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MOTORRAD CLASSIC 01 02/2016

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1+2/2<strong>01</strong>6<br />

www.motorrad-classic.de<br />

Youngtimer Oldtimer Szene Markt<br />

Kaufberatung<br />

Ducati<br />

Pantah-<br />

Modelle<br />

Worauf ist zu<br />

achten?<br />

Aerodynamik<br />

BMW R 100 RS<br />

Leistung<br />

Kawasaki Z 900<br />

Fahrwerk<br />

Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

WAS<br />

MACHT<br />

SCHNELL?<br />

Das große Thema vor 40 Jahren<br />

30 Jahre Supersport<br />

SUZUKI<br />

GSX-R 750<br />

YAMAHA<br />

FZ 750<br />

Schöngeist<br />

HOFFMANN<br />

GOUVERNEUR<br />

MP 250-2<br />

Honda CB 750 Four:<br />

Rettung aus dem Container<br />

Herzensbrecher<br />

HONDA<br />

DREAM 50<br />

UND<br />

DREAM 50R<br />

Deutschland 5,70 €<br />

Österreich 6,40 € . Schweiz 10,80 SFr<br />

BeNeLux 6,60 € . Finnland 8,50 €<br />

Griechenland 8,20 € . Italien 7,50 €<br />

Eigenbau-Renner<br />

HÜTTLIN-<br />

KAWASAKI<br />

H1 500


4<br />

INHALT I<br />

1+2/2<strong>01</strong>6<br />

Vor 40 Jahren kam die BMW R 100 RS. Und warf<br />

die Frage auf, ob ausgefeilte Aero dynamik<br />

tatsächlich schneller macht als schiere Leistung<br />

oder ein sportliches Fahrwerk<br />

70<br />

86<br />

Mit der Pantah und<br />

deren Zahnriemen-<br />

V2 setzte Fabio<br />

Taglioni den Grundstein<br />

für Ducatis<br />

Zukunft. Wir verraten<br />

die Stärken<br />

und Schwächen<br />

des Mittelklasse-<br />

Sportlers<br />

Die Hoffmann Gouverneur war ein Schöngeist, dessen<br />

Ästhetik sich die Technik unterordnen musste<br />

MOTORRÄDER IN<br />

DIESER AUSGABE:<br />

Black Douglas Sterling 44<br />

BMW R 100 RS 4<br />

Ducati Pantah 86<br />

Harley-Davidson Fat Boy 38<br />

Hoffmann Gouverneur 70<br />

Honda CB 750 Four 96<br />

Honda Dream 50/50 R 20<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500 104<br />

Kawasaki Z 900 4<br />

Moto Guzzi 850 Le Mans 4<br />

Suzuki GS 1000 S 78<br />

Suzuki GS 1000 L 78<br />

Suzuki GSX-R 750 30<br />

Yamaha FZ 750 30<br />

104<br />

Ewald Hüttlin hatte Anfang der 1970er-Jahre seine eigenen Ideen, um<br />

aus Kawasakis Serien-H1 eine erfolgreiche Rennmaschine zu machen<br />

2 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6<br />

Titelfotos: Bilski, Hartmann, markus-jahn.com, Rivas, Siemer;<br />

Inhaltfotos: Bilski, Dargegen, Hartmann, markus-jahn.com, Pompe, Rivas, Schmieder, Siemer


Kaufberatung<br />

Worauf ist zu<br />

achten?<br />

BMW R 100 RS<br />

Youngtimer Oldtimer Szene Markt<br />

Kawasaki Z 900<br />

Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

20<br />

AUF ACHSE<br />

4 Groß angesagt: Die Big Bikes von 1976<br />

Die revolutionäre BMW R 100 RS trifft<br />

nach 40 Jahren wieder auf Kawasaki<br />

Z 900 und die Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

70 Hoffmann Gouverneur<br />

250er-Boxer mit ungewöhnlicher Technik<br />

30<br />

44<br />

96<br />

38<br />

84<br />

IM STUDIO<br />

20 Honda Dream 50 und Dream 50 R<br />

Zwei kleine Schmuckstücke im Stil der<br />

Rennmaschinen der frühen 1960er-Jahre<br />

SZENE<br />

30 Die ersten Supersportler sind 30!<br />

Suzuki GSX-R 750 und Yamaha FZ 750<br />

38 Harley-Davidson Fat Boy<br />

Der erste Cruiser stampfte vor einem<br />

Vierteljahrhundert ins Rampenlicht<br />

44 Black Douglas Sterling<br />

Neue 250er, mit Starr-Rahmen und<br />

Vorkriegs-Optik perfekt auf alt getrimmt<br />

48 Nachrichten, Termine, Tipps<br />

84 Schrott oder Gesamtkunstwerk?<br />

Unkaputtbare BMW R 25<br />

96 Leser restaurieren selbst<br />

Wiederbelebung einer Honda CB 750 Four<br />

ZURÜCKGEBLÄTTERT<br />

28 Interessantes aus <strong>MOTORRAD</strong> 3/1981<br />

UNTER DER LUPE<br />

86 Ducati Pantah 500/600/650<br />

Alle Stärken und Schwächen im Detail<br />

SERVICE<br />

1<strong>02</strong> Ausprobiert<br />

Retro-Polish von Ambassador-Chemie<br />

NACHGEDRUCKT<br />

78 Suzuki GS 1000 S und GS 1000 L<br />

Sportler und Chopper mit gleicher Basis<br />

MARKT<br />

62 Der aktuelle Preisspiegel<br />

Über 450 Youngtimer unter der Lupe<br />

SPORT<br />

103 DHM-Nachrichten<br />

104 Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

Eigenbau-Renner mit feinster Technik<br />

RUBRIKEN<br />

54 Kleinanzeigen-Markt<br />

68 Leserbriefe<br />

114 Vorschau/Impressum<br />

EDIT0RIAL<br />

GSX-R mit H-<br />

Kennzeichen!<br />

Da hat mich Autor Fred Siemer doch<br />

ziemlich geschockt, aber es ist die<br />

Wahrheit: Die ersten Supersportler werden<br />

30 Jahre alt. Und können nun mit<br />

H-Kennzeichen bewegt werden! Ist das<br />

nicht furchtbar? Zieht uns das nicht in der<br />

eh schon kargen Winterzeit mal so richtig<br />

runter? Tatsache ist, wir werden alle nicht<br />

jünger, aber es hilft ja auch nichts, wenn<br />

man sich darob grämt. Also weg mit der<br />

Jammerei, rein in die Garage und den<br />

Schätzchen erst einmal zärtlich über den<br />

Tank streicheln. Oder sich gar ans Werk<br />

machen und die längst schon neu einzuspeichenden<br />

Räder ausbauen und vorbereiten.<br />

Jetzt, wenn der Winter Einzug hält,<br />

beginnt die Schrauberzeit. Da wird wieder<br />

zerlegt, gereinigt, Ersatzteile werden<br />

besorgt, zusammengebaut, lackiert, poliert,<br />

ausprobiert. Meine GSX-R 750, die<br />

nie ein H-Kennzeichen bekommen wird,<br />

braucht ebenfalls ein wenig Pflege. Projekte<br />

stehen, Gott sei Dank, genügend bei<br />

mir rum.<br />

Und in den Pausen oder an entspannten<br />

Winterabenden, so hoffe ich, kann<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic ärgste Entzugserscheinungen<br />

lindern. Die Titelgeschichte<br />

beispielsweise über die 40 Jahre alten Big-<br />

Bikes und die Frage, was damals schnell<br />

machte. 40 Jahre? Da hatte ich noch nicht<br />

einmal einen Lappen. Nur ein klappriges<br />

Peugeot Mofa. War schneller als Laufen<br />

und besser als Treten. Geile Zeit, Schock<br />

verdaut.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

wünscht Ihnen<br />

Michael Pfeiffer<br />

1+2/2<strong>01</strong>6<br />

www.motorrad-classic.de<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.motorrad-classic.de/mcl-epaper<br />

Ducati<br />

Pantah-<br />

Modelle<br />

Aerodynamik<br />

WAS<br />

MACHT<br />

SCHNELL?<br />

Das große Thema vor 40 Jahren<br />

Leistung<br />

Fahrwerk<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 3


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

Wenn’s schnell<br />

Die alte Streitfrage, was wirklich schnell macht, bewegt Biker seit<br />

Generationen: hohe Leistung, gute Aerodynamik oder brillantes<br />

Fahrwerk? Wir checken anhand von drei schnellen Bikes aus dem<br />

Jahr 1976, welches Konzept vor 40 Jahren wirklich punkten konnte.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Arturo Rivas, Schmieder (1), Archiv<br />

4 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6


macht<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 5


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

BMW<br />

R 100 RS<br />

Was hat es seit Anbeginn<br />

der Motorisierung<br />

nicht schon<br />

für Diskussionen<br />

und Streits gegeben um die Grundsatzfrage,<br />

wer mit welchem Konzept wohl schneller<br />

und dem anderen das Rücklicht zu zeigen<br />

imstande sei. Unzählige Stammtisch-<br />

Debatten mögen darüber zu derart überhitzten<br />

Gemütern geführt haben, dass<br />

selbst reichlich georderter Getränkenachschub<br />

kaum noch für die notwendige<br />

Kühlung sorgen konnte. Dabei ist die Frage<br />

einerseits ebenso müßig wie gleichermaßen<br />

hochinteressant.<br />

Doch was heißt eigentlich schnell?<br />

Topspeed auf der Geraden? In kürzester<br />

Zeit eine kurvige Hausstrecke oder einen<br />

Renn kurs absolvieren? Oder einfach<br />

schnell (und ohne allzu viele lästige Pausen<br />

und Tankstopps) auf der Autobahn von A<br />

nach B kommen? In der Summe aller Eigenschaften<br />

liegt die Wahrheit, muss sich<br />

wohl das Entwickler-Team bei BMW gedacht<br />

haben, als es sich daran machte,<br />

Nach folger für die /6-Baureihe zu entwickeln.<br />

Neben dem Basis-Modell R 100/7<br />

und der R 90 S-Nachfolgerin R 100 S schuf<br />

die Design-Mannschaft um den längst<br />

legendären Hans A. Muth eine revolutionäre<br />

dritte Variante: die R 100 RS. Sie sollte<br />

als erstes Serienmotorrad mit Vollverkleidung<br />

(von BMW „Integral Cockpit“ genannt)<br />

in die Geschichte eingehen und wurde<br />

unter ganz besonderen Gesichtspunkten<br />

entwickelt. „Die R 100 RS repräsentierte die<br />

Mensch/Maschine-Philosophie, ein Beitrag<br />

von BMW als Gegenstück zur fernöst lichen<br />

Thematik mit Fokus auf Power, Technik,<br />

Styling und niedrigem Preis“, so Muth zum<br />

Anspruch der RS.<br />

Wichtig war die „Integrierung des Piloten<br />

in die Maschine“. Versuche im Windkanal<br />

bei Pininfarina in Italien erbrachten<br />

wichtige Werte und Erkenntnisse, wobei<br />

nicht die absolute Minimierung des Luftwiderstands<br />

(wie bei einem Rennmotorrad)<br />

im Vordergrund stand, sondern der<br />

Wind- und Wetterschutz des Fahrers, hilfreich,<br />

um lange Strecken sehr schnell und<br />

ermüdungsfrei zurückzulegen. Das zeigt<br />

6 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Im Windkanal der italienischen Design-Firma Pininfarina (Alfa,<br />

Ferrari, uvm.) wurde die RS-Verkleidung getestet und optimiert<br />

Die RS-Schale bot mehr Abtrieb, besseren<br />

Windschutz und weniger Wirbel<br />

Schnell dank<br />

Aerodynamik<br />

Die BMW R 100 RS nimmt für sich in Anspruch,<br />

das erste Motorrad mit serienmäßiger, rahmenfester<br />

Vollverkleidung zu sein. Entwickelt und<br />

optimiert wurde die nur 9,5 Kilogramm schwere,<br />

mehrteilige Kunststoffschale im Windkanal der<br />

berühmten Designschmiede Pininfarina in Turin.<br />

Dabei hatte der damalige BMW-Styling-Chef Hans<br />

A. Muth nicht die Minimierung des Luftwiderstands<br />

im Sinn, sondern die Optimierung der Einheit<br />

Mensch/Maschine. Und damit den Fokus auf<br />

maximalen Komfort für den Fahrer. Integrierte<br />

Spoiler sollen den Abtrieb erhöhen, somit die<br />

Stabilität bei hohem<br />

Tempo verbessern. Der cw-<br />

Wert (Luftwiderstandsbeiwert)<br />

ist mit sitzendem<br />

(0,61) und liegendem<br />

Fahrer (0,59) fast identisch,<br />

weshalb auch die Höchstgeschwindigkeiten<br />

(189,5<br />

BMW-Designer Hans<br />

A. Muth gilt als Vater<br />

des RS-Konzepts<br />

bzw. 193,5 km/h) kaum unterschiedlich sind. Die<br />

große Stirnfläche der Verkleidung verhindert bessere<br />

Werte, doch ermöglicht die BMW auf langen<br />

Strecken ermüdungsfrei hohe Reiseschnitte.<br />

Der BMW-Kardan sorgt auch in der R 100<br />

RS für den allseits bekannten Fahrstuhleffekt<br />

beim Gasgeben bzw. -wegnehmen<br />

RS-Kommandostand: schmale Lenkerstummel,<br />

üppiges Cockpit mit Voltmeter und Zeituhr,<br />

eng anliegende, billig wirkende Spiegel<br />

Doppelscheibenbremse mit gelochten<br />

260-Millimeter-Scheiben und ATE-Sätteln:<br />

Die bessere Brembo-Anlage kam erst 1981


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

„Die Mensch/Maschine-Philosophie<br />

steht für die Integrierung<br />

des Piloten in die Maschine“<br />

auch der Vergleich der vor allem im Automobilbereich<br />

allseits gern zitierten cw-<br />

Werte (Luftwider standsbeiwert). Dieser<br />

beträgt 0,61 mit sitzendem und 0,59 mit<br />

liegendem Fahrer. Was zeigt, dass der<br />

Fahrer nahe zu perfekt hinter der Verkleidung<br />

verschwindet, ein normal Gewachsener<br />

also praktisch komplett windgeschützt<br />

im Sattel der RS sitzt.<br />

Dass diese Tatsache nicht unbedingt<br />

für die ultimative Höchstgeschwindigkeit<br />

sorgt, hat <strong>MOTORRAD</strong> einst nachgeprüft<br />

und belegt, indem Messungen mit<br />

demontierter Vollverkleidung durchgeführt<br />

wurden. Weil die Verkleidung zwar<br />

recht gut schützt, dabei jedoch eine große<br />

Stirn fläche bietet, fallen die ermittelten<br />

Werte für die Höchstgeschwindigkeit ernüchternd<br />

aus. Topspeed mit/ohne Verkleidung<br />

sitzend: 189,5/193,5 km/h bzw.<br />

liegend 193,5/207 km/h. Nicht zu vergessen<br />

sei dabei aber auch der Effekt des integrierten<br />

Spoilers, der bei hohem Tempo<br />

mehr Anpressdruck auf die Straße, somit<br />

bessere Geradeauslaufstabilität garantieren<br />

soll.<br />

Bei der Präsentation der neuen BMW-<br />

Modelle auf der IFMA in Köln 1976 sorgte<br />

der Auftritt der RS für Aufsehen. Schon<br />

bald herrschte derart große Nachfrage<br />

nach dem 70 PS starken Topmodell, dass<br />

Kunden Lieferfristen von drei Monaten<br />

erdulden mussten. Die neue Tausender-<br />

Generation des Boxers kann nun stolze 94<br />

(R 90: 90) Millimeter Bohrung aufweisen<br />

und kommt so auf satte 980 cm³ Hubraum.<br />

Stattliche 40er-Bing-Vergaser und<br />

die von 9 auf 9,5:1 erhöhte Verdichtung<br />

schrauben die Leistung der beiden Edel-<br />

Modelle R 100 S und R 100 RS auf 65 bzw.<br />

70 PS. Wobei dem Boxer der RS dabei gar<br />

7250 Umdrehungen zugemutet werden.<br />

Minimale Modifikationen an der Luftfilterhutze<br />

und vergrößerte Krümmerquerschnitte<br />

erlauben ihm dabei besseres Einund<br />

Ausatmen. Verbesserungen am bislang<br />

meist unter lautstarkem Krachen zu<br />

schaltenden Getriebe sollen für mehr<br />

Ruhe sorgen, diverse Verstärkungen und<br />

Versteifungen am Rahmen für mehr<br />

Fahrstabilität. Gegen Lenkerschlagen soll<br />

der bei der RS serienmäßige Lenkungsdämpfer<br />

helfen.<br />

Die Ausfahrt wird zeigen, ob das alles<br />

Sinn und vor allem schnell macht. Beide<br />

Benzinhähne öffnen, den schwergängigen<br />

Choke betätigen, den Starterknopf<br />

drücken – unter satten Schmatzgeräuschen<br />

schüttelt sich der Boxer zum Leben,<br />

will trotz voll gezogenem Choke mit<br />

Gasstößen am Leben gehalten werden.<br />

Die 230 Kilogramm vollgetankt sind de<br />

facto ein guter Wert, fühlen sich beim<br />

Rangieren aber nach mehr an. Mal sehen,<br />

wie sich’s fährt. Die RS von Georg Godde<br />

trägt die originale Höcker-Einzelsitzbank<br />

(die Doppelsitzbank der 100 S war optional<br />

zu haben). Die Lenkerstummel sind<br />

nicht zu tief platziert, die Fußrasten, das<br />

fällt sofort auf, eher weit vorn und wenig<br />

sportlich positioniert – die Sitzhaltung<br />

wirkt eigenartig. Der Boxer braucht wenig<br />

8 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


IM DETAIL: BMW R 100 RS<br />

(1976 – 1984)<br />

Preis 1977: 11210 Mark<br />

Daten (Typ R 100 RS)<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-<br />

Viertakt-Boxermotor, eine untenliegende<br />

Nockenwelle, zwei Ventile<br />

pro Zylinder, über Kipphebel betätigt,<br />

Hubraum 980 cm³, Leistung 51 kW<br />

(70 PS) bei 7250/min<br />

Kraftübertragung: Einscheiben-<br />

Trockenkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

Kardanantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen<br />

aus Stahlrohr, Telegabel vorn, Ø 36<br />

mm, Zweiarmschwinge, zwei Federbeine,<br />

Drahtspeichenräder mit Leichtmetallfelgen,<br />

Reifen 3.25 H 19 vorn,<br />

4.00 H 18 hinten, Doppelscheibenbremse<br />

vorn, Ø 260 mm, Einkolben-<br />

Schwenksattel, Trommelbremse hinten,<br />

Ø 200 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand<br />

1465 mm, Gewicht vollgetankt 230 kg<br />

Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit<br />

193 km/h<br />

Technik<br />

Der in seinen Grundzügen auf den<br />

Motoren der /5-Modelle basierende<br />

Boxermotor mit seinem unveränderten<br />

Hub von 70,6 Millimetern wurde<br />

auf rekordverdächtige 94 Millimeter<br />

aufgebohrt, um den Liter<br />

Hubraum voll zu machen. Die gleitgelagerte<br />

Kurbelwelle muss jedoch<br />

noch immer auf ein drittes, mittleres<br />

Lager verzichten. Und weil auch der<br />

Ventiltrieb noch immer über lange<br />

Stoßstangen und Kipphebel erfolgt,<br />

sind den Höchstdrehzahlen nach wie<br />

vor Grenzen gesetzt. Höhere Verdichtung<br />

(9,5 statt 9,0:1) und 40er- statt<br />

32er- Bing-Gleichdruckvergaser sorgen<br />

für die mit 70 PS um zehn PS höhere<br />

Leistung der RS im Unterschied<br />

zur Basis-R 100/7. Allen Tausendern<br />

gemein ist das neue Kurbelgehäuse-<br />

Entlüftungssystem, das den Ölverbrauch<br />

senken soll. Um das Fahrverhalten<br />

zu verbessern, versteifte<br />

man den Rahmen der R 100-Baureihe.<br />

Größere Knotenbleche im<br />

Lenkkopfbereich, ein Querverbindungsrohr<br />

unter dem Lenkkopf<br />

und stärkere Knotenbleche<br />

an der Schwinge sorgen für<br />

mehr Stabilität. Schon ab Modelljahr<br />

1978 gab es die zuvor optionalen<br />

Gussräder serienmäßig, dazu hinten<br />

eine Scheiben- anstelle der Trommelbremse.<br />

Für 1981 wurde die RS drastisch<br />

überarbeitet: erweiterter Ölkreislauf,<br />

modifizierter Ansaugtrakt (Plattenluftfilter),<br />

modifizierte Kipphebel,<br />

stärkere Pleuel, um 30 % verringerte<br />

Schwungmasse, Leichtmetallzylinder<br />

mit Nikasilbeschichtung und kontaktlose<br />

Transistorzündung. Dazu löste<br />

vorn eine Brembo-Festsattelbremse<br />

die ATE-Schwenksattelbremse ab.<br />

Kauf-Check<br />

Bei der R 100 RS gelten die bei Boxern<br />

üblichen Checkpunkte: Motor<br />

und Antrieb auf Undichtigkeit prüfen.<br />

Ölnebel ist noch okay, tropft es bereits,<br />

besteht Handlungsbedarf. Etwa<br />

bei einem defekten<br />

Wellendichtring, erkennbar<br />

am Tropfen<br />

aus dem Entlüftungsschlitz<br />

zwischen Motor<br />

und Getriebe.<br />

Die in Einzelfällen<br />

anfangs zu Brüchen neigenden<br />

Kipphebel des hoch drehenden RS-Boxers<br />

wurden ab Mitte 1977 (Fgst.-Nr:<br />

6084533) von 7 auf 11 mm verstärkt.<br />

Klären sollte man auch, ob Boxer mit<br />

hoher Laufleistung im Zuge einer<br />

eventuellen Überholung bereits auf<br />

bleifreies Benzin umgerüstet wurden<br />

(neue Ventilsitze). Erlischt die Batteriekontrolllampe<br />

auch bei höheren<br />

Drehzahlen nicht, haben wohl die Vibrationen<br />

der Lichtmaschine den Garaus<br />

gemacht. Steht die RS aufgebockt<br />

auf beiden Reifen, hat der schwächliche<br />

Hauptständer nachgegeben – ein<br />

verstärktes Originalteil schafft Abhilfe.<br />

Markt<br />

Von der ersten Serie der R 100 RS<br />

wurden zwischen 1977 und 1984 stolze<br />

33 648 Stück gebaut. Das Angebot<br />

an Gebrauchten ist heute dennoch<br />

relativ bescheiden, zugelassen sind<br />

laut KBA nur noch 927 Stück.<br />

Angeboten werden RS-Modelle mit<br />

hoher Laufleistung ab etwa 3000<br />

Euro, gute Exemplare mit mittlerer<br />

Laufleistung gibt’s ab etwa 4500 Euro,<br />

für Top-Exemplare werden zwischen<br />

5000 und 8000 Euro verlangt.<br />

Spezialisten<br />

Siebenrock GmbH<br />

Telefon 070 24/46 88-10,<br />

www.siebenrock.com<br />

WÜDO<br />

Telefon <strong>02</strong> 31/4 77 77 70,<br />

www.wuedo.de<br />

Clubs und<br />

Foren<br />

www.boxer-forum.de<br />

www.2-ventiler.de<br />

Historie<br />

1976:Die R 100/7 stellt die mit 60 PS<br />

zehn PS schwächere, dafür 15 Kilogramm<br />

leichtere Basis-Version der<br />

neuen Tausender-Baureihe dar. Einstiegspreis<br />

damals: 8590 Mark<br />

Der Boxermotor glänzt noch immer mit simplem<br />

Aufbau und Wartungsfreundlichkeit,<br />

kommt aber in der Einliter-Version mit satten<br />

94 Millimetern Bohrung an seine Grenzen<br />

1978:Die zuvor optional angebotenen<br />

Gussräder sind nun Serie, statt<br />

Trommel- gibt’s nun eine Scheibenbremse<br />

hinten und auf Wunsch eine<br />

Doppelsitzbank (ohne Aufpreis).


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

Moto Guzzi<br />

850 Le Mans<br />

Gas, schüttelt kaum und lässt sich beim<br />

Bummeln notfalls bereits ab 2000/min mit<br />

Bedacht beschleunigen. Gasaufreißen geht<br />

ab 2500 bis 3000/min, spätestens ab 3500/<br />

min liefert der Boxer auch den erwarteten<br />

satten Schub eines Einliter-Zweizylinders.<br />

Im Bereich um 5000/min sind leichte Vibrationen<br />

an Händen und Füßen zu spüren,<br />

aber nicht lästig, dafür jedoch deutlich an<br />

den Zerrbildern in den Rückspiegeln abzulesen.<br />

Das Auskosten des Drehzahl-Limits soll<br />

dem betagten Boxer heute erspart bleiben.<br />

Muss auch nicht sein, wer sich zwischen<br />

3500 und 6500 Touren bewegt, ist<br />

allemal flott unterwegs. Gangwechsel<br />

sollten dabei allerdings noch immer behutsam<br />

erfolgen, die Schaltstufen mit Zeit<br />

und Sorgfalt eingelegt werden. Besonders<br />

beim Runterschalten vom Dritten in den<br />

Zweiten scheint etwas Zwischengas angeraten.<br />

Für Kandidaten, die Schaltzeiten in<br />

Zehntelsekunden messen, ist die RS nicht<br />

geeignet. Das berüchtigte Krachen des Getriebes<br />

weist die RS kaum noch auf, auch<br />

wenn alle Geräusche von Motor, Getriebe<br />

und Kardan durch den Resonanzraum,<br />

den die große Verkleidung darstellt, verstärkt<br />

zu werden scheinen. Diese übertönt<br />

auch der Fahrtwind kaum, der ist nämlich<br />

schlichtweg kaum zu hören und zu spüren.<br />

Zugegeben, ein wenig ragt die Stirnpartie<br />

des Helms doch über die Kante der Verkleidung<br />

hinaus, verursacht jedoch keine<br />

Verwirbelungen oder Dröhngeräusche.<br />

So ließen sich wohl tatsächlich stundenlanges<br />

Autobahn-Düsen ertragen und<br />

hohe Reiseschnitte erzielen, auch dank<br />

des großen 24-Liter-Tanks.<br />

Schon bei Tempo 150 macht sich der<br />

stabilisierende Effekt des Verkleidungsspoilers<br />

bemerkbar – die RS liegt tatsächlich<br />

stur und nahezu unbeirrbar. Selbst<br />

mutwillig eingeleitete Wackelei ignoriert<br />

die RS fast mürrisch. Unwillig gibt sie sich<br />

allerdings auch in schnellen Wechselkurven,<br />

wobei die schmale Bereifung hier eigentlich<br />

beste Voraussetzungen böte. Der<br />

schmale, stark gekröpfte Lenker bietet<br />

wenig Hebelwirkung, die zwischen Verkleidungsschale<br />

und Tank eingeklemm-<br />

10 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Schnelles<br />

Fahrwerk<br />

Die höchste Leistung nützt nichts, wenn sie nicht<br />

umsetzbar, nicht auf die Straße zu bringen ist. Nicht<br />

zuletzt diese Weisheit muss wohl hinter dem Bestreben<br />

des damaligen Moto Guzzi-Chefkonstrukteurs<br />

Lino Tonti gesteckt haben, der seine Erfahrungen<br />

auch aus dem Rennsport beziehen<br />

konnte. Er schuf mit der Konstruktion<br />

des noch heute berühmten<br />

und unter dem Namen Tonti-Rahmen<br />

bekannten Chassis die Voraussetzung<br />

für schnelle Runden auf<br />

und abseits der Rennstrecke. Dieser<br />

vorwiegend in Dreiecksverbänden<br />

aus soliden, runden Stahlrohren<br />

zusammen- geschweißte Rahmen<br />

sorgt für die kompakten Ausmaße<br />

und den niedrigen Schwerpunkt der<br />

Guzzi-Bikes, indem er den V2 eng<br />

umschließt. Und er ermöglicht dem<br />

Fahrer, die Leistung des Motors<br />

voll auszuschöpfen. Niedriges Gesamtgewicht,<br />

höchste Präzision in<br />

schnellen Kurven und tadellose Geradeauslaufstabilität<br />

machen aus<br />

den leistungs mäßig scheinbar unterlegenen<br />

Italo-Bikes pfeilschnelle<br />

Renner. Die ersten Exemplare mit<br />

Tonti-Rahmen wurden bereits 1971<br />

gesichtet. In Gestalt der V7 Special.<br />

In der Le Mans kam das legendäre<br />

Chassis erstmals in größeren Stückzahlen<br />

zum Einsatz. Der geniale<br />

Konstrukteur Tonti verstarb übrigens<br />

im Juni 20<strong>02</strong>.<br />

Der geniale Moto<br />

Guzzi-Konstrukteur<br />

Lino Tonti<br />

Schlank und eng anliegend umschließt<br />

der stabile Rahmen aus Rundrohren den<br />

mächtigen V2-Motor<br />

Es kann so einfach sein: Vorwiegend aus Dreiecksverbänden<br />

bestehend bürgt der Tonti-Rahmen für höchste Stabilität<br />

Vom Feinsten: filigrane Gussräder, Integralbremse<br />

mit Brembo-Sätteln, herrlich<br />

tönende Lafranconi-Auspufftüten<br />

Nur für zarte Fingerchen: winzige Lenkerschalter-Einheit.<br />

Als Originalteil kaum noch<br />

zu bekommen und längst sündhaft teuer<br />

Der Lenkungsdämpfer muss da sitzen (l.),<br />

das davor angebrachte Zündschloss nicht.<br />

Immerhin mit schützender Abdeckung...


