zett-Magazin August / September

FRÜHER
WAR
MEHR
LAMETTA
Grillmaster Flash
ist ein Typ mit ’ner Gitarre und ein paar Songs zum Liebhaben.
Meistens müde, doch hellwach, wenn es drauf ankommt. In
Bremen-Nord aufgewachsen, im Außenseitertum gereift, jahrelang
auf kleinster Ebene getourt und jetzt endlich mit dem
Debütalbum ›Andere Leute My Ass‹ ausgestattet.
Wie würdest du den Sound deines Albums beschreiben?
Das Album klingt grundsolide und wenn es sein muss pompös
oder schmächtig. Das ist sicher nicht immer virtuos. Aber
wirkungsvoll und das finde ich wichtig! Es ist eine ziemlich
zeitlose Rockpladde geworden, die man toll beim Duschen oder
Autofahren hören kann.
Gibt es noch einen anderen Bruce Springsteen-Einfluss als die
Cover-Gestaltung?
Springsteen ist in den letzten Jahren allgegenwärtig, sobald
irgendeine Rockplatte erscheint, gibt es da einen Verweis zum
Boss. Ich finde seine Musik und seine ganze Haltung tatsächlich
inspirierend. Einen allzu starken Springsteen-Bezug gibt es
auf meinem Album aber nicht.
Bist du der Olli Schulz in Rock’n’Roll gemeißelt?
Also, ich bin seit 2005 wirklich großer Olli Schulz-Fan. Ich glaube,
jeder hat da seine Pfeiler wenn er oder sie Musik macht.
Bei mir waren es in erster Linie die Ärzte, weil ich den ganzen
Stil, ihren Output und die kreativen Ideen der Band abfeiere.
Blumenthal builds Character?
Auf jeden Fall hat mich meine Jugend in Bremen-Nord nicht
gerade beschwingt. Ich konnte bei vielen Dingen nicht mitmachen,
zum Beispiel in Sportvereinen sein oder bei anderen coolen
Sachen, die die Kids da so betrieben haben. Also habe ich
Bands gegründet. Man sagte mir, dass man dann voll cool auf
Mädchen wirkt. Wenn man nix wirklich kann, muss man auf
eine Bühne gehen, sofern es eine gibt.
Jetzt musst du mir eine Frage stellen …
Wie viel Müll produziert dein Haushalt jeden Monat?
Zuviel für diese Welt! Das neue Lionel Messi-Trikot ist bereits
bestellt!
Warum Bremen und nicht New York, Rio, Tokio, Hamburg, Berlin?
Mir sind Großstädte passenderweise zu groß. Ich finde Bremen
zum Wohnen sehr gut. In Berlin würde ich mich nur verlaufen,
weil da alles gleich aussieht. Und ich bin auch nicht kaputt
genug, um zu versuchen, mich in eine florierende, hippe Musikszene
einzufügen.
Was würdest du für mich kochen und warum?
Labskaus! Weil das kann ich sehr gut und schmeckt immer!
War früher mehr Lametta?
Auf jeden Fall war früher weniger Social Network und mehr
Kneipe. Frag mich nochmal in 50 Jahren oder so.
Interview: SEAN-PATRIC BRAUN
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Christiane Ehlers und
Dr. Reinhard Goltz vom INS
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Vo n L e n a S t u c k e n s c h m i d t
inhalt
T H E M A
Snacken Klönen Vertellen
Dat löppt sik allens trecht
| Joschka Schmitt
Auf Supen reimt sich Pupen | Arne Helms
Eine Herzensangelegenheit | Andreas Schnell
Oromia als Wiege des Plattdeutschen
| Gudrun Goldmann
Von Harry Potter bis Shakespeare | Lena Philipp
Kulturelle Kurznachrichten
Florian Berg ist sterblich
Literatur | Janko Marklein
Allens platt maken
Glosse | Jürgen Kropp
H A L B Z E I T
F R E I Z E I T
August:
Against Me! | Tanzwerk | Open Air-Kino |
Pop II Go | Crowdfunding
September:
A MARO FESTIVAL | Big Up Funkhaus Europa-
Festival | Maybebop | Jessy Martens |
Weird Xperience | Ralf König | BOB-Fest |
Kruisko| Ruts DC | Schkandolmokers | Caveman
K U L T U R G U T
F o t o : FABIANE LANGE