie Ohrwürmer wie<br />
„Sing It Back“ und „The<br />
Time is Now“, die heute<br />
noch jedes Tanzbein ins<br />
Schwingen bringen. Vier<br />
Moloko-Alben später<br />
erschien das umjubelte<br />
Solo-Debüt „Ruby Blue",<br />
es folgte „Overpowered".<br />
Ganze acht Jahre hat sie<br />
uns nun auf ein neues<br />
Album warten lassen, seit<br />
Mai ist es da: „Hairless<br />
Toys“!<br />
13. November, MuseumsQuartier Wien (Halle E)<br />
50|<br />
Palazzo<br />
Róisín Murphy<br />
Cirque du Soleil<br />
Varekai<br />
Das Unmögliche<br />
wird möglich in der<br />
magischen Welt<br />
von „Varekai“, der<br />
fesselnden Arena-<br />
Produktion von Cirque<br />
du Soleil. Die<br />
Mysterien des Universums<br />
und der<br />
menschlichen Vorstellungskraft<br />
spiegeln<br />
sich in spannungsgeladenen<br />
Traumsequenzen<br />
aus Dramatik und<br />
Akrobatik: Auf dem<br />
Gipfel eines Vulkans,<br />
tief in<br />
einem Wald voller<br />
Magie, beginnt<br />
eine außergewöhnliche<br />
Welt. Eine<br />
farbenprächtige Welt, in der alles möglich ist. Die Welt<br />
von Varekai. Vom Himmel schwebt ein Mann. Sein Fallschirm<br />
lässt ihn sanft zu Boden gleiten. Er ist allein. Die Geschichte<br />
von Varekai beginnt. Ein Abenteuer mit magischen<br />
Momenten, unglaublichen Begegnungen und fantastischen<br />
Kreaturen. Ein Abenteuer am Rande der Zeit.<br />
4. bis 29. November in Wien und Innsbruck<br />
Support: New Years Day<br />
Er wurde während düsterer Séance-Sitzungen unzählige<br />
Male zurückbeschworen – auf seinem neuen Album erlebt<br />
er heute eine echte Wiedergeburt. Mit „The Pale Emperor“<br />
liefert Marilyn Manson nun eines der stärksten, vielleicht<br />
sogar das stärkste Album überhaupt ab, eine schonungslos<br />
ehrliche und hochexplosive Songsammlung, die es in ihrer<br />
Detailverliebtheit mit Leichtigkeit mit seinem ’98er-Meisterwerk<br />
„Mechanical Animals" aufnehmen kann!<br />
Marilyn Manson<br />
13. November, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer
Fotos: Palazzo Wien (Palazzo), Martin Girard (Crique du Soleil), Jiro Schneider (Marilyn Manson), FMS (Roisin Murphy), Live Nation (Gigi D’Alessio), Ash Newell Photography (Whitesnake), Rockhouse (Therapy? / The Fratellis), Ben Leitner Photography (Virginia Ernst), Milica Theessink (Hans Theessink)<br />
Malaterra World Tour<br />
Gigi D’Alessio ist ein italienischer Sänger, mit „Passo dopo passo“ gelangt er 1995 zu<br />
nationalem Ruhm. 1998, sein Sommerkonzert im Stadion San Paolo zieht mehr Zuschauer<br />
an als wenige Tage zuvor Robbie Williams. Bei einem Auftritt im albanischen<br />
Tirana sollen sich sogar 250.000 Personen versammeln, in New York spielt er im ausverkauften<br />
John F. Kennedy Center. Nun, nach den erfolgreichen Konzerten in den<br />
letzten Monaten in den USA und Südamerika ist es nun so weit. Gigi D’Alessio<br />
kommt im Rahmen seiner „Malaterra World Tour <strong>2015</strong>“ auch nach Österreich und<br />
stellt sein neues Album „Malaterra“ vor. Der Albumtitel ist zugleich der Soundtrack<br />
eines Dokumentarfilms und ein Roman, bei dem Gigi D’Alessio mitwirkte.<br />
12. November, MuseumsQuartier Wien (Halle E)<br />
Whitesnake<br />
19. November, Planet.tt. Bank Austria Halle Gasometer<br />
Therapy? / The Fratellis<br />
Disquiet / Eyes Wide, Tongue Tied<br />
Beeinflusst von Bands wie Big Black, Snuff oder Hüsker<br />
Dü werden Therapy? 1990 in Nordirland gegründet,<br />
schon mit ihrer ersten Single „Meat Abstract“ finden sie<br />
sogar in John Peel von Radio 1 einen großen Befürworter,<br />
mit ihrem Album „Troublegum“ gehen sie international<br />
durch die Decke. 20 Jahre später erscheint nun „Disquiet“!<br />
Nachdem sich The Fratellis 2009 überraschend<br />
getrennt hatten, schloss man sich 2012 wieder zusammen<br />
und legte auch ein neues Album vor. Im August diesen Jahres folgte Album #4<br />
und nun ihre einzige Österreich-Show!<br />
1. und 24. November, Salzburger Rockhouse<br />
Mit Ian Siegal<br />
Die beiden Blues-&-Roots-Künstler von Weltformat,<br />
Hans Theessink und Ian Siegal, verbindet bereits<br />
eine längere Bekanntschaft. Theessinks Vorzüge<br />
kennt man auf der ganzen Welt: eine sonore Stimme,<br />
Texte mit Aussage, Gespür für Melodien, eine<br />
zurückhaltende, aber feinnervige und sensible Instrumentierung.<br />
Siegal ist ein britischer Draufgänger<br />
und nicht nur für das renommierte Musik-Magazin<br />
MOJO einer der „innovativsten und talentiertesten<br />
Blues-Musiker des Planeten“ …<br />
25. und 26. November, Wiener Metropol und Bühne im Hof<br />
Hans Theessink<br />
Gigi D’Alessio<br />
The Purple Tour; Support: The Dead Daisies<br />
David Coverdale ist sicher ein wahrer Meister seines Faches. Wie kein anderer<br />
schafft er es mühelos, dem Hard Rock die richtige Mischung Blues<br />
einzuhauchen und einen Gesangsstil zu prägen, der seinesgleichen sucht.<br />
Als Sänger von Deep Purple hat er sich einen Namen gemacht, als Frontman<br />
von Whitesnake ist er schon zu Lebzeiten unsterblich geworden.<br />
Songs wie „Fool For Your Loving“, „Here I Go Again“ und „Ready An’ Willing“<br />
hat wohl jeder echte Rockfan sofort im Ohr. Und dass Größen wie<br />
Jon Lord, Ian Pace, Steve Vai, Tommy Aldridge und Michael Schenker immer<br />
wieder für den genialen Shouter spielten, sagt wohl einiges aus!<br />
Virgina Ernst<br />
Mit Band<br />
Virginia Ernst ist vom österreichischen<br />
Musikhimmel nicht mehr wegzudenken!<br />
Sie hat sich seit Sommer 2014<br />
mit ihren tollen Songs, wie „Rockin“,<br />
„Soldier“ und auch ihrer letzten Single<br />
„Kiss“ in die Herzen der Österreicher<br />
gesungen! Mit ihrer Band, die von Beginn<br />
weg wie ein Felsen hinter ihr<br />
steht, macht sie Musik vom Feinsten!<br />
Sie wird im Chaya Fuera nicht nur ihre<br />
bekannten Songs, sondern auch ganz<br />
neue, die eine ganz andere Seite von<br />
ihr zeigen werden, präsentieren! Man<br />
darf gespannt sein!<br />
20. November, Chaya Fuera<br />
| 51
!ticket live<br />
Alles fließt<br />
Das junge Wiener Label Panta R&E erinnert an das rebellische gallische<br />
Dorf aus „Asterix“: Dort werden die Römer auseinandergenommen,<br />
hier normierte Strukturen der Rockmusik. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
Der Name des Labels lässt sich<br />
auf Heraklits Aphorismus<br />
„panta rhei“ („alles fließt“) zurückführen:<br />
„Veränderungen sind bei<br />
progressiver Gitarrenmusik essenziell,<br />
sowohl rhythmisch als auch harmonisch“,<br />
begründet A&R Jonathan Gabler<br />
die stilistische Konsistenz des Bandangebots.<br />
Gerade die beiden Zugpferde im<br />
Stall – die formidablen Mother’s Cake<br />
sowie die drei Droogs von MILK+ – gelten<br />
schon länger als Aushängeschild heimischer<br />
Rockmusik, und das nicht nur<br />
von internationalem Format, sondern<br />
auch mit einer gehörigen Portion „Mindfuck“.<br />
„Uns geht es um moderne und<br />
progressive Gitarrenmusik, Rock mit einem<br />
gewissen ,Klescha‘, wie der Wiener<br />
sagen würde“, heißt es vonseiten des Labels<br />
– und tatsächlich: So eigenständig<br />
die Schützlinge auch sein mögen, so eint<br />
sie doch der Wahnwitz. Mit „Love the<br />
Filth“ gelang Mother’s Cake eine dreckige<br />
Jam-Orgie, die sich unweigerlich durch<br />
die Gehörgänge in Herz und Hirn fräst;<br />
In ein normiertes Mieder zwängen lassen<br />
sich aber auch die beiden aktuellen Veröffentlichungen<br />
–„Glass Bones“ der Wiener<br />
Lausch und „Para Solem“ der Linzer<br />
Parasol Caravan – nicht.<br />
Alles fließt<br />
Wären sie beide – um auf den Labelnamen<br />
anzuspielen – Gewässer, welche wären<br />
sie wohl? „,Glass Bones‘ wäre ein<br />
aufgewühltes Meer – voller Untiefen,<br />
52|<br />
Gräben und Riffe, und das alles bei recht<br />
rauem Seegang“, grübelt Jonathan Gabler,<br />
tut dabei ein paar gemütliche Paddelschläge<br />
in seinem knallorangen Gummiboot<br />
am Nepomukteich. Hinter uns<br />
liegt die Bühne des „Lake On Fire“-Festivals,<br />
Parasol Caravan spielen gerade<br />
„Take Off“ von ihrem neuen Album.<br />
„,Para Solem‘ gleicht am ehesten einem<br />
reißenden Lavastrom: Brennende Leidenschaft,<br />
unerwartete Wendungen und<br />
explosive Ausbrüche, eine ganze Menge<br />
schwarzer Rauch“, gerät er ins Schwärmen<br />
– und wahrlich: Das Sonnenfahrtskommando<br />
ist merklich spürbar, nicht<br />
nur weil es in Waldhausen gerade sommerliche<br />
40 Grad hat.<br />
A Wild Dance With …<br />
Mother’s Cake befinden sich<br />
nach ihrer Tour mit Limp Bizkit<br />
noch am Adrenalin-Trip,<br />
Lausch und Parasol Caravan<br />
stellen ihre neuen Alben vor.<br />
Leidenschaft<br />
Die Leidenschaft, das kreative<br />
Denken, das die einzelnen<br />
Künstler eint, ist aber auch dem<br />
Label selber immanent, im<br />
„Gabler-Komplex“ im 23. Wiener<br />
Gemeindebezirk. Hier laufen<br />
alle Fäden zusammen, hier wird<br />
geprobt und aufgenommen, hier<br />
entstehen die Ideen zum kunstfertigen<br />
In-Szene-Setzen: Aufmachung<br />
der Alben, Videos, Marketing:<br />
„Man brennt natürlich noch ein paar<br />
Lumen heller für eine Band, wenn man<br />
die Zusammenarbeit auf vielen Ebenen<br />
intensiviert.“ Was natürlich nicht heißt,<br />
dass sich Vater und Sohn Gabler „überall<br />
einmischen“. Mit „Hilfe zur Selbsthilfe<br />
ist ein gutes Stichwort“ schließt Jonathan<br />
Gabler das Gespräch, und legt gekonnt<br />
am Ufer an. „Panta rhei!“, grüße ich zum<br />
Abschied.<br />
termine<br />
Ende November stellt Panta R&E in der<br />
Wiener ((szene)) seine Künstler vor:<br />
20. November: Solar Blaze, Palindrome,<br />
MILK+, Parasol Caravan<br />
29. November: She and the Junkies, Lausch,<br />
Dewolff, Mother’s Cake<br />
Foto: Markus Kapeller und Panta R&E
Das haben Sie von der Nr. 1!<br />
POWER SERVICE<br />
*ausgenommen Stein-, PVC- und Metall-Arbeitsplatten<br />
FINANZIERUNG<br />
Bleiben Sie finanziell unabhängig.<br />
Entscheiden Sie die Höhe Ihrer monatlichen Rückzahlung<br />
durch flexible Laufzeiten.<br />
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Mit der zusätzlich erhältlichen Media Markt Garantie<br />
Plus verlängern Sie den Garantie-Zeitraum Ihres Produkts.<br />
MONTAGE<br />
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fachmännisch an. Zuverlässig und günstig.<br />
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Einbau-/Unterbaugeräten inkl. Ausschnitt des Kochfeldes<br />
oder Anpassung des bereits vorhandenen Ausschnitts*,<br />
Einweisung zur Bedienung des Gerätes.<br />
REPARATUR<br />
Wir beraten Sie, ob sich die Reparatur lohnt. Und falls<br />
ja, reparieren unsere Fachwerkstätten Ihr Gerät schnell<br />
und zu fairen Preisen. Auch, wenn Sie es nicht bei uns<br />
gekauft haben.<br />
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Defektes Gerät? Egal wo Sie es gekauft haben, wir unterstützen<br />
Sie bei der Durchsetzung Ihrer Hersteller-Garantieansprüche.<br />
LIEFERUNG<br />
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zu Ihnen nach Hause. Und die Verpackung nehmen<br />
wir selbstverständlich mit.<br />
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Unsere Fachberater beraten Sie gerne und finden individuell für Sie die passende und günstige Lösung. mediamarkt.at/service<br />
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MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. (ar)<br />
Bloc Party – Hymns<br />
Psychedelisch, catchy, melodisch, abwechslungsreich.<br />
Die Indierock-Band aus<br />
England hat’s wieder drauf!<br />
Silbermond – Leichtes Gepäck<br />
Ja, die vier von Silbermond gibt es noch<br />
immer. Nach drei Jahren und mit neuer<br />
Energie melden sie sich jetzt zurück.<br />
ROD STEWART<br />
Another Country<br />
Das Album beginnt mit einem Country-<br />
Folk-angehauchten Song mit starkem<br />
Beat, in dem der als Gigolo bekannte<br />
Superstar erklärt, was Liebe<br />
heißt: Sie ist geduldig, ehrlich, verrückt<br />
und kennt keine Grenzen.<br />
„Love Is“ geht schon mal richtig ins<br />
Ohr und lässt gute Laune auf dem<br />
Album vermuten. Heulende Gitarren<br />
ertönen auf Song Nummer 2 „Please“.<br />
Stewart lässt sich dabei völlig in<br />
70er-Jahre-Rock fallen, die poplastige<br />
Note, für die er bekannt ist,<br />
spart er aus. Generell experimentiert<br />
der mittlerweile 70-Jährige<br />
ganz schön herum, panscht verschiedene<br />
Stilrichtungen zusammen:<br />
Bei „Love And Be Loved“<br />
schwingt man plötzlich zu Reggae,<br />
einen Song später wieder zu irischem<br />
Folk. Ein wahlloses Durcheinanderwürfeln<br />
oder doch alles nach<br />
Plan? So wie man Stewart kennt,<br />
möchte er uns ein bisschen fordern,<br />
hie und da aus dem Folk-Konzept<br />
rausschmeißen. Ab der Mitte des<br />
Albums schlägt die „Happy“-Stimmung<br />
des Ablums in trauriges Zurückblicken,<br />
Schmerz und langsame<br />
Lovesongs um. Natürlich darf bei<br />
Rod Stewart auch ein „Drinking<br />
Song“ nicht fehlen. Fröhlicher<br />
schließt das Album. Für das viele<br />
Gefühl, die Nostalgie, eingepackt in<br />
ein breites musikalisches Repertoire,<br />
und das abwechslungsreiche Klangerlebnis<br />
gibt es zwei Daumen hoch.<br />
(ar)<br />
Clueso – Stadtrandlichter LIVE<br />
Der deutsche Multimusiker startet solo<br />
durch. Auf der Platte gibt es Clueso noch<br />
einmal als Band zu hören.<br />
ZOË – debut<br />
Ganz Österreich ist jetzt verrückt nach<br />
den französischen Songs der 18-Jährigen.<br />
Unser Fazit: Ja eh!<br />
Ellie Goulding – Delirium<br />
Internationaler Sound mit Hitcharakter. Ellie-Fans<br />
werden auch ihr drittes Album<br />
lieben.<br />
54|<br />
SEAL<br />
Wir verlosen<br />
3 CDs von Seal,<br />
weitere Infos unter<br />
www.ticketmagazin.com<br />
7<br />
Die letzten Jahre trat Seal weniger<br />
durch seine Musik, dafür umso mehr<br />
an der Seite von Heidi-Klum und dem<br />
darauffolgenden medialen Trennungs-<br />
Hickhack auf der Bildfläche auf. Sieben<br />
Jahre war der britische Musiker mit<br />
dem deutschen Topmodel verheiratet,<br />
„7“ heißt auch sein neues Album. Wie<br />
könnte es auch anders sein, behandelt<br />
er hier das meistbesungene Thema<br />
überhaupt: Die große Liebe und wie<br />
sie in die Brüche geht. Die Enttäuschung<br />
und Verzweiflung darüber,<br />
dass nichts ewig hält, hört man schon<br />
auf den ersten zwei Songs „Daylight<br />
Saving“ und „Everytime I’m With<br />
You“ heraus. Die Lieder sind emotional,<br />
mit viel Herzschmerz gespickt,<br />
verzweifelt sucht man aber nach dem<br />
richtigen Funken, der wie in „Kiss<br />
From A Rose“ – Zeiten überspringt.<br />
Die zwei Tränendrüsennummern sind<br />
gefolgt von zwei beatlastigeren<br />
Songs „Life On The Dancefloor“ und<br />
„Padded Cell“, wo Seal ansatzweise<br />
versucht, von seinem 90er-Sound loszukommen<br />
und zeitgemäßere elektronische<br />
Klänge einzubauen. Sehr<br />
experimentierfreudig geht der 52-<br />
Jährige jedoch auch auf diesem<br />
Album nicht vor. Manche würden<br />
sagen, er entwickelt sich damit nicht<br />
weiter, manche mögen aber genau<br />
diese Treue zu seinem Stil. Stimmlich<br />
ist Seal so stark wie zuvor, die neuen<br />
Songs sind angenehm, nett, aber<br />
eben, bis auf ein paar funkigere<br />
Nummern, nicht einmalig. (ar)<br />
Fotos: Hersteller
ONE DIRECTION<br />
Made In The A.M.<br />
Jetzt bitte Taschentuch herauskramen<br />
und ganz tapfer sein: Die erfolgreichste<br />
Boyband seit den Backstreet<br />
Boys möchte nächstes Jahr eine<br />
etwas längere Pause einlegen,<br />
um solo richtig durchzustarten. Ob<br />
das eine gute Idee ist? Schließlich<br />
lehrt uns die Vergangenheit, dass<br />
nur wenige Boyband-Mitglieder ohne<br />
ihr Bubengespann erfolgreich<br />
sein können. Zum Beispiel Robbie<br />
Williams konnte sich mit seinem<br />
besonderen Charisma und seinem<br />
Talent für die Bühne von Take That<br />
emanzipieren. Und das obwohl<br />
Gary Barlow der Mastermind im<br />
Songwriting war. Heute geht die<br />
Band, nun zu dritt, wieder auf Tour,<br />
die Glanzzeiten sind jedoch vorbei.<br />
Wer der Glückliche Einzelstar von<br />
One Direction sein wird, steht noch<br />
in den Sternen. Am ehesten wäre<br />
das noch Louis Tomlinson, der übrigens<br />
demnächst Vater wird. Einer<br />
ist ja schon bereits im März <strong>2015</strong><br />
aus der Band ausgestiegen: Zayn<br />
Malik verließ die Gruppe aufgrund<br />
von persönlichen Problemen. Als<br />
Quartett ist 1D bislang jedoch genauso<br />
nachgefragt. Bevor sich Fans<br />
mit der vorübergehenden Auflösung<br />
abfinden müssen, gibt es aber auch<br />
eine gute Nachricht: Vor der Pause<br />
kann noch so richtig dahingeschmachtet<br />
werden. Die Singles<br />
„Perfect“, „Infinity“ und „Drag Me<br />
Down“ zeigen schon die Richtung,<br />
in die es gehen wird. (ar)<br />
!ticket media<br />
GNACKWATSCHN<br />
Im Talon<br />
„Wir haben uns die Hörner abgestoßen<br />
in den letzten Jahren“, heißt<br />
es einleitend, und tatsächlich: Die<br />
jungen Steirer haben sich seit ihrem<br />
Debüt gewaltig gemausert, präsentieren<br />
sich am Zweitling souverän<br />
und variabel – Flügelhörner, Jazzposaunen<br />
und Klavier inklusive. Auch<br />
textlich ist man keine reine Spaßpartie<br />
mehr, sondern nachdenklich, sozialkritisch.<br />
Wenn Bengel flügge<br />
werden! (sb)<br />
SCHERZ&SCHUND<br />
Neuerscheinungen<br />
In der Wiener Fabrik gibt’s Bier, in<br />
der aus Linz – benamst mit „Scherz<br />
& Schund“ – Sachen zum Lachen.<br />
Hier wird der feinsinnige, bissige<br />
Strich von Gerhard Haderer in jedweder<br />
Form verlegt, am prominentesten<br />
freilich seine allmonatlichen<br />
MOFF.-Schundhefterl, die Piccolos<br />
mit dem Bul, den Kiberern und natürlich<br />
dem Novak. Letzterer veröffentlichte<br />
bekanntlich letztes Jahr<br />
seine Aufzeichnungen, die von Ferry<br />
Öllinger kongenial interpretiert wurden.<br />
Nun erscheint das neue Jahrbuch<br />
mit den besten Haderer-Zeichnungen<br />
aus diesem Jahr – darunter<br />
seine Papst-Widmung und seine<br />
Reaktion auf die Anschläge auf die<br />
Zeitungsredaktion von Charlie Hebdo.<br />
Zu finden ist hier aber auch ein<br />
Ausschnitt der soeben bei Scherz &<br />
Schund erschienenen Paarsatire von<br />
Eva Deutsch (FM4) und David Pfister<br />
(Neigungsgruppe Sex, Gewalt &<br />
gute Laune), „Sonja und Bernd in<br />
Thailand“, für die Gerhard Haderer<br />
Illustrationen stellte. Kurzweilig<br />
wird hier der Trip eines Langzeitpärchens<br />
nach Fernost beschrieben,<br />
und ja, selbst die Urlaubsidylle<br />
kann nicht verschleiern, dass beide<br />
einen gewaltigen Poscher und vermutlich<br />
nicht nur ein Alkoholproblem<br />
haben. Ein anderes Problem,<br />
nämlich mit der Schamgrenze, hat<br />
hingegen der großartige Oliver Ottitsch,<br />
der mit „Endlich ausrasten“<br />
seine härtesten Cartoons präsentiert.<br />
Oida! (sb)<br />
JUSTIN BIEBER<br />
Purpose<br />
Mit der Single „What Do You Mean“<br />
meldete sich der sich im Erwachsenwerden<br />
befindende Bubistar bereits<br />
Ende August zurück: Mit einem Mix<br />
aus Elektro, Pop und zarter Bieber-<br />
Stimme schaffte er es auch in Österreich<br />
auf die Spitze der Charts. Erst<br />
mit 21 Jahren hat er jetzt Album<br />
Nummer 4 im Kasten. Dafür arbeitete<br />
er mit den ganz Großen zusammen:<br />
Skrillex, Kanye West und Rick<br />
Rubin. (ar)<br />
| 55
!ticket media<br />
Flotter Dreier<br />
„Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann“, meinte<br />
Jacques-Yves Cousteau. Wie richtig der berühmte Meeresforscher lag, zeigen drei<br />
Games, die uns als November-Highlights ins Netz gegangen sind. TEXT: JOACHIM SCHMIDA<br />
Auch Jo<br />
ist ein<br />
Nachfahre<br />
eines<br />
Seefahrers.<br />
Deswegen<br />
auch der<br />
Bart.<br />
Uncharted: The Nathan Drake Collection Publisher: SCEI | Plattform: PS4<br />
Plus: „Sic Parvis Magna“ („Großes aus kleinen Ursprüngen“) ist im Ring unseres<br />
Hauptprotagonisten Nathan Drake eingraviert. Kaum ein anderer Spruch könnte die<br />
Uncharted-Saga besser beschreiben, denn als der erste Teil vor genau 8 Jahren erschienen<br />
ist, konnte noch keiner erahnen, was für ein großartiges Abenteuer daraus entstehen<br />
sollte. Nun haben wir die Möglichkeit, alle drei Titel (erneut) zu zocken – und<br />
das in 1080p, bei 60 fps sowie mit verbesserten Texturen und Lichteffekten.<br />
Minus: Alleine beim Debüt, „Uncharted: Drakes Schicksal“, ist der Mix an Kletterpassagen,<br />
Action-Sequenzen und kleineren Puzzles noch nicht ganz ausgereift.<br />
Ebenso wäre es schön gewesen, wenn Naughty Dog den Vita-Ableger mit reingepackt<br />
hätte.<br />
Fazit: Falls es wirklich stimmt, dass ganze 80 Prozent der PS4-Besitzer<br />
bisher noch nie ein Uncharted gespielt haben, dann war der<br />
Release der „Nathan Drake Collection“ schon längst überfällig. Wie<br />
kaum einem anderen Titel gelingt es dem Epos, Blockbuster-Kino<br />
und Action-Adventure kongenial zu verbinden.<br />
Forza Motorsport 6 Publisher: Microsoft | Plattform: Xbox One<br />
Plus: 10 Jahre hat die Forza-Reihe mittlerweile auf dem Buckel. Der nun veröffentlichte<br />
Xbox-One-Exklusiv-Edel-Racer ist des Jubiläums mehr als würdig. Das Fahrgefühl<br />
ist grandios, der Umfang enorm und die Grafik wahrlich beeindruckend.<br />
Minus: Etwas Feinschliff in puncto Kollisions-Sound (könnte opulenter<br />
sein) und Karriere-Mode (könnte mehr Story bieten) hätte<br />
das gelungene Rennpaket komplettiert.<br />
Fazit: Forza 6 ist der zum Spiel gewordene Traum aller Benzinbrüder<br />
und PS-Schwestern – darüber hinaus ganz ohne Schadstoffausstoß!<br />
gameboy JO<br />
Spielwiese<br />
Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine<br />
Auswahl der besten Konsolenspiele vor.<br />
Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!<br />
56|<br />
Pro Evolution Soccer 2016<br />
Publisher: Konami | Plattform: PS4, PS3, PC, Xbox One, Xbox 360<br />
Plus: Immer wieder, immer wieder … oder besser: Alle Jahre wieder kommt es zum<br />
Duell FIFA vs. PES. Beide haben Neuerungen und Optimierungen am Start. Doch gebührt<br />
Konami heuer allerhöchster Respekt. Die Kult-Fußballsimulation ist wieder auf<br />
Augenhöhe mit FIFA. Mehr noch: Für all jene, die das authentische, temporeiche und<br />
vor allem flüssige Spiel ums runde Leder bevorzugen, ist heuer PES<br />
eindeutig die bessere Wahl.<br />
Minus: Bei Lizenzen und Aufmachung lässt man nach wie vor<br />
Punkte liegen.<br />
Fazit: PES ist wieder zur echten FIFA-Alternative avanciert.<br />
#Frankreichwirkommen!<br />
Fotos: Hersteller
Mit dem neuem<br />
Fan-Ticket zum Test gegen die Schweiz<br />
Jetzt Tickets checken!<br />
!ticket service<br />
Foto: GEPA-pictures.com<br />
Zum Abschluss des Länderspieljahres<br />
spielt das Nationalteam am<br />
17. 11. in Wien ein freundschaftliches<br />
Länderspiel gegen die Schweiz.<br />
Der ÖFB bietet seinen Fans Tickets<br />
zu ermäßigten Preisen zwischen 8,–<br />
und 40,– Euro an. Gemeinsam mit<br />
dem Ticketing Partner oeticket.com<br />
präsentiert der ÖFB erstmalig für<br />
den Test gegen die Schweiz ein neues<br />
Fan-Ticket. Dieses ist mit einem besonderen<br />
Motiv versehen und soll<br />
für alle Fußballfans ein Erinnerungsstück<br />
an das jeweilige Spiel sein.<br />
Pro Spiel wird es jeweils ein eigenes<br />
Motiv auf dem Ticket geben – und<br />
wird die Fans keinen Euro mehr<br />
kosten. Das Fanticket gegen die<br />
Fans Wo sind die<br />
wahren Fans zu<br />
Hause? Natürlich<br />
im Fußball! Jetzt<br />
daher schnell sichern:<br />
Die besonderen<br />
Fan-Tickets<br />
von oeticket.com!<br />
Schweiz enthält das Motiv des Nationalteams<br />
in Schweden nach der<br />
erfolgreichen Qualifikation zur<br />
UEFA EURO 2016. Erhältlich sind<br />
die Tickets ausschließlich im ÖFB<br />
Online Ticket Shop unter<br />
http://www.oefb.at/tickets oder<br />
über die ÖFB Ticket Hotline unter<br />
(01) 96096 555.<br />
Per Bahn zum Spiel<br />
ASM, das Reisebüro des ÖFB, bietet<br />
allen Fans aus den Bundesländern<br />
ein attraktives Reiseangebot inklusive<br />
Bahnticket, Ticket für das Spiel<br />
gegen die Schweiz und Nächtigung<br />
im 4*-Hotel ab EUR 99,00 pro<br />
Person an! Buchbar ist dieses<br />
Package unter www.asm.travel.<br />
| 57
!ticket spaß<br />
Austro-Lolita<br />
Wenn ich Zoe Straub wäre, hätte ich<br />
im Leben viel Spaß, denn meine Geburtstagstorte<br />
würde gerade mal von<br />
18 Kerzen erhellt werden, und ich<br />
könnte Musikjournalisten in meinem<br />
Alter an Jane Fonda und Brigitte Bardot<br />
erinnern und so begeistern, dass<br />
bei den Zeitungsartikeln die Worte<br />
Flügel bekämen und ich als österreichische<br />
Lolita für ein gründliches Gesabbere<br />
verantwortlich wäre. Wenn<br />
ich Zoe Straub wäre, dann hätte ich<br />
trotz meiner Jugend schon drei Wochen<br />
lang einen Nummer-1-Hit in den<br />
Austro-Charts gehabt und soeben<br />
STARREBUS<br />
7+<br />
(1,5 x 2) x<br />
meine erste CD („debut“) auf den<br />
Markt gebracht. Außerdem würden<br />
mich die Kameras lieben, und ich<br />
könnte als ORF-„Vorstadtweib“ oder<br />
auch in mehrteiligen Fernsehkrimis für<br />
Furore sorgen.<br />
French Kisses<br />
Wenn ich Zoe Straub wäre, dann hätte<br />
ich schöne, lange, kraftvolle Beine für<br />
einen festen Stand im Leben und einen<br />
leuchtend roten Mund, der wie<br />
gemacht ist für das Französische, das<br />
in den neuen Liedern ihre Sprache ist.<br />
Die Jugend hat, so weiß ich heute,<br />
SEX SELLS Georg Biron<br />
sehr oft einen riesengroßen<br />
Vorteil: Sie gestattet<br />
den tiefen Glauben an sich selbst, den<br />
betörenden Glauben an das eigene<br />
Glück und den fröhlichen Glauben an<br />
die Geradlinigkeit von Lebenswegen.<br />
Im Laufe der Jahre aber müssen Jugendträume<br />
oft dran glauben und<br />
lösen sich auf wie ein dichter Nebel.<br />
Dann stellt sich heraus, dass erhörte<br />
Gebete manchmal ein viel zu schweres<br />
Gepäck für eine Menschenseele<br />
sind. Ja: Wenn ich Zoe Straub wäre …<br />
Aber Tatsache ist: Ich bin nicht einmal<br />
noch ich.<br />
=?<br />
Raten und gewinnen!<br />
!ticket sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Was könnte hiermit gemeint sein?<br />
Die Auflösung unseres letzten Rebus war „Hahnenkammrennen”. Zu gewinnen gibt es ein !ticket-Überraschungspaket.<br />
Weitere Gewinnspiele gibt es auf den Seiten 26, 27, 32 und 54. Infos & Teilnahmebedingungen finden Sie<br />
unter www.ticketmagazin.com.<br />
Wir freuen uns auch über Postkarten: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn,<br />
Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 23. November <strong>2015</strong>.<br />
Das nächste !ticket erscheint am 30. November <strong>2015</strong>.<br />
LASTNEWS<br />
Kurz vor Druck der aktuellen Ausgabe erreicht uns noch folgende Newsmeldung: Iron<br />
Maiden und Rammstein werden das Rock In Vienna 2016 headlinen. Jenes wird erneut<br />
auf der Wiener Donauinsel ausgerichtet, als Termin wurde der 3. bis 5. Juni kommuniziert.<br />
66|<br />
Fotos: moff, fotolia, beigestellt
Die beste Zugabe:<br />
der Heimweg.<br />
Ihr Ticket wird zum Fahrschein: Denn die Eintrittskarten für viele Veranstaltungen<br />
in Wien gelten gleichzeitig als Netzkarten für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Und<br />
zwar zwei Stunden vor bis sechs Stunden nach Beginn. www.wienerlinien.at
präsentiert<br />
HIGHLIGHTS<br />
KAYA YANAR<br />
„Planet Deutschland“<br />
MICHAEL<br />
MITTERMEIER<br />
„Wild“<br />
01.– 05.02.’16 Wien, Globe<br />
„Wild“<br />
01<br />
01 05.02.’16 Wien, Globe<br />
13.10.’16 Graz, Stadthalle<br />
BÜLENT CEYLAN<br />
„Haardrock“<br />
04.+05.03.’16 Wien, Stadthalle F<br />
08.04.’16 Salzburg, Arena<br />
09.04.’16 Linz, Tips Arena<br />
10.04.’16 Graz, Stadthalle<br />
27.04.’16 Wien, Globe Theater<br />
28.04.’16 Graz, Orpheum<br />
29.04.’16 Leonding, Kürnberghalle<br />
HAGEN RETHER<br />
„Liebe“<br />
07.+09.03.’15 Wien,<br />
Konzerthaus, Mozart Saal<br />
08.03.’15 Graz, Orpheum<br />
10.03.’15 Salzburg, Republic<br />
11.03.’15 Linz, Posthof<br />
„Leben mit dem Isarpreiß“<br />
HARRY G<br />
06.11.’15 Graz, Stadthalle<br />
07.11.’15 Innsbruck, Olympia halle<br />
03.12.’15 Wien, Stadthalle D<br />
04.12.’15 Linz, Tips Arena<br />
Neues Programm „KRONK“:<br />
26.01.’17 Graz, Stadthalle<br />
29.01.’17 Salzburg, Arena<br />
STEFFEN HENSSLER<br />
„Hamburg – New York – Tokio –<br />
meine<br />
kulinarische<br />
Weltreise“<br />
29.11.’15 Wien, Stadthalle F<br />
30.11.’15 Graz, Stadthalle<br />
NEU: „Henssler tischt auf ... !“<br />
19.11.’16 Linz, Tips Arena<br />
20.11.’16 Graz, Stadthalle<br />
21.+22.11.’16 Wien, Stadthalle F<br />
„Der Körpersprache-Code“<br />
THORSTEN<br />
HAVENER<br />
DR. ECKART VON<br />
HIRSCHHAUSEN<br />
„Wunderheiler“<br />
12.04.’15 Wien, Stadthalle F<br />
13.04.’15 Graz, Stadthalle<br />
15.03.’16 Wien, Stadtsaal<br />
16.03.’16 Graz, Orpheum<br />
18.03.’16 Leonding, Kürnberghalle<br />
19.03.’16 Salzburg, Republic<br />
PAUL PANZER<br />
„Invasion der Verrückten“<br />
01.+02.04.’16 Wien, Stadthalle F