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

ten Knie verursachen ein etwas unbehagliches,<br />

eingeengtes Fahrgefühl. Dass der<br />

Kardan mit seinem bekannten Fahrstuhleffekt<br />

aufwartet, an den man sich gewöhnen<br />

und den Fahrstil anpassen muss, versteht<br />

sich von selbst. Auch die einst gerühmten<br />

Bremsen präsentieren sich aus<br />

heutiger Sicht allenfalls als passable Stopper.<br />

Sie verlangen nach Handkraft, wirken<br />

etwas stumpf, verzögern jedoch recht<br />

wirkungsvoll. Nicht weniger, aber auch<br />

nicht mehr. Es bleibt ein Fahreindruck,<br />

wie ihn BMW wohl auch im Sinn hatte, als<br />

sie die RS als Reise-Sport-Motorrad bezeichneten<br />

– mit Akzent auf Reise. Das R<br />

100-Topmodell fasziniert auf seine eigene<br />

Weise, der Boxer liefert mehr Schmackes<br />

denn je, und hinter der Vollschale sitzt<br />

man fast so gut geschützt wie im Auto.<br />

Das gilt für die Moto Guzzi Le Mans,<br />

welche die Fahrwerks-Fahne in dieser<br />

Runde hochhält, so gar nicht. Mit ihren<br />

Rennsport-Genen steht sie für Fahrerlebnis<br />

pur, ohne Schnörkel oder Rücksicht auf<br />

„Der kannst<br />

du in voller<br />

Fahrt an<br />

den Lenker<br />

treten – da<br />

wackelt<br />

nichts“<br />

Komfort. Leicht und stabil gleich schnell.<br />

Geht die Gleichung auf? Natürlich funktioniert<br />

auch dies nicht völlig ohne motorische<br />

Qualitäten. Mit 70 PS spielt die<br />

Le Mans in der 1976er-Liga gut mit, setzt<br />

jedoch keine Bestwerte. Doch anders als<br />

bei manch leistungsstärkerem Bike lässt<br />

sich die Power stets auf die Straße bringen,<br />

in flotte Fahrweise umsetzen und somit<br />

den Konkurrenten Paroli bieten. So<br />

zumindest der Plan der Italiener. Schon<br />

früh schaffen die Rennsport-Aktivitäten<br />

der Firma aus Mandello del Lario die<br />

Voraussetzungen für schnelle Serienfahrzeuge<br />

mit stabilen Fahrwerken. Spätestens<br />

mit dem Eintritt des genialen Konstrukteurs<br />

Lino Tonti beginnt die direkte Vorgeschichte<br />

zur Entstehung der Le Mans.<br />

Tonti begann 1969 Hand an die Motoren<br />

zu legen, siegfähige Rennmotorräder sollten<br />

so entstehen. Auch den 757-cm³-<br />

Motor der V7 Special entwickelte er, den<br />

Vorläufer, aus dem später durch Vergrößerung<br />

des Hubs der 844-cm³-Motor<br />

der Le Mans entstehen sollte. Bekannter<br />

jedoch ist der Italiener durch die Entwicklung<br />

des legendären Rahmens geworden,<br />

der erstmals in der V7 Special verbaut<br />

wurde. Diesen konstruierte er ganz eng<br />

um den V2 herum, montierte die Lichtmaschine<br />

auf den vorderen Kurbelwellenstumpf,<br />

um Bauhöhe zu sparen und den<br />

Schwerpunkt abzusenken. Zur besseren<br />

Demontage legte Tonti den linken Unterzug<br />

demontierbar aus. Die aus dicken<br />

Rundrohren vorwiegend in Dreiecksverbänden<br />

zusammengeschweißte Konstruktion<br />

erwies sich als unerhört stabil.<br />

Beim Bol d’Or in Le Mans 1972 war die<br />

V7 mit dem 850er-Motor an den Start gegangen<br />

und hatte nach Getriebeproblemen<br />

in einer wilden Aufholjagd eine schnellste<br />

Runde nach der anderen hingelegt. Im<br />

Freudentaumel nach Rennende beschloss<br />

man, die 850er künftig Le Mans zu nennen.<br />

Im November 1975 wurde die Serienversion<br />

vorgestellt, im Frühjahr 1976 ging sie<br />

in Produktion. Entgegen manch anders<br />

lautender Angaben liefen insgesamt 6200<br />

Exemplare vom Band (erste Serie 1975/<br />

1976: Rahmen-Nummern VE 11111 – VE<br />

13040, zweite Serie 1977/1978: VE 13041<br />

– VE 17311).<br />

Unser Fotobike stammt aus der ersten<br />

Serie und gehört Frank Schleicher, einem<br />

Guzzi-Fan durch und durch. 53 Guzzis<br />

12 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


IM DETAIL: MOTO GUZZI LE MANS<br />

(1976 – 1978)<br />

Preis 1976: 10560 Mark<br />

Daten (Typ Le Mans)<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-<br />

Viertakt-90-Grad-V-Motor, eine untenliegende<br />

Nockenwelle, zwei Ventile<br />

pro Zylinder, über Stoßstangen und<br />

Kipphebel betätigt, Hubraum 844 cm³,<br />

Leistung 51 kW (70 PS) bei 7000/min<br />

Kraftübertragung: Zweischeiben-<br />

Trockenkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

Kardanantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen<br />

aus Stahlrohr, Telegabel vorn, Ø 35<br />

mm, Zweiarmschwinge, zwei Federbeine,<br />

Leichtmetall-Gussräder, Reifen<br />

3.50 H 18 vorn, 4.00 H 18 hinten,<br />

Doppelscheibenbremse vorn, Ø 300<br />

mm, Scheibenbremse hinten, Ø 242<br />

mm, Integralbremssystem<br />

Maße und Gewichte:Radstand<br />

1490 mm, Gewicht vollgetankt 225 kg<br />

Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit<br />

203 km/h<br />

Technik<br />

Für den Einsatz in der Le Mans wurde<br />

der ursprünglich aus der V7 Special<br />

von 1969 stammende Motor mit 757<br />

cm³ mittels Vergrößerung des Hubs<br />

von 70 auf 78 Millimeter (bei nach<br />

wie vor 83 Millimeter Bohrung) auf<br />

844 cm³ gebracht. Versteifungsrippen<br />

und stärkere Wandungen bei Motorund<br />

Kardangehäuse waren notwendig,<br />

um der auf nun 70 PS gestiegenen<br />

Leistung gewachsen zu sein.<br />

Nahezu unverändert blieben der<br />

Ventiltrieb mit untenliegender, zentraler<br />

Nockenwelle, Alu-Stoßstangen und<br />

geschmiedeten, nadelgelagerten Kipphebeln.<br />

Geänderte Steuerzeiten sowie<br />

größere Ventile und Kanäle sorgten<br />

jedoch für eine bessere Füllung und<br />

verhalfen den einst unten herum als<br />

schwachbrüstig geltenden V7-Motoren<br />

zu fülligerem Drehmomentverlauf.<br />

Die früheren 30er- mussten zwei 36er-<br />

Dellorto-Vergasern mit offenen Ansaugtrichtern<br />

weichen. Auch der bereits<br />

seit der V7 Sport verbaute Rahmen<br />

mit der genialen Konstruk tion<br />

aus Dreiecksverbänden und praktischem,<br />

abschraubbarem linken Unterzug<br />

kam in der Le Mans zum Einsatz,<br />

ebenso wie die bereits von der 750 S3<br />

bekannte Integralbremse, bei der<br />

mittels Fußpedal der linke Sattel der<br />

Doppelscheibe vorn und die hintere<br />

Scheibenbremse aktiviert werden. Der<br />

Handhebel wirkt nur auf den Sattel<br />

vorne rechts. Ein technisches Highlight<br />

stellt auch die Gabel dar: In den<br />

Gabelholmen arbeiten geschlossene<br />

Dämpfer-Kartuschen – das verbleibende<br />

Gabelöl dient lediglich der Schmierung<br />

der Gleitrohre und der Feder.<br />

Kauf-Check<br />

Die gute Nachricht zuerst: Stets sorgfältig<br />

warm gefahrene Le Mans-Exemplare<br />

machen zumindest motorseitig<br />

keine großen Probleme und gelten als<br />

robust und langlebig. Wer die Chance<br />

hat, die Kompression zu prüfen: Unter<br />

sieben Bar sollte sie keinesfalls liegen.<br />

Für alle anderen: Qualmen aus dem<br />

Auspuff deutet auf verschlissene<br />

Kolben/Zylinder beziehungsweise verschlissene<br />

Ventilschaftdichtungen hin.<br />

Leichtes Klackern des Ventiltriebs hingegen<br />

darf nicht nur, sondern sollte<br />

sogar sein. Manche Besitzer meinen<br />

es nämlich zu gut und stellen das<br />

Spiel zu eng ein, was Schäden förmlich<br />

provoziert. Motor/Getriebe und<br />

Kardan sollten auf Undichtigkeiten<br />

überprüft werden, wenn‘s unter der<br />

Getriebeglocke tropft, sind die Simmerringe<br />

fällig. Verdächtige Geräusche ermittelt<br />

man gut, indem man im Stand<br />

den fünften Gang einlegt und beim<br />

Hin- und Herschieben auf verdächtige<br />

Knack- oder Schabgeräusche achtet.<br />

Knackt bei der Probefahrt beim plötzlichen<br />

Gaswechsel etwas aus dem Antrieb,<br />

könnte das Kreuzgelenk hinüber<br />

sein. Wer Wert auf Originalzustand<br />

legt, sollte auf die Unversehrtheit der<br />

Lenkerschalter, der Sitzbank und der<br />

kleinen Lampenverkleidung<br />

(aus ABS – Nachbauten häufig<br />

aus GFK) achten, Ersatz<br />

ist schwierig zu bekommen<br />

und sehr teuer. Der Umbau<br />

auf Koni-Federbeine ist<br />

bei der Moto Guzzi Le<br />

Mans übrigens beliebt<br />

und sinnvoll.<br />

fahrfähige Baustellen. Fahrbereite<br />

Exemplare in ordentlichem Zustand<br />

liegen meist zwischen 6000 und<br />

10 000 Euro, für Top-Exemplare sind<br />

durchaus um die 15 000 Euro fällig.<br />

Spezialisten<br />

Moto Guzzi Bäcker GmbH<br />

Telefon <strong>02</strong>5 54/6475,<br />

www.motoguzzi-baecker.de<br />

Stein-Dinse GmbH<br />

Telefon 0531/12 33 00-0,<br />

www.stein-dinse.com<br />

Historie<br />

1975:Die 750 S3 bot bereits Le<br />

Mans-Technik wie Tonti-Rahmen und<br />

Integralbremse. Nur 998 Stück wurden<br />

gebaut, was die schöne Vorgängerin<br />

zur begehrten Rarität macht.<br />

Markt<br />

Wer eine gute, originale<br />

Le Mans der ersten Baureihe<br />

sucht, braucht Geduld (laut KBA<br />

zugelassen: 483 Fahrzeuge) und<br />

sollte einige Tausender flüssig haben.<br />

Unter 5000 Euro gibt es nämlich<br />

höchstens verbastelte, meist nicht<br />

Das Grundkonzept des<br />

logisch aufgebauten,<br />

grundsoliden V2 wird<br />

über viele Modelle<br />

hinweg beibehalten<br />

1978:Die Nachfolgerin mit der zweiteiligen<br />

Verkleidung, bei der das Oberteil<br />

mitschwenkte, erfreute sich nicht<br />

der ganz großen Beliebtheit. Immerhin<br />

7476 Exemplare wurden gebaut.


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

Kawasaki<br />

Z 900<br />

besitzt er insgesamt, die Le Mans hat er<br />

20<strong>02</strong> gekauft und aus ihrem umgebauten<br />

Zustand (Vollverkleidung, Sportfußrasten<br />

etc.) in den Originalzustand zurück versetzt.<br />

Am Motor hat er außer einer Inspektion<br />

nichts gemacht, eine Überholung<br />

war und ist auch heute nicht notwendig.<br />

Wie gesund der V2 ist, tut er nach der<br />

charakteristischen Startprozedur lautstark<br />

kund: Die beiden 36er-Dellorto-Vergaser<br />

müssen per Tupfer geflutet werden,<br />

zwei kurze Drehbewegungen am Gasgriff<br />

aktivieren die Beschleunigerpumpen, und<br />

auf Knopfdruck wirft sich der mächtige<br />

Anlasser ins Zeug, um den dicken V2 in<br />

Gang zu setzen. Von kernigem Bollern<br />

des Motors zu sprechen, wäre noch<br />

stark untertrieben – der Sound beschert<br />

jedem Zweiradfan eine Gänsehaut. Klar,<br />

es sind die Lafranconi-Töpfe montiert<br />

„und auch eingetragen“, so Frank. Die waren<br />

übrigens beim Kauf recht angegammelt<br />

und mussten vom akribischen Entwicklungs-Ingenieur<br />

erst instand gesetzt<br />

werden. Eine lange Warmlaufphase<br />

braucht es nicht, am besten ein paar Gasstöße<br />

verabreichen, bis der Motor einen<br />

stabilen Leerlauf hat, dann gemächlich<br />

losfahren und behutsam warmfahren.<br />

Hohe Drehzahlen sind eh nicht nötig,<br />

erstaunlich kultiviert und ruckelfrei setzt<br />

sich die Guzzi in Bewegung, läuft ab 2000/<br />

min rund und nimmt sauber Gas an. Bis<br />

4000/min geht es bereits gut genug voran,<br />

um im Alltagsbetrieb mitzuschwimmen,<br />

ab 4000 bis 4500/min schiebt der V2 dann<br />

aber mächtig an, notfalls bis über 7000/<br />

min. Die Gangwechsel erfordern einen<br />

entschlossenen Tritt, funktionieren aber<br />

trocken und exakt. Lange Schaltpausen<br />

sind nicht notwendig, und so kann man<br />

dank der großen Schwungmasse den<br />

Drehzahlüberschuss mitnehmen und den<br />

gummizugartigen Katapult-Effekt nach<br />

dem Einkuppeln genießen. Herrlich. Um<br />

den umgekehrten Effekt des hohen<br />

Bremsmoments beim Runterschalten zu<br />

vermeiden hilft ein wenig Zwischengas,<br />

auch um den Gang sauberer einrasten zu<br />

lassen. Allzu häufiges Schalten ist jedoch<br />

dank des breiten nutzbaren Drehzahl-<br />

14 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Schnell<br />

durch<br />

Leistung<br />

Bei der Beantwortung der Frage, was schnell<br />

macht, setzt Kawasaki anno 1976 auf das älteste<br />

und einfachste Rezept: Schiere Motorleistung soll<br />

es richten. Mit 81 PS bietet der 900er-Vier zylinder<br />

noch mal zwei PS mehr als die legen däre<br />

Vorgängerin Z1 und den damals höchsten Wert<br />

unter den Großserienbikes.<br />

Dass die Pferde vollzählig versammelt sind und<br />

gut im Futter stehen, belegen die einst im Test<br />

gemessenen Werte für Beschleunigung und<br />

Topspeed: Sogar mit zwei Personen werden über<br />

200 km/h erreicht, den Sprint von 0 auf 100 km/h<br />

schafft die Z 900 in sagenhaften 3,5 Sekunden.<br />

Dass reine Höchstleistung nur über hohe Drehzahlen<br />

und zu Lasten des üppigen Drehmoments<br />

im unteren und mittleren Bereich zu erzielen ist,<br />

nimmt man hier in Kauf.<br />

Den satten Bums eines Einliter-Zweizylinders kann<br />

die Kawasaki nicht bieten, und wer die hohe<br />

Leistung ständig abruft, muss mit strammen<br />

Spritverbräuchen von locker über zehn Litern/100<br />

Kilometer rechnen.<br />

Wer kräftig am Kabel der bärenstarken 900er zieht,<br />

bringt den Hinterreifen zum Qualmen oder das Vorderrad<br />

zum Steigen. Das galt schon für die Z1 (s. Bild)<br />

Die markante Heckansicht der Z 900 wird<br />

noch immer geprägt von den vier (nun<br />

gedämpfter klingenden) Endrohren<br />

Der typische Entenbürzel und das ovale Rücklicht<br />

ziehen sich als Stilmittel von der ersten<br />

Z1 bis zur Nachfolgerin Z 1000 durch<br />

Erlaubt ist, was Sicherheit bringt: Die<br />

nachträglich gelochte Doppelscheibe<br />

bremst nun auch bei Nässe verlässlicher


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

bands gar nicht nötig, weshalb sich der<br />

Fahrer ganz auf die saubere Linienwahl<br />

konzentrieren kann, welche von der<br />

Guzzi auch niemals infrage gestellt wird.<br />

Die gewählte Linie wird immer sauber<br />

verfolgt, auch bei hohem Tempo gibt es<br />

kein Wackeln, keine Unruhe, einfach tadellose<br />

Fahrstabilität. Oder wie es Frank ein<br />

wenig überspitzt formuliert: „Der kannst<br />

du in voller Fahrt an den Lenker treten –<br />

da wackelt nichts“. Stimmt.<br />

Und auch seine lobenden Worte über<br />

die Integralbremse – die Guzzi ist übrigens<br />

das erste Serienmotorrad mit solch<br />

einer Anlage – kann jeder nachvollziehen,<br />

der sich darauf eingeschossen hat. Per<br />

Fußpedal werden die hintere Bremse und<br />

gleichzeitig die linke vordere Bremszange<br />

betätigt, was eine gute Bremsbalance und<br />

eine beeindruckende Gesamtverzögerung<br />

zur Folge hat. Angenehmer Nebeneffekt:<br />

Der Fahrer hat die rechte Hand komplett<br />

frei zum kräfteraubenden Zwischengasgeben<br />

am schwergängigen Gasgriff vor<br />

„Gerade die<br />

Z 900 macht<br />

die Tatsache<br />

bewusst,<br />

dass Motorradfahren<br />

Charaktersache<br />

ist“<br />

dem Runterschalten. Dass man eher auf<br />

als im Motorrad sitzt (jedoch keineswegs<br />

entkoppelt) und insgesamt wenig Komfort<br />

genießt, sondern eher lang gestreckt über<br />

den schmalen Lenkerstummeln kauert,<br />

nimmt man kaum wahr, geschweige denn<br />

stört es einen bei der Fahrt. Wer die Le<br />

Mans steuert, ist ganz und gar im Fahrmodus,<br />

auf die Maschine und die Linie<br />

konzentriert und wird eins mit dem Gefährt.<br />

Wenn es zur Sache geht, macht die<br />

Guzzi ein paar fehlende PS mit ihrem<br />

Fahrwerk sicher mehr als wett. Jederzeit.<br />

Viel Leistung, mäßiges Fahrwerk? Das<br />

klingt nach den Vorwürfen, denen sich die<br />

Kawasaki Z1 von Beginn an ausgesetzt<br />

sah, als sie 1972 vorgestellt wurde und die<br />

ersten Testfahrer verunsicherte. Der Vierzylinder<br />

bot mit 79 PS Leistung im Überfluss,<br />

trieb jedoch so manchem Heißsporn<br />

mit zeitweise wild rührendem Fahrwerk<br />

die Schweißperlen auf die Stirn. Schnell<br />

war sie von Beginn an, im Sprint von null<br />

auf Hundert und in der Höchstgeschwindigkeit.<br />

Nur traute sich nicht jeder, Letztere<br />

auszuprobieren. Das sollte sich mit der<br />

überarbeiteten 900er, die sich fortan Z 900<br />

nannte, ab 1976 ändern. Zwar legte Kawa<br />

auch noch ein Schippchen Leistung drauf<br />

und hob diese auf 81 PS an, vor allem jedoch<br />

erfuhr das Fahrwerk wichtige Modifikationen.<br />

Dem Motor genügten einige<br />

Änderungen am Luftfilterkasten und Ansaugtrakt<br />

sowie andere Vergaser (vorher<br />

28er-, nun 26er-Mikunis). Für mehr Stabilität<br />

sollten Rahmenrohre mit von 1,8 auf<br />

2,3 mm angehobener Wandstärke sorgen.<br />

Ob diese Maßnahmen ausreichen, der<br />

900er das früher berüchtigte Aufschaukeln<br />

auszutreiben, bleibt abzuwarten. Sicher ist,<br />

dass die Kawa mit 256 Kilo nach wie vor<br />

kein Leichtgewicht darstellt. Wie sich dies<br />

beim Fahren bemerkbar macht? Mal sehen.<br />

Günter Deisenhofer, Besitzer unseres<br />

Fotobikes, übergibt mir seine Z. Er hat sie<br />

2007 gekauft, damals noch in originalem<br />

Braun und mäßigem Zustand, ließ sie<br />

technisch durchchecken und fahrbereit<br />

machen und in das ebenfalls originale<br />

Grün umlackieren. Seither hat der Chemie-Ingenieur<br />

nahezu problemlose 30 000<br />

Kilometer absolviert. Der bereits warme<br />

Vierzylinder springt auf Knopfdruck an,<br />

sein dezentes Grummeln wirkt vertraut<br />

und begeistert immer wieder. Etwas verhaltener<br />

als das Z1-Knurren klingt es<br />

16 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


IM DETAIL: KAWASAKI Z 900<br />

(1976 – 1977)<br />

Preis 1976: 8500 Mark<br />

Daten (Typ Z 900A4)<br />

Motor: Luftgekühlter Vierzylinder-<br />

Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende<br />

Nockenwellen, zwei Ventile<br />

pro Zylinder, über Tassenstößel betätigt,<br />

Hubraum 903 cm³, Leistung<br />

60 kW (81 PS) bei 8000/min, max.<br />

Drehmoment 74 Nm bei 7500/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-<br />

Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen<br />

aus Stahlrohr, Telegabel vorn, Ø 36<br />

mm, Zweiarmschwinge, zwei Federbeine,<br />

Drahtspeichenräder, Reifen<br />

3.25 H 19 vorn, 4.00 H 18 hinten, Doppelscheibenbremse<br />

vorn, Ø 296 mm,<br />

Einkolben-Schwimmsattel, Simplex-<br />

Trommelbremse hinten, Ø 200 mm<br />

Maße und Gewichte: Radstand<br />

1490 mm, Gewicht vollgetankt 256 kg<br />

Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit<br />

217 km/h<br />

Technik<br />

Der Vierzylinder, der in seiner Urform<br />

schon 1972 in der Vorgängerin Z1 das<br />

Licht der Zweiradwelt erblickte, erfreute<br />

stets mit Drehfreude und<br />

stolzer Höchstleistung bei gleichzeitig<br />

beachtlicher Standfestigkeit.<br />

Der nicht gänzlich vibrationsfreie<br />

Motor mit sechsfach rollengelagerter<br />

Kurbelwelle erfuhr für das Modelljahr<br />

1976 im Zuge der Änderung der<br />

Modellbezeichnung in Z 900 diverse<br />

technische Änderungen und eine<br />

Steigerung der Leistung auf nun<br />

81 PS. Die Ansaugwege wurden<br />

­modifiziert, die Ansaugstutzen trichterförmig<br />

gestaltet, um eine leistungsfördernde,<br />

höhere Strömungsgeschwindigkeit<br />

zu erzielen. Das Luftfilterelement<br />

wurde vergrößert, der<br />

Vergaserdurchlass hingegen verkleinert.<br />

Zum Einsatz kommen nun 26er-<br />

(zuvor 28er-) Mikuni-Rundschieber-<br />

Vergaser. Auch die Dämpfereinsätze in<br />

den Auspuffrohren mussten geändert<br />

werden, um die Geräuschentwicklung<br />

zu senken. Wichtiger noch erschienen<br />

die Änderungen an Fahrwerk<br />

und Bremsen: Vorn verzögert nun<br />

eine angemessene Doppelscheibenanlage,<br />

die Wandstärke der Rahmenrohre<br />

wuchs von 1,8 auf 2,3 Millimeter.<br />

Geblieben sind die schwach gedämpfte<br />

Gabel und die überforderten Federbeine,<br />

die meist bald gegen Koni­<br />

Exemplare getauscht wurden. Ebenfalls<br />

empfiehlt sich angesichts des<br />

lausigen Lichts die Umrüstung des<br />

Schein werfers (40/45 Watt) auf H4-<br />

Licht.<br />

Kauf-Check<br />

Vibrationen waren und sind ein Thema<br />

bei den Z-Modellen – durchgebrannte<br />

Glühbirnen sind daher ebenso verbreitet,<br />

wie sich der Check der Elektrik<br />

insgesamt empfiehlt. Spröde gewordene<br />

Kabelbäume, oxidierte Steckverbindungen<br />

sind nicht selten und<br />

sollten unter die Lupe genommen<br />

werden. Auch Regler und Gleichrichter<br />

können Probleme machen, die Batterie<br />

wird bei Defekten dieser Art entweder<br />

nicht geladen oder zum Kochen<br />

gebracht. Die hübsche, aber rostanfällige<br />

Vier-in-vier-Auspuffanlage<br />

sollte genau untersucht<br />

werden. Ersatz ist schwer aufzutreiben<br />

und richtig teuer.<br />

Ins Geld geht auch eine Motorrevision,<br />

deshalb Finger weg von Exemplaren<br />

mit im Leerlauf dumpf rumpelnden<br />

Motoren – die verpresste Kurbelwelle<br />

muss aufwendig und teuer<br />

zerlegt werden. Blauer Qualm<br />

aus dem Auspuff im Schiebebetrieb<br />

beziehungsweise beim scharfen Beschleunigen<br />

deutet auf verschlissene,<br />

undichte Ventilschäfte oder verschlissene<br />

Kolbenringe hin. Ein Ölverbrauch<br />

bis zu einem Liter auf 1000 Kilometer<br />

gilt als noch vertretbar.<br />

Markt<br />

Die Beliebtheit der Z-Modelle ist<br />

ungebrochen, die Nachfrage konstant<br />

hoch. Die Wertsteigerung darf<br />

somit noch immer als garantiert<br />

gelten. Z 900-Exemplare (zugelassen<br />

laut KBA: 527 Stück) im Originalzustand<br />

kosten daher (ähnlich wie<br />

die etwas beliebtere Z1) meist mindestens<br />

4000 Euro (fahrbereit), über<br />

7000 Euro (guter Zustand) bis deutlich<br />

über 10 000 Euro (Topzustand).<br />

Der Vierzylinder mit zwei obenliegenden<br />

Nockenwellen ist drehfreudig, stark, sogar<br />

langlebig und eine echte Augenweide<br />

Spezialisten<br />

Roland Lenden<br />

Telefon 0 61 71/5 54 11,<br />

www.lenden.de<br />

Z-Service Frank Bach<br />

Telefon 0 65 71/14 83 70,<br />

www.zclassicservice.de<br />

Clubs und<br />

Foren<br />

www.z-club-germany.de<br />

www.kawasaki-z-classiker.de<br />

Historie<br />

1972:Die Kawasaki 900 Z1 sorgt mit<br />

ihrem 79 PS starken Vierzylinder und<br />

der Vier-in-vier-Auspuffanlage für Aufsehen<br />

– und das zum erschwinglichen<br />

Preis von 7200 Mark.<br />

1977:Durch die Vergrößerung der<br />

Bohrung um vier Millimeter steigt der<br />

Hubraum auf 1<strong>01</strong>5 cm³, die Leistung<br />

auf 85 PS. Hinten löst eine Scheibendie<br />

Trommelbremse ab.


AUF ACHSE I<br />

BMW R 100 RS I Kawasaki Z 900 I Moto Guzzi 850 Le Mans<br />

MEINUNGEN<br />

Foto: Schmieder<br />

Georg<br />

Godde<br />

Besitzer der<br />

BMW R 100 RS<br />

Die RS habe ich 2<strong>01</strong>0<br />

in der Nähe von Saarbrücken<br />

gekauft, eine<br />

nur leicht patinerte,<br />

weitestgehend originale<br />

und gut gewartete<br />

Maschine aus dem ersten Baujahr 76/77.<br />

Der Windschutz ist perfekt, und als Langstreckentourer<br />

mit großem Fahrspaß-Potenzial<br />

auf der Landstraße ist sie auch heute noch ein<br />

tolles Motorrad mit völlig ausreichender Leistung<br />

und ordentlichem Drehmoment ab 2000/<br />

min. Das Design ist für mich ein Meilenstein im<br />

Motorraddesign und hat bis heute nichts von<br />

seiner eleganten Strahlkraft verloren.<br />

Frank<br />

Schleicher<br />

Besitzer der Moto<br />

Guzzi Le Mans<br />

Schon der Name impliziert<br />

einen Hauch<br />

von Rennstrecke.<br />

Aber auch von Ausdauer<br />

(im Sinne des<br />

24-Stunden-Rennens).<br />

Und das trifft den Charakter dieses Motorrads<br />

ziemlich genau: Diese Guzzi ist ein schnelles<br />

Langstreckenmotorrad. Da kann sie ihr stabiles<br />

Fahrwerk, den Druck bei mittleren Drehzahlen<br />

sowie die sehr angenehme Integralbremse voll<br />

zur Geltung bringen. Und das bei hoher Zuverlässigkeit<br />

und Langlebigkeit. Kombiniert mit<br />

umwerfender Optik und Akustik die beste Basis<br />

für eine lange Liebesbeziehung.<br />

Günter<br />

Deisenhofer<br />

Besitzer der<br />

Kawasaki Z 900<br />

Die Z 900 ist für mich<br />

noch immer eines der<br />

schönsten klassischen<br />

Motorräder, vor allem in<br />

der grünen Lackierung<br />

des 1976er-Modells.<br />

Auch Aussehen und Sound der Vier-in-vier-Anlage<br />

sind berauschend. Ich genieße es, mit ihr zu<br />

Clubtreffen zu fahren oder Ausfahrten zu zweit<br />

zu machen – die Z taugt für alle Tage, selbst für<br />

lange Urlaubstouren mit Gepäck. Außerdem hat<br />

sie mich noch nie im Stich gelassen und verbraucht<br />

auch mit ihren inzwischen 78 000 Kilometern<br />

kein Öl. Mein Urteil kann nur lauten:<br />

schön, schnell und zuverlässig.<br />

18 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


schon, aber wenn Frankensteins Tochter,<br />

wie <strong>MOTORRAD</strong>-Kollege Schermer sie<br />

damals im ersten Test genannt hat, erst<br />

mal von der Kette gelassen wird, dürfte<br />

sie schon zeigen, wo der Z-Hammer hängt.<br />

Und auch wenn sie zunächst noch so sehr<br />

das harmlose Alltagsbike zum Dahinbummeln<br />

gibt, gleichmäßig und ruckfrei<br />

hochdreht – wenn die Drehzahl die<br />

6000er-Zone erklimmt, macht die Kawa<br />

ernst. Blitzschnell dreht sie hoch, die<br />

8000er-Marke der Höchstleistung huscht<br />

vorbei und man hat alle Hände voll zu<br />

tun, bei spätestens 9000/min zu schalten<br />

und möglichst das Gas zuzu drehen, um<br />

dem zornigen Vortrieb erst mal Einhalt zu<br />

gebieten. Eben noch sitzt man entspannt<br />

und aufrecht hinterm hohen, breiten<br />

Lenker, im nächsten Moment erwacht die<br />

Furie zum Leben. Die Z 900 kann nämlich<br />

beides – lammfrommes Alltagsbike zum<br />

Brötchenholen und wildgewordenes<br />

Sprint monster.<br />

Schnell ist sie zweifellos, doch braucht<br />

sie Drehzahlen. Und zumindest hier und<br />

heute offenbart sie auch kein Aufschaukeln<br />

oder Wackeln. Etwas trocken, fast<br />

stuckrig verrichtet die Gabel ihre Arbeit,<br />

die Original-Federbeine hinten haben<br />

längst Konis Platz gemacht, die erwiesenermaßen<br />

gut funktionieren. Angesichts<br />

ihres hohen Gewichts fällt die Z sogar<br />

leicht füßig in Schräglage und lässt sich<br />

gut dirigieren – ein Bike für alle Lebenslagen,<br />

sogar für den Urlaub zu zweit, findet<br />

Günter. Wollte man es jetzt aber ausfahren<br />

und sich mit BMW und Guzzi anlegen,<br />

so fehlte der Kawa doch die letzte<br />

Präzision und die letzte Mühelosigkeit,<br />

auch die eher stumpf wirkende Doppelscheibe<br />

müsste sich Kritik gefallen lassen<br />

und sich die Unterstützung der erstaunlich<br />

gut verzögernden hinteren Trommelbremse<br />

sichern. Um die volle Leistung der<br />

Kawa umzusetzen, bedarf es noch immer<br />

eines beherzten Fahrers. Denn wie hieß es<br />

doch einst in einem Test bericht: „Gerade<br />

die Z 900 macht die Tatsache bewusst,<br />

dass Motorradfahren Charaktersache ist.“<br />

Da sind sich dann auch die Stammtische<br />

wieder einig.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 19


IM STUDIO I<br />

Honda Dream 50/Dream 50 R<br />

TRAUM<br />

20 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6


HAFT<br />

SCHÖN<br />

Zum 50-jährigen Firmenjubiläum machte Honda 1998<br />

Liebhabern klassischer Formen ein ganz besonderes<br />

Geschenk: die bezaubernde Dream 50 im Stil des CR<br />

110-Werksrenners von 1961. Noch verführerischer geriet<br />

die limitierte 50er-Rennmaschine von 2004.<br />

Text: Uli Holzwarth; Fotos: Jacek Bilski<br />

www.motorrad-classic.de


IM STUDIO I<br />

Honda Dream 50/Dream 50 R<br />

Links: die Schokoladenseite<br />

mit dem beein druckenden<br />

dohc- Zylinder kopf. Eine<br />

kurze Kette und Zahnräder<br />

treiben die beiden Nockenwellen<br />

an. Darunter: Cockpit<br />

mit Zündschlüssel sowie<br />

Lenkerarmaturen mit<br />

Blinker schalter. Oben:<br />

Scheibenbremse auch hinten<br />

22 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6


E<br />

gal ob Ducatisti, Engländer-Fan oder<br />

Freund japanischer Maschinen – bei<br />

einer Honda Dream 50 lassen sogar<br />

eingefleischte Marken-Fetischisten<br />

alle Hemmschwellen fallen. Das kleine Viertakt-<br />

Rennerle mit der großen Ausstrahlung trifft einfach<br />

jeden Lieb haber klassischer Formen mitten ins Herz.<br />

Das von Bernd Soffa schlug jedenfalls sofort<br />

schneller, als er das rot-silberne Schmuckstück Ende<br />

1997 erstmals auf einem Foto erblickte. Die Dream 50<br />

hatte Honda eigens zum 50-jährigen Gründungs-Jubiläum<br />

der Motor Company aufgelegt. Soffa war sofort<br />

klar, dass er diese Replika im Stil des 50er-Werksrenners<br />

von 1961, der Honda CR 110, haben musste.<br />

Und so setzte der gelernte Kaufmann alle Hebel in<br />

Be wegung, um einige dieser Traum-Maschinchen ins<br />

Schwäbische zu holen, da auch einige Freunde und<br />

Bekannte dessen Begeisterung teilten. Über den<br />

offiziellen Importeur war die kleine Honda jedoch<br />

nicht zu bekommen. Weshalb sich Soffa der Sache<br />

eben selbst annehmen musste. „Das war ein enormer<br />

bürokratischer Aufwand“, erinnert sich der gebürtige<br />

Thüringer noch heute mit Grausen an den Papierkram<br />

mit Japan, Zoll und deutschen Behörden.<br />

Der jedoch alle Mühen wert war, wie das Leuchten<br />

in seinen Augen verrät. Aufgewachsen in der<br />

Rennstadt Schleiz, hatte sich der Wahl-Schwabe schon<br />

früh mit dem Motorsport-Bazillus infiziert. Bereits mit<br />

16 Jahren fuhr er eine 125er-Jawa. Nach Beendigung<br />

seiner Ausbildung verließ er 1959 die DDR, „um die<br />

große weite Welt zu erkunden“. Die fand er zunächst<br />

in Köln, wo er sich bei Ford den ersten Lohn in West-


IM STUDIO I<br />

Honda Dream 50/Dream 50 R<br />

mark verdiente. Und sofort in ein Motorrad investierte.<br />

Zuerst in eine Hercules K 1<strong>02</strong>, anschließend in eine<br />

175er-Ducati, mit der er regelmäßig den Nürburgring<br />

ansteuerte, um dort am Wochenende seine Runden<br />

auf der Nordschleife zu drehen.<br />

Im Jahr 1961 startete Soffa dann erstmals bei<br />

den damals populären Tagesrennen, die vor allem in<br />

Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und – vereinzelt<br />

– auch Deutschland ausgetragen wurden. „Das<br />

waren damals lukrative Veranstaltungen, weil wir<br />

Starter neben Spesen auch Preisgelder bekamen, und<br />

zwar bis zum dritten Platz“, erinnert sich der heute<br />

74- Jährige an seine motorsportlichen Anfänge in der<br />

50er- und 125er-Klasse. Eine prägende Zeit, mit Rennmaschinen<br />

wie der Honda CR 110, die Bernd Soffas<br />

Begeisterung für die Dream 50 erklärt.<br />

Grand Prix-Stil der frühen 1960er-Jahre<br />

Mit dieser Viertakt-50er hat Honda eine bildschöne<br />

Replika auf die schmalen Räder gestellt, die den Stil<br />

der Grand Prix-Rennmaschinen der frühen 60er-<br />

Jahre perfekt in die Neuzeit transportiert. Trotz Beleuchtungseinrichtungen<br />

und Scheiben- statt Trommelbremsen<br />

fährt bei der Dream 50 der Geist der CR<br />

110 immer mit. Mit ihrem roten Rahmen, dem langen,<br />

schmalen Tank und dem über der Hinterachse platzierten<br />

Höckersitz strahlt das filigrane Maschinchen<br />

eine beeindruckend authentische Ästhetik aus, die<br />

selbst viele teurere und größere Motorräder in den<br />

Schatten stellt. Und wie beim Vorbild steht im<br />

Zentrum dieses Kunstwerks ein markanter Vierventil-<br />

Single mit einem wuchtigen dohc-Zylinderkopf.


Oben: Der „Dry Clutch Sticker Kit“<br />

gaukelt eine Trockenkupplung vor.<br />

Heute ist dieser Aufkleber-Satz<br />

sehr gesucht! Rechts: Beide Traum-<br />

Typen machen eine schlanke Figur.<br />

Darunter: Im Alu-Behälter hinterm<br />

offenen Trichter mündet der<br />

Schlauch der Motorentlüftung


IM STUDIO I<br />

Honda Dream 50/Dream 50 R<br />

Single-Dasein: Die Dream<br />

50 R besitzt nur einen<br />

Drehzahlmesser – der<br />

reicht dafür bis 18 000<br />

Touren! Typisch R: einstellbare<br />

Federbasis an der<br />

Gabel und der einsame<br />

Killschalter links<br />

Trotz des technischen Aufwands waren bei der<br />

1998 von einigen Parallel-Importeuren für 7990 Mark<br />

angebotenen Dream 50 aber nicht mehr als 5,6 PS bei<br />

10 500/min drin. Ein bescheidenes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis also, das die kleine Honda jedoch oft davor<br />

geschützt haben dürfte, in falsche Hände zu gelangen.<br />

Sie war stets ein Fall für echte Liebhaber –<br />

wie Bernd Soffa: „Die Dream 50 hat mir schon immer<br />

gefallen. Sie wirkt auf mich ungemein harmonisch.<br />

Das Design ist absolut gelungen, der Spirit der alten<br />

Rennmaschinen kommt voll rüber. Außerdem habe<br />

ich ein Faible für so kleine Maschinen, nicht zuletzt<br />

wegen meiner eigenen Rennsport-Vergangenheit.“<br />

So musste der ehemalige Racer natürlich unbedingt<br />

mitbieten, als Honda Deutschland 2004 einige<br />

wenige der limitierten Dream 50 R offerierte – zunächst<br />

ohne exakte Preisangabe. Als Soffa die rare<br />

Rennversion schließlich bei einem Vertragshändler<br />

abholen konnte, wechselten rund 5500 Euro den Besitzer.<br />

Gut angelegtes Geld. Nicht, weil die R-Variante<br />

heute teurer gehandelt wird. Sondern wegen der von<br />

Hondas Racing-Abteilung HRC deutlich angeschärften<br />

Technik. Die Dream 50 R basiert zwar auf dem<br />

sieben Jahre zuvor präsentierten Jubiläumsmodell,<br />

weist aber einige tiefgreifende Änderungen auf.<br />

Schärfere Nockenwellen, strammere Ventilfedern, ein<br />

höher verdichtender Kolben, die erleichterte Kurbelwelle<br />

sowie eine ebenfalls schlankere Lichtmaschine<br />

verhelfen dem Motor zusammen mit dem über einen<br />

offenen Trichter ansaugenden Vergaser mit 20er-<br />

Querschnitt zu sieben PS bei 13 500 Touren. Mit sechs<br />

enger gestuften Gängen statt deren fünf beim Straßenmodell<br />

bringt der winzige Vierventiler zudem die<br />

Leistung besser auf die Straße.<br />

Das gewährleisten ebenso die straffer abgestimmte<br />

Showa-Gabel und satter dämpfende Federbeine,<br />

jeweils mit einstellbarer Federbasis. Die Auspuffanlage<br />

der R trägt einen Lack in Schwarzmatt, dazu sind<br />

Krümmer und Schalldämpfer hier einteilig ausgeführt.<br />

Weiterhin verzichtet die Dream 50 R auf Seitendeckel<br />

und Kickstarter, auch spart der vordere<br />

Kotflügel aus poliertem Aluminium im Vergleich zum<br />

stählernen des Straßenmodells ein paar Gramm ein.<br />

Beim Schiebestart hat Soffa trotz Jockey-Figur mit<br />

den 78 Kilogramm jedenfalls keine Probleme, wenn<br />

er mit seiner zweiten, modifizierten Dream 50 R bei<br />

ausgewählten Renn- und Demonstrationsläufen antritt.<br />

Sein Sportgerät dreht dank Änderungen am<br />

Vergaser und einem Zwei-in-eins-Auspuff willig bis<br />

15 500 Touren – ganz schön viel für knapp zehn PS!<br />

Ebenfalls ganz schön viel hat man ihm schon für<br />

eine seiner kleinen Hondas geboten. Allerdings vergeblich,<br />

eine Trennung von seinen Traum-Maschinen<br />

kommt für Bernd Soffa nicht infrage. Selbst dann<br />

nicht, wenn bei Kaufinteressenten auch in Sachen<br />

Preis alle Hemmschwellen fallen sollten. ◻<br />

26 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Schön, schöner, Dream 50 – Bernd Soffa war<br />

Hondas Traum-Maschinen vom ersten Augenblick<br />

an verfallen. Weil sie den Geist der alten<br />

Renner perfekt in die Gegenwart transportieren<br />

Honda Dream 50/R*<br />

MOTOR: Luftgekühlter Einzylinder-<br />

Viertaktmotor, vier Ventile pro Zylinder,<br />

Bohrung 40 mm, Hub 39,6 mm, 49 cm³,<br />

Verdichtung 10:1 (11,7:1), 5,6 PS bei<br />

10 500/min (7 PS bei 13 500/min),<br />

Schiebervergaser, Ø 16 mm (20 mm),<br />

Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe<br />

(Sechsganggetriebe), Kettenantrieb<br />

FAHRWERK: Einschleifenrahmen aus<br />

Stahlrohr, unten offen, Telegabel, Ø 27 mm,<br />

Zweiarmschwinge mit zwei Federbeinen,<br />

Scheibenbremse vorn, Ø 240 mm, Scheibenbremse<br />

hinten, Ø 190 mm, Gewicht<br />

vollgetankt 88 kg (78 kg), Tankinhalt 6,2 l<br />

* Werte in Klammern: Honda Dream 50 R


<strong>MOTORRAD</strong> 3/1981<br />

Weniger Gewicht, weniger Benzinverbrauch<br />

– Yamaha spielt bei der Markteinführung der<br />

neuen XJ 550 die Öko-Karte. Und zwar in Gestalt<br />

eines „YICS“ genannten Systems, das nicht nur<br />

im Brennraum für Wirbel sorgen soll.<br />

Die Yamaha XJ 550 wog schlanke 204<br />

Kilogramm und war 1981 für 6168 Mark zu haben<br />

Leicht-Athlet<br />

Nachdem Kawasaki der erfolgreichen Z 500 zum Modelljahr<br />

1981 ein Schnapsglas mehr Hubraum spendiert hatte, schickte<br />

auch Yamaha die brandneue XJ 550 mit dem „krummen“ Hubraum<br />

ins Rennen um Marktanteile in der Mittelklasse. Beim ersten Test<br />

unter winterlichen Bedingungen spielte für Autor Rainer H. Brinks<br />

der damals noch ungewöhnliche Hubraumzuschlag jedoch nur eine<br />

untergeordnete Rolle, zumal der tatsächliche Hubraum „nur“ 529<br />

cm³ betrug. Stattdessen widmete er sich gleich zu Beginn des Tests<br />

ausführlich dem YICS (Yamaha Induction Control System), mit dem<br />

die XJ 550 als erste Yamaha auf Kundenfang ging. Dabei handelt<br />

es sich um ein wartungsfreies System, das im Prinzip nur aus einem<br />

zusätzlichen (Neben-)Einlasskanal in alle vier Zylinder besteht, der<br />

82<br />

85 67<br />

Was uns 1981 noch bewegte<br />

77<br />

71<br />

Für Motorradfahrer begann das Jahr 1981<br />

mit einer erfreulichen Nachricht. Nicht<br />

nur wegen der neuen Yamaha XJ 550, die<br />

die Mittelklasse um eine weitere attraktive<br />

Alternative bereicherte, sondern<br />

wegen der deutlichen Reduzierung der<br />

Versicherungsprämien in der Klasse bis<br />

50 PS, die dadurch viel populärer wurde.<br />

20. Januar Auf der weltpolitischen<br />

Bühne gibt Ronald Reagan bei der<br />

Amtseinführung seine offizielle Premiere<br />

als 40. Präsident der USA. Zur gleichen<br />

Zeit werden in Teheran nach 444 Tagen<br />

Geiselhaft die 52 inhaftierten Angehörigen<br />

der US-Botschaft nach Zahlung eines<br />

Lösegelds freigelassen.<br />

30. März John Hinckley schießt in<br />

Washington auf Ronald Reagan, der mit<br />

leichten Verletzungen davonkommt.<br />

12. April<br />

Jungfernflug des NASA-Space Shuttles.<br />

Nach dem Start in Cape Canaveral landet<br />

die „Columbia“ zwei Tage später auf<br />

einem Salzsee in Kalifornien.<br />

28 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


aufgrund seiner Anordnung das einströmende<br />

Gemisch besser verwirbelt und somit für eine<br />

effektivere Verbrennung sorgen soll. Mit einem<br />

Schnittverbrauch von 5,4 Litern Super erwies<br />

sich die XJ 550 tatsächlich als genügsam.<br />

Weshalb trotz des nur 15,2 Liter fassenden<br />

Tanks ein beachtlicher Aktionsradius möglich<br />

war. Mit vollem Spritbehälter brachte die neue<br />

Yamaha nur 204 Kilogramm auf die Waage und<br />

war damit 1981 die leichteste Vierzylindermaschine<br />

auf dem deutschen Markt. Und das,<br />

obwohl ihr MOTOR KONSTRUKTIV ENG MIT<br />

DER XJ 650 VERWANDT WAR. Wie die<br />

größere, im Jahr zuvor gestartete Schwester<br />

kennzeichnete auch die 550er ein schmal<br />

bauender Reihen-Vierzylinder, weil Anlasser und<br />

Lichtmaschine hinter der Zylinderbank positioniert<br />

wurden. Kompakter als bei der 27 Kilo<br />

schwereren Kardan-Schwester waren bei der<br />

XJ 550 außerdem Lenker, Sitzbank und die<br />

Fußrasten angeordnet. Dank des kürzeren Tanks<br />

sitzt man auf ihr aufrechter und bequemer, wie<br />

der Autor anerkennend bemerkte. Viel Lob<br />

zollte er auch dem für den deutschen Markt<br />

mittels zahmerer Steuerzeiten von 56 auf 50 PS<br />

bei 9000/min gedrosselten Motor. Der lieferte<br />

im Test sein höchstes Drehmoment bei 7500<br />

Touren und überzeugte Brinks zudem mit<br />

seinem „günstigen Drehmomentverlauf für<br />

einen Vierzylinder dieser Größe“ und der<br />

willigen Drehfreude bis zum Beginn des roten<br />

Bereichs bei 10 000/min.<br />

Die enge Verwandtschaft zur 650er<br />

beschränkte sich nicht nur auf den Antrieb,<br />

sondern zeigte sich auch beim Fahrgestell. Mit<br />

kürzerem Radstand und Nachlauf wurde der<br />

Doppelschleifenrahmen zwar auf mehr Handlichkeit<br />

getrimmt, dank der straff gedämpften<br />

Gabel und Federbeine der 650er attestierte der<br />

Tester aber auch der ausge sprochen leichtfüßigen<br />

550er einen „stabilen Geradeauslauf“.<br />

Zumindest im Neuzustand. Bei der 550er kamen<br />

aus Kostengründen nämlich nur billige Kunststoffbuchsen<br />

als Schwingen lagerung zum<br />

Einsatz. Weniger Geiz legte Yamaha bei den<br />

Stoppern an den Tag, denn die Doppelscheibenbremse<br />

vorn war identisch mit jener der 650er.<br />

Im Gegensatz zur großen Schwester besaß die 550er jedoch ein gut<br />

abgestuftes und exakt sowie „über extrem kurze Wege“ schaltbares<br />

Sechsgang getriebe. Trotz winterlicher Kälte rannte die getestete<br />

XJ 550 lang liegend mit beachtlichen 182 km/h durch die Lichtschranke,<br />

das Landstraßen-Limit war nach 5,7 Sekunden erreicht.<br />

Was Brinks ebenso gefiel wie die ruhig und exakt anzeigenden<br />

Reklame<br />

Schon ein wenig skurril, diese Anzeige von Suzuki. Denn<br />

einem Händler, der sich nur hinterm wärmenden Ofen versteckt,<br />

hätten die Kunden einfach die kalte Schulter gezeigt.<br />

Instrumente sowie die perfekt bedienbaren Lenkerarmaturen. Den<br />

insgesamt sehr positiven Eindruck der Neuerscheinung konnten<br />

selbst die „spürbaren Vibrationen“ nicht wirklich erschüttern.<br />

Weshalb der Autor am Ende nicht anders konnte, als der XJ 550 eine<br />

glänzende Zukunft zu bescheinigen: „Bis jetzt hatte Yamaha in der<br />

Mittelklasse nichts Zugkräftiges zu bieten. Aber jetzt.“<br />

◻<br />

6. Oktober Ermordung des ägyptischen<br />

Staatspräsidenten und Friedens-<br />

84<br />

82 80 68<br />

nobelpreisträgers Anwar as-Sadat bei<br />

82<br />

13. Mai Attentat auf Papst Johannes<br />

Paul II. auf dem Petersplatz von Rom.<br />

Der Türke Mehmet Ali Agca schießt dem<br />

Papst in den Unterleib, fügt ihm dadurch<br />

lebensgefährliche Verletzungen zu.<br />

25. August Der US-Seuchenschutz<br />

berichtet erstmals über eine Immunschwächekrankheit<br />

namens AIDS.<br />

www.motorrad-classic.de<br />

einer Militärparade in Kairo.<br />

13. Dezember Ministerpräsident<br />

und Parteichef General Wojciech<br />

Jaruzelski verhängt das Kriegsrecht über<br />

Polen und verbietet die Solidarnosc.<br />

Musik Eine kleine Silberscheibe<br />

digitalisiert den Musikmarkt: Die ersten<br />

CD-Player kommen in den Handel. Deren<br />

hervorragende Tonqualität verhilft der<br />

Compact Disc rasch zum Durchbruch.<br />

Das erfolgreichste Album erscheint noch<br />

auf Vinyl: „Die Hitparade der Schlümpfe“<br />

steht insgesamt elf Wochen auf Platz eins.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 29


SZENE I<br />

30 Jahre Supersportler<br />

Und jetzt mit<br />

H-Kennzeic<br />

Nichts kommt von ungefähr,<br />

alles hat eine Vorgeschichte.<br />

Sogar Motorräder,<br />

und erst recht jene<br />

beiden Topmodelle, die der 1984er-IFMA<br />

ihre bis heute gültige Bedeutung verliehen.<br />

Zwei 750er, Suzuki GSX-R und Yamaha<br />

FZ, so radikal gedacht wie selten zuvor<br />

und so heiß diskutiert wie zuletzt Hondas<br />

CB 750. Beide kamen im Folgejahr auf den<br />

Markt, beide waren, auf durchaus unterschiedliche<br />

Weise, eine Verbeugung vor<br />

den Kunden: Okay, wir haben verstanden,<br />

ihr wollt jetzt wirklich Sport, ihr wollt<br />

wirklich neue Ideen, ihr wollt echt Hightech.<br />

Und beide waren Resultate einer<br />

handfesten Absatzkrise: Nach satten zwei<br />

Jahrzehnten hatte sich der Motorradboom<br />

in Nordamerika und Europa festgefahren,<br />

die Leute kauften nicht mehr blind, was in<br />

Fernost vom Band fiel, sie glaubten nicht<br />

mehr jeden Werbespruch.<br />

Genau bis in die Hochglanzprospekte<br />

reichte damals der Sportsgeist vieler japa-<br />

30 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


hen...<br />

Zum 100. Geburtstag des Motorrads vor 30<br />

Jahren kamen die schönsten Geschenke aus<br />

Japan: Suzukis GSX-R 750, aber auch Yamahas<br />

FZ 750 definierten das Thema Sport ziemlich<br />

neu – und traten eine Entwicklungslawine los.<br />

Von Fred Siemer; Fotos: Hartmann, Archiv<br />

nischer Maschinen, vor allem der Flaggschiffe:<br />

Wer CB, GPZ, GSX oder FJ, allesamt<br />

mit fetten 1100ern bestückt, nämlich<br />

auf dem Nürburgring oder auch nur bei<br />

einer schnellen Landstraßenrunde ernsthaft<br />

prüfte, der trat schnell die Flucht zum<br />

Zubehörlieferanten oder gar zum Fahrwerksbauer<br />

an. Fritz W. Egli, Colin Seeley,<br />

Les Harris, die Gebrüder Rickman, Roland<br />

Eckert, Bimota und wie sie alle heißen –<br />

erst die Spezialisten schufen Rohrgeflechte,<br />

die mit der gebotenen Leistung japanischer<br />

Vierzylinder fertig wurden und<br />

auch Mehr-PS durch ordentliches Tuning<br />

noch wegsteckten. Wieso? Weil diese Leute<br />

genau das taten, was die großen Her steller<br />

nur propagierten: Sie schickten ihre Fahrwerke<br />

in echte, harte Rennen und boten<br />

sie erst danach zum Kauf an.<br />

Die Rahmen im Straßenrennsport besaßen<br />

nur noch wenig bis gar keine Ähnlichkeit<br />

mit der weit ausholenden stählernen<br />

Doppelschleife. Zunehmend folgten<br />

sie der simplen Logik, Steuerkopf und<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 31


SZENE I<br />

30 Jahre Supersportler<br />

1985:<br />

Suzuki GSX-R 750<br />

So sahen Siegermaschinen aus, und so schaffen<br />

sie ihr Traumgewicht: Ganze 10,7 Kilo wiegt der<br />

Alu-Rahmen, der Motor bringt es auf 64, die Vierin-eins-Auspuffanlage<br />

auf 7,8. Davon hatten die<br />

Fans lange geträumt. Viel zu lange<br />

Die GSX-R 400 nahm Design und Rahmen der 750er vorweg. Schon<br />

Anfang 1984 ging sie in Japan sehr erfolgreich auf Kundenfang<br />

Ende 1983 präsentierte Tuningpapst Pops Yoshimura seine straßentaugliche<br />

GSX 8<strong>02</strong> R, als Renner auch mit 750 cm³ im Angebot


Schwingenlagerung möglichst direkt mittels<br />

einer leichten, dennoch steifen Konstruktion<br />

zu verbinden. Die einen – Bimota<br />

etwa bereits seit den späten 70er-Jahren in<br />

der SB 1 – taten dies mit einer eleganten<br />

Gitterrohrstruktur aus geraden Stahlrohren,<br />

andere – zum Beispiel Kawasaki<br />

um 1982 beim erfolgreichen 1000er-Langstreckenrenner<br />

– mit einer hinten flach<br />

gehaltenen Doppelschleife aus Rechteck-<br />

Aluminiumrohren. In der Straßen-WM<br />

zählte, ganz klar, das Maximum: Die größte<br />

Steifigkeit versprachen richtig ausgewachsene<br />

Profile, und deshalb setzte sich<br />

Yamahas YZR 500 – sie verhalf Kenny<br />

Roberts 1983 zum Vizetitel und Eddy Lawson<br />

ein Jahr später zum Titel – deutlich<br />

von der zuvor dominanten Honda NS 500<br />

ab: Während Letztere noch eine Alu-Doppelschleife<br />

trug, formten bei der Yamaha<br />

mächtige Alu-Profile einen ultra-verwindungssteifen<br />

Brückenrahmen, welcher<br />

den Motor in sanftem Schwung umfing.<br />

Aluminium galt als Hightech-Material,<br />

rund um seine Verarbeitung woben sich<br />

ausgewachsene Märchen. Materialspannungen<br />

konnten beim Schweißen entstehen,<br />

und genau dort würden vor allem<br />

Trieb werksschwingungen das ideale Feld<br />

für ihr zerstörerisches Werk finden. So<br />

orakelte der Stammtisch, unterstützt von<br />

konservativen Ingenieuren, die eine Zukunft<br />

höchstens im stählernen Brückenrahmen<br />

und im mittragenden Motor sahen.<br />

So was trug Kawasakis GPZ 900 von 1984,<br />

hinten dran immerhin ein Alu-Heck. Die<br />

wog vollgetankt 257 Kilogramm. Sonst<br />

war sie prima. Auf jeden Fall ehrlicher als<br />

Hondas damalige Vorzeigesportlerin, die<br />

248 Kilo schwere VF 750 F, um deren<br />

V4-Motor sich zwar silbrig schimmerndes<br />

Rechteckrohr schmiegte, aber das war<br />

nur lackierter Stahl. Die Honda musste<br />

das Anschauungsmaterial abgeben für die<br />

ab 1984 auf 750 cm³ begrenzte US-amerikanische<br />

Superbike-Serie. Besagte Meisterschaft<br />

und der in Europa und Japan popu-<br />

läre, ab 1984 ebenfalls Hubraum- limitierte<br />

Langstreckensport machten die Rennerei<br />

mit halbwegs seriennahen Motorrädern<br />

übrigens immer beliebter – und setzten<br />

die Hersteller richtig unter Druck. Jeder<br />

wollte siegträchtiges Gerät vorzeigen, jeder<br />

musste es 1984 neu erfinden.<br />

Suzuki hatte sich bis dahin nicht<br />

schlecht geschlagen, Wes Cooley fuhr mit<br />

seiner GS 1000 in der Frühphase der US-<br />

Superbike-Meisterschaft sogar zu zwei<br />

Titeln. Der Motorblock bildete dann später<br />

die Basis des legendären Langstreckenrenners<br />

XR 41, und dieses Motorrad lieferte<br />

bereits 1983 eine Vorschau auf die geplante<br />

GSX-R. Zunächst mal besaß es einen<br />

Doppelschleifenrahmen aus Alu minium-<br />

Rechteckrohr, der jenem des späteren Serienmotorrads<br />

stark ähnelte. Und zweitens<br />

veränderte Suzuki den Motorblock<br />

des 1000ers, um die Ölkapazität deutlich<br />

zu erhöhen. Eine vergrößerte Ölpumpe<br />

jagte den Schmierstoff besonders rasch<br />

durchs Motorinnere – und erhöhte somit<br />

die Kühlleistung. 1983 reichte dieses Paket<br />

für den Titel in der Langstrecken-WM. Selbigen<br />

schnappte sich im ersten 750-cm³-<br />

Jahr zwar Hondas RVF, aber weil die bereits<br />

feststehenden Weltmeister beim Bol d‘Or<br />

einen rabenschwarzen Tag erwischten,<br />

reichte es dort für die aus der XR 41 entwickelte<br />

750er-Suzuki zum prestigeträchtigen<br />

Doppelsieg. Das geschah am Sonntag,<br />

dem 16. September.<br />

Vier Tage später eröffnete die IFMA in<br />

Köln, alle Welt erblickte die GSX-R – und<br />

kniete nieder. Sie hatten es wirklich getan<br />

und ein Superbike mit Straßenzulassung<br />

gebaut. Die Neue wirkte ihren erfolgreichen<br />

Entwicklungsträgern wie aus dem<br />

Gesicht geschnitten, und wer ein gutes Gedächtnis<br />

besaß, dem fiel Pops Yoshimura<br />

ein: Der Startuner hatte sich seit einiger<br />

Zeit Suzuki zugewendet, arbeitete eng mit<br />

der Entwicklungsabteilung zusammen<br />

und hatte Ende 1983 ein Motorrad mit<br />

Alu-Rahmen und stark verändertem GSX<br />

750-Motor angeboten. Auch als echter<br />

Renner zu haben. Name? GSX 750 R.<br />

Über 30 Jahre schaffen Distanz, Ohnmachtsanfälle<br />

löst die GSX-R 750 schon<br />

lange nicht mehr aus. Aber Respekt. Vor<br />

der Konsequenz, mit der Chefingenieur<br />

Etsuo Yokouchi seine Leute auf die Vorgaben<br />

einschwören konnte: 200 Kilogramm<br />

fahrfertig und 100 PS überschrieben sein<br />

Lastenheft. Diese Anforderungen durchdringen<br />

jedes Bauteil, von der Vorderradfelge<br />

über die Schlepphebel der Ventilsteuerung<br />

bis zur hinteren Achsaufnahme.<br />

Vier Tage nach<br />

dem Bol d‘Or sah<br />

die GSX-R das<br />

Licht der Welt<br />

Es gibt nichts, was augenfällig leichter<br />

aus- oder gar ganz wegfallen könnte. Mit<br />

einer zierlichen 400er für den japanischen<br />

Markt hatte Suzuki Anfang 1984 vorgelegt,<br />

eine Klasse höher zog man jetzt nochmals<br />

an, und genau diese Zuspitzung erklärt<br />

den umwerfenden Erfolg der GSX-R:<br />

Ausgerechnet in jener Hubraumliga, in<br />

der auf den Rennstrecken nun die Musik<br />

spielte, stellte Suzuki einen solchen Fanartikel<br />

hin. Und anders als heikle Zweitakter<br />

konnte dieses Superbike die Verbindung<br />

zum Rennzirkus auf durchaus<br />

alltagstaugliche Weise knüpfen.<br />

Um ausreichende Alltagstauglichkeit<br />

mussten Yokouchi und seine Leute wirklich<br />

kämpfen. Beim Rahmen konnten sie<br />

nicht nur auf Erfahrungen mit der GSX-R<br />

400, sondern vor allem mit der 1983 in Japan<br />

eingeführten RG 250 Gamma zurückgreifen<br />

– beim ersten Serienfahrwerk aus<br />

Leichtmetall hatte Yokouchi ebenfalls die<br />

Oberaufsicht ausgeübt. Bestimmt hat er<br />

sich vor und nach Serienanlauf intensiv<br />

mit dessen Dauerbelastbarkeit beschäftigt.<br />

Deshalb wurden dann bei der GSX-R<br />

Pionierarbeit leistete Suzuki 1983 mit der RG 250 Gamma. Sie<br />

trägt als erstes Großserienmotorrad einen Aluminium-Rahmen<br />

Sichtbar direkter als die GSX-R verknüpft 1985 die RG 500 Gamma<br />

Lenkkopf und Schwingenlager. Ihr Alu-Rahmen wiegt 9,2 Kilo


SZENE I<br />

30 Jahre Supersportler<br />

1985:<br />

Yamaha FZ 750<br />

Der Rennsport gab die Richtung vor<br />

Mit diesem Leichtmetall-Chassis trat die werksunterstützte<br />

Kawasaki KR 1000 ab 1982 in der Endurance-WM an<br />

Als ab 1985 in vielen Serien das 750er-Hubraumlimit<br />

galt, holte die RVF 750 für Honda jede Menge Titel ab


So geht modern: Der weit<br />

nach vorn geneigte Motor<br />

(Gewicht 68,5 kg) ermöglicht<br />

gerade Ansaugwege<br />

und sorgt für eine günstige<br />

Schwerpunktlage – die FZ<br />

ist über raschend handlich<br />

Schwungvoll umrundet der hinten flach gehaltene Rahmen die Vergaserbatterie<br />

und das große Luftfiltergehäuse. Er wiegt – weil stählern – leider satte 20 Kilo<br />

750 nicht nur das Steuerkopfrohr mitsamt<br />

einigen Rohransätzen, sondern auch die<br />

Rahmenteile im Bereich der Schwingenlagerung<br />

gegossen. Das vermied komplizierte<br />

und vor allem spannungsträchtige<br />

Schweißarbeiten. Zum Motor: 100 PS aus<br />

750 cm³ Hubraum zu holen, galt Anfang<br />

der 80er-Jahre bereits als leichte Aufgabe.<br />

Schwieriger war, ein derart potentes Triebwerk<br />

standfest (geschafft) und umgänglich<br />

(beinahe geschafft) zu machen. Anders als<br />

die 400er sollte die 750er aus Gewichtsgründen<br />

keine Wasserkühlung bekommen.<br />

Also erhielt sie eine zweite Ölpumpe,<br />

damit ihre strammen 5,5 Liter Öl möglichst<br />

fix durchs Triebwerk rauschen und<br />

dabei ordentlich Wärme aufnehmen. Kanäle<br />

knapp über den Brennräumen, heftiges<br />

Anspritzen der Kolbenböden, großer<br />

Ölkühler – nichts wurde ausgelassen, um<br />

die Öltemperatur auch bei hohen Dauerbelastungen<br />

im Rahmen zu halten. Ergebnis?<br />

Während der Vorgängermotor aus<br />

der GSX 750 bei anhaltendem Tempo 200<br />

sein Schmiermittel auf 160 Grad aufheizt,<br />

lässt es die R-Variante bei 120 Grad bewenden.<br />

Mit diesem Techno-Trick mogelte sich<br />

die GSX-R noch einige Jahre höchst erfolgreich<br />

durch ihr Serien-Dasein, erst 1992<br />

trug sie dick auf und bekam auch einen<br />

Wassermantel. Den besaß der zweite<br />

84er-IFMA-Star von Anfang an, dennoch<br />

war ihm nur kurzer Ruhm beschieden.<br />

Undank ist der Welten Lohn, davon kann<br />

Yamahas FZ 750 wahrlich ein Lied singen.<br />

Sowohl Fahrwerkslayout als auch Triebwerk<br />

waren nämlich deutlich zukunftsträchtiger<br />

als bei der Suzuki. Gewicht und<br />

Styling jedoch entsprachen nicht den Anforderungen<br />

der Zeit. Bei 241 Kilo blieb<br />

die Waage stehen, als <strong>MOTORRAD</strong> den<br />

Sportler zum Test bat. Sportler? Hatten die<br />

nicht neuerdings 40 Kilo weniger Speck?<br />

Am Fahrgestell der Suzi besteht nur der<br />

Seitenständer aus Stahl, bei der FZ ist nur<br />

die Schwinge aus Aluminium. Sogar einen<br />

Hauptständer schleppt sie mit sich herum.<br />

Aber: Die Vierkant-Hauptrohre des Doppelschleifenrahmens<br />

streben, von der Seite<br />

betrachtet und ähnlich wie bei der 1983<br />

vorgestellten FJ 1100, direkt vom Steuerkopf<br />

zur Schwingenlagerung. Von oben<br />

gesehen wiederum laden sie sehr breit aus<br />

und umfassen das für damalige Verhältnisse<br />

riesige, über dem Zylinderkopf thronende<br />

Luftfiltergehäuse. So macht man das.<br />

Bis heute. Darunter versorgen Gleichdruckvergaser<br />

den – natürlich wasser gekühlten<br />

– Motor mit Frischgas. Sie tun es im Fallstrom,<br />

besser, leistungsgerechter, gieriger<br />

geht nicht. Bis heute.<br />

Mehr noch. Den Gaswechsel übernehmen<br />

fünf Ventile, drei für den Ein-, zwei<br />

für den Auslass. Geschickt hatte Yamaha<br />

weit vor der IFMA von diesem Arrangement<br />

berichtet, seither tobten die Diskussionen.<br />

Flugs kamen neben der ganzen<br />

Alu-Kiste noch freie Ventilquerschnitte,<br />

Öffnungszeiten, Spülverluste, zu beschleunigende<br />

Massen auf die Tagesordnung –<br />

selten ging‘s am Stammtisch so sehr ans<br />

Eingemachte. Als ab Februar 1985 die ersten<br />

Testberichte erschienen, feierten alle<br />

Yamaha-Freunde ein Fest, denn der Vierzylinder<br />

überzeugte mit einer Geschmeidigkeit,<br />

die locker ins Reich der 1000er<br />

hineinragte. Wunderbarer Antritt ab<br />

2000/min. Aber dann eine nie erlebte zornige<br />

Drehfreude bis weit über 11 000/min,<br />

wie gemalt, die Leistungskurve. Das erste<br />

Aufeinandertreffen mit der GSX-R offen­<br />

Auch dank Alu-Brückenrahmen war<br />

Yamahas YZR 500 1984 uneinholbar<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 35


SZENE I<br />

30 Jahre Supersportler<br />

barte die motorische Überlegenheit der FZ<br />

ganz klar. Trotz Mehrgewichts fast gleich<br />

gute Beschleunigung, viel besserer Durchzug,<br />

weniger Verbrauch, selber Topspeed.<br />

Sofern sich der Suzuki-Pilot aufgrund<br />

heftiger Pendelneigung seines etwas zu<br />

filigranen Alu-Geflechts überhaupt traute,<br />

den Hahn bis 230 km/h offen zu lassen.<br />

Und während der Fünfventiler stets zivilisierte<br />

Gelassenheit offenbart, kann der<br />

Vierventiler nicht verhehlen, dass er sich<br />

anstrengen muss. Nur mithilfe von Flachschiebervergasern<br />

kommt er auf seine gemessenen<br />

99 PS (Yamaha: 1<strong>02</strong>), liefert bei<br />

rennmäßiger Charakteristik bis 9000 Touren<br />

deutlich weniger Leistung ab. Doch von<br />

wegen Spiel, Satz und Sieg für Yamaha.<br />

Die FZ gewann Tests, die GSX-R machte<br />

Kasse.<br />

Natürlich stand dieser verbissene Zweikampf<br />

stets unter besonders aufmerksamer<br />

Beobachtung. Honda hatte für die<br />

Saison 1985 ebenfalls eine neue 750er<br />

angekündigt, sogar den Namen und erste<br />

Eck daten preisgegeben. Das Schlachtengetümmel<br />

der beiden größten Verfolger<br />

sowie einiger Ärger mit vorangegangenen<br />

V4-Triebwerken bewogen den Weltmarktführer<br />

zum Abwarten. Keine VFR auf der<br />

IFMA. Aber dennoch ein wenig Alu, den<br />

Rahmen der Zweitakt-Dreizylinder-Rakete<br />

NS 400 nämlich. Das wird ja beim Jubeln<br />

rund um die GSX-R regelmäßig vergessen:<br />

Supersportler entstanden vor 30 Jahren<br />

auf mehreren Baustellen. Die neuen Viertakter<br />

lehnten sich an die Superbike-<br />

Serien an, aber wer GP-Feeling anbieten<br />

wollte, der tat es zwangsläufig im Zweitakt.<br />

Als 400er durfte die NS in Japan auf<br />

Verkaufserfolg hoffen, Honda befand, das<br />

müsse auch weltweit genügen. Umgedreht<br />

wie bei Freddie Spencers Sieger maschine<br />

besitzt der Motor einen stehenden und<br />

zwei liegende Zylinder, aber just so wie der<br />

130-PS-Renner überzeugt auch die 72 PS<br />

starke Serien-NS mit guter Fahrbarkeit<br />

und herrlichem Handling. Suzuki schenkte<br />

wenig später den halben Liter ein, der<br />

drehschiebergesteuerte Square Four in<br />

der RG 500 drückte 95 PS, das ganze Ding<br />

wog auch dank Alu-Brücke nur 181 Kilo.<br />

Macht 1,9 Kilo pro PS, noch mal 0,1 weniger<br />

als bei der GSX-R. Yamaha übrigens<br />

war bereits Anfang 1984 mit der RD 500<br />

vorgeprescht. Deren 88 PS starker V4<br />

steckte allerdings in einer stählernen<br />

Doppelschleife aus Rechteckrohren, ähn-<br />

Der Brückenrahmen aus Alu-Profilen setzt sich durch<br />

1986: Suzuki GSX-R 1100<br />

Sie konnten es<br />

natürlich nicht<br />

lassen: Suzuki<br />

übertrug das<br />

erfolgreiche GSX-<br />

R-Konzept in die<br />

große Hubraumklasse.<br />

Allerdings<br />

wog die 1100er<br />

deutlich mehr als<br />

ihre Schwester<br />

1986: Honda VFR 750<br />

Das Konzept<br />

des Alu-Brückenrahmens<br />

war<br />

im erfolgreichen<br />

Werksrenner<br />

längst erprobt,<br />

auch deshalb<br />

überzeugte die<br />

Honda VFR 750<br />

aus dem Stand<br />

und lange Zeit<br />

1987: Yamaha FZR 1000<br />

Im Jahr ihres Debüts<br />

schwächelte<br />

die große Sport-<br />

Yamaha noch,<br />

aber 1989, mit<br />

reinem Brückenrahmen<br />

und bärigem<br />

Motor<br />

wurde sie endgültig<br />

zur Ikone


lich jener der FZ. Außer im Technologiefixierten<br />

Japan, da gab‘s Alu. Die ganze<br />

technische Hybris konnte natürlich das<br />

nahende Ende des Zweitakters nicht verhindern,<br />

umso verständlicher, dass diese<br />

drei Supersportler als letzte ihrer Art<br />

längst Kultstatus erlangt haben.<br />

Zurück zu den Viertaktern: Ungeachtet<br />

der Neuschöpfungen von Suzuki und<br />

Yamaha gingen auch 1985 die wichtigsten<br />

Superbike-Titel an Honda. Wie im Vorjahr<br />

schnappte sich Fred Merkel auf der RVF<br />

750 die Krone bei der AMA Superbike<br />

Championship, wie gehabt wurden Igoa/<br />

Coudray Endurance-Weltmeister, und<br />

ebenso selbstverständlich fuhr Joey Dunlop<br />

seinen vierten Formula TT-Titel für Honda<br />

ein. 125 bis 130 PS stemmte das ursprünglich<br />

mal aus der VF 750 entwickelte, aber<br />

unter anderem mit zahnradgetriebenen<br />

Nockenwellen radikalisierte V4-Triebwerk,<br />

trocken wog die RVF unter 160 Kilo. Dementsprechend<br />

machte sich leise Enttäuschung<br />

breit, als mit zwölfmonatiger Verspätung<br />

Ende 1985 die vollgetankt 230 Kilo<br />

schwere VFR 750 F erschien. Hierzulande<br />

nur in Weiß oder Blau. Ohne jede Kriegsbemalung<br />

setzte sie sich als Gentleman-<br />

Sportler von der grellen Konkurrenz ab.<br />

Doch tatsächlich bringen wie bei der RVF<br />

die berühmten Zahnradkaskaden insgesamt<br />

vier Nocken wellen in Schwung, an<br />

den Rändern der dezenten Vollverkleidung<br />

lugen die Rechteckprofile des unten<br />

offenen und seitlich am Motor vorbeigeführten<br />

Alu-Rahmens hervor. Nur vom<br />

Feinsten und bestens arrangiert, daraus<br />

konnte nur ein überlegener Sieg im MO-<br />

TORRAD-Vergleichstest resultieren.<br />

Auf den Rennstrecken jedoch drohte<br />

Ungemach, der Langstreckentitel ging<br />

1987 erstmals an die GSX-R, in der AMA-<br />

Serie rückten die Suzukis näher. Für die<br />

neu ins Leben gerufene Superbike-WM<br />

verlangte Soichiro Honda eine echte Siegmaschine,<br />

dumm nur, dass zur Homologation<br />

eine 1000er-Serie vorausgesetzt<br />

wurde. Rennen fahren mit der VFR? Ging<br />

nicht wirklich, also baute HRC (Honda Racing<br />

Corporation) einen Racer in Kleinserie<br />

(von 1988 bis 1992 insgesamt 4784<br />

Stück), der mit der RVF viel mehr zu tun<br />

hatte als mit der VFR. Und wohl deshalb<br />

von allen nicht VFR 750 R genannt wird,<br />

sondern nach dem Honda-Werkscode<br />

RC 30. Eine Universalwaffe, die aus dem<br />

Stand Superbike-WM (unter Fred Merkel),<br />

Formula TT (Carl Fogarty) und AMA-Serie<br />

(Bubba Shobert) gewann, 1989 dann auch<br />

wieder die Endurance-WM (Alex Vieira),<br />

und die endgültig zweierlei bewies: Die<br />

Diätspezialisten von Suzuki waren super,<br />

und die Yamaha-Techniker hatten recht.<br />

Zu a: Trotz Alu-Tank, Magnesium-Ventildeckeln<br />

und Titan-Pleueln wog eine RC 30<br />

vollgetankt sieben Kilo mehr als die GSX-R,<br />

nämlich 208. Zu b: Selbstverständlich besaß<br />

sie Wasserkühlung und geradlinige<br />

Ansaugwege, einen den Motor außen umfassenden<br />

Alu-Rahmen sowieso.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, tobte<br />

der technische Glaubenskrieg bald nach<br />

Erscheinen der GSX-R und FZ 750 auch in<br />

der großen Hubraumklasse. Fast eins zu<br />

eins adaptierte Suzuki 1986 das 750er-<br />

Konzept in der GSX-R 1100. Yamaha erwies<br />

sich als lernfähig und hängte im Jahr<br />

darauf den Vierzylinder-Fünfventiler der<br />

FZR 1000 gleich in einen seitlich weit ausladenden<br />

Alu-Brückenrahmen, der allerdings<br />

stählerne Unterzüge besaß und nicht<br />

wirklich überzeugte. Den Kampf auf der<br />

Waage gewann die GSX-R nur noch knapp,<br />

mit 230 zu 234 Kilo. Wieder hielt sich<br />

Honda zunächst vornehm zurück. Dann<br />

Die Honda RC 30<br />

bündelte alles,<br />

was 1988 gut und<br />

richtig war<br />

kam die CBR 1000, siegte in Vergleichstests,<br />

darf aber mit ihren 262 Kilo in dieser<br />

Geschichte nicht mitspielen. Im Schlepptau<br />

hatte sie jedoch eine 600er, die trotz<br />

Stahlrahmens nur 2<strong>01</strong> Kilo wog, mit ihren<br />

Klassenkameraden Katz und Maus spielte<br />

und – so viel wurde bald klar – ein neues<br />

Segment aufmachte. Die darf in drei<br />

Jahren H-Kennzeichen tragen und kriegt<br />

dann ihre große Classic-Geschichte.<br />

Nachsatz: 1989 ließ Yamaha die blöden<br />

Unterzüge an der FZR 1000 weg und den<br />

Motor mittragen. Jetzt hieß es beim Gewicht<br />

247 (GSX-R) zu 236 Kilo. Endlich,<br />

nach all den Jahren.<br />

◻<br />

1988: Honda VFR 750 R<br />

Zusammenfassung: Weil die Superbike-WM mindestens 1000 gebaute Einheiten verlangte, legte Honda die VFR 750 R auf,<br />

genannt RC 30. Sie vereinte den Suzuki-Leichtbau mit der Performance moderner Fahrwerks- und Motorentechnik


SZENE I<br />

25 Jahre Harley-Davidson Fat Boy<br />

Dick im<br />

Geschäft<br />

Im Jahr 1990 brachte Harley-Davidson mit der Fat Boy<br />

eine wahre Stil-Ikone. Das Urmeter aller Cruiser machte<br />

Furore – zuerst in Hollywood, danach weltweit.<br />

Text: Heinrich Prinz; Fotos: markus-jahn.com<br />

38 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6


SZENE I<br />

25 Jahre Harley-Davidson Fat Boy<br />

Schlicht und ergreifend:<br />

ausladender<br />

Lenker, Tacho und<br />

Zündschloss zwischen<br />

den Tankdeckeln<br />

positioniert<br />

Ein Terminator T-800 fackelt<br />

nicht lange, wenn es um<br />

Essenzielles geht: „Ich will<br />

deine Kleidung, deine Stiefel<br />

– und dein Motorrad.“ Natürlich bekommt<br />

er, was er verlangt, sonst gibt’s<br />

ordentlich was auf die Mütze. Die Rolle<br />

des wenig zimperlichen Androiden im<br />

1991er-Action-Spektakel „Terminator 2 –<br />

Judgment Day“ ist für immer untrennbar<br />

mit Muskelmann Arnold Schwarzenegger<br />

verbunden. Genauso wie die Harley-Davidson,<br />

nach der er im Film verlangt. Es ist<br />

nicht irgendeine. Sondern die Fat Boy.<br />

Sie gehört zur Softail-Baureihe, die<br />

sich längst etabliert hatte, als der T-800<br />

sich der Fat Boy ermächtigte. Blicken wir<br />

in den Rückspiegel: Schon 1984 nimmt<br />

die erste Softail, die FXST, Asphalt unter<br />

die Räder. Ihre Modellbezeichnung ist ein<br />

Wortspiel, das sich von ihrer speziellen Art<br />

der Hinterradführung ableitet. Der puristische<br />

Starrrahmen-Look mit den unterm<br />

Motor und Getriebe versteckten Federbeinen<br />

kommt hervorragend in der Szene an,<br />

zumal sich der neue „Evolution“-Leichtmetall-V2<br />

rasch den Ruf großer Zuverlässigkeit<br />

und Standfestigkeit erarbeitet.<br />

Tatsächlich bedeutet der Evolution-Twin<br />

einen großen Qualitätssprung im Vergleich<br />

zum Shovelhead-Vorgänger. So<br />

legte die FXST den Grundstein zu einer<br />

neuen, erfolgreichen und gern kopierten<br />

Harley-Baureihe, die sich von Beginn an<br />

auch in der Custom-Szene einer großen<br />

Beliebtheit erfreut.<br />

Diesem Softail-Urmodell folgen viele<br />

klassisch gestylte Typen. Für 1989 kreiert<br />

das Stylingteam um Chefdesigner und<br />

Gründerenkel Willie G. Davidson jedoch<br />

etwas vollkommen Neues. Das zwar unverkennbar<br />

aus Milwaukee kommt, mit<br />

seinen reduzierten Formen aber ein wenig<br />

futuristischer und wie aus dem Vollen<br />

geschnitzt wirkt. Das gilt insbesondere für<br />

die Räder, bei denen es sich – völlig gegen<br />

den von Aerodynamik und Leichtbau geprägten<br />

Zeitgeist – um zwei massive, an<br />

Front und Heck mit dicken 130er-Dunlops<br />

besohlte 16-Zoll-Scheiben handelt. Inspiriert<br />

vom Drag Race glänzen sie so silbergrau<br />

wie der Motor und der ganze Rest<br />

der Maschine. Selbst der Rahmen trägt<br />

dieses „Fine Silver Metallic“, reizvoll kontrastierend<br />

mit ein paar wohldosierten<br />

orangefarbenen Akzenten.<br />

Die Fat Boy sieht nicht nur schwer aus,<br />

mit 298 Kilo ist sie es auch. Alles, was nach<br />

Metall aussieht, besteht auch wirklich daraus.<br />

Etwa die Standrohrabdeckungen an<br />

der im Stil der Electra Glide gestalteten<br />

Gabel und deren Verkleidung hinterm<br />

nudeltopfgroßen Scheinwerfer. Den massigen<br />

Eindruck betonen darüber hinaus<br />

der ausladende Lenker, ein breiter Sattel<br />

und die großen Trittbretter. Kein Wunder,<br />

dass einem von Harleys Marketing-Mannen<br />

beim Anblick der Wuchtbrumme<br />

spontan der Name „Fat Boy“ einfällt. Willie<br />

G. testet sein „Heavy Duty“-Bike und dessen<br />

Wirkung auf die Massen bei einem<br />

Ausflug nach Daytona. Dort sind die Bike<br />

Week-Besucher begeistert, und so wird<br />

die Maschine im August 1989 als offizielles<br />

Modell für den Jahrgang 1990 präsentiert.<br />

In jenem Jahr rollen 4400 Fat Boy aus<br />

dem Werk in York, Pennsylvania. Deutsche<br />

Kunden müssen für eine Fat Boy<br />

26 950 Mark auf den Tresen legen.<br />

Auch in Hollywood hat diese Harley<br />

Eindruck hinterlassen. Der Deal für den<br />

zweiten Terminator-Streifen ist nur Formsache.<br />

Aber stilprägend. Nicht, weil die<br />

Fat Boy das Schwarzeneggersche Macho-<br />

Image so trefflich unterstreicht. Sondern,<br />

weil sie weltweit zum Vorbild einer völlig<br />

neuen Motorradgattung namens Cruiser<br />

avanciert. Nachdem Arnies wilder Ritt<br />

über die Leinwände geflimmert ist, setzt<br />

überall ein regelrechter Run auf das inzwischen<br />

konventionell lackierte Bike<br />

ein. In den 1990er-Jahren führt die Kult-<br />

Harley mit schöner Regelmäßigkeit die<br />

Hitliste der meistverkauften Milwaukee-<br />

Irons an. Weshalb Harley fortan dem Fat<br />

Boy-Look treu bleibt. Seit dem Jahr 2000<br />

rollen Fat Boys mit neuem, steiferem<br />

Rahmen und dem ersten Twin Cam-Motor<br />

mit je zwei Nocken- und Ausgleichswellen<br />

vom Band. Später kommen ABS,<br />

ein Sechsganggetriebe und das aktive<br />

Auspuffsystem hinzu, während Hubraum<br />

und Leistung stetig zulegen, aktuell auf<br />

18<strong>01</strong> cm 3 und 92 PS.<br />

Keines der Nachfolgemodelle kommt<br />

jedoch an die Geradlinigkeit des komplett<br />

in Silber getünchten Fat Boy-Urmodells<br />

von 1990 heran, in der Szene auch als<br />

40 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


DATEN<br />

Schwermetall: Die verchromten Hüllrohre<br />

an der Gabel hat die Fat Boy<br />

von der Electra Glide übernommen<br />

Stilbildend: Fette Vorderreifen auf<br />

massiven Scheibenrädern sah man<br />

später auch bei japanischen Cruisern<br />

Harley-Davidson<br />

Fat Boy (Mod. 1990)<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-<br />

V-Motor, Zylinderwinkel 45 Grad, eine unten<br />

liegende Nockenwelle, zwei Ventile pro<br />

Zylinder, über Stoßstangen und Kipphebel<br />

be tätigt, hydraulischer Ventilspielausgleich,<br />

Bohrung x Hub 88,8 x 108 mm, Hubraum<br />

1338 cm³, Verdichtung 8,5:1, Leistung 45 PS<br />

bei 4800/min, max. 83 Nm bei 2800/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Fünfganggetriebe, Zahnriemen<br />

Fahrwerk: Doppelschleifen-Rohrrahmen<br />

aus Stahl, Telegabel vorn, Ø 42 mm, Dreieckschwinge<br />

mit zwei untenliegenden Federbeinen,<br />

Alu-Scheibenräder, Reifen vorn und<br />

hinten MT90B16 oder 130/90-16, Scheibenbremse<br />

vorn und hinten, Ø 292 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1588 mm,<br />

Gewicht vollgetankt 298 kg, Tankinhalt 15,9 l<br />

Höchstgeschwindigkeit: 148 km/h<br />

Die Fat Boy wurde zum<br />

Vorbild einer völlig<br />

neuen Motorradgattung<br />

– dem Cruiser<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 41


SZENE I<br />

25 Jahre Harley-Davidson Fat Boy<br />

Neue Emissionsbestimmungen<br />

drückten die Leistung<br />

des Evo-<br />

Twins speziell bei<br />

der ersten Fat Boy<br />

auf magere 45 PS<br />

„Grey Ghost“ bekannt. Noch heute erfreut<br />

so eine 1990er mit ihrem gusseisernen<br />

Charme. Sie lebt und bebt nicht nur im<br />

Leerlauf. Schließlich ist ihr 1338 cm 3 großer<br />

45-Grad-V2 starr mit dem Rahmen<br />

verbunden, und wenn bei 4800/min 45<br />

Pferde galoppieren, legen die dicken Kolben<br />

beachtliche 17,3 Meter pro Sekunde<br />

zurück. Zeitgenössische Japan-Modelle<br />

leisten locker mehr als das Doppelte – und<br />

wiegen dabei gute 80 Kilo weniger!<br />

Egal, 148 km/h mussten damals reichen.<br />

Dafür schüttelt die Fat Boy bereits<br />

bei 2000/min locker 83 Newtonmeter aus<br />

dem Ärmel. <strong>MOTORRAD</strong>-Redakteur Werner<br />

Enzmann attestierte ihr in Ausgabe<br />

22/1989 zudem ein „erstaunlich gutes<br />

Handling“ und, passend zur unübersehbaren<br />

Körperfülle, eine ausgesprochen entschleunigende<br />

Wirkung: „Sie zeigt dem<br />

Fahrer, dass man Zeit nicht gewinnt, indem<br />

man ihr hinterher rennt, sondern indem<br />

man sie sich nimmt.“ Apropos nehmen:<br />

Wer sich heute für eine 1990er-Fat Boy interessiert,<br />

braucht Geduld. Und ein dickes<br />

Portemonnaie.<br />

Vor allem, wenn es so ein schönes<br />

Exemplar im Originalzustand sein soll<br />

wie unser Fotomodell, das uns die Harley<br />

Factory Frankfurt zur Verfügung gestellt<br />

hat. Dafür muss man zwischen 15 000 und<br />

17 000 Euro lockermachen. Und lange suchen,<br />

da nahezu alle Maschinen von ihren<br />

42 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Willkommen im Club!<br />

Das <strong>MOTORRAD</strong> Classic-Testpaket für nur 11,20 €:<br />

3 Ausgaben <strong>MOTORRAD</strong> Classic frei Haus<br />

mit 35 % Preisvorteil<br />

+ Clubmitgliedschaft für 3 Monate<br />

+ Willkommensgeschenk<br />

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IHRE VORTEILE: p 3 x <strong>MOTORRAD</strong> Classic pünktlich<br />

frei Haus p 35 % Preisvorteil gegenüber Kioskpreis p BALLISTOL Pflegeset<br />

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Mitglied im <strong>MOTORRAD</strong>-HELDEN-Club p voller Zugriff auf exklusive Inhalte<br />

und Angebote im geschlossenen Bereich von www.motorrad-helden.de<br />

Club-Partner:<br />

Name:<br />

Mitgliedsnummer:<br />

Max Mustermann<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 2 3<br />

2<strong>01</strong>5<br />

Besitzern mehr oder minder stark modifiziert<br />

wurden. Die gute Nachricht: Etliche<br />

Umbauten sind reversibel, viele Originalteile<br />

außerdem immer noch problemlos<br />

verfügbar. Wo wir schon bei Originalen<br />

sind: Jene Harley, die 1991 zu Filmruhm<br />

gelangte, kann man im Arnold Schwarzenegger-Museum<br />

im österreichischen<br />

Thal besichtigen. Terminator-Fans reisen<br />

natürlich ganz stilecht an, relaxt und<br />

machomäßig – auf einer Fat Boy! ◻<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 7<strong>01</strong>62 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid,<br />

Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp<br />

(Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Ja, ich möchte <strong>MOTORRAD</strong> Classic im Probeabo testen Bestell-Nr. 1332745<br />

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3 Monate automatisch Clubmitglied bei den <strong>MOTORRAD</strong>-HELDEN. Falls ich nach dem Test keine weiteren<br />

Hefte wünsche, sage ich sofort nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Andernfalls erhalte ich das Magazin weiterhin<br />

bis zur jederzeit mög lichen Kün digung frei Haus zum Jahresvorzugspreis von nur 53,50 € (A: 60,– €;<br />

CH: 98,50 SFr. **weitere Auslandspreise auf Anfrage) für 10 Ausgaben und bin weiterhin Miglied im <strong>MOTORRAD</strong>-<br />

HELDEN-Club. Wenn ich per Bank einzug bezahle, erhalte ich eine zusätzliche GRATIS-Ausgabe.<br />

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KG Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

Ein verständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

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wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />

dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1<br />

Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>MOTORRAD</strong> Classic<br />

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SZENE I<br />

Black Douglas Sterling<br />

Meine<br />

neue Alte<br />

Wer mit seiner Alten nicht mehr zufrieden ist, strebt nach einer Neuen.<br />

Doch die soll alt aussehen, ganz alt. Unmöglich? Keineswegs. Der Hersteller<br />

Black Douglas produziert neue Bikes im Look der 1920er-Jahre.<br />

Text: Alan Cathcart und Gerhard Eirich; Fotos: Remi Dargegen<br />

44 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6<br />

www.motorrad-classic.de


Das Typenschild verrät das Baujahr,<br />

der kleine Tacho reicht bis<br />

zu optimistischen 120 Meilen/h<br />

Schirmherrschaft inklusive: Das<br />

Utensil entlarvt den britischen<br />

Entwickler der Italienerin<br />

Die Trapezgabel versteckt sich<br />

hinter den antik wirkenden<br />

Scheinwerfer und Hupe<br />

Wer eine Sammlung<br />

von 35 Motorrädern<br />

besitzt, sollte glücklich<br />

und zufrieden<br />

sein und für jeden Bedarf ein Bike sein<br />

Eigen nennen. Sollte man meinen. Aber<br />

es kann auch den einfachen Wunsch nach<br />

einem 36. Motorrad wecken, einem ganz<br />

anderen Bike, das nicht stark, nicht schnell,<br />

nicht mal perfekt sein muss, sondern einfach<br />

nur den Kick und die Emo tionen vermitteln<br />

soll, die keines der anderen Zweiräder<br />

vermitteln kann. Und seien dies,<br />

wie im Falle des italienischen Unternehmers<br />

Fabio Cardoni, solche Kaliber wie<br />

KTM 1290 Super Duke, MV Agusta 1098<br />

Brutale oder Norton Commando.<br />

Geld spielte erst mal keine Rolle, das<br />

Unternehmen erwirtschaftet mit der Herstellung<br />

von industriellem Gartenbau­<br />

Zubehör genug davon. Hilfe bei der Erfüllung<br />

seines Wunsches versprach sich<br />

Cardoni von einem Bekannten in England<br />

namens Benny Thomas, der dort unter<br />

dem Firmennamen Boneshaker Choppers<br />

hochkarätige Custombikes nach Kundenwünschen<br />

baut. Die Vorgabe lautete<br />

schlicht: Bau mir drei Motorräder, die toll<br />

aussehen und schon bei Bummeltempo<br />

ein einzigartiges Fahrgefühl vermitteln.<br />

Retro-Bikes erregen Aufsehen<br />

Benny baute, und heraus kamen drei ganz<br />

unterschiedliche Konzepte: Die Mark 1<br />

Sterling rollte im Vintage-Flat Tank-Styling<br />

daher und wurde von einem Nachbau<br />

des 125er-Honda-Einzylinders angetrieben.<br />

Nett, aber irgendwie nicht harmonisch<br />

in ihren Proportionen. Version zwei<br />

überraschte im Stil eines Trial-Motorrads<br />

der 1960er-Jahre, angetrieben von einem<br />

in Lizenz in China (von Zongshen) nachgebauten<br />

Honda-Motor mit 230 cm³. Dieser<br />

sorgt auch im dritten, hier gezeigten<br />

Retro-Klassiker für Vortrieb.<br />

Cardoni wollte die Bikes in Italien<br />

haben, um sie ausgiebig zu fahren und zu<br />

testen, welche ihm am meisten Spaß bringen<br />

würde. Den hatte er durchaus mit allen<br />

dreien, den allermeisten Spaß vermittelte<br />

jedoch die dritte Version, und weil er<br />

ständig von begeisterten Motorradfahrern<br />

angesprochen wurde, wo man solch ein<br />

Bike kaufen könne, kam der Geschäftsmann<br />

ins Grübeln. Warum nicht eine Kleinserie<br />

auflegen und das Bike in Serie produzieren?<br />

Fünf Prototypen mit unterschiedlicher<br />

Rahmendimensionierung später<br />

standen die Maße für das Chassis fest.<br />

Auf Hinterradfederung verzichtete man<br />

großzügig, auf nicht standesgemäße Verwendung<br />

von Kunststoffteilen erst recht.<br />

Zur authentischen Ausstattung gehören<br />

auch solche Dinge wie der große Scheinwerfer,<br />

der früher mal als Blech-Fischdose<br />

gedient haben könnte, eine standesgemäße<br />

Hupe und ein Schirmhalter nebst<br />

dazu passendem Schirm. Englische Konstrukteure<br />

denken an so etwas.<br />

Nach drei Jahren Tüfteln, Verbessern<br />

und Perfektionieren war man schließlich<br />

im März 2<strong>01</strong>5 so weit, die Homologationsprüfung<br />

beim deutschen TÜV zu riskieren.<br />

Der strengen deutschen Prüfung unterzog<br />

man sich bewusst, um Kritikern<br />

sowie eventuellen Vorwürfen der Marke<br />

„lieblos zusammengedengelte Retro-Kiste“<br />

den Wind aus den Segeln zu nehmen.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 45


SZENE I<br />

Black Douglas Sterling<br />

Nach erfolgreicher Abnahme steht die<br />

250er nun mit zwei Jahren Garantie für<br />

9200 Euro zum Kauf bereit, eine bereits<br />

geplante 125er soll gar für „nur“ 8550<br />

Euro angeboten werden. Im Vergleich<br />

zu manch überteuerter Custombike-Konkurrenz<br />

durchaus okay, die anvisierte<br />

Produktion von 100 Exemplaren pro Jahr<br />

könnte realistisch sein.<br />

Die ersten 15 Bikes wurden bereits<br />

ausgeliefert, allesamt Unikate, denn angesichts<br />

von über 20 Lackvarianten und<br />

einer riesigen Auswahl an Lenkern, Tanks<br />

(das lang gestreckte, eckige Spritbehältnis<br />

bunkert nur neun Liter Benzin) und Anbauteilen<br />

dürfte sich kaum je ein Bike<br />

wieder holen. Schön ist sie ja zweifellos,<br />

die zum Großteil glänzend schwarz pulverbeschichtete<br />

Sterling. Hebel und Federn<br />

sind vernickelt.<br />

Wie viel Spaß macht sie denn nun<br />

beim Fahren? Das Platznehmen auf dem<br />

860 Millimeter hohen, handgemachten<br />

Ledersattel verlangt nach nicht allzu kurzen<br />

Haxen. Die Zündung einschalten (ein<br />

Griff nach links hinter das Bein), per E-<br />

Starter wird der Euro-3-konforme Vergasermotor<br />

zum Leben erweckt. Wer lieber<br />

standesgemäß kicken will – bitteschön.<br />

Abschalten und genießen<br />

Der gut 14 PS starke Single reißt erwartungsgemäß<br />

keine Bäume aus, aber darum<br />

ging es von Anfang an nicht. Stattdessen<br />

blubbert das Motörchen wohlig<br />

vor sich hin, am breiten Lenker hat der<br />

Fahrer die Black Douglas gut und bequem<br />

im Griff, ja sogar die Springergabel vorn<br />

vermittelt ausreichend Komfort. Das starre<br />

Heck kann in dieser Hinsicht nichts bieten.<br />

Die beiden kümmerlichen Trommelbremsen<br />

liefern auch mehr schlecht als<br />

recht so etwas wie Verzögerung, also<br />

besser vorausschauend fahren, das tolle<br />

Handling (trotz riesiger 21-Zoll-Räder) des<br />

trocken unter 100 Kilogramm leichten<br />

Schein- Oldies genießen und einfach abschalten<br />

und entspannen.<br />

Genau das war ja auch die ursprüngliche<br />

Intention von Fabio Cardoni. Manchmal<br />

ist halt doch erst das 36. Motorrad das<br />

richtige.<br />

◻<br />

Die Räumlichkeiten der Black Douglas-<br />

Schmiede üben sich angesichts der<br />

Stückzahlen noch in Bescheidenheit<br />

Manchmal braucht es ein „altes“ Motorrad<br />

um den Fahrspaß ganz neu zu erleben<br />

DATEN<br />

Black Douglas Sterling<br />

Motor: Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor,<br />

eine obenliegende, kettengetriebene<br />

Nockenwelle, Kipphebel, zwei Ventile, Bohrung<br />

x Hub 67 x 65 mm, Verdichtung 8,7:1,<br />

Hubraum 229 cm³, Leistung 14,3 PS bei<br />

6000/min, E- und Kickstarter, Euro 3<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Fünfganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Stahlrohrrahmen, mittragender<br />

Motor, Trapezgabel mit Alotech-Dämpfer<br />

vorn, starre Hinterradführung, Speichenräder,<br />

Reifen vorn und hinten 3.00 x 21,<br />

180-mm-Trommelbremse vorn,<br />

170-mm-Trommelbremse hinten<br />

Maße und Gewichte:Radstand<br />

1500 mm, Leergewicht mit Öl,<br />

ohne Benzin 98 kg, Tankinhalt<br />

9 Liter<br />

Fahrleistung: Höchstgeschwindigkeit<br />

117 km/h<br />

Preis ohne MwSt.: 9200 Euro<br />

www.theblackdouglas.co.uk<br />

46 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6


Name:<br />

GESCHENKABO<br />

Verschenken Sie <strong>MOTORRAD</strong> Classic<br />

in der edlen Geschenkbox zusammen mit<br />

dem Gratis-Extra Ihrer Wahl<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 7<strong>01</strong>62 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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Die exklusive Geschenkbox macht das Schenken für<br />

Sie jetzt noch einfacher: Sie enthält die aktuelle Ausgabe<br />

von <strong>MOTORRAD</strong> Classic und das von Ihnen ausgesuchte<br />

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2<strong>01</strong>6<br />

Mitgliedsnummer:<br />

Max Mustermann<br />

1 2 3 4 56 7 8 91 2 3<br />

Ja, ich möchte <strong>MOTORRAD</strong> Classic verschenken Best.-Nr. 1383285 Ich bezahle per Bankeinzug<br />

IBAN<br />

Senden Sie dem Beschenkten die nächsten 10 Ausgaben von <strong>MOTORRAD</strong> Classic frei Haus für nur 53,50 € (A: 60,– €;<br />

CH: 98,50 SFr.; weitere Auslandspreise auf Anfrage) zu. GRATIS dazu erhalte ich die edle Geschenkbox inklusive dem<br />

Extra meiner Wahl wie angekreuzt nach Zahlung der Abogebühr zum Überreichen an den Beschenkten. Der<br />

Beschenkte wird automatisch Mitglied im <strong>MOTORRAD</strong>-HELDEN-Club. Das Geschenkabo endet nach einem<br />

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DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />

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Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

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Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />

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Aboservice, Postfach, 7<strong>01</strong>38 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: motorradclassic@dpv.de<br />

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SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Die Tacho-Runduhr mit integrierter<br />

LCD-Multianzeige muss als Cockpit<br />

reichen. Serienmäßig<br />

tritt die<br />

Scrambler als Zweisitzer<br />

mit Gussrädern<br />

an (u.)<br />

Fotos: BMW<br />

Ungezähmt und wild<br />

Für alle, die es „pur und ursprünglich“ mögen, hat BMW jetzt<br />

sein viel gelobtes Modell R nineT in einen Scrambler verwandelt.<br />

Wildes Design ab Werk, für Fans des luftgekühlten Boxers.<br />

Das Schwestermodell der R nineT<br />

Roadster hat wie diese den von der<br />

letzten luftgekühlten R 1200 GS stammenden<br />

Boxer mit ebenfalls 110 PS, erfüllt aber<br />

dennoch die neue Euro 4-Abgasnorm. Beim<br />

Drehmoment hat der neu abgestimmte<br />

Boxer drei Newtonmeter verloren, was sicher<br />

verschmerzbar ist. Gänzlich neu ist das<br />

Fahrwerk der Scrambler mit herkömmlicher<br />

Telegabel unter Gummifaltenbälgen statt<br />

USD-Gabel und dem auf 19 Zoll angewachsenen<br />

Vorderrad. Die Kreuz speichenräder<br />

stammen ebenfalls von der letzten luftgekühlten<br />

GS und passen perfekt zum leichten<br />

Gelände-Look der Scrambler. Sie wird es nur<br />

gegen Aufpreis geben. Wer Wert auf maximal<br />

verwegenen Look legt, kann gleich<br />

noch grobstollige Metzeler Karoo-Reifen dazubestellen.<br />

Serienmäßig dagegen ist die<br />

Scrambler-typisch hoch gelegte Zwei-in-einsin-zwei-Auspuffanlage<br />

aus Edelstahl von<br />

Akrapovic. Eine Akustikklappe im Innern<br />

sorgt für passenden, kernigen Sound. Ebenfalls<br />

kernig-rustikal muten die grob gezahnten<br />

Fußrasten an, die Zinken verhindern ein<br />

Abrutschen der Stiefel beim Offroad-Einsatz.<br />

ABS ist selbstverständlich, einzig eine (aufpreispflichtige)<br />

Traktions kontrolle bietet<br />

BMW zusätzlich noch an. Der Preis der<br />

Scrambler steht noch nicht fest, wird aber<br />

unter den 15 000 Euro des Roadster-Modells<br />

liegen. In den Handel kommt sie erst im<br />

zweiten Halbjahr 2<strong>01</strong>6.<br />

Fotos: HB-Werbung<br />

AWO-und NSU-<br />

Kalender<br />

An die in der früheren DDR sehr<br />

beliebte AWO 425, deren Produktion<br />

vor 65 Jahren startete, erinnert ein<br />

Kalender der Chemnitzer HB-Werbung<br />

und Verlag GmbH. Historische Fotos<br />

präsentieren die 250er-Viertaktmaschine<br />

in ihren verschiedenen Ausführungen<br />

sowohl für den Straßenals<br />

auch den Rennbetrieb. Ähnlich ist<br />

ein Kalender über die Serien- und<br />

Rennmotorräder von NSU aus den<br />

50er-Jahren konzipiert. Hier sind auch<br />

Mopeds und Roller der Neckarsulmer<br />

Marke sowie die Weltrekordmaschinen<br />

von Wilhelm Herz und Hermann-Paul Müller zu sehen.<br />

Beide Kalender gibt’s im A3-Format für jeweils 15 Euro. Weitere<br />

Infos: Telefon 03 71/5 61 60-0 oder www.top-speed.info<br />

48 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6<br />

Foto: Loistl/Fischer<br />

Klassiker an der Wand<br />

Mit Hilfe des Wandkalenders „Faszination Enduroklassik“<br />

können Liebhaber des klassischen Motorrad-Geländesports<br />

ein Jahr lang in Erinnerungen schwelgen. Die farbenprächtigen<br />

Kalenderblätter im Format DIN-A3 zeigen zwölf<br />

Motive mit spektakulären Szenen aus verschiedenen Klassik-<br />

Wettbewerben der abgelaufenen Saison. Gedruckt wurde der<br />

auf 150 Stück limitierte Kalender mit Spiralbindung auf hochwertigem<br />

Papier. Er kostet<br />

14,95 Euro, zuzüglich<br />

fünf Euro Versandkosten.<br />

Bestellbar nur direkt<br />

unter www.enduroklassik.de


Über 40 Mopeds,<br />

frisiert oder original<br />

belassen, sind bei<br />

der Ausstellung zu<br />

bewundern<br />

Halbstarke auf zwei Rädern<br />

Fotos: Auto-und-Uhrenmuseum Schramberg<br />

<strong>CLASSIC</strong> IN BREMEN<br />

Vom 5. bis 7. Februar 2<strong>01</strong>6 dreht sich in den Bremer<br />

Messehallen wieder alles um unser liebstes<br />

Hobby. In Bremen haben Motorräder traditionell<br />

einen hohen Stellenwert, alleine 3000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche belegen Zweirad-Klassiker.<br />

Dazu gibt es eine Sonderschau zu den japanischen<br />

Anfängen in Halle eins. Auch <strong>MOTORRAD</strong> Classic<br />

ist diesmal mit von der Partie. Sie finden uns zusammen<br />

mit classic-analytics, den Experten für<br />

Marktbeobachtung, in Halle 6 am Stand 6B<strong>01</strong>.<br />

„Halbstark auf zwei Rädern – 50erle &<br />

Rock’n’Roll“ heißt die neue Sonderausstellung<br />

des Auto- und Uhrenmuseums<br />

in Schramberg vom 18. November 2<strong>01</strong>5<br />

bis 1. Mai 2<strong>01</strong>6. Deutschland war in den<br />

1950er-Jahren ein Land der Gegensätze<br />

zwischen Kriegstrümmern und Wirtschaftswunder.<br />

Zwischen Nierentischen und Spitzendecken<br />

entdeckte die Jugend in Westdeutschland<br />

ihre Vorliebe für Rock’n’Roll,<br />

amerikanische Filme und Verhaltensweisen.<br />

Schnell wurde den aufmüpfigen Jugendlichen<br />

die Bezeichnung „Halbstarke“ verpasst.<br />

Eine neue Zweiradklasse mit MOtor<br />

und PEDalen (Moped) wurde 1953 eingeführt.<br />

Stabiler und gefälliger als ein Fahrrad<br />

Eine Honda Monkey, 24 Karat vergoldet,<br />

ließ einst ein Scheich anfertigen<br />

mit Hilfsmotor und preiswerter als ein<br />

„richtiges“ Motorrad. Eben „halbstark“,<br />

so wie die Jugendlichen, die das Moped<br />

bald als ihr Lieblingsspielzeug entdeckten.<br />

In den Siebzigern schließlich gab sich eine<br />

ganze Generation von Jugendlichen dem<br />

Geschwindigkeitsrausch hin. Die technische<br />

Veränderung der Maschine wurde im<br />

Volksmund kurz „frisieren“ genannt.<br />

In der neuen Sonderausstellung führt das<br />

Auto- und Uhrenmuseum mit über 40<br />

Mopeds aus drei Jahrzehnten zurück zum<br />

Beginn der Massenmotorisierung der 50er<br />

bis in die 70er-Jahre und stellt die Jugend<br />

und ihre Mopeds dabei in den Mittelpunkt.<br />

www.auto-und-uhrenwelt.de<br />

Eine NSU Quickly Cavallino verströmte<br />

ab 1957 italienisches Flair<br />

EIN HERZ FÜR BOXER<br />

Dem Wunsch vieler Freunde der bayerischen<br />

Traditionsmarke entsprechend wird es in der<br />

Saison 2<strong>01</strong>6 den BMW-Markencup mit den<br />

klassischen Zweiventil-Boxermodellen geben.<br />

Wie aus dem Basis-Reglement ersichtlich,<br />

sind zwei Hubraumklassen ausgeschrieben:<br />

Boxer Cup Klasse 1, über 800 cm³, fahrtwindgekühlte<br />

Boxer-Motoren ab 1969 bis Mj.<br />

1983, (mit Serienkurbelwelle, 70,06 mm Hub<br />

und max. 1070 cm³); Klasse 2 bis 800 cm³,<br />

bis Mj. 1985. Damit<br />

wird den Liebhabern<br />

der einzig verbliebenen<br />

deutschen Motorradmarke<br />

eine<br />

Spielwiese geboten,<br />

sich rennsportmäßig<br />

zu engagieren. Vorgesehen<br />

sind acht<br />

Rennveranstaltungen<br />

mit mindestens zwei<br />

Trainingsläufen am<br />

Samstag und zwei<br />

Rennen am Sonntag<br />

im Rahmen der Klassik<br />

Trophy. www.<br />

klassik-motor<br />

sport.com<br />

Foto: klassik-motorsport<br />

TERMINE<br />

JANUAR<br />

23./24.1.: OLDTEMA Oldtimer- und Teilemarkt<br />

auf dem Messegelände; 99094 Erfurt,<br />

Tel. 0361/653499, www.oldtema.de<br />

FEBRUAR<br />

5.-7.2.: Bremen Classic Motorshow auf<br />

dem Messegelände; 28209 Bremen, Tel.<br />

0421/3505525, www.classicmotorshow.de<br />

MÄRZ<br />

17.-20.3.: RETRO <strong>CLASSIC</strong>S; Messe Stuttgart,<br />

7<strong>01</strong>92 Stuttgart, Tel. 0711/18560-2663,<br />

www.retro-classics.de<br />

APRIL<br />

1.-3.4.: VETERAMA am Hockenheimring;<br />

68754 Hockenheim, Tel. 0 62 03/1 35 07,<br />

www.veterama.de<br />

6.-10.4.: 28. Techno-Classica Essen<br />

auf dem Messegelände; 45131 Essen,<br />

Tel. <strong>02</strong>407/173 00, www.siha.de<br />

MAI<br />

7.5.: 21. Internationale Weinrallye für<br />

Motorräder bis Bj. 58; 76829 Landau,<br />

www.ac-maikammer.de<br />

7./8.5.: 5. Brazzeltag – Das Museum lebt,<br />

am Technik Museum; 67346 Speyer,<br />

Tel. 0 62 32/67 08 68, www.brazzeltag.de<br />

7./8.5.: Technorama, Oldtimer- & Teilemarkt;<br />

Messegelände Ulm, 89073 Ulm,<br />

Tel. 0 731/18 96 80, www.technorama.de<br />

JUNI<br />

3.-5.6.: 9. Klassikwelt Bodensee auf dem<br />

Messegelände; 88046 Friedrichshafen,<br />

Tel. 0 75 41/7 08-3 65,<br />

www.klassikwelt-bodensee.de<br />

Angaben ohne Gewähr. Wenn Ihr Event hier genannt werden soll, mailen Sie Zeit, Ort und Veranstalter an termine@motorrad-classic.de oder tragen es selbst in die Datenbank unter www.motorrad-classic.de/termine ein.<br />

Ein Anspruch auf Abdruck besteht nicht.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 49


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Träume<br />

zum<br />

Wünschen<br />

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Bullet 1000<br />

Classic meets Hightech<br />

Die klassische „Bullet“-Form wurde<br />

über das klare Kellermanndesign neu<br />

definiert und mit der modernsten<br />

Elektronik ausgestattet.<br />

„Highlight“ ist die neu entwickelte<br />

Lichttechnik (Kellermann-HPT),<br />

die ein homogenes, ringförmiges<br />

Abstrahlen ermöglicht und erneut<br />

Zeichen setzt.<br />

Das international besetzte Expertengremium<br />

des „reddot design award“<br />

prämierte den Bullet 1000 mit der<br />

Auszeichnung „Red Dot: Best of the<br />

Best“ für höchste Designqualität und<br />

wegweisende Gestaltung.<br />

ab 89,95 Euro pro Stück<br />

Tel.: <strong>02</strong> 41/93 80 80<br />

www.kellermann-online.com<br />

In 3 Varianten erhältlich:<br />

Bullet 1000<br />

Extreme<br />

Blinker mit extremer<br />

Lichtleistung<br />

Bullet 1000 PL<br />

Blinker mit gelbem<br />

Positionslicht<br />

Bullet 1000 DF<br />

Blinker mit Bremsund<br />

Rücklicht<br />

Wer den besten Sport-<br />

Helm der Welt haben will,<br />

sollte ICON AFP auf den<br />

Wunschzettel schreiben!<br />

Viele behaupten, den optimalen Helm für Sportfahrer am Start zu haben.<br />

ICON hat bei der Entwicklung des Airframe Pro alles offen gelegt und<br />

präsentiert ein neues Helmschalendesign speziell für Fahrer moderner<br />

Sportbikes. Das Ergebnis: ein kompakter Helm, perfekt ausbalanciert,<br />

leicht und mit sinnvollen Details, die dem Fahrer mehr Bewegungsfreiheit<br />

und einen optimalen Blickwinkel bieten.<br />

Die Details:<br />

• handgefertigte Verbundschale<br />

• durchdachtes Be- und Entlüftungssystem<br />

• HydraDry®-Ausstattung<br />

• beschlagfreies ICON-Optics®<br />

Visier mit Prolock®<br />

• abnehmbare Atem und<br />

Windabweiser<br />

• Erfüllt DOT und ECE 22-05<br />

• Größen XS (51 cm) bis<br />

3XL (66 cm)<br />

Und das alles in einem Look, der<br />

schon auf dem Papier schnell<br />

aussieht. Da bleibt kein Wunsch<br />

mehr offen.<br />

Empfohlener Verkaufspreis: ab 412 bis 660 Euro für den<br />

ultraleichten Ghost Carbon.<br />

Erhältlich bei allen Parts Europe Händlern. Die findet man online<br />

hier: www.partseurope.eu/dealersearch<br />

Wer die in die Finger<br />

bekommt, kann<br />

sich wirklich freuen!<br />

Ob als Bremse oder Kupplung, die brandneue<br />

HC 1 ist ein Geschenk, das glücklich macht. Der<br />

radiale Geberzylinder verbessert die Performance<br />

eines Motorrads spürbar. Druckpunktwandern<br />

ist mit der HC 1 Schnee von gestern. Die HC 1 macht<br />

gute Superbikes, Supermotos und Straßensportler<br />

noch besser!<br />

• HC1 verbessert die Dosierbarkeit, Rückmeldung<br />

und Transparenz von Bremse und Kupplung<br />

• ABS-kompatibel<br />

• Radial-Design<br />

• Als Bremse (12, 15 und 18 mm DOT) und<br />

Kupplung (12 mm Mineralöl, 13 mm Mineralöl +<br />

DOT, 16 mm DOT) erhältlich<br />

Empfohlener Verkaufspreis: 309,95 Euro<br />

Infos unter www.hc1.magura.com


Touratech Aktuell<br />

Vielseitiger Begleiter:<br />

Touratech ZEGApack<br />

by Deuter<br />

Ein vollwertiger Freizeitrucksack<br />

speziell für Motorradfahrer: Das ist<br />

der ZEGApack von TOURATECH.<br />

Getragen als Rucksack bieten<br />

mehrere Staufächer, extra tiefe<br />

Netzaußentaschen, eine Trinksystemvorbereitung<br />

und 14 Liter<br />

Stauraum reichlich Platz. Reflektorflächen<br />

und eine leuchtend gelbe<br />

Regenhaube sorgen für zusätzliche<br />

Sicherheit. Das für Motorradfahrer<br />

optimierte Deuter-Airstripes-Tragesystem<br />

kann vollständig „verschwinden“.<br />

Derart befreit von flatternden<br />

Gurten und Bändern kann der<br />

ZEGApack spielend leicht und sicher<br />

auf jedem ZEGA-oder BMW-Adventure<br />

Koffer montiert werden.<br />

Preis: 99,90 Euro<br />

Erhältlich unter<br />

www.touratech.de<br />

Multitalent:<br />

Universale Werkzeugtasche<br />

Diese Werkzeugtasche aus einem Cordura-Teflon-Mix ist ideal für Utensilien,<br />

die leicht erreichbar sein sollen, z.B. Regenjacken, Werkzeug oder<br />

ähnliches. Durch die eingearbeiteten Gurte lässt sich der Inhalt sicher<br />

befestigen, das Volumen kann durch einen Reißverschluss verdoppelt<br />

werden. Eine Seitentasche und ein kleines Gepäcknetz machen die<br />

Tasche zum Multitalent. Sie lässt sich universal auf Alu-Koffern montieren<br />

und passt außerdem auf viele Gepäckbrücken diverser Enduros.<br />

Maße: (B x T x H): 35 x 18 x 15/25 cm.<br />

Preis: 99,90 Euro<br />

Erhältlich unter www.touratech.de<br />

Nicht nur für Rallye-Fans:<br />

AVENTURO Carbon<br />

jetzt im offiziellen Dakar TM -Design<br />

Bald geht sie wieder los: Die Dakar-Rally, die vom 2. bis 16. Januar<br />

2<strong>01</strong>6 durch Argentinien und Bolivien führt.<br />

Passend dazu gibt es jetzt den AVENTURO Carbon-Helm von<br />

Touratech in offiziell lizenziertem DakarTM-Design – ein Hingucker<br />

nicht nur für Rallye-Fans!<br />

Der AVENTURO Carbon ist speziell für die Ansprüche echter<br />

Entdecker entwickelt. Reale Fernreise-<br />

Erfahrungen bilden die Basis<br />

für die Kombination von<br />

Offroad-Genen mit<br />

absoluter Straßentauglichkeit.<br />

Dadurch<br />

ist der Helm luftig im<br />

Gelände, aerodynamisch<br />

auf der Straße und<br />

äußerst anpassungsfähig<br />

im gemischten Einsatz.<br />

Erhältlich in sechs Größen<br />

von XS bis XXL unter<br />

www.touratech.de<br />

Preis: 549,00 Euro<br />

Touratech Adventure:<br />

Der Rucksack für<br />

Motorradfahrer<br />

In Zusammenarbeit mit dem Rucksackspezialisten DEUTER hat<br />

Touratech einen Rucksack entwickelt, der nahezu alle Anforderungen<br />

von Abenteuerreisenden erfüllt. Die<br />

spezielle Form, eine innovative Ausstattung<br />

und das erstklassige Deuter-<br />

Airstripes-Trägersystem garantieren<br />

einen perfekten Sitz. Das Hängenbleiben<br />

an den Protektoren der<br />

Motorradjacke gehört mit dem<br />

Touratech Adventure-Rucksack<br />

ein für allemal der Vergangenheit<br />

an. Egal, ob auf dem<br />

Motorrad, dem Fahrrad, beim<br />

Wandern oder in der Stadt<br />

– der Touratech Adventure-<br />

Rucksack ist immer der<br />

perfekte Begleiter!<br />

Preis: 80,00 Euro<br />

Erhältlich unter<br />

www.touratech.de<br />

Wichtiger Helfer unterwegs:<br />

Werkzeugset für<br />

BMW-Motorräder<br />

„Männliche“ Torx-Schrauben, wie sie bei<br />

BMW-Motorrädern vorkommen, sind eine<br />

recht seltene Spezies und erfordern spezielles<br />

Werkzeug. Das RoadTech-B1-Werkzeugset von<br />

Cruz Tools beinhaltet alles, was der BMW-Fahrer<br />

unterwegs braucht, verpackt in einer robusten<br />

Rolltasche. Das hochwertige Werkzeugset wird<br />

ergänzt durch viele weitere nützliche Dinge wie<br />

Luftdruckprüfer, Schraubensicherung, Isolierband<br />

etc.<br />

Preis: 99,90 Euro<br />

Erhältlich unter www.touratech.de


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IXS Spirit of ’79 Lederbekleidung<br />

ELIOTT Mit Stil zum Ziel<br />

ELIOTT bringt die Faszination des klassischen Motorradstils voll und<br />

ganz zum Ausdruck. Zeitloser Vintage Style kombiniert mit modernster<br />

Technik für Sicherheit und Komfort. Die Jacke besticht durch ihren<br />

schlichten, aber äußerst sorgfältigen Stil, der sich durch einfache<br />

Linien und hochwertigste Ausführung auszeichnet. Die Steppungen<br />

auf den Schulterpartien sowie die dezenten, abgesetzten Biesen an<br />

Kragen und Arm-Unterseiten in Kombination mit dem feinen Rindsnappaleder<br />

machen diese Jacke zum absoluten Hingucker. Wo immer<br />

du auftauchst, mit ELIOTT kannst du dich sehen lassen. ELIOTT ist<br />

erhältlich in drei Farben und in den Größen 46–60.<br />

UVP 49,90 Euro Art. Nr. 73713<br />

www.ixs.com<br />

SCHUBERTH C3 Pro<br />

Der perfekte Klapphelm für<br />

Sport- und Tourenfahrer<br />

Seit Jahren der beliebteste Helm im SCHUBERTH-Sortiment.<br />

Ein Universaltalent in Sachen Funktionalität, Komfort und Schutz.<br />

Der Spoiler sorgt dafür, dass der Helm jederzeit perfekt im<br />

Wind liegt. Mit deiner edlen Innenausstattung<br />

aus Coolmax® und Microfaser, dem optimierten<br />

Belüftungssystem und einem<br />

einzigartigen Akustik-Paket ist der C3 Pro<br />

der ideale Helm für lange Touren und<br />

schnelle Passagen.<br />

• Kein Auftrieb. Kein Flattern.<br />

100 % pendelneutral –<br />

dank Windkanaloptimierung<br />

• klein und leicht<br />

2 kompakte Helmschalengrößen,<br />

nur ca. 1570 g inkl. Sonnenvisier (Gr.M)<br />

• extrem leise<br />

Der leiseste SCHUBERTH-Helm<br />

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• integrierte Antennen<br />

Zwei integrierte Antennen<br />

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besseren Radio-Empfang.<br />

Perfekt vorbereitet für das<br />

SRC-System.<br />

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Bikerglück auf Bestellung<br />

Diese besondere Geschenkidee sorgt garantiert für Freude unter dem<br />

Weihnachtsbaum: Pünktlich zur Weihnachtszeit gibt es bei POLO Motorrad<br />

wieder GeschenkCards in der beliebten Xmas-Edition von 10 bis 100 Euro.<br />

Um das Bikerglück perfekt zu machen, sind für 2,99 Euro außerdem Geschenkboxen<br />

in verschiedenen Designs erhältlich.<br />

Egal ob für Freunde, Bekannte oder sich selbst: In über 90 POLO Stores<br />

findet jeder genau das, was er für die kommende Saison braucht. Und wer<br />

in den kalten Tagen lieber vom Sofa aus einkauft, kann die XmasCard unter<br />

www.polo-motorrad.de natürlich<br />

auch online bestellen und einlösen.<br />

Aktuell umfasst das gesamte POLO<br />

Sortiment über 40 000 Produkte.<br />

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Motorräder liebt!


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aus satiniertem/gebürstetem<br />

Stahl – schwarzem PVD Finish, Ø<br />

44 mm – schraubbarem Gehäuseboden<br />

aus Stahl – schraubbarer<br />

Krone – Mineralglas Saphir Ø<br />

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– aufgedruckten Minutenstrichen<br />

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Nubuk-Futter – 50 Meter wasserdicht<br />

– TMI VD54 Uhrwerk.<br />

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600 ml (7 x 21 cm)<br />

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Materialmix: Polyester, Kunstleder, Nylon,<br />

2 Außentaschen, PC-Innentasche, Durchführung<br />

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77,05 Euro<br />

Scrambler Uhr Compass<br />

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Quarz Armbanduhr<br />

Analog-Quarzuhr mit: – Gehäuse aus<br />

gebürstetem Stahl, Ø 40 mm – Mineralglas<br />

– Gehäuseboden aus Stahl mit<br />

Gewinde – Logo und Minuten im Relief<br />

- Gewebe-Uhrenband – wasserfest bis<br />

100 Meter – Miyota 2115 Uhrwerk.<br />

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Mit Auslegung für die ergonomische Montage am Motorrad und<br />

ausgestattet mit einer Bluetooth® Zweikanalverbindung, welche die<br />

gleichzeitige Nutzung von Gegensprechanlage<br />

und Mobilfunk unterstützt. Wasserdicht und<br />

leicht mit den Handschuhen bedienbar, ist<br />

das Zumo390 das ideale Gerät für die Ansprüche<br />

des Motorradfahrers, dies auch dank<br />

eines Navigationssystems der letzten Generation<br />

und der Geoortung des gesamten,<br />

bereits in der Speicherkarte eingelesenen<br />

offiziellen Ducati Kundendienstnetzes.<br />

Umfasst auch das serienmäßige „nuMaps<br />

Lifetime”-Abonnement, welches<br />

bis zu 4 Karten-Updates pro<br />

Jahr – über die gesamte<br />

Lebensdauer des Navigationsgeräts<br />

hinweg<br />

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ein Fassungsvermögen von zirka 14 Litern,<br />

das sich bis auf insgesamt 18 Liter erweitern<br />

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Treffpunkt<br />

Museum<br />

67346 Speyer<br />

Technik Museum Speyer<br />

72074 Tübingen<br />

Boxenstop<br />

Auto-Zweirad-Spielzeug<br />

Essen<br />

Köln<br />

Speyer<br />

Karte: Claudia Werel<br />

Kassel<br />

Frankfurt<br />

Nürnberg<br />

Stuttgart<br />

Tübingen<br />

München<br />

Am Technik Museum 1<br />

E-Mail: speyer@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

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Kinder 6 - 14 Jahre 15,00 (12,00) [7,50]<br />

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Erwachsene 19,00 (14,00) [10,00]<br />

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Sportmotorräder und Sportwagen<br />

• ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Mi – Fr 10.00 – 12.00 & 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Sa, So und Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Gruppen nach Vereinbarung<br />

• EINTRITTSPREISE<br />

Kinder 6-9 Jahre: 3,- € · Kinder 10 – 14: 5,50 €<br />

Erwachsene: 6,50 € · Familienkarte: 18,50 €<br />

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Fax 0711/182-17 83<br />

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MARKT I<br />

Preisliste<br />

PREISSPIEGEL<br />

YOUNGTIMER<br />

Hier finden Sie die aktuellen Preise von über 450<br />

Motorrad-Klassikern der Baujahre 1970 bis 1990.<br />

Foto: Siemer<br />

Angebot und Nachfrage<br />

gelten auch bei Motorrädern<br />

als die entscheidenden<br />

Faktoren für<br />

die Preisfindung. Vorausgesetzt, diese<br />

sind in einer größeren Menge vorhanden<br />

und somit kalkulierbar. Bei Klassikern hapert<br />

es jedoch daran: Dem knappen, für<br />

Laien kaum einschätzbaren Angebot steht<br />

eine ungewisse Nachfrage gegenüber.<br />

Ohne Spezialwissen läuft man Gefahr, für<br />

einen Oldie Mondpreise zu bezahlen –<br />

oder sein Schätzchen zu billig abzugeben.<br />

In <strong>MOTORRAD</strong> Classic veröffentlichen<br />

wir deshalb regelmäßig eine Preisübersicht<br />

für Klassiker, die wir zusammen<br />

mit den Experten von classic-analytics<br />

erstellt haben. In dieser Ausgabe haben<br />

wir über 450 Modelle der Baujahre 1970<br />

bis 1990 unter die Lupe genommen. Um<br />

ein noch besseres Gefühl für den Klassiker-Markt<br />

zu vermitteln, geben wir darüber<br />

hinaus die ehemaligen Neupreise des<br />

letzten Modelljahres in D-Mark an.<br />

Als „Zustand gepflegt“ gelten hier<br />

Bikes, die sich im weitgehend mängelfreien<br />

Originalzustand befinden und nur<br />

kleinere Gebrauchsspuren aufweisen.<br />

Verbrauchte Kräder mit deutlichen<br />

Mängeln und eingeschränkter Fahrbarkeit<br />

bekommen dagegen die Zustandsnote<br />

„schlecht“. Sie stellen eine brauchbare<br />

Restaurierungsbasis dar.<br />

Alle angegebenen Preise sind Richtwerte,<br />

die bei besonders gut erhaltenen<br />

oder perfekt restaurierten Fahrzeugen<br />

auch mal deutlich überschritten werden<br />

können. Andererseits rechtfertigen Fehlteile<br />

oder bestimmte 27-PS-Drosselvarianten<br />

einen entsprechenden Nachlass.<br />

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Ausland aus. Eine komplette Liste<br />

aller Bewertungspartner gibt es unter<br />

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eilig hat, kann für 9,95 Euro eine<br />

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Bikes selbst erstellen. Anmerkungen,<br />

Fragen, Kritik? Bei classic-analytics<br />

freut man sich über Rückmeldungen.<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

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250 2C/Sport 3820 1972-88 20/27 2700 900 R 60/7 6850 1976-78 30/40 4800 1400<br />

250 Quattro/254/304 4980 1976-89 20/27 3500 1200 R 65 8890 1978-85 35/48 3100 900<br />

354/Sport 7610 1979-84 28/38 3900 1300 R 65 9850* 1985-93 20/27 3000 900<br />

500 Quattro 5995 1974-80 32/44 5900 1600 R 65 LS 9490 1982-85 37/50 3400 1000<br />

650 Tornado 6295 1968-75 33/45 7500 2200 R 65 GS 9850* 1987-92 37/50 4100 1500<br />

650 Tornado/654 6980 1980-86 37/50 4600 1500 R 75/5 4996 1969-73 37/50 6200 2300<br />

750 Sei 9820 1973-77 55/75 10 900 4000 R 75/6 7110 1973-76 37/50 6100 2200<br />

900 Sei 10 500 1978-89 59/80 9900 3800 R 75/7 7985 1976-77 37/50 5300 1800<br />

BIMOTA<br />

K 75 13 350 1986-96 55/75 3200 800<br />

KB 1 24 130 1978-82 63/85 13 500 5900 K 75 S 15 850 1985-95 55/75 3400 900<br />

YB 4 E.I. 40 360 1987-90 89/121 13 900 6000 R 80/7 7990 1977-84 37/50 5500 1800<br />

YB 6 34 980 1988-89 103/140 11 500 3800 R 80 G/S 10 250 1980-87 37/50 5700 1900<br />

BMW<br />

R 80 GS 11 810 1987-96 37/50 4600 1600<br />

R 45 7690 1978-85 20/27 2800 800 R 80 11 850 1984-92 37/50 3300 1000<br />

R 50/5 3696 1969-73 24/32 5500 1900 R 80 ST 9890 1982-84 37/50 4400 1400<br />

R 60/5 3996 1969-73 30/40 5800 2000 R 80 RT 11 590 1982-84 37/50 4000 1300<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: September 2<strong>01</strong>5<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

62 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

R 90/6 7110 1973-76 44/60 6500 2400<br />

R 90 S 9130 1973-76 49/67 9500 3300<br />

R 100/7 8590 1976-78 44/60 4000 1400<br />

R 100/T 11 190 1978-84 49/67 4100 1500<br />

R 100 S 10 190 1976-78 48/65 4800 1600<br />

R 100 RS 14 790 1976-84 51/70 6000 2000<br />

R 100 RS 16 710 1986-89 44/60 5300 1800<br />

R 100 RT 14 790 1978-84 51/70 4300 1600<br />

R 100 RT 17 200 1987-96 44/60 5100 1800<br />

R 100 CS 12 190 1980-84 51/70 5800 1900<br />

R 100 GS 13 950 1987-96 44/60 5300 1900<br />

K 100 15 900 1983-90 66/90 3200 900<br />

K 100 LT 19 930 1986-91 66/90 3600 1000<br />

K 100 RT 18 200 1984-89 66/90 3500 1000<br />

K 100 RS 18 850 1983-93 74/100 3700 1000<br />

K 1 21 000 1988-93 74/100 5600 2100<br />

BSA<br />

B 50 500 Super Sport 4255 1971-72 25/34 7700 3200<br />

A 65 Thunderbolt 650 4903 1965-73 34/46 6100 2600<br />

A 65 Lightning 650 5272 1965-73 38/52 6500 2800<br />

Rocket 3 750 6469 1968-73 40/54 9400 4300<br />

CAGIVA<br />

SST 350 7900 1980-86 20/27 1500 600<br />

T4 500 E 8490 1988-89 31/42 1700 600<br />

Alazurra 650 8970 1985-87 37/50 2500 700<br />

Elefant 650 12 390 1985-88 37/50 2500 700<br />

Elefant 750 13 490 1988-90 45/61 2600 800<br />

DUCATI<br />

250 Scrambler 2700 1968-74 13/18 4500 2200<br />

350 Scrambler 2930 1969-74 17/24 5500 2700<br />

350 Desmo 3950 1971-74 19/29 7500 3000<br />

350 GTV 6<strong>02</strong>0 1975-80 17/24 3300 1100<br />

450 Scrambler 3250 1969-74 20/27 7100 3500<br />

500 GTV/GTL 5780 1975-80 30/40 3600 1200<br />

500 SL Pantah 9131 1979-83 34/46 4600 1900<br />

600 SL Pantah 10 000 1981-83 42/57 5200 2000<br />

750 F1 18 499 1985-87 59/80 14 200 7000<br />

750 Paso 13 990 1986-90 54/73 4000 1400<br />

750 GT 6495 1971-74 44/60 16 000 7000<br />

750 S 8000 1972-74 47/64 19 200 8800<br />

750 SS (Rundmotor) 9850 1973-74 54/73 45 000 20 000<br />

750 SS (eckig) 11 580 1975-77 50/68 30 000 12 500<br />

851 S 29 990 1988-89 75/1<strong>02</strong> 6200 2800<br />

860 GT/GTS 7900 1974-78 48/65 7200 2500<br />

900 SS 12 <strong>02</strong>8 1975-82 53/72 26 000 12 000<br />

Darmah 900 SD 10 433 1977-83 50/68 8500 4200<br />

Darmah 900 SS 10 410 1978-80 50/68 8800 4300<br />

900 SS Hailwood Repl. 13 200 1980-84 68/80 11 500 5600<br />

900 S2 12 361 1983-84 48/65 8500 4200<br />

906 Paso 15 990 1989-90 57/78 3400 1000<br />

1000 Hailwoood Repl. 15 990 1985-86 56/76 11 100 5400<br />

1000 S2 15 990 1985-86 56/76 10 500 5200<br />

ENFIELD INDIA<br />

Bullet 350 4990* 1955 13/17 4100 1500<br />

GILERA<br />

500 Saturno 11 500 1988-91 28/38 7200 2100<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

HARLEY-DAVIDSON<br />

XL 883 Sportster 12 190 1986-95 37/50 5700 2100<br />

XL 900 Sportster 9135 1957-72 30/40 10 500 4800<br />

XL 1000 Sportster 15 620 1973-86 37/50 6900 3900<br />

XLCR 1000 11 980 1977-78 44/60 15 700 8200<br />

XR 1000 18 060 1983-84 49/67 16 700 8800<br />

XL 1100 Sportster 16 670 1986-87 37/50 6900 3900<br />

FLH 1200 Electra Glide 13 950 1970-80 46/63 12 800 7100<br />

FX 1200 Super Glide 14 198 1971 43/58 12 300 6900<br />

FX 1200 Super Glide 12 460 1972-80 43/58 12 300 6900<br />

XL 1200 Sportster 15 640 1988-94 47/64 6600 2500<br />

FXS 1340 Low Rider 24 580 1983-93 33/45 12 300 6800<br />

FXST 1340 Softail 24 770 1984-92 33/45 11 000 5000<br />

FXE/R 1340 Super Glide 21 180 1982-94 33/45 11 000 4900<br />

FXWG 1340 Wide Glide 24 670 1980-86 47/64 11 300 5300<br />

FLH 1340 Electra Glide 23 935 1980-84 49/67 13 300 7300<br />

FLHT 1340 E. Glide 28 270 1984-98 44/60 13 300 7300<br />

HERCULES<br />

K 125 Military 7150* 1971-90 9/12 2000 800<br />

HONDA<br />

CB 125 2098 1970-76 10/13 2200 600<br />

CB 125 J/S 2698 1975-79 10/13 1900 400<br />

CB 125 T 3352 1978-86 13/17 1600 300<br />

XL 125 2658 1976-79 10/13 1800 400<br />

CM 185 T 3276 1978-80 13/17 900 200<br />

XL 185 S 3708 1979-82 12/16 1800 500<br />

CM 200 T 3808 1980-83 13/17 900 200<br />

MTX 200 R 5108 1983-88 20/27 1400 300<br />

XL 200 R 4527 1983-84 13/17 1600 400<br />

CB 250 3048 1968-73 22/30 3100 1100<br />

CB 250 N 4840 1978-84 13/17 1400 400<br />

CB 250 RS 3593 1980-85 19/26 1600 500<br />

CB 250 T 3878 1977-78 20/27 1500 400<br />

CJ 250 T 3688 1976-79 13/17 2000 600<br />

CL 250 3<strong>01</strong>7 1968-72 22/30 3900 1100<br />

CL 250 S 4328 1982-84 13/17 2500 800<br />

CM 250 C 4088 1982-85 13/17 1200 400<br />

NX 250 7080 1988-94 19/26 1700 500<br />

XL 250 3818 1974-78 15/20 2200 700<br />

XL 250 S 5428 1978-82 13/17 1800 600<br />

XL 250 R 5408 1982-87 18/24 1500 500<br />

CB 350 3548 1968-74 26/36 3600 1200<br />

CB 350 F 4298 1972-74 25/34 3500 1200<br />

XL 350 R 6090 1985-88 20/27 1700 500<br />

CJ 360 T 3958 1976-79 25/34 2200 600<br />

CB 400 F 4878 1974-77 27/37 3000 1000<br />

CB 400 N 5148 1978-83 32/43 1600 400<br />

CB 400 T/A 4218 1974-79 20/27 1900 500<br />

CM 400 T 5148 1980-84 32/43 1400 300<br />

NS 400 R 10 128 1984-86 53/72 5600 2200<br />

CB 450 4248 1965-74 33/45 4600 1500<br />

CB 450 N 5188 1984-86 32/43 1300 300<br />

CB 450 S 6810 1986-90 32/43 1300 300<br />

CL 450 4248 1968-72 32/43 5400 1800<br />

CB 500 F 6328 1972-77 35/48 3600 1200<br />

CB 500 T 5<strong>01</strong>8 1975-77 31/42 3000 1000<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 63


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

CX 500 6753 1978-83 37/50 2300 600<br />

CX 500 E 7457 1982-85 37/50 2000 500<br />

CX 500 C 6753 1980-83 37/50 2300 600<br />

CX 500 Turbo 13 203 1981-85 60/82 4700 1600<br />

FT 500 4699 1982-84 20/27 1800 400<br />

GL 500 7873 1982-85 37/50 2800 700<br />

VF 500 F/F2 9933 1984-87 51/70 1600 400<br />

VT 500 E 7900 1983-88 37/50 1900 500<br />

VT 500 C 7793 1983-88 37/50 1900 500<br />

XBR 500/S 6650 1985-90 32/44 1800 500<br />

XL 500 S 5370 1979-82 20/27 2200 600<br />

XL 500 R 5398 1982-85 20/27 2000 500<br />

CB 550 F/K 5948 1975-78 37/50 3600 1200<br />

CBX 550 F/F2 7508 1982-85 44/60 1800 500<br />

CBR 600 F 12 150 1987-98 68/93 2100 700<br />

XL 600 LM/RM 8670 1985-88 32/44 2500 800<br />

XL 600 V Transalp 10 350 1987-99 37/50 4700 1800<br />

XR 600 8700 1987-97 32/44 2200 700<br />

XR 600 R 7650 1983-88 32/44 1500 400<br />

VT 600 C Shadow 9930 1988 30/41 3600 1300<br />

CB 650 6972 1979-83 46/63 2100 600<br />

CB 650 C/SC 7163 1980-83 46/63 2100 600<br />

CBX 650 E 8575 1983-87 55/75 2200 600<br />

CX 650 C 7743 1984-85 48/65 2600 600<br />

CX 650 E 8238 1982-85 48/65 2400 600<br />

CX 650 Turbo 13 838 1982-85 74/100 5800 2000<br />

GL 650 8814 1983-85 48/65 3400 800<br />

NTV 650 10 145 1988-98 44/60 1900 500<br />

NX 650 Dominator 9395 1988 33/45 2200 800<br />

XRV 650 Africa Twin 12 880 1988-90 37/50 3900 1100<br />

CB 750 7368 1969-78 46/63 11 800 5600<br />

CB 750 C 8613 1980-83 57/77 2500 800<br />

CB 750 F1 6908 1975-78 49/67 5500 1500<br />

CB 750 K 8613 1978-84 57/77 3200 800<br />

CB 750 F/F2 8772 1980-84 58/78 3500 1100<br />

CBX 750 F 10 138 1984-86 67/91 2600 700<br />

VF 750 S 9791 1982-84 60/82 2200 600<br />

VF 750 C 9173 1982-84 60/82 2600 700<br />

VF 750 F 10 508 1983-85 66/90 2400 600<br />

VFR 750 F 14 550 1985-89 74/100 3000 800<br />

VFR 750 F 15 570 1989-97 74/100 3000 800<br />

VFR 750 R RC 30 28 795 1988-93 74/100 18 600 12 300<br />

VT 750 C 10 225 1987 48/63 3600 1100<br />

XLV 750 R 10 048 1983-86 45/61 3400 1100<br />

CB 900 F Bol d’Or 10 422 1978-84 70/95 3900 1300<br />

CB 900 F2 11 573 1981-84 70/95 4500 1300<br />

CBR 1000 F 16 495 1987-<strong>02</strong> 74/100 3100 1000<br />

CBX 11 262 1978-81 74/100 8000 3500<br />

CBX Pro Link 14 203 1981-83 74/100 7500 3300<br />

GL 1000 Gold Wing 9244 1975-80 57/78 6000 3300<br />

VF 1000 F 13 658 1984-87 74/100 3800 800<br />

VF 1000 R 19 263 1984-86 74/100 5500 2100<br />

CB 1100 F 11 643 1982-85 74/100 5200 1800<br />

CB 1100 R 16 703 1980-85 74/100 7300 2500<br />

GL 1100 Gold Wing 11 327 1980-83 61/83 5400 2900<br />

VF 1100 C 13 213 1984-86 74/100 2600 800<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: September 2<strong>01</strong>5<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

VT 1100 C 14 480 1988-95 74/100 3900 1600<br />

GL 1200 18 978 1984-87 69/94 6900 3100<br />

GL 1500/6 24 830 1988-99 74/100 9600 4700<br />

JAWA<br />

250 Typ 592 1480 1969-74 10/13 3300 400<br />

250 California 2190 1969-74 12/16 3000 1000<br />

350 Typ 634 3300 1973-84 17/23 2200 500<br />

350 California 2790 1969-74 17/23 3300 1100<br />

KAWASAKI<br />

KH 125 2798 1977-81 7/10 1100 400<br />

KMX 125 4690 1986-88 13/17 1100 200<br />

KMX 200 5490 1988-90 13/17 1500 400<br />

Z 200 2900 1977-79 13/17 1500 400<br />

250 S1 Mach I/KH 3852 1971-79 19/26 3500 1300<br />

EL 250 6070 1988-94 20/27 1500 300<br />

GPZ 250 4740 1983-84 13/17 1100 200<br />

KL 250 3530 1977-84 13/17 1200 300<br />

KLR 250 6060 1984-92 13/17 1500 500<br />

Z 250/A 4480 1978-83 20/27 2200 700<br />

Z 250 C 3870 1980-84 13/17 1200 200<br />

Z 250 Ltd 3980 1980-83 13/17 1600 400<br />

GPZ 305 6060 1983-90 25/34 1000 200<br />

350 S2 Mach II 3890 1971-73 33/45 4300 1500<br />

KH 400 4500 1976-78 30/40 3500 1300<br />

GPZ 400 6690 1983-86 37/50 1500 300<br />

Z 400 4<strong>02</strong>0 1974-79 20/27 2500 700<br />

Z 400 F/J 5680 1980-83 20/27 1200 200<br />

Z 440 5110 1980-84 20/27 2300 700<br />

Z 440 Ltd. 5240 1980-86 20/27 2200 700<br />

Ltd 450 7390 1985-88 37/50 1900 600<br />

500 H1 Mach III 5200 1969-75 44/60 5200 2900<br />

GPZ 500 S 8290 1987-93 44/60 1700 600<br />

GPZ 550 7940 1981-90 48/65 1900 600<br />

Z 500 6218 1979-80 37/50 2300 800<br />

Z 550/F/GT 6790 1981-86 37/50 1800 500<br />

Z 550 Ltd. 6880 1980-84 37/50 2500 700<br />

GPX 600 10 590 1988-90 63/85 3400 1200<br />

GPZ 600 R 10 590 1985-89 60/82 3400 1200<br />

KLR 600 7440 1984-90 31/42 1700 600<br />

ZL 600 9990 1986-89 54/74 2500 700<br />

KLR 650/Tengai 8990 1987-92 30/41 2500 700<br />

Z 650/F 7000 1976-83 50/67 2300 800<br />

Z 650 SR 7348 1979-82 48/65 2400 900<br />

750 H2 Mach IV 5300 1972-75 52/71 9800 3000<br />

GPX 750 R 12 640 1987-90 74/100 2600 800<br />

GPZ 750 9990 1981-88 64/87 2200 600<br />

GPZ 750 R 10 690 1985-86 68/92 2400 700<br />

VN 750 10 690 1986-90 48/65 3300 1000<br />

Z 750 6500 1976-79 38/51 5000 1800<br />

Z 750 E/L/Sport 8440 1980-88 59/80 4500 1600<br />

Z 750 GT 9190 1982-89 57/78 2400 600<br />

Z 750 Ltd. 8300 1980-84 57/78 2600 600<br />

Z 750 Turbo 9990 1983-88 74/100 5000 1800<br />

ZXR 750 15 790 1989-95 74/100 2600 800<br />

900 Z1 8500 1972-75 60/82 8500 2400<br />

GPZ 900 R 13 900 1984-93 74/100 3300 900<br />

GPZ 1000 RX 14 490 1986-88 74/100 3100 700<br />

64 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

1000 GTR 16 200 1986-94 74/100 2900 700<br />

Z 1000 9100 1977-79 63/85 7200 2400<br />

Z 1 R 9800 1978-80 66/90 4700 1800<br />

Z 1000 Mk.2 9808 1979-80 69/94 5800 1900<br />

Z 1000 ST 10 218 1979-81 71/97 3900 1400<br />

Z 1000 J 10 200 1981-84 72/98 4800 1500<br />

Z 1000 R k. a.* 1983 74/100 6100 1800<br />

Z 1000 Ltd. 10 200 1981-83 70/95 2900 900<br />

ZL 1000 13 690 1987-89 74/100 3100 900<br />

ZX 10 15 390 1988-90 74/100 2900 800<br />

GPZ 1100 10 480 1981-88 74/100 3200 800<br />

Z 1100 ST 10 780 1981-84 71/97 2700 900<br />

Z 1300 16 090 1979-89 74/100 7700 3200<br />

VN 15 SE 14 690 1988-95 47/64 4900 2000<br />

LAVERDA<br />

500 6860 1976-80 33/45 7000 2900<br />

500 SFC 7680 1982-84 33/45 3500 1300<br />

750 GT 6600 1970-73 38/52 7800 4800<br />

750 SF 6800 1971-73 45/61 9500 4000<br />

750 SF 3 7100 1975-78 37/50 8300 4900<br />

750 SFC 10 500 1971-78 55/75 28 000 9700<br />

1000/3C 9600 1973-75 57/78 6500 2500<br />

1000 3CL 9995 1976-80 57/78 6800 2600<br />

1000 Jota 12 500 1980-86 63/86 7500 3000<br />

1000 RGS 12 688 1982-86 63/86 9000 3500<br />

1000 SFC 16 970 1985 70/95 9100 3500<br />

1200 TS 11 748 1978-82 63/86 7000 3600<br />

MOTO GUZZI<br />

V 35/II/III 7995 1978-88 20/27 3500 1300<br />

Falcone 500 4580 1971-76 24/32 6300 3000<br />

V 50/II/III 6615 1978-83 36/49 3600 1500<br />

V 50 Monza 6995 1981-84 36/49 3700 1500<br />

V 65/II 7888 1981-87 37/50 3600 1600<br />

V7 Special 750 5890 1969-71 37/50 5900 2900<br />

V7 Sport 750 7995 1972-74 53/72 9500 3500<br />

750 S3 9600 1975-76 53/72 7500 4300<br />

850 LeMans 10 560 1976-78 52/70 8500 4000<br />

850 LeMans II 11 350 1979-80 54/74 6300 3000<br />

850 LeMans III 12 220 1981-84 56/76 5800 2700<br />

850 T 7160 1974-75 42/57 6000 2500<br />

850 T3 9200 1975-80 43/59 5000 2000<br />

850 T3 California 10 950 1975-80 43/59 5800 2400<br />

850 T4 10 550 1980-83 43/59 4200 1600<br />

850 T5 10 550 1983-88 49/67 4400 1700<br />

V7 GT 850 6995 1972-74 47/64 9800 4900<br />

V7 California 850 7795 1972-74 47/64 10 400 5200<br />

V 1000 Convert 9695 1975-84 45/61 5000 1800<br />

1000 California II 13 490 1981-87 49/67 6500 2500<br />

1000 California III 14 880 1987-92 49/67 4500 1600<br />

1000 SP 11 850 1978-84 45/61 5800 2400<br />

1000 SP II 12 650 1984-87 49/67 4700 2500<br />

1000 SP III 16 800 1988-92 52/71 4500 2200<br />

1000 G5 10 400 1978-85 45/61 5000 1900<br />

1000 GT 12 390 1987-93 49/67 6400 3200<br />

1000 LeMans IV 13 350 1985-87 60/81 7100 3600<br />

1000 LeMans V 14 650 1988-92 60/81 7400 3800<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

MOTO MORINI<br />

125/T 4950 1976-86 10/13 2300 1000<br />

250 T 3960 1977-80 13/17 2600 1100<br />

250 J 4995 1980-85 17/23 2800 1200<br />

3 ½ 4800 1973-82 26/35 5500 2600<br />

3 ½ K2 6699 1983-86 20/27 2600 1200<br />

Dart 350/400 8849 1988-90 20/27 2500 1100<br />

500 T/S 7040 1978-81 30/41 5500 2200<br />

500 Sei 7985 1982-85 30/41 7000 3000<br />

MV AGUSTA<br />

125 Sport 3135 1975-77 9/12 4500 2000<br />

350/Sport 5252 1970-79 20/27 6500 2500<br />

750 GT 14 250 1970-75 56/76 43 500 28 600<br />

750 S 14 250 1970-75 56/76 47 000 30 200<br />

750 SS 16 500 1975-77 56/76 46 300 29 800<br />

800 S America 15 384 1977-80 60/82 35 300 19 200<br />

900 S Daytona 27 940 1977-78 78/105 38 100 23 500<br />

Corona 1000 25 600 1979-81 78/105 75 000 50 000<br />

GP 1100 32 400 1979-82 88/119 70 000 0<br />

MZ<br />

ETZ 125 1680 1985-91 7/10 1000 200<br />

TS 125 1799 1973-85 7/10 1700 400<br />

ETS 150 1598 1969-73 9/12 2300 700<br />

ETZ 150 k. a.** 1985-91 9/12 1100 200<br />

ES 250/2 3<strong>01</strong>5 1967-73 14/19 2300 900<br />

ETS 250 2390 1969-74 14/19 2500 1000<br />

TS 250 2490 1973-76 14/19 1800 600<br />

TS 250/1 2490 1976-81 13/17 1700 500<br />

ETZ 250 1980 1981-89 13/17 1500 500<br />

NORTON<br />

Commando 750 5900 1967-74 44/60 8000 3900<br />

Commando 850 6800 1973-77 37/51 7500 3600<br />

SUZUKI<br />

GP 125 3031 1978-81 7/10 1300 400<br />

GT 125 20 870 1974-78 10/13 1900 700<br />

RV 125 3522 1977-81 6/8 1600 500<br />

GT 185 3290 1976-78 11/15 1500 200<br />

GT 200/X5 3731 1979-81 13/17 1400 200<br />

DR 250 4739 1982-89 13/17 1400 200<br />

GN 250 4570 1982-99 13/17 1100 200<br />

GT 250/X7 4461 1973-81 20/27 1600 500<br />

GSX 250 E 4579 1980-83 13/17 1500 300<br />

RG 250 7699 1984-88 33/45 3500 900<br />

RGV 250 9590 1988-93 43/58 4200 1100<br />

TS 250 4461 1972-81 13/17 1600 600<br />

TS 250 X 5770 1985-89 20/27 1500 300<br />

SP 370 4590 1978-80 20/27 2000 700<br />

GT 380 4690 1972-80 20/27 3200 1200<br />

DR 400 S 5112 1980-82 20/27 1100 200<br />

GN 400 4494 1980-83 20/27 1100 200<br />

GS 400 3999 1976-83 20/27 2000 700<br />

GSX 400 5249 1980-88 20/27 1200 300<br />

GSX 400 F Katana 4995 1981-84 30/41 1400 300<br />

GS 450 5319 1980-89 20/27 1400 300<br />

DR 500 S 4499 1982-84 20/27 2000 800<br />

GS 500 E 6211 1979-83 20/27 2500 900<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 65


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

GS 500 E 6850 1988 34/46 2000 800<br />

GT 500 4870 1976-77 28/38 2900 1300<br />

RG 500 12 184 1984-89 70/95 11 500 3200<br />

GS 550 E 7<strong>01</strong>1 1977-84 36/49 2200 800<br />

GS 550 EM Katana 5499 1980-83 37/50 1900 500<br />

GSX 550 6999 1982-88 37/50 1900 500<br />

GT 550 5420 1972-77 35/48 3000 1100<br />

DR 600 S/R 7250 1984-90 33/45 2700 900<br />

GSX 600 F 10 630 1987-98 63/86 2600 900<br />

GS 650 G Katana 6250 1981-84 54/73 2200 500<br />

LS 650 Savage 7590 1986 20/27 2400 700<br />

DR 750 S Big/800 Big 9690 1987-90 37/50 2900 1100<br />

VS 750 11 250 1986-91 37/50 2700 900<br />

GS 750 7190 1976-80 46/63 2600 900<br />

GSX 750 E 8249 1980-82 59/80 2800 900<br />

GSX 750 ES 8999 1983-88 66/90 2700 900<br />

GSX 750 F 12 740 1989-99 74/100 2400 800<br />

GSX 750 S Katana 7950 1980-84 60/82 3900 1700<br />

GSX-R 750 14 550 1984-92 74/100 3400 1100<br />

GSX-R 750 R 23 990 1986-92 74/100 9400 4400<br />

GT 750 6900 1972-76 51/70 5700 2000<br />

GS 850 9633 1978-81 58/79 2800 800<br />

GS 1000/S 10 573 1978-82 66/90 3300 1200<br />

GS 1100 10 299 1986-88 69/94 3500 1100<br />

GSX 1100 S Katana 9849 1980-84 74/100 5000 2000<br />

GSX 1100 E 9045 1980-84 74/100 4500 1700<br />

GSX 1100 F 15 310 1988-97 74/100 2500 600<br />

GSX 1100 EF 12 999 1984-87 74/100 3800 1500<br />

GSX-R 1100 16 590 1986-89 74/100 5500 2100<br />

VS 1400 15 030 1987-03 49/67 6000 3000<br />

RE-5 Wankel 8700 1974-77 46/63 8500 3500<br />

TRIUMPH<br />

Daytona 500 5090 1970-73 30/40 7600 3100<br />

Trident 750 7950 1968-75 44/60 8300 3700<br />

Tiger 750 6700 1972-80 33/45 8600 3900<br />

Bonneville 750 6800 1973-80 36/48 7800 3400<br />

YAMAHA<br />

DT 125 E 3120 1973-81 7/10 1600 600<br />

RD 125 2585 1974-76 13/17 1200 400<br />

RD 125 LC 3420 1982-86 13/17 1000 200<br />

DT 175 MX 3483 1977-80 11/15 1400 400<br />

RD 200 3523 1975-80 13/17 1400 400<br />

DS 7 3245 1971-73 22/30 2100 600<br />

DT 3 250 3149 1972-77 14/18 1900 400<br />

DT 250 MX 4283 1977-80 12/16 2000 700<br />

RD 250 4504 1973-80 28/38 2900 1200<br />

SR 250 4107 1980-83 13/17 900 200<br />

RD 250 LC 4857 1980-83 28/38 2200 800<br />

TDR 250 8180 1988-90 37/50 2400 700<br />

TZR 250 9180 1987-91 37/50 3300 1200<br />

XS 250 4193 1978-80 13/17 1500 400<br />

XT 250 4880 1980-90 13/17 1300 200<br />

RD 350 4067 1973-76 24/32 3300 1200<br />

RD 350 LC 5388 1980-83 34/46 2900 800<br />

RD 350 LC YPVS 7180 1983-90 37/50 3800 1500<br />

XT 350 6910 1985-95 20/27 1500 300<br />

XS 360 3952 1976-78 20/27 1500 500<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: September 2<strong>01</strong>5<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

DT 400 MX 4619 1975-81 15/21 3500 1000<br />

RD 400 4640 1976-80 32/43 2400 800<br />

XS 400 4868 1978-82 20/27 1600 500<br />

XS 400 DOHC 5480 1982-87 33/45 1600 500<br />

XS 400 SE 4968 1980-83 20/27 2000 700<br />

RD 500 12 070 1984-89 65/88 9500 3400<br />

SR 500 6160 1978-99 20/27 3000 800<br />

XS 500 5298 1976-80 36/49 2800 1100<br />

XT 500 6610 1976-90 20/27 4400 1600<br />

XV 500 SE 7225 1981-87 34/49 1300 200<br />

XV 535 7750 1988-03 36/46 2500 800<br />

XJ 550 6130 1981-85 37/50 1600 500<br />

XT 550 5480 1982-84 28/38 1500 300<br />

XZ 550 5680 1982-84 37/50 1400 200<br />

FZR 600 12 750 1988-94 67/91 2300 700<br />

SRX 600 6390 1986-90 33/45 2900 900<br />

XJ 600 8900 1984-91 53/73 3200 1100<br />

XT 600 8<strong>02</strong>5 1984-90 33/45 1900 400<br />

XT 600 Z Ténéré 8985 1983-89 34/46 2900 900<br />

XJ 650 7780 1980-87 52/71 2100 700<br />

XJ 650 Turbo 12 288 1982-84 66/90 4200 1900<br />

XS 650 6505 1975-83 37/50 3100 900<br />

XS 650 SE 6915 1979-83 36/48 3000 900<br />

FZ 750 Genesis 14 415 1985-94 74/100 2400 500<br />

FZX 750 Fazer 11 325 1987-89 69/94 2400 700<br />

FZR 750 R OW-<strong>01</strong> 37 100 1987-90 74/100 13 700 9200<br />

TX 750 5995 1972-74 46/63 4000 1200<br />

XS 750 7318 1976-80 54/74 3500 1100<br />

XS 750 SE 8695 1980-83 37/50 2800 1000<br />

XTZ 750 Super Ténéré 11 980 1987-96 51/69 2800 1000<br />

XJ 750 9878 1984-86 64/87 2500 700<br />

XJ 750 Seca 8075 1982-84 60/81 1700 700<br />

XV 750 SE 7225 1981-87 36/49 2300 800<br />

XS 850 7915 1980-82 58/79 3500 1100<br />

XJ 900 10 488 1983-84 71/97 3200 1100<br />

XJ 900 F/N 12 590 1984-94 72/98 3200 1100<br />

TR 1 8878 1980-83 52/71 3400 1200<br />

FZR 1000 Genesis 18 300 1987-96 74/100 2500 800<br />

XV 1000 SE 10 355 1982-85 50/68 2800 900<br />

XV 1000/1100 Virago 12 870 1986-89 46/62 2600 800<br />

XS 1100 10 498 1978-83 70/95 5000 1800<br />

XS 1.1 Sport 11 178 1981-83 70/95 4500 1600<br />

FJ 1100 13 488 1984-86 74/100 3400 800<br />

FJ 1200 15 850 1986-97 74/100 2900 1100<br />

V-Max k. a.** 1984-<strong>02</strong> 107/145 4900 2000<br />

XVZ 12 T 19 500 1984-89 71/97 5800 2500<br />

XVZ 13 T 22 350 1989-92 72/98 3800 1600<br />

ZÜNDAPP<br />

KS 125 Sport 3458 1970-77 13/17 2700 1000<br />

KS 175 Watercooled 4475 1977-81 13/17 3000 1100<br />

VORSCHAU<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

finden sie den Preisspiegel<br />

für die Klassiker vor 1970<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

66 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


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LESERBRIEFE<br />

Der selbst gebaute Halter von Frank Lutz<br />

Michael Elisats Magni machte viele Probleme<br />

Colani kommt nicht immer gut an<br />

Die VT 500 von Jürgen Berger<br />

KONTAKT<br />

Foto: Berger<br />

Bitte geben Sie bei E-Mails und Leserbriefen<br />

Name und Wohnort an.<br />

Fragen und Post an die Redaktion:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> Classic,<br />

Stichwort Leserbriefe, 7<strong>01</strong>62 Stuttgart,<br />

Fax 07 11/1 82-17 81<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Foto: Reinwald<br />

Foto: Lutz<br />

Foto: Wolf<br />

Gut gemischt<br />

Zwei Leser haben noch einige wertvolle<br />

Tipps zur Vergaser-Thematik.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic 12/2<strong>01</strong>5<br />

Liebe <strong>MOTORRAD</strong> Classic-Redaktion, ein<br />

großes Lob für diesen gut recherchierten<br />

und kompetenten Artikel. Einen kleinen,<br />

aber gemeinen Fehler hätte ich noch<br />

zu ergänzen, nämlich falsch verlegte<br />

oder verstopfte Belüftungsschläuche der<br />

Schwimmerkammer(n). Oft bleiben sie ja<br />

beim Abbauen der Vergaser ungeprüft an<br />

der Maschine. Ist ein Schlauch verstopft,<br />

kann in der Schwimmerkammer bei laufendem<br />

Motor kein Druckausgleich erfolgen,<br />

es entsteht Unterdruck durch das<br />

angesaugte Benzin. Da sich der Druck im<br />

Schwimmer aber nicht ändert, schließt er<br />

früher und bleibt länger geschlossen als<br />

eigentlich eingestellt. So kommt es zur<br />

Gemischabmagerung, besonders bei hohen<br />

Drehzahlen. Wird der heiße Motor<br />

abgestellt, entsteht durch die Erwärmung<br />

in der Schwimmerkammer ein Überdruck,<br />

der nicht entweichen kann, und der<br />

Schwimmer schließt verspätet. Benzin<br />

kann dann in den Ansaugtrakt laufen<br />

und zu Warmstartproblemen führen. Zur<br />

Dichtigkeitsüberprüfung am Ansaugtrakt<br />

(das sollte man ja laut Berufsgenossenschaft<br />

nicht mit brennbaren Materialien<br />

machen) eignet sich auch hervorragend ein<br />

kleiner Brenner mit Propangas (natürlich<br />

nicht anzünden!). Der gleiche Effekt wie<br />

mit Startpilot oder Bremsenreiniger, aber<br />

besser dosierbar und ohne Verschmutzung<br />

des Motors. Die Arbeit an den ausgebauten<br />

Vergasern kann man sich mit<br />

einer Halterung erleichtern (siehe Foto).<br />

Ich habe sie mit wenigen Handgriffen aus<br />

Aluprofilen und ausrangierten Ansaugstutzen<br />

gebaut. Sie ist in jedem Winkel<br />

arretierbar und gut zur Dichtigkeitsüberprüfung<br />

oder zur Kontrolle des Schwimmerstands<br />

geeignet. Ein Reservekanister<br />

mit Benzinhahn übernimmt dann die Rolle<br />

des Tanks. Viele Grüße<br />

Frank Lutz, Sand<br />

Sehr geehrte Redaktion, auch diesmal<br />

wieder ein fundierter Beitrag von Herrn<br />

Schoch für Besitzer älterer Fahrzeuge,<br />

speziell mit Keihin-Vergasern bei japanischen<br />

Motorrädern. Dazu ein Nachtrag<br />

aus meiner Erfahrung mit GPZ 900 R, einem<br />

Umbau einer ER 5 und anderen Kawasakis:<br />

Die Düsennadeln haben am zylindrischen<br />

Ende, also „oben“, eine Buchstaben-/Zahlenkennung<br />

eingraviert. Diese<br />

gilt es beim Nachkauf unbedingt zu beachten.<br />

Die Oberflächen der verschiedenen<br />

Nadeln sind auch qualitativ unterschiedlich<br />

geschliffen. Bei gleicher Länge<br />

ergeben sich Unterschiede im Durchmesser<br />

im Bereich des konischen Schliffs bis<br />

zu 15 Hundertstel beim Übergang in den<br />

zylindrischen Teil. Das ist so nicht ohne<br />

Weiteres sichtbar. Den genannten Unterschied<br />

habe ich bei Vergleichsmessungen<br />

mit der Mikroschraube im Abstand von<br />

jeweils fünf Millimetern herausgefunden.<br />

Zum Schieber: Da dieser mit Membran<br />

mit zirka 130 Euro zu Buche schlägt, lohnt<br />

eventuell eine Reparatur. Die Pressung<br />

von Schieber, Membran und Bördelung<br />

kann minimal Luft haben. Diese radiale<br />

Bewegung ist allerdings kaum zu spüren,<br />

wenn man die beiden Teile gegeneinander<br />

verdreht. Sie führt aber dazu, dass<br />

ein Vierzylindermotor im Stand mit drei<br />

Zylindern schlecht läuft. Gibt man richtig<br />

Gas, laufen jedoch alle vier Zylinder<br />

scheinbar „normal“. Abhilfe: Den Schieber<br />

mit so einem Defekt mit der Nadelseite,<br />

aber ohne Nadel, auf ein Stück Holz<br />

auflegen und die Bördelung mit einem<br />

geeigneten Werkzeug und vorsichtigen<br />

Hammerschlägen nachsetzen, beispielsweise<br />

mit einer 13er- oder Dreiachtel-<br />

Nuss. Fazit: Bei einem Defekt an der<br />

Membran muss es nicht immer ein sichtbarer<br />

Riss sein! Noch ein Tipp: Immer die<br />

Membran im Benzinhahn auf Aushärtung,<br />

Risse und Beweglichkeit kontrollieren.<br />

Auch diese Membran leidet im Laufe des<br />

langen Lebens eines japanischen Motorrads.<br />

Freundliche Schraubergrüße<br />

Joachim Schulz, Berlin<br />

Magni-Mangel<br />

Leser Elisat hatte mit seiner Magni<br />

MH2 nicht so viel Freude wie wir.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic 11/2<strong>01</strong>5<br />

Liebe Classic-Freunde, zu Ihrem Artikel<br />

über die Magni-Honda MH2 kann ich aus<br />

eigener Erfahrung etwas beisteuern. Wer<br />

sich damals auf einer CB 900 F Bol d’Or<br />

durch die Gegend bewegte, musste sich<br />

mit schlagendem Lenker bei 80 km/h und<br />

schwammigem Fahrverhalten mit Pendeln<br />

der ganzen Fuhre in schnellen Kurven<br />

wegen des unpräzisen Fahrwerks<br />

herumschlagen. Auch Nadellager in der<br />

Schwingenlagerung, Konis, Gabelstabi<br />

und andere Lenkkopflager brachten nicht<br />

viel. Da kam der MH2-Kit gerade recht.<br />

Also den Motor, der wirklich Klasse ist,<br />

und andere notwendige Teile in das neue<br />

Fahrwerk verpflanzt, schon konnte dem<br />

Kurvenglück und stabilem Fahrverhalten<br />

nichts mehr im Wege stehen. Dachte man.<br />

In Wirklichkeit war das Fahrverhalten<br />

noch schlechter als mit der Serien-Honda.<br />

Nicht nur bei mir, sondern auch bei meinem<br />

Freund, der mit seiner MH2 Zuvis bestreiten<br />

wollte. Nach langem Hin und Her<br />

mit dem Importeur Schneider und Hansen<br />

erreichte mich dann ein Päckchen mit<br />

68 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6<br />

www.motorrad-classic.de


vier Knotenblechen und einem Stück<br />

Präzisionsrohr, die nachträglich noch hart<br />

einzulöten seien. Auch längere Standrohre<br />

wurden empfohlen, damit man nicht<br />

dauernd mit der schönen, aber sauschweren<br />

Termignoni-Auspuffanlage aufsetzt.<br />

War aber trotzdem unbefriedigend, besonders<br />

die Forcella Italia-Gabel taugte<br />

eigentlich nichts. Eine nach kurzer Zeit<br />

undichte Tanknaht war dabei eher nebensächlich.<br />

Ich habe schließlich die Gabel<br />

von der Bol d’Or F2 (SC 09), CBX-Federbeine<br />

und die Originalauspuffanlage<br />

montiert. Ab da hatte ich dann mit dem<br />

Motorrad viel Freude. Rückblickend aber<br />

waren die geweckten Erwartungen und<br />

die tatsächlichen Ergebnisse schon eine<br />

Zumutung. Von daher gibt es zum Thema<br />

MH2 wenig Verklärendes zu sagen.<br />

Michael Elisat, Braunschweig<br />

Scheußlichkeiten<br />

Thomas Weise graust sich vor Colanis<br />

Verschalung der Hercules Wankel.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic 11/2<strong>01</strong>5<br />

Beim Lesen Eures wundervollen Berichts<br />

über die Hercules Wankel bin ich beim<br />

Aufschlagen der Seite 84 fast vom Stuhl<br />

gekippt. Obwohl ich in den 1970er-Jahren<br />

regelmäßiger Leser von Das <strong>MOTORRAD</strong><br />

war, ist mir diese Verkleidung aus dem<br />

Hause Colani bisher doch irgendwie entgangen.<br />

Von all den unpraktischen<br />

Scheußlichkeiten, die das Labor dieses<br />

Künstlers verlassen haben, muss diese<br />

dann wohl die bizarrste sein. Aber auch<br />

sonst hat das Motorrad ja einiges mitgemacht.<br />

Sehr interessant fand ich übrigens<br />

die Bemerkung, dass das Kühlgebläse<br />

wohl gar nicht erforderlich war. Ein paar<br />

schöne Kühlrippen anstelle dieses Topfes<br />

hätten der Maschine optisch sicher sehr<br />

gut getan. Herzliche Grüße<br />

Thomas Weise, Bremen<br />

Crosser im Osten<br />

Detlev Klaus hofft auf eine Story über<br />

die starken ostdeutschen Stollenreiter.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic 10/2<strong>01</strong>5<br />

Werte Motorradfreunde, mit Freude habe<br />

ich Eure Geschichte über die deutschen<br />

Spitzencrosser der 80er-Jahre gelesen und<br />

eigentlich gehofft, dass da noch ein zweiter<br />

Teil folgt. Ich melde mich hier aus dem<br />

tiefen Osten, und der hatte in den 80er-<br />

Jahren auch Spitzencrosser! Immerhin ist<br />

ja bis zur Wiedervereinigung der einzige<br />

deutsche Weltmeister aus dem Osten gekommen.<br />

Das war Paul Friedrichs, der in<br />

den 60ern drei Mal den 500er-Titel gewann.<br />

Aber zurück zu den 80er-Jahren.<br />

Bei mir, im Nachbarort Fürstlich Drehna,<br />

www.motorrad-classic.de<br />

gibt es einen Motor sportclub mit einer<br />

schönen Motocross-Strecke. Die Rennen<br />

,,Rund um den Mühlberg“ finden bis zur<br />

Gegenwart immer noch statt. Für den<br />

ortsansässigen Verein fuhr Altmeister<br />

Ernst Wolff einige Titel ein, in den 80er-<br />

Jahren war dessen Sohn Torsten ebenfalls<br />

sehr erfolgreich, außerdem fährt zur Zeit<br />

der Enkel Toni noch Rennen. Zu den Gegnern<br />

von Ernst Wolff zählten damals Hoppe,<br />

Schadenberg, Frohn & Co. Vielleicht<br />

bringt Ihr ja noch einen zweiten Teil zu<br />

diesem Thema. Das wäre dann auch interessant<br />

zu lesen. Aber auch ohne werde<br />

ich Eure Zeitschrift weiter lesen. Danke!<br />

Detlev Klaus, Crinitz<br />

Trial and Error<br />

Unserem Mitarbeiter ist bei der Goodwood-Story<br />

ein Fehler unterlaufen.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic 9/2<strong>01</strong>5<br />

Hallo! Eure Classic wird immer gründlich<br />

gelesen und bereitet interessante Lesestunden.<br />

Als ehemaliger Le Mans 1-Besitzer<br />

(heute Guzzi 1200 Sport-Gespann)<br />

war die Le Mans-Story natürlich eine interessante<br />

Auffrischung. Besonders gefiel<br />

mir der Kommentar von Michael Pfeiffer.<br />

Aber auf Seite 104/105 habt Ihr Euch<br />

einen Schnitzer erlaubt: Der als Greg<br />

Hancock abgebildete Champ ist nämlich<br />

Dougie Lampkin (siebenfacher Trial-Weltmeister)!<br />

Besten Gruß<br />

Maarten Mager, Norwegen<br />

Anmerkung der Redaktion: Leser Maarten<br />

Mager hat natürlich recht. Auf der<br />

Trial-Maschine sitzt tatsächlich Douglas<br />

Martin „Dougie“ Lampkin, der seine sieben<br />

Titel zwischen 1997 und 2003 gewann.<br />

Honda-Projekt<br />

Leser Jürgen Berger hat seine Honda<br />

VT 500 C umgebaut.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic allgemein<br />

Hallo, zuerst möchte ich mich für Eure<br />

hervorragende Zeitschrift bedanken, die<br />

ich immer mit großem Interesse lese. Ich<br />

möchte auch mein kleines Projekt vorstellen,<br />

eine umgebaute VT 500 C. Nach dem<br />

Kauf vor einem Jahr und einer Überführungsfahrt<br />

in einem 2CV begann ich mit<br />

der technischen Instandsetzung. Die Gabel<br />

wurde mit Wirth-Federn überholt und<br />

ein anderer Lenker mit neuen Armaturen<br />

verbaut, da die Spiegelhalterungen und<br />

die Bremspumpe der Neigung des Hochlenkers<br />

angepasst waren und so nicht zu<br />

verwenden waren. Eine neue Lampe und<br />

neue Spiegel wurden ebenfalls montiert,<br />

die Sitzbank komplett überarbeitet und<br />

neu bezogen. Hinten wurden Ikons verbaut,<br />

außerdem ein Chromschutzblech<br />

mit neuem Rücklicht. Es gab noch andere<br />

Fußrasten und Blinker. Ein Vergaser wurde<br />

von mir repariert, da der Chokezylinder<br />

festkorrodiert war. Der Motor läuft<br />

bestens und startet immer spontan.<br />

Jürgen Berger, per E-Mail<br />

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AUF ACHSE I<br />

Hoffmann Gouverneur MP 250-2<br />

70 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Pünktlich zur IFMA<br />

1951 erschienen<br />

Prospekte, zu sehen<br />

ist ein Prototyp der<br />

Gouverneur<br />

In Schönheit<br />

gestorben<br />

Eigentlich sollte sie ab 1952 die Motorradschar<br />

des Jakob Oswald Hoffmann in die Zukunft führen.<br />

Doch dafür hätte selbst ein(e) Gouverneur<br />

glücklichere Begleitumstände gebraucht.<br />

Text und Fotos von Fred Siemer<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 71


AUF ACHSE I<br />

Hoffmann Gouverneur MP 250-2<br />

Direkt hinter<br />

dem normalerweise<br />

ver hüllten<br />

Bing-Vergaser<br />

taucht der<br />

Ansaug kanal ab<br />

Aus dem Gehäuse<br />

strömt<br />

das Gemisch<br />

durch hinten<br />

in die Zylinder<br />

integrierte<br />

Ansaugkanäle<br />

Optisch überzeugt das glattflächige<br />

Küchen-Triebwerk. Über dem<br />

Schalthebel der Leerlauffinder<br />

Wenige Stunden, immerhin,<br />

verwöhnt<br />

noch mal fast sommerliche<br />

Wärme,<br />

streift weiches Licht über abgeerntete<br />

Felder und zart verfärbtes Laub. Goldener<br />

Oktober, und die Hoffmann Gouverneur<br />

nutzt diese Chance mit berechnendem<br />

Geschick: Fröhlich lässt sie ihren Zweizylinder<br />

tönen und sanft den Sattel<br />

schwingen, wohl wissend, dass ihr Fahrer<br />

nicht schnell, sondern genussvoll unterwegs<br />

sein möchte. Ein Mal noch draußen<br />

spielen, heute, wer würde sich da in schnöden<br />

Vergleichen von Leistungs daten oder<br />

Zulassungszahlen ergehen? Nein, nein,<br />

das schwarze Motorrad hier, das ist doch<br />

wunderbar. Sieht wirklich toll aus, erfreut<br />

mit ungewöhnlicher Technik und problemloser<br />

Handhabung.<br />

Na gut, ein Leistungswunder ist er<br />

nicht, dieser kleine, glattflächige Boxer in<br />

seinem Stahlblech-Pressrahmen. Kommt<br />

nur zögernd aus dem Keller, dreht aber<br />

danach willig hoch, nimmt dem einzelnen<br />

Bing-Vergaser ruckfrei sein Gemisch ab,<br />

dreht noch höher – irgendwo in weiter Ferne<br />

wird er mal vierzehn Komma irgendwas<br />

PS abgeben. Aber will man ihn dazu<br />

zwingen? Heute? Das angeblockte Kettengetriebe<br />

hält vier Gangstufen parat, mit<br />

etwas Gefühl für den richtigen Zeitpunkt<br />

allesamt rauf wie runter einfach zu ertasten,<br />

also kann man den Boxer bei mittleren<br />

Drehzahlen munter schnurren lassen.<br />

Die vordere Simplex-Trommelbremse lässt<br />

sich wirkungsvoll von ihrem hinteren<br />

Pendant unterstützen, alles funktioniert<br />

ohne großen Kraftaufwand. Prima. Fast von<br />

selbst und mit hinreichender Genauigkeit<br />

legt sich das niedrige Kraftrad in Kurven<br />

und durcheilt sie mit überraschend guter<br />

Stabilität. Was die mit zwei Federn pro<br />

Holm sowie viel dämpfendem Fett gefüllte<br />

Gabel und die ungedämpften Federbeine<br />

an Straßenunebenheiten nicht<br />

schlucken, das schluckt eben der gummigefederte<br />

Sattel. Motorradfahren kann so<br />

einfach sein.<br />

Aber Motorräder auch: Beim abendlichen<br />

Rotwein dämmert langsam die Erkenntnis,<br />

dass der frühherbstliche Tagesausflug<br />

auf einer BMW R 25/3 oder DKW<br />

RT 250 ähnlich nett verlaufen wäre. Genau<br />

dieser ehedem heikle Punkt macht<br />

heute einen Teil der Gouverneur-Faszination<br />

aus. Hoffmanns Boxer ist nicht besser,<br />

sondern anders. Und, anders als genannte<br />

Konkurrenzmodelle, weder vernünftig<br />

noch preisbewusst. Nie. Der ist Metall<br />

72 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


gewordener Übermut. Oder Dummheit?<br />

Egal, etwas ganz Besonderes jedenfalls,<br />

ein zweirädriges Zeitdokument, schillernd<br />

wie nur wenige andere.<br />

Auf der IFMA im Oktober 1951 feierte<br />

die Gouverneur Premiere, ihre Produktion<br />

startete jedoch erst ausgangs des folgenden<br />

Jahres, der Verkauf Anfang 1953. Will<br />

sagen: Die ersten Planungen fielen in eine<br />

Zeit, als der deutsche Kraftradmarkt jedes<br />

Angebot aufnahm, und die ersten Kundenauslieferungen<br />

in die Morgendämmerung<br />

der deutschen Motorradkrise. Schwierig<br />

genug. Doch der Hersteller fügte weitere<br />

Lasten hinzu. Seit 1948 erst bauten die<br />

Hoffmann-Werke in Lintorf nahe Düsseldorf<br />

Krafträder, und zwar einerseits in<br />

Manier klassischer Konfektionäre – eigene<br />

Fahrgestelle bestückte man mit Motoren<br />

von Sachs, Villiers und hauptsächlich<br />

Konstruktionszeichnung<br />

des<br />

ersten Motors mit<br />

aufgepresster<br />

Schwungscheibe.<br />

Das Gemisch muss<br />

auf dem Weg zum<br />

Einlassventil fast<br />

durch eine Spitzkehre<br />

hindurch<br />

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AUF ACHSE I<br />

Hoffmann Gouverneur MP 250-2<br />

DATEN<br />

Hoffmann<br />

Gouverneur MP 250-2<br />

Motor: längs eingebauter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor,<br />

eine untenliegende Nockenwelle,<br />

je zwei über Stoßstangen und Kipphebel<br />

betätigte Ventile pro Brennraum,<br />

Bohrung x Hub 58 x 47 mm, Verdichtung 7:1,<br />

Hubraum 248 cm³, Leistung 15 PS bei 5700/<br />

min<br />

Kraftübertragung: Zweischeiben-Trockenkupplung,<br />

Vierganggetriebe, Kardanantrieb<br />

Fahrwerk: geschlossener Stahlblech-Pressrahmen<br />

mit Unterzügen, fettgefüllte Telegabel<br />

vorn, Geradwegaufhängung mit zwei<br />

ungedämpften Federbeinen hinten, Drahtspeichenräder<br />

mit Stahlfelgen, Reifen vorn<br />

und hinten 3.25-19, 180-mm-Simplex-<br />

Trommelbremse vorn und hinten<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1350 mm,<br />

Trockengewicht 150 kg, Tankinhalt 16 l<br />

Fahrleistung: Höchstgeschwindigkeit<br />

zirka 110 km/h<br />

Info: Eine schöne und informative Website<br />

pflegen einige Hoffmann-Freunde unter:<br />

www.hoffmann-oldtimer.de<br />

ILO. Andererseits hatte Firmenchef Jakob<br />

Oswald Hoffmann 1949 bereits die Lizenz<br />

zum Nachbau der italienischen Vespa ergattert<br />

und profitierte vom Rollerboom.<br />

Schon bald verkaufte er davon genauso<br />

viel, wenn nicht mehr als von seinen<br />

Motorrädern. Jährlich über 10 000 Stück,<br />

1953 gar über 15 000. Nicht schlecht, und<br />

offenbar Grund genug für eigenen Übermut<br />

und fremde Neidereien.<br />

Hoffmann wollte das von 98 bis 200<br />

cm³ reichende Modellprogramm unbedingt<br />

mit einer Eigenkonstruktion krönen.<br />

Aus diesem Grund verpflichtete er den<br />

bekannten Konstrukteur Richard Küchen.<br />

Der hatte schon vor dem Krieg unter anderem<br />

mit den Zündapp KS- und K-Modellen<br />

von sich reden gemacht. Allerdings<br />

neigte Küchen zu technischen Alleingängen,<br />

die den Qualitäten seiner Konstruktionen<br />

nicht immer dienten. Kettengetriebe<br />

ist ja noch okay. Aber diese fast schon<br />

sektiererische Neigung zu glatten Flächen<br />

... Manche behaupten, er habe von<br />

außen nach innen konstruiert, doch davon<br />

später. Das Topmodell von Hoffmann<br />

sollte, da wurde man sich schnell einig,<br />

einen Viertelliter Hubraum besitzen. In<br />

dieser Klasse trafen sich alle renommierten<br />

Hersteller, hier wurden schon richtige<br />

Die Gouverneur ist Kunst. Dem<br />

ästhetischen Zeitgeist mehr verpflichtet<br />

als Zweiradtraditionen<br />

Motorräder verkauft, und zwar dank günstiger<br />

Führerscheinregelung massenhaft.<br />

Das Segment darüber überließ man einstweilen<br />

den Etablierten von BMW, Horex<br />

und Zündapp. Bis hierhin scheint das Kalkül<br />

recht logisch, doch was die Herren<br />

Küchen und Hoffmann bewog, sich auf<br />

einen Boxermotor festzulegen, wird immer<br />

ihr Geheimnis bleiben.<br />

Mag sein, dass Küchen über alte Weggefährten<br />

davon erfahren hatte, dass auch<br />

Zündapp seit 1949 an einem solchen<br />

Motor arbeitete, und er es den Bayern nun<br />

zeigen wollte. Mag sein, dass eine derart<br />

aufwendige und in dieser Hubraumklasse<br />

exklusive Konstruktion Hoffmanns Eitelkeit<br />

schmeichelte. Fakt ist, dass Zündapp<br />

das Projekt zwar 1953 auf der IFMA präsentierte,<br />

aber kurz darauf stoppte, weil<br />

man es niemals zu marktgerechten Prei-<br />

74 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


DIE HOFFMANN-WERKE<br />

Ein Wirtschaftskrimi?<br />

Der 1896 in Düsseldorf geborene Jakob Oswald<br />

Hoffmann lernte Kaufmann, versuchte sich in jungen<br />

Jahren zweimal im Tabakhandel und scheiterte.<br />

Dann gründete er 1932 in Köln eine Fahrrad-Verkaufsgesellschaft,<br />

mit der er im Jahr darauf wieder<br />

in Konkurs ging. Doch parallel hatte er sich Anfang<br />

1933 bereits in die Solinger Fahrradfabrik eingekauft<br />

– und hier beginnen die eher dubiosen Seiten<br />

seines Schaffens: Dem Firmengründer und Mitbesitzer<br />

wurde die Prokura entzogen, Hoffmann konnte<br />

schalten und walten. Ab 1939 wurde die Firma –<br />

wie so viele andere auch – auf Kriegsproduktion<br />

getrimmt, sie fertigte nun Granaten, Minen, Zünder,<br />

erhielt 1942 den Exklusiv-Auftrag, eine Stielgranate<br />

zu entwickeln. Die Auftraggeber scheinen zufrieden<br />

gewesen zu sein, Hoffmann wurde von Hitler persönlich<br />

das Kriegsverdienstkreuz erster Klasse verliehen.<br />

Und er wollte die Nazis weiter zufriedenstellen:<br />

Jüdische Zwangsarbeiter wurden bei ihm so<br />

schlecht behandelt, dass örtliche Behörden mehrmals<br />

mahnten. Weshalb Hoffmann – der seit 1943<br />

Alleininhaber der Werke war – die Kontrollen unterbinden<br />

ließ.<br />

Trotz dieser Vorgeschichte drängte er gleich nach<br />

dem Krieg ungeniert wieder ins Geschäftsleben:<br />

Hoffmann erwarb in Lintorf ein Gelände nebst Hallen<br />

von den Mannesmann Röhrenwerken, zog – mit<br />

Hilfe eines Hamburger Kaufmanns – eine Produktion<br />

auf, stellte 60 Leute ein und baute schon 1945<br />

wieder Fahrräder. Drei Jahre später dann das erste<br />

Kraftrad, im Jahr darauf die ersten Lizenz-Vespas.<br />

Über 60 000 Roller verkaufte Hoffmann bis 1954,<br />

damit stieg er zu nationaler Größe auf, und dieser<br />

Erfolg weckte die deutsche Konkurrenz. Heinkel,<br />

NSU und Zündapp brachten mindestens ebenbürtige<br />

Roller. Hoffmann reagierte und verbesserte sein<br />

Lizenzprodukt. Eigenmächtig, und das gab Ende<br />

1953 Ärger mit Piaggio. Man trennte sich 1954 im<br />

Streit. Es kam noch schlimmer: Dem Trend zum<br />

Kleinwagen wollte Hoffmann mit einer weiteren Lizenzfertigung<br />

genügen<br />

und knüpfte Kontakte zu<br />

Iso. Die Italiener lehnten<br />

ab, in Lintorf entstand die<br />

Hoffmann-Kabine. Darin werkelte der modifizierte<br />

Gouverneur-Motor, doch der Rest sah so sehr nach<br />

Isetta aus, dass Hoffmann vom Erfinder sowie dem<br />

– inzwischen feststehenden – deutschen Lizenznehmer<br />

BMW im November 1954 vor den Kadi gezerrt<br />

wurde.<br />

Des Dramas letzter Akt vollzog sich dann unter<br />

Regie der Rheinisch-Westfälischen Bank aus Düsseldorf.<br />

Die freilich aus der vorübergehend von den<br />

Alliierten zerschlagenen Deutschen Bank hervorgegangen<br />

war und bald schon wieder in ihr aufgehen<br />

würde. Der Spiegel berichtete im Januar 1955 über<br />

die spektakuläre Hoffmann-Pleite und zitierte<br />

Bankdirektor Walter Karklinat: „Das ist der größte<br />

und hässlichste Zusammenbruch, den ich in den<br />

letzten zwanzig Jahren erlebt habe.“ Jemandem,<br />

der so einen Satz nach Nazi-Herrschaft und<br />

Zwangs-Enteignungen jüdischer Betriebe über die<br />

Lippen kriegt, sollte man niemals trauen, und tatsächlich<br />

verstrickte sich die Bank in jede Menge<br />

Widersprüche. Seit 1953 schon war sie tief in die<br />

Firmeninterna von Hoffmann eingeweiht, hatte ihm<br />

für die Produktion des Kleinwagens einen Halbe-<br />

Millionen-Kredit in Aussicht gestellt. Und wollte<br />

Ende 1954 plötzlich nichts mehr davon wissen.<br />

Merkwürdig. Nicht zuletzt deshalb, weil die Deutsche<br />

Bank damals direkt oder im Auftrag ihrer Kunden<br />

die Mehrheit der Stimmrechte bei BMW besaß.<br />

Hoffmann beantragte noch im November 1954 die<br />

Insolvenz. Seine mittlerweile über 900 Beschäftigten<br />

besetzten aus Protest gegen ihre Kündigung<br />

das Werk. Letztlich vergebens. Danach entstanden<br />

aus den Beständen noch einige Roller und Motorräder.<br />

Sie wurden verramscht. Die bereits gebauten<br />

Kabinenautos mussten vernichtet werden. Jakob<br />

Oswald Hoffmann konnte sein Werk halten, die<br />

Villa rettete er, indem er sie – bei lebenslangem<br />

Wohnrecht freilich – der katholischen Kirche vermachte.<br />

Seine Wendung zum Christentum hinderte<br />

ihn nicht, nach einem Intermezzo als Kfz-Zulieferer<br />

bald wieder Kriegsgerät zu produzieren. Er starb<br />

1971.<br />

sen hätte produzieren können. Da war es<br />

für Hoffmann längst zu spät: 1953 kosteten<br />

eine BMW R 25/3 oder eine NSU Max<br />

rund 2000, eine weniger temperamentvolle<br />

Gouverneur aber über 2300 Mark.<br />

Die aufgrund der schwierigen Gouverneur-Entwicklung<br />

1952 eilig nachgeschobene<br />

Einzylinder-Hoffmann mit 250er-<br />

ILO-Motor gab es immer noch, und zwar<br />

für 1850, andere Zweitakter lagen ähnlich.<br />

Ach ja, die konzeptionell durchaus<br />

vergleichbare BMW R 51/2 kam damals<br />

so um die 3000, und damit dürften die<br />

Bayern deutlich mehr verdient haben als<br />

die Rheinländer an ihrer Gouverneur. Von<br />

den Kosten her macht es nämlich keinen<br />

Unterschied, ob man in einen Zylinder ein<br />

großes oder ein kleines Loch bohrt.<br />

Aber wir schweifen ab ins kaufmännisch<br />

Banale. Dabei ist die Gouverneur<br />

Bei Hoffmann ging<br />

es zunächst steil<br />

bergauf: Bereits<br />

1947 mussten die<br />

Firmengebäude<br />

erweitert werden,<br />

Fahrräder<br />

entstanden nun<br />

in Fließbandproduktion.<br />

1950 wurde eine<br />

große neue Montagehalle<br />

gebaut. Die<br />

Mitarbeiterzahl stieg<br />

von 63 im Jahr 1945<br />

auf über 940 im Jahr<br />

1954, zur Zeit der<br />

Firmenpleite<br />

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AUF ACHSE I<br />

Hoffmann Gouverneur MP 250-2<br />

Der Drehknopf vor dem<br />

Zündschloss reguliert<br />

die Leuchtweite<br />

Premium: Der Wellenantrieb gehört<br />

eben zum längs verbauten Boxer<br />

Sehr wirkungsvoll sorgt sich<br />

das Gummielement um den<br />

Federungskomfort des Sitzes<br />

Mit der Gouverneur sollte<br />

dieses Emblem so richtig<br />

bekannt werden<br />

doch Kunst. Nicht nur irgendwie, sondern<br />

in jeder Hinsicht. Dem ästhetischen Zeitgeist<br />

mehr verpflichtet als gewohnten<br />

Zweiradtraditionen. Gewollt, gestaltet. Ein<br />

klarer gezeichnetes unverkleidetes Motorrad<br />

dürfte es bis dahin kaum gegeben<br />

haben, und deshalb bemerkte der zeitgenössische<br />

Tester Wolfgang Müller in der<br />

Frankfurter Neuen Presse denn auch:<br />

„Das Äußere dieses Motorrades ist so elegant<br />

wie ein Abendanzug.“ Optisch bestimmend<br />

wirken die großen Seitenflächen<br />

des Blech-Pressrahmens. Sie formen<br />

nicht nur den Kasten für Batterie und<br />

Luftpumpe, sondern erhalten als Teil dieses<br />

Kastens eine tragende Rolle. Er nimmt<br />

nämlich hinten direkt die Beine der Geradwegfederung<br />

auf; außerdem verdeckt er<br />

die Welle des Hinterradantriebs. An den<br />

Kasten ist das angeschraubt, was man<br />

Hinterradschutzblech nennen könnte.<br />

Oder auch Rahmenheck, denn bei Bedarf<br />

schultert das elegant geformte, ungefähr<br />

mittig zwecks leichteren Radausbaus geteilte<br />

Blech einen Soziussitz sowie einen<br />

Gepäckträger. Der aufgeschraubte Träger<br />

des über ein in seiner Härte verstellbares<br />

Gummi-Federelement abgestützten Fahrersitzes<br />

schließt besagten Kasten nach<br />

oben ab. Weitere Ausstattungsfeinheiten:<br />

verschließbares Werkzeugfach im Tank,<br />

einstellbarer Reibungsdämpfer für die<br />

Lenkung, Leerlauffinder links am Triebwerksgehäuse,<br />

serienmäßige Seitenwagenanschlüsse<br />

und Leuchtweitenregulierung<br />

des Scheinwerfers. Jawohl, das ist Oberklasse,<br />

und mehr davon gab‘s bei den<br />

Viertellitern nirgendwo.<br />

Gehobenen Ansprüchen sollte natürlich<br />

auch das Triebwerk genügen. Lästige<br />

Vibrationen verweist der Boxer ganz nonchalant<br />

in die schnöde Einzylinderwelt,<br />

und dennoch kann er diese nicht so einfach<br />

verlassen. Viele Singles, namentlich<br />

die seit 1952 käufliche NSU Max, gingen<br />

nämlich besser, selbst eine 250er-BMW<br />

kommt energischer unten raus und die<br />

Zweitakter sowieso. Merke: In den 50ern<br />

tobte bereits der Leistungsdruck, doch oh<br />

weh, ganze elf PS entlockte Küchen seinem<br />

kopfgesteuerten Kurzhuber. Er war<br />

selber schuld, die Glattflächigkeit... Ansaugkanäle<br />

müssen ihm ein Gräuel gewesen<br />

sein, just wie bei seiner Vorkriegs-<br />

Zündapp K 800 führen sie auch bei der<br />

Gouverneur durchs Gehäuse, dann eingegossen<br />

in die Hinterseite der Leichtmetallzylinder<br />

empor zum Einlassventil. Dabei<br />

hätte der verkapselte Vergaser allein schon<br />

genügt, um das Gemisch aufzuheizen. Zu­<br />

76 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


MEINUNG<br />

Fred Siemer<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic-Mitarbeiter<br />

Die deutschen Motorräder der 50er-Jahre<br />

begeistern mich immer mehr, und jetzt habe<br />

ich nach tapferen und wackeren (das ist ein<br />

Unterschied), fixen und braven Vertretern<br />

dieser unglaublich vielfältigen Spezies einen<br />

echten Feingeist entdeckt. Eine 250er, deren<br />

technischer Sonderweg heute erfreut, ein<br />

Schlaglicht auf die Aufbruchstimmung jener<br />

Jahre wirft, und die dank drehfreudigem<br />

Motor sowie handlichem Fahrwerk nicht nur<br />

beim Anschauen Spaß macht.<br />

dem – man glaubt es kaum – verordnete<br />

Küchen den Kanälen einen rechteckigen<br />

Querschnitt. Seine alten Kollegen bei<br />

Zündapp jedenfalls hatten von solchen<br />

Ideen die Nase voll und steckten direkt<br />

auf jeden Zylinder ihres Prototypen einen<br />

eigenen Vergaser, ziemlich steil sogar,<br />

beinahe im Fallstrom. Sie zauberten über<br />

18 PS hervor.<br />

Der verkaufshindernde Leistungsmangel,<br />

vor allem jedoch die Biegeschwingungen<br />

der Kurbelwelle und daraus resultierende<br />

Schäden ihrer beiden Rollenlager<br />

erzwangen eine rasche Revision – nur<br />

rund 450 Exemplare der ersten Serie verließen<br />

das Werk. Bereits die IFMA 1953<br />

sah mit der in dieser Geschichte gezeigten<br />

MP 250-2 eine gründlich, aber nicht von<br />

Küchen überarbeitete Gouverneur. Mit<br />

ovalen Ansaugkanälen, 24-mm-Bing- statt<br />

Lästige Vibrationen verweist der<br />

Hoffmann-Boxer ganz nonchalant<br />

in die schnöde Einzylinderwelt<br />

17-mm-Pallas-Vergaser, geänderter Ölführung,<br />

steiferem Gehäuse und einer<br />

mittels breiterer mittlerer Kurbelwange<br />

verstärkten und solider gelagerten Kurbelwelle.<br />

Außerdem trug diese nicht länger<br />

eine aufgepresste, sondern eine angeflanschte<br />

Schwungscheibe. Weil sich die<br />

Belegschaft mittlerweile an die für Konfektionäre<br />

unüblichen Arbeitsgänge, etwa<br />

die Motorenmontage, gewöhnt hatte, entstand<br />

die Zweizylinder-Hoffmann nun in<br />

standesgemäßer Qualität und begann –<br />

mit knappen 15 PS sogar konkurrenzfähig<br />

– ihr eigentliches Leben.<br />

Leider schwebten da schon tiefdunkle<br />

Wolken über den Hoffmann-Werken (siehe<br />

Kasten Seite 77), die sich auch durch<br />

halbwegs befriedigende Gouverneur-Verkäufe<br />

nicht aufhellen ließen. Rund 3000<br />

renovierte MP brachte man angeblich<br />

noch unter die Leute, die horrenden österreichischen<br />

Zölle für 250er umging eine –<br />

übrigens sehr lebhafte – 300er-Version<br />

und fand weitere 800 Kunden. Im Spätherbst<br />

1954 endete die Produktion. Ein<br />

filmreifer Absturz. Dabei wollte die Gouverneur<br />

eigentlich in Schönheit glänzen.<br />

Nicht nur im Herbst.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 77


NACHDRUCK<br />

Der Suzuki-Vergleich war<br />

kein Titelthema fürs Heft<br />

13/1979, aber spannend<br />

78 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 79


NACHDRUCK<br />

80 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


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82 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


NACHDRUCK<br />

RÜCKBLICK<br />

Die beiden 1000er<br />

aus heutiger Sicht<br />

Aus eins mach zwei – mit wenigen Änderungen<br />

hatte Suzuki einen prima Allrounder in ein<br />

durchschnittliches Mode-Motorrad verwandelt.<br />

Das heute ziemlich out ist.<br />

Fotos: Bilski, Suzuki<br />

Uli Holzwarth ist<br />

kein Freund japa -<br />

nischer Soft-Chopper<br />

„Lässigkeit kann man<br />

sich nicht einfach überwerfen<br />

wie einen Mantel“<br />

Modeerscheinungen kommen und gehen.<br />

Viele auch mehrmals. Nur die Soft-Chopper<br />

nicht – zum Glück! Ja, ich habe sie nie gemocht,<br />

diese Pseudo-Lässigen auf zwei Rädern.<br />

Schon nach der ersten Fahrschulstunde auf einer<br />

Honda CM 400 T war für mich klar, dass Hirschgeweih<br />

und Hohlkreuz nichts mit Faszination<br />

und Fahrspaß zu tun haben. Jedenfalls dann<br />

nicht, wenn die Basis ein so gut funktionierendes<br />

Motor rad ist wie die Suzuki GS 1000. Ein<br />

Allrounder im besten Sinne, mit dem man sowohl schnell von A nach B<br />

flitzen als auch gemütlich und genüsslich über winklige Sträßchen<br />

wandern konnte. Und dann strickte Suzuki daraus mit hohem Lenker,<br />

Tropfentank, Stufensitzbank und viel Chrom einen Soft-Chopper für – ja,<br />

für wen eigentlich? Dass damals alle japanischen Hersteller solide Basismodelle<br />

mit solchen Zutaten zu diesen uniformen Spaßverderbern in<br />

Chrom umgefrickelt haben, machte die Sache nicht besser. Lässigkeit<br />

kann man sich nicht einfach überwerfen wie einen Mantel. Außerdem war<br />

es mit der entspannten Souveränität im Sattel sowieso nicht weit her. Am<br />

Motor lag es ganz gewiss nicht, weder bei der 1000er-Suzuki noch bei<br />

den meisten anderen Soft-Choppern. Sondern am kleinen Tank, der die<br />

Reichweite ebenso limitierte wie die verkrampfte Haltung. Soft-Chopper<br />

der frühen 80er-Jahre waren eine Modeerscheinung, die so ganz sicher<br />

nicht mehr wiederkommt. Weshalb eine Suzuki GS 1000 L für Sammler<br />

heute durchaus ihren Reiz hat. Man muss sie ja nicht unbedingt fahren!<br />

Der GS 1000-Vierzylinder<br />

war ein<br />

starkes Argument<br />

für beide Varianten.<br />

Richtig auskosten<br />

ließ er sich aber nur<br />

in Suzukis S-Modell<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 83


SZENE I<br />

BMW R 25, frisch ausgegraben<br />

Und sie bewegt sich<br />

Vom Scheunenfund zum fahrenden Gesamtkunstwerk ist es mitunter nur ein<br />

kleiner Schritt. Zumindest beim Glemseck 1<strong>01</strong>, wie diese BMW R 25 zeigt.<br />

Text und Fotos von Thomas Schmieder<br />

September 2<strong>01</strong>5: Zum zehnten<br />

Mal steigt bei Leonberg<br />

„Glemseck 1<strong>01</strong>“, das größte<br />

marken- und typenoffene<br />

Motorradtreffen Deutschlands. Hier gibt<br />

es nichts, was es nicht gibt – von Zündappund<br />

Hercules-Mofas über alle möglichen<br />

Youngtimer bis hin zu gewaltigen Boss-<br />

Hoss-V8-Maschinen. Mitten im Getümmel<br />

aus Menschenmassen und Motorrädern<br />

steht, dicht umlagert, eine einzylindrige<br />

BMW. Die war wohl mal weiß, ist jetzt<br />

eierschalenfarben und rotbraun rostgesprenkelt.<br />

Kurz darauf knattert der offensichtliche<br />

Besitzer auf der 250er herum.<br />

Klingt ganz schön kernig, der Single.<br />

Kein Rücklicht, kein Nummernschild,<br />

keine Verbindung zwischen Krümmer<br />

und Auspuff – alles kein Problem auf der<br />

extrem entspannten Veranstaltung. Als der<br />

Fahrer wiederkommt, den knisternden<br />

Motor abstellt, stellt sich der junge Kerl<br />

vor: „Hallo, mein Name ist Jeff.“ Er ist 20,<br />

sein fahrbarer Untersatz dagegen locker<br />

60: „Dies ist meine BMW R 25, ich habe sie<br />

erst vor drei Tagen als Scheunenfund gekauft.“<br />

Zehn bis 15 Jahre gammelte das<br />

arme Motorrad, Baujahr unbekannt, in<br />

der vergessenen Ecke einer Werkstatt vor<br />

sich hin. „Durchs löchrige Dach hat sie<br />

leider viel Wasser abgekriegt“, sagt Jeff.<br />

Den Umständen entsprechend ist der<br />

Zustand der noch wirklich in Bayern produzierten<br />

Maschine also richtig gut. „Ich<br />

habe mich spontan entschieden, sie mit<br />

zum Glemseck 1<strong>01</strong> zu nehmen, habe nur<br />

den alten Sprit aus Tank und Vergaser abgelassen.<br />

So eine BMW läuft immer!“ Zum<br />

Beweis tritt Jeff den leicht ölenden Single<br />

noch mal an. Der betagte Stoßstangenmotor<br />

mit einer untenliegenden Nockenwelle<br />

und 13 PS kommt auf den ersten<br />

Tritt. Er läuft erstaunlich rund, ohne zu<br />

stottern. Und, erstaunlicherweise, ohne<br />

beängstigende mechanische Geräusche.<br />

Schon bemerkenswert, denn in Motor,<br />

Getriebe und Kardan schwappt immer<br />

noch undefinierbar altes Öl. Zündkerze<br />

und Batterie (frisch geladen) tun’s noch.<br />

Ein Tuch dichtet den leckenden Vergaser<br />

notdürftig ab. Die 19-Zoll-Speichenräder<br />

tragen alte, ausgehärtete Reifen. BMW-<br />

Spezialist Hans-Joachim Siebenrock kommt<br />

staunend dazu. Sein Tipp: „Bloß nicht restaurieren,<br />

das ist viel zu viel Aufwand.<br />

So wie das Motorrad hier steht, ist es ein<br />

rollendes Gesamtkunstwerk.“<br />

84 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


doch!<br />

Rost trifft Lecks: leicht ölendes Motorgehäuse,<br />

Behelfsdichtung am Vergaser<br />

Verdammt robust: Altes Öl, alte Zündkerze, alte<br />

Batterie – dennoch läuft Jeffs Einzylinder rund<br />

Im Chrom des Bosch-Scheinwerfers ist<br />

„Importé d’Allemagne“ eingeprägt – kurz<br />

nach dem Krieg ein Hinweis auf eine Einfuhr<br />

nach Frankreich oder in den wallonischen<br />

Teil Belgiens. Eventuell als einstiges<br />

Behörden-Fahrzeug? Jeff sucht noch<br />

Hinweise zur Geschichte seiner R 25, Kontakt<br />

bitte per Telefon 00 32/4 98 62 69 21<br />

oder geoffrey.grandjean@live.de.<br />

Für eine potenzielle Zulassung ersteigerte<br />

Jeff bei Ebay das Typenschild einer R<br />

25/3, Baujahr 1955, inklusive originaler<br />

DDR-Fahrzeugpapiere und Einfuhrgenehmigung<br />

vom 5. April 1966 aus dem kapitalistischen<br />

West- ins sozialistische Ost-<br />

Deutschland. Dort wurde Hans G. (Jahr gang<br />

1922) in Brandenburg an der Havel das<br />

DDR-Kennzeichen DO 42-49 zugeteilt.<br />

„Was für ein Zufall“, sagt Jeff, „der registrierte<br />

BMW-Besitzer war am 22. Dezember<br />

geboren und von Beruf Schweißer. Ich<br />

bin am 19. Dezember ge boren und von<br />

Beruf Schweißer ...“<br />

Mit Motorrädern kennt sich der junge<br />

Belgier gut aus, hat eine Ausbildung als<br />

Metallkonstrukteur, lernte dann Zweirad-<br />

mechaniker bei BMW. Derzeit arbeitet er<br />

als Motoren-Instandsetzer. „Bei BMW hatte<br />

ich täglich zwar mit schönen aktuellen<br />

Motor rädern zu tun, aber auch viel mit<br />

Computer und Elektronik. Austauschen<br />

statt reparieren – das ist nichts für mich.<br />

Ich will Mechanik, die nach 60 Jahren<br />

noch funktioniert, keine sieben Kilo Kabelsalat.“<br />

Wie seine tapfere BMW eben.<br />

Mittlerweile hat Jeff die Elektrik des<br />

60-jährigen Einzylinders gerichtet, „sicher<br />

ist sicher“. Zudem baut er gerade eine Ducati<br />

Desmo 350 auf und eine BMW R 100 R<br />

zum Scrambler um. Dass Oldies im Leben<br />

des 20-Jährigen schon immer eine wichtige<br />

Rolle gespielt haben, zeigen die 125er-<br />

CZ 476 und eine Suzuki GT 125, die er vor<br />

der BMW R 25 gefahren ist. Selbst wenn er<br />

im Alltag mit einer XF 650 Freewind auf<br />

Tour geht und mit einer Husqvarna-Supermoto<br />

sowie seiner KTM-Enduro auf und<br />

abseits befestigter Wege herumtollt. Zum<br />

Glemseck 1<strong>01</strong> schleppte ihn seine Freundin<br />

Jody, die 2<strong>01</strong>4 erstmals dabei war. Mal<br />

sehen, was Jeff im nächsten Jahr mit zum<br />

Glemseck 1<strong>01</strong> bringt.<br />

◻<br />

Und ein echter Hingucker. Jeff kommt<br />

aus der Stadt Eupen im Osten Belgiens, ist<br />

dreisprachig, hat Deutsch als Muttersprache.<br />

Er kaufte die R 25 vom Eupener Karnevalsverein,<br />

der sie einst als „Karnevalspolizei“<br />

nutzte. Daher steht noch auf Platt<br />

geschrieben „Öpe Alaaf“ auf dem Tank.<br />

Laut ersten Recherchen ist Jeff erst der<br />

fünfte Besitzer. Bereits in den 70er-Jahren<br />

habe diese BMW ein erstes Mal lange<br />

gestanden, wurde kaum beachtet. Viele<br />

Puzzlesteine aus der Historie dieser 250er<br />

fehlen noch: Sie trägt weder Typenschild<br />

noch Rahmennummer, hat keine Papiere.<br />

Der Zweirad-Oldie mit den Halbnaben-<br />

Bremsen einer R 25/2 „ist ein Mischmasch<br />

hoch drei“, wundert sich Jeff. „Fast alle R<br />

25 haben klassische Schwingsättel, doch<br />

meine hat eine dick gepolsterte Sitzbank.“<br />

Reichlich Patina. Dazu zählt der verblichene „Öpe Alaaf“-Schriftzug auf dem Tank<br />

– eine Erinnerung an das einstige Dienstfahrzeug des Eupener Karnevalsvereins!<br />

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UNTER DER LUPE<br />

Die Pantah-<br />

Modelle von<br />

Ducati<br />

Fabio Taglionis letzte Schöpfung, die Pantah mit<br />

Zahnriemen-V2, zählt zu den richtungsweisenden<br />

Ducati-Konstruktionen. Deren Gene waren sogar<br />

nach Jahrzehnten noch nachweisbar.<br />

Text: Marcel Schoch<br />

Fotos: markus-jahn.com (1),<br />

Schoch, Archiv<br />

6<br />

Checkpunkte<br />

1 2<br />

3 4 5 7 8 9<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Die originalen Schalldämpfer sind im Bereich<br />

des letzten Prallblechs oft durchgerostet<br />

Ausgeschlagene Schwingenlager ziehen eine<br />

aufwendige Reparatur nach sich<br />

Die Vergaser neigen bei offenen Ansaugtrichtern<br />

häufig zu übermäßigem Verschleiß<br />

4<br />

5<br />

Ein geplatzter Pertinax-Käfig der Kurbelwellenlager<br />

verursacht massive Motorschäden<br />

Die Zahnriemen müssen alle 20 000 Kilometer<br />

oder nach zwei Jahren gewechselt werden<br />

7<br />

8<br />

6 Korrosion im Inneren des Tanks kann bis zum<br />

Lochfraß führen<br />

9<br />

Stärkerer Ölaustritt an den Zylinderfußdichtungen<br />

erfordert den baldigen Austausch<br />

Der Anlasser der frühen Pantah-Modelle<br />

schwächelt oft wegen zu hoher Stromaufnahme<br />

Die Isolierungen von Lichtmaschine und<br />

Pick-up-Kabeln lösen sich im Öl auf<br />

86 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Die Ducati Pantah wurde<br />

erstmals 1977 auf der<br />

Mailänder Messe der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt.<br />

Trotzdem mussten die Ducatisti noch zwei<br />

Jahre warten, bis die Pantah im Jahr 1979<br />

erstmals bei den Händlern stand. Die nominell<br />

46 PS starke 500er sollte das zu dieser<br />

Zeit arg angekratzte Image der Mittelklasse-Ducatis<br />

wieder aufpolieren. Die ab<br />

Mitte der 70er-Jahre erhältlichen 350erund<br />

500er-Reihentwins waren nämlich zu<br />

rau und anfällig, somit kaum mehr zu<br />

verkaufen. Nachdem Taglioni grünes Licht<br />

zur Entwicklung eines neuen Motors erhalten<br />

hatte, entschied er sich für einen<br />

V2, der jedoch billiger als Königswellen-<br />

Twins zu produzieren sein sollte. Der<br />

entscheidende Unterschied des Pantah-<br />

Motors verbirgt sich auf der rechten Seite<br />

unter zwei schlanken Deckeln. Anstelle<br />

der Königswellen bei den großen Motoren<br />

übernehmen hier zwei Zahnriemen den<br />

Antrieb der jeweils einen obenliegenden<br />

Nockenwelle in den beiden Zylinderköpfen.<br />

Vorteil gegenüber der Königswellensteuerung:<br />

geringerer Produktionsaufwand,<br />

kürzere Werkstattzeiten und<br />

weniger mechanische Geräusche.<br />

Letzterem kam Ende der 70er-Jahre<br />

angesichts der sich abzeichnenden restriktiveren<br />

Geräuschvorschriften immer<br />

mehr Bedeutung zu. Außerdem wusste<br />

Taglioni, dass der Zahnriemenantrieb<br />

deutlich weniger Reibungsverluste verursacht<br />

als eine Königswellensteuerung.<br />

Mehr PS bei weniger Aufwand – damit<br />

sollte die neue Halbliter-Ducati bessere<br />

Chancen gegen die erstarkte Konkurrenz<br />

in der Mittelklasse haben. Als erstes Modell<br />

lief 1979 die 500 SL Pantah vom Band.<br />

Ursprünglich nur in Rot/Silber erhältlich,<br />

wurde die Ur-Pantah ein Jahr später auch<br />

in hellblauer Lackierung angeboten. Von<br />

Anfang an war klar, dass die Pantah ebenfalls<br />

eine traditionelle Ducati – und somit<br />

ein Sportmotorrad – werden sollte. Taglioni<br />

konstruierte für sie einen leichten Gitterrohrrahmen.<br />

Außerdem hatte er den<br />

drehfreudigen V2 mit 74 Millimetern Bohrung<br />

bei 58 Millimetern Hub sehr kurzhubig<br />

ausgelegt, der sein Gemisch zudem<br />

über riesige 36er-Dellortos inhalierte.<br />

Bereits 1980 erfolgte eine erste Überarbeitung,<br />

die sich aber auf die nunmehr<br />

mit einer Spoilerkante versehene Verkleidung<br />

und ein neues Dekor beschränkte.<br />

Diese silberblauen Pantah-Modelle mit<br />

rot/blauem Dekor und mattschwarzen<br />

Kotflügeln wurden bis 1983 weiterhin mit<br />

46 PS bei 8500/min angeboten. Parallel<br />

dazu erschien 1981 die technisch verbesserte<br />

600 SL Pantah. Von außen unterschied<br />

sich das hubraumstärkere, bis 1984<br />

verkaufte Modell lediglich durch andere<br />

Schriftzüge von der 500er. Tiefgreifender<br />

fielen dagegen die technischen Änderungen<br />

aus. Eine verstärkte und nunmehr<br />

hydraulisch betätigte Kupplung sowie das<br />

überarbeitete Getriebe trugen der auf 56<br />

PS bei 8500/min gesteigerten Leistung<br />

Rechnung (max. 50 Nm bei 6000/min).<br />

Letzte Evolutionsstufe der Pantah-Baureihe<br />

war die nochmals verfeinerte 650er<br />

in Rot/Gelb aus dem Jahr 1983. Diese 58<br />

PS leistende Variante unterscheidet sich<br />

mit Ausnahme der Embleme nicht von<br />

den anderen Modellen. Bei den Ducatisti<br />

gilt die 650er jedoch als die beste Pantah.<br />

Konstruktion mit Weitblick<br />

Der Pantah-Baukasten ermöglichte weiterhin<br />

zwei Tourenmodelle. Die 1982/83<br />

gebaute 350 XL Pantah bediente hauptsächlich<br />

den italienischen Markt. Einige<br />

wenige gingen auch nach Japan oder fanden<br />

den Weg als 27-PS-Drosselversion<br />

nach Deutschland. Ebenfalls in diesem<br />

Zeitraum wurde die 600 TL Pantah gebaut.<br />

Motor und Fahrwerk waren mit der<br />

Pantah 600 SL identisch, die TL hatte jedoch<br />

andere Verkleidungsteile und eine<br />

mechanisch betätigte Kupplung.<br />

Die schlechten Absatzzahlen zwangen<br />

Ducati ab 1983 zur Kooperation mit dem<br />

italienischen Konkurrenten Cagiva, der<br />

Ducati 1985 sogar komplett übernahm.<br />

Die Pantah-V2 fanden anschließend in<br />

der Cagiva Elefant 650 und der Cagiva<br />

Alazzurra 650 weiter Verwendung. Dennoch<br />

kam der weiterentwickelte Pantah-<br />

Zweiventiler auch während der Cagiva-<br />

Ära wieder bei Ducatis zum Einsatz.<br />

Zunächst mit 750 cm³ bei der TT-Replika<br />

750 F1 von 1985 bis 1988, danach bei der<br />

750 Sport. Auch bei den folgenden Modellen<br />

der nächsten Jahrzehnte wirkten die<br />

Gene der Pantah nach, denn die Grundidee<br />

von Taglionis Konstruktion wurde für<br />

alle folgenden Zahnriemen-V2 übernommen.<br />

Und zwar bis zum Erscheinen der<br />

Ducati Panigale im Jahr 2<strong>01</strong>1!<br />

Service-Historie entscheidend<br />

„Wer sich für eine Ducati Pantah interessiert,<br />

sollte wissen, auf was er sich einlässt“,<br />

sagt Hermann Beyreuther, Kfz-Mechanikermeister<br />

und Inhaber der Firma<br />

Ducati Beyreuther in Oberhaching. „Wie<br />

bei allen sportlichen italienischen Motorrädern<br />

sitzt man auch auf der Pantah<br />

ziemlich gestreckt. Mit etwas Gewöhnung<br />

schafft man aber durchaus Tagesetappen<br />

von 300 Kilometern und mehr ohne Gliederschmerzen.“<br />

Hermann muss es wissen,<br />

schließlich fährt er seine Pantah seit 1981.<br />

Verwertbare Leistung liefert der 500er-<br />

V2 erst ab 3000 Touren. Dank des exakten<br />

und gut gestuften Fünfganggetriebes geht<br />

es dennoch flott voran. Der Motor hängt<br />

trotz der großen Vergaser prima am Gas,<br />

ab 4500/min darf voll aufgerissen werden.<br />

Unsere Experten<br />

Kennen die Ducati-V2 inund<br />

auswendig: Hermann<br />

Beyreuther (o.r.), Thomas<br />

Jungen (o.l.) und Lucky (r.)<br />

Hermann Beyreuther betreibt<br />

seit fast 35 Jahren seine<br />

Ducati-Werkstatt in Oberhaching<br />

bei München. Zu Beginn als Vertragshändler<br />

des Ducati-Importeurs Röth. Ab 1985 arbeitete<br />

Hermann mit der Firma März zusammen, danach mit<br />

DNL. Nach der Eröffnung eines größeren Ducati-Stores<br />

in München wurde 2<strong>01</strong>1 der Vertrag des erfahrenen<br />

Ducati-Experten von Ducati Deutschland gekündigt.<br />

Dennoch geht dem Kfz-Mechaniker-Meister die<br />

Arbeit nicht aus – im Gegenteil. Als Spezialist für die<br />

alten Ducati-Modelle ist sein Wissen heute in ganz<br />

Deutschland und darüber hinaus gefragt. Auch privat<br />

ist Hermann mit der Marke eng verbunden, wie einige<br />

alte Ducati-Schätzchen in seiner eigenen Garage<br />

zeigen. Auf die Lucky, sein treuer Vierbeiner, immer<br />

ein wachsames Auge hat.<br />

Auch Thomas Jungen hat sein gesamtes Berufsleben<br />

bislang mit Ducati verbracht. Den Anfang<br />

machte 1990 die Lehrstelle als Zweiradmechaniker<br />

bei der Firma Beyreuther. Vom ersten Lehrtag an hatte<br />

sich Thomas mit dem Ducati-Virus infiziert. Nach<br />

erfolgreicher Ausbildung übernahm ihn Hermann<br />

Beyreuther 1993 als Motorradmechaniker. Zehn Jahre<br />

später machte Thomas seinen Meister. Statt der<br />

Selbstständigkeit entschied er sich, bei Hermann zu<br />

bleiben. Der Liebe zu den V2 aus Bologna wegen,<br />

wie er beteuert. Ganz besonders haben es ihm die<br />

Königswellen-Modelle angetan. Gut so, denn Thomas<br />

Jungen wird in einigen Jahren die Werkstatt von<br />

Hermann übernehmen. Somit werden Eigner der alten<br />

Ducati-Modelle auch in den nächsten Jahrzehnten<br />

noch eine kompetente Anlaufstelle haben.<br />

Die Extraportion Sprit aus den Beschleunigerpumpen<br />

lässt sich die Duc gerne<br />

schmecken, um mit dumpfem Bollern aus<br />

den Conti-Tüten nahezu vibrationsfrei<br />

Richtung Drehzahllimit (bei 8500/min) zu<br />

stürmen. Sportliches Treiben liegt ebenso<br />

dem stabilen Gitterrohrrahmen, der jedoch<br />

mit einem entschlossenen Impuls<br />

zum Einlenken überredet werden will.<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 87


UNTER DER LUPE I<br />

Ducati Pantah<br />

Motor<br />

Der Pantah-Motor war Ducatis erster mit<br />

einem Zahnriemen für die Ventilsteuerung<br />

Zylinder und Zylinderkopf<br />

Die originalen Ventilschaftdichtungen<br />

(unten)<br />

werden mit der Zeit<br />

undicht. Für Einlass- (links<br />

oben) und Auslassventil<br />

(rechts oben) gibt es<br />

verbesserten Ersatz<br />

Ölnebel am Zylinderfuß<br />

sollte bei der Besichtigung<br />

einer Pantah als Hinweis<br />

auf einen bald anstehenden<br />

Austausch der<br />

Zylinderfußdichtungen<br />

verstanden werden<br />

Die Gilnisil-Beschichtung der Zylinder<br />

bereitet nur selten Probleme. Bei Bedarf<br />

können die Zylinder überholt werden<br />

Das Zündkerzengewinde reißt mitunter<br />

aus. Bei einer Besichtigung deshalb die<br />

Zündkerze mal raus- und reinschrauben<br />

Die beiden Zylinderfußdichtungen<br />

bestehen aus Papier.<br />

Sie kosten nicht viel. Ins<br />

Geld geht jedoch deren<br />

Austausch. Eine Werkstatt<br />

veranschlagt dafür rund<br />

fünf Arbeitsstunden<br />

Mit ihren fahrdynamischen Qualitäten ist<br />

die Pantah also noch heute ein absolut<br />

alltagstaugliches Motorrad. Vorausgesetzt,<br />

die Technik erhielt bei dem oder den Vorbesitzern<br />

stets die Zuwendung, die sie benötigt.<br />

„Kaufinteressenten sollten nur bei<br />

einer halbwegs nachvollziehbaren Service-Historie<br />

zuschlagen“, rät Hermann.<br />

„Bei regelmäßiger Wartung können auch<br />

die 500er-Motoren Laufleistungen von<br />

150 000 Kilometern erreichen.“ Dafür<br />

bietet vor allem die Gilnisil-Beschichtung<br />

von Zylindern und den Gleitlagern der<br />

Pleuelfüße die besten Voraussetzungen.<br />

Dabei handelt es sich um die italienische<br />

Nikasil-Variante, bestehend aus Silizium<br />

und Nickel (GILardoni NIckel SILicio).<br />

Leckende Dichtungen<br />

Dennoch kennt Hermann auch beim<br />

Pantah-Motor einige Schwachpunkte.<br />

„Bläst der Motor nach dem Kaltstart dunklen<br />

Rauch aus dem Auspuff, liegt das meist<br />

an mitverbranntem Motoröl als Folge verhärteter<br />

Ventilschaftdichtungen.“ Das ist<br />

jedoch ein eher harmloser Schaden, der<br />

rasch zu beheben ist. Für den Austausch<br />

der Dichtungen stehen zwei Stunden Arbeit<br />

und rund 30 Euro für die vier Dichtungsringe<br />

auf der Rechnung. „Dabei darauf<br />

achten, dass bei der Reparatur die<br />

neueste Generation der Ventilschaftdichtungen<br />

eingebaut wird und nicht die abgelagerten<br />

Original-Ersatzteile“, ergänzt<br />

Hermann.<br />

Probleme bereiten im Alter weiterhin<br />

die Fußdichtungen der beiden Zylinder.<br />

Sie bestehen aus Dichtungspapier, das im<br />

Laufe der Jahre Öl durchlässt. „Typisch dafür<br />

ist Ölnebel am Zylinderfuß“, weiß Thomas<br />

Jungen, Kfz-Techniker-Meister und<br />

ebenfalls Ducati-Spezialist. „Solange sich<br />

keine Öltropfen bilden, besteht allerdings<br />

kein akuter Handlungsbedarf.“ Für den<br />

Austausch beider Fußdichtungen müssen<br />

beide Zylinder demontiert werden. Macht<br />

rund fünf Stunden Arbeitszeit. Die Materialkosten<br />

sind dagegen ein Klacks: Für die<br />

beiden Fußdichtungen und O-Ringe sind<br />

zusätzlich etwa 15 Euro einzukalkulieren.<br />

Risiko: die Kurbelwellenlager<br />

Richtig teuer wird es dagegen, wenn die<br />

Kurbelwellenlager der Pantah Ärger machen,<br />

was nach über drei Jahrzehnten gar<br />

nicht mal so selten ist. Im Gegensatz zu<br />

den robusten Gleitlagern der Pleuel wurden<br />

hier nämlich Kugellager mit einem<br />

Kugelkäfig aus Pertinax verbaut. „Das<br />

Problem ist, dass der Kunststoff mit den<br />

Jahren hart wird und bricht. Dann haben<br />

die Kugeln im Lager keine Führung mehr“,<br />

warnt Thomas. „Die Folge ist ein massiver<br />

Lagerschaden, bei dem auch die Kurbelwelle<br />

beschädigt werden kann.“ Ein gravierender<br />

Schaden, der sich dummerwei-<br />

88 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


se nur sehr selten vorzeitig ankündigt.<br />

Wenn der Pertinax-Käfig platzt, ist es jedoch<br />

zu spät. Als Ersatz bietet Ducati verbesserte<br />

Kugellager mit einem widerstandsfähigeren<br />

Kugelkäfig an. Während<br />

die rund 180 Euro für zwei solcher Lager<br />

noch verkraftbar sind, reißen die Werkstattkosten<br />

ein gewaltiges Loch in die<br />

Haushaltskasse. Bei so einem Kurbelwellenschaden<br />

muss der Motor zerlegt, gereinigt<br />

und vermessen werden. Mit Ein- und<br />

Ausbau kommen da gut und gerne 3500<br />

Euro zusammen. Hermann rät daher jedem<br />

Restaurierer, im Zuge der Motorüberholung<br />

stets die Kurbelwellenlager gegen<br />

die verbesserten neuen zu tauschen.<br />

Wartungsstau bei Zahnriemen<br />

Rechtzeitig tauschen sollten Pantah-Eigner<br />

ebenso die beiden Zahnriemen zu den<br />

Nockenwellen. „Die Zahnriemen sind laut<br />

Serviceplan nach 20 000 Kilometern oder<br />

alle zwei Jahre zu wechseln. Das ‚vergessen‘<br />

Pantah-Eigner jedoch mitunter“,<br />

kennt Hermann den nicht ganz ungefährlichen<br />

Schlendrian einiger Ducatisti. Und<br />

rät daher, bei der Besichtigung mit einem<br />

Fünfer-Inbusschlüssel die beiden Steuerkasten-Abdeckungen<br />

an den Zylindern<br />

abzunehmen, um den Zustand der Zahnriemen<br />

zu kontrollieren. Brüchige oder<br />

gar angerissene Zahnriemen sofort tauschen!<br />

Das gilt ebenso, wenn diese über<br />

Polyamid-Räder laufen. Thomas warnt:<br />

„Diese Kunststoffräder fressen Zahnriemen<br />

regelrecht auf. Wegen der im Vergleich zu<br />

Stahlrädern deutlich höheren Reibungshitze<br />

sind neue Zahnriemen oft schon 500<br />

Kilometer nach der Montage wieder am<br />

Ende.“ Der Experte rät daher dringend zu<br />

Zahnriemenrädern aus Stahl. Vorsicht ist<br />

ebenso bei solchen aus Aluminium geboten:<br />

Hier kommt es zu einem sehr feinen,<br />

pulverartigen Abrieb an den Zahnriemen.<br />

Und damit ebenfalls zu vorzeitigem Verschleiß.<br />

Vier Stahlrollen kos ten zirka 100<br />

Euro, plus eine Stunde Arbeitszeit für den<br />

Wechsel. Die Preise für einen Zahnriemen<br />

schwanken – je nach Anbieter – zwischen<br />

20 und 50 Euro.<br />

Bei abgenommenen Deckeln sollten<br />

überdies die Lager der Spannrollen gecheckt<br />

werden. „Zum Prüfen drückt man<br />

den Zahnriemen etwas nach oben weg<br />

und dreht die Spannrolle“, so Hermann.<br />

„Schwergängige oder gar festgefressene<br />

Lager finde ich immer wieder. Diese müssen<br />

umgehend ersetzt werden.“ Sein Tipp:<br />

Beim Wechsel der Spannrollenlager unbedingt<br />

auf das maximale Anzugsmoment<br />

achten (25 Nm), sonst reißt das Gewinde<br />

im Motor aus. Ein Schwachpunkt, der<br />

auch Ducati schon früh aufgefallen ist,<br />

denn ab der ersten Modellpflege wurden<br />

bei der Pantah hier Heli-Coil-Gewinde<br />

eingesetzt.<br />

Kurbelwellenlager<br />

Harte mechanische Laufgeräusche in<br />

diesem Bereich haben ihre Ursache<br />

meist in defekten Kurbelwellenlagern<br />

Zahnriemen<br />

Die Zahnriemen erfordern einen turnusmäßigen<br />

Wechsel nach 20000 Kilometern oder zwei Jahren<br />

Die Kombination von Zahnriemen mit<br />

Alu-Rädern bedeutet oftmals einen<br />

erhöhten Verschleiß durch Alu-Abrieb<br />

Hier rechts die verbesserten Kurbelwellenlager.<br />

Die alten mit Pertinax-Käfig (oben<br />

links) sollten alsbald gewechselt werden<br />

Halten am längsten<br />

und schonen zugleich<br />

die Zahnriemen: Riemenräder<br />

aus Stahl<br />

Alu-Riemenräder sollte man nur dann<br />

weiterverwenden, wenn sie sich – wie hier<br />

zu sehen – in gutem Zustand befinden<br />

Bei abgenommener Riemenabdeckung<br />

sollte auch ein<br />

Check der Spannrollen des<br />

Zahnriemens erfolgen. Dazu<br />

den Zahnriemen von der<br />

Rolle wegdrücken und die<br />

Rolle drehen. Läuft diese<br />

schwer, ist ein Tausch<br />

angeraten, der allerdings<br />

rasch erledigt ist<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 89


UNTER DER LUPE I<br />

Ducati Pantah<br />

Kupplung und Getriebe<br />

Die Achtscheiben-Ölbadkupplung funktioniert bei allen<br />

Baureihen der Pantah völlig unproblematisch<br />

Die Kupplungshydraulik-Armatur<br />

muss in Ordnung<br />

sein. Sie ist als<br />

Ersatzteil nicht<br />

mehr erhältlich<br />

Vergaser<br />

Typischer Umbau bei den<br />

meisten Pantahs: Die<br />

Montage eines offenen<br />

Trichters bewirkt in aller<br />

Regel zwar ein leichtes<br />

Leistungsplus, zugleich aber<br />

auch erhöhten Verschleiß<br />

im Vergaser, insbesondere<br />

am Schieber<br />

Deutlicher Unterschied:<br />

links ein<br />

verstärktes Getriebezahnrad,<br />

rechts<br />

eines der Getriebe<br />

bis Ende 1980<br />

Die Kupplung der 500 SL der<br />

ersten Baureihe wurde noch<br />

mechanisch angesteuert.<br />

Ab 1981 hat Ducati die<br />

mechanische Kupplungsbetätigung<br />

durch eine<br />

hydraulische ersetzt<br />

Frühe Getriebe mit Karies<br />

Die nächsten Checkpunkte betreffen die<br />

Kraftübertragung. Kaum Probleme bereitet<br />

die Ölbadkupplung mit acht Scheiben.<br />

Sie ist bei allen Pantah-Baureihen unauffällig,<br />

egal, ob mechanisch oder hydraulisch<br />

betätigt. Voraussetzung ist allerdings<br />

das richtige Motoröl. „Auf modernes<br />

Synthetiköl reagiert sie zuweilen mit<br />

Durchrutschen“, weiß Thomas. Bei Ersatzteil-bestellungen<br />

sollte man wissen, dass<br />

die 600er-Modelle ab 1981 und die 650er-<br />

Varianten größere und standfestere Kupplungen<br />

besitzen als die 500er, deren<br />

Bauteil bis zum Produktionsende 1983<br />

unver ändert blieb.<br />

Mehr Aufmerksamkeit verlangt dagegen<br />

das Getriebe der Pantah 500 SL der<br />

Baujahre 1979 und 1980. Das krankt häufiger<br />

an Zahnausfall wegen zu schmal ausgelegter<br />

Zahnräder, die den Kräften auf<br />

Dauer nicht gewachsen sind. „Auch wieder<br />

so ein Schaden, der sich leider nicht<br />

ankündigt“, sagt Hermann. Bei einer Motorüberholung<br />

also stets auch das Getriebe<br />

auf Materialausbrüche kontrollieren!<br />

Ab 1981 hat Ducati bei allen Pantah-Varianten<br />

das verstärkte Getriebe der 600er<br />

mit breiteren Zahnrädern verbaut. Dieses<br />

kann auch bei den frühen 500ern nachgerüstet<br />

werden. Sofern sich die heute sehr<br />

raren Teile noch auftreiben lassen, müssen<br />

dafür rund 1800 Euro veranschlagt werden.<br />

Und dazu noch der Arbeitslohn für<br />

gut acht Stunden bei einem erfahrenen<br />

Mechaniker. Kleiner Trost: Der Sekundärantrieb<br />

der Pantah ist völlig unproblematisch.<br />

Bei Verschleiß kosten Kette, Ritzel<br />

und Kettenblatt nicht die Welt.<br />

Verschleiß an den Vergasern<br />

Ab Werk wurde die Pantah mit Luftfilterkasten<br />

ausgeliefert. Viele Pantah-Fahrer<br />

haben auf die 36er-Dellorto-Vergaser jedoch<br />

offene Trichter gesteckt, die in Kombination<br />

mit offenen Conti-Tüten und passender<br />

Abstimmung weitere fünf PS<br />

mobilisieren. Durch die ungefilterte Luft<br />

erhöht sich aber den Verschleiß in den<br />

Vergasern. Betroffen sind insbesondere<br />

die Schieber. „Zum Prüfen den Trichter<br />

entfernen und den Schieber im Vergaser<br />

bewegen. Besser klappt es allerdings,<br />

wenn man die Vergaser ausbaut“, weiß<br />

Hermann. Hat der Schieber zu viel Spiel in<br />

seiner Führung oder zeigt er übermäßig<br />

viele Riefen, kommt man um den Tausch<br />

des betreffenden Vergasers nicht umhin.<br />

Kosten pro Stück: zirka 250 Euro. Plus Arbeitslohn<br />

für den Austausch von jeweils<br />

rund 20 Minuten. Ausgeschlagene Vergaser<br />

machen sich übrigens früh durch unrunden<br />

Lauf im Standgas bemerkbar. Zudem<br />

lassen sich die Vergaser nur schlecht<br />

oder überhaupt nicht synchronisieren.<br />

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Elektrik: Zündungs-Probleme<br />

Die Elektrik der Pantah arbeitet für italienische<br />

Verhältnisse recht zuverlässig. Verbaut<br />

wurden an den Pantahs Komponenten<br />

mehrerer Hersteller wie Bosch, Ducati<br />

Elettrotecnica oder SJCE.<br />

Ein typischer, weil häufig auftretender<br />

Fehler betrifft die Verkabelung der Bosch-<br />

Pick-ups. Der Zündgeber arbeitet im Ölbad<br />

des Motors. Das greift im Lauf der Zeit<br />

jedoch die Silikonisolierung der Kabel an<br />

oder löst sie sogar auf. Irgendwann kommt<br />

es dann zum Kurzschluss, und der zündende<br />

Funke bleibt aus. „Bereits kleine<br />

Beschädigungen führen zu falschen Zündimpulsen.<br />

Typische Symptome sind ein<br />

schlechtes Startverhalten und ein sehr<br />

unwillig laufender V2“, so Hermann. „Der<br />

Schaden lässt sich durch das Einlöten neuer<br />

Kabel mit Öl-resistenter Isolierung beheben.“<br />

Nach dem Ablassen des Motoröls<br />

kann der linke Motordeckel abgenommen<br />

werden. Für die gesamte Reparatur kalkuliert<br />

der Profi gut drei Stunden Arbeitszeit.<br />

Hinzu kommen Dichtmittel für den Deckel<br />

und die neuen Kabel, wobei Letztere mit<br />

rund 20 Euro kostenmäßig den kleinsten<br />

Posten darstellen. Ist ein Austausch der<br />

Pick-ups nötig, kommt heute nur noch Ersatz<br />

aus dem Zubehör infrage. Die originalen<br />

Ducati-Teile von Bosch oder Kokusan<br />

sind nicht mehr erhältlich. Alter nativen<br />

finden sich jedoch bei Elektronik Sachse<br />

oder Silent Hektik.<br />

Ärger mit Lima und Anlasser<br />

Einen zweifelhaften Ruf genießt die im<br />

Ölbad laufende Lichtmaschine, sie gilt als<br />

nicht besonders standfest. Am Stator brennen<br />

hier gerne mal die Wicklungen durch,<br />

es kommt dadurch zu Kurzschlüssen.<br />

Auch hier sind es die Isolierungen der<br />

Wicklungen, die sich dem chemischen<br />

Zersetzungsprozess im Ölbad auf Dauer<br />

nicht erwehren können. Dieser Defekt<br />

tritt plötzlich auf, erkennbar am fehlenden<br />

Ladestrom und der aufleuchtenden<br />

Generator-Warnleuchte. Die Reparatur<br />

ist nicht gerade günstig, da es die Lima<br />

nur noch komplett gibt – für 450 Euro.<br />

Auch für diese Reparatur veranschlagt ein<br />

Ducati-Mechaniker zwei bis drei Stunden<br />

Arbeitszeit, zuzüglich der Dichtungen für<br />

den linken Motordeckel.<br />

Defekte Spannungsregler sind in<br />

Pantah-Kreisen ebenfalls ein Thema. Es<br />

kann bei einer Besichtigung also nicht<br />

schaden, den Ladestrom zu messen. Liegt<br />

er unter 13 Volt, ist wahrscheinlich der<br />

Regler defekt. Ein originales Bauteil von<br />

Ducati Elettrotecnica kostet um die 100<br />

Euro, ist aber in einer halben Stunde eingebaut.<br />

Probleme mit der Zuverlässigkeit offenbaren<br />

weiterhin die Anlasser der ersten<br />

Pantah-Modelle, die von SJCE stam-<br />

Zündung<br />

Die Verkabelung des<br />

Pick-ups außerhalb des<br />

Motorgehäuses stets auf<br />

Brüche kontrollieren<br />

Lichtmaschine<br />

Unter dem linken Motordeckel befindet<br />

sich die im Ölbad laufende Lichtmaschine<br />

Die Lichtmaschine gibt es nur komplett<br />

als Satz, bestehend aus Rotor und Stator<br />

Die chemischen und thermischen<br />

Belastungen im<br />

Motoröl setzen der Isolierung<br />

der Pick-up-Verkabelung<br />

so zu, dass sie sich<br />

sogar auflösen kann. Die<br />

Verkabelung lässt sich durch<br />

Einlöten neuer Kabel wieder<br />

reparieren<br />

Wenn sich die Isolierung im Ölbad auflöst,<br />

brennen die Wicklungen des Stators durch<br />

Ursache zu niedrigen Batterie-Ladestroms<br />

ist meist ein defekter Spannungsregler<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 91


UNTER DER LUPE I<br />

Ducati Pantah<br />

Anlasser<br />

Frühe Pantahs leiden im Alter oft unter<br />

den unzuverlässigen E-Startern von SJCE<br />

Fahrwerk<br />

Bei der Besichtigung nach<br />

typischen Sturzspuren<br />

fahnden, neue Pantah-Rahmen<br />

gibt es nicht mehr<br />

Tauch- und Standrohre<br />

sind langlebig. Voraussetzung<br />

ist der regelmäßige<br />

Tausch des Gabelöls<br />

Die Schwingenlagerung<br />

ist ins Motorgehäuse<br />

integriert. Sie wird vom<br />

Motoröl geschmiert<br />

Kein Hexenwerk für<br />

Profis: der Tausch defekter<br />

Gabelsimmerringe,<br />

erkennbar am Ölnebel<br />

Aufwendig: die Reparatur<br />

defekter Schwingenlager.<br />

Günstiger kommt Hermanns<br />

Reparaturmethode<br />

Sinnvoll, aber teuer: Umrüstung auf einen<br />

Denso-Starter, der rund 410 Euro kostet<br />

Das Lenkkopflager ist von<br />

hervorragender Qualität<br />

und bei regelmäßiger<br />

Schmierung langlebig<br />

Die originalen Marzocchi-<br />

Dämpfer wurden oft gegen<br />

Federbeine aus dem<br />

Zubehör getauscht<br />

men. „Insbesondere bei nicht optimalem<br />

Ladezustand der Batterie zieht er den<br />

Motor kaum mehr durch und verursacht<br />

dabei üble Geräusche“, beschreibt Thomas<br />

die Symptome. „Ursache ist dessen extrem<br />

hohe Stromaufnahme.“ Ducati hat<br />

das Teil bei späteren Modellen durch einen<br />

Starter von Denso getauscht. Falls<br />

noch ein SJCE-Starter verbaut sein sollte,<br />

kann er problemlos durch den Denso-<br />

Starter ersetzt werden. Die Umrüstung<br />

geht mit rund 410 Euro für den besseren<br />

Starter aber ganz schön ins Geld, zumal<br />

hierfür auch noch Kosten für etwa drei<br />

Arbeitsstunden einzuberechnen sind.<br />

Solides Fahrgestell<br />

Das Fahrgestell der Pantahs zeigt keine<br />

Auffälligkeiten, es gilt als robust und langlebig.<br />

„Bei der Besichtigung den Rahmen<br />

gründlich auf typische Unfallschäden<br />

prüfen“, rät Thomas zu erhöhter Aufmerksamkeit.<br />

„Neue Rahmen gibt es nicht<br />

mehr. Bei einer Beschädigung hilft nur<br />

noch die Reparatur oder der Tausch gegen<br />

einen guten gebrauchten.“ Die Preise für<br />

Rahmen sind daher entsprechend hoch.<br />

Ähnlich ist die Situation bei der 35er-<br />

Telegabel von Marzocchi. Mit Ausnahme<br />

der Dichtringe gibt es keine originalen<br />

Ersatzteile mehr. Nur gut, dass die Gabel<br />

zumeist noch problemlos funktioniert.<br />

„ Voraussetzung ist jedoch der regelmäßige<br />

Wechsel des Gabelöls“, so Hermann.<br />

„Einzige Schwäche sind die Gabeldichtringe<br />

, die immer mal wieder undicht werden.“<br />

Abhilfe kostet rund 30 Euro für die<br />

Dichtringe und etwa zwei Stunden Arbeit.<br />

Recht langlebig ist ebenso das Lenkkopflager.<br />

Wer die Kegelrollen regelmäßig<br />

reinigt und schmiert, wird viele Jahre<br />

Freude daran haben. Bei einem Defekt ist<br />

Ersatz problemlos lieferbar, beide Lager<br />

sind Standardware und zusammen für<br />

rund 100 Euro erhältlich. Für den Einbau<br />

sind rund vier Stunden einzukalkulieren.<br />

Mehr Wartungsaufwand erfordert allerdings<br />

die Hinterradschwinge. Deren<br />

Achse lagert im Motorgehäuse und wird<br />

vom Motoröl geschmiert. Mit der Zeit<br />

schlagen allerdings die Gleitbuchsen im<br />

Gehäuse aus. Ob die Schwingenlagerung<br />

zu viel Spiel aufweist, prüft man am bes ten<br />

bei aufgebocktem Motorrad, indem man<br />

die Schwinge hin und her drückt. „Die<br />

Reparatur kann sehr teuer werden“, weiß<br />

Hermann, „Viele Betriebe bauen hierzu<br />

nämlich den Motor aus und zerlegen ihn,<br />

um dann die neuen Lagerbuchsen einzusetzen<br />

und auszureiben. So vermeidet<br />

man, dass Späne vom Aufreiben der Buchsen<br />

im Motor zurückbleiben.“ Hermann<br />

empfand diese Methode jedoch immer<br />

schon als zu aufwendig und teuer. Seine<br />

Methode ist kostengünstiger: „Wir reiben<br />

die Schwingenlagerbuchsen aus, ohne<br />

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hierfür den Motor zu zerlegen“, erklärt<br />

der Ducati-Spezialist. „Das klappt mit<br />

einem alten Trick. Wenn man die Reibahle<br />

stark mit Fett einschmiert, bleiben die<br />

Späne daran hängen und fallen nicht ins<br />

Motorgehäuse.“ Trotzdem sollte man diese<br />

Arbeit nicht selbst angehen, da das Ausreiben<br />

sehr viel Erfahrung voraussetzt.<br />

Selbst Hermann benötigt für die Reparatur<br />

der Schwingenlager und den Einbau der<br />

Achse gut zwei Stunden. Letztere ist als<br />

Ersatzteil nicht mehr erhältlich. Ist die<br />

Achse selbst ebenfalls verschlissen, muss<br />

sie überarbeitet und wieder hart verchromt<br />

werden. Die Kosten hierfür variieren,<br />

sie sind vom Aufwand der Überholung<br />

abhängig.<br />

Die serienmäßigen Marzocchi-Stoßdämpfer<br />

sind heute eher ein Fall für Originalitäts-Fanatiker.<br />

Die meisten Vorbesitzer<br />

dürften sie nämlich gegen die besser<br />

ansprechenden Pendants von Koni (heute<br />

Ikon) ausgetauscht haben.<br />

Bremsen: lascher Druckpunkt<br />

Solch ein Austausch war im Hinblick auf<br />

die Brembo-Bremsanlage nie ein Thema.<br />

Gemessen am Standard der zeitgenössischen<br />

Konkurrenz verzögern die drei<br />

260-Millimeter-Scheiben sehr ordentlich.<br />

Was fehlt, ist ein klar definierter Druckpunkt<br />

am Handbremshebel. Ursache ist<br />

das ungünstige Übersetzungsverhältnis<br />

des serienmäßigen Bremskolbens (15 Millimeter).<br />

Deshalb gab es bei den Pantahs<br />

viele Umbauten auf eine Handbremsarmatur<br />

mit 17-Millimeter-Kolben. Sehr zum<br />

Verdruss aller Originalitäts-Fans, denn die<br />

Original-Teile sind – mit Ausnahme von<br />

Dichtungssätzen – heute nicht mehr erhältlich.<br />

Und gebraucht ebenfalls nur<br />

noch schwer zu bekommen.<br />

Robuste Instrumente<br />

Ein Dilemma, das auch Armaturen, Instrumente<br />

und Beleuchtungs- sowie Signaleinrichtungen<br />

betrifft. Neuteile sind kaum<br />

noch lieferbar, nur auf dem Gebrauchtmarkt<br />

tauchen immer wieder mal Teile<br />

auf. Qualitativ zählten diese Komponenten<br />

zu den besten in der damaligen Mittelklasse,<br />

sie sind hochwertig und langlebig.<br />

Das gilt insbesondere für die Ins trumente<br />

vom japanischen Hersteller Nippon Denso,<br />

die nur selten Anlass für Kummer geben.<br />

Also bei der Besichtigung einer<br />

Pantah auch diese Bauteile auf Funktion<br />

und Vollständigkeit prüfen. Die Blinker<br />

sind dagegen typisch italienische Standardware,<br />

die auch Moto Guzzi im Teileregal<br />

liegen hatte.<br />

Mit Conti-Tüten mehr Power<br />

Die originale Auspuffanlage bereitet bis<br />

auf die beiden Endtöpfe kaum Probleme.<br />

Die originalen Contis weisen auf Höhe des<br />

Bremsanlage<br />

Oft sorgen 17er-Handbremspumpen für<br />

einen knackigeren Druckpunkt. Neu gibt<br />

es die Serien-Bremsarmatur nicht mehr<br />

Instrumente und Armaturen<br />

Bei den Pantah-Modellen waren ab Werk<br />

hochwertige und robuste Instrumente des<br />

japanischen Zulieferers Nippon Denso verbaut<br />

Die Bremsanlage der Ducati<br />

Pantah lieferte Brembo.<br />

Sowohl Bremsbeläge als<br />

auch die gelegentlich<br />

benötigten Dichtungssätze<br />

sind problemlos erhältlich<br />

Auch die Fußbremsarmatur ist als Originalteil<br />

heute nicht mehr erhältlich. Also<br />

Vorsicht, wenn sie nicht richtig funktioniert<br />

Die Blinker sind Standardware.<br />

Fehlen sie, einfach bei<br />

Moto Guzzi nachfragen<br />

Die originalen Armaturen<br />

sowie der H4-Scheinwerfer<br />

sollten vorhanden sein.<br />

Ersatz ist heute nur noch<br />

schwer zu bekommen<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 93


UNTER DER LUPE I<br />

Ducati Pantah<br />

Auspuffanlage<br />

Die Krümmeranbindung<br />

des liegenden Zylinders<br />

liegt im Spritzwasserbereich,<br />

ist aber unkritisch<br />

Beliebte Modifikation an Pantahs: der<br />

Austausch der serienmäßigen Schalldämpfer<br />

gegen kurze Conti-Tüten (hier<br />

zum Vergleich auf der Hebebühne)<br />

Die ersten Pantahs hatten<br />

noch glatte Verkleidungen.<br />

Seit Baujahr 1980<br />

besaßen die Halbschalen<br />

einen Spoiler oberhalb<br />

des liegenden Zylinders<br />

Unbedingt einen Blick ins<br />

Innere des Tanks werfen!<br />

Er muss rostfrei sein,<br />

Ersatz gibt es nicht mehr<br />

Die originalen Schalldämpfer<br />

der Pantah<br />

rosten meist im Bereich<br />

des Endprallbleches durch<br />

Worauf noch zu achten ist<br />

Embleme sollten unversehrt<br />

sein, da ansonsten<br />

Kosten für eine teure<br />

Nachfertigung anfallen<br />

Zur Kontrolle einen Blick<br />

von hinten auf das Prallblech<br />

werfen. Es verrät<br />

das Stadium des Verfalls<br />

Die voluminösen originalen Schalldämpfer<br />

lassen sich anhand dieser eingravierten<br />

Zahlenkennung identifizieren<br />

Unter der Heckspoilerabdeckung<br />

verbirgt sich der<br />

Soziussitz. Die Abdeckung<br />

ist mit einer Schraube<br />

gesichert (links). Am besten<br />

abnehmen, um den Sozius-<br />

Sitzbankbezug auf Risse<br />

prüfen zu können (oben)<br />

Nützlich: eine Aufbockhilfe<br />

am Heck der Pantah.<br />

Einen Seitenständer<br />

besitzt sie nämlich nicht<br />

letzten Prallblechs häufig Lochfraß auf.<br />

„Original-Töpfe gibt es keine mehr“, so<br />

Hermann. „Der Markt bietet aber viele<br />

Nachrüst-Schalldämpfer für jeden Geldbeutel<br />

an.“ Beliebt waren einst Umrüstungen<br />

auf die kurzen, offenen Conti-Tüten,<br />

die der 500er-Pantah zusammen mit<br />

offenen Vergasern neben etwas mehr Leis<br />

tung auch den typischen Ducati-Sound<br />

bescheren. Alle Umbauten konnten einst<br />

sogar von einem wohlgesinnten TÜV-Prüfer<br />

eingetragen werden. Also auch auf solche<br />

Vermerke im Brief achten. Vor allem,<br />

wenn die serienmäßigen Schalldämpfer<br />

nicht mehr vorhanden sind.<br />

Viele Teile nicht mehr lieferbar<br />

Entscheidend bei den Preisverhandlungen<br />

ist ebenso die Vollzähligkeit aller<br />

serienmäßigen Anbauteile. Denn sowohl<br />

die Verkleidung als auch die Seitendeckel-<br />

Sitzbank-Kombination oder Spiegel, Fußrasten,<br />

Kotflügel und der Tank sind als<br />

Neuteile nicht mehr erhältlich. Ordentliche<br />

Nachbauten gibt es jedoch im Zubehör.<br />

Diopa (www.diopa.com) fertigt<br />

beispielsweise Halbschalen der zweiten<br />

Generation und Höcker nach. Auf Nachfertigungen<br />

sind ebenfalls all jene Ducatisti<br />

angewiesen, die das originale Dekor<br />

wünschen. Thomas fertigt es selbst an, das<br />

kostet dann zwischen 200 und 300 Euro.<br />

Ein besonderes Augenmerk verlangt<br />

der Tank. „Hier sind Durchrostungen ein<br />

ernstes Problem“, weiß Thomas. „Also immer<br />

den Tankdeckel öffnen und einen<br />

Blick ins Innere des Tanks werfen.“ Bei<br />

starker Korrosion kommt man um eine<br />

aufwendige Sanierung mit anschließender<br />

Versiegelung nicht herum. Daher kosten<br />

gebrauchte Spritbehälter relativ viel Geld.<br />

Somit stets auf die Dichtung des Tankdeckels<br />

achten, damit darüber keine<br />

Feuchtigkeit ins Innere des Tanks gelangt.<br />

Die Pantah-Preise ziehen an<br />

Trotz einiger Macken sollten sich Interessenten<br />

nicht vom Kauf einer Pantah abschrecken<br />

lassen. Auch sie ist eine echte<br />

Ducati. Das gilt nicht nur für Fahrgefühl<br />

und Sound, sondern auch für die Exklusivität.<br />

Für Kaufwillige hat Hermann zum<br />

Schluss noch einen Tipp: „Wer glaubt, eine<br />

Ducati Pantah sei in Italien billiger zu haben,<br />

der irrt. Dort gilt sie längst als Klassiker,<br />

der Markt ist nahezu leer gekauft. Bei<br />

uns sieht es besser aus, weil die Pantah<br />

hierzulande noch ein wenig unterbewertet<br />

ist.“ Was bedeutet, dass selbst originale<br />

Top-Exemplare noch für rund 8000 Euro<br />

zu haben sind. Andererseits findet man<br />

für die Hälfte der Summe oft nur verbastelte<br />

Restaurierungsobjekte. Wer zum exklusiven<br />

Kreis der Pantah-Besitzer zählen<br />

möchte, sollte sich also sputen. Bevor die<br />

Pantah-Preise wirklich abheben. ◻<br />

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Schrauberkenntnisse<br />

Modelle<br />

Wie jede Ducati stellt auch eine Pantah höhere Anforderungen an<br />

Schrauber. Zur realistischen Selbsteinschätzung zeigen wir,<br />

welche Arbeiten Heimwerker packen – und welche eher nicht.<br />

Reparatur<br />

Ventilschaftdichtungen wechseln<br />

Zylinderfußdichtungen wechseln<br />

Kurbelwellenlager tauschen<br />

Zahnriemen tauschen<br />

Zahnriemenräder tauschen<br />

Spannlager tauschen<br />

Vergaser tauschen<br />

Auspuffanlage montieren<br />

Getriebezahnräder tauschen<br />

Gabeldichtringe reparieren<br />

Lenkkopflager tauschen<br />

Schwingenachse reparieren<br />

Stoßdämpfer hinten ersetzen<br />

Handbremspumpe überholen<br />

Pick-up-Verkabelung instand setzen<br />

Pick-up ersetzen<br />

Lima-Stator tauschen<br />

Elektronische Zündung einbauen<br />

Spannungsregler ersetzen<br />

Tank instand setzen (Rost und Dichtheit)<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

= einfache Arbeiten, die keine besonderen Kenntnisse erfordern (Ölwechsel, Luftfilter tauschen u.a.)<br />

= anspruchsvollere Arbeiten (Vergaser reinigen, Zündkontakte wechseln u.a.)<br />

= Arbeiten, die einen versierten Schrauber erfordern (Motor oder Getriebe aus- und einbauen)<br />

= Werkstattarbeit, somit ein Fall für sehr erfahrene oder professionelle Schrauber<br />

(z.B. Getriebe überarbeiten, Motor zerlegen u.a.)<br />

= Arbeit für Spezialisten (z.B. Zylinder neu beschichten, Kurbelwelle wuchten u.a.)<br />

Adressen<br />

SPEZIALISTEN<br />

Motorrad Beyreuther<br />

www.motorrad- beyreuther.de<br />

Michael Nitzsche & Team<br />

www.italomotos.de<br />

Ducati Kämna<br />

www.ducati-kaemna.de<br />

NICs Garage<br />

www.nics-garage.info<br />

Preise<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

INTERNET<br />

Pantah-<br />

Interessen -<br />

gemeinschaft<br />

www.pantah-ig.eu<br />

Website von<br />

Rudolf Wasner<br />

www.pantah.eu<br />

www.desmopedia.de<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

DUCATI/CAGIVA<br />

500 SL Pantah 9131 1979–83 34/46 4900 2000<br />

600 SL Pantah 9400 1981–83 41/56 5100 2100<br />

650 SL Pantah 1<strong>01</strong>14 1985–86 43/58 5300 2200<br />

Cag. 650 Alazzurra 8970 1985–87 37/50 2500 700<br />

Die 500 SL Pantah des Modelljahres<br />

1980, mit mechanisch<br />

betätigter Kupplung und einer<br />

Halbschale ohne Spoiler.<br />

Leistung: 46 PS bei 8500/min<br />

Nach der Übernahme von<br />

Ducati brachte Cagiva 1985 die<br />

Alazzurra 650. Sie war nichts<br />

anderes als eine touristischer<br />

eingekleidete 650 SL Pantah<br />

Marktsituation<br />

Frank Wilke,<br />

Geschäftsführer<br />

von<br />

classicanalytics<br />

Ducati ist Königswelle, basta. Nach<br />

dieser goldenen Regel funktionierte<br />

der Markt für klassische Ducati-<br />

Modelle jahrelang bestens. Gesucht<br />

waren ausschließlich Versionen mit der<br />

aufwendigen Motortechnik, die jeder<br />

sofort mit dieser italienischen Marke<br />

verband. Mittlerweile hat sich die<br />

Marktsituation allerdings etwas<br />

verändert. Zu den Technik-Freaks von<br />

früher stoßen immer häufiger Ducati-<br />

Interessierte der Generation 40 plus,<br />

die sich mit der Pantah, egal welches<br />

Modell, ein Stück Jugend und auch<br />

ein wenig vom Flair der 80er-Jahre<br />

Ab 1981 ergänzte die 600 SL mit<br />

nunmehr 56 PS die Pantah-Baureihe.<br />

Neu waren das verstärkte<br />

Getriebe und die hydraulische<br />

Kupplungsbetätigung<br />

Auch in der ebenfalls 1985<br />

präsentierten Cagiva Elefant 650<br />

sorgte der 650er-V2 der letzten<br />

Pantah für rasanten Vortrieb –<br />

sogar abseits befestigter Wege<br />

zurückholen wollen. Nicht nur aus<br />

diesem Grund haben sich die Preise<br />

für ordentliche Pantahs in den letzten<br />

zehn Jahren fast verdoppelt. Solche<br />

Exemplare sind kaum unter 4500 Euro<br />

zu bekommen, wobei der Hubraum<br />

auf den Wert grundsätzlich keinen<br />

großen Einfluss hat – nur original und<br />

unverbastelt sollte der Italo-Traum<br />

sein. Weist der Fahrzeugbrief sogar nur<br />

einen Besitzer aus und kann dieser auch<br />

noch eine lückenlose Historie seiner<br />

wenig gelaufenen und top gepflegten<br />

Maschine nachweisen, die diese geringe<br />

Laufleistung glaubhaft macht, legen<br />

Pantah-Liebhaber aber auch deutlich<br />

höhere Beträge auf den Tisch. Derzeit<br />

halten aber selbst solche sehr raren<br />

Top-Exemplare noch einen deutlichen<br />

Respektabstand zur 10000-Euro-<br />

Schwelle. Oldtimermärkte in Italien<br />

sind als Einkaufsquelle übrigens kein<br />

Geheimtipp mehr. Die geschäftstüchtigen<br />

Italiener haben das wachsende<br />

Interesse an Pantahs längst bemerkt und<br />

rufen ähnliche Preise wie in deutschen<br />

Onlinebörsen oder Fachzeitschriften auf.<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 95


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

ZEIT DES<br />

ERWACHENS<br />

Ingolf Pompe hat mit tatkräftiger Unterstützung eine Honda<br />

CB 750 Four aus ihrem 35 Jahre währenden Dornröschenschlaf<br />

erweckt. Und dabei ganz bewusst die Patina ihrer lückenlos<br />

dokumentierten Geschichte bewahrt.<br />

Text und Fotos von Ingolf Pompe<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 97


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Nach 35 Jahren Stillstand bedeckt eine<br />

dicke Staubschicht die mit Rostpickeln<br />

übersähte Honda. Und das Brems-Fluid<br />

hat sich einfach „verkrümelt“


Fahren ohne Helm? Pennen<br />

ohne Isomatte? Damals, in<br />

den wilden 70ern, war das<br />

alles kein Problem. Die Beweise<br />

in Gestalt alter Fotos haben Uschi<br />

und Rainer Fritz lose in einem alten<br />

Schuhkarton bei sich im Stuttgarter Osten<br />

aufbewahrt. Nach 35 Jahren liegen die<br />

Bilder von einst vor mir auf dem Tisch,<br />

während sie von ihren Reisen mit der<br />

1973 erworbenen Honda CB 750 Four<br />

K2 erzählen. Spanien, Frankreich, Italien,<br />

rund 23 000 Kilometer hat sie die Honda<br />

durch Europa getragen. Bis zur Geburt des<br />

Sohnes im Jahr 1980. Der ist jetzt 35. Und<br />

so lange währte der Dornröschenschlaf<br />

der Honda – zuletzt in einem Metall-<br />

Container im Stuttgarter Binnenhafen.<br />

Doch mit der Ruhe ist es jetzt vorbei.<br />

Weil sich Uschi vor knapp einem Jahr verplappert<br />

hat und mir dieses Geheimnis<br />

verriet. Obwohl ich eher ein Freund niedriger<br />

Drehzahlen bin und daher bislang<br />

fast nur Ein- oder Zweizylinder gefahren<br />

habe, war ich elektrisiert, hatte mich der<br />

Gedanke an die Four und deren Mythos<br />

gepackt. Die erste Serienmaschine mit<br />

quer eingebautem Reihen-Vierzylinder,<br />

erstmals sogar mit hydraulischer Scheibenbremse<br />

vorn, die mit ihren sagenhaften 67<br />

PS den Weg vom ungeliebten Gebrauchsfahrzeug<br />

hin zur Freizeit-Spaßmaschine gewiesen<br />

hat. Die knapp 200 km/h schnelle<br />

Honda war eine technische Revolution<br />

mit einer klassischen Linie, gekrönt von<br />

der wunderschönen Vier-in-vier-Auspuffanlage!<br />

Zunächst musste ich mich aber gedulden,<br />

denn Rainer war erst nach sechsmonatiger<br />

Überzeugungsarbeit bereit, die<br />

schlafende Schönheit herauszugeben.<br />

Dann aber mit allen Accessoires und<br />

Dokumenten. Jede noch so kleine Werkstattrechnung<br />

hatte er schwäbisch penibel<br />

aufgehoben. Somit habe ich nun eine<br />

lückenlose Historie der Honda, die mit<br />

Ausnahme der Koni-Stoßdämpfer und<br />

einer zweiten Bremsscheibe vorn völlig<br />

original belassen wurde.<br />

Da sich meine Schrauberkenntnisse<br />

aufs Einstellen von Ventilspiel und Vergaser<br />

meiner alten SR 500 beschränken, war<br />

mir von vornherein klar, dass ich dringend<br />

Hilfe bei Kauf und Einschätzung der<br />

anstehenden Reparaturen benötigen würde.<br />

Ich fand sie bei Mario Baumann, der in<br />

Remseck bei Stuttgart kurz zuvor seine<br />

„RadiergummiRacing“ genannte Anlaufstelle<br />

für zwei- und vierrädrige Youngund<br />

Oldtimer eröffnet hatte (www.radier<br />

gummiracing.com).<br />

Er begleitete mich zur Besichtigung.<br />

Was auch ganz gut war, denn der erste<br />

Anblick der Maschine ernüchterte mich<br />

rasch. Das feuchte und mit großen Temperaturschwankungen<br />

behaftete Klima in so<br />

einem Blech-Container hatte heftige Spuren<br />

hinterlassen. Die Räder bewegten sich<br />

keinen Millimeter, und die Bremsflüssigkeit<br />

hatte sich buchstäblich verkrümelt,<br />

sah aus wie kristallisierter Kandiszucker.<br />

Dazu Rost am Tankdeckel, Pickel auf dem<br />

Chrom und überall klebriger Staub. Außerdem<br />

waren Blinker und Kofferaufhängung<br />

abgerissen, weil Lagerarbeiter die<br />

Maschine grobmotorisch umgestellt hatten.<br />

Im modrig müffelnden Elefantenboy<br />

überlebten ein Reifendruckmesser, eine<br />

Werbe broschüre der Costa Brava, Kettenspray,<br />

Handschuhe, ja sogar eine Klopapierrolle<br />

von damals. Außerdem die alten<br />

Helme in den Krauser-Koffern! Dennoch,<br />

ich wollte die Maschine unbedingt, obwohl<br />

es im Vorfeld nicht an detaillierten<br />

Warnungen gefehlt hat: Was ist mit Dichtungen,<br />

Tank, Lagern und Standschäden?<br />

Doch Mario gab nach einer eingehenden<br />

Kontrolle sein Okay: „Ein seltenes Motorrad<br />

mit Charme und Ehrlichkeit.“ So habe<br />

ich den Deal mit Rainer per Handschlag<br />

perfekt gemacht.<br />

Mein Ziel war, den technisch einwandfreien<br />

Zustand herzustellen, ohne<br />

die Maschine einer Schönheitsoperation<br />

zu unterziehen. Die Four soll ihre Geschichte<br />

ruhig zeigen und zu ihrer Patina<br />

stehen, getreu dem Motto „ehrliche Falten<br />

statt künstliches Lifting“. Der Begriff „Patina“<br />

war mir zu diesem Zeitpunkt zwar geläufig,<br />

dass ich selbst ein solches Fahrzeug<br />

bewegen würde, aber neu. „Am Ende<br />

wird sie für den Laien so aussehen wie<br />

jetzt. Nur sauber“, meinte Mario. Er fand,<br />

meine Errungenschaft sei zu schade für<br />

eine komplette Restaurierung.<br />

Ein kurzer Testlauf vor einer eventuellen<br />

Zerlegung sollte erweisen, ob der bislang<br />

unangetastete Motor möglicherweise<br />

unheilvolle Geräusche offenbart, die größere<br />

Eingriffe erforderlich machen würden.<br />

Dazu erneuerte Mario Motoröl und<br />

Benzin, was er sich aber fast hätte sparen<br />

können, so gut sahen sowohl der Schmierals<br />

auch der Kraftstoff noch aus. Dann riss<br />

ein externer Batterie-Booster die CB unsanft<br />

aus ihrem Langzeit-Koma. Trotz verharzter<br />

Vergaser lief der Vierzylinder tatsächlich<br />

ein paar Takte, und zwar ohne<br />

Misstöne. Auch die Elektrik war größtenteils<br />

funktionsfähig. Der Motor war also<br />

grundsätzlich zur Arbeit bereit. Dennoch<br />

entschieden wir uns nach der langen<br />

Standzeit, dass Mario sich in die Tiefen<br />

der Technik vorarbeiten sollte.<br />

Davor rückte jedoch Lonny von<br />

„Customice“ an, um die Honda mittels<br />

Trockeneisstrahlen vom Staub der Jahrzehnte<br />

zu befreien. Nach zwei Stunden<br />

bei schier unerträglichem Lärm stand die<br />

Four schon viel besser da. Allerdings nur<br />

kurz, denn bis zu meinem nächsten Besuch<br />

hatte Mario meine Honda bereits in<br />

Einzelteile zerlegt, die ich nur noch anhand<br />

der Beschriftungen als mein Eigentum<br />

identifizieren konnte. Zudem staunte<br />

ich über die komplett auseinandergebauten<br />

Gabelrohre. „Die sind von innen verrostet.<br />

Wir überholen sie, und am Ende<br />

werden sie wieder wie früher aussehen“,<br />

beruhigte mich Mario und drückte mir<br />

dabei einen XXL-Karton mit Chromteilen<br />

in die Arme.<br />

„Viel Spaß, das ist ein Haufen Arbeit“,<br />

gab er mir mit auf den Weg. Zu Hause<br />

angekommen, tastete ich mich in Sachen<br />

Altteile-Aufbereitung vor. Zwei volle Tage<br />

lang. Na ja, es war mein Wunsch, intensiv<br />

Sanfte Gewalt hat die Bremsen so weit<br />

gelöst, dass wir die CB 750 aus der<br />

stählernen Lagerstätte rollen konnten<br />

Harro Elefantenboy mit dem Inhalt<br />

von 1977: Ansichtskarten, Zündkerzen,<br />

Reifendruckmesser und Klopapier<br />

Dank Trockeneisstrahlen verschwindet<br />

der Dreck selbst aus kleinsten Ritzen,<br />

dennoch bleibt der Lack unversehrt<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 99


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Operation gelungen – der Patient lebt<br />

wieder. Und zwar mit den Spuren der<br />

Zeit. Sie verleihen der Honda CB 750<br />

Four eine unverwechselbare Patina<br />

bei der Fertigstellung mitzuwirken. Zudem<br />

hatte ich es damit selbst in der Hand,<br />

wie viel Zeit mir ein funkelnder Auspuff<br />

wert ist. Neu kaufen kam nicht infrage,<br />

was zu retten war, sollte eben gerettet<br />

werden. Während ich meine Bude bei angenehmen<br />

25 Grad zur Werkstatt umfunktionierte,<br />

verpasste Mario dem Vierzylinder<br />

bei weniger angenehmen fünf<br />

Grad eine Sanierung. Trotz der geringen<br />

Laufleistung mussten Kopf- und Fußdichtung<br />

erneuert werden. Die verklebten<br />

Kolbenringe hat der Profi gereinigt und<br />

wieder montiert, alle anderen Innereien<br />

entweder geprüft oder – sofern nötig –<br />

überholt. Letzteres geschah mit den Vergasern,<br />

auch die Ventile wurden überarbeitet<br />

und anschließend eingeschliffen.<br />

Die Scheibenbremsen erforderten viel<br />

Geduld und ein paar unkonventionelle<br />

Methoden, um die Bremskolben mit dem<br />

vorsichtigen Einsatz von Flamme, Bohrer<br />

und Hammer aus den Sätteln zu bekommen.<br />

Anschließend wurden sie – wie der<br />

Handbremszylinder – überholt und mit<br />

neuen Leitungen verbunden. Peu à peu<br />

entstand aus dem Teilepuzzle wieder ein<br />

Motorrad. Der rostige Tank machte einen<br />

kleinen Ausflug in den Nachbarort, wo er<br />

saniert und frisch versiegelt wurde. Zum<br />

Abschluss spendierte Mario der Honda<br />

noch ein neues Starterrelais, dann durfte<br />

ich mein Motorrad selbst wieder zum Leben<br />

erwecken. „Wroooooom! Ich bin wieder<br />

da“, brummelte die Four auf der Hebebühne.<br />

Voller Vorfreude packten meine<br />

Hände den Lenker mit den frischen Griffen,<br />

die Rechte zuckte nach unten. Doch<br />

ich musste mich noch gedulden. Warten,<br />

bis alles dran ist, warten, bis die Vergaser<br />

eingestellt sind. Was gefühlt Jahre dauert,<br />

in Wirklichkeit aber nur zwei Wochen.<br />

Was kommt da auf mich zu? Mario<br />

Baumann beim ersten kritischen Blick<br />

auf den ausgebauten Motor<br />

Ausbau der Kolben. Sie waren okay,<br />

nur die verklebten Kolbenringe mussten<br />

wieder gangbar gemacht werden<br />

Zylinder und -Kopf nach der Demontage<br />

und vor der Reinigung. Die Ventilsitze<br />

benötigten etwas Feinschliff<br />

100 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Alte Liebe rostet<br />

nicht: Uschi und<br />

Rainer Fritz staunen<br />

nicht schlecht, als<br />

sie die 750er sauber<br />

geputzt und fahrbereit<br />

wiedersehen<br />

Dann gab der Prüfingenieur seinen Segen,<br />

und auch der Oldie-Gutachter Peter<br />

Deuschle hatte seine Freude. „So etwas<br />

findet man äußerst selten. Eine echte<br />

Rarität. Gut, dass ihr die Patina erhalten<br />

habt“, lobte er und stellte erstaunt fest,<br />

dass der Tank schon damals maschinell<br />

lackiert wurde. „So dünn bekommt das<br />

kein Lackierer hin.“ Dank der lückenlosen<br />

Historie ermittelte der Gutachter einen<br />

fünfstelligen Wiederbeschaffungswert.<br />

Nachdem nun alle Experten ihre positive<br />

Einschätzung abgegeben hatten, galt<br />

es für mich im Frühjahr herauszufinden,<br />

ob ich deren Meinung teilen kann. Die<br />

erste Fahrt, 500 Kilometer zum Kennenlernen.<br />

Wie fühlt sie sich an, wie verhält<br />

sie sich – und wie ich mich? Passt alles?<br />

Gewöhnt an raue Singles und Twins,<br />

war die hochtourige Fahrweise mit dem<br />

Vierzylinder schon eine Umstellung für<br />

mich. Außerdem fuhren anfangs noch<br />

leise Zweifel mit. Springt sie immer an?<br />

Fährt sie zuverlässig? Man steckt ja nicht<br />

drin. Nach dem Tausch der festgegangenen<br />

Konis gegen die auf meine Statur und<br />

die Honda abgestimmten Hagon-Federbeine<br />

war mein Glück schließlich perfekt.<br />

Das ich sehr gerne mit den Erstbesitzern<br />

teilte. Natürlich wollten Uschi und Rainer<br />

„ihre“ wiederauferstandene Schönheit<br />

begutachten. Rainer schwelgte in alten<br />

Erinnerungen, Uschi wagte sogar eine<br />

kleine Runde mit mir. Auf dem Sozius platz<br />

habe ich auf den knapp 2000 Kilometern<br />

in dieser Saison ansonsten nur Reisegepäck<br />

und Proviant mitgenommen. Der<br />

Honda zeigte ich erst die nähere Umgebung,<br />

dann den Bodensee und die<br />

Vogesen, bei maximal 170 km/h. Immer<br />

dabei: eine Isomatte. Und ein Dauergrinsen<br />

– der Four-Spaß ist unbezahlbar! ◻<br />

Die innen verrostete Gabel musste<br />

komplett überholt werden. Dazu gehören<br />

neue Simmerringe sowie Gabelöl<br />

Rainer und Uschi haben die alten Fotos<br />

mit der Honda CB 750 wieder hervorgekramt,<br />

schwelgen in Erinnerungen<br />

Mach‘s noch einmal, Uschi – als Sozia<br />

hat sie nichts verlernt, legt sich wie<br />

einst unerschrocken in die Kurven<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 1<strong>01</strong>


SERVICE I<br />

Ausprobiert<br />

Glänzendes<br />

Ergebnis<br />

Fotos: Holzwarth<br />

Vor allem die Tauchrohre der Honda waren stark korrodiert (links). Nach mehreren<br />

Schleif- und Polierdurchgängen mit den EMR-Polituren glänzen sie wie neu<br />

Auch die Guzzi-Felgen wurden von Hand mit EMR grob geschliffen, danach mit<br />

EMR fein poliert und schließlich mit Autosol-Metallpolitur auf Hochglanz gebracht<br />

Es gibt Mittelchen, denen werden wahre<br />

Wunder nachgesagt. Und solche, die<br />

nur wenige kennen, die aber wunderbar<br />

funktionieren. Wie das „Retro-Polish“ von<br />

Ambassador-Chemie, das sich beim Aufarbeiten<br />

meiner ziemlich heruntergekommenen<br />

Honda XBR 500 S und den zwei von<br />

Salzpickeln angefressenen Guzzi-Speichenrädern<br />

hervorragend bewährt hat. An der<br />

Honda blühten nach einer langjährigen<br />

Standzeit alle Aluminiumteile. Besonders<br />

heftig die Tauchrohre der Gabel, die unter<br />

der vielfach aufgebrochenen Klarlackschicht<br />

großflächig korrodiert waren. Anstatt den<br />

restlichen Klarlack und die stark angegriffene<br />

Oberfläche mit einem feinen Schleifpapier<br />

herunterzuschleifen, probierte ich im<br />

ersten Arbeitsgang das „EMR grob“ genannte<br />

Schleifmittel. Dessen abrasive Wirkung<br />

war zu meiner Überraschung so stark,<br />

dass ich damit tatsächlich eine homogene,<br />

matt-silberne Oberfläche hinbekommen habe.<br />

Gut, mit reiner Handarbeit war das eine<br />

ziemliche Schufterei, allerdings wäre ich mit<br />

Nass-Schleifpapier nicht wirklich schneller<br />

oder gar effektiver gewesen. Außerdem<br />

zeigten die Standrohre danach eine erstaunlich<br />

glatte Oberfläche ohne hässliche Schleifspuren.<br />

Die anschließende Politur mit EMR<br />

fein erfolgte wiederum von Hand. Das Ergebnis<br />

nach zwei Durchgängen: eine homogene,<br />

mattglänzende Oberfläche. Der eine<br />

weitere Politur mit „Metal-Polish“ von Autosol<br />

zu wunderbarem Glanz verhalf. Und<br />

das, wie erwähnt, durch reine Handarbeit!<br />

Genau so verfuhr ich mit den Alufelgen<br />

der Guzzi-Drahtspeichenräder. Nach Schleifund<br />

Polierdurchgängen mit EMR grob und<br />

fein brachte auch hier der letzte Arbeitsgang<br />

mit der Metallpolitur von Autosol das gewünschte<br />

glänzende Ergebnis. Wobei der<br />

Glanzgrad natürlich vom persönlichen Geschmack<br />

abhängt. Vielen dürfte bereits die<br />

fast wie gebürstet aussehende Oberfläche<br />

nach der Behandlung mit EMR fein gefallen,<br />

zumal das Mittel noch einen konservierenden<br />

Inhaltsstoff enthält. Wer die Mühe nicht<br />

scheut, erhält mit den für alle unversiegelten<br />

Metalloberflächen geeigneten EMR-Polituren<br />

ein prima funktionierendes Mittel. uh<br />

INFOS<br />

Zehn Minuten Handarbeit genügen,<br />

um lackierte Motordeckel zum Glänzen<br />

zu bringen (oben). Eine 500-<br />

Gramm-Dose kostet 24,99 Euro (r.)<br />

Ambassador-Chemie ist ein kleines<br />

schwäbisches Familienunternehmen, das<br />

schon 1850 gegründet wurde. Hergestellt<br />

werden heute chemische Reinigungsprodukte<br />

für die Industrie. Die EMR-Polituren<br />

gibt es im Fachhandel oder direkt unter<br />

www.ambassador-chemie.de<br />

1<strong>02</strong> <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6<br />

www.motorrad-classic.de


SPORT I<br />

DHM-Nachrichten<br />

Gute Aussichten für die Zukunft<br />

Ulrich Schmidt und Stephan Otto organisieren seit zwei Jahren die Deutsche Historische Motorradmeisterschaft.<br />

Hier ziehen die Macher der DHM eine erste Bilanz und geben Ausblicke.<br />

Sie beide organisieren seit zwei Jahren die Deutsche Historische<br />

Motorradmeisterschaft (DHM). Wie ist der Stellenwert der DHM?<br />

Stephan Otto: Die DHM ist derzeit die größte Motorrad-Straßensportserie<br />

Deutschlands mit rund 1600 Solomotorrädern und 350<br />

Gespannen, die 2<strong>01</strong>5 an den acht Veranstaltungen teilgenommen<br />

haben. Die Serie hat sich über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren<br />

entwickelt. Vor 15 Jahren wurde ihr das Prädikat einer Deutschen<br />

Meisterschaft vom DMSB verliehen. Mit den Gleichmäßigkeitsläufen<br />

hat der Veteranen Fahrzeug Verband e.V. (VFV) einen<br />

Wettbewerbsmodus geschaffen, bei dem jeder Fahrer, egal welchen<br />

Alters, Geschlechts oder Rennmotorrads, Klassensieger oder<br />

auch Deutscher Meister werden kann. Die anhaltende Zunahme<br />

der Starterzahlen beweist, dass sich dieses Konzept bewährt hat.<br />

Für welche Motorradfahrer bietet sich die DHM an?<br />

Ulrich Schmidt: Die DHM ist eine Motorsportserie für alle jene,<br />

die Spaß an klassischen Motorrädern und am Wettbewerb auf der<br />

Rennstrecke haben. Jedermann kann sich im Rahmen des Reglements<br />

selbst ein mindestens 25 Jahre altes Rennmotorrad kaufen<br />

oder aufbauen und dieses auf der Rennstrecke unter Wettbewerbsbedingungen<br />

bewegen. Die DHM bietet mit 22 Klassen ein<br />

breites Spektrum und erfasst damit alle Rennmaschinen der letzten<br />

90 Jahre. Die Klasseneinteilung richtet sich nach Baujahres-<br />

Epochen und Hubraum. Hiermit ist gewährleistet, dass jeder mit<br />

seinem bevorzugten Motorrad, egal welchen Alters, welcher Leistung<br />

oder Marke, an den Meisterschaftsläufen teilnehmen kann.<br />

Der DHM wird oft vorgeworfen, dass hier nur Gleichmäßigkeitsläufe<br />

und keine Rennen gefahren werden. Wie stehen Sie zu<br />

diesem Vorwurf?<br />

Stephan Otto: Motorradrennen machen<br />

nur dann Sinn, wenn man Klassen<br />

schafft, bei denen Hubraum, Leistung<br />

und Möglichkeiten der technischen Eingrenzungen<br />

die Voraussetzungen für<br />

einen fairen Wettbewerb bieten. Deshalb<br />

fährt ja beispielsweise die Moto2<br />

mit Einheitsmotoren, außerdem müssen<br />

auch die beiden anderen Klassen im<br />

MotoGP mit einem restriktiven technischen<br />

Regelwerk leben. So etwas ist im<br />

historischen Motorsport nicht möglich,<br />

wo ja die unterschiedlichsten Konstruktionen<br />

in einer Klasse an den Start gehen.<br />

Dass nur derjenige, der als Erster<br />

über die Ziellinie fährt, auch Sieger ist,<br />

gilt vielleicht für die MotoGP-Rennen.<br />

In den meisten anderen Serien, auch<br />

bei der IDM, starten mehrere Klassen in<br />

einem Rennen. Auch hier kann der Zuschauer<br />

nach der dritten Runde nicht<br />

erkennen, wer wirklich der Schnellste<br />

ist. Selbst wenn es bei den Gleichmäßigkeitsläufen<br />

nicht auf die Spitzenleistung<br />

der Motorräder ankommt, hat<br />

Seit zwei Jahren das DHM-Organisations-<br />

Team: Stephan Otto (l.) und Ulrich Schmidt<br />

sich doch gezeigt, dass größtenteils die Schnellsten auch die<br />

Gleichmäßigsten sind und somit auf dem Siegertreppchen stehen.<br />

Heißt das, dass DHM-Fahrer alle langsam im Kreis fahren?<br />

Ulrich Schmidt: Wer das glaubt, den lade ich gerne zur Teilnahme<br />

an einer unserer Veranstaltungen ein. Er wird überrascht sein, wie<br />

kräftig bei uns am Kabel gezogen wird. Schließlich gilt auch beim<br />

MotoGP: Erst das gleichmäßige (schnelle) Fahren macht einen<br />

Valentino Rossi oder Jonas Folger zum Siegertypen.<br />

Welche Änderungen hat es in den letzten zwei Jahren gegeben?<br />

Stephan Otto: Wir haben nach der Übernahme der DHM-Organisation<br />

versucht, eine erfolgreiche Serie weiterzuführen. Die DHM hat<br />

sich in den letzten beiden Jahren allen Veranstaltern und Rennstreckenbetreibern<br />

geöffnet, wofür wir viel Akzeptanz erhielten.<br />

So konnten wir 2<strong>01</strong>5 wieder zur Historic Trophy auf den Nürburgring<br />

zurückkehren und erstmals an der ADAC Sachsenring Classic<br />

teilnehmen. Zudem werden wir uns weiter in Richtung Osten<br />

öffnen und 2<strong>01</strong>6 auf dem traditionsreichen Schleizer Dreieck<br />

fahren. Dank enger Zusammenarbeit mit dem DMSB haben wir<br />

den zweiten Meisterschaftstitel für Gespannfahrer erhalten. Dazu<br />

konnten wir die Stadt Lorsch als Ausrichter von Präsentationsläufen<br />

gewinnen. Insgesamt haben diese Maßnahmen die Starterzahlen<br />

weiter erhöht und den Stellenwert der DHM ausgebaut.<br />

Welche Ziele setzen Sie sich für die Zukunft?<br />

Ulrich Schmidt: Grundsätzlich verfolgen wir drei Kernziele. Erstens<br />

bauen wir die DHM mit Klassen für jüngere Baujahre aus. Damit<br />

bieten wir Interessenten die Möglichkeit, mit „ihren Rennern“ aus<br />

der Zeit Ende der 80er- und Anfang der<br />

90er-Jahre heute auf die Rennstrecke<br />

zu kommen. So war Anfang der Saison<br />

2<strong>01</strong>5 die Einführung der Klasse B<br />

„Youngtimer Supersport bis Baujahr<br />

1993“ ein voller Erfolg. Insgesamt 36<br />

Fahrer/innen hatten sich neu für die<br />

DHM eingeschrieben. Diesem Gedanken<br />

werden wir ab 2<strong>01</strong>6 mit zwei<br />

weiteren neuen Klassen, der „Sound<br />

of Singles“ und der „Battle of Twins“,<br />

Rechnung tragen. Zweitens verfolgen<br />

wir das Ziel des Ausbaus der Präsentations-<br />

und Demo-Läufe für die wirklich<br />

alten Schätzchen. Mit Veranstaltungen<br />

wie dem Ried-Ring-Revival in Lorsch<br />

und den Sonderläufen 60 Jahre NSU<br />

Sportmax haben wir in den letzten<br />

beiden Jahren gezeigt, dass wir auch<br />

für die qualitativ sehr hochwertigen<br />

und teuren Preziosen eine entsprechende<br />

Plattform bieten. Das setzen wir<br />

auch in Zukunft fort. Unser Hauptziel<br />

ist allerdings, auch künftig für alle<br />

Interessierten bezahlbaren Motorsport<br />

auf den berühmtesten Strecken<br />

Deutschlands zu ermöglichen.<br />

Foto: DHM<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 103


SPORT I<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

104 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Der<br />

Mach-<br />

Schon im Serientrimm eine Macht, wirbelte<br />

Macher<br />

Kawasakis Mach III die Rennszene der 70er-<br />

Jahre durcheinander und rief den Tuner und<br />

Tüftler Ewald Hüttlin auf den Plan. Ein Rückblick auf die Zeiten, als der Motorradrennfahrer<br />

nicht nur Pilot, sondern auch ein Maschinist sein musste.<br />

Von Werner Koch; Fotos: markus-jahn.com, Koch, Hüttlin, Archiv<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 105


SPORT I<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

1966 wurde Ewald<br />

Hüttlin auf der Honda<br />

CB 77 Jupo-Sieger.<br />

Anschließend machte<br />

er der Dreizylinder-<br />

Kawasaki Beine<br />

Scheiße, die Kiste springt ums<br />

Verrecken nicht an. Fünf,<br />

zehn, fünfzehn Schritte, ein<br />

Zylinder meckert los, der<br />

zweite lässt sich Zeit, ruckelt, spotzt – dann<br />

geht die Post ab. Leider zu spät. Die JuPo-<br />

Meute der 500er verschwindet schon in<br />

den Nebelschwaden aus Castrol R 40 und<br />

Super verbleit. Ich gebe der Suzuki TR 500<br />

die Sporen, fahre mir die Seele aus dem<br />

Leib und bin nach ein paar Runden wieder<br />

dabei. Das könnte doch noch was werden<br />

mit Punkten. Äh, aber was ist das? Blechernes<br />

Scheppern von links, der Streckenposten<br />

wedelt aufgeregt mit den Armen – Auspuffhalterung<br />

abgerissen. Die Blechbirne<br />

schlackert funkensprühend über den rauen<br />

Asphalt des Augsburger Flugplatzes. Ich<br />

lehne die Suzi fluchend an die Strohballen<br />

am Ende der langen Zielgeraden. Helm runter,<br />

Haare raufen. Noch zehn Runden beim<br />

letzten JuPo-Lauf 1975, und ich muss auf<br />

dem Logenplatz zuschauen!<br />

Aber holla, da gibt es was zu gucken.<br />

Und vor allem zu hören. Flach liegend<br />

pfeffern Johannes Klement mit seiner Kawasaki<br />

H1-R und Norbert Schüller auf der<br />

Vierzylinder-König auf die 180-Grad-Kehre<br />

zu. Es staubt und plärrt, die schrillen Zweitakter<br />

– damals noch ohne Schalldämpfer –<br />

zerfetzen dir schier das Trommelfell. Einfach<br />

brutal, wie diese Kisten früher marschiert<br />

sind. Echt zum Fürchten. Da ist nix<br />

zu machen mit der lahmen Suzuki. Noch<br />

bevor der Lumpensammler meine TR 500<br />

aufgeladen hat, steht fest: Entweder kommt<br />

so eine H1-R ins Haus. Oder – noch besser –<br />

eine Hüttlin-Kawasaki. Denn die soll, so die<br />

Gerüchte im Fahrerlager, sogar noch besser<br />

rennen als Kawas Production Racer. Gut,<br />

für mich reichte es aus finanziellen Gründen<br />

weder zu einer H1-R noch zu einer<br />

Hüttlin-Kawa, sondern „nur“ zu einer gebrauchten<br />

Yamaha TZ 350 A.<br />

Ein Traum in Grün: Kawasaki<br />

H1-R-Production Racer<br />

40 Jahre später wabert der Mythos Hüttlin<br />

wieder durch die Luft. Irgendjemand kennt<br />

jemanden, der einen Bekannten hat, bei<br />

dem so eine Maschine im Schuppen stehen<br />

soll. Nix Genaues weiß man nicht, aber<br />

spannend wäre so ein rares Exemplar<br />

schon. „Ruf den Ludwig Pfaff an, der weiß<br />

alles über die H1 und H1-R, der kennt auch<br />

den Hüttlin“, rät mir Ex-Classic-Chef Waldemar<br />

Schwarz. Er hatte wieder mal recht.<br />

Die Geschichte kommt ins Rollen, und<br />

im Spätsommer bugsieren Ewald Hüttlin<br />

und sein Sohn das renovierte Stück aus<br />

dem Transporter. Fotofahrten auf dem Flugplatz<br />

in Neuhausen ob Eck. Fahrend, stehend<br />

von links und rechts, ohne Verkleidung,<br />

mit Konstrukteur, im Detail, das ganze<br />

Programm eben. Nicht nur wegen der<br />

Fotos, sondern wegen – ja, nennen wir es so<br />

– der journalistischen Glaubwürdigkeit. Geschichten<br />

kann man ebenso aus dem Archiv<br />

machen. Aber Geschichten mit alten<br />

Motorrädern, die fahren, die man anschieben<br />

muss, die zuerst nur auf zwei von drei<br />

Zylindern laufen, weil der Schwimmer<br />

hängt oder die Kerze nass ist, die sind einfach<br />

echter. Und ehrlicher. Weil sie uns wieder<br />

zurückversetzen in die Zeit Anfang der<br />

70er-Jahre, als unsere Rennmaschinen immer<br />

eine Macke hatten. Die nicht anlaufen<br />

wollten oder klemmten, mit dem abgerissenen<br />

Auspuff funkten oder mit gebrochenem<br />

Schalthebel strandeten oder... .<br />

Vater und Sohn Hüttlin, Kawa-<br />

Guru Ludwig Pfaff (Mitte)<br />

106 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Der Hüttlin-Rohrrahmen<br />

schmiegt sich so eng um<br />

den Dreizylindermotor,<br />

dass sogar der Kunststoff-<br />

Tank ausgeschnitten werden<br />

musste<br />

Hob die Motorradwelt aus den Angeln: Kawasaki<br />

500 Mach III. 60 PS und ein Fahrwerk zum Fürchten<br />

Rund 11 500 Mark teuer und 85 PS stark: die bildschöne<br />

H1-R aus der Sammlung von Ludwig Pfaff<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 107


SPORT I<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

Haudegen Rolf Rott aus<br />

Duisburg mischte mit<br />

einer nahezu serienmäßigen<br />

Kawasaki H1 im<br />

Junioren-Pokal kräftig mit<br />

Klar, damals gab‘s vor allem in der großen<br />

500er-Klasse für den Durchschnittsverdiener<br />

keine große Auswahl. An eine rennfertige<br />

Linto, König oder H1-R war ohne<br />

reichen Onkel aus Amerika nicht zu denken.<br />

Gut 11 000 Mark verlangte Kawasaki-<br />

Importeur Detlev Louis Anfang der 70er-<br />

Jahre für eine H1-R. Da hätte selbst mein<br />

ganzes Jahres-Bruttogehalt als Motorradmechaniker<br />

nicht ausgereicht. Also bastelte<br />

man sich eben aus einer Honda CB 450, einer<br />

BMW R 50 oder Suzuki T 500 sein eigenes<br />

Rennmotorrad zurecht. Mit allen Macken<br />

und Fehlern, die sich kaum vermeiden<br />

lassen, wenn 20-jährige Jungspunde zum<br />

Schweißbrenner greifen. Aus heutiger Sicht<br />

umso erstaunlicher, dass die Eigenkonstruktionen<br />

immerhin so prächtig funktionierten,<br />

dass man damit um Pokale und Punkte,<br />

manchmal sogar aufs Podium fahren konnte!<br />

Allerdings waren Ausfälle fast genauso<br />

häufig wie Zielankünfte. Weil vielleicht<br />

wieder ein Drei-Millimeter-Alublech den<br />

Auspuff nicht halten konnte... Doch diese<br />

Tragödien haben wir längst hinter uns gelassen.<br />

Und damit Zeit genug, die Hüttlin-<br />

Kawasaki in aller Ruhe zu zerpflücken.<br />

Fahrer, Handwerker und Kon s­<br />

trukteur in Personalunion<br />

Jetzt, 40 Jahre später, dürfen wir ungeniert<br />

Ewald Hüttlins Geheimnisse lüften, Steuerzeiten<br />

vermessen und Kanalformen sowie<br />

-Abwicklungen ausspionieren. Was früher<br />

unter Putzlappen und Planen im Fahrerlager<br />

versteckt wurde, ist heute technisches<br />

Allgemeingut – aber noch immer genauso<br />

spannend wie damals.<br />

Die Idee zu einer eigenen Rennmaschine<br />

war aus der Not heraus geboren. Mit etlichen<br />

Siegen auf einer Honda CB 77 räumte<br />

Ewald Hüttlin 1966 den Junioren-Pokal ab,<br />

stand danach mit seiner internationalen Lizenz<br />

aber ziemlich im Abseits. Mit der fast<br />

serienmäßigen Honda war im semi-professionellen<br />

A-Lizenz-Lager nichts zu holen.<br />

Nach einem an der Qualifikationshürde gescheiterten<br />

Startversuch beim 1967er-WM-<br />

Lauf in Hockenheim war bei Ewald Hüttlin<br />

vorerst die Lauft raus. Doch die höchst<br />

engagierte und mit dem Rennbazillus infizierte<br />

Freiburger Rennszene griff dem leidenschaftlichen<br />

Techniker und Konstrukteur<br />

unter die Arme. Nach etlichen Versuchen<br />

mit einem von Fritz Kläger erstandenen<br />

Horex-Motor im Eigenbau-Fahrwerk<br />

steckte Ewald Hüttlin einen Kawasaki H1-<br />

Drilling in sein modifiziertes Chassis. Und<br />

staunte nicht schlecht, wie rasant diese<br />

Kombination um die Rennstrecke sauste.<br />

Das Potenzial des schrillen Dreizylinders<br />

hatten ja bereits andere aufgezeigt. 1970<br />

holte Kawasaki hinter MV Agusta den<br />

zweiten Platz in der Konstrukteurswertung<br />

der 500er-WM, 1971 sicherte sich Dave<br />

Simmonds den vierten Rang der Fahrerwertung.<br />

Auf nationaler Ebene mischte der<br />

verwegene Rolf Rott aus Duisburg mit seiner<br />

leicht modifizierten H1-Serienmaschine<br />

gewaltig vorne mit.<br />

Die heftigen Vibrationen des Drillings<br />

zermürbten allerdings das filigrane Rohrgebilde<br />

der Hüttlin-Konstruktion in Windeseile.<br />

Gegen die lästigen Rahmenbrüche und<br />

-risse half nur der Wechsel vom hoch legierten<br />

Fliegerwerkstoff zu einem simplen,<br />

zähen ST 35-Präzisionsstahlrohr. Schließlich<br />

spielt die geringere Bruchfestigkeit bei<br />

einer klugen Rennrahmenkonstruktion so<br />

gut wie keine Rolle. Eine gute Schweißbarkeit<br />

und die höhere Vibrationsbeständigkeit<br />

hingegen schon.<br />

Angelehnt an die neutrale Fahrwerksgeometrie<br />

der Honda CB 77 gefällt die konsequent<br />

gebaute Hüttlin-Kawasaki auch<br />

heute noch mit der für einen H1-Dreizylinder<br />

schlanken und kompakten Linienführung.<br />

Die beim Serienmotor ausladenden<br />

Führungen der Auspuffkrümmer gingen<br />

Ewald Hüttlin ganz gewaltig gegen den<br />

Strich. In letzter Konsequenz verbaute er<br />

bei seinen Rennmotoren deshalb nur noch<br />

mittlere Zylinder. Die schmäleren Kühlrippen<br />

reduzierten zum einen die Stirnfläche,<br />

Steckverbindung der Auspuffbirnen<br />

zum Rahmen<br />

108 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Der hoch im Rahmen platzierte<br />

Motor ermöglicht<br />

genügend Raum, um die<br />

drei Auspuffbirnen für<br />

eine ausreichende Schräglagenfreiheit<br />

kompakt zu<br />

verstauen<br />

Auspuffstutzen mit Kröpfung nach innen, um die<br />

Krümmer zwischen den Rahmenrohren durchzuführen<br />

Schiebung: Ludwig Pfaff als Starthelfer<br />

für den schrillen Drilling<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 109


SPORT I<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

DATEN<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic-<br />

Redakteur Werner Koch<br />

(Suzuki, #48) konnte sich<br />

1975 von den Qualitäten<br />

der Hüttlin-Kawa (vorn)<br />

selbst überzeugen<br />

zum anderen konnte der Konstrukteur den<br />

Auslasstrakt so raffiniert umgestalten, dass<br />

die äußeren Krümmer innen zwischen den<br />

Rahmenrohren hindurchpassten. Durch den<br />

im Eigenbau-Fahrwerk weit oben platzierten<br />

Motor fand sich somit Platz genug, um<br />

die drei Auspuffbirnen kompakt für eine<br />

großzügige Schräglagenfreiheit zu verlegen.<br />

Was nichts daran änderte, dass die H1 mit<br />

ihrem 55 Zentimeter breiten Kurbelwellengehäuse<br />

(Modell 1969 mit Kontaktzündung)<br />

einen Verkleidungsbauch wie eine hochschwangere<br />

Zwillingsmutter vor sich herschob.<br />

Der ganz einfach dem Bauprinzip<br />

anzulasten ist: Auf die Kurbelwelle wurden<br />

links und rechts nämlich auch noch Lichtmaschine,<br />

Zündung und der Ölpumpenantrieb<br />

aufgestöpselt. Hätte man sich im eigenen<br />

Haus umgesehen, wären die Kawasaki-Techniker<br />

über die geniale Lösung der<br />

250er/350er-Drehschiebermotoren gestolpert,<br />

die ihre Lichtmaschine huckepack<br />

hinter der Zylinderbank tragen (siehe<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic 2/2<strong>01</strong>4).<br />

Natürlich hatte sich der gelernte Feinmechaniker<br />

auch diesen wunden Punkt<br />

vorgeknöpft und mit der rechtsseitigen Trockenkupplung<br />

(ohne Ölpumpe) sowie einer<br />

schlankeren Kröber-Zündanlage auf dem<br />

linken Kurbelwellenstumpf die Stirnfläche<br />

seiner Rennmaschinen gegenüber dem H1-<br />

R/A-Production Racer um ein paar Zentimeter<br />

verringert. Beim Hochparterre des<br />

Motors ging der badische Tüftler ebenfalls<br />

eigene Wege. Als Basis dienten die Serienzylinder<br />

der H1, deren Kanäle er so nacharbeitete,<br />

dass die Steuerzeiten etwas kürzer<br />

ausfielen als beim Kawa-Rennmotor. „Der<br />

Dreizylinder mit seinen 59 Millimetern Hub<br />

dreht mit 11 000 Touren zu hoch, das bringt<br />

außer kapitalen Motorschäden gar nichts“,<br />

erklärt Ewald Hüttlin sein Konzept. Dessen<br />

maximale Leistung von 80 PS konnte sich<br />

sehen lassen, zumal hier die Höchstdrehzahl<br />

fast 1000/min früher erreicht wird.<br />

Wie das möglich ist, zeigen wir im<br />

Detail auf Seite 112. Dort haben wir je eine<br />

Zylinderabwicklung von der H1-R/A und<br />

der Hüttlin-Variante erstellt. Für einen anschaulichen<br />

Vergleich wurden beide Grafiken<br />

übereinander gelegt.<br />

Nur mit Talent und Risiko fuhr<br />

man aufs Podium<br />

Wie schnell die Eigenbau-Kawasaki tatsächlich<br />

war, belegen die vielen hervorragenden<br />

Platzierungen der Hüttlin-Fahrer.<br />

Allen voran der talentierte und wagemutige<br />

Helge Gramm. Wir zitieren hierzu aus<br />

<strong>MOTORRAD</strong> 20/1971: „...denn der zweitplatzierte<br />

Bertholdt konnte sich dem Ansturm<br />

des jungen, erst sein zweites Rennen<br />

fahrenden Helge Gramm (auf einer von<br />

Hüttlin getunten Kawasaki) nicht widersetzen.<br />

Dieser kam nun ziemlich dicht an den<br />

führenden Florin heran, ...der nun die<br />

König nochmals voll laufen lassen musste.“<br />

Die von den <strong>MOTORRAD</strong>-Redakteuren immer<br />

wieder herausgehobenen Erfolge des<br />

Gespanns Hüttlin-Kawasaki/Helge Gramm<br />

sind um so höher zu bewerten, wenn man<br />

sich die Namen im damaligen 500er-Junioren-Pokal<br />

nochmals vergegenwärtigt. Denn<br />

dort tummelten sich Reinhard Hiller, Kurt<br />

Harald Florin, Kim Newcombe, Peter Stocksiefen,<br />

Manfred van Gülich oder Helmut<br />

Dähne. Um nur einige aufzuzählen, die sich<br />

später auch international oder gar in der<br />

WM souverän geschlagen haben.<br />

Doch die Zeit der schnellen Dreizylinder-Kawas<br />

war Mitte der 70er-Jahre abgelaufen.<br />

Yamaha rüstete mit der TZ 500 gewaltig<br />

auf, und Suzuki schlug mit der RG<br />

500 einen Nagel ein, dem selbst die zum<br />

Schluss wassergekühlte Variante der H1-R<br />

nicht mehr gewachsen war. Sogar fein<br />

zurechtgemachte Yamaha TZ 354-Zweizylinder<br />

machten den giftigen Kawasakis<br />

auf engen Strecken Beine. Umso schöner,<br />

wenn man heute eine der bildhübschen<br />

luft gekühlten Kawasaki-Rennmaschinen<br />

von Ewald Hüttlin fein restauriert und einsatzbereit<br />

zu Gesicht bekommt. Vom Ohrenschmaus<br />

ganz zu schweigen. ◻<br />

Hüttlin-<br />

Kawasaki H1 500<br />

Motor: Luftgekühlter Dreizylinder-<br />

Zweitaktