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HausAufgaben in Barkenberg | 10. - 20. Juni 2015 | Dokumentation

Die Werkstatt kompakt in Bild und Text auf 84 Seiten

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<strong>HausAufgaben</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong><br />

<strong>Dokumentation</strong> der Auftaktwerkstatt zur Zukunft<br />

von E<strong>in</strong>familienhausgebieten der 1950er bis 1970er Jahre<br />

<strong>10.</strong> — <strong>20.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong>


<strong>HausAufgaben</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong><br />

<strong>Dokumentation</strong> der Auftaktwerkstatt<br />

zur Zukunft von E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

der 1950er bis 1970er Jahre<br />

<strong>10.</strong> — <strong>20.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong>


Inhalt<br />

EINFÜHRUNG<br />

S. 4 Vorwort<br />

Zukunft f<strong>in</strong>det statt<br />

S. 6 <strong>HausAufgaben</strong><br />

E<strong>in</strong> Kooperationsprojekt<br />

HINTERGRUND<br />

S. 10 Querdenken und Experimentieren<br />

Der Projektaufruf der Regionale 2016<br />

S. 14 Innen Leben - Neue Qualitäten entwickeln<br />

Alternde Wohngebiete werden zukunftsfit<br />

S. 16 <strong>HausAufgaben</strong> im Münsterland<br />

Die Werkstattreihe<br />

S. 50 (M)E<strong>in</strong>familienhausgebiete<br />

Erfahrungen aus der kommunalen Praxis<br />

S. 52 WIR ist MEHR!<br />

Workshop #2 mit: Stiftung Freizeit<br />

S. 58 Häusercheck — Entdecke die Möglichkeiten!<br />

Workshop #3 mit: e<strong>in</strong>sateam<br />

S. 64 Häusertalk<br />

AUSBLICK<br />

S. 66 Resümee<br />

ANHANG<br />

S. 70 Pressestimmen<br />

AUFTAKT<br />

S. 24 Die Vorgeschichte der Auftaktwerkstatt<br />

Von der Idee zur Programmierung<br />

S. 30 Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong><br />

Workshop #1 mit: Die Stadtdenkerei<br />

S. 74 Tipps zum Nachlesen<br />

S. 77 Die Zukunftsdenker<br />

S. 78 Partner<br />

S. 79 Impressum<br />

S. 36 Drei oder mehr Zukünfte für <strong>Barkenberg</strong><br />

Akademie der Szenarien mit: msa | münster<br />

school of architecture<br />

S. 46 Verlassen und verramscht<br />

Wenn ke<strong>in</strong>er Omas Haus will<br />

<strong>HausAufgaben</strong> <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> -<br />

Der Film unter www.hausaufgaben.ms


EINFÜHRUNG<br />

4 — 5


Vorwort<br />

Zukunft f<strong>in</strong>det statt<br />

Die „Neue Stadt Wulfen“, bekannter unter dem Namen Wulfen-<strong>Barkenberg</strong>,<br />

ist e<strong>in</strong> Ort, an dem schon sehr früh über Zukunft nachgedacht<br />

wurde. Anfang der 1960er Jahre für 50.000 E<strong>in</strong>wohner geplant, durch e<strong>in</strong>e<br />

ampelfreie, Fußgänger und Autoverkehr weitgehend trennende Infrastruktur<br />

gekennzeichnet und mit experimenteller Architektur wie „Metastadt“,<br />

„Habiflex“ oder „F<strong>in</strong>nstadt“ bestückt, war <strong>Barkenberg</strong> schon damals e<strong>in</strong> Modellprojekt für den<br />

modernen Städtebau. Bis heute prägen die <strong>in</strong>novativen Konzepte den Stadtteil und se<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner die als e<strong>in</strong>e geschlossene und e<strong>in</strong>geschworene Geme<strong>in</strong>schaft<br />

ihren Ort lieben, gestalten und beleben.<br />

Nicht alles, was e<strong>in</strong>mal als Zukunft gedacht wurde, ist e<strong>in</strong>getroffen. Die Nordwanderung<br />

des Bergbaus hat sich anders entwickelt. Mit 13.000 E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen und E<strong>in</strong>wohnern war<br />

Mitte der 1990er Jahre das Maximum der Entwicklung erreicht, bis heute sank die Bewohnerzahl<br />

auf 8.400. Über das Programm „Stadtumbau West“ hat die Stadt Dorsten <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit der LEG ab 2006 geme<strong>in</strong>sam mit den <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>ern etliche der<br />

entstandenen Missstände beseitigt. Viel wurde erreicht. Dennoch blieben lange Zeit e<strong>in</strong>ige<br />

der weitgehend stabilen Quartiere aussen vor: die großflächigen E<strong>in</strong>familienhausgebiete mit<br />

ihren sehr <strong>in</strong>dividuellen und räumlich differenzierten Patio-, Bungalow- und Reihenhäusern.<br />

Wie auch diese Teile von <strong>Barkenberg</strong>, die ebenfalls baulich und mit Blick auf die Bewohnerstruktur<br />

vor großen Veränderungsprozessen stehen, <strong>in</strong> die Zukunft transformiert werden können, darüber<br />

nachzudenken, wie sich die besondere gestalterische Qualität bewahren und mit den Anforderungen<br />

e<strong>in</strong>er demografiefesten und energetischen Sanierung verb<strong>in</strong>den lässt, dieser Aufgabe will<br />

sich die Stadt Dorsten nunmehr stellen. Und das natürlich geme<strong>in</strong>sam mit den Eigentümer<strong>in</strong>nen<br />

und Eigentümern sowie den Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern dieser Quartiere.<br />

Der Projektaufruf der Regionale 2016 „Innen Leben – Neue Qualitäten entwickeln“ kam daher<br />

für die Stadt Dorsten genau zum richtigen Zeitpunkt. Im Rahmen des europaweiten Ideenwettbewerbs<br />

EUROPAN 12 haben junge Architekten aus ganz Europa neue Ideen und Bilder für die<br />

Zukunft dieser E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhausgebiete aus den 1950er bis 1970er entwickelt. Und dabei<br />

auch aufgezeigt, dass der Weg <strong>in</strong> die Zukunft hier nur geme<strong>in</strong>sam mit den Eigentümern und<br />

Bewohnern beschritten werden kann. Mit der Werkstatt „<strong>HausAufgaben</strong> <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>“ haben<br />

wir nun daran angeknüpft und zusammen mit der Regionale 2016 und der Initiative StadtBaukultur<br />

NRW den wichtigen Dialog mit den <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>ern aufgenommen.<br />

Die Ergebnisse dieser Zukunftswerkstatt liegen nun vor und machen deutlich: Wir s<strong>in</strong>d auf<br />

dem richtigen Weg, aber dieser Dialog hat gerade erst begonnen! Bürgermeister Tobias Stockhoff<br />

und ich freuen uns auf die Fortsetzung. Unser Dank geht an alle Initiatoren und Beteiligten<br />

der Werkstatt und <strong>in</strong>sbesondere an die Studierenden des Department für Städtebau der<br />

msa | münster school of architecture, des Fachbereichs Architektur - Stadtplanung - Landschaftsplanung<br />

an der Universität Kassel und der Fakultät für Architektur an der Universität<br />

Innsbruck. Vor allem geht unser Dank an die <strong>Barkenberg</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger, die auch<br />

daran <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, dass <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> Zukunft immer wieder neu gedacht wird.<br />

Holger Lohse | Stadtbaurat Dorsten


6 — 7<br />

<strong>HausAufgaben</strong><br />

E<strong>in</strong> Kooperationsprojekt<br />

EINFÜHRUNG<br />

„<strong>HausAufgaben</strong> <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>“ ist der Auftakt e<strong>in</strong>er Werkstattreihe mit<br />

Hauseigentümern, Bewohnern und allen Interessierten, die über die Zukunft<br />

ihres eigenen Hauses und ihrer Nachbarschaft <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

der 1950er bis 1970er Jahre nachdenken und <strong>in</strong>s Gespräch<br />

kommen wollen. Die Idee wurde entwickelt durch die Büros IMORDE Projekt-<br />

& Kulturberatung GmbH, Münster/Berl<strong>in</strong> und modulorbeat – ambitious<br />

urbanists & planners, Münster. Die Werkstattreihe ist e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt<br />

der Stadt Dorsten, der Regionale 2016 und der StadtBauKultur<br />

NRW. An der Auftaktwerkstatt <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> haben maßgeblich auch die<br />

Wulfen-Konferenz und das Netzwerk Nachbarschaftshilfe <strong>Barkenberg</strong><br />

mitgewirkt. Die Auftaktwerkstatt wurde durch das M<strong>in</strong>isterium für Bauen,<br />

Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

sowie das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />

als Maßnahme zur Stadterneuerung gefördert. Weitere f<strong>in</strong>anzielle<br />

und <strong>in</strong>haltliche Unterstützung leisteten die Wüstenrot Stiftung, die Sparkasse<br />

Vest Reckl<strong>in</strong>ghausen, die RWW Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH, die Handwerkskammer Münster, die LEG Wohnen NRW<br />

GmbH sowie der Regionalverband Ruhr und die Fachhochschule Münster.<br />

Unter dem Motto ZukunftsLAND kümmert sich die Regionale<br />

2016 um wichtige Fragen, die absehbar auf das<br />

Regionale 2016 Gebiet zukommen. E<strong>in</strong>e dieser Fragen ist<br />

die nach E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhausgebieten, die es nicht<br />

nur <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>, sondern überall im westlichen Münsterland<br />

gibt. Was passiert <strong>in</strong> den nächsten fünf bis zehn<br />

Jahren <strong>in</strong> diesen Siedlungen, wenn der Generationenwechsel<br />

stattf<strong>in</strong>det? Wie gehen wir damit um? Gibt es<br />

überhaupt e<strong>in</strong>en Planungsauftrag für die Kommunen: ja<br />

oder ne<strong>in</strong>? Das ist e<strong>in</strong> neues Thema für die Region und es<br />

ist e<strong>in</strong>e neue Aufgabe für Stadtplaner, denn wir gehen <strong>in</strong><br />

Gebiete, <strong>in</strong> denen viele verschiedene Menschen mit <strong>in</strong>dividuellen<br />

Lebensvorstellungen wohnen und Eigentum<br />

haben. Hier greift die „normale“ Bürgerbeteiligung nach<br />

Baugesetzbuch nicht. Als Regionale 2016 fragen wir uns<br />

daher, wie erreichen wir die Menschen? Wir wollen neue<br />

Impulse geben und <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> Neues ausprobieren<br />

und wir glauben, dass <strong>in</strong> dem nachbarschaftlichen Zusammenhalt<br />

auch e<strong>in</strong>e besondere zukunftsfähige Qualität<br />

für das westliche Münsterland liegt.<br />

Uta Schneider | Regionale 2016


Viele Menschen haben Bilder von Museen, Flughäfen oder Theatern im Kopf,<br />

wenn sie an Baukultur denken. Die nach wie vor sehr beliebten und oft gebauten<br />

E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäuser kommen uns dabei wohl nicht sofort <strong>in</strong> den<br />

S<strong>in</strong>n. Doch gerade sie s<strong>in</strong>d das gebaute Zeugnis und der Ausdruck unserer Baukultur,<br />

die es zukunftsfähig weiter zu entwickeln gilt. Wir stehen nun vor der<br />

Herausforderung, den großen Bestand an Gebäuden aus der Nachkriegszeit zu<br />

modernisieren. Diese Aufgabe können wir aber nur bewältigen, wenn wir die<br />

Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner aktiv e<strong>in</strong>beziehen, kommunikativ tätig werden<br />

und die Kommunen mit den anzugehenden Themen konfrontieren.<br />

Tim Rieniets | StadtBauKultur NRW<br />

<strong>Barkenberg</strong> ist e<strong>in</strong> sehr besonderer Ort. Wenn man hier 40<br />

Jahre gelebt hat, hat man schon e<strong>in</strong>ige Veränderungen miterlebt.<br />

Wir hoffen, dass wir die daraus entstandenen Probleme<br />

und Herausforderungen auch weiterh<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam erörtern<br />

und bewältigen werden. Die wichtigsten Partner hierbei s<strong>in</strong>d<br />

die Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner, ohne die ke<strong>in</strong>e Veränderungen<br />

möglich s<strong>in</strong>d.<br />

Daniel Eickmann-Gerland | Wulfen-Konferenz<br />

Hier <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> haben wir e<strong>in</strong>e sehr starke Gründergeneration, die<br />

e<strong>in</strong>e gut funktionierende Sozialstruktur entwickelt hat, zusammenhält und<br />

sich gegenseitig hilft. Die Menschen leben gerne hier. Viele fragen sich<br />

aber, wie sie ihre Immobilien zukunftsfähig machen können. Das kann große<br />

Sorgen bereiten, über die man nicht gerne spricht. Hier braucht es e<strong>in</strong>en<br />

Anstoß und e<strong>in</strong>e Ermutigung zu e<strong>in</strong>em Dialog, der an die Menschen herantritt<br />

und Lust macht, darüber zu reden, wie das Zusammenleben <strong>in</strong> Zukunft<br />

gestaltet werden kann.<br />

Günter Schönborn | Projekt Nachbarschaftshilfe


10 — 11<br />

Querdenken und Experimentieren<br />

Der Projektaufruf der Regionale 2016<br />

Die besonderen Qualitäten der Münsterländer Parklandschaft gelten als bedeutender<br />

Standortfaktor des westlichen Münsterlandes im Wettbewerb der Regionen. Konkurrierende<br />

Ansprüche an die Fläche und der Verbrauch von Landschaft durch Siedlungen,<br />

Verkehr oder Gewerbe bee<strong>in</strong>trächtigen jedoch zunehmend die Attraktivität der Region<br />

mit ihrer ökologischen Qualität und der Lebensqualität für die hier lebenden Menschen.<br />

E<strong>in</strong> vorausschauender Umgang mit dem Flächenwandel ist daher e<strong>in</strong>e der zentralen<br />

Aufgaben, denen sich die Region mit der Regionale 2016 stellen will.<br />

HINTERGRUND<br />

Schlummernde Potenziale wecken!<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Bauste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erfolgreichen Stadtentwicklung ist die konsequente<br />

Stärkung der Innenentwicklung, um das Siedlungswachstum <strong>in</strong> die<br />

Landschaft, an den Rändern der Siedlungsbereiche zu verm<strong>in</strong>dern. Die großflächigen<br />

E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhausgebiete der 1950er bis 1970er Jahre bieten<br />

hierfür e<strong>in</strong> besonderes Potenzial. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Städten und Geme<strong>in</strong>den<br />

des westlichen Münsterlandes, wie <strong>in</strong> ganz Westdeutschland, wie „Jahresr<strong>in</strong>ge“<br />

um die Ortskerne herum entstanden – mit e<strong>in</strong>em deutlichen Schwerpunkt<br />

auf dem <strong>in</strong>dividuellen Wohnen auf dem eigenem Grundstück.<br />

Wo f<strong>in</strong>den wir bloß<br />

e<strong>in</strong>e schöne große Wohnung,<br />

aber ohne Garten, damit wir<br />

mehr Zeit für andere D<strong>in</strong>ge<br />

haben?<br />

Seit auch das zweite K<strong>in</strong>d zum Studieren<br />

weggezogen ist, überlegen Josef und Annette<br />

Althoff (55 und 53), was sie mit ihrer neuen<br />

Freiheit anfangen sollen. Für das Haus mit dem<br />

großen Garten hatten sie sich damals hauptsächlich<br />

wegen der K<strong>in</strong>der entschieden. Jetzt<br />

würden sie ihre Freizeit gerne anders verbr<strong>in</strong>gen<br />

und können sich auch sehr gut vorstellen, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Eigentumswohnung zu ziehen. Voraussetzung<br />

ist, dass sie groß genug ist und e<strong>in</strong><br />

bisschen „Flair“ hat. Es gibt auf dem örtlichen<br />

Wohnungsmarkt aber nur sehr wenige<br />

Angebote, die ihren Vorstellungen entsprechen<br />

und bezahlbar s<strong>in</strong>d.<br />

Bis heute s<strong>in</strong>d diese Wohngebiete sehr beliebt. Sie zeichnen sich durch<br />

e<strong>in</strong>en vielfach überzeugenden Städtebau mit e<strong>in</strong>er starken Durchgrünung<br />

und großzügige Grundstücke aus. Die Nähe zu den Stadt- und Ortszentren<br />

ist dabei e<strong>in</strong> wichtiger Standortvorteil. Auf der anderen Seite haben viele<br />

Wohngebäude aus dieser Zeit e<strong>in</strong>en erheblichen energetischen Optimierungsbedarf.<br />

Zu starre Grundrisse bee<strong>in</strong>trächtigen den Wohnkomfort und<br />

die Barrierefreiheit. Die Gebäude halten den Anforderungen e<strong>in</strong>er alternden<br />

Gesellschaft oftmals nicht mehr Stand. Die pflege<strong>in</strong>tensiven Grünflächen<br />

im privaten und öffentlichen Raum werden immer häufiger<br />

zur Belastung, genauso wie die häufig sehr ger<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>frastrukturellen<br />

Angebote <strong>in</strong> der Nachbarschaft. Es besteht also auch<br />

dr<strong>in</strong>gender Handlungsbedarf.<br />

Aktuell stehen viele der Immobilien vor e<strong>in</strong>em Generationenwechsel.<br />

Aufgrund meist sehr homogener Bewohnerstrukturen<br />

betrifft dies vielerorts zeitgleich mehrere Objekte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wohngebiet.<br />

Der Wechsel verändert die Bewohnerstruktur und stellt<br />

ganz neue Anforderungen an die Immobilien und natürlich an das<br />

Wohnumfeld. E<strong>in</strong> günstiger Zeitpunkt also, um diese Siedlungsbereiche<br />

und Quartiere genauer unter die Lupe zu nehmen und nach<br />

Strategien zu suchen, wie sie strukturell, baulich und gestalterisch<br />

fit für die Zukunft gemacht werden können. Es gilt, die schlummernden<br />

Potenziale dieser Wohngebiete zu wecken.<br />

Ahaus


Sollen wir nochmal <strong>in</strong><br />

unser Haus <strong>in</strong>vestieren und<br />

es komplett umbauen, damit<br />

wir unseren Lebensabend<br />

hier verbr<strong>in</strong>gen können?<br />

Was machen wir mit unserem Haus? Diese Frage<br />

stellen sich Walter und Birgit Brömmelkamp<br />

(62 und 65) immer häufiger. Es ist ihnen viel zu<br />

groß, seit die K<strong>in</strong>der ausgezogen s<strong>in</strong>d. Zum Glück<br />

wohnen die beiden noch <strong>in</strong> der Stadt. Sie haben<br />

sich im Neubaugebiet Grundstücke gesichert. E<strong>in</strong><br />

befreundeter Architekt hat ihnen geraten,<br />

nochmal zu <strong>in</strong>vestieren und das Haus komplett<br />

zu sanieren. Die obere Etage könnten sie als<br />

E<strong>in</strong>liegerwohnung vermieten und im Fall der<br />

Fälle könnte auch e<strong>in</strong>e Pflegekraft e<strong>in</strong>ziehen.<br />

Schön fänden sie es ja schon, ihren Lebensabend<br />

<strong>in</strong> ihrem Haus zu verbr<strong>in</strong>gen. Aber ihr Bankberater hat ihnen gesagt, dass sie <strong>in</strong> ihrem<br />

Alter nicht mehr ohne weiteres e<strong>in</strong>en Kredit für den Umbau bekommen. Und fremde<br />

Leute im eigenen Haus – ob das e<strong>in</strong>e so gute Idee ist?<br />

Billerbeck<br />

DIE REGIONALE 2016 ist e<strong>in</strong> Strukturförderungsprogramm<br />

des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Sie bietet alle<br />

drei Jahre e<strong>in</strong>er ausgewählten Region die Gelegenheit,<br />

ihre Stärken, charakteristischen Merkmale und Qualitäten<br />

herauszuarbeiten und zu präsentieren. An der<br />

Regionale 2016 beteiligen sich die Kreise Borken und<br />

Coesfeld zusammen mit ihren kreisangehörigen Städten<br />

und Geme<strong>in</strong>den sowie die Kommunen Dorsten und<br />

Haltern am See (Kreis Reckl<strong>in</strong>ghausen), Hamm<strong>in</strong>keln,<br />

Hünxe, Schermbeck (Kreis Wesel), Selm und Werne (Kreis<br />

Unna). Bis zum Jahr 2016 will das westliche Münsterland<br />

strukturwirksame Projekte und modellhafte Lösungen<br />

für die Zukunftsfragen des ländlich geprägten Raumes<br />

entwickeln und umsetzen, und damit die Region zum<br />

ZukunftsLAND werden lassen. E<strong>in</strong> Thema ist dabei der<br />

Umgang mit den sich abzeichnenden städtebaulichen<br />

Herausforderungen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

der 1950er bis 1970er Jahre. Die Regionale 2016 Agentur<br />

GmbH mit Sitz <strong>in</strong> Velen (Kreis Borken) koord<strong>in</strong>iert als<br />

zentrale Steuerungsstelle den Regionale-Prozess. Weitere<br />

Informationen unter www.regionale2016.de.<br />

Das Haus hat ja e<strong>in</strong>e tolle Lage.<br />

Aber was wir da noch re<strong>in</strong>stecken<br />

müssten...<br />

Stefan und Judith Meier wohnen mit ihren<br />

K<strong>in</strong>dern (2 und 4) momentan noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dreizimmerwohnung.<br />

Sie träumen von mehr Platz und vor<br />

allem e<strong>in</strong>em eigenen Garten. Wegen der momentan<br />

sehr niedrigen Z<strong>in</strong>sen haben sie sich jetzt entschieden,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Eigenheim zu ziehen. Dies stellt sie vor die<br />

Frage, ob sie e<strong>in</strong> eigenes kle<strong>in</strong>es Haus bauen oder <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Siedlungshaus aus den 1950er Jahren ziehen.<br />

Beides hat Vor- und Nachteile: Den Neubau können sie<br />

genau nach ihren Vorstellungen gestalten. Er liegt<br />

dann aber am Stadtrand und die Wege <strong>in</strong> die Innenstadt<br />

s<strong>in</strong>d weit. Der Altbau, den sie im Auge haben,<br />

liegt auf e<strong>in</strong>em großen Grundstück sehr nah an den K<strong>in</strong>dergärten und Schulen <strong>in</strong> der<br />

Innenstadt. Allerd<strong>in</strong>gs müssten sie auch hier e<strong>in</strong>iges an Geld <strong>in</strong> den Umbau <strong>in</strong>vestieren<br />

und wer weiß, welche unliebsamen Überraschungen bei der Sanierung auftauchen.<br />

Ahaus


HINTERGRUND<br />

12 — 13<br />

Die Regionale 2016 hat im Jahr 2012 mit dem<br />

Projektaufruf „Innen Leben – Neue Qualitäten<br />

entwickeln!“ genau hierzu e<strong>in</strong>en regionalen Diskurs<br />

<strong>in</strong>itiiert, um geme<strong>in</strong>sam mit den beteiligten<br />

Kommunen an der Zukunft der Eigenheimgebiete<br />

und an neuen Planungsansätzen zu arbeiten.<br />

Intelligente, <strong>in</strong>novative und unkonventionelle<br />

Strategien und Konzepte werden gesucht, die<br />

sich mit den besonderen Qualitäten, aber auch<br />

mit den Problemen der Quartiere ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

Es gilt, durch Querdenken und Experimentieren<br />

die Innenentwicklung nachhaltig zu stärken.<br />

Der Aufruf richtete sich an die Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />

im westlichen Münsterland, an die Wohnungsunternehmen,<br />

Siedlervere<strong>in</strong>e sowie an alle <strong>in</strong>teressierten Akteure<br />

auf dem Wohnungsmarkt. Dazu <strong>in</strong>itiierte er e<strong>in</strong>en fachlichen<br />

Austausch und die Entstehung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>terkommunalen<br />

Netzwerkes.Das Interesse <strong>in</strong> der Region war sehr<br />

groß und <strong>in</strong> Werkstätten und Foren wurde viel diskutiert,<br />

wo man ansetzen muss und kann. Sehr schnell bestand<br />

Wie kann ich e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>ere Wohnung hier <strong>in</strong><br />

der Nachbarschaft f<strong>in</strong>den?<br />

Ich kenne da auch noch<br />

e<strong>in</strong>ige andere, denen es<br />

so geht...<br />

E<strong>in</strong>igkeit über die grundlegenden Handlungsfelder und<br />

Aufgaben. Die Sanierung und der Umbau von Bestandsgebäuden<br />

muss e<strong>in</strong> zentraler Fokus se<strong>in</strong>, die Weiterentwicklung<br />

des Wohnumfeldes ist e<strong>in</strong> weiterer wichtiger<br />

Bauste<strong>in</strong>.<br />

Dabei ist deutlich geworden: E<strong>in</strong> Schlüsselthema ist<br />

die Zusammenarbeit mit den Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern,<br />

da es sich <strong>in</strong> der Regel um Privatbesitz und<br />

das Zuhause unterschiedlicher Menschen mit vielfältigen<br />

Interessen und Lebensmodellen handelt. Gerade<br />

hier verlassen Städte und Geme<strong>in</strong>den ihren kommunalen<br />

E<strong>in</strong>flussbereich, da es um Privatbesitz und Privateigentum<br />

geht. Veränderungen der Wohngebiete können<br />

daher nur gel<strong>in</strong>gen, wenn sie geme<strong>in</strong>sam gedacht<br />

werden und die Eigentümer und die Kommunen an e<strong>in</strong>em<br />

Strang ziehen. Neue Beteiligungsansätze sowie die<br />

Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema s<strong>in</strong>d<br />

hierfür notwendig, denn das vorhandene Handwerkszeug<br />

der Bürgerbeteiligung kommt dabei oft schnell an<br />

se<strong>in</strong>e Grenzen.<br />

Seit ihr Mann verstorben ist, lebt Maria Br<strong>in</strong>kmann<br />

(72) alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> ihrem Haus, das Sie und Ihr Mann für die<br />

Familie gebaut haben. Die K<strong>in</strong>der wohnen mittlerweile<br />

mit ihren Familien <strong>in</strong> Münster. Das Haus ist mit se<strong>in</strong>en<br />

150 qm Wohnfläche viel zu groß und eigentlich<br />

bewohnt sie nur noch das Erdgeschoss. Auch die<br />

Gartenarbeit auf dem 800 qm Grundstück wird für Frau<br />

Br<strong>in</strong>kmann langsam zur Last. Sie hat schon darüber<br />

nachgedacht, sich „kle<strong>in</strong>er zu setzen“, aber sie möchte<br />

gerne <strong>in</strong> ihrer Nachbarschaft bleiben doch gibt es hier<br />

ke<strong>in</strong>e passenden Angebote. Zwei ihrer Nachbar<strong>in</strong>nen,<br />

mit denen sie eng befreundet ist, geht es ganz ähnlich.<br />

Kann man vielleicht zusammen etwas machen?<br />

Bis heute haben sich mit den Städten Ahaus, Billerbeck,<br />

Dorsten, Nordkirchen und Schermbeck mehrere<br />

Kommunen im Münsterland auf den Weg gemacht,<br />

mögliche Lösungsansätze auf konkrete Wohngebiete zu<br />

übertragen und erste Maßnahmen umzusetzen. Ahaus,<br />

Dorsten und Nordkirchen haben sich darüber h<strong>in</strong>aus<br />

geme<strong>in</strong>sam an dem europaweiten Wettbewerb für<br />

Architektur und Städtebau „EUROPAN 12“ beteiligt, <strong>in</strong><br />

dem junge Planer und Architekten mit e<strong>in</strong>em frischen<br />

Blick neue Ideen für ausgewählte exemplarische Wohngebiete<br />

der 1950er bis 1970er Jahren entwickelt haben.<br />

Südkirchen


Handlungsfelder und -möglichkeiten | Mögliche Lösungsansätze und Maßnahmen<br />

Sanierung und Umbau<br />

von Bestandsgebäuden<br />

1<br />

z. B. Maßnahmen zur energetischen Sanierung / Umbau von Gebäuden und Wohnraum:<br />

seniorengerecht und barrierefrei / Lösungen zur Anpassung an veränderte Wohnansprüche,<br />

Familienmodelle und Lebensstile („Modernes Leben im alten Haus“) / Umsetzung neuer<br />

Wohnkonzepte (für Senioren, für Baugruppen, für Alle<strong>in</strong>stehende, für Familien, für mehrere<br />

Generationen …).<br />

Bauliche Modernisierung: Schaffung neuer Wohnangebote<br />

für Jung & Alt, Mehrgenerationenwohnen, barrierefreier<br />

Umbau, Musterhaussanierung.<br />

Technische Modernisierung: energetische Sanierung ...<br />

(Weiter-)entwicklung<br />

des Wohnumfeldes<br />

2<br />

z. B. Gestaltung öffentlicher Räume / Nahversorgung / soziale Infrastruktur / wohnortnahe ärztliche<br />

Versorgung / soziales Leben im Wohngebiet / Erschließung und Verkehr /<br />

Nachverdichtungskonzepte <strong>in</strong>klusive Abriss und Neubau und ggf. Veränderung der<br />

Grundstückszuschnitte.<br />

Flächenpolitik & Baurecht: B-Plan-Aufstellung zur<br />

Qualitätsicherung, Neuordnung der Grundstücke.<br />

Aus- & Umbau Infrastruktur: energetische Sanierung,<br />

Breitbandausbau, Erschließung und ÖPNV-Anschluss,<br />

Bürgerbus, Rückbau Straßenquerschnitte.<br />

Ausbau sozialer Infrastruktur: Schaffung neuer<br />

Freizeitangebote, Verbesserung soziale Infrastruktur,<br />

Versorgung und Handel, Lieferservice.<br />

Gestaltung: Gestaltung des öffentlichen Raums, Schaffung<br />

neuer Wohnangebote, Freiräume (anders) nutzen<br />

(Gärten/Landwirtschaft), Geme<strong>in</strong>schaftsgärten ...<br />

Aktivierung und Beteiligung<br />

von Eigentümern / Mietern<br />

für das Leben im Quartier<br />

3<br />

z. B. Schaffung e<strong>in</strong>es organisatorischen Rahmens für e<strong>in</strong> wohngebietsbezogenes Engagement der<br />

Bewohner / E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Bewohner <strong>in</strong> die Gestaltung des Wohnumfeldes/Geme<strong>in</strong>same<br />

Entwicklung (Kommune/Bewohner) von Nachbarschaftszentren als Orte des sozialen Austauschs /<br />

Aktivierung ehrenamtlichen Engagements „<strong>in</strong> der Nachbarschaft“ / E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung vorhandener<br />

Strukturen, z. B. Nachbarschaftsvere<strong>in</strong>e, Heimatvere<strong>in</strong> etc.<br />

RATHAUS<br />

(Innovative) Beteiligung: Bürgerpatenschaften (Gestaltung<br />

Wohnumfeld), Ideenwettbewerb Nachbarschaftshilfe,<br />

Nachbarschaftsbörse, Quartiersgenossenschaft,<br />

Bürgerbeirat, Nachbarschaftsberater ...<br />

Kommunikation und<br />

Sensibilisierung für<br />

das Thema<br />

4<br />

z. B. Eröffnung von Kommunikationswegen zwischen Anbietern und Nachfragern, z. B. im H<strong>in</strong>blick auf<br />

e<strong>in</strong>en anstehenden Generationenwechsel / Zielgruppe Nachfrager: Ansprache der Bürger,<br />

Kommunikation und Diskussion „Wie wollen wir künftig leben? Wie wollen wir im Alter leben? Wo wollen<br />

wir wohnen? Wie wollen wir wohnen?“ / Wohnstandortmarket<strong>in</strong>g: Kommunizieren der Qualitäten der<br />

Bestandsgebiete und der Potenziale alter Häuser / Wohnstandortberatung / Probewohnen im Bestand /<br />

Zielgruppe Anbieter und Immobilieneigentümer: Beratung über Möglichkeiten, Immobilien<br />

marktgerecht anzubieten, Nachfrageorientierung / Transparenz über vorhandene Immobilienwerte.<br />

Beratung: Quartiersmanager, Inklusionsmanager,<br />

Ausgabe von Beratungsgutsche<strong>in</strong>en (barrierefreier Umbau,<br />

klimafreundliche Gestaltung, Förderung,<br />

Umzugsmanagement).<br />

Dialog: Experten<strong>in</strong>puts, Runder Tisch der<br />

Immobilienwirtschaft, Vorträge.<br />

Sensibilisierung: temporäres Wohnen im Bestand,<br />

temporäre Freiraumumnutzung ...<br />

Instrumente, F<strong>in</strong>anzierung<br />

und Förderung<br />

5<br />

z. B. zielgerichtetes Bündeln von privatem und öffentlichem Engagement / Aktivierung von privatem<br />

Engagement (f<strong>in</strong>anziell und ehrenamtlich) / Akquise von Fördermitteln / Entwicklung „neuer“<br />

F<strong>in</strong>anzierungs- und Fördermodelle für Kauf und Miete, ggf. <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den örtlichen Banken.<br />

§<br />

100<br />

100<br />

Kommunale Ansätze: Erstellung Gestaltungsfibel,<br />

Werkzeugkasten, Altbaugutachten (Vorbild: “Jung kauft Alt“).<br />

Instrumente: Architektenwettbewerb, städtebauliche<br />

Entwürfe, Bebauungsplanverfahren.<br />

Ökonomie: Förderberatung ...


14 — 15<br />

EINFAMILIENHAUSQUARTIERE DER ZUKUNFT<br />

Ahaus: Für das Josefsviertel sollen geme<strong>in</strong>sam mit den Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern sanfte<br />

Gestaltungskonzepte entwickelt werden. Die besonderen städtebaulichen Qualtitäten sollen<br />

anhand e<strong>in</strong>es Bebauungsplans erhalten werden. Erste unverb<strong>in</strong>dliche Handlungsideen und<br />

-möglichkeiten hierfür wurden im europaweiten Wettbewerb „EUROPAN“ entwickelt. Zentrale<br />

Fragen s<strong>in</strong>d: Wie kann das Mite<strong>in</strong>ander im Quartier verbessert werden? Wie können Alt und<br />

Jung vone<strong>in</strong>ander profitieren? „Wie erhalten wir die besonderen städtebaulichen Qualitäten aus<br />

den 1950er Jahren?“<br />

SCHERMBECK ERLEBEN<br />

HINTERGRUND<br />

Schermbeck: Im Mittelpunkt stehen die Spiel- und Freiflächen<br />

<strong>in</strong> allen Ortsteilen. Auch sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Jahre gekommen<br />

und werden z. T. kaum noch genutzt. Sie sollen umgestaltet,<br />

mite<strong>in</strong>ander vernetzt und so aufgewertet werden.<br />

Die Grundlage hierfür bildet e<strong>in</strong> Spiel- und Bewegungsraumkonzept,<br />

das vorsieht, die Aufenthalts- und Erlebnisqualität<br />

des Ortskerns und der umgebenden Wohngebiete<br />

<strong>in</strong>sgesamt zu verbessern. Ausgewählte Spiel- und Freiflächen<br />

sollen für Nutzer aus der ganzen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong>teressant<br />

se<strong>in</strong>. Auch die Verb<strong>in</strong>dungen zwischen ihnen sollen so<br />

umgestaltet werden, dass sie für K<strong>in</strong>der und Erwachsene<br />

attraktiv s<strong>in</strong>d – das Spielen beg<strong>in</strong>nt dann schon auf dem<br />

Weg zum Spielplatz. Im Gegenzug sollen wenig genutzte<br />

Spielflächen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere Mehrgenerationen- oder Geme<strong>in</strong>schaftsgärten<br />

oder <strong>in</strong> Treffpunkte für die direkten Anwohner<br />

umgewandelt werden. Für die Pflege der Flächen sollen<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger als Paten gewonnen werden.<br />

Ahaus<br />

Zukunfts<br />

QUARTIERSANPASSUNG<br />

WULFEN-BARKENBERG<br />

Dorsten: Neben punktuellem Geschosswohnungsbau<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Wulfen-<strong>Barkenberg</strong> auch<br />

größere Bestände an E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäusern<br />

sowie Reihenhäusern, die vielfach als Baugruppen<br />

„aus e<strong>in</strong>em Guss“ entstanden s<strong>in</strong>d und<br />

die sich <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> Privatbesitz bef<strong>in</strong>den,<br />

vorhanden. Geme<strong>in</strong>sam mit den Immobilieneigentümern<br />

und Bewohnern nimmt die Stadt<br />

Dorsten diese Bereiche genauer unter die Lupe.<br />

Dabei stehen Fragen der Ergänzung der vorhandenen<br />

Wohnangebote, der Barrierefreiheit sowie<br />

der Wärmeversorgung, die derzeit noch im<br />

ganzen Stadtteil mit Elektroheizungen erfolgt,<br />

im Mittelpunkt. Außerdem geht es um die Frage,<br />

wie die besonderen städtebaulichen Qualitäten<br />

für die Zukunft gesichert und weiterentwickelt<br />

werden können.<br />

Schermbeck<br />

Dorsten<br />

Neben den konkreten Projekten vor Ort<br />

s<strong>in</strong>d der Erfahrungsaustausch und die<br />

Ergebnissicherung für den Transfer <strong>in</strong><br />

die Region wesentlicher Bestandteil der<br />

Innen Leben-Projektfamilie.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.<strong>in</strong>nen-leben.<strong>in</strong>fo


Innen Leben - Neue Qualitäten entwickeln<br />

Alternde Wohngebiete werden zukunftsfit<br />

WOHNEN MIT (MEHR-)WERT!<br />

ALTE WOHNGEBIETE WERDEN ZUKUNFTSFIT<br />

Billerbeck: Geme<strong>in</strong>sam mit den Bewohnern wurde aus mehreren Vorschlägen<br />

das Wohngebiet „Im Kerkeler“ ausgewählt. Nahe dem Ortszentrum<br />

sollen hier modellhaft Maßnahmen zur Werterhaltung durchgeführt werden.<br />

Konkrete Ideen werden durch die Kommune mit baulichen (Infrastruktur)<br />

und sozialen Investitionen (E<strong>in</strong>richtung von Umzugsmanagement und<br />

Wohnberatung sowie Stärkung der Nachbarschaftshilfe etc.) umgesetzt.<br />

Die Motivation der Eigentümer zu eigenen Maßnahmen im ausgewählten<br />

Quartier war hierbei ausschlaggebendes Auswahlkriterium.Die geme<strong>in</strong>sam<br />

entwickelten Projektbauste<strong>in</strong>e sollen aufbereitet und zum Nachahmen <strong>in</strong><br />

die Region transferiert werden. Dabei wird die Stadt ab dem kommenden<br />

Jahr durch e<strong>in</strong> auf drei Jahre angelegtes Quartiersmanagement unterstützt.<br />

Billerbeck<br />

LAND<br />

Nordkirchen<br />

WOHNZUKUNFT SÜDKIRCHEN<br />

Nordkirchen/Südkirchen: Der gesamte<br />

Ortsteil soll mit se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

der 1950er bis 1980er Jahre demografiefest<br />

und für die Zukunft fit gemacht<br />

werden. Ziel ist, dem prognostizierten<br />

Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken<br />

und Südkirchen durch Wohnangebote für<br />

Jung und Alt, Mehrgenerationenwohnen,<br />

Wohnformen für beh<strong>in</strong>derte und nicht<br />

beh<strong>in</strong>derte Menschen und geme<strong>in</strong>schaftliches<br />

Wohnen für künftige Generationen<br />

von Bewohnern attraktiv zu machen. Für<br />

die Umsetzung der Ziele hat die Geme<strong>in</strong>de<br />

Nordkirchen e<strong>in</strong>en motivierenden<br />

Beteiligungs- und Planungsprozess mit<br />

den Immobilieneigentümern und Bewohnern<br />

des Ortsteils gestartet. Mit Hilfe e<strong>in</strong>es<br />

Quartiersmanagements soll dieser Prozess<br />

nun fortgesetzt und verstetigt werden.<br />

EUROPAN 12: Auf Initiative der Regionale 2016 Agentur haben die Städte Ahaus und<br />

Dorsten geme<strong>in</strong>sam mit der Geme<strong>in</strong>de Nordkirchen an dem europaweiten Wettbewerb<br />

für Architektur und Städtebau „EUROPAN“ teilgenommen. 14 junge, <strong>in</strong>ternationale Planer<br />

und Architekten entwickelten mit e<strong>in</strong>em frischen Blick neue Ideen für drei exemplarische<br />

Wohngebiete aus den 1950er bis 1970er Jahren: Das Josefsviertel <strong>in</strong> Ahaus, die Ortslage<br />

Südkirchen <strong>in</strong> Nordkirchen und Dorsten Wulfen-<strong>Barkenberg</strong>.<br />

www.<strong>in</strong>nen-leben.<strong>in</strong>fo/de/europan<br />

www.europan.de


16 — 17<br />

<strong>HausAufgaben</strong> im Münsterland -<br />

E<strong>in</strong>e Werkstattreihe zur Zukunft von<br />

E<strong>in</strong>familienhausgebieten der 1950er bis<br />

1970er Jahre<br />

HINTERGRUND<br />

Der Dialog mit Bewohnern und Eigentümern ist neben den baulichen, städtebaulichen<br />

und sozialen Fragen e<strong>in</strong>e zentrale Aufgabe, um die Wohngebiete auch zukünftig<br />

attraktiv zu halten. In e<strong>in</strong>em regionalen Werkstattprozess werden daher geme<strong>in</strong>sam<br />

mit ihnen die zukünftigen „<strong>HausAufgaben</strong>“ der E<strong>in</strong>familienhausgebiete diskutiert.<br />

Der Werkstattprozess unterstützt und begleitet den Projektaufruf „Innen leben –<br />

Neue Qualitäten entwickeln!“ der Regionale 2016. Die Kuratoren, Jan Kampshoff,<br />

modulorbeat – ambitious urbanists & planner und Andreas Brün<strong>in</strong>g, IMORDE Projekt-<br />

& Kulturberatung GmbH erklären die Idee dah<strong>in</strong>ter.<br />

Warum ist der Dialog mit Eigentümern wichtig und warum ist er oftmals<br />

schwierig?<br />

Jan Kampshoff: „Der Dialog ist wichtig, weil strukturelle Veränderungen<br />

vor allem an privaten Gebäuden nur geme<strong>in</strong>sam mit den Eigentümern<br />

denkbar s<strong>in</strong>d. Und das ist die große Herausforderung, wenn wir uns mit der<br />

Zukunft der Siedlungen beschäftigen. Die anstehenden Aufgaben s<strong>in</strong>d sehr<br />

komplex und oftmals unangenehm. Es geht um f<strong>in</strong>anzielle Fragen und es<br />

geht um Veränderungen, die das fortschreitende Alter für das eigene Wohnen<br />

mit sich br<strong>in</strong>gt. Für den Planer ist das meist e<strong>in</strong>facher, denn für ihn s<strong>in</strong>d<br />

der demografische Wandel, neue Lebens- und Familienmodelle oder die Herausforderungen<br />

von Schrumpfung nichts Neues. Für viele<br />

Bewohner aber schon. Für sie s<strong>in</strong>d es sehr persönliche<br />

und e<strong>in</strong>schneidende Themen.“<br />

— Jan Kampshoff<br />

Andreas Brün<strong>in</strong>g: „Gleichzeitig ist die Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

des Themas vielen auch nicht bewusst. Durch die aktuell<br />

zum Teil noch gute Nachfrage <strong>in</strong> der Region f<strong>in</strong>den sich<br />

für zahlreiche Immobilien immer noch Interessenten<br />

und Käufer. Dass das so bleibt, davon gehen viele aus<br />

und halten Diskussionen um Leerstand für e<strong>in</strong> Phänomen,<br />

das Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen nicht so schnell erreicht.<br />

E<strong>in</strong> wirklicher Handlungsdruck wird daher noch nicht<br />

gesehen. Dabei geht es ja nicht nur um bauliche Anpassungen<br />

im Alter. Auch für junge Familien, die sich den<br />

Wunsch vom Eigenheim erfüllen wollen, gibt es e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Fragen.“<br />

— Andreas Brün<strong>in</strong>g


Wie kann man dann mit dem Thema umgehen und wie<br />

kann e<strong>in</strong> Dialog aussehen?<br />

Jan Kampshoff: „Wir glauben, dass wir für e<strong>in</strong>e direkte<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Bewohnern auch neue<br />

Formen der Kommunikation brauchen. Die klassischen<br />

Planungs<strong>in</strong>strumente und Beteiligungsangebote greifen<br />

hier nicht. Zum Teil fehlen auch geeignete Angebote für<br />

e<strong>in</strong>en direkten Austausch. Wir wollen Interesse am Thema<br />

wecken und es muss Lust machen, darüber zu reden,<br />

wie das Zusammenleben <strong>in</strong> Zukunft aussehen kann. Die<br />

negativen Begleitersche<strong>in</strong>ungen der Debatte dürfen wir<br />

dabei natürlich nicht verschweigen, sollten sie aber auch<br />

nicht <strong>in</strong> den Vordergrund stellen. Denn dann bleiben die<br />

Haustüren zu. Wir brauchen also neue Instrumente und<br />

Diskussionsformate, die e<strong>in</strong>fache, spielerische, persönliche<br />

und emotionale Zugänge schaffen. Nur so können<br />

wir Bewohner ansprechen und gleichzeitig auch e<strong>in</strong>e Öffentlichkeit<br />

für das schwierige Thema sensibilisieren.“<br />

Andreas Brün<strong>in</strong>g: „Und dieser Dialog muss sehr offen<br />

se<strong>in</strong>. Es kann nicht darum gehen, fertige Pläne und<br />

Lösungen zu kommunizieren. Was wir brauchen, ist e<strong>in</strong><br />

Lernprozess für alle Beteiligten. In allen Workshops und<br />

Veranstaltungen soll es daher darum gehen, geme<strong>in</strong>sam<br />

darüber nachzudenken, wie wir mit dem Quartier, den<br />

Gebäuden und den sozialen Strukturen dah<strong>in</strong>ter umgehen<br />

wollen. Am Ende sehen wir dann, was sich ableiten<br />

lässt, wer etwas für e<strong>in</strong>e Verbesserung und zukünftige<br />

Entwicklung beitragen könnte, und wie.“<br />

Richtet sich die Werkstatt nur an die Bewohner<br />

und Eigentümer?<br />

Jan Kampshoff: „Ne<strong>in</strong>. Die Werkstattreihe ist e<strong>in</strong> Vermittlungsprojekt<br />

<strong>in</strong> alle Richtungen. Sie will alle, die sich<br />

mit dem Thema beschäftigen, zusammenbr<strong>in</strong>gen und<br />

das vone<strong>in</strong>ander Lernen kultivieren. Das s<strong>in</strong>d natürlich<br />

die Eigentümer, da es um ihre Häuser geht. Das s<strong>in</strong>d auch<br />

Verwaltung und Politik, weil sie sich mit der Zukunft ihrer<br />

Städte beschäftigen. Das s<strong>in</strong>d Architekten, Planer und die<br />

Handwerkerschaft, weil sie helfen, die Gebäude zukunftssicher<br />

zu machen und es s<strong>in</strong>d die Studierenden der Planungsfakultäten,<br />

weil sie die Planer von morgen s<strong>in</strong>d und<br />

sich noch stärker mit diesen Themen befassen werden.<br />

Zu guter Letzt s<strong>in</strong>d es aber alle <strong>in</strong>teressierten Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger, weil das Thema e<strong>in</strong>e öffentliche Diskussion<br />

braucht.“<br />

Andreas Brün<strong>in</strong>g: „Im besten Fall schaffen wir so e<strong>in</strong><br />

Bewusstse<strong>in</strong> auf allen Ebenen für die anstehende Aufgabe.<br />

Und wir ermöglichen mehr Beteiligung und Teilhabe<br />

der Bewohner an der Entwicklung und Gestaltung ihrer<br />

Siedlungen. Beides ist wichtig, denn die Relevanz und<br />

die Notwendigkeit der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Zukunftsthema<br />

s<strong>in</strong>d noch nicht wirklich präsent. Auch fehlt<br />

es an guten Bildern, kommunizierbaren Zugängen und<br />

sichtbaren Lösungsmöglichkeiten vor Ort.“


18 — 19<br />

HINTERGRUND<br />

Welche Themen sollen im Fokus stehen?<br />

Jan Kampshoff: „Wir verstehen die Werkstattreihe als<br />

e<strong>in</strong> Kommunikations<strong>in</strong>strument, das die heutigen Vorstellungen,<br />

Wünsche und Probleme der Bewohner mit<br />

Handlungsmöglichkeiten und Denkanstößen über neue<br />

Formen des Zusammenlebens <strong>in</strong> den Siedlungen verknüpft.<br />

Dabei soll die Diskussion auf den Handlungsfeldern<br />

aufbauen, die sich im Laufe des Projektaufrufs der<br />

Regionale 2016 herauskristallisiert haben. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei das Zusammenleben von morgen: im Kle<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong> der Familie bzw. im Haus und im Großen <strong>in</strong> der Nachbarschaft<br />

und <strong>in</strong> den Siedlungen.“<br />

Andreas Brün<strong>in</strong>g: „Genauso wichtig ist für uns aber<br />

auch das Entwickeln und Ausprobieren von geeigneten<br />

und neuen Gesprächs- und Beteiligungsformaten. Wie<br />

und auf welche Art und Weise Eigentümer, organisierte<br />

Nachbarschaften oder Siedlervere<strong>in</strong>e angesprochen<br />

und sensibilisiert werden können, daran wollen wir dabei<br />

ebenfalls geme<strong>in</strong>sam denken. Gerade für die Auftaktwerkstatt<br />

ist dies e<strong>in</strong>es der zentralen Ziele.“<br />

DIE WERKSTATTREIHE<br />

Wie geht es danach weiter?<br />

Jan Kampshoff: „Im Idealfall tragen wir den Dialog danach<br />

<strong>in</strong> die Region. Wir verstehen die Werkstattreihe als<br />

e<strong>in</strong> langfristiges „Denklabor“ mit wechselnden Orten <strong>in</strong><br />

den Wohngebieten des Regionaleraums. Das sollen ganz<br />

unterschiedliche Orte im privaten, halböffentlichen und<br />

öffentlichen Raum se<strong>in</strong>. Wichtig ist, dass sie offen und für<br />

jedermann zugänglich s<strong>in</strong>d. Hierbei wollen wir die Erfahrungen<br />

aus Dorsten nutzen und mit den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Ausgangssituationen und Fragestellungen an anderen<br />

Orten verb<strong>in</strong>den.“<br />

a<br />

Auftaktwerkstatt <strong>Barkenberg</strong><br />

diskutieren, entwickeln, erproben<br />

b<br />

Werkstattreihe <strong>in</strong> der Region<br />

umsetzen, <strong>in</strong>teressieren, diskutieren<br />

Workshops und Veranstaltungen<br />

zu den Themen:<br />

!<br />

!<br />

!<br />

wir<br />

WIR<br />

Das Zusammenleben<br />

im Kle<strong>in</strong>en: Das Haus<br />

und die „Familie“<br />

Das Zusammenleben im<br />

Großen: Siedlung und<br />

Nachbarschaft<br />

Markt der Möglichkeiten<br />

mit Handwerkern und<br />

Experten<br />

verschiedene<br />

Standorte<br />

<strong>in</strong> der Region<br />

Spaziergang<br />

Bestandsaufnahme<br />

?? !!!<br />

mit<br />

E<strong>in</strong> Kooperationsprojekt<br />

der Stadt Dorsten, der Regionale 2016<br />

und der StadtBauKultur NRW<br />

Gebäudecheck<br />

Analyse<br />

Film / Diskussion<br />

Information und E<strong>in</strong>stieg<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit der Wulfen-Konferenz<br />

und dem Projekt Nachbarschaftshilfe<br />

Bewohnern Handwerkern Kommune Experten / Forschung / Studenten<br />

Mentoren Wissenschaft<br />

Tauschbörse<br />

c<br />

Vermittlung<br />

dokumentieren, bündeln, auswerten<br />

www.hausaufgaben.ms<br />

Blog<br />

www.<br />

Endbilanzkonferenz 2016<br />

!<br />

„Werkzeugkasten“ mit Handlungsansätzen<br />

!<br />

Ausstellung 2016<br />

Publikation 2016<br />

Handbuch / Weiterbildungsangebote<br />

für Kommunen<br />

© IMORDE/modulorbeat, <strong>2015</strong>


Und welche Ergebnisse<br />

können am Ende<br />

herauskommen?<br />

Jan Kampshoff: „Zunächst e<strong>in</strong>mal Dialogformate, die<br />

helfen, mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen. Dabei ist es<br />

uns wichtig, Bilder zu erzeugen, die bei der Vermittlung<br />

der Aufgabe helfen. Auch kann sich die Werkstattreihe zu<br />

e<strong>in</strong>em Denklabor und zu e<strong>in</strong>er Plattform e<strong>in</strong>es regionalen<br />

Dialogs entwickeln.“<br />

Andreas Brün<strong>in</strong>g: „Letztendlich suchen wir aber auch<br />

nach übergeordneten und geme<strong>in</strong>samen, auf andere<br />

Wohngebiete übertragbare, Werkzeugen und Methoden.<br />

Vorstellbar ist e<strong>in</strong>e Art „Werkzeugkasten“, der für Kommunen<br />

und Eigentümer relevante Fragen, Themen und<br />

Aufgaben, die es zu berücksichtigen gilt - Was funktioniert?<br />

Was nicht? - genauso benennt, wie übertragbare<br />

und praxistaugliche Instrumente und Handlungsansätze,<br />

um solche Prozesse <strong>in</strong> Gang zu setzen. Die Erkenntnisse<br />

könnten ggf. im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Handbuches mit Modulen<br />

zum Umgang mit den Siedlungen verwendet werden,<br />

um Antworten auf die Fragen geben zu können, wie<br />

Kommunen und Eigentümer sich diesen Themen nähern<br />

können und wie e<strong>in</strong> zukunftsgerichteter Dialog geme<strong>in</strong>sam<br />

geführt werden kann.“


20 — 21<br />

DIE PROJEKTBAUSTEINE<br />

a| Auftaktwerkstatt „<strong>HausAufgaben</strong> <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>“: diskutieren,<br />

entwickeln, erproben. Im Sommer <strong>2015</strong> wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Siedlungsakademie <strong>in</strong> Wulfen-<strong>Barkenberg</strong> unter der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

von Hochschulen, Hauseigentümern und Bewohnern, Vertretern der Kommunen<br />

sowie der <strong>in</strong>teressierten Öffentlichkeit Handlungsmöglichkeiten<br />

und Beteiligungsformate zur zukunftsfähigen Diskussion der Gebäude<br />

und Siedlungen konkretisiert und erprobt. In e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Dialog- und<br />

Diskussionsprozess wurden passende und kreative Aktivierungs-, Kommunikations-<br />

und Beteiligungswerkzeuge entwickelt und vertieft.<br />

b| Werkstattreihe – <strong>HausAufgaben</strong> im Münsterland: umsetzen,<br />

diskutieren, erproben. An weiteren Standorten sollen anschließend<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Bewohnern, den Verwaltungen und weiteren Partnern<br />

die entwickelten Werkzeuge und Formate angewendet werden. Im Ergebnis<br />

sollen die Hauseigentümer als Partner zukünftig anstehender Prozesse<br />

<strong>in</strong> den Siedlungen gewonnen werden.<br />

HINTERGRUND<br />

c| Vermittlung: dokumentieren, bündeln, auswerten, vermitteln.<br />

Um der Thematik zu erweiterter Aufmerksamkeit zu verhelfen, soll das<br />

Denklabor zu e<strong>in</strong>er Plattform des regionalen Dialogs werden. Die Siedlungsakademie<br />

und Siedlungswerkstätten werden dabei durch öffentlichkeitswirksame<br />

Aktionen und Formate begleitet. Sämtliche Aktivitäten<br />

werden dokumentiert, um die Erkenntnisse <strong>in</strong> die Region zurückzuspiegeln<br />

und um sie im Abschlussjahr der Regionale 2016 präsentieren zu<br />

können. Die erarbeiteten Werkzeuge und Formate sollen als e<strong>in</strong>e Art<br />

Werkzeugkasten im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Handbuches übertragbare und praxistaugliche<br />

Instrumente, Aktivitäten, Handlungsansätze und Formate für<br />

Kommunen liefern.


erproben!<br />

Ziele, Bauste<strong>in</strong>e<br />

und Themen<br />

der Werkstattreihe<br />

<strong>HausAufgaben</strong><br />

DIE ZIELE<br />

Die Relevanz und die Notwendigkeit der<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Wohnsiedlungen<br />

der 1950er bis 1970er Jahre noch<br />

stärker vermitteln!<br />

mitdenken!<br />

mitmachen!<br />

Mehr Beteiligung und Teilhabe der Bewohner<br />

und Eigentümer an der Entwicklung<br />

und Gestaltung ihrer Siedlungen<br />

ermöglichen!<br />

© IMORDE/modulorbeat, <strong>2015</strong><br />

Verstärkt Bilder und kommunzierbare Zugänge<br />

erzeugen und Lösungsmöglichkeiten<br />

vor Ort sichtbar machen!<br />

Anhand e<strong>in</strong>es experimentellen Ansatzes zur<br />

Beteiligung an der Umsetzung anregen!<br />

DIE THEMEN<br />

Familie & Haus - Das Zusammenleben im Kle<strong>in</strong>en<br />

Wie wollen wir <strong>in</strong> Zukunft zusammen wohnen und welche Chancen bieten<br />

die Gebäude bereits heute? Welche Herausforderungen s<strong>in</strong>d für mich<br />

zu bewältigen? Was kann ich an/<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Haus tun? Wie gehen wir zukünftig<br />

mit unseren Gärten um? Was s<strong>in</strong>d Themen für aktuelle Hausbesitzer?<br />

Welche Themen beschäftigen potenzielle Käufer?<br />

Nachbarschaft & Siedlung - Das Zusammenleben im Großen<br />

Wir mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> der Nachbarschaft. Wie gestalten WIR geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong> Zukunftsquartier? Welche Potenziale liegen <strong>in</strong> den Siedlungen für<br />

e<strong>in</strong>e (neue) Geme<strong>in</strong>schaft? Wo können/müssen WIR uns zusammentun?<br />

Welche Potenziale bietet unser Quartier im städtischen Kontext? Fokus<br />

Nachbarschaft, Geme<strong>in</strong>schaft im Quartier. Wie schaffen wir es, „Gartenzäune“<br />

im Denken zu überw<strong>in</strong>den? Wie können die Eigentümer als Partner<br />

stärker e<strong>in</strong>gebunden werden, um geme<strong>in</strong>sam mit ihnen die Zukunft<br />

der Siedlungen zu gestalten?


24 — 25<br />

Die Vorgeschichte der Auftaktwerkstatt<br />

Von der Idee zur Programmierung<br />

AUFTAKT<br />

Trotz der zahlreichen Häuser, Siedlungen und dar<strong>in</strong> lebenden Menschen werden<br />

die Herausforderungen für E<strong>in</strong>familienhausgebiete der 1950er bis 1970er Jahre<br />

noch nicht entsprechend diskutiert. Deshalb braucht es mehr Aufmerksamkeit bei<br />

relevanten Institutionen, Akteuren und Bewohnern, aber auch praktische Strategien<br />

für den zukunftsfähigen Umgang mit alternden Wohngebieten. Aber wie lässt<br />

sich über die Zukunft dieser Siedlungen geme<strong>in</strong>sam mit Hauseigentümern reden?<br />

Wie <strong>in</strong>formiert man über e<strong>in</strong> Thema, das bisher kaum thematisiert wurde und das<br />

mit großen persönlichen Herausforderungen und vielleicht sogar E<strong>in</strong>schnitten verbunden<br />

se<strong>in</strong> kann? Wie schafft man diskussionsfreudige Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die<br />

„Lust machen“, über das Zusammenleben und die Zukunft der Wohngebäude <strong>in</strong>s<br />

Gespräch zu kommen? Und wo?<br />

<strong>Barkenberg</strong>: Der Ort<br />

Ab 1958 wurde nördlich der alten Wulfener Ortslage auf der grünen Wiese<br />

die „Neue Stadt Wulfen“ (heute: Wulfen-<strong>Barkenberg</strong>) konzipiert und errichtet.<br />

Neue Wohnquartiere und experimentelle Architekturen wie „Metastadt“,<br />

„Habiflex“ oder „F<strong>in</strong>nstadt“ sollten <strong>in</strong>novativen Wohnraum für bis zu 60.000<br />

Menschen bieten, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong> wabenförmiges, ampelfreies – für Fußgänger,<br />

Radfahrer und Autoverkehr weitgehend getrenntes – Straßen- und<br />

Wegenetz. Die geplante E<strong>in</strong>wohnerzahl wurde jedoch nie erreicht – bis 1994<br />

wuchs die Bevölkerung auf knapp 13.000 Bewohner an, seitdem schrumpft<br />

der Stadtteil (8.400 E<strong>in</strong>wohner, Stand 31.12.2014). Der demografische Wandel<br />

sowie zunehmende bautechnische und soziale Missstände führten dazu,<br />

dass im Zuge von „Stadtumbau West“ <strong>in</strong> den Jahren 2006 bis 2014 bis zu<br />

achtgeschossige Wohngebäude abgebrochen bzw. auf vier Geschosse zurückgebaut<br />

und saniert, Bestandsgebäude darüber h<strong>in</strong>aus auch (teil)modernisiert<br />

wurden. Begleitet wurden diese Maßnahmen durch e<strong>in</strong>e umfassende<br />

Aufwertung des Wohnumfeldes.


Als e<strong>in</strong> Schritt, um Ideen für zukunftsfähige Siedlungsstrukturen<br />

zu erarbeiten, beteiligte sich die Stadt im Jahr<br />

2013 an „EUROPAN“ , e<strong>in</strong>em europaweiten Wettbewerb<br />

für Architektur und Städtebau. Der Wettbewerb ist e<strong>in</strong><br />

gutes Terra<strong>in</strong>, um unverb<strong>in</strong>dliche und übertragbare Ideen<br />

und Bilder zu erzeugen, die im Umgang mit diesen Siedlungen<br />

nicht nur <strong>in</strong> der Region helfen können. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

stellte sich nicht nur <strong>in</strong> Dorsten heraus, dass die Vermittlung<br />

von abstrakten und weitgedachten Ideen und Ansätzen<br />

„von außen“ für den e<strong>in</strong> oder anderen Privatbesitzer<br />

auch e<strong>in</strong> heikles Thema ist – besteht doch die Gefahr,<br />

über die wichtigsten Köpfe Lösungen zu denken und zu<br />

erarbeiten: die der Eigentümer<strong>in</strong>nen und Eigentümer.<br />

Neben dem Geschosswohnungsbau prägen vor allem<br />

umfangreiche E<strong>in</strong>familienhausgebiete den Stadtteil. Die<br />

Quartiere aus sehr <strong>in</strong>dividuellen und räumlich differenzierten<br />

Patio-, Bungalow- und Reihenhäusern bef<strong>in</strong>den sich<br />

weitestgehend <strong>in</strong> Privatbesitz und standen im Stadtumbau<br />

bisher nicht im zentralen Fokus. Im Rahmen des Projektaufrufs<br />

der Regionale 2016 nimmt die Stadt Dorsten die Quartiere<br />

seit wenigen Jahren daher genauer unter die Lupe,<br />

denn auch hier zeichnen sich unterschiedliche Herausforderungen<br />

ab: E<strong>in</strong>er alternden Bevölkerung stehen weitgehend<br />

Wohngebäude mit e<strong>in</strong>em bautechnischen Standard<br />

der 1960er- und 70er-Jahre zur Verfügung. Die K<strong>in</strong>der der<br />

„Gründerfamilien“ s<strong>in</strong>d vielfach ausgezogen, zurück bleiben<br />

immer häufiger große Wohngebäude mit ungenutzten<br />

Zimmern. Neue Lebens- und Familienmodelle, veränderte<br />

Anforderungen im Wohnkomfort, auch mit Blick auf e<strong>in</strong><br />

barrierefreies, lebenslanges Wohnen <strong>in</strong> den Häusern wirken<br />

sich dazu auf die Marktgängigkeit der Gebäude aus.<br />

Die weitgehend auf Nachtspeicherstrom basierende<br />

Energieversorgung stellt sich als weiteres, immer größeres<br />

Nachfrageh<strong>in</strong>dernis dar. Auch das Nahversorgungsangebot<br />

dünnte sich <strong>in</strong> den letzten Jahren aus. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Herausforderung ist letztendlich das negative Image des<br />

Stadtteils. Se<strong>in</strong> Ruf als problembehafteter Stadtteil, als<br />

“Sozialer Brennpunkt Barackenberg”, eilt ihm bis heute<br />

weit voraus und steht e<strong>in</strong>er positiven Außendarstellung<br />

und Vermarktung maßgeblich im Weg. Letztendlich geht<br />

es um die Frage, wie die besonderen städtebaulichen<br />

Qualitäten, die getrennte Wegeführung und die starke<br />

Durchgrünung des Stadtteils für die Zukunft gesichert<br />

und weiterentwickelt werden können.<br />

Und genau an dieser Stelle will die Werkstattreihe<br />

„<strong>HausAufgaben</strong> im Münsterland“ ansetzen, um neue kooperative<br />

Ansätze zur Zusammenarbeit mit Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohnern zu entwickeln und das Interesse am<br />

Thema zu wecken. Geme<strong>in</strong>sam mit der Stadt Dorsten, der<br />

Regionale 2016 sowie der Landes<strong>in</strong>itiative StadtBauKultur<br />

NRW wurde daher <strong>Barkenberg</strong> als idealer Ort für den Auftakt<br />

und das erste Experiment ausgewählt.<br />

Für diesen Dorstener Siedlungsbereich sprechen viele<br />

gute Gründe als Auftaktort für den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Reihe<br />

<strong>in</strong>tensiver Diskussionen. Die hohe und geübte Dialogbereitschaft<br />

sowie die Lust am aktiven Ausprobieren bieten<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der Bandbreite an Herausforderungen<br />

und der erprobten „Visionsbereitschaft“ beste Voraussetzungen.<br />

Die <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er<br />

haben im Lauf der Jahre e<strong>in</strong> starkes Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl<br />

und Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> für ihren Stadtteil<br />

entwickelt, schließlich haben sie ihn be<strong>in</strong>ahe zeitgleich<br />

bezogen und sich hier e<strong>in</strong>e neue Heimat aufgebaut. Sie<br />

reden mit, wenn es um Veränderungen geht – nicht erst<br />

seit dem Stadtumbau - s<strong>in</strong>d gut vernetzt und ergreifen<br />

Initiative: Sei es im Vere<strong>in</strong>, im Bürgertreff, <strong>in</strong> der Nachbarschaftshilfe<br />

oder <strong>in</strong> der Wulfen-Konferenz -- der selbstorganisierten<br />

Stadtteilkonferenz, die Initiativen und Akteure<br />

<strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> vernetzt und geme<strong>in</strong>same Ziele und Aufgaben<br />

<strong>in</strong> engem Kontakt mit der Stadt aufbereitet.<br />

Die Programmierung der Auftaktwerkstatt<br />

Um möglichst unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen<br />

und mit den vielen Menschen vor Ort über<br />

ihre Wünsche <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen, sollte das Programm<br />

der Auftaktwerkstatt vielfältige <strong>in</strong>haltliche und<br />

kommunikative Elemente verb<strong>in</strong>den, <strong>in</strong>formieren und<br />

Spaß machen, zum Nachdenken anregen und gleichzeitig<br />

Diskussionen eröffnen. Workshops zur vertiefenden<br />

Bearbeitung der relevanten Themen und e<strong>in</strong> Begleitprogramm,<br />

das anregende und <strong>in</strong>formative Zugänge eröffnet,<br />

sollten dabei das Grundgerüst formulieren. In den<br />

Workshops sollte es im Kern um die Wohngebäude und<br />

ihre Perspektiven, aber auch um das Zusammenleben <strong>in</strong><br />

der Nachbarschaft gehen. Das Rahmenprogramm sollte


26 — 27<br />

AUFTAKT<br />

dazu H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen vermitteln - über<br />

Fachvorträge, über Filmabende und <strong>in</strong>dividuelle Küchengespräche<br />

am Tage. Das Ganze wurde begleitet<br />

durch e<strong>in</strong>e wachsende Ausstellung, die e<strong>in</strong>lud, sich<br />

über das Thema, die Siedlung und die Möglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Zukunft zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Das geme<strong>in</strong>same Denken stand bereits bei der Programmierung<br />

der Werkstatt im Fokus. Im Dialog mit<br />

den Kooperationspartnern und Veranstaltern sowie<br />

den lokalen Akteuren wurde das Werkstattprogramm<br />

„aus dem Ort heraus“ entwickelt und gedacht. Mehrere<br />

Gesprächsrunden mit allen Beteiligten und Vertretern<br />

der Wulfen-Konferenz, der Nachbarschaftshilfe sowie<br />

weiteren Initiativen vor Ort waren hierfür notwendige<br />

Voraussetzung und bauten Stück für Stück gegenseitiges<br />

Vertrauen auf. Die <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er<br />

selber wurden an e<strong>in</strong>em Bürgerabend über die<br />

Veranstaltung <strong>in</strong>formiert. Über 80 Eigentümer<strong>in</strong>nen und<br />

Eigentümer zeigten dabei großes Interesse an den Themen<br />

und e<strong>in</strong>er Mitwirkung der Werkstatt – das motivierte!<br />

Die Wertschätzung verschiedener Blickw<strong>in</strong>kel, der<br />

freundschaftliche Kontakt und der fruchtbare Austausch<br />

mit der lokalen Anwohnerschaft s<strong>in</strong>d wesentliche<br />

Merkmale, die auch <strong>in</strong> der Werkstatt fortgeführt wurden.<br />

Für die Workshops selber galt es, geeignete Partner<br />

sowie Kommunikationsexperten und - expert<strong>in</strong>nen<br />

zu gew<strong>in</strong>nen, die sehr gute Erfahrungen <strong>in</strong><br />

der Vermittlung von Architektur- und Stadtentwicklungsthemen<br />

sowie der Aktivierung von Bürgern<br />

haben. Dies waren zum e<strong>in</strong>en rund 25 Studierende<br />

des Department für Städtebau der msa | münster<br />

school of architecture, des Fachbereichs Architektur<br />

- Stadtplanung - Landschaftsplanung an der<br />

Universität Kassel und der Fakultät für Architektur<br />

an der Universität Innsbruck. Ihr offener Blick, ihre<br />

Neugier und ihre Lernbereitschaft bildeten ideale<br />

Voraussetzungen. Geleitet und <strong>in</strong>haltlich konzipiert<br />

wurden die Workshops von den Zukunftsdenkern<br />

Turit Fröbe (Die Stadtdenkerei, Berl<strong>in</strong>), Prof. Joachim<br />

Schultz-Granberg (msa | münster school of<br />

architecture), Inés Aubert, Markus Blösl und Rubén<br />

Jódar (Stiftung Freizeit, Berl<strong>in</strong>) sowie Jeannette<br />

Merker und Franziska Eidner (e<strong>in</strong>sateam, Berl<strong>in</strong>).<br />

Mit ihrer unkonventionellen und offenen Art ge-<br />

PROGRAMM: <strong>10.</strong> — <strong>20.</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

Phase<br />

Tag<br />

<strong>10.</strong> <strong>Juni</strong> 15. <strong>Juni</strong> <strong>20.</strong> <strong>Juni</strong><br />

Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa<br />

Vormittag<br />

Workshop 1<br />

Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>!<br />

Workshop 2<br />

WIR ist MEHR!<br />

Workshop 3<br />

Häusercheck – Entdecke<br />

die Möglichkeiten!<br />

Mittag<br />

Küchen<br />

gespräche -<br />

die<br />

geme<strong>in</strong>same<br />

Mittagspause<br />

Nachmittag<br />

Workshop 1<br />

Präsentation Workshop 2 Präsentation Workshop 3 Präsentation<br />

Börse<br />

Hausvisite<br />

Abend<br />

Auftakt<br />

+<br />

E<strong>in</strong>führung<br />

Workshop 1<br />

Die<br />

Akademie<br />

der Szenarien<br />

+<br />

EUROPAN 12<br />

Ruhetag<br />

Film und<br />

Diskussion<br />

Diskussion Häusertalk<br />

Erfahrungen Praxisbeispiele<br />

aus der Praxis fürs Eigenheim<br />

Ausblick<br />

Wie geht es<br />

weiter?<br />

Im Vorfeld: Sem<strong>in</strong>ar<br />

Akademie der Szenarien<br />

msa | Münster


DIE WORKSHOPS IN KÜRZE:<br />

lang es ihnen, schnell den notwendigen Draht zur lokalen<br />

Anwohnerschaft aufzubauen. Dazu verstanden<br />

sie es, Neugierde auf die Themen und die Arbeit <strong>in</strong> den<br />

Workshops zu wecken.<br />

Zahlreiche weitere Partner waren für die Durchführung<br />

notwendig und wurden zur Unterstützung der<br />

Aktivitäten gewonnen: Über das Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie<br />

durch das M<strong>in</strong>isterium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung<br />

und Verkehr des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

wurde die Auftaktwerkstatt als Maßnahme zur Stadterneuerung<br />

gefördert. Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützten die<br />

Wüstenrot Stiftung, die Sparkasse Vest Reckl<strong>in</strong>ghausen,<br />

die RWW Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH, die Handwerkskammer Münster und die<br />

LEG Wohnen NRW GmbH, weiterh<strong>in</strong> die Wulfen-Konferenz,<br />

der Fördervere<strong>in</strong> ProGHW e. V., der Regionalverband<br />

Ruhr und die msa – münster school of architecture<br />

das Projekt f<strong>in</strong>anziell und <strong>in</strong>haltlich.<br />

Als temporärer und zentraler Ort des <strong>in</strong>tensiven Austauschs<br />

wurde e<strong>in</strong> leer stehendes Ladenlokal im Kern<br />

des Stadtumbaugebiets aktiviert und zur multifunktionalen<br />

Anlaufstelle für Fragen und mögliche Antworten<br />

rund um die Zukunft der E<strong>in</strong>familienhausgebiete e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Im Verlauf der Werkstatt verwandelte sich das<br />

Lokal immer wieder neu über e<strong>in</strong>e wachsende Ausstellung,<br />

die mögliche Zukunftsszenarien für <strong>Barkenberg</strong><br />

genauso zeigte, wie die Liebl<strong>in</strong>gsorte, Talente und Interessen<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger sowie die Herausforderungen<br />

der e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>familienhäuser im Stadtteil.<br />

Die zentrale Lage und die großen Schaufenster halfen<br />

dabei, die Aufmerksamkeit im Ort zu gew<strong>in</strong>nen. Nach<br />

und nach kündigten gelbe Möbel und große Aufsteller<br />

im Straßenraum die Veränderungen im Ladenlokal und<br />

die nahende Werkstatt „<strong>HausAufgaben</strong> <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>“<br />

vom <strong>10.</strong> bis zum <strong>20.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong> an.<br />

11. – 13.6. | Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>! mit<br />

Turit Fröbe | Die Stadtdenkerei, Berl<strong>in</strong>. Der Workshop<br />

begab sich flanierend, radelnd, umherstreifend<br />

auf die Suche nach dem, was <strong>Barkenberg</strong><br />

ausmacht. Mit e<strong>in</strong>em liebevollen Blick wurden<br />

Liebl<strong>in</strong>gsorte und Alltagswege beschrieben, um<br />

das Unentdeckte <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> zu f<strong>in</strong>den oder<br />

Altbekanntes neu wertzuschätzen. Aktionen <strong>in</strong><br />

den Nachbarschaften regten an, mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s<br />

Gespräch zu kommen<br />

12.6. | Akademie der Szenarien – Drei oder<br />

mehr Zukünfte für <strong>Barkenberg</strong> mit Prof. Joachim<br />

Schultz-Granberg | münster school of architecture.<br />

Große Eigenheimsiedlungen boten vor<br />

Jahren die Möglichkeit, den Traum vom eigenen<br />

Haus mit Garten für die ganze Familie zu verwirklichen.<br />

Die Welt hat sich <strong>in</strong>zwischen weitergedreht<br />

und die Ansprüche der Menschen haben<br />

sich verändert. E<strong>in</strong> Hochschulsem<strong>in</strong>ar an der msa<br />

<strong>in</strong> Münster beschäftigte sich mit möglichen Entwicklungsoptionen<br />

für die Zukunft der E<strong>in</strong>familienhausgebiete<br />

<strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> und stellte drei<br />

oder mehr Zukünfte <strong>in</strong> Form von anschaulichen<br />

Szenarien zur Diskussion.<br />

15. – 17.6. | WIR ist MEHR! mit: Inés Aubert, Markus<br />

Blösl, Rubén Jódar | Stiftung Freizeit, Berl<strong>in</strong>.<br />

Mit e<strong>in</strong>em mobilen Wagen g<strong>in</strong>g „WIR ist MEHR“<br />

auf die Suche nach Talenten, Interessen und<br />

Wünschen aus <strong>Barkenberg</strong> und verknüpfte diese<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Börse zu möglichen kreativen Kooperationen.<br />

Der Wagen bot e<strong>in</strong> Kommunikationsangebot<br />

für die Nachbarschaft, das nicht aus e<strong>in</strong>zelnen,<br />

großen Aktionen entstand, sondern aus der<br />

Summe kle<strong>in</strong>erer Angebote, mit dem Ziel, Nachbarn<br />

zusammenzubr<strong>in</strong>gen. Zusammen können<br />

wir MEHR.<br />

Weitere Informationen zu den Workshops, Ergebnissen<br />

und das Projekttagebuch unter www.hausaufgaben.ms<br />

18. – <strong>20.</strong>6. | Häusercheck – Entdecke die Möglichkeiten!<br />

mit: Jeannette Merker und Franziska<br />

Eidner | e<strong>in</strong>sateam, Berl<strong>in</strong>. Die „Häuserchecker“<br />

untersuchten vor Ort mit <strong>in</strong>teressierten Eigentümern<br />

die Potenziale ihrer Eigenheime: Passen die<br />

Häuser zu den Wohnbedürfnissen – heute und <strong>in</strong><br />

Zukunft? Wie könnten oder müssten sie sich verändern?<br />

Gute Beispiele aus der Praxis präsentierte<br />

der „Häusertalk“ am 18.6. Bei der „Hausvisite“<br />

am <strong>20.</strong>06. zeigten Planungs-, Gestaltungs- und<br />

F<strong>in</strong>anzexperten für ausgewählte Objekte Handlungsoptionen<br />

auf.


28 — 29<br />

Programm<br />

<strong>10.</strong> - <strong>20.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong><br />

MI | <strong>10.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong><br />

18 h Auftakt | <strong>HausAufgaben</strong> <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong><br />

Worum soll es gehen? Holger Lohse, Stadt Dorsten | Jan Kampshoff, modulorbeat | Uta Schneider,<br />

Regionale 2016 Agentur GmbH | Tim Rieniets, StadtBauKultur NRW | Wünsche aus dem Stadtteil: Daniel<br />

Eickmann-Gerland, Wulfen-Konferenz | Günter Schönborn, Projekt Nachbarschaftshilfe |<br />

Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>! Der liebevolle Blick. | Turit Fröbe, Die Stadtdenkerei, Berl<strong>in</strong><br />

DO | 11. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-21 h Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>! Workshop 1 mit Turit Fröbe<br />

14 h Aktionsprogramm mit Turit<br />

19:30 h Stadtwanderung für Turit<br />

AUFTAKT<br />

FR | 12. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-18 h Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>! | Workshop 1 mit Turit Fröbe<br />

10 h Aktionsprogramm mit Turit<br />

14 h Stadtwanderung für Turit<br />

18 h Akademie der Szenarien - Drei oder mehr Zukünfte für <strong>Barkenberg</strong>.<br />

E<strong>in</strong>führung: Prof. Joachim Schultz-Granberg, msa - münster school of architecture | E<strong>in</strong> Gespräch mit:<br />

Dagmar Hoetzel, Architekt<strong>in</strong> und Journalist<strong>in</strong>, bauwelt | Prof. Swen Geiss, Alanus Hochschule für Kunst und<br />

Gesellschaft | Holger Lohse, Stadt Dorsten | Uta Schneider, Regionale 2016 | Prof. Joachim Schultz-Granberg,<br />

msa | münster school of architecture<br />

SA | 13. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-14 h Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>! | Workshop 1 mit Turit Fröbe<br />

11 h Stadtwanderung mit Turit<br />

16 h Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>! | Schlussbetrachtungen und Vorstellung der Ergebnisse<br />

MO | 15. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-18 h WIR ist MEHR | Workshop 2 mit Stiftung Freizeit<br />

18 h Verlassen und verramscht - Wenn ke<strong>in</strong>er Omas Haus will<br />

Filmvorführung und Diskussion mit Julia Friedrichs, Journalist<strong>in</strong> und Autor<strong>in</strong> des Films sowie<br />

des Buchs „Wir Erben: Was Geld mit Menschen macht.“ und Tim Rieniets, StadtBauKultur NRW<br />

DI | 16. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-18 h WIR ist MEHR | Workshop 2 mit Stiftung Freizeit<br />

MI | 17. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-14 h WIR ist MEHR | Workshop 2 mit Stiftung Freizeit<br />

12 h WIR ist MEHR | Schlussbetrachtungen und Vorstellung der Ergebnisse<br />

19 h (M)E<strong>in</strong>familienhausgebiete: Erfahrungen aus der kommunalen Praxis<br />

Zukunft der E<strong>in</strong>familienhausgebiete - Probleme und Herausforderungen: Dr. Christian Krajewski,<br />

Institut für Geographie der Universität Münster | E<strong>in</strong> Gespräch mit: Uta Schneider, Regionale 2016 | Marion<br />

Dirks, Stadt Billerbeck | Josef Klaas, Geme<strong>in</strong>de Nordkirchen | Dr. Christian Krajewski, WWU Münster |<br />

Holger Lohse, Stadt Dorsten


DO | 18. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-18 h Häusercheck: Entdecke die Möglichkeiten! | Workshop 3 mit e<strong>in</strong>sateam *<br />

18 h Häusertalk: Altbau mit besten Aussichten – Praxisbeispiele fürs Eigenheim<br />

E<strong>in</strong>führung: Jeannette Merker und Franziska Eidner, e<strong>in</strong>sateam | Vortrag: Was sagt die gute Praxis? | Jörg<br />

Leeser, BEL Architekten Sozietät<br />

FR | 19. JUNI <strong>2015</strong><br />

10-18 h Häusercheck: Entdecke die Möglichkeiten! | Workshop 3 mit e<strong>in</strong>sateam<br />

SA | <strong>20.</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

13.30 h Hausvisite | Schlussbetrachtungen und Vorstellung der Ergebnisse der Häuserchecks<br />

E<strong>in</strong>führung: e<strong>in</strong>sateam | Vor-Ort-Analyse von <strong>Barkenberg</strong>er E<strong>in</strong>familienhäusern mit Häuserexperten<br />

| Architektur & Gestaltung: Anne-Julchen Bernhardt, BEL Architekten Sozietät | Lebenslanges Wohnen:<br />

Annette Manai-Joswowitz, Wohnberatung Kreis Coesfeld | Energie & Ressourcen: Petra Lea Müller, bau.<br />

RAUM | Förderung: Andreas Lipps, Sparkasse Vest Reckl<strong>in</strong>ghausen | Wissen aus der Stadtverwaltung:<br />

Holger Lohse, Stadt Dorsten<br />

16-17 h Abschluss: Wie geht es weiter?<br />

E<strong>in</strong> Gespräch mit: Andreas Brün<strong>in</strong>g, IMORDE | Thomas Harten, Handwerkskammer Münster | Jan Kampshoff,<br />

modulorbeat | Holger Lohse, Stadt Dorsten | Tobias Stockhoff, Stadt Dorsten | Tim Rieniets, StadtBauKultur<br />

NRW | Uta Schneider, Regionale 2016 Agentur GmbH<br />

Täglich 10-18 h Ausstellung und Küchengespräche im Ladenlokal<br />

Der Veranstaltungsort<br />

Ladenlokal (ehem. Edeka Hahn), Dimker Allee 31<br />

46286 Dorsten-<strong>Barkenberg</strong>


30 — 31<br />

11—13<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong><br />

Workshop #1<br />

mit Turit Fröbe — Die Stadtdenkerei<br />

AUFTAKT<br />

Mit den Liebl<strong>in</strong>gsorten<br />

haben wir e<strong>in</strong>en Zugang<br />

zu den <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Barkenberg</strong>ern<br />

gefunden und konnten<br />

recht bald auch über sehr<br />

Persönliches sprechen.<br />

Das war bee<strong>in</strong>druckend<br />

für mich! — Student<strong>in</strong><br />

Jeder Ort, jedes Gebäude und jeder verme<strong>in</strong>tliche<br />

Schandfleck e<strong>in</strong>er Stadt kann etwas Schönes haben<br />

– so zum<strong>in</strong>dest denkt Architekturhistoriker<strong>in</strong> und Urbanist<strong>in</strong><br />

Turit Fröbe, die sich <strong>in</strong> dem Workshop „Oh,<br />

wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>“ als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Werkstatt<br />

auf die Suche nach den Besonderheiten <strong>Barkenberg</strong>s<br />

machte . Geme<strong>in</strong>sam mit Studierenden sowie<br />

den Bewohnern suchte sie flanierend, radelnd oder<br />

e<strong>in</strong>fach nur umherstreifend nach den Orten, die den<br />

Bürgern besonders ans Herz gewachsen s<strong>in</strong>d. Von<br />

großem Interesse dabei: Orte, die <strong>in</strong> Vergessenheit<br />

geraten s<strong>in</strong>d. Orte, die unentdeckt geblieben s<strong>in</strong>d<br />

und Orte, die für die meisten schlichtweg als nicht<br />

betrachtenswert gehalten werden.<br />

Ziel des Workshops war es, mit den Bewohnern <strong>in</strong>s<br />

Gespräch zu kommen und sie besser kennen zu lernen.<br />

Gleichzeitig sollten die Tage den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die folgenden<br />

Workshops erleichtern. Wie kann so etwas besser gel<strong>in</strong>gen,<br />

als mit e<strong>in</strong>er wunderbaren Entdeckungsreise durch den eigenen Stadtteil!?<br />

Hier s<strong>in</strong>d die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger die Experten und wir, die Studierenden<br />

und Gäste, die Zuhörer. „Ich möchte die Wahrnehmung der Bürger<br />

auf ihren Stadtteil positiv verändern. Ich möchte zeigen, was viele hier im<br />

Alltag übersehen und was sie vielleicht noch nie wahrgenommen haben. Die<br />

<strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong> sollen ihre Umgebung selber und neu<br />

entdecken – unvore<strong>in</strong>genommen, wach und neugierig“, beschrieb Turit Fröbe<br />

bei der Vorstellung des Workshops ihr Vorgehen.<br />

Der Erfolg und Mehrwert dieser Aktion ist dabei meist viel größer als erwartet.<br />

Denn würde man, so die Urbanist<strong>in</strong>, mehr Bürger dazu br<strong>in</strong>gen, das<br />

schön zu f<strong>in</strong>den, was sie eigentlich ärgert, so könne man sich heute viele Sanierungs-<br />

und Umbaumaßnahmen sparen. Die anfängliche Skepsis war groß.<br />

Auch die Erwartungen, hässliche Orte und Bausünden geme<strong>in</strong>sam schön zu<br />

reden, war eher ger<strong>in</strong>g. Die Bereitschaft und Resonanz auf dieses Experiment<br />

aber war großartig. Zahlreiche <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er nahmen<br />

an den drei Tagen am Aktionsprogramm, den besonderen Stadtwanderungen<br />

und Beschreitungen von Alltagswegen teil.<br />

Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>!


Im Vordergrund aller Aktivitäten stand dabei stets der<br />

liebevolle Blick – also die Bereitschaft, Orte positiv zu<br />

betrachten und ihnen immer etwas Positives abzugew<strong>in</strong>nen:<br />

„Wir gucken uns auch Orte geme<strong>in</strong>sam schön. Denn<br />

auch die verme<strong>in</strong>tlich hässlichste Bausünde hat ihren<br />

ganz eigenen Charme, der den Charakter e<strong>in</strong>er Stadt ausmacht“,<br />

so Turit Fröbe. Unterscheiden müsse man dabei<br />

positive und negative Bausünden. E<strong>in</strong>e positive Bausünde,<br />

und sei sie noch so hässlich, löse Emotionen aus.<br />

Daran könne man anknüpfen, bis man schließlich das<br />

negative Gefühl mittels e<strong>in</strong>es liebevollen Blickes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

positive Emotion verwandelt hat. Die schlechten Bausünden<br />

h<strong>in</strong>gehen nehme kaum jemand wahr. Sie verschw<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> der grauen Masse und dem „Alltagsbrei der Stadt“.<br />

Wie kramt man nun im Gedächtnis e<strong>in</strong>er Stadt? Wie<br />

erreicht man die Bürger und wie kommt man an ihre<br />

Geschichten? Der Türöffner und die Methode waren genauso<br />

e<strong>in</strong>fach wie poetisch: Über die Schönheit und den<br />

liebevollen Blick: Alle <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er<br />

sollten ihre Liebl<strong>in</strong>gsorte auf e<strong>in</strong>er Karte markieren<br />

– ohne Erklärung, wieso genau dieser Ort für sie e<strong>in</strong>e<br />

positive Bedeutung hat: „Bei ke<strong>in</strong>em der Orte wussten<br />

wir, was geme<strong>in</strong>t war. Orte, an denen etwas Schönes passiert<br />

ist, die e<strong>in</strong>fach als schön empfunden werden, Orte,<br />

die schon die Großeltern aufgesucht haben. Wir haben all<br />

diese Orte besucht und unsererseits mit e<strong>in</strong>em liebevollen<br />

Blick betrachtet. Dabei haben wir sie im Stadtraum<br />

weiter auf Seite 34<br />

Ich möchte die Wahrnehmung<br />

der Bürger auf<br />

ihren Stadtteil positiv<br />

verändern. Ich möchte<br />

zeigen, was viele hier im<br />

Alltag übersehen und<br />

was sie vielleicht noch nie<br />

wahrgenommen haben.<br />

Sie sollen ihre Umgebung<br />

neu entdecken – unvore<strong>in</strong>genommen,<br />

wach und<br />

neugierig! — Turit Fröbe<br />

Es wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der Diskussionen<br />

vorgeschlagen, dass<br />

der See um e<strong>in</strong>e Badestelle<br />

ergänzt werden könnte.<br />

So könnte man e<strong>in</strong>en neuen<br />

Liebl<strong>in</strong>gsort für viele <strong>Barkenberg</strong>er<br />

schaffen. — Student


32 — 33<br />

211 Liebl<strong>in</strong>gsorte<br />

204<br />

146<br />

1<br />

2<br />

156<br />

3<br />

AUFTAKT<br />

165<br />

11<br />

166<br />

6<br />

7 152<br />

8 9<br />

10<br />

160<br />

137<br />

12 13<br />

106<br />

105<br />

156<br />

104<br />

165<br />

164<br />

103<br />

172<br />

169 170 176<br />

100 99 171 97 149<br />

130 128 129<br />

98<br />

123 126<br />

154 209<br />

208<br />

167<br />

115<br />

125<br />

101<br />

29<br />

30<br />

136 31<br />

168 96<br />

116<br />

102<br />

163<br />

134<br />

133 25<br />

14 15 180<br />

117<br />

16<br />

135<br />

145<br />

205 179<br />

19<br />

206<br />

21<br />

178<br />

132<br />

94 127<br />

95 174 175<br />

26<br />

27 28<br />

124<br />

22<br />

18<br />

20<br />

23<br />

1<br />

1<br />

18<br />

34<br />

32<br />

33<br />

35 3


159<br />

155<br />

194<br />

201<br />

202<br />

203<br />

193 140<br />

78192191<br />

190<br />

189<br />

17<br />

77<br />

22<br />

196195<br />

197<br />

157 4‘<br />

198<br />

199<br />

73<br />

72<br />

71<br />

70<br />

56<br />

55<br />

51<br />

50 52 53<br />

141 54<br />

158 118 119<br />

74<br />

148<br />

211<br />

75<br />

188<br />

68<br />

64 63 67 69<br />

62<br />

59 61<br />

60 65 66 120<br />

58<br />

57<br />

49<br />

161<br />

164<br />

46<br />

48<br />

147 150<br />

138 139<br />

47<br />

76 77 186<br />

185<br />

151<br />

79<br />

93<br />

131<br />

187<br />

45<br />

80<br />

143<br />

210<br />

142 144 84<br />

81 145<br />

91<br />

85 86 87<br />

82 184<br />

88 89 90<br />

183 83<br />

121<br />

92<br />

207<br />

93<br />

4 5 Ladenlokal<br />

24<br />

39<br />

40 41<br />

162<br />

43 44<br />

2<br />

6<br />

38<br />

37<br />

181<br />

112<br />

42<br />

114<br />

173


AUFTAKT 34 — 35<br />

markiert und systematisch mit drei Fragen und den passenden<br />

Bildantworten dokumentiert: Was ist neu? Was war schon immer<br />

da? Was ist typisch <strong>Barkenberg</strong> an diesem Ort?“<br />

Entstanden ist e<strong>in</strong>e Sammlung und <strong>Dokumentation</strong> von 211<br />

Liebl<strong>in</strong>gsorten, die sich über das gesamte Stadtteilgebiet verteilen<br />

und die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsorte-Ausstellung im Ladenlokal<br />

präsentiert wurden. Interessant war, dass viele Liebl<strong>in</strong>gsorte der<br />

<strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er <strong>in</strong> der Nähe ihrer Wohnungen<br />

liegen. Sie müssen also nicht erst <strong>in</strong>s Auto steigen oder lange Wege<br />

<strong>in</strong> Kauf nehmen, um an e<strong>in</strong>en schönen Ort zu gelangen. Sie fühlen sich wohl<br />

dort, wo sie leben und sie leben gerne <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>!<br />

E<strong>in</strong> weiterer Bestandteil des Workshops waren die Beschreibung von Alltagswegen.<br />

Der Weg zum Bäcker, zur Schule des K<strong>in</strong>des, zum Tierarzt. Obwohl<br />

es sich um teilweise identische Wege handelt, die immer wieder von<br />

den Bewohnern im Alltag gegangen werden, werden diese sehr unterschiedlich<br />

wahrgenommen. An welchen Punkten orientiert man sich? Was bef<strong>in</strong>det<br />

sich alles auf dem Weg? Was nehme ich wahr? Was nicht? Welches Haus,<br />

welchen Baum und welche Geräusche habe ich <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung? Gleiche Wege<br />

und Orte wurden immer wieder neu und anders betrachtet und beschrieben.<br />

Und genau das war e<strong>in</strong>e weitere wichtige Erkenntnis <strong>in</strong> dem Workshop.<br />

Es gibt weder den e<strong>in</strong>en Weg, noch die e<strong>in</strong>e Wahrnehmung auf <strong>Barkenberg</strong>.<br />

Wer also Fragen und Antworten nach der möglichen Zukunft der Stadt<br />

und des Stadtteils stellen will und sucht, muss sich mit diesem Vielbild ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

Wie wollen wir geme<strong>in</strong>sam leben ist daher nicht nur e<strong>in</strong>e Frage<br />

an den Planer und Architekten, der dazu e<strong>in</strong>e Lösung erarbeitet, sondern<br />

bedarf e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den unterschiedlichen Bildern und<br />

Wahrnehmungen der Menschen, die hier leben.<br />

Manchmal s<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong>fach<br />

nur durch die Stadt<br />

geschlendert und haben<br />

uns die Liebl<strong>in</strong>gsorte angesehen.<br />

So s<strong>in</strong>d nette<br />

Gespräche mit den <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Barkenberg</strong>ern<br />

entstanden,<br />

die uns viel über ihre Heimat<br />

erzählt haben.<br />

— Student<strong>in</strong>


Ich wünsche mir, dass<br />

mehr Studierende nach<br />

<strong>Barkenberg</strong> kommen und<br />

von und <strong>in</strong> unserer Stadt<br />

lernen, die von vielen verschiedenen<br />

Architekten<br />

geprägt wurde. — Anwohner


36 — 37<br />

12<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Drei oder mehr Zukünfte für <strong>Barkenberg</strong><br />

Akademie der Szenarien mit: msa | münster<br />

school of architecture<br />

AUFTAKT<br />

E<strong>in</strong> Gespräch mit:<br />

Dagmar Hoetzel,<br />

Architekt<strong>in</strong><br />

und Journalist<strong>in</strong>,<br />

bauwelt |<br />

Prof. Swen Geiss,<br />

Alanus Hochschule<br />

für Kunst<br />

und Gesellschaft<br />

| Holger Lohse,<br />

Stadt Dorsten |<br />

Uta Schneider,<br />

Regionale 2016<br />

und Prof. Joachim<br />

Schultz-Granberg,<br />

msa | münster<br />

school of<br />

architecture<br />

Ich f<strong>in</strong>de es wichtig,<br />

dass man viele Ideen<br />

aufnimmt. Aber<br />

wir müssen auch<br />

mite<strong>in</strong>ander diskutieren.<br />

Wir müssen<br />

geme<strong>in</strong>sam überlegen,<br />

was für alle<br />

passend ist.<br />

— Anwohner<strong>in</strong><br />

Kann <strong>Barkenberg</strong> sich <strong>in</strong> den nächsten Jahrzehnten den aktuellen demografischen<br />

bzw. statistischen Trends widersetzen? Oder müssen alternative Wege gefunden werden,<br />

die sich opportunistisch und kreativ mit den anhaltenden Entwicklungen ause<strong>in</strong>andersetzen?<br />

Welche Mechanismen werden die Produktion der Stadträume bzw.<br />

deren Revitalisierung bee<strong>in</strong>flussen? Welche räumlichen Effekte werden dann sichtbar?<br />

Was wäre, wenn ...?<br />

Auch <strong>in</strong> Dorsten macht sich der demografische Wandel bemerkbar. Die Bevölkerung<br />

altert, junge Leute ziehen weg, Familien werden weniger. Gleichzeitig<br />

steigt die Zahl der S<strong>in</strong>gles und Senioren. Für 2030 erwarten Prognosen<br />

e<strong>in</strong> Medianalter der deutschen Bevölkerung von über 50 Jahren, weltweit<br />

e<strong>in</strong>er der höchsten Werte. In Dorsten wird es bei 53 Jahren liegen. Dem gegenüber<br />

stehen über 50 % E<strong>in</strong>familienhäuser <strong>in</strong> der Stadt.<br />

Noch vor wenigen Jahren bedienten diese großen Siedlungen den Traum<br />

des Eigenheims mit Garten für die klassische Kernfamilie mit K<strong>in</strong>d, Auto und<br />

Hund. Die Welt hat sich seitdem weitergedreht und die Kernfamilie gehört<br />

nicht mehr zu dem bestimmenden Lebensmodell. Viele Bewohner der E<strong>in</strong>familienhausgebiete<br />

stehen daher heute vor großen Problemen: Mangelnde Barrierefreiheit,<br />

ungenutzte Räume, kostenaufwendige energetische Sanierungen,<br />

zu starre Grundrisse und zu große und pflege<strong>in</strong>tensive Grünflächen s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige<br />

der Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Was tun? Arbeitet<br />

man gegen den demografischen Wandel oder macht man sich ihn zu Nutzen?<br />

Mit genau diesen Fragen beschäftigten sich Studierende der msa – münster<br />

school of architecture <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hochschulsem<strong>in</strong>ar unter der Leitung von<br />

Prof. Joachim Schultz-Granberg. Aufgabe war es, das „Was wäre, wenn ...?“ anhand<br />

von möglichen Szenarien zu beantworten. Dabei sollte die Suche nach<br />

Zukunftsoptionen die Menschen und Bewohner mit deren Wirkungskreis und<br />

Möglichkeiten <strong>in</strong> den Fokus nehmen. Und sie sollte die zentralen Akteure der


Stadtentwicklung betrachten, die mithelfen, Veränderungen herbeizuführen.<br />

Wer kann wie agieren? Welche ökonomischen und politischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

s<strong>in</strong>d dafür wichtig?<br />

Welche Wege gibt es? Mit drei ganz unterschiedlichen Szenarien haben<br />

die Studierenden e<strong>in</strong>fach lesbare Collagen entwickelt, wie <strong>Barkenberg</strong><br />

2030 oder 2040 aussehen kann. In dem Ladenlokal wurden die Collagen<br />

<strong>in</strong> großen h<strong>in</strong>terleuchteten Schaukästen ausgestellt und präsentiert.<br />

Für den Dialog <strong>in</strong> der Werkstatt waren die Szenarien e<strong>in</strong> zentrales<br />

Werkzeug, um mögliche Entwicklungen anschaulich und geme<strong>in</strong>sam<br />

zu diskutieren. Wichtig war, die Vorstellung sehr gut <strong>in</strong> die Dramaturgie<br />

der zehn Tage e<strong>in</strong>zubetten und bei Gesprächen auch die Aufgaben und<br />

Grenzen von Zukunftsbildern zu verdeutlichen. Dass Szenarien<br />

eben ke<strong>in</strong>e Prognosen s<strong>in</strong>d, wurde dabei von Prof. Joachim<br />

Schultz-Granberg besonders betont. Sie s<strong>in</strong>d aber das Ergebnis<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Ort.<br />

Szenarien s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Prognosen,<br />

sondern der Versuch<br />

mögliche Entwicklungsrichtungen<br />

als das Resultat<br />

von treibenden Kräften aus<br />

Politik, Gesellschaft oder<br />

Wirtschaft und Impulsen<br />

von Bürgern und Vere<strong>in</strong>en.<br />

Szenarien zeigen mögliche<br />

Welten oder Zukünfte, die<br />

Diskussionen und Entscheidungen<br />

<strong>in</strong> der Gegenwart<br />

auslösen können - mit Szenarien<br />

beg<strong>in</strong>nt Veränderung.<br />

— Joachim Schultz-Granberg


AUFTAKT<br />

38 — 39<br />

Natürlich haben die Studierenden die Zukunft kreativ<br />

gedacht. Grundlage waren aber zahlreiche Gespräche und<br />

Ortsbesuche, e<strong>in</strong>e Beschäftigung mit Zahlen und Fakten zu<br />

<strong>Barkenberg</strong>, statistischen Trends sowie den Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels. Entstanden s<strong>in</strong>d Bilder,<br />

die das Zusammenleben im Kle<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>familienhäusern<br />

genauso weitergedacht haben wie das Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong><br />

der Nachbarschaft.<br />

Und wie wurde diese mögliche Zukunft aufgenommen?<br />

Sie löste e<strong>in</strong>e lebhafte Diskussion aus. Unter den Planern<br />

und Vertretern aus Politik und Verwaltung bei der Vorstellung<br />

und Präsentation, die durch Dagmar Hoetzel (bauwelt)<br />

moderiert wurde. Aber auch unter den anwesenden Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgern, die auch <strong>in</strong> der Folgezeit immer wieder<br />

<strong>in</strong> das Ladenlokal kamen und mit den sehr<br />

präsenten Visionen konfrontiert wurden.<br />

Besonders positiv wurde das bürgernahe<br />

Szenario der Querdenker<br />

bewertet, <strong>in</strong> dem die Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner ihre Zukunft selbst<br />

<strong>in</strong> die Hand nehmen. Mit der Wulfen-<br />

Konferenz sei der Ort hier, so die<br />

Me<strong>in</strong>ung vieler, schon auf e<strong>in</strong>em sehr<br />

guten Weg. Aus diesem bürgerschaftlichen<br />

Kollektiv könnten viele neue<br />

D<strong>in</strong>ge entstehen und man würde<br />

sehen, dass ganz <strong>Barkenberg</strong> auf den<br />

Be<strong>in</strong>en ist. Aber auch Kritik wurde<br />

laut, denn gerne würde bürgerschaftliches<br />

Engagement an bürokratischen<br />

Hürden der Verwaltung scheitern.<br />

„Wie soll man denn da aktiv werden?“,<br />

bemängelten e<strong>in</strong>ige Bewohner und


konnten sich als mögliches Gegenmodell dennoch nicht<br />

ganz mit dem Szenario des „Superbürgermeisters“ anfreunden.<br />

Letzterer würde durch erfolgreiche Reformen und e<strong>in</strong>e<br />

starke öffentliche Hand den Herausforderungen begegnen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere wichtige Erkenntnis war die Notwendigkeit,<br />

dass sich Politik mit möglichen Szenarien stärker ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

muss. Dabei gilt es zu erkennen, dass „wir alle uns verändert<br />

haben“, so Sven Geiss, Professor an der Alanus Hochschule<br />

bei der Vorstellung. „Unsere Ansprüche haben sich verändert<br />

und das betrifft die Bewohner genauso, wie die Rolle der Architekten<br />

sowie der Politik und der Verwaltung. Es braucht daher<br />

noch stärker den geme<strong>in</strong>samen Dialog und das Aufzeigen von<br />

Perspektiven und Alternativen. Und im Mittelpunkt muss immer<br />

die Frage stehen: Wo wollt ihr als Bewohner h<strong>in</strong>?“<br />

Wir könnten versuchen,<br />

neben der Gesamtschule<br />

noch weiteres<br />

Wissen nach<br />

<strong>Barkenberg</strong> zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Eventuell könnte man<br />

auch studentischen<br />

Wohnraum schaffen.<br />

Fachbereiche könnten<br />

nach <strong>Barkenberg</strong> verlegt<br />

werden. — Anwohner<br />

Dass die drei Szenarien für diesen Dialog<br />

e<strong>in</strong>en breiten und <strong>in</strong>novativen Baukasten<br />

an neuen Ideen liefern, war unbestritten.<br />

Nun müssen diese Ideen geme<strong>in</strong>sam weitergedacht<br />

werden. „Die Werkstatt kann<br />

nicht nur aus zehn Tagen bestehen“, war<br />

folgerichtig e<strong>in</strong> wichtiges Fazit von Holger<br />

Lohse, Stadtbaurat der Stadt Dorsten. „Das<br />

Ladenlokal könnte e<strong>in</strong> Ort werden, an dem<br />

wir weiter von- und mite<strong>in</strong>ander lernen –<br />

e<strong>in</strong>e Art permanente Siedlungsakademie.“<br />

Damit dabei dann aber auch Neues entsteht<br />

und <strong>Barkenberg</strong>, wie schon e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />

der Vergangenheit neue Wege geht, muss<br />

dieser Dialog nicht nur geme<strong>in</strong>sam, sondern<br />

auch umsetzungs- und praxisorientiert<br />

fortgesetzt werden.<br />

Alle Szenarien im Detail unter<br />

www.hausaufgaben.ms


RBÜRGERMEISTER - das Pa<br />

40 — 41<br />

Wir brauchen e<strong>in</strong>e Gesprächskultur.<br />

Wir stehen vor neuen Herausforderungen<br />

und die perfekte Lösung<br />

gibt es noch nicht. Die Welt ist voll<br />

von Projekten, die neue Wege beschreiten.<br />

Ebenso <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>.<br />

— Sven Geiss<br />

AUFTAKT<br />

Der „Superbürgermeister“ –<br />

das Paradies erfolgreicher Reformen<br />

Wir s<strong>in</strong>d überreguliert und es gibt viele<br />

Regeln, die unserem gesunden Menschenverstand<br />

widersprechen. Unsere<br />

Gesellschaft verändert sich und wir haben<br />

andere Bedürfnisse. Regeln müssen<br />

auch angepasst werden.<br />

— Anwohner<br />

In diesem Szenario versucht die Politik, dem demografischen Wandel<br />

aktiv entgegenzusteuern. Durch erfolgreiche Reformen kann e<strong>in</strong>e<br />

Oase als Alternative zum teuren urbanen Lebensraum realisiert werden.<br />

Steigende Mietpreise <strong>in</strong> den umliegenden Metropolen führen dazu, dass<br />

immer mehr Menschen nach <strong>Barkenberg</strong> ziehen. Es gibt viel Raum für<br />

Experimente und attraktive Entwicklungsoptionen, die den beschränkten<br />

Möglichkeiten <strong>in</strong> den engen und teuren Innenstädten entgegenstehen.<br />

Der„Superbürgermeister“ weiß den modernen Städtebau zu schätzen<br />

und sorgt dafür, dass <strong>Barkenberg</strong> <strong>in</strong> die Baukulturerbeliste aufgenommen<br />

wird. Der Rückgang der Bevölkerung wird durch e<strong>in</strong>e Reaktivierung des<br />

öffentlichen Raumes und neue öffentliche E<strong>in</strong>richtungen aufgefangen.<br />

E<strong>in</strong> staatlich gefördertes Bildungs<strong>in</strong>stitut zur Anerkennung von Berufsqualifikationen<br />

führt dazu, dass gebildete und motivierte Zuwanderer <strong>in</strong><br />

<strong>Barkenberg</strong> e<strong>in</strong>e neue Heimat f<strong>in</strong>den. Mit <strong>in</strong>novativen Energielösungen<br />

und grünen Denkweisen wird <strong>Barkenberg</strong> zu e<strong>in</strong>em Vorbild für andere<br />

Städte. Mit der Unterstützung durch staatliche Förderprogramme für<br />

Mittelstädte zeigen sich durch langanhaltende soziale, stadtplanerische<br />

und ökonomische Reformen der lokalen Politik <strong>in</strong> Dorsten schnell Erfolge.<br />

Der „Superbürgermeister“ wird <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Projekten von der Bürgerschaft<br />

unterstützt, die sogar zu Spenden bereit ist, um die Politik zu<br />

stützen. Sämtliche Mittel werden <strong>in</strong> öffentliche Projekte <strong>in</strong>vestiert, die<br />

das Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl weiter stärken. Durch se<strong>in</strong> Engagement und<br />

erzielte Erfolge genießt der „Superbürgermeister“ das volle Vertrauen und<br />

den Rückhalt seitens der Bevölkerung. Durch kurze politische Wege und<br />

die enge Zusammenarbeit mit den Bürgern wird das Vertrauen weiter<br />

gefestigt. So kann die Abwanderung erfolgreich e<strong>in</strong>gedämmt werden.<br />

Migranten erhalten Integrationspakete und leerstehende Räume werden<br />

für geme<strong>in</strong>same und multikulturelle<br />

Aktivitäten genutzt, die die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

stärken. So wird <strong>Barkenberg</strong> zu<br />

e<strong>in</strong>em Vorzeigebeispiel für kommunitares<br />

Zusammenleben. Traditionelle<br />

und neue Familienmodelle können<br />

nebene<strong>in</strong>ander bestehen und machen<br />

<strong>Barkenberg</strong> zu e<strong>in</strong>er Heimat für e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl von Menschen.


adies erfolgreicher Reformen<br />

„Ich will ke<strong>in</strong> Produkt me<strong>in</strong>er Umwelt<br />

se<strong>in</strong>, ich will, dass me<strong>in</strong>e Umwelt e<strong>in</strong><br />

Produkt von mir ist.“


RAUM PIRATEN<br />

<strong>2015</strong><br />

RAUM PIRATEN<br />

RAUM PIRATEN<br />

42 — 43<br />

Leerstand? <strong>Barkenberg</strong>?<br />

Wie viel ca?<br />

Es gibt leere Ladenlokale,<br />

sche<strong>in</strong>bar viele motivierte<br />

Bürger die was ändern<br />

möchten..LOS!<br />

Die Raumpiraten haben über e<strong>in</strong>en Tipp Informationen bekommen,<br />

dass der Leerstand <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> überhand nimmt. Zeit ihn zu erobern!<br />

<strong>2015</strong><br />

RAUM PIRATEN<br />

Hier hat sich noch e<strong>in</strong> Bürger<br />

gemeldet. Er hat sehr viel<br />

Baumaterial und würde e<strong>in</strong>e<br />

Straße weiter gerne was<br />

umbauen, e<strong>in</strong>e Fahrradwerkstatt<br />

soll's werden.<br />

E<strong>in</strong>e Idee.. das Haus um die<br />

Ecke.. e<strong>in</strong>e Nähwerkstatt für<br />

jedermann.<br />

Erstaunlich wie schnell<br />

es geht.<br />

Und jeder hilft mit!<br />

04. UNTER DECK<br />

Und was macht ihr?<br />

Klar, kommt mit.<br />

E<strong>in</strong> paar E<strong>in</strong>blicke könnt<br />

ihr gerne bekommen!<br />

Neues schaffen?!<br />

Wie können wir mithelfen?<br />

Das erste Auskundschaften vor Ort f<strong>in</strong>det statt. Mit kle<strong>in</strong>en Eyecatchern machen<br />

sie vorab auf sich Aufmerksam. Die neugierige Bürger <strong>Barkenberg</strong>s f<strong>in</strong>den ersten Kontakt.<br />

Das erste Ladenlokal wurde erfolgreich <strong>in</strong> Beschlag genommen.<br />

Hier entsteht das Zentrum für Treffen, Speed-Dat<strong>in</strong>g, Erörterungen und neuen Plänen!<br />

Das war mal nötig!<br />

Wir haben dort noch e<strong>in</strong>en<br />

Raum gefunden... der<br />

eignet sich hervorragend.<br />

Wie kommen wir da dran?<br />

Schau mal!<br />

Die reparieren das<br />

alles... endlich!<br />

03. SPEED DATING<br />

Die Raumpiraten s<strong>in</strong>d unter den Bürgern angekommen.<br />

Jeder sieht den kommenden Erfolg und hilft dabei,<br />

die Raumaneignung voranzutreiben! Mache blicken noch verwundert...<br />

ausweichlich. Gleichzeitig wächst d<br />

gen im Umgang mit der desolaten Situation. Ke<strong>in</strong>e Nachbarstadt kann<br />

Vorbild se<strong>in</strong>; die allgeme<strong>in</strong>en Vorgaben der Bundespolitik s<strong>in</strong>d nicht für<br />

<strong>Barkenberg</strong> gemacht. E<strong>in</strong> eigener Weg muss gefunden werden. Die Politik<br />

e<strong>in</strong>er breiten Authorisierung bereitwilliger Bürger ermöglicht <strong>in</strong> Anbetracht der<br />

Lage alles, was <strong>in</strong> der Macht steht, spielt jedoch e<strong>in</strong>e passive Rolle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er deregulierten<br />

Situation.<br />

Die wohltuende Akzeptanz der Realität führt zu ungeahnten Modellen und Allianzen.<br />

Frische Planungsideen werden getestet. Architekturstudenten werden e<strong>in</strong>geladen,<br />

ihr erstes Werk <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> zu realisieren. Als Standort experimenteller<br />

Musterhäuser richten Fertighausanbieter e<strong>in</strong> Haedquarter und Testzonen e<strong>in</strong>,<br />

die Besucher aus allen Teilen von Norddeutschland anlocken. Wirtschaftliche<br />

Vergünstigungen locken Querdenker und Künstler herbei: Wildes Wohnen,<br />

kreativer Rückbau der nicht genutzten Bausubstanz (Gesundschrumpfen),<br />

große Gärten und weitläufi ge Landschaften er<strong>in</strong>nern an die Bilder<br />

der klassischen Moderne: Licht, Luft und Raum. An e<strong>in</strong>igen<br />

Teilen fi ndet Selbstversorgung statt, jedoch s<strong>in</strong>d alle Aktionen<br />

isoliert vone<strong>in</strong>ander und führen zu munteren Interaktionen<br />

e<strong>in</strong>es facettenreichen Ortes und<br />

bilden e<strong>in</strong> Laboratorium <strong>in</strong>dividueller<br />

Aktionen.<br />

2020<br />

Auch der Außenraum erlebt Wiederbelebung!<br />

Die entstandenen Werkstätten tragen ihre Arbeit nach draußen.<br />

05. KLAR SCHIFF MACHEN<br />

Ja! Mach das!<br />

Und die Flagge wird das<br />

ganze als Eroberung markieren!<br />

Wir wurden geentert,<br />

endlich!<br />

2030<br />

Das Banner noch<br />

höher anbr<strong>in</strong>gen?<br />

06. FREIBEUTER<br />

Ich arbeite Vollzeit <strong>in</strong> der<br />

Metallwerkstatt.<br />

Schön, dass sich das ganze<br />

etabliert hat und nicht<br />

wieder verschwunden ist.<br />

FAHRRADWERKSTATT<br />

RAUM PIRATEN<br />

Wo macht sich das gut?<br />

METALLWERKSTATT HOLZWERKSTATT<br />

Klasse geworden!<br />

07. AHOI MATROSEN!<br />

„Querdenker – Individuelles Denklabor für Ideen“<br />

E<strong>in</strong>e neue Eroberung <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>. E<strong>in</strong> Hausbesitzer gibt se<strong>in</strong>en Leerstand freiwillig her und möchte es durch<br />

e<strong>in</strong>e Übergangsnutzung füllen lassen - mit dem Gedanken, dass es wieder <strong>in</strong>teressant wird.<br />

AUFTAKT<br />

E<strong>in</strong>ige Übergangsnutzungen haben sich etabliert. Offene Werkstätten, aber mit Angestellten, die helfen.<br />

Gegen e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Beitrag im Monat darf man alles nutzen. Es kommt vielen zu Gute.<br />

Die Geme<strong>in</strong>schaft hat <strong>Barkenberg</strong> stark gemacht!<br />

RAUM PIRATEN<br />

2035<br />

2025<br />

RAUM PIRATEN<br />

20??<br />

RAUM PIRATEN<br />

2030<br />

Das Szenario geht davon aus, dass der Kampf der Politik gegen<br />

die „W<strong>in</strong>dmühlen der Demografie“ scheitert. Man akzeptiert<br />

Schrumpfung, Überalterung, Leerstand und die damit verbundenen<br />

Effekte. Da ke<strong>in</strong>e andere Stadt zum Vorbild werden kann, muss<br />

RAUM PIRA TEN Freiraumschätze erobern<br />

Die Aussteiger von <strong>Barkenberg</strong><br />

<strong>Barkenberg</strong> e<strong>in</strong>en eigenen Weg zur Zukunftsgestaltung<br />

Leere Plätze, freie Flächen, e<strong>in</strong>same Ladenlokale … was passiert, wenn der Leerstand überhand<br />

<strong>Barkenberg</strong> f<strong>in</strong>den. wird älter So - Die ehemaligen Pionier<br />

nimmt und sich ke<strong>in</strong>er drum kümmert? Die Raumpiraten wird s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>e Stadt selbstorganisierte erneut zu e<strong>in</strong>em Initiative Labor emanzipierter<br />

und motivierter Menschen, die Leerstand auskundschaften <strong>Barkenberg</strong>s und entsteht zu Gunsten aus e<strong>in</strong>es den neuen Ideen von Initiativen Wer oder und was Aktiven, kommt dann?<br />

für Experimente. Bewohner, Die werden Zukunft sich mit zunehmendem Alter au<br />

Zwecks „erobern“ - besser noch: Es s<strong>in</strong>d die aktiven Bürger die ihre <strong>Barkenberg</strong>s, Vorschläge die umsetzen das Problem und kurzerhand<br />

anpacken! Ihre Wünsche und ihr Bedarf wird geme<strong>in</strong>sam erörtert, Konzepte zur Nutzung der<br />

durch die Stadt Nachdem unterstützt immer mehr Flächen brach liegen, sieht<br />

werden. Leerstände, freie Flächen und e<strong>in</strong>same<br />

sich<br />

Ladenlokale<br />

diese anzueignen.<br />

werden<br />

Sie beg<strong>in</strong>nen die Bereiche<br />

Leerräume erstellt und vorerst e<strong>in</strong>e Übergangsnutzung <strong>in</strong> Gang gebracht. Die Bürger nehmen den<br />

und Energie zu versorgen. Den Überschuss biete<br />

Leerstand <strong>in</strong> die Hand. Die Raumpiraten unterstützen, leiten<br />

von<br />

die Raumaneignung<br />

Raumpiraten erobert.<br />

e<strong>in</strong>, helfen<br />

Die Stadtgesellschaft aktiviert und<br />

Auch leerstehende Gebäude werden, mit neuer<br />

den potenziellen Nutzern und stützen deren Ideen. Räume kümmert s<strong>in</strong>d Schätze sich um und Orte, die Aneignung für die sich ist e<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>er mehr umgenutzt. <strong>in</strong>teressiert Ohne hat. aktiven So Unterhalt des Bestandes<br />

Eroberung. Endlich passiert etwas <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>! entsteht nach und nach e<strong>in</strong>e Art Selbstversorgungskommune, e<strong>in</strong>e Basis an Infrastruktur die zu erhalten, wird diese<br />

Was die Nutzer daraus machen und wie es sich letztendlich sich eigenständig entwickelt, bestimmt regelt. die Sämtliche Geme<strong>in</strong>schaft. Aktionen f<strong>in</strong>den gesteuert. jedoch Nach isoliert und nach f<strong>in</strong>den sich immer meh<br />

Allerd<strong>in</strong>gs existieren viele Ideen nebene<strong>in</strong>ander und bilden buntes Bild vitaler Tatkraft. Leere<br />

abseits von der Konsumgesellschaft <strong>in</strong> den hochv<br />

vone<strong>in</strong>ander statt und führen zu zahlreichen Interaktionen e<strong>in</strong>es<br />

Flächen werden durch Kundschafter <strong>in</strong>s Fadenkreuz genommen. Sympathisanten machen mittels<br />

Selbstversorgung als Teil e<strong>in</strong>er aktiven Geme<strong>in</strong>sc<br />

Plakaten, Flyern, Tags und Eyecatchern die Anwohner bunten auf das befreiende und facettenreichen „Entern“ der Leeräume Ortes. Immer mehr Menschen, die<br />

aufmerksam. Potenzielle „Eroberer“ und potenzieller Raum dem werden Konsum über entfliehen e<strong>in</strong> Speed-Dat<strong>in</strong>g wollen, zusammengebracht.<br />

Für viele ist etwas dabei. Pläne werden durchdacht, ausgearbeitet und unter Anlei-<br />

heute AKTIONSZONE<br />

UTOPIE<br />

2050<br />

f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> e<strong>in</strong>e neue<br />

Die Ereignisse im Ablauf<br />

Heimat, <strong>in</strong> der neue Lebensformen möglich werden. Das „Village of<br />

Wegfall der Gründergeneration<br />

„aktiven“ Bewohnern Aussteigerge-<br />

Bewohner von<br />

bevölkern <strong>Barkenberg</strong><br />

Fernbleiben von neuen Aneignung durch Teilversorgung der Immer neue Aussteiger<br />

tung der Raumpiraten durch ihre Erfahrung und Vernetzung zur erfolgreichen Übernahme geführt.<br />

[aktive, engagierte<br />

me<strong>in</strong>schaft II <strong>Barkenberg</strong><br />

Nature“ transformiert <strong>Barkenberg</strong> bis zum Jahr 2030 Bewohner] <strong>in</strong><br />

I<br />

e<strong>in</strong> Wegfall urbanes<br />

von<br />

Erklärung zum<br />

E<strong>in</strong>richtungen<br />

Rückkehr<br />

Produktion vieler<br />

„Aussteigerpark“<br />

Sobald das Ziel klar ist, wird geentert!<br />

der Natur<br />

Lebensmittel<br />

Leerstand<br />

Natur- und Urlaubsparadies. Aus der Komb<strong>in</strong>ation von Wohnen <strong>in</strong>mitten<br />

der Natur und dem Modell der Center Parcs entsteht e<strong>in</strong>es<br />

Attraktivitätsgew<strong>in</strong>n<br />

Von der Utopie<br />

zum Szenario<br />

„kontrollierte Vernatürlichung“<br />

der ehrgeizigsten und erfolgreichsten Tourismus- und Immobilien-<br />

Die Akteure<br />

Die Ziele<br />

projekte Europas. Die Politik, spielt jedoch e<strong>in</strong>e eher I passive Rolle<br />

E<strong>in</strong> Ort für e<strong>in</strong>en alternativen Lebensstil schaffen<br />

Die Gründer:<br />

seid Anfang an dabei<br />

Der Natur ihren Freiraum<br />

Die Aussteiger als<br />

[Schon bei der Gründung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er deregulierten Situation. Die Akzeptanz lassen aber Basis<strong>in</strong>frastruktur<br />

erhalten<br />

„Kontrollelement“<br />

der neuen Stadt<br />

Realität<br />

Wulfen]<br />

führt<br />

Flächen zur flexibelen<br />

sehr engagiert <strong>in</strong> der<br />

Raum für die Selbstverwirklichung<br />

ohne Reglementie-<br />

und den Aussteigern<br />

Nachnutzung freigeben<br />

Siedlung und der Nachbarschaft<br />

zu neuen Modellen und Allianzen, durch die frische<br />

rung von außen<br />

zur Verfügung stellen<br />

im Schnitt über 60 und Jahre <strong>in</strong>novative<br />

II<br />

Die „Aussteigergesellschaft“ - was muss passieren?<br />

Planungsideen umgesetzt werden können. Architekturstudenten<br />

Die Aussteiger:<br />

1. Leerstand nutzen Flächen und Gebäude verfügbar machen<br />

2. Bewohner gew<strong>in</strong>nen Nutzen aufzeigen / Angebote für alle<br />

3. Kontrollierte Renaturierung Basis<strong>in</strong>frastruktur erhalten<br />

Für unsere Vision von<br />

4. Selbstorganisation Ortsteil koord<strong>in</strong>iert sich selbst<br />

<strong>Barkenberg</strong> braucht es<br />

dürfen ihre ersten Bauprojekte <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> realisieren. 5. Außenwirkung Ort für alternatives Lebensmodell<br />

e<strong>in</strong>en ganz besonderen Als e<strong>in</strong><br />

Schlag Menschen, die<br />

die Regie <strong>in</strong> der<br />

schrumpfenden<br />

Standort experimenteller Musterhäuser werden Siedlung <strong>in</strong> übernehmen, <strong>Barkenberg</strong> au-<br />

um diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

blühenden,<br />

vernatürlichten Ort zu<br />

verwandeln.<br />

ßerdem e<strong>in</strong> Headquarter und Testzonen e<strong>in</strong>gerichtet, die Besucher<br />

2040<br />

Know-How, Motivation<br />

und Ideenreichtum<br />

aus ganz Norddeutschland anlocken. Durch wirtschaftliche Vergünstigungen<br />

kommen außerdem Querdenker und der Geme<strong>in</strong>schaft Künstler an nach<br />

Bietet se<strong>in</strong>e Produkte<br />

<strong>Barkenberg</strong>, die „wildes Wohnen“ und den kreativen Flexibel für die Zukunft Rückbau der<br />

Versorgt sich selbst mit<br />

Nahrung und Energie<br />

<strong>2015</strong><br />

ZEIGT UNS EURE SCHÄTZE<br />

2025<br />

Kümmert sich und weitläufige Landschaften verkörpern Licht, se<strong>in</strong>e Raum Umwelt und Luft.<br />

RAUM PIRATEN<br />

RAUM PIRATEN<br />

RAUM PIRATEN<br />

nicht genutzten Bausubstanz auf den Weg br<strong>in</strong>gen. Große Gärten<br />

RAUM PIRATEN<br />

Das Szenario<br />

Nachdem immer mehr Gebäude<br />

und Flächen brach<br />

liegen, beschließt e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe Aussteiger sich<br />

diese Bereiche anzueigenen.<br />

Sie beg<strong>in</strong>nt die Flächen zu<br />

bewirtschaften um sich<br />

selbst mit Lebensmitteln zu<br />

versorgen. Den Überschuss<br />

bieten sie für die übrigen<br />

Bewohner auf e<strong>in</strong>em Markt<br />

an.<br />

Gleichzeitig erobert sich die<br />

Natur gewisse Bereiche der<br />

Siedlung zurück.<br />

Kontrolliert von den Aussteigern,<br />

die e<strong>in</strong>e Basis<strong>in</strong>frastruktur<br />

aufrecht erhalten<br />

wollen.<br />

Circa 4,53<br />

weitere Freif<br />

zur Bewirtscha<br />

Mut zum autarken<br />

Aussteiger Dase<strong>in</strong><br />

Diese Aussteiger<br />

vermitteln ihr Wissen<br />

auch gerne weiter an<br />

<strong>in</strong>teressierte Menschen<br />

RAUM PIRATEN<br />

2020<br />

RAUM PIRATEN<br />

2035<br />

RAUM PIRATEN<br />

2040<br />

Die Legende<br />

1 Circa 0.52 ha | Parkplätze<br />

umfunktioniert zu:<br />

Markt, Gemüsefeldern<br />

Flächen, die von den<br />

Aussteigern besetzt<br />

und umgenutzt<br />

werden<br />

2 Circa 1.89 ha | Freiflächen<br />

bewirtschaftet mit:<br />

Weizen, Obstbäumen<br />

3 Circa 1.07 ha | Freiflächen<br />

umfunktioniert als Weiden für:<br />

Kühe, Schwe<strong>in</strong>e, Hühner und Pferde<br />

Flächen, die nach und<br />

nach von der Natur<br />

zurückerobert werden<br />

4 Circa 8.210 m² | Wohnhäuser<br />

umfunktioniert zu Gewächshäusern für:<br />

Tomaten, Gurken und Salat<br />

AUSBREITUNG DER EROBERUNG<br />

ERFOLGREICH EROBERT<br />

GEPLANTE EROBERUNG<br />

Gebäude, die von den<br />

Aussteigern besetzt<br />

und umgenutzt<br />

werden<br />

5 Circa 1.007 m² | Wohnhäuser<br />

umfunktioniert zu Ställen für:<br />

Kühe, Schwe<strong>in</strong>e, Hühner und Pferde<br />

6 Circa 120 m² | Südfassaden von hohen<br />

Gebäuden als Rankfläche für:<br />

We<strong>in</strong>trauben<br />

Pro Jahr v<br />

etwa 90 k<br />

s<strong>in</strong>d Tom<br />

Möhren m<br />

E<strong>in</strong> große<br />

lands pro<br />

kommt au


e der Neuen Stadt Wulfen, die heute engagierten<br />

s der aktiven Rolle <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>schaft zurückziehen.<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe Aussteiger ihre Chance und beschließt<br />

zu bewirtschaften, um sich selbst mit Lebensmitteln<br />

n sie auf e<strong>in</strong>em Markt den übrigen Bewohnern an.<br />

Technik und cleveren Ideen, von den Aussteigern<br />

wird dieser zum Teil von der Natur zurückerobert. Um<br />

„Vernatürlichung“ ger<strong>in</strong>gfügig von den Aussteigern<br />

r Menschen, die sich e<strong>in</strong> solches Leben wünschen -<br />

erdichteten Städten.<br />

haft hat Zukunft - Genau hier <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>.<br />

ha<br />

lächen<br />

ftung<br />

4<br />

2<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

Biogas hat e<strong>in</strong>en Energiegehalt<br />

von 5,0 - 7,5 kwh pro m³ und<br />

enthält circa 70% Methan.<br />

Durch die Ausscheidungen<br />

e<strong>in</strong>er Kuh kann man jährlich<br />

293 m³ Methan gew<strong>in</strong>nen. Bei<br />

e<strong>in</strong>em Pferd s<strong>in</strong>d es 388 m³.<br />

5<br />

4<br />

5<br />

3<br />

5<br />

5<br />

3<br />

Der Verzehr von R<strong>in</strong>dfleisch<br />

liegt bei etwa 13 kg pro Jahr.<br />

Im Schnitt gibt e<strong>in</strong>e Kuh 30 Liter<br />

Milch pro Tag.<br />

Der Milchkonsum pro Kopf liegt<br />

<strong>in</strong> Deutschland bei 57,6 Litern<br />

jährlich.<br />

4<br />

4<br />

1<br />

Circa 150 weitere Gebäude<br />

zur eventue len Umnutzung<br />

Circa 11,61 weitere Freiflächen<br />

zur Bewirtschaftung<br />

1<br />

4<br />

Der Verbrauch von Schwe<strong>in</strong>efleisch<br />

liegt bei circa 53,6 kg<br />

pro Kopf und Jahr. Das entspricht<br />

etwa e<strong>in</strong>em halben<br />

Schwe<strong>in</strong>.<br />

Damit e<strong>in</strong> Schwe<strong>in</strong> 1 kg zunimmt<br />

benötigt es m<strong>in</strong>destens 2,5 kg<br />

Futter.<br />

Jeder Deutsche verspeist im<br />

Schnitt 11 Hühner pro Jahr.<br />

E<strong>in</strong> Haushuhn legt bei guter<br />

Gesundheit bis zu 300 Eier pro<br />

Jahr.<br />

Die Deutschen verzehren gut<br />

218 Eier pro Jahr und Person.<br />

5<br />

3<br />

Circa 12,46 ha<br />

weitere Freiflächen<br />

zur Bewirtschaftung<br />

4<br />

Village of Nature // Urbane Renaturierung<br />

Village of Nature ist der ideale Ort um wieder e<strong>in</strong>s mit der Natur zu werden. Im Herzen Europas, unweit<br />

vom Ruhrgebiet, ensteht e<strong>in</strong>es der <strong>in</strong>novativsten und ehrgeizigsten Immobilienprojekte der letzten<br />

Jahrzehnte. Genau wie bei der Entstehung und Planung Wulfen <strong>Barkenberg</strong>s, sieht Village of<br />

Nature die Natur als Herzstück se<strong>in</strong>es Masterplans und verb<strong>in</strong>det diese mit dem urbanen Konzept<br />

<strong>Barkenberg</strong>s. Village of Nature ist e<strong>in</strong>e Hommage an die Landschaft Die der Moderne. Bewohner Bestehende müssen Gebäude<br />

werden daher behutsam wieder mit der Natur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang gebracht. Das Village of Nature<br />

von <strong>Barkenberg</strong> nicht<br />

setzt dabei neue Standards <strong>in</strong> Sachen nachaltiger Entwicklung. Das komplette Areal wird autofrei<br />

gehalten und macht somit e<strong>in</strong>en weiteren, zentralen Gedanken <strong>Barkenberg</strong>s wieder zukunftsfähig.<br />

Zusätzlich wird der bestehende <strong>Barkenberg</strong>see ausgedehnt und durch Geothermie zu e<strong>in</strong>er ganzjährig<br />

nutzbaren Bade-Lagune.<br />

Das urbane Naturdorf<br />

<strong>Barkenberg</strong> hat großes Potential! Und das möchten wir unter Beweis<br />

stellen. Während viele Politiker und Investoren Wulfen-<strong>Barkenberg</strong><br />

längst abgeschrieben haben, wollen wir die Stadt aus ihrem Dornröschenschlaf<br />

erwecken und ihr den Glanz und die Lebensfreude aus<br />

der Gründerzeit zurückgeben. Doch wir schreiben das Jahr <strong>2015</strong> und<br />

auch <strong>Barkenberg</strong> muss e<strong>in</strong>ige Hürden nehmen, um <strong>in</strong> dieser Zeit stehen zu können.<br />

Daher haben wir uns auf die Suche gemacht, um herauszufi nden was<br />

der heutige Markt verlangt. Wir fanden heraus, dass seit dem Jahr<br />

2008 erstmals mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung <strong>in</strong> Städten<br />

lebt. Unsere Städte wachsen sche<strong>in</strong>bar unaufhaltsam. Alle möchten<br />

so zentral und ruhig wie möglich wohnen und das am besten im bekannten<br />

E<strong>in</strong>familienhaus im Grünen. Stadtplanerisch war dies nicht zu<br />

realisieren. Bis jetzt! Wir suchten nach Städte im Grünen beziehungsweise<br />

am Wasser und wurden <strong>in</strong> den Niederlanden fündig. Die Stadt<br />

be-<br />

Lemmer bietet e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Natur- und Seenlandschaft <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation mit attraktiven Wohnen.<br />

Des Weiteren werden Touristenziele wie die Ferienanlangen von<br />

Center Parcs immer beliebter. Der Betreiber Pierre et Vacances blickt<br />

nunmehr auf knapp 3,3 Millionen Gäste zurück. Komb<strong>in</strong>iert man diese<br />

zwei Modelle erhält man e<strong>in</strong> urbanes Naturdorf und genau das soll <strong>in</strong><br />

<strong>Barkenberg</strong> entstehen. Dafür wird e<strong>in</strong> 55 Hektar große Lagune entstehen<br />

und <strong>Barkenberg</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> traumhaftes Stück Natur verwandeln.<br />

Dafür werden auch die Wohnungen durch gezielte Renovierungen an<br />

die Natur angepasst. Im Gegensatz zu vergleichbaren Modellen, wie<br />

Center Parcs, wird es sich hier nicht um e<strong>in</strong>e geschlossene Anlage<br />

handeln, sondern nach wie vor um e<strong>in</strong>e Stadt, die für jeden Zugänglich<br />

ist. Auch sollen primär dauerhafte Wohnanlagen im Zusammenhang<br />

mit verschiedenen Touristenattraktionen, entstehen. Diese sollen zum<br />

E<strong>in</strong>en die regionale Wirtschaft fördern und zum Anderen e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

von Arbeits- und Ausbildungsplätzen schaffen, um somit auch die Zeit<br />

der hohen Arbeitslosigkeit beenden.<br />

Masterplan 2030<br />

Im Zuge der Planungen für das Village of Nature wurde e<strong>in</strong> Masterplan<br />

erstellt, der bis zum Jahr 2030 reicht. Ziel ist die schrittweise Transformation<br />

von ganz Wulfen-<strong>Barkenberg</strong>. Dabei sollen Jahr für Jahr e<strong>in</strong>zelne<br />

Meilenste<strong>in</strong>e erreicht werden, um e<strong>in</strong>e möglichst effi ziente und<br />

erfolgreiche Entwicklung zu ermöglichen. Somit können jederzeit Fe<strong>in</strong>justirungen<br />

vorgenommen werden, um auch bei unerwarteten Ereignissen<br />

flexibel reagieren zu können. Neben der Transformation durch<br />

das Anlegen der Badelagune, gehören vier weitere Großprojekte zum<br />

Masterplan des Village of Nature.<br />

Lemmer NL<br />

Das renaturierte Habiflex an der Badelagune<br />

begeistert werden. Auch<br />

Ideen gibt es genug. Wir<br />

stoßen jedoch an unsere<br />

Grenzen = Village<br />

WULFEN BARKENBERG<br />

+ – f<strong>in</strong>anziell<br />

of Nature<br />

und <strong>in</strong> der Außendarstellung,<br />

die denkbar<br />

Center Parcs<br />

Camp Village<br />

E<strong>in</strong> Weiterer Bauste<strong>in</strong> ist das Camp Village. Auf e<strong>in</strong>er Fläche von 13<br />

Hektar, kann man direkt die Idylle des riesigen Waldes genießen. Zur<br />

Übernachtung stehen entweder mehrere, im Wald e<strong>in</strong>gebettete Zeltplatz<br />

oder aber rustikale Blockhütten, die das Flair e<strong>in</strong>er Unterkunft<br />

schlecht ist. Ke<strong>in</strong>er will<br />

e<strong>in</strong>es echten Trappers <strong>in</strong> den tiefen Wäldern Nordamerikas erzeugen.<br />

Die Unterkünfte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> verschiedene Trails e<strong>in</strong>geteilt, die alle <strong>in</strong> der<br />

wunderbaren Ruhe des riesigen Waldes e<strong>in</strong>gebettet s<strong>in</strong>d - Hektik wird<br />

hier niemals aufkommen. Die perfekte Übernachtungsgelegenheit für<br />

mehr nach alle, die das Abenteuer <strong>Barkenberg</strong><br />

lieben!<br />

Education Village<br />

Zusätzlich wird <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zum Camp Village und des<br />

<strong>Barkenberg</strong>sees das Education Village entstehen. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiger<br />

ziehen. Lehr- Wie und Weiterbildungskomplex. kann Dieses Areal man<br />

bietet die Möglichkeit<br />

für Schulklassen die Natur wiederzuentdecken. E<strong>in</strong>e Vielzahl an<br />

Schulungs- und Sem<strong>in</strong>arräumen <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Naturlehrpfaden<br />

und lassen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler die Hektik der Stadt vergessen<br />

und machen Ökologie und Biologie so Real wie nie zuvor. Gerade <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit dem Camp Village e<strong>in</strong> perfektes Reiseziel für alle Altersgruppen.<br />

Aber auch für Erwachsene bietet das Education Camp<br />

diese Außendarstellung<br />

Tagungs- und Weiterbildungsräume. Egal ob Tagung, Kongress oder<br />

Weiterbildung, das Camp Village bietet Räume für alle Gruppengrößen<br />

und das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen Umgebung.<br />

verbessern?<br />

Outlet Village<br />

— Anwohner<strong>in</strong><br />

Das Outlet Village wird e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Shopp<strong>in</strong>gerlebnis bieten. Es<br />

wird ebenfalls dem neuen Ersche<strong>in</strong>ungsbild <strong>Barkenberg</strong>s angepasst<br />

und soll somit e<strong>in</strong>e der ersten, ökologisch nachhaltigen Outlet-Anlagen<br />

<strong>in</strong> Europa werden. Ziel ist dabei nicht e<strong>in</strong>e simple Mall zu erschaffen,<br />

sondern e<strong>in</strong>e Dest<strong>in</strong>ation, die das Flair e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Dorfes mit e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl von Shopp<strong>in</strong>gmöglichkeiten verb<strong>in</strong>det und das ganze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>zigartigen Naturlandschaft <strong>in</strong>tegriert.<br />

Universal Studios Germany<br />

Im Moment befi ndet sich die Stadt <strong>Barkenberg</strong> und die Investorenschaft<br />

<strong>in</strong> Verhandlung mit den Universal Parks & Resorts. Laut jetzigem<br />

Stand sollen nach erfolgreicher Implementierung der drei anderen<br />

Bauste<strong>in</strong>e die Bauarbeiten für e<strong>in</strong>en der erfolgreichsten Themenparks<br />

der Welt beg<strong>in</strong>nen. Die Universal Studios Germany wären neben Orlando<br />

USA, Los Angeles USA, S<strong>in</strong>gapur, Osaka JP, Dubai VAE und<br />

Pek<strong>in</strong>g CHN der siebte Standort für das US-Unternehmen und dabei<br />

der erste <strong>in</strong> Europa. Die Universal Studios werden nach aktuellen Planungen<br />

knapp 2000 Arbeitsplätze schaffen und damit der Region helfen<br />

weiterh<strong>in</strong> konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

1<br />

2<br />

1<br />

6<br />

Circa 3,52 ha<br />

weitere Freiflächen<br />

2<br />

zur Bewirtschaftung<br />

erzehrt e<strong>in</strong> Deutscher<br />

g Gemüse. Beliebt<br />

aten mit 10 kg und<br />

it 7,8 kg.<br />

r Teil des <strong>in</strong> Deutschduzierten<br />

Gemüses<br />

s Gewächshäusern.<br />

Jeder Deutsche isst circa 60 kg<br />

frisches Obst pro Jahr. Und<br />

noche<strong>in</strong>mal 40 kg verarbeitetes<br />

Obst. Vor allem Äpfel - 20 kg.<br />

E<strong>in</strong> normaler Apfelbaum br<strong>in</strong>gt<br />

rund 300 Äpfel pro Ernte. Das<br />

entspricht etwa 45 kg.<br />

Für e<strong>in</strong>en Liter We<strong>in</strong> benötigt<br />

man <strong>in</strong> etwa e<strong>in</strong>e Anbaufläche<br />

von 1 m². Am besten mit Südausrichtung.<br />

Jeder Deutsche tr<strong>in</strong>kt circa 24<br />

Liter We<strong>in</strong> pro Jahr.<br />

Jeder Hektar Weizen br<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong>en Ertrag von 3,2 Tonnen<br />

pro Jahr.<br />

Aus 100 kg Weizen gew<strong>in</strong>nt<br />

man 70 kg Mehl. Das reicht für<br />

circa 56 kg Brot.<br />

Jeder Deutsche isst circa 80 kg<br />

Brot pro Jahr.<br />

Camp Village Education Village<br />

Outlet Village Bade-Lagune


GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

GSEducationalVersion<br />

44 — 45<br />

Müllreduzierung<br />

Die „kollektiven Raumunternehmer “<br />

AUFTAKT<br />

Baugruppe ESM<br />

EnergieSelberMachen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

Nutzung von Energiereserven<br />

BarriereFrei<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von Rampen<br />

und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

Das dritte Szenario geht noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter, rückt die Bevölkerung<br />

noch stärker <strong>in</strong> den Mittelpunkt und bildet so den wohl stärksten<br />

Gegensatz zum Szenario des „Superbürgermeisters“. Durch die Unabhängigkeit<br />

von der Politik kann die Bürgerschaft eigene Projekte umsetzen<br />

und die Stadt nach ihren Wünschen und Vorlieben gestalten.<br />

Die „kollektiven Raumunternehmer “ nehmen mit den Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohnern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er „Kreativstadt der Bürger“ die Zukunft <strong>Barkenberg</strong>s<br />

selbst <strong>in</strong> die Hand und werden aktiv. Sie setzen auf das starke<br />

Vere<strong>in</strong>swesen und die Wulfen-Konferenz als Vere<strong>in</strong>, der <strong>in</strong> Zukunft alle<br />

Initiativen koord<strong>in</strong>iert. Aus dem Zusammenspiel kollektiver Aktionen<br />

und Impulse seitens der Bevölkerung entsteht e<strong>in</strong>e perfekte Stadt für<br />

die Generationen über 60 Jahren. Diese älteren Generationen s<strong>in</strong>d die<br />

House Shar<strong>in</strong>g<br />

ist e<strong>in</strong>e den Bedürfnissen angepasste<br />

Wohnform bei der ebenerdig die<br />

immobile Bürger wohnen und <strong>in</strong> den<br />

oberen Geschossen die mobile Bürger.<br />

Senioren SportTreff<br />

Baugruppe ESM<br />

EnergieSelberMachen<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

Baugruppe ESM<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

EnergieSelberMachen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von Rampen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

Handwerksmarkt<br />

Energiequellen nach Senioren e<strong>in</strong>em Bausatz. SportTreff<br />

Selbst gebaute Artikel die <strong>in</strong> der<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

Für die Bürger die noch immer Spaß<br />

Handwerkszentrale entstanden s<strong>in</strong>d<br />

an der Bewegung und beim Sport<br />

oder repariert worden können hier e<strong>in</strong>en<br />

HandwerksMarkt<br />

neuen Besitzer f<strong>in</strong>den.<br />

haben werden Radtouren, Yoga,<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g, Kegeln... angeboten.<br />

BastelWerkstatt<br />

an und bürokratische Förderwege s<strong>in</strong>d nicht mehr notwendig. Durch<br />

e<strong>in</strong>er landwirtschaftlichen KulturTreff Region.<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen,<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

BastelWerkstatt<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln, Gärtnern<br />

oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln,<br />

Gärtnern oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

House Shar<strong>in</strong>g<br />

ist e<strong>in</strong>e den Bedürfnissen angepasste<br />

Wohnform bei der ebenerdig die<br />

immobile Bürger wohnen und <strong>in</strong> den<br />

oberen Geschossen die mobile Bürger.<br />

neuen Zuzügler, auf deren Bedürfnisse e<strong>in</strong>gegangen Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von wird. Rampen Strategien<br />

für Barrierefreiheit werden durch Vere<strong>in</strong>e erarbeitet. Baugruppen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

kümmern sich anschließend um die bauliche Umsetzung. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Idee setzt auf neue Energieformen, die ebenfalls von den Vere<strong>in</strong>en entwickelt<br />

werden. E<strong>in</strong>e neue Eco-City setzt auf die Do-It-Yourself-Bewegung,<br />

die zu e<strong>in</strong>em Selbstläufer wird. Die Self-Made-City ist demnach<br />

De<strong>in</strong>Fach<br />

das Ergebnis von Baugruppen und Genossenschaften im weitesten<br />

Bürger Regal- oder mieten Hängefläche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal und können e<strong>in</strong>e<br />

so<br />

Flohmarkt- provisionsfrei und verkaufen<br />

Handwerksartikel selber<br />

S<strong>in</strong>ne. Langwierige Entscheidungsprozesse gehören der Vergangenheit<br />

die kollektive Arbeit an ökologischen Themen entsteht e<strong>in</strong> Energiepark,<br />

der sich durch geme<strong>in</strong>schaftliche Nutzungsstrukturen und e<strong>in</strong> lokales<br />

Kreiswirtschaftskonzept auszeichnet. So wird <strong>Barkenberg</strong> zum Zentrum<br />

De<strong>in</strong>Fach<br />

Bürger<br />

Regal- oder mieten Hängefläche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal und können e<strong>in</strong>e<br />

so<br />

Flohmarkt- und Handwerksartikel selber<br />

provisionsfrei verkaufen<br />

ÄrzteHaus<br />

Die wachsende Anzahl der älteren<br />

Leute zieht neue Ärzte, Pfleger und<br />

Schwestern an, die im Ärztehaus e<strong>in</strong>e<br />

erstklassige Versorgung garantieren.<br />

Baugruppe ESM<br />

EnergieSelberMachen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

Handwerksmarkt<br />

Selbst gebaute Artikel die die <strong>in</strong> der <strong>in</strong> der<br />

Handwerkszentrale Handwerkszentrale entstanden entstanden s<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d oder repariert<br />

repariert worden worden können hier können e<strong>in</strong>en hier neuen e<strong>in</strong>en Be-<br />

oder<br />

neuen Besitzer f<strong>in</strong>den.<br />

Regionale Bau<br />

De<strong>in</strong>Fach<br />

Bürger mieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal e<strong>in</strong>e<br />

Regal- oder Hängefläche und können so<br />

Flohmarkt- und Handwerksartikel selber<br />

provisionsfrei verkaufen<br />

Hou<br />

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Woh<br />

immo<br />

ober<br />

Sen<br />

Für d<br />

an d<br />

habe<br />

Nord<br />

Baugruppe ESM<br />

EnergieSelberMachen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

Eigenbau von Rampen und<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von Rampen<br />

anderen Notwendigen Maßnahmen um die<br />

und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

House Shar<strong>in</strong>g<br />

ist e<strong>in</strong>e den Bedürfnissen angepasste<br />

Wohnform bei der ebenerdig die<br />

immobile Bürger wohnen und <strong>in</strong> den<br />

oberen Geschossen die mobile Bürger.<br />

KulturTreff<br />

BastelWerkstatt<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen, House Shar<strong>in</strong>g<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln,<br />

Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

Gärtnern oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

Ärz<br />

Die w<br />

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De<strong>in</strong>Fach<br />

Bürger mieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal e<strong>in</strong>e<br />

Regal- oder Hängefläche und können so<br />

Flohmarkt- und Handwerksartikel selber<br />

provisionsfrei verkaufen<br />

Handwerksmarkt<br />

Selbst gebaute Artikel die <strong>in</strong> der<br />

Handwerkszentrale entstanden s<strong>in</strong>d<br />

oder repariert worden können hier e<strong>in</strong>en<br />

neuen Besitzer f<strong>in</strong>den.<br />

Senioren SportTreff<br />

Für die Bürger die die noch noch immer immer Spaß Spaß an der<br />

an Bewegung der Bewegung und beim und Sport beim haben Sport werden<br />

haben Radtouren, werden Yoga, Radtouren, Nordic Walk<strong>in</strong>g, Yoga, Kegeln...<br />

Nordic angeboten. Walk<strong>in</strong>g, Kegeln... angeboten.<br />

KulturTreff<br />

De<strong>in</strong>Fach<br />

Bürger mieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal e<strong>in</strong>e<br />

Regal- oder Hängefläche und können so<br />

Flohmarkt- und Handwerksartikel selber<br />

provisionsfrei verkaufen<br />

Handwerksmarkt<br />

Selbst gebaute Artikel die <strong>in</strong> der<br />

Handwerkszentrale entstanden s<strong>in</strong>d<br />

oder repariert worden können hier e<strong>in</strong>en<br />

neuen Besitzer f<strong>in</strong>den.<br />

Senioren SportTreff<br />

Für die Bürger die noch immer Spaß<br />

an der Bewegung und beim Sport<br />

haben werden Radtouren, Yoga,<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g, Kegeln... angeboten.<br />

Baugruppe ESM<br />

EnergieSelberMachen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von Rampen<br />

und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen,<br />

House Shar<strong>in</strong>g<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

ist e<strong>in</strong>e den Bedürfnissen angepasste Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

Wohnform bei der ebenerdig die<br />

ist immobile e<strong>in</strong>e den Bürger Bedürfnissen wohnen und angepasste <strong>in</strong> den<br />

Wohnform oberen Geschossen bei der ebenerdig die mobile die Bürger. immobile<br />

Bürger wohnen und <strong>in</strong> den oberen Geschossen<br />

die mobile Bürger.<br />

KulturTreff<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen,<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

BastelWerkstatt<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln,<br />

Gärtnern oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

ÄrzteHaus<br />

Die wachsende Anzahl der älteren<br />

Leute zieht Indoor-Farm<strong>in</strong>g<br />

neue Ärzte, Pfleger und<br />

Schwestern an, die im Ärztehaus e<strong>in</strong>e<br />

erstklassige Versorgung garantieren.<br />

De<strong>in</strong>Fach<br />

Bürger mieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal e<strong>in</strong>e<br />

Regal- oder Hängefläche und können so<br />

Flohmarkt- und Handwerksartikel selber<br />

provisionsfrei verkaufen<br />

Handwerksmarkt<br />

Selbst gebaute Artikel die <strong>in</strong> der<br />

Handwerkszentrale entstanden s<strong>in</strong>d<br />

oder repariert worden können hier e<strong>in</strong>en<br />

neuen Besitzer f<strong>in</strong>den.<br />

Senioren SportTreff<br />

Für die Bürger die noch immer Spaß<br />

an der Bewegung und beim Sport<br />

haben werden Radtouren, Yoga,<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g, Kegeln... angeboten.<br />

Subterra<strong>in</strong>-Farm<strong>in</strong>g<br />

KulturTreff<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen,<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

BastelWerkstatt<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln,<br />

Gärtnern oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

ÄrzteHaus<br />

Die wachsende Anzahl der älteren<br />

Leute zieht neue Ärzte, Pfleger und<br />

Schwestern an, die im Ärztehaus e<strong>in</strong>e<br />

erstklassige Versorgung garantieren.<br />

KulturTreff<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen,<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

BastelWerkstatt<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln,<br />

Gärtnern oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

ÄrzteHaus<br />

Die wachsende Anzahl der älteren<br />

Leute zieht neue Ärzte, Pfleger und<br />

Schwestern an, die im Ärztehaus e<strong>in</strong>e<br />

erstklassige Versorgung garantieren.


GSEducationalVersion<br />

Die wachsende Anzahl der älteren Leute<br />

GSEducationalVersion<br />

Baugruppe ESM<br />

EnergieSelberMachen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von Rampen<br />

und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

House Shar<strong>in</strong>g<br />

ist e<strong>in</strong>e den Bedürfnissen angepasste<br />

Wohnform bei der ebenerdig die<br />

immobile Bürger wohnen und <strong>in</strong> den<br />

oberen Geschossen die mobile Bürger.<br />

ernmärkte<br />

De<strong>in</strong>Fach<br />

Bürger mieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal e<strong>in</strong>e<br />

Regal- oder Hängefläche und können so<br />

Flohmarkt- und Handwerksartikel selber<br />

se Shar<strong>in</strong>g provisionsfrei verkaufen<br />

ne den Bedürfnissen angepasste<br />

nform bei der ebenerdig die<br />

bile Bürger wohnen und <strong>in</strong> den<br />

en Geschossen die mobile Bürger. KulturTreff<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von Rampen<br />

und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

regelmäßig<br />

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und Seniorenk<strong>in</strong>o<br />

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immobile Bürger wohnen und <strong>in</strong> den<br />

oberen Geschossen die mobile Bürger.<br />

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an der Bewegung und beim Sport<br />

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um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

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oberen Geschossen die mobile Bürger.<br />

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EnergieSelberMachen<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von alternativen<br />

Energiequellen nach e<strong>in</strong>em Bausatz.<br />

Senioren SportTreff<br />

Für die Bürger die noch immer Spaß<br />

an der Bewegung und beim Sport<br />

haben werden Radtouren, Yoga,<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g, Kegeln... angeboten.<br />

Senioren SportTreff<br />

Für die Bürger die noch immer Spaß<br />

an der Bewegung und beim Sport<br />

haben werden Radtouren, Yoga,<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g, Kegeln... angeboten.<br />

ÄrzteHaus<br />

Die wachsende Anzahl der älteren<br />

Leute zieht neue Ärzte, Pfleger und<br />

Schwestern an, die im Ärztehaus e<strong>in</strong>e<br />

erstklassige Versorgung garantieren.<br />

Baugruppe BarriereFrei<br />

Geme<strong>in</strong>samer Eigenbau von Rampen<br />

und anderen Notwendigen Maßnahmen<br />

um die Barrierefreiheit zu erweitern.<br />

Solarsiedlung<br />

House Shar<strong>in</strong>g<br />

ist e<strong>in</strong>e den Bedürfnissen angepasste<br />

Wohnform bei der ebenerdig die<br />

immobile Bürger wohnen und <strong>in</strong> den<br />

oberen Geschossen die mobile Bürger.<br />

Wir haben für die Szenarien<br />

viel mit Ihnen geredet und<br />

den Ort wieder aus e<strong>in</strong>er<br />

anderen Perspektive betrachtet.<br />

So haben sich unsere<br />

Gedanken verändert.<br />

Wir möchten Sie ermutigen,<br />

dass auch Sie sich weiter<br />

mit austauschen, denn der<br />

Prozess ist nicht beendet.<br />

— Anwohner<strong>in</strong><br />

De<strong>in</strong>Fach<br />

Bürger mieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ladenlokal e<strong>in</strong>e<br />

Regal- oder Hängefläche und können so<br />

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Handwerksmarkt<br />

Selbst gebaute Artikel die <strong>in</strong> der<br />

Handwerkszentrale entstanden s<strong>in</strong>d<br />

oder repariert worden können hier e<strong>in</strong>en<br />

neuen Besitzer f<strong>in</strong>den.<br />

Senioren SportTreff<br />

Für die Bürger die noch immer Spaß<br />

an der Bewegung und beim Sport<br />

haben werden Radtouren, Yoga,<br />

Nordic Walk<strong>in</strong>g, Kegeln... angeboten.<br />

KulturTreff<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen,<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

BastelWerkstatt<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln,<br />

Gärtnern oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

ÄrzteHaus<br />

Die wachsende Anzahl der älteren<br />

Leute zieht neue Ärzte, Pfleger und<br />

Schwestern an, die im Ärztehaus e<strong>in</strong>e<br />

erstklassige Versorgung garantieren.<br />

KulturTreff<br />

regelmäßig f<strong>in</strong>den Tanzveranstaltungen,<br />

Theaterworkshops, Konzerte und<br />

Seniorenk<strong>in</strong>o statt.<br />

BastelWerkstatt<br />

Geme<strong>in</strong>sam Schre<strong>in</strong>ern, Basteln,<br />

Gärtnern oder z.b Reifenwechseln etc.<br />

ÄrzteHaus<br />

Die wachsende Anzahl der älteren<br />

Leute zieht neue Ärzte, Pfleger und<br />

Schwestern an, die im Ärztehaus e<strong>in</strong>e<br />

erstklassige Versorgung garantieren.<br />

Ausgehend<br />

vom starken<br />

Vere<strong>in</strong>swesen ist die kreative<br />

Stadt der Bürger relativ unabhängig<br />

davon, ob die Politik erfolgreich ist oder<br />

nicht. Träger der Entwicklung ist die starke<br />

Bürgerschaft, die durch Bündelung der Kräfte mit<br />

e<strong>in</strong>er breiten jedoch koord<strong>in</strong>ierten Vielfalt an alternativen<br />

Lösungsansätzen die Entwicklung <strong>Barkenberg</strong>s po-<br />

Szenario 3 Die kollektiven Raumunternehmer - Stadt der Spatial Commons<br />

Interessen der nunmehr knapp 100 e<strong>in</strong>zelnen Vere<strong>in</strong>e bün-<br />

Ziele setzt. Träger der Entwicklung ist<br />

die durch Bün-


46 — 47<br />

15<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Verlassen und Verramscht –<br />

Wenn ke<strong>in</strong>er Omas Haus will.<br />

AUFTAKT<br />

Filmvorführung<br />

und Diskussion:<br />

Tim Rieniets, Stadt-<br />

BauKultur NRW<br />

im Gespräch mit<br />

den Autoren Julia<br />

Friedrichs und Jörg<br />

Laaks<br />

Der Immobilienmarkt <strong>in</strong> Deutschland ist zweigeteilt: Boomende Städte stehen<br />

schrumpfenden Landstrichen gegenüber. Betongold ist <strong>in</strong> vielen Regionen längst<br />

nichts mehr wert. Je nach Rechenmodell wird es bis 2025 <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

zwischen 500.000 und 700.000 Wohnungen zu viel geben. Das Haus, das mal Generationen<br />

absichern sollte, kann vielerorts nur noch verramscht werden. Denn<br />

die K<strong>in</strong>der ziehen dah<strong>in</strong>, wo es Jobs gibt. Sie wollen und brauchen die Immobilien<br />

ihrer Eltern nicht. Leere Häuser haben e<strong>in</strong> Verfallsdatum: Entweder sie f<strong>in</strong>den<br />

zügig e<strong>in</strong>en neuen Besitzer oder sie vergammeln. Wenn der letzte Bewohner<br />

ausgezogen ist, wird jedes leere Haus früher oder später zur Ru<strong>in</strong>e. In manchen<br />

Orten s<strong>in</strong>d die Verkäufer daher froh, wenn ihnen die Häuser überhaupt jemand<br />

abnimmt. Da ist es fast schon egal für wie viel. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhaus, das lange leer<br />

stand, kann dann auch mal nur 15.000 Euro br<strong>in</strong>gen. Raumplaner der Universität<br />

Stuttgart glauben, dass man <strong>in</strong> den kommenden Jahren <strong>in</strong> vielen Regionen e<strong>in</strong>e<br />

„flächendeckende Entwertung“ erleben wird.


ist etwas Bewahrenswertes. Die Leute sagen nach wie<br />

vor, dass das ihre Heimat ist“, beschreibt Julia Friedrichs<br />

e<strong>in</strong>e ihrer Intentionen.<br />

Was macht man mit e<strong>in</strong>em Ort, dem die Bewohner<br />

ausgehen? Und <strong>in</strong> dem die, die bleiben, mit den großen<br />

leeren Häusern überfordert s<strong>in</strong>d? Was tun, wenn die K<strong>in</strong>der<br />

das liebevoll aufgebaute Eigenheim nicht wollen?<br />

Und wie geht man damit um, wenn ganze Gebiete vom<br />

Aussterben durch Leerstand bedroht s<strong>in</strong>d? Mit diesem<br />

Thema beschäftigt sich der Film „Verlassen und verramscht<br />

– Wenn ke<strong>in</strong>er Omas Haus will“ von Julia Friedrichs<br />

und Jörg Laaks, für die das Projekt e<strong>in</strong>e Herzensangelegenheit<br />

war. Geme<strong>in</strong>sam präsentierten sie auch <strong>in</strong><br />

der Werkstatt ihren Film und standen im Gespräch mit<br />

Tim Rieniets, StadtBauKultur NRW, dem Plenum Rede<br />

und Antwort. Julia Friedrichs selber stammt gebürtig aus<br />

dem Münsterland und ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der E<strong>in</strong>familienhausgebiete<br />

aus der betreffenden Zeit <strong>in</strong> Gronau aufgewachsen.<br />

Die vielfach ausgezeichnete und <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> lebende<br />

Journalist<strong>in</strong> arbeitet mittlerweile als freie Autor<strong>in</strong> u. a. für<br />

den WDR und „Die Zeit“ und setzt sich sehr kritisch mit<br />

den Gefahren e<strong>in</strong>er ause<strong>in</strong>anderdriftenden Gesellschaft<br />

und den Folgen großer Erbschaften ause<strong>in</strong>ander. Zuletzt<br />

sorgte sie mit ihrem Buch »Wir Erben: Was Geld mit Menschen<br />

macht« für Aufsehen.<br />

Die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme war <strong>in</strong> der Bevölkerung<br />

dennoch nicht groß, die Skepsis und Ängste<br />

dagegen sehr. E<strong>in</strong>ige der Protagonisten mussten ihre<br />

Mitwirkung am Filmprojekt <strong>in</strong>nerhalb der Nachbarschaft<br />

und Geme<strong>in</strong>schaft verteidigen. Viele hatten Angst, dass<br />

das Gezeigte die Situation noch verschlimmern könne.<br />

Daher hat auch die Suche nach Orten und Ansprechpartnern<br />

auf Seiten der Politik und <strong>in</strong> der Bürgerschaft sehr<br />

lange gedauert. Dabei helfe das vorherrschende „bloß<br />

nicht drüber reden“ niemandem, so Julia Friedrichs: „Es<br />

ist wichtig, sich dem Problem zu stellen und zu überlegen,<br />

was man will und was man behalten möchte. Man<br />

muss geme<strong>in</strong>sam darüber nachdenken, was passieren<br />

kann. Es ist ke<strong>in</strong>e Lösung, alte Immobilien e<strong>in</strong>fach vergammeln<br />

zu lassen und nicht zu handeln.“<br />

E<strong>in</strong> großer Teil des Erbes <strong>in</strong> Deutschland wird <strong>in</strong> Form<br />

von Immobilien vererbt. Das kann e<strong>in</strong> Glückstreffer se<strong>in</strong>,<br />

wenn man e<strong>in</strong>e Wohnung <strong>in</strong> München erbt, kann aber<br />

auch zur Belastung werden, wenn sich die Immobilie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er nachfrageschwachen Gegend bef<strong>in</strong>det und die Erben<br />

nicht selber <strong>in</strong> die Immobilie e<strong>in</strong>ziehen wollen. Die<br />

im Film gezeigten Beispiele beschäftigen sich mit E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

<strong>in</strong> den Städten Höxter und Bad Laasphe<br />

<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Beide Städte haben nicht<br />

nur mit zum Teil großen Leerständen zu kämpfen, e<strong>in</strong>ige<br />

der Immobilien verfallen mittlerweile, da sich überhaupt<br />

niemand mehr für die Immobilien <strong>in</strong>teressiert. Dabei<br />

liegen natürlich auch diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wohnumfeld, dass<br />

nach wie vor Heimat von Menschen ist: „Wir wollten zeigen,<br />

dass ja durchaus noch Leben vorhanden ist. Und das


"Ich f<strong>in</strong>de es toll, wie die<br />

Werkstattreihe sich mit<br />

<strong>Barkenberg</strong> beschäftigt.<br />

Die Fotos zeigen die Qualitäten<br />

unseres Ortes."<br />

"Was tun mit der leerstehenden<br />

Medico-Ladenzeile und<br />

den leerstehenden beiden<br />

Kaufhäusern l<strong>in</strong>ks und rechts?<br />

Viele schöne Landschaft g<strong>in</strong>g<br />

durch deren Bau verloren"


"Wiederbelebung der Eisdiele<br />

und des schönen Marktplatzes<br />

als Treffpunkt"<br />

"Behaltet den Ursprungsgeist<br />

<strong>Barkenberg</strong>s bei!"<br />

„Ich wünsche mir e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe, die sich mit der<br />

Frage beschäftigt: Wie<br />

löst sich die Frage der<br />

Energieproduktion hier<br />

<strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>?“


50 — 51<br />

17<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

(M)E<strong>in</strong>familienhausgebiete –<br />

Erfahrungen aus der kommunalen Praxis<br />

AUFTAKT<br />

E<strong>in</strong> Gespräch mit:<br />

Uta Schneider,<br />

Regionale 2016 |<br />

Marion Dirks, Stadt<br />

Billerbeck | Josef<br />

Klaas, Geme<strong>in</strong>de<br />

Nordkirchen | Dr.<br />

Christian Krajewski,<br />

Institut für<br />

Geographie der<br />

Universität Münster<br />

| Holger Lohse,<br />

Stadt Dorsten<br />

Was wird aus unseren Traumhäusern? Seit 2012 beschäftigt sich die Regionale 2016<br />

mit dem zukünftigen Umgang des Siedlungsbestandes der 1950er bis 1970er Jahre.<br />

Im Rahmen der Werkstatt berichteten Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter ausgewählter<br />

Städte über ihre Erfahrungen und Lösungsansätze sowie die Themen, <strong>in</strong> denen sie<br />

derzeit aktiv s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>geleitet wurde der Abend durch e<strong>in</strong>en Vortrag von Dr. Christian<br />

Krajewski vom Institut für Geographie der Universität Münster, der noch e<strong>in</strong>mal die<br />

Herausforderungen anschaulich machte und aktuelle E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Situation der<br />

E<strong>in</strong>familienhausgebiete <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen gab.<br />

„E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäuser s<strong>in</strong>d nach wie vor die nachfragestärkste<br />

und beliebteste Wohnform“, so Dr. Krajewski. Dennoch s<strong>in</strong>d sie die „ungeliebten<br />

und nicht sonderlich anspruchsvollen K<strong>in</strong>der, die zwiebelr<strong>in</strong>gartig<br />

um die Ortskerne gewachsen und als Nachbarschaft häufig monofunktional<br />

strukturiert s<strong>in</strong>d. Dazu s<strong>in</strong>kt vielerorts <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>- Westfalen die<br />

Nachfrage. E<strong>in</strong>familienhausgebiete s<strong>in</strong>d damit ke<strong>in</strong> Selbstläufer mehr.“<br />

Wenn man nun das Thema der Schrumpfung diskutiert, so steht diese<br />

s<strong>in</strong>kende Nachfrage e<strong>in</strong>er Angebotsausweitung im Wohnungsbestand<br />

gegenüber. „Vielerorts ist man nach wie vor auf Wachstum ausgerichtet. Es<br />

wird weiterh<strong>in</strong> gebaut. Die Schrumpfung muss erst <strong>in</strong> den Köpfen ankommen.<br />

E<strong>in</strong>e Umstellung im Denken ist dr<strong>in</strong>gend erforderlich“, erklärte Dr.<br />

Krajewski. Das zeige auch der demografische Wandel, dessen Auswirkungen<br />

sich vorwiegend <strong>in</strong> den älteren E<strong>in</strong>familienhausgebieten der 1950er<br />

bis 1980er Jahre bemerkbar machen.„ Wie man nun mit der ger<strong>in</strong>geren<br />

Nachfrage <strong>in</strong> schrumpfenden Märkten umgeht, welche Auswirkungen die<br />

Pluralisierung und die Veränderungen von Wohnwünschen und -formen<br />

haben, und wie hoch die Investitionsbereitschaft der Alteigentümer ist,“<br />

s<strong>in</strong>d dabei nur e<strong>in</strong>ige der Fragen, die sich Kommunen stellen sollten.<br />

Früher wurde das Eigenheim als Lebensprojekt und Alterssicherung<br />

angelegt. Man <strong>in</strong>vestierte sehr viel, das Eigenheim war emotional hoch<br />

aufgeladen. In der Folgezeit haben diese Investitionen nachgelassen, so<br />

dass heute viele der Gebäude <strong>in</strong> die Jahre gekommen s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>en hohen<br />

Sanierungs- und Umbaubedarf haben. Dabei gew<strong>in</strong>nen Themen wie<br />

„Barrierefreiheit“ an Bedeutung, da e<strong>in</strong> Großteil der Bewohner<strong>in</strong>nen und<br />

Bewohner auch im Alter so lange wie möglich <strong>in</strong> den eigenen vier Wänden


wohnen bleiben möchte. Steht e<strong>in</strong> Verkauf aber dennoch<br />

zur Debatte, so werden oft unrealistische Preise erwartet<br />

und verlangt. „Der Markt wird hier durch diese mentalen<br />

Hürden der Eigentümer gehemmt“, so Dr. Krajewski.<br />

Mit Blick auf den kommunalpolitischen Handlungsbedarf<br />

sieht Dr. Krajewski e<strong>in</strong>e zentrale Aufgabe: „Alle<br />

müssen an e<strong>in</strong>em Strang ziehen – Politik, Verwaltung,<br />

Kommune und auch die Bewohner.“ Nur so kann man die<br />

Schrumpfung aktiv angehen und die weiter wachsende<br />

Leerstandsproblematik <strong>in</strong> den Griff kriegen. Die Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>er Bewohnerbefragung, die se<strong>in</strong> Institut durchgeführt<br />

hat, unterstützen die Herausforderungen: Nur 10<br />

Prozent der Befragten ziehen e<strong>in</strong>en Umzug <strong>in</strong> Erwägung,<br />

ca. 50 Prozent sieht aktuell ke<strong>in</strong>en Veränderungsbedarf<br />

und circa e<strong>in</strong> Drittel sieht e<strong>in</strong>e Vererbung als Zukunftsmodell<br />

für ihr Eigenheim. Und letzteres auch mit dem Wissen,<br />

dass die eigenen K<strong>in</strong>der oftmals nicht mehr <strong>in</strong> der Region<br />

leben und es sie immer mehr <strong>in</strong> die Großstädte zieht.<br />

Drei Handlungsmöglichkeiten standen an dem Abend<br />

im Fokus der Diskussion. E<strong>in</strong> Instrument sei die zukunftsfähige<br />

Anpassung der Wohngebiete. Aufgabe sei es hier,<br />

darüber nachzudenken, wie man diese vor allem an die<br />

Bedürfnisse der alternden Bewohnerschaft anpassen<br />

kann. Alternativ kann die Stabilisierung darüber erfolgen,<br />

den Generationswechsel aktiv zu unterstützen. Das setzt<br />

voraus, dass man sich <strong>in</strong>tensiv mit der Frage befasst, wie<br />

man neue Zielgruppen anzieht. Als weitere und vielleicht<br />

letzte Handlungsmöglichkeit kann auch die Wegnahme<br />

von Objekten e<strong>in</strong>e Option darstellen. In diesem Zusammenhang<br />

bedarf es immer e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit möglichen Veränderungen am Bau, <strong>in</strong> der Nutzungsstruktur<br />

und im öffentlichen Raum. Und, es ist wichtig<br />

darüber nachzudenken, wie man die Bewohner dazu bekommt,<br />

sich zu beteiligen.<br />

Das Thema der E<strong>in</strong>familienhausgebiete und deren<br />

Weiterentwicklung ist somit ke<strong>in</strong> Selbstläufer mehr. Die<br />

Gebiete müssen stärker <strong>in</strong> den Fokus gerückt werden,<br />

sonst s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> Auslaufmodell. „Wir benötigen neue<br />

Steuerungsmodelle und neue Wohnformen. Und dies ist<br />

e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe, bedarf aber vor allem auch<br />

der Erkenntnis der Eigenverantwortlichkeit der Bewohner<br />

und Eigentümer“, erklärte Dr. Krajewski. Die Kommunen<br />

müssen <strong>in</strong> diesen Prozessen e<strong>in</strong>e steuernde Funktion<br />

e<strong>in</strong>nehmen. Und das so früh wie möglich, da sie sonst<br />

mit Blick auf die Entwicklung ihrer Städte nicht mehr aktiv,<br />

sondern reaktiv tätig werden müssen.<br />

In der Diskussion mit Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertretern der<br />

anwesenden Kommunen, der Regionale 2016 sowie den<br />

<strong>in</strong>teressierten Bürgern wurde noch e<strong>in</strong>mal die Rolle der<br />

Bewohner und Immobilieneigentümer <strong>in</strong> den notwendigen<br />

Prozessen deutlich. Die bisherigen Projekterfahrungen<br />

<strong>in</strong> Billerbeck, Nordkirchen und Dorsten zeigen, dass<br />

man e<strong>in</strong>e Vielzahl an konkreten lokalspezifischen Themen<br />

identifizieren kann, wenn man aktiv auf die Menschen<br />

zugeht und nach ihren Bedürfnissen fragt. Die Themen<br />

betreffen dabei alle Lebensbereiche. Notwendig sei daher<br />

e<strong>in</strong> permanenter Diskussions- und Abstimmungsprozess<br />

genauso wie die Kommunikation und Information über<br />

mögliche bauliche Veränderungen. Und dazu braucht es<br />

ke<strong>in</strong>e fertigen Pläne, sondern vor allem den Aufbau von<br />

Netzwerken. „Wir müssen die Aufgaben geme<strong>in</strong>sam und<br />

spielerisch bearbeiten. Und dabei sollten wir auch von<br />

anderen Städten und Geme<strong>in</strong>den lernen. Es geht nicht<br />

darum, alles e<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>s umzusetzen. Vielmehr steht der<br />

Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Und hierfür ist e<strong>in</strong><br />

regionales Netzwerk unabd<strong>in</strong>gbar“, schloss Holger Lohse,<br />

Stadtbaurat aus Dorsten, den Abend.


52 — 53<br />

15—17<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

WIR ist MEHR!<br />

Workshop #2 mit Stiftung Freizeit<br />

„Frau Müller backt wunderbaren Schokokuchen, kann aber nicht alle<strong>in</strong>e zum Supermarkt<br />

fahren. Herr Liebnitz kennt alle Geheimnisse der Pflanzenwelt, aber er hat wenig<br />

Zeit, sich um se<strong>in</strong>en Garten zu kümmern. Herr Mayer repariert gerne Autos, könnte<br />

aber <strong>in</strong> Sachen Internet gute Tipps gebrauchen.“<br />

AUFTAKT<br />

Jeder ist <strong>in</strong> etwas e<strong>in</strong> Experte und braucht gleichzeitig manchmal Unterstützung.<br />

Was können wir zusammen? Was s<strong>in</strong>d unsere Möglichkeiten als Geme<strong>in</strong>schaft?<br />

WIR ist MEHR ist e<strong>in</strong> Kommunikationswerkzeug für die Nachbarschaft, das<br />

soziale Innovationen im Alltag behutsam umsetzen kann. E<strong>in</strong> Multiplikator, der<br />

nicht aus e<strong>in</strong>zelnen, großen Aktionen entsteht, sondern aus Ketten kle<strong>in</strong>erer Aktionen,<br />

die immer mehr Menschen verknüpfen. WIR ist MEHR bietet so die Chance,<br />

zu lernen, sich <strong>in</strong> der Nachbarschaft kennenzulernen und auszutauschen. „WIR“<br />

kann mehr als „ich“ und zusammen s<strong>in</strong>d wir „MEHR“.<br />

Unter der Leitung der Stiftung Freizeit aus Berl<strong>in</strong> blickte der Workshop<br />

auf das Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> den Nachbarschaften <strong>Barkenberg</strong>s. Dazu waren die<br />

Studierenden der Universitäten Kassel, Münster und Innsbruck mit e<strong>in</strong>em<br />

mobilen Wagen von Tür zu Tür unterwegs und machten sich auf die Suche<br />

nach Talenten, Interessen und Wünschen <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>: Haben Sie e<strong>in</strong>en grünen<br />

Daumen, schw<strong>in</strong>gen leidenschaftlich den Kochlöffel oder s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> sozial<br />

vernetzter Computerfreak? Wollen Sie Tipp-Geber oder Werkzeugverleiher<br />

werden? Können Sie etwas mit Ihren Nachbarn tauschen oder teilen? Würden<br />

Sie noch gerne etwas lernen? Wobei brauchen Sie Hilfe? Vielleicht können es<br />

Ihre Nachbarn!<br />

Mit e<strong>in</strong>em Aufruf zur Mitwirkung startete der Workshop <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong><br />

bereits Wochen im Vorfeld und knüpfte erste Kontakte zu<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern sowie Vere<strong>in</strong>en und Initiativen. Das Ziel:<br />

Die Sammlung von Ressourcen und Bedürfnissen aus der Nachbarschaft<br />

als Basis für e<strong>in</strong>e Austauschbörse <strong>in</strong> der Werkstatt, bei der<br />

Geld nichts wert ist und alle<strong>in</strong> das Teilen glücklich macht. In der<br />

Werkstatt wurde diese Sammlung fortgesetzt, wobei zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

die geme<strong>in</strong>schaftliche Montage des WIR-Mobils als Kommunikationswerkszeug<br />

den E<strong>in</strong>stieg bildete.


„Unser Projekt ist das Ergebnis vieler Gespräche“ eröffnete<br />

Inés Aubert von der Stiftung Freizeit die abschließende<br />

Auktion. „Wir haben uns drei Tage lang mit unserem<br />

WIR-Mobil auf den Weg <strong>in</strong> den Stadtteil gemacht, an Türen<br />

gekl<strong>in</strong>gelt oder <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er direkt<br />

auf der Straße und am Wulfener Markt angesprochen.<br />

Dabei g<strong>in</strong>g es uns darum, herauszubekommen, was ihre<br />

persönlichen Talente s<strong>in</strong>d. Wir wollten aber auch wissen,<br />

was der e<strong>in</strong> oder andere für sich oder die Geme<strong>in</strong>schaft gerne<br />

umsetzen würde, wenn er Unterstützung bekäme.“<br />

Herausgekommen s<strong>in</strong>d viele Wünsche aber auch Angebote,<br />

die durch die Studierenden <strong>in</strong> Themen wie Familie,<br />

Haus und Garten, Mobilität, Wissen, Sport, Markt<br />

sowie <strong>in</strong> konkrete Projekt<strong>in</strong>itiativen wie e<strong>in</strong>er Tanzgruppe<br />

oder e<strong>in</strong>em Hotel Oma zusammengefasst wurden.<br />

Selbstverständlich s<strong>in</strong>d dabei natürlich klassische Suche-Biete-Verb<strong>in</strong>dungen<br />

entstanden. Das eigentliche<br />

Ziel der Auktionsbörse bestand aber dar<strong>in</strong>, neue kreative<br />

Kooperationen entstehen zu lassen, um die Möglichkeiten<br />

und Chancen von funktionierenden Nachbarschaften<br />

zu veranschaulichen.<br />

Den Ablauf der Aktionsbörse<br />

nahmen sehr schnell die<br />

<strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er<br />

selbst <strong>in</strong> die Hand.<br />

Durch den gegenseitigen<br />

Ansporn wurden ohne Zögerlichkeit<br />

viele Kooperationen<br />

öffentlich „versteigert.”<br />

— Stiftung Freizeit


AUFTAKT<br />

54 — 55<br />

Wie das auf e<strong>in</strong>fache und spielerische Art geschehen<br />

kann, zeigte die Auktionsbörse, zu der viele <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Barkenberg</strong>er am Ende des Workshops<br />

zum Ladenlokal kamen. Im M<strong>in</strong>utentakt wurden hier die<br />

gesammelten Ideen vorgestellt, von den Bürgern und<br />

Studierenden vorgetragen und Mitstreiter sowie Unterstützer<br />

gesucht. E<strong>in</strong>ige Jugendliche aus dem Stadtteil<br />

wünschten sich e<strong>in</strong>en Bolzplatz im Quartier und fanden<br />

Unterstützer bei den Älteren, die bei der Suche des<br />

Standortes und dem Bau von Toren helfen wollten. Als<br />

Gegenleistung boten e<strong>in</strong>ige der Jungen an, K<strong>in</strong>dern<br />

Fußballtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu geben oder e<strong>in</strong>er älteren Dame beim<br />

Streichen zu helfen.<br />

E<strong>in</strong>e ältere Frau fand mithilfe der Auktion e<strong>in</strong>en Begleiter,<br />

der sie demnächst mit zur Oper nimmt, e<strong>in</strong> Imker<br />

möchte Jugendlichen zeigen, wie man Honig macht und<br />

gleich mehrere Bürger wollen das Ladenlokal <strong>in</strong> der Dimker<br />

Allee geme<strong>in</strong>schaftlich als Lesebox und Repaircafé<br />

mit Unterstützungsangeboten nutzen. Auch für die Idee<br />

e<strong>in</strong>es „Hotel Oma“, bei dem Besucher und Gäste zu Hause<br />

bei den <strong>Barkenberg</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern temporär<br />

wohnen können, fanden sich Unterstützer. Gerade<br />

diese Projektidee steht exemplarisch für e<strong>in</strong>e der mögli-


chen kreativen Denkanstöße, die es braucht, um mit den<br />

Herausforderungen von Leerständen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

und ihren Häusern nachhaltig und <strong>in</strong>novativ<br />

umzugehen.<br />

Wie geht es weiter? Alle Kooperationen, Wünsche und<br />

Angebote wurden dokumentiert und geme<strong>in</strong>sam mit<br />

den Personendaten der Auktionsteilnehmer, die zu Beg<strong>in</strong>n<br />

festgehalten wurden, dem Projekt Nachbarschaftshilfe<br />

übergeben. Mit der Hoffnung, dass die Wünsche<br />

<strong>in</strong> Erfüllung gehen, die Unterstützer zu ihrem Angebot<br />

stehen und aus den ersten Kooperationen neue kreative<br />

Geme<strong>in</strong>schaften entstehen.


58 — 59<br />

18—20<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Häusercheck – Entdecke die Möglichkeiten!<br />

Workshop #3 mit e<strong>in</strong>sateam<br />

AUFTAKT<br />

Passt das Haus noch zu me<strong>in</strong>en Wohnbedürfnissen – heute und <strong>in</strong> Zukunft? Welche<br />

Potenziale stecken <strong>in</strong> dem Haus und welche Möglichkeiten gibt es, me<strong>in</strong> Eigenheim fit<br />

für die Zukunft zu machen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Workshop „Häusercheck<br />

– Entdecke die Möglichkeiten“ unter der Leitung von e<strong>in</strong>sateam aus Berl<strong>in</strong>. Ziel<br />

war es, mit <strong>in</strong>teressierten Eigentümern <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> über Qualitäten und Handlungsbedarfe<br />

ihrer Eigenheime <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen und für Veränderungsmöglichkeiten<br />

zu sensibilisieren. Unter der Leitung von Franziska Eidner und Jeannette Merker begaben<br />

sich hierzu Studierende der Architektur aus Münster und Kassel <strong>in</strong> die eigenen<br />

vier Wände der Hausbesitzer. Das Interesse der Bewohnerschaft an den Häuserchecks<br />

war so groß, dass alle Term<strong>in</strong>e bereits zum Start der Werkstatt vergeben waren.<br />

16 Eigenheime konnten schließlich an zwei Tagen unter die Lupe genommen<br />

werden. Hierbei wurden die Hausbesitzer wortwörtlich am eigenen Gartenzaun<br />

abgeholt, um anschließend mit ihnen über ihre eigenen vier Wände,<br />

aber auch ihr direktes Wohnumfeld <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> zu sprechen. Das Ergebnis<br />

waren lange und <strong>in</strong>tensive Gespräche über den Ist- und den Entstehungszustand<br />

ihrer Eigenheime, mögliche Probleme, aber auch Wünsche für die Zukunft.<br />

Geme<strong>in</strong>sam arbeiteten sich Eigentümer und Studierende dabei durch<br />

e<strong>in</strong>en umfangreichen Fragenbogen, der immer wieder durch die persönlichen<br />

E<strong>in</strong>schätzungen und <strong>in</strong>dividuelle Themen auf die Probe gestellt wurde.<br />

Doch schnell war das Eis gebrochen und die Studierenden erhielten vielfältige<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das Leben vor Ort. Wichtig hierbei war der sehr persönliche<br />

E<strong>in</strong>stieg: Wer lebt seit wann und warum <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> und wie hat sich diese<br />

Struktur über die Jahre verändert? Genauso <strong>in</strong>teressant war die E<strong>in</strong>schätzung<br />

der Wohnsituation im Stadtteil. Warum wohnen die <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Barkenberg</strong>er - so gerne - hier? Was schätzen sie an ihrer Heimat? Wie bewegen<br />

sie sich durch <strong>Barkenberg</strong> und wie ist die Qualität der Nachbarschaft?<br />

Nicht überrascht waren die Studierenden über das Ergebnis. Die Wohnzufriedenheit<br />

ist sehr groß – bei Jung und Alt.<br />

Konkreter wurden die Gespräche mit Blick auf die Situation der jeweiligen<br />

Immobilien. Hat das Haus noch die richtige Größe? Werden alle Zimmer genutzt<br />

oder gibt es vielleicht Leerstand <strong>in</strong>nerhalb der Immobilie? Bei allen Teilnehmern<br />

waren die Motive, an dem Häusercheck mitzumachen, dabei sehr unterschied-


lich. In den meisten Fällen waren es Erstbewohner, die mehr<br />

und mehr über e<strong>in</strong>e altersgerechte Anpassung nachdenken<br />

oder bereits nachgedacht haben. Dazu kamen junge<br />

Familien, die gerade e<strong>in</strong> Haus <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> gekauft haben<br />

und für die e<strong>in</strong> familiengerechter Umbau im Fokus ihrer<br />

Überlegungen steht. In e<strong>in</strong>em Fall stehen der Abriss und e<strong>in</strong><br />

„bauähnlicher“ Neubau e<strong>in</strong>er Bestandsimmobilie bevor.<br />

Hier wohnen so viele<br />

coole Leute, ke<strong>in</strong>e Spießer.<br />

— Anwohner<br />

Die Studierenden waren <strong>in</strong> der Lage, diesen unterschiedlichen<br />

Motiven durch <strong>in</strong>dividuelle Betrachtungen<br />

und Vertiefungen gerecht zu werden. So wurden Fragen<br />

zur Barrierefreiheit genauso beantwortet wie zu energetischen<br />

Aspekten, die nahezu alle zu checkenden Häuser<br />

betrifft. E<strong>in</strong>ige Eigentümer stehen aktuell erstmals vor<br />

der Herausforderung, grundsätzliche E<strong>in</strong>griffe vorzunehmen<br />

oder ihr Haus über e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>liegerwohnung für neue<br />

Gäste zu öffnen. Andere Immobilien haben bereits<br />

mehrfache Veränderungsprozesse durchlebt und „Erfahrungen“<br />

mit geme<strong>in</strong>schaftlichen Wohnkonzepten<br />

für zwei bis zu neun Personen.


60 — 61<br />

AUFTAKT<br />

Hausvisite<br />

Die Vor-Ort-<br />

Analyse mit<br />

Christiane Schmidt,<br />

BeL - Sozietät für<br />

Architektur | Petra Lea<br />

Müller, Architekt<strong>in</strong> mit<br />

Schwerpunkt Energieberatung<br />

| Annette<br />

Manai-Joswowitz, Architekt<strong>in</strong><br />

und Wohnberater<strong>in</strong><br />

für den Kreis<br />

Coesfeld | Jaroslaw<br />

Wojtowicz & Susanne<br />

Horstmann, Sparkasse<br />

Vest Reckl<strong>in</strong>ghausen |<br />

Holger Lohse,<br />

Stadt Dorsten<br />

Die Studierenden ließen sich im Rahmen der „Häuserchecks“ Grundrisse<br />

zeigen, erstellten Raumbücher und <strong>in</strong>formierten sich über die Instandhaltung,<br />

die energetischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sowie weitere Wohnwünsche<br />

der Bewohner. „Wir wurden überall sehr freundlich und mit viel<br />

Neugierde empfangen. Es stellte sich schnell heraus, wer schon Umbaupläne<br />

im Kopf hatte und wer eigentlich erst mal gar nichts ändern wollte“, so<br />

Franziska Eidner vom e<strong>in</strong>sateam. Alle e<strong>in</strong>t, dass sie gerne <strong>in</strong> ihren Häusern<br />

wohnen bleiben und den Geist der Immobilien beibehalten wollen, denn<br />

sie schätzen die Lebensqualität von <strong>Barkenberg</strong>. So lautet e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Erkenntnis der Teilnehmer am Häusercheck. Sogar der Urlaub kann dem<br />

Eigenheim <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> nicht das Wasser reichen: „Im Urlaub ist es uns<br />

meist zu laut. Hier <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> <strong>in</strong> unserem Garten hört man ja nur das<br />

Vogelgezwitscher“, so e<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong>.<br />

Kann das Doppelhaus<br />

e<strong>in</strong> Modell für<br />

kostengünstiges<br />

Wohnen im Alter<br />

se<strong>in</strong>? — Anwohner<strong>in</strong>


In der anschließenden „Hausvisite“ präsentierten die<br />

Studierenden geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>sateam die Ergebnisse<br />

der „Häuserchecks“. Neben e<strong>in</strong>er Ausstellung aller 16<br />

betrachteten Immobilien, <strong>in</strong> der sich jeder <strong>in</strong>dividuell<br />

und anonymisiert über die Erkenntnisse der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Häuserchecks <strong>in</strong>formieren konnte, wurden exemplarisch<br />

drei Eigenheime genauer unter die Lupe genommen,<br />

vorgestellt und öffentlich diskutiert. Planungs-, Gestaltungs-<br />

und F<strong>in</strong>anzexperten kommentierten dazu die<br />

Ergebnisse und zeigten erste Handlungsoptionen auf.<br />

Durch das Fachwissen der Expert<strong>in</strong>nen und Experten<br />

konnten Themen wie lebenslanges Wohnen, Architektur<br />

und Gestaltung, Energie und Ressourcen sowie F<strong>in</strong>anzen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Wir s<strong>in</strong>d zusammen mit<br />

der Stadt alt geworden.<br />

— Anwohner<strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>sam mit den Eigentümern und Bewohnern<br />

wurden anhand der Referenzobjekte technische Optimierungsmöglichkeiten<br />

und Potenziale angesprochen<br />

und mit Blick auf e<strong>in</strong>e Übertragbarkeit diskutiert. Deutlich<br />

wurde, dass e<strong>in</strong>e Gesamtkonzeption und e<strong>in</strong>e Gesamtbetrachtung<br />

für die Gebäude unentbehrlich s<strong>in</strong>d.<br />

„Jedes Haus und se<strong>in</strong>e Bewohner müssen <strong>in</strong>dividuell betrachtet<br />

werden“, so Petra Lea Müller. Außerdem bedarf<br />

es immer häufiger e<strong>in</strong>er Gesamtidee für e<strong>in</strong>e Zweit- oder<br />

Folgenutzung, die neben technischen Lösungen auch<br />

Fragen der Nutzungsart und der geplanten Nutzungsdauer<br />

mit betrachtet.<br />

Die Häuserchecks haben<br />

gezeigt, dass es<br />

möglich ist, realistische<br />

Ideen zu entwickeln,<br />

um E<strong>in</strong>familienhäuser<br />

und ihre Bewohner für<br />

die geme<strong>in</strong>same Zukunft<br />

zu rüsten. Jetzt<br />

kommt es darauf an,<br />

die Bewohnerschaft<br />

mit diesen Ideen und<br />

Möglichkeiten nicht<br />

alle<strong>in</strong>e zu lassen!<br />

— e<strong>in</strong>sateam


64 — 65<br />

18<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Häusertalk<br />

Altbau mit besten Aussichten:<br />

Was sagt die gute Praxis?<br />

AUFTAKT<br />

Vortrag:<br />

Jörg Leeser, BeL<br />

- Bernhardt und<br />

Leeser - Sozietät<br />

für Architektur,<br />

Köln<br />

Moderation:<br />

Tim Rieniets, Stadt-<br />

BauKultur NRW.<br />

Wie lassen sich E<strong>in</strong>familienhäuser umgestalten und für die Zukunft<br />

rüsten? Der „Häusertalk“ stellte e<strong>in</strong>e Bandbreite guter Beispiele<br />

und e<strong>in</strong>e Vielzahl smarter, ungewöhnlicher, aber auch wunderbar<br />

schöner alltäglicher Umbauideen für alte Siedlungshäuser vor. Die<br />

architektonische Aufgabe und deren Umbaumöglichkeiten wurden<br />

dabei von Architekt Jörg Leeser, Gründer des BEL Sozietät für Architektur<br />

aus Köln präsentiert, der mit se<strong>in</strong>em Büro unter anderem<br />

für den zeitgemäßen Umbau des „Kle<strong>in</strong>en Haus Blau“ <strong>in</strong> Hürth-Hermülheim<br />

verantwortlich ist. Das Projekt zeigt exemplarisch, dass<br />

Umbauen und Weiterbauen zeitgemäße und architektonisch vollwertige<br />

Strategien s<strong>in</strong>d. Oftmals ist es dabei auch ökonomisch und<br />

ökologisch besser, das Vorhandene weiterzuverwenden als alles<br />

neu zu machen. So war es beim blauen Haus.<br />

„Vieles an dem ‚Kle<strong>in</strong>en Haus Blau‘ sche<strong>in</strong>t vertraut und sehr<br />

normal zu se<strong>in</strong>. Erst bei längerem H<strong>in</strong>schauen wird klar: Hier hat<br />

jemand sehr sorgfältig und sehr geistreich aus e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>familienhaus<br />

aus den 1950er-Jahren e<strong>in</strong> geräumiges und zeitgemäßes<br />

Wohnhaus gemacht. Das Projekt zeigt exemplarisch, dass<br />

Umbauen und Weiterbauen zeitgemäße und architektonisch vollwertige<br />

Strategien s<strong>in</strong>d. Oftmals ist es dabei auch ökonomisch und<br />

ökologisch besser, das Vorhandene weiterzuverwenden als alles<br />

neu zu machen.“ — Kölner Architekturpreis e.V., 2014


Der Traum vom beschaulichen Eigenheim wird weltweit<br />

an vielen Orten geträumt. Mit e<strong>in</strong>em Blick über den<br />

Tellerrand richtete Leeser daher die Aufmerksamkeit<br />

zunächst auf die Anfänge der Gartenstädte <strong>in</strong> den USA,<br />

die viele Parallelen mit der Entstehung der „Neuen Stadt<br />

Wulfen“ zeigen. Auch diese galten als urbane Experimente<br />

und schufen kle<strong>in</strong>e Eigenheimparadiese für Menschen,<br />

die den Slums der Großstädte entkommen wollten – e<strong>in</strong>e<br />

soziale Utopie. Der Großstadt konnte aber nur teilweise<br />

der Rücken gekehrt werden, denn gearbeitet werden<br />

musste auch weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Ballungsräumen. So entstand<br />

e<strong>in</strong>e enorme Mobilität, die drüben wie hüben bis<br />

heute anhalte. „Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mobilisierten Welt, <strong>in</strong><br />

der man mit dem Auto quasi <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Wohnzimmer fahren<br />

kann“, so Leeser. Diese verstädterte Landschaft br<strong>in</strong>gt<br />

viele Vor- und Nachteile mit sich, die es auch aus architektonischer<br />

Sicht zu berücksichtigen gelte.<br />

Die Sehnsucht nach dem Leben auf dem Land hält aber<br />

bis heute an, das hübsche Siedlungshaus mit kle<strong>in</strong>em<br />

Garten und Hund gelte nach wie vor als Versprechung des<br />

Glücks – wenn auch heute anders als noch vor 50 Jahren,<br />

so Leeser. „Schönheit kann nicht verallgeme<strong>in</strong>ert werden<br />

und ich behaupte, dass auch <strong>in</strong> der Gleichförmigkeit<br />

Schönheit steckt. Und ke<strong>in</strong>esfalls ist immer nur die Moderne<br />

schön oder das Altmodische schlecht. Wir müssen uns<br />

e<strong>in</strong>fach nur von allem das Beste herauspicken und<br />

nutzen“, erklärte Leeser, was er mit zahlreichen Bildern<br />

von teilweise kuriosen, aber auch sehr gelungenen<br />

Beispielen von umgebauten Häusern und<br />

Immobilien untermalte.<br />

Jedes Haus hat e<strong>in</strong>en ganz <strong>in</strong>dividuellen Charakter und<br />

passt sich im besten Fall den Bedürfnissen der Umgebung<br />

sowie ihrer Bewohner an. E<strong>in</strong> Haus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hochwassergebiet<br />

soll beispielsweise von Innen mit e<strong>in</strong>em Gartenschlauch<br />

abgespritzt werden können, auf e<strong>in</strong>en Keller wird<br />

h<strong>in</strong>gegen verzichtet, damit das Geld nicht irgendwann im<br />

wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes versenkt wird.<br />

Vorgestellt wurde auch das Projekt „Rationator“, e<strong>in</strong><br />

2004 fertiggestelltess E<strong>in</strong>familienhaus <strong>in</strong> Overarth. Auch<br />

hier beschäftigte sich der Architekt mit der Frage der Individualisierung,<br />

e<strong>in</strong>er besseren Anpassung an die Ansprüche<br />

der Bewohner sowie e<strong>in</strong>er luftigen und kostengünstigen<br />

Bauweise. Das <strong>in</strong>teressante war, dass der Bauherr<br />

zunächst e<strong>in</strong>e Fertighausfirma beauftragte, somit standen<br />

zwei Varianten - die Architektur von der Stange und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell<br />

zugeschnittener Entwurf - gegenüber. Das Ergebnis<br />

überrascht. Der f<strong>in</strong>anzielle Aufwand war der gleiche,<br />

was Leeser mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Argument bekräftigte:<br />

„Architektur ist ke<strong>in</strong> Luxus, sondern e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong>e Frage<br />

des geme<strong>in</strong>samen Nachdenkens – auch und vor allem<br />

mit den Bauherren. Veränderungen können schon durch<br />

kle<strong>in</strong>ste E<strong>in</strong>griffe stattf<strong>in</strong>den. Und Häuser s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>es Erachtens<br />

nie ganz fertig. Sie entwickeln sich weiter, verändern<br />

sich geme<strong>in</strong>sam mit ihren Besitzern.“


66 — 67<br />

Resümee<br />

AUSBLICK<br />

„Wie viele hier <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> haben auch wir uns anfangs die Frage<br />

gestellt, als das Programm im Briefkasten lag: „Was kommt da auf<br />

uns zu?“ Man liest und man kann sich etwas vorstellen. Je mehr man<br />

aber darüber nachdenkt, desto unentschlossener wird man. Dennoch<br />

haben wir uns auf dieses Abenteuer e<strong>in</strong>gelassen und das war<br />

richtig. Jetzt dürfen wir nicht fragen: „Was wird jetzt daraus?“ Wir<br />

müssen sagen, „da wird etwas draus!“ Ich wünsche mir, dass es uns<br />

gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>iges weiterzugeben an die, die nicht bei der Werkstatt<br />

dabei waren. Und me<strong>in</strong>e Bitte an alle: Ich fordere Sie auf, am Ball zu<br />

bleiben und nicht nachzulassen, um uns <strong>in</strong> den nächsten Monaten<br />

und Jahren auf diesem Niveau zu halten. Wir müssen weiter darüber<br />

nachdenken, was aus unseren Immobilien wird, was aus unseren<br />

Stadtteilen wird und was mit unserer Infrastruktur geschieht!“<br />

— Fazit e<strong>in</strong>es Eigentümers<br />

Experimentieren lohnt sich. Manchmal hilft es, e<strong>in</strong>fach anzufangen!<br />

„<strong>HausAufgaben</strong>“ <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> war der Auftakt e<strong>in</strong>er Werkstattreihe für<br />

und mit Hauseigentümern und Bewohnern, die über die Zukunft der E<strong>in</strong>familienhausgebiete<br />

der 1950er bis 1970er Jahre nachdenken und <strong>in</strong>s Gespräch<br />

kommen wollten und wollen. Ende 2014 haben sich auf Initiative der<br />

Regionale 2016 Kooperationspartner, Interessierte, Zukunftsdenker, Bewohner,<br />

Eigentümer, Planer und Beteiligungsexperten auf den Weg gemacht,<br />

geme<strong>in</strong>sam über das „Wie?“ nachzudenken. Wichtig für diesen Prozess und<br />

alle Beteiligten war dabei das geme<strong>in</strong>same Experimentieren, das „e<strong>in</strong>fach<br />

anfangen“ und das „sich darauf e<strong>in</strong>lassen“, denn die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />

E<strong>in</strong>familienhäusern und Wohngebieten aus der zweiten Hälfte des <strong>20.</strong> Jahrhunderts<br />

ist e<strong>in</strong> noch sehr junges Thema.<br />

Und dieses Thema wird <strong>in</strong> naher Zukunft e<strong>in</strong>e besondere gesellschaftliche<br />

Relevanz bekommen, da E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäuser die meistverbreiteten<br />

Gebäudetypen der Nachkriegszeit s<strong>in</strong>d<br />

und nahezu alle Innenstadtrandgebiete<br />

deutscher Kle<strong>in</strong>- und Mittelstädte<br />

prägen. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d sie nicht mehr<br />

marktgerecht und – wie viele der Eigentümer<br />

und Bewohner – <strong>in</strong> die Jahre<br />

gekommen. Damals formulierte Erwartungen<br />

an e<strong>in</strong>e erhoffte Altersvorsorge<br />

und Investitionssicherheit s<strong>in</strong>d heute<br />

oftmals genauso wenig haltbar, wie<br />

die veränderten Vorstellungen und Ansprüche<br />

nachfolgender Generationen<br />

an e<strong>in</strong> zeitgemäßes Wohnen.<br />

Die Wissenschaft und immer mehr<br />

Kommunen haben das Thema bereits<br />

aufgegriffen und wissen um die Her-


ausforderungen, die es anzugehen<br />

gilt. Das hat die Werkstatt und<br />

das haben die vielen Beiträge aus<br />

der Wissenschaft, der kommunalen<br />

Praxis sowie der Landes<strong>in</strong>itiative<br />

StadtBauKultur NRW und der<br />

Regionale 2016 deutlich gemacht.<br />

Geme<strong>in</strong>sam arbeiten sie nun an<br />

Lösungen und planerischen Konzepten.<br />

Viele Ideen und Ansätze gibt<br />

es erst <strong>in</strong> der Theorie und auf dem Papier. Es fehlt noch<br />

an Erfahrungen, welche Arbeitsschritte zweckmäßig und<br />

welche Vorgehensweisen s<strong>in</strong>nvoll und praktikabel s<strong>in</strong>d.<br />

Auch existieren noch ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geübten Verfahren, wie e<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>nvoller Dialog mit den Immobilieneigentümern begonnen<br />

und weitergeführt werden kann. Sie wollen selbstverständlich<br />

mitreden.<br />

Der Dialog braucht Glaubwürdigkeit und e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Denken auf Augenhöhe!<br />

Die Auftaktwerkstatt <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> hat für den Dialog<br />

und die Suche nach den geeigneten Verfahren e<strong>in</strong>en<br />

ersten Anstoß gegeben. Sie hat gezeigt, dass man<br />

<strong>in</strong>s Gespräch kommen kann und wie e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Suche nach Lösungswegen aussehen kann: Im Dialog<br />

auf Augenhöhe, zuhörend und die verschiedenen Perspektiven<br />

wertschätzend. Anregungen von jeder Seite<br />

müssen jederzeit möglich se<strong>in</strong>. Strukturen und Abläufe<br />

dürfen weder starr vorgegeben noch unbeirrbar verfolgt<br />

werden. Sie müssen anpassbar, ergebnisoffen und durch<br />

die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger auch bee<strong>in</strong>flussbar se<strong>in</strong>, im<br />

besten Fall auch während der Umsetzung. „Wir wollen<br />

uns auf den Dialog e<strong>in</strong>lassen und wir wissen nicht, ob er<br />

<strong>in</strong> der Form funktioniert und was dabei herauskommt“,<br />

war e<strong>in</strong>er der häufigsten Sätze, der seitens der Kuratoren<br />

<strong>in</strong> den Monaten der Vorbereitung gesagt wurde. Nicht<br />

jedem hat dieser Satz gefallen. Den <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Barkenberg</strong>ern schon. Sie waren froh, dass niemand<br />

zu viel oder Falsches verspricht. Das war für sie ehrlich<br />

und glaubwürdig – e<strong>in</strong> weiterer wichtiger Schlüssel.<br />

darüber zu reden, auch das wurde klar. Viele Lösungsmöglichkeiten,<br />

gerade zu bautechnischen Themen s<strong>in</strong>d<br />

bereits gedacht, vielfach aber noch nicht ausreichend<br />

publik. Zudem ist die Hemmschwelle oft groß, über möglicherweise<br />

unangenehme Veränderungen offen zu sprechen.<br />

Wer gibt schon gerne zu, dass Hilfe benötigt wird<br />

oder berichtet über die durchgeführte Anpassung, um<br />

die Wohnung barrierefrei zu machen? Oft muss das Rad<br />

also gar nicht ganz neu erfunden werden: Erfahrungen<br />

austauschen und Wissen transportieren br<strong>in</strong>gt uns schon<br />

e<strong>in</strong> ganzes Stück weiter! Bilder und gute Beispiele s<strong>in</strong>d<br />

hier zentrale Kommunikationselemente, um Menschen<br />

zu erreichen und anzusprechen.<br />

Häuser und Quartiere müssen als Ganzes neu<br />

gedacht werden!<br />

Genauso deutlich wurde die Notwendigkeit, nach<br />

ganzheitlichen Lösungen für Gebäude und Quartiere zu<br />

suchen. Oftmals wird nur auf E<strong>in</strong>zelprobleme abgehoben,<br />

also die energetische Gebäudesanierung, Fragen<br />

der Barrierefreiheit oder der Gebäudesicherheit. Konkrete<br />

umsetzungsorientierte Fragen brauchen aber – wie<br />

die Stadtentwicklung - klare Zielvorstellungen der Eigentümer:<br />

Wie soll der nächste Lebenszyklus des Hauses<br />

aussehen? Wie lange soll die Immobilie genutzt werden?<br />

Wie werthaltig ist das Gebäude heute? Erst wenn dieses<br />

Es gibt viele Themen, aber auch schon Lösungswege.<br />

Wir müssen darüber reden!<br />

Wenn man e<strong>in</strong>mal anfängt, f<strong>in</strong>det man ke<strong>in</strong> Ende. Wer<br />

glaubt, Diskussionen über E<strong>in</strong>familienhäuser seien fassbar,<br />

weil sie abgrenzbar s<strong>in</strong>d, der irrt. Es gibt viele Aufgaben<br />

und noch viel mehr Fragen, bauliche, räumliche sowie<br />

nutzungs- und Nutzerbezogene. Oft hilft es, e<strong>in</strong>fach


68 — 69<br />

Grundverständnis da ist, lassen sich die wirklichen Fragen und Teilaspekte <strong>in</strong>dividuell<br />

vertiefen und konkretisieren. Dazu braucht es umfassende Hilfestellungen<br />

und e<strong>in</strong>e weiterführende Beratung, die die verschiedenen Teilaspekte<br />

zusammendenkt und „das Ganze“ im Blick hat.<br />

Ausgangspunkt für Veränderungen müssen die Wünsche der<br />

Eigentümer und Bewohner se<strong>in</strong>!<br />

AUSBLICK<br />

Die Zukunftswerkstatt mit ihrem differenzierten Programm hat für diese<br />

Fragen nach vielfältigen Zugängen gesucht und gezeigt, dass die Privathaushalte<br />

durchaus ihre Türen für e<strong>in</strong>en lösungsorientierten Austausch über<br />

mögliche anstehende Veränderungen öffnen. Mit anregenden Formaten,<br />

deren Ausgangspunkt nicht die baulich-räumlichen Themen s<strong>in</strong>d, sondern<br />

die Menschen mit ihren Bedürfnissen und Vorstellungen vom Wohnen und<br />

Zusammenleben im Großen und im Kle<strong>in</strong>en. Und mit motivierenden und kreativen<br />

Zukunftsdenkern, die die Ideen zu den Workshops entwickelt und die<br />

den Workshops vor Ort immer wieder e<strong>in</strong> Gesicht gegeben haben. E<strong>in</strong>ige dieser<br />

Erfahrungen und Ansätze werden die Grundlage für die Fortsetzung des<br />

Werkstattprozesses im westlichen Münsterland bieten.<br />

E<strong>in</strong>e kreative Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Ort und se<strong>in</strong>en<br />

Zukunftsperspektiven ist wichtig!<br />

Jeder Dialog braucht Vertrauen, nur dann lassen sich Gesprächspartner darauf<br />

e<strong>in</strong>. Der Workshop „Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>!“ hat dieses Vertrauen<br />

aufgebaut und bereits zu Anfang den positiven Blick für e<strong>in</strong> schwieriges Thema<br />

kultiviert. Dazu wurden die <strong>Barkenberg</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Barkenberg</strong>er im Hier und<br />

Jetzt und <strong>in</strong> ihrem „Spezialgebiet“ abgeholt: In ihrer Nachbarschaft und ihrem<br />

Zuhause. Darüber haben sie gern gesprochen. E<strong>in</strong>en ähnlichen positiven Zugang<br />

setzte die „Akademie der Szenarien“, mit der es gelang, die komplexe Ausgangslage<br />

und den fachlichen Kontext der Aufgabe diskutierbar <strong>in</strong> mögliche<br />

Zukünfte zu überführen. Die Szenarien ermöglichten das E<strong>in</strong>ordnen von Ideen<br />

und regten an, auch weit über das Hier und Heute h<strong>in</strong>auszudenken. Dabei g<strong>in</strong>g<br />

es nicht um fertige Antworten, sondern um Möglichkeitsräume. Hilfreich für<br />

die Diskussion <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> war der lokalspezifische und <strong>in</strong>haltliche Zuschnitt.<br />

Unabhängig davon ist die Methode aber sehr gut übertragbar und kann e<strong>in</strong>


Grundlage. Allerd<strong>in</strong>gs weckte der Häusercheck e<strong>in</strong>e Erwartungshaltung<br />

seitens der Hauseigentümer<strong>in</strong>nen und<br />

Hauseigentümer mit Blick auf konkrete, <strong>in</strong>dividuelle und<br />

belastbare Lösungsvorschläge, die weder die Studierenden<br />

noch das Expertengremium der „Hausvisite“ <strong>in</strong> der<br />

Kürze der Zeit erfüllen konnten. Somit machten beide<br />

Workshops auch deutlich, dass e<strong>in</strong> Dialogprozess zwar<br />

Fragen beantworten kann, aber auch neue Fragen stellt.<br />

Die Fortsetzung und Verstetigung des Austausches muss<br />

daher noch stärker im Vorfeld mitgedacht werden.<br />

Wie geht es nun weiter?<br />

geeigneter E<strong>in</strong>stieg für e<strong>in</strong>en Dialog se<strong>in</strong>. Der Kern der für<br />

<strong>Barkenberg</strong> entwickelten Szenarien bietet dabei e<strong>in</strong>en guten<br />

Zugang, um an anderen Orten über die geme<strong>in</strong>same<br />

bzw. die <strong>in</strong>dividuelle Verantwortung von Verwaltung, Politik<br />

und Bürgerschaft <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen.<br />

Es braucht fassbare und konkrete Zugänge, um<br />

lösungsorientiertes Handeln zu ermöglichen!<br />

Die Workshops „WIR ist MEHR!“ und „Häusercheck“ trafen<br />

<strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> auf e<strong>in</strong>e engagierte Anwohnerschaft.<br />

Dieses Engagement hat überrascht und kann nicht <strong>in</strong><br />

allen Eigenheimsiedlungen vorausgesetzt werden. Unabhängig<br />

davon überzeugten beide Workshops mit der<br />

Art und Weise, komplexe Themen <strong>in</strong> Dialogwerkzeuge<br />

zu übersetzen. Der mobile WIR-Wagen war e<strong>in</strong> überraschendes,<br />

spielerisches und sichtbares Instrument, das<br />

das bekannte Format e<strong>in</strong>er „Suche-Biete-Wand“ zeitgemäß<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> modernes Beteiligungswerkzeug übersetzt<br />

hat. Die Suche nach Lösungen stand hier im Fokus, nicht<br />

die nach Problemen. Dazu setzte „WIR ist MEHR“ auf die<br />

direkte Mensch-zu-Mensch-Kommunikation, um verloren<br />

Geglaubtes auch auf der zwischenmenschlichen Ebene<br />

wieder zu aktivieren und <strong>in</strong> den Fokus zu rücken. Dies<br />

war e<strong>in</strong>e wichtige Brücke, um das schwierige Thema von<br />

„Hilfe suchen und annehmen“ nicht <strong>in</strong> den Vordergrund<br />

zu stellen.<br />

Der „Häusercheck“ beschäftigte sich abschließend mit<br />

der Hausebene und deren konkreten Herausforderungen<br />

und Problemen. Wichtig für die Durchführung war, dass<br />

hier ke<strong>in</strong>e ökonomischen Interessen im Vordergrund<br />

standen, sondern e<strong>in</strong>e vertiefte <strong>in</strong>haltliche Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit den Gebäuden und ihren Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohnern. Aus diesem Grund war die Bereitschaft<br />

zur Mitwirkung groß. Der sehr umfassende Fragebogen<br />

war für die kompakte Bestandsaufnahme e<strong>in</strong>e gute<br />

Die Werkstatt <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> war e<strong>in</strong> erfolgreicher<br />

Auftakt. Jetzt muss es gel<strong>in</strong>gen, den Dialog mit Hauseigentümer<strong>in</strong>nen<br />

und Hauseigentümern sowie mit den<br />

Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern fortzusetzen. In Dorsten,<br />

wo die Werkstatt e<strong>in</strong>e Reihe von Lösungsansätzen<br />

und Themen für die <strong>in</strong> den Blick genommenen Quartiere,<br />

Nachbarschaften und Immobilien benannt hat, werden<br />

aktuell die Weichen für e<strong>in</strong>e Konkretisierung und Umsetzung<br />

erster Projektideen gestellt. Hierzu wird die kooperative<br />

Verständigung von Stadtverwaltung, Politik und<br />

Bürgerschaft fortgesetzt.<br />

Ob und <strong>in</strong> welcher Form die entwickelten Werkzeuge<br />

auch an anderen Standorten funktionieren, wird im<br />

Weiteren mit <strong>in</strong>teressierten Kommunen des Münsterlandes<br />

bearbeitet, die im Rahmen des Projektaufrufs „Innen<br />

Leben – Neue Qualitäten entwickeln“ der Regionale 2016<br />

aktiv s<strong>in</strong>d. Die Herausforderung wird auch dort zunächst<br />

dar<strong>in</strong> bestehen, Partner und das Vertrauen der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner zu gew<strong>in</strong>nen, die konkreten<br />

lokalen Themen zu identifizieren und mit den Wünschen<br />

vor Ort abzugleichen. Inwieweit dann daraus e<strong>in</strong>e Bereitschaft<br />

für e<strong>in</strong>en weiteren Zukunftsdialog und die Suche<br />

nach geme<strong>in</strong>samen Lösungen entsteht, wird sich von<br />

Siedlung zu Siedlung zeigen. Die entwickelten kommunikativen<br />

Instrumente und Bauste<strong>in</strong>e der Auftaktwerkstatt<br />

bieten hierfür e<strong>in</strong>e sehr gute Grundlage.<br />

Damit aus all diesen Bemühungen am Ende auch handhabbare<br />

„Werkzeuge“ entstehen, arbeiten die Kooperationspartner<br />

unter Federführung der Landes<strong>in</strong>itiative Stadtbaukultur<br />

NRW parallel an e<strong>in</strong>er Studie zu Methoden und<br />

Instrumenten zur Anpassung alternder E<strong>in</strong>familienhausgebiete,<br />

die 2016 ersche<strong>in</strong>en soll. Ziel dieser Studie ist die<br />

Darstellung bestehender stadtplanerischer Instrumente<br />

genauso wie die Vermittlung neuer <strong>in</strong>novativer Lösungsansätze<br />

und Empfehlungen im Umgang mit E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

der 1950er bis 1970er Jahre.<br />

Bleiben wir am Ball – Was s<strong>in</strong>d Ihre <strong>HausAufgaben</strong>?


70 — 71<br />

Pressestimmen<br />

Alte Wohngebiete fit für morgen – Tagung <strong>in</strong> Coesfeld<br />

Regionale 2016 Agentur, 14.11.2014<br />

„Im Zuge der Regionale 2016 suchen Kommunen seit e<strong>in</strong>iger Zeit geme<strong>in</strong>sam<br />

nach Lösungen und neuen Ideen für die älteren Wohngebiete der<br />

1950er bis 1970er Jahre. E<strong>in</strong>e erste Zwischenbilanz wurde jetzt <strong>in</strong> Coesfeld<br />

gezogen. Dass das Thema die Städte bewegt, zeigte die mit 120 Teilnehmern<br />

voll besetzte Aula des Pius-Gymnasiums. (...) Patentrezepte für die<br />

alten Baugebiete gibt es nicht – das wurde bei der Veranstaltung deutlich.<br />

Stattdessen muss <strong>in</strong> den Projekten vor Ort jeweils nach den Ansätzen gesucht<br />

werden, die für die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger e<strong>in</strong>en Nutzen br<strong>in</strong>gen.“<br />

AUSBLICK<br />

Wie mite<strong>in</strong>ander reden?<br />

StadtBauwelt 204, 23.12.2014<br />

„Wie lassen sich Maßnahmen vorbereiten, die e<strong>in</strong>e Kommune anregt, deren<br />

Notwendigkeit den Bewohnern aber nicht oder noch nicht klar ist? Mit dem<br />

Projektaufruf „Innen leben – Neue Qualitäten entwickeln!“ hat die Regionale<br />

2016 e<strong>in</strong>en Diskurs über Planungsansätze zur Zukunft von E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

der 50er bis 70er Jahre <strong>in</strong>itiiert (...). Dass die Ergebnisse nicht so e<strong>in</strong>fach<br />

und direkt umgesetzt werden können, liegt auf der Hand. Schließlich geht es<br />

hier um Privatbesitz, um das Zuhause vieler Menschen. Veränderungen können<br />

nur mit den Bewohnern als Partner stattf<strong>in</strong>den. An vorderster Stelle steht also<br />

die Frage: Wie kommuniziert man? E<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fachen, spielerisch experimentellen<br />

und ungezwungenen Weg wollen sie e<strong>in</strong>schlagen, um die Bewohner für<br />

den Strukturwandel zu sensibilisieren. (...) Mit „Formaten, die Spaß machen“ will<br />

man bei den Leuten Interesse wecken. (...)“<br />

Mit Fantasie gegen die „Altlasten“<br />

Dorstener Zeitung, 23.05.<strong>2015</strong><br />

„Als <strong>in</strong> Dorsten, besonders im <strong>in</strong>novationsfreudigen <strong>Barkenberg</strong>, im großen<br />

Stil Eigenheime gebaut wurden, sollten sie großzügig und luftig se<strong>in</strong>, und es<br />

sollte sie e<strong>in</strong> möglichst grüner Garten umgeben. Das war <strong>in</strong> den 1950er und<br />

1960er Jahren, und es machte S<strong>in</strong>n. Denn damals hatten die Familien noch vergleichsweise<br />

viele K<strong>in</strong>dertt. Heute – die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d aus dem Haus, der Hund ist<br />

begraben und die verbliebenen Eltern s<strong>in</strong>d alt und stehen kurz vor der Pflege –<br />

s<strong>in</strong>d diese Häuser e<strong>in</strong>e Last. Diefalsche Größe, die falsche Heizung und die fehlende<br />

Isolierung machen sie häufig unverkäuflich. Was tun? Beratung muss her<br />

und die bietet das Kooperationsprojekt „<strong>HausAufgaben</strong>“ der Stadt Dorsten, der<br />

Regionale 2016 und der StadtBauKultur NRW.“


<strong>HausAufgaben</strong> schon erledigt?<br />

StadtBauKultur NRW, 02.06.<strong>2015</strong><br />

„E<strong>in</strong>familienhäuser stellen nicht nur den häufigsten Gebäudetypus<br />

dar, sie s<strong>in</strong>d für viele Menschen auch der Inbegriff des gebauten Lebenstraums.<br />

Was aber tun, wenn Gebäude und Bewohner <strong>in</strong> die Jahre kommen?<br />

Dann wird es Zeit, sich Gedanken zu machen, wie e<strong>in</strong>zelne Häuser,<br />

aber auch ganze Quartiere fit für die Zukunft gemacht werden können.<br />

Dafür haben sich StadtBauKultur NRW, die Regionale 2016 und die Stadt<br />

Dorsten zu e<strong>in</strong>em Kooperationsprojekt zusammengeschlossen. Am <strong>10.</strong><br />

<strong>Juni</strong> startet e<strong>in</strong>e zehntägige Werkstatt <strong>in</strong> Dorsten-<strong>Barkenberg</strong>, die versucht,<br />

Lust auf Veränderung zu machen. In drei aufe<strong>in</strong>anderfolgenden<br />

Workshops werden verschiedene Facetten des Themas bearbeitet.“<br />

Laden mit leuchtend gelben Möbeln <strong>in</strong> öffentlichen<br />

Ort verwandelt<br />

Stadt Dorsten Pressedienst, 08.06.<strong>2015</strong><br />

„Mit der Eröffnung des Ladenlokals <strong>in</strong> der Dimker Allee 31 startet am<br />

Mittwoch (<strong>10.</strong> <strong>Juni</strong>) die Werkstatt „<strong>HausAufgaben</strong>“ zur Zukunft der E<strong>in</strong>familienhausgebiete<br />

<strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong>. Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger s<strong>in</strong>d ab 18 Uhr <strong>in</strong><br />

das Werkstattlokal e<strong>in</strong>geladen. Bis zum <strong>20.</strong> <strong>Juni</strong> verwandelt sich der ehemalige<br />

Edeka-Laden für zehn Tage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Veranstaltungsort und Treffpunkt<br />

für Interessierte. Zum Programm gehören Mitmach-Aktionen, Workshops,<br />

Diskussionen, Präsentationen und Ausstellungen. Der Laden hat sich für<br />

das Projekt mit leuchtend gelben Möbeln vorübergehend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en hellen<br />

und öffentlichen Ort verwandelt. Wandprojektionen und e<strong>in</strong>e Leuchtrahmen-Ausstellung<br />

zeigen großformatige Impressionen aus <strong>Barkenberg</strong> und<br />

<strong>in</strong>formieren über Perspektiven für E<strong>in</strong>familienhausgebiete <strong>in</strong> Dorsten.“<br />

Visionäre Blicke auf <strong>Barkenberg</strong><br />

Dorstener Zeitung, 15.06.<strong>2015</strong><br />

„Alles, was wir heute Abend diskutieren, könnte e<strong>in</strong>treffen, muss aber<br />

nicht e<strong>in</strong>treffen. Auf jeden Fall soll es zur Diskussion anregen, denn die<br />

Auswirkungen der Trends hängen entscheidend davon ab, wie stark sich<br />

Politik und Verwaltung, die Wirtschaft und natürlich die Bürger aktiv, regulierend<br />

oder deregulierend <strong>in</strong> die Entwicklung e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.“


72 — 73<br />

ANHANG<br />

Wortkünstler<strong>in</strong> redet 211 Liebl<strong>in</strong>gsorte herbei<br />

Dorstener Zeitung, 16.06.<strong>2015</strong><br />

„Wenn die Berl<strong>in</strong>er Architekturhistoriker<strong>in</strong> und Stadtdenker<strong>in</strong> Turit Fröbe<br />

ihre Arbeit macht, dann geht sie mit Bürgern e<strong>in</strong>es Stadtteils zu hässlichen<br />

Orten und redet so lange, bis alle sie schön f<strong>in</strong>den. So machte sie es<br />

auch <strong>in</strong> Wulfen-<strong>Barkenberg</strong>. Und erlebte e<strong>in</strong>e Überraschung. Denn wirkliche<br />

Scheußlichkeiten fand sie nicht. Stattdessen fand sie Farben, Grün<br />

vor allem. „Es ist unglaublich, wie grün der Stadtteil ist. Wir haben hier Urlaubsgefühle<br />

gehabt“, schwärmte sie, als die Ergebnisse ihres Workshops<br />

und der Rundgänge unter dem Motto „Oh, wie schön ist <strong>Barkenberg</strong>“ der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt wurden.“<br />

6-5-4: WIR<br />

Hausaufgaben.ms, 19.06.<strong>2015</strong><br />

„Die Stiftung Freizeit präsentiert auf e<strong>in</strong>er Auktion die Bürgerwünsche<br />

aus <strong>Barkenberg</strong>. Was wollen wir geme<strong>in</strong>sam? Was können wir besonders<br />

gut oder was würden wir gerne tun? Diese Fragen standen im Mittelpunkt<br />

des zweiten Workshops „WIR ist MEHR“ der Werkstatt <strong>HausAufgaben</strong>.<br />

Studierende der Universitäten Münster, Kassel und Innsbruck haben sich<br />

dazu auf die Suche nach den Fähigkeiten und Interessen der <strong>Barkenberg</strong>er<br />

gemacht, an Türen gekl<strong>in</strong>gelt oder sie direkt auf der Straße und am<br />

Wulfener Markt angesprochen. Dabei g<strong>in</strong>g es darum, herauszubekommen,<br />

was die persönlichen Talente der Bürger s<strong>in</strong>d. Sie wollten aber auch<br />

wissen, was der e<strong>in</strong> oder andere für sich oder die Geme<strong>in</strong>schaft gerne umsetzen<br />

würde, wenn er Unterstützung bekäme.“<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e Patentlösung<br />

Dorstener Zeitung, 19.06.<strong>2015</strong><br />

„E<strong>in</strong>familienhäuser s<strong>in</strong>d zu groß, heizungs<strong>in</strong>tensiv und kaum e<strong>in</strong>er will<br />

sie haben. Die Rede ist von „S<strong>in</strong>gularisierung der Gesellschaft“, „Pluralisierung<br />

von Lebensmodellen“, „Quartiersentwicklung“ und „homogener<br />

Kohortenalterung“ Der Fachmann erkennt sofort: es geht um die Entwicklung<br />

von Wohngebieten mit E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäusern.“<br />

Schätze alles an <strong>Barkenberg</strong><br />

Dorstener Zeitung, 19.06.<strong>2015</strong><br />

„Mit e<strong>in</strong>em Häusercheck ist die <strong>HausAufgaben</strong>-Werkstatt zur Zukunft<br />

von <strong>Barkenberg</strong> und se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>familienhausgebieten <strong>in</strong> die dritte und<br />

letzte Phase gegangen. Seit Donnerstag untersuchen 16 Eigentümer geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Architekturstudenten aus Münster und Kassel die Potenziale<br />

ihrer Eigenheime und versuchen, die Handlungsbedarfe herauszuarbeiten.<br />

„Wir hätten nicht damit gerechnet, dass so viele ihre Türen und Häu-


ser für uns öffnen und bereit s<strong>in</strong>d, mit uns über ihre Wohnbedürfnisse zu<br />

reden. „, freuen sich Jeannette Merker und Franziska Eidner von e<strong>in</strong>sateam<br />

aus Berl<strong>in</strong> und Ideengeber<strong>in</strong>nen des Häuserchecks.“<br />

Stadt will Erneuerungsprozess <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> fortsetzen<br />

LOKALlust, 12.8.<strong>2015</strong><br />

„Die Stadt Dorsten möchte den 2006 begonnenen städtebaulichen<br />

Erneuerungsprozess mit Hilfe öffentlicher Förderungen fortführen. Ziel ist<br />

die weitere städtebauliche Aufwertung sowie die soziale und stadtökonomische<br />

Stabilisierung von <strong>Barkenberg</strong>. Mit der (Bürger-)Zukunftswerkstatt<br />

„<strong>HausAufgaben</strong> <strong>Barkenberg</strong>“ vom <strong>10.</strong> bis <strong>20.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong> unterstützte das<br />

Land bereits e<strong>in</strong>e weitere Maßnahme zur Stadtteilerneuerung. Während<br />

hier E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäuser der 1960er- und 1970er-Jahre im Vordergrund<br />

standen, ist zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt auch die bauliche und<br />

energetische Anpassung mehrgeschossiger Häuser möglich.“<br />

Planungskultur und Prozessqualität<br />

Bundesstiftung Baukultur, Baukulturwerkstatt September <strong>2015</strong><br />

„Dass nicht nur die historischen Zentren, sondern auch die zahlreichen<br />

E<strong>in</strong>familienhausgebiete der Nachkriegszeit Zukunft haben, demonstriert<br />

die Regionale 2016 im westlichen Münsterland. Obwohl diese Gebiete<br />

derzeit von Überalterung gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, bieten sie gegenüber<br />

neuen Siedlungen zahlreiche Vorteile: Zentrumsnähe, bestehende Nachbarschaften,<br />

großzügige Grundstücke und Potenziale zur Nachverdichtung<br />

und Anpassung an neue Wohnformen. Das Projekt „<strong>HausAufgaben</strong>“<br />

etwa setzt auf motivierende Aktivitäten, die zunächst Lust auf das eigene<br />

Viertel machen aber gleichzeitig Kenntnisse vermitteln, die Wahrnehmung<br />

schulen und geme<strong>in</strong>schaftliche Initiativen anregen: etwa die Wahl<br />

von Liebl<strong>in</strong>gsorten und deren Analyse, e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhaus-Quartettspiel,<br />

Filmvorführungen <strong>in</strong> Privatgärten oder das Hotel Oma, das die dezentrale<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung von Gästen <strong>in</strong> Privathäusern vorsieht.“<br />

Zusammenleben von morgen Thema<br />

Garten+Landschaft, 23.09.<strong>2015</strong><br />

„E<strong>in</strong>en weiteren Schwerpunkt bildete das ungezügelte Wachstum von<br />

E<strong>in</strong>familienhausgebieten bei gleichzeitigem Werteverlust des Eigenheimbestandes<br />

älterer Bewohner. Am Beispiel Dorsten-<strong>Barkenberg</strong> im<br />

Münsterland wurde im Rahmen der Regionale 2016 die Werkstattreihe<br />

„<strong>HausAufgaben</strong>“ durchgeführt, <strong>in</strong> der mit den Hauseigentümern und Bewohnern<br />

der anstehende Strukturwandel und das Zusammenleben von<br />

morgen thematisiert wurde.“


74 — 75<br />

Tipps zum Nachlesen<br />

WOHNEN OHNE BARRIEREN - KOMFORT FÜR ALLE. BEISPIELHAFTE LÖSUNGEN<br />

FÜR NEUBAU UND BESTAND<br />

M<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen.<br />

Dieses Handbuch bietet vor allem praxisorientierte Checklisten, gegliedert<br />

nach Anforderungen an die verschiedenen Räume <strong>in</strong> und um e<strong>in</strong>e Wohnung. Außerdem<br />

werden beispielhaft verschiedene Um- und Neubauprojekte von Quartieren und<br />

Wohnprojekten vorgestellt, darunter auch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>familienhaussiedlung. Alle Kapitel s<strong>in</strong>d<br />

erklärend bebildert.<br />

Download unter: https://broschueren.nordrhe<strong>in</strong>westfalendirekt.de/broschuerenservice/<br />

mbwsv<br />

ANHANG<br />

WAS UND WIE SANIEREN? „VOR-ORT-BERATUNG“ FÜR WOHNGEBÄUDE.<br />

DAS FÖRDERPROGRAMM ZUR ENERGIEBERATUNG<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Energie<br />

Dieser Flyer bündelt die zentralen Informationen über Ablauf und Fördermöglichkeiten<br />

der energetischen Vor-Ort-Beratung für die eigene Wohnung.<br />

Download unter: http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen. html (Suchbegriff<br />

„Energiesparberatung“)<br />

WOHNKOMFORT FÜR ALLE- BARRIEREN ABBAUEN-VERBAND WOHNEIGENTUM<br />

Auf diesem Flyer werden kurz und knapp die wichtigsten Elemente e<strong>in</strong>er barrierefreien<br />

Wohnung aufgelistet.<br />

Download unter: http://www.verband-wohneigentum.de/bv/on57999<br />

WOHNBERATUNG IN NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

LANDESARBEITSGEMEINSCHAFT WOHNBERATUNG NORDRHEIN- WESTFALEN<br />

Diese Broschüre erklärt, wie e<strong>in</strong>e Wohnberatung abläuft und was sie leisten kann. Angehängt<br />

ist e<strong>in</strong> ausführliches Adressverzeichnis mit Anbietern von Wohnberatung <strong>in</strong> NRW.<br />

Ke<strong>in</strong> Download verfügbar, aber: für Internet-Version des Adressbuchs:<br />

www.wohnberatungsstellen.de (s. auch Rückseite dieses Merkblatts)<br />

MASTERPLAN ALTENGERECHTE QUARTIERE.NRW<br />

MINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT, EMANZIPATION, PFLEGE UND ALTER<br />

DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Diese Broschüre verortet altengerechtes Wohnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em lebenswerten Quartier. Als<br />

zentrale Faktoren e<strong>in</strong>es solchen Quartiers beschreibt sie Versorgungsmöglichkeiten, barrierefreies<br />

Wohnen, soziale Geme<strong>in</strong>schaft und Mitbestimmung.<br />

Download unter: https://broschueren.nordrhe<strong>in</strong>westfalendirekt.de/ broschuerenservice/mgepa<br />

BARRIEREFREI UMBAUEN UND BAUEN-MEHR LEBENSQUALITÄT FÜR ALLE<br />

VERBAND DER PRIVATEN BAUSPARKASSEN<br />

Diese Broschüre hat besonders die F<strong>in</strong>anzen im Blick. Infoboxen nennen konkrete Kosten<br />

für Umbaumaßnahmen. Anschließend werden verschiedene Fördermöglichkeiten vorgestellt.<br />

Download unter: http://www.bausparkassen.de/<strong>in</strong>dex.php?id=ratgeber_broschuere


EINFAMILIENHÄUSER VON 1960 - 1980 MODERNISIEREN<br />

RENOVIEREN - ANBAUEN - UMBAUEN - AUFSTOCKEN ... RUND UMS HAUS<br />

Hans Weid<strong>in</strong>ger<br />

Verlag Georg D.W. Callwey GmbH & Co. KG,<br />

München 2003<br />

Weitere Informationen unter: www.callwey.de<br />

ZUKUNFT EINFAMILIENHAUS.<br />

DETACHED HOUSES - THE FUTURE?<br />

Max Bosshard, Stefan Kurath, Christoph Luchs<strong>in</strong>ger, Urs<br />

Primas, Tom Weiss<br />

Niggli Verlag, Sulgen 2014<br />

Weitere Informationen unter: www.niggli.ch<br />

THINK TANK ZUKUNFT EINFAMILIENHAUS<br />

Prof. Joachim Schulz-Granberg<br />

msa | münster school of architecture.<br />

Münster 2014<br />

Weitere Informationen unter: www.fh-muenster.de/D6<br />

DIE ZUKUNFT VON EINFAMILIENHAUSGEBIETEN AUS DEN<br />

1950ER BIS 1970ER JAHREN. HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR<br />

EINE NACHHALTIGE NUTZUNG.<br />

Herausgeber: Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg 2012<br />

Weitere Informationen unter: www.wuestenrot-stiftung.de<br />

KATALOG TAG DER ARCHITEKTUR <strong>2015</strong><br />

Erhältlich bei der Architektenkammer Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen,<br />

Zollhof 1, 40221 Düsseldorf<br />

Weitere Informationen unter: www.tag-der-architektur.de


76 — 77<br />

ANHANG<br />

www.nullbarriere.de<br />

Das Internet-Portal gibt ausführliche<br />

Praxistipps, u.a. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Checkliste,<br />

die entlang der verschiedenen Wohnungsbereiche<br />

Handlungsbedarf aufdeckt. Für<br />

spezielle bauliche Problemstellungen (z.B.<br />

Türen, Treppen, Grünflächen) werden Lösungsvorschläge<br />

gemacht. Orientierung<br />

bei der F<strong>in</strong>anzplanung bieten e<strong>in</strong> Überblick<br />

über Fördermodelle sowie Richtwerte für<br />

Kosten bestimmter Maßnahmen.<br />

www.leben-wohnen-im-alter.de<br />

Auf dieser Internet-Seite werden kurz<br />

und übersichtlich die Anforderungen an<br />

e<strong>in</strong>e altengerechte Wohnung dargestellt,<br />

aufgeschlüsselt <strong>in</strong> die verschiedenen Bereiche<br />

e<strong>in</strong>er Wohnung. Für jeden dieser Bereiche<br />

steht e<strong>in</strong>e Checkliste zur Verfügung.<br />

www.energie-effizienz-experten.de<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es Förderprogrammes<br />

des Bundes bietet dieses Internet-Portal<br />

e<strong>in</strong>e Suchmaske, mit der im Umkreis des eigenen<br />

Wohnortes Spezialisten zur Energieberatung<br />

sowie zum energetischen Sanieren<br />

und Bauen gefunden werden können.<br />

Die gelisteten Kontakte unterliegen e<strong>in</strong>er<br />

Qualitätssicherung.<br />

www.wohnberatungsstellen.de<br />

Die Internetpräsenz der „Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Wohnberatung NRW“ enthält<br />

e<strong>in</strong> ausführliches Adressbuch von Wohnberatungsstellen.<br />

(s. auch „Wohnberatung <strong>in</strong><br />

NRW“ auf der Rückseite) Zusatzqualifikationen<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Anbieter über die re<strong>in</strong>e<br />

Wohnberatung h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d ebenfalls angegeben.<br />

Interessant ist u.a. die Wohnberatung<br />

zweier Fachleute aus dem Bereich „Soziales<br />

und Wohnen“ der Stadt Reckl<strong>in</strong>ghausen.<br />

www.onl<strong>in</strong>e-wohn-beratung.de<br />

Der Vere<strong>in</strong> „Barrierefrei leben e.V.“ bietet<br />

e<strong>in</strong>e unabhängige und kostenlose Onl<strong>in</strong>e-Beratung<br />

zum barrierefreien Umbau<br />

an. Dazu müssen Leitfragen beantwortet<br />

und Pläne sowie Fotos e<strong>in</strong>gereicht werden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt der Internetauftritt<br />

ausführliche Praxistipps, gegliedert<br />

nach den e<strong>in</strong>zelnen Wohnbereichen, und<br />

verweist auf Fördermittelquellen. Besonderes<br />

Augenmerk liegt auf dem Badumbau,<br />

für den detaillierte Modelle verschiedener<br />

Größen und Grundrisse vorgestellt werden.<br />

Energieberatung sowie zum energetischen<br />

Sanieren und Bauen gefunden werden können.<br />

Die gelisteten Kontakte unterliegen<br />

e<strong>in</strong>er Qualitätssicherung.<br />

www.nrwbank.de<br />

Mit Hilfe des Internet-Auftritts der NRW-<br />

Bank lassen sich Fördermöglichkeiten unterschiedlicher<br />

Mittelgeber f<strong>in</strong>den, die die<br />

F<strong>in</strong>anzierung von Beratungsangeboten sowie<br />

barrierefreiem und energieeffizientem<br />

Umbau erleichtern.<br />

www.aq-nrw.de<br />

Das „Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW“<br />

hält auf se<strong>in</strong>er Internetpräsenz <strong>in</strong>sbesondere<br />

e<strong>in</strong>en sogenannten Modulbaukasten<br />

bereit. Dieser schlägt Maßnahmen<br />

vor, um auf Quartiersebene die Lebensqualität<br />

älterer Menschen zu steigern. Beispiele<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> altersgerechtes Mobilitätskonzept,<br />

Kochkurse oder e<strong>in</strong> Tag der offenen Gärten.<br />

Alle Ideen s<strong>in</strong>d strukturiert und mit Blick<br />

auf praktische Umsetzung erläutert.


Die ZukunftsDENKER<br />

A | Franziska Adler | Kathr<strong>in</strong> Ardielic | Hüsey<strong>in</strong> Arslan | Inès Aubert | B | Jason Bahn |<br />

Mechthild Banach | <strong>Barkenberg</strong>er Döner Grill | Lisa Bauckhorn | Nils Bauer | Christian<br />

Baule-Schumacher | David Becker | Marcus Bernhard | Herr Bischof | Markus Blösl<br />

| Kilian Blum | Ludger Böhne | Christ<strong>in</strong>e Börner | Birgit Breustedt | Frau Brüggemann<br />

| Andreas Brün<strong>in</strong>g | Eva Buck | Marco Bühne | C | Tim Christossek | Tanja Courtig | D |<br />

Stefan Degott | Volker Deutsch | Ra<strong>in</strong>er Diebschlag | Marion Dirks | Irene Dreischhoff<br />

| Natalie Dries | André Dünnebacke | E | Daniel EickmannGerland | Franziska Eidner<br />

| Lutz Euhus | F | Fahrradwerkstatt am Wulfener Markt | Aileen Fienn | Kev<strong>in</strong> Fienn |<br />

Walter Fleige | Fördervere<strong>in</strong> ProGHW | Jürgen Fricke | Julia Friedrichs | Turit Fröbe |<br />

Niklas Fuchte | Michael Führs | G | Ille Gassen | Prof. Swen Geiss | Bernd Gertdenken<br />

| Oliver Giebels | Sigrid Gläser | Benedikt Göbel | Ingrid Goldbeck | Jo Götze | Doris<br />

und Mart<strong>in</strong> Grewer | Oliver Grimm | Michael Grodzik | Hans Groß | Christian Gruber<br />

| Maximilian Gruber | Die Grüne Schule | H | Renate und Wolfgang Hacke | Emircan<br />

Hälhe | Thomas Harten | Andreas Hatt<strong>in</strong>g | Jule Heer | Birgit He<strong>in</strong>tzmann | Birke Henn<strong>in</strong>g<br />

| Jan Henn<strong>in</strong>g | Alex Herner | Karl-Dieter Hesse | Kathar<strong>in</strong>a Heus<strong>in</strong>ger | Hanna<br />

H<strong>in</strong>richs | Dagmar Hoetzel | Cel<strong>in</strong> Hoffmann | Mart<strong>in</strong> Hollstegge | Anne und Bernd<br />

Honsel | Susanne Horstmann | I | Fabio Id<strong>in</strong>g | Jens Imorde | J | Familie Jaeschke |<br />

Phatarapol Jampa | Rubén Jódar | Tobias Jul<strong>in</strong>ek | K | Jan Kampshoff | Maik Kakn<strong>in</strong>e |<br />

Gabriel Kamien<strong>in</strong>g | Elke Kehrer | Klaus Kieß | Josef Klaas | Alexander Koch | Christiane<br />

Kolbe | Ludger Felix-Kolbe | Birgit Kolkmeyer | Elsbeth Kolloczek | Jan Kolloczek |<br />

Just<strong>in</strong> Konradi | Cel<strong>in</strong>a Korsetz | Andrea Kortemeyer | Philipp Kortüm | Christian Kötte<br />

| Marlies Krause-Flaßbeck | Ursel Kipp | Dr. Christian Krajewski | Daniela Kremer<br />

| Rüdiger Kühn | Familie Kühne | L | Krissi Laack | Jörg Laaks | Anne und Hermann<br />

Laermann | Katja Lambert | Werner Landmann | Femke Leeflang | Jörg Leeser | Bernd<br />

Lehmann | Karl He<strong>in</strong>z Lehmann | Peter Lippert | Charlotte Lister | Marc Lohmann |<br />

Holger Lohse | Niklas Luther | M | Annette Manai-Joswowitz | Jasm<strong>in</strong>e Malnessa | Astrid<br />

Marjanovic | Horst Melles | Jeannette Merker | Manuel Meyer | Petra Lea Müller<br />

| Fam. Müller | N | Sebastian Niekamp | Ingeborg und Lothar Noe | O | Christa Overs<br />

| P | Ulrich Pappenberger | Ricardo Penzel | Osmann Petersen | Pizzeria Roma | Kathar<strong>in</strong>a<br />

Pohle | R | Familie Rabe | Tuncay Reddig | Andreas Re<strong>in</strong>ke | Anatol Rettberg |<br />

David Rieke | Tim Rieniets | Jakob Riser | Bett<strong>in</strong>a Rogge | Christiane Ruhnke | S | Marlen<br />

Sartorius | Al<strong>in</strong>a Schl<strong>in</strong>gmann | Cel<strong>in</strong>e Schluerweg | Christiane Schmidt | Hans<br />

SchmidtDomogalla | Uta Schneider | Dr. Hans-Udo Schneider | Rita und Wolfgang<br />

Scholten | Günther und Krimhild Schönborn | Prof. Joachim Schultz-Granberg | Gerd<br />

Schynol | Ibo Senker | Julia Sigwart | Pascal Simon | Bianca Ste<strong>in</strong> | Tobias Stockhoff |<br />

Manuela Strate | Elisabeth Stricker | T | Tennisfreunde Wulfen 1973 e.V. | Tobias Tewes<br />

| Max Timmermann | Helga Trogemann | U | Anna Ulbert | V | Josef Vrenegor | W |Ronny<br />

Walters | Lena Weiss | Robert Weiss | Marion Werk | Titus Wiehagen | Fenja Wienhausen<br />

| Jaroslaw Wojtowicz | Günter Wüllner | Ulla Wüllner | Z | Rita Zachraj | Fritz<br />

Z<strong>in</strong>kgräf | Sowie alle, die an der Werkstatt und ihrer Vorbereitung mitgewirkt haben.


78 — 79<br />

Partner<br />

„<strong>HausAufgaben</strong> – E<strong>in</strong>e Werkstattreihe zur Zukunft von E<strong>in</strong>familienhausgebieten<br />

der 1950er bis 1970er Jahre“ ist e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt der Stadt Dorsten,<br />

der Regionale 2016 und der StadtBauKultur NRW.<br />

Kooperationspartner:<br />

Stadt Dorsten<br />

ANHANG<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit der Wulfen-Konferenz und dem Projekt Nachbarschaftshilfe<br />

Unterstützt durch:<br />

Regionalverband Ruhr<br />

Gefördert durch:


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Stadt Dorsten | Der Bürgermeister | Halterner Straße 5 | 46284 Dorsten<br />

Regionale 2016 Agentur GmbH | Schloßplatz 4 | 46342 Velen<br />

StadtBauKultur NRW | Leithestraße 33 | 45886 Gelsenkirchen<br />

Kuratoren und Idee zur Werkstattreihe<br />

Andreas Brün<strong>in</strong>g | IMORDE Projekt- & Kulturberatung GmbH, Münster/Berl<strong>in</strong><br />

Jan Kampshoff | modulorbeat – ambitious urbanists & planners, Münster<br />

Konzept, Text und Redaktion<br />

Ulrich Pappenberger, Andreas Brün<strong>in</strong>g, Rom<strong>in</strong>a Weber |<br />

IMORDE Projekt- & Kulturberatung GmbH<br />

Jan Kampshoff | modulorbeat – ambitious urbanists & planners<br />

Gestaltung<br />

Thomas Tegethoff, Münster<br />

Bildnachweis<br />

Alle Fotos: Jan Kampshoff | modulorbeat<br />

Außer: BEL Architekten Sozietät: S. 64 (u.l., u.), S. 65 | Guido Bludau: S. 58 | IMORDE<br />

Projekt- & Kulturberatung GmbH: S. 6 (u) | Regionale 2016 Agentur GmbH: S. 10-12<br />

Grafiken<br />

Alle Grafiken: Ulrich Pappenberger | IMORDE Projekt- & Kulturberatung GmbH<br />

Außer: Anke Schmidt | land<strong>in</strong>sicht: S. 10-12,<br />

msa, münster school of architecture: S. 40-45<br />

Druck<br />

Druckerei Kettler, Bönen/Westfalen<br />

Film<br />

<strong>HausAufgaben</strong> <strong>in</strong> <strong>Barkenberg</strong> – Der Film<br />

Nils Bauer | Innuendo-Film, Dortmund<br />

www.hausaufgaben.ms | www.<strong>in</strong>nen-leben.<strong>in</strong>fo<br />

November <strong>2015</strong>


Ist Ihr Haus fit für die Zukunft? S<strong>in</strong>d Sie bereit, mit Ihren Nachbarn über den Gartenzaun<br />

h<strong>in</strong>aus zu denken? Wie sollen unsere Wohngebäude und Nachbarschaften<br />

gestaltet se<strong>in</strong>, damit wir uns hier auch <strong>in</strong> Zukunft zuhause fühlen?<br />

E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäuser s<strong>in</strong>d die am meisten verbreiteten Gebäudetypen der<br />

Nachkriegszeit und prägen nahezu alle Innenstadtrandgebiete deutscher Kle<strong>in</strong>- und<br />

Mittelstädte. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d sie vielerorts zusammen mit ihren Eigentümer und<br />

Bewohnern „<strong>in</strong> die Jahre gekommen“ und entsprechen nicht mehr den Vorstellungen<br />

und Ansprüchen heutiger Generationen an e<strong>in</strong> zeitgemäßes Wohnen. „Hausaufgaben<br />

im Münsterland“ ist e<strong>in</strong>e Werkstattreihe für und mit Hauseigentümern, Bewohnern<br />

und allen Interessierten, um über die Zukunft dieser E<strong>in</strong>familienhausgebiete aus den<br />

1950er bis 1970er Jahre nachzudenken und <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen. Die Werkstattreihe<br />

ist e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt der Regionale 2016, der StadtBauKultur NRW und<br />

der Städte und Geme<strong>in</strong>den im Münsterland. Mit der Auftaktwerkstatt <strong>in</strong> Dorsten Wulfen-<strong>Barkenberg</strong><br />

im <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong> hat der Dialog begonnen. Die Broschüre bietet e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Werkstatt und fasst die Erkenntnisse und Ergebnisse zusammen.<br />

Stadt Dorsten<br />

Regionalverband Ruhr

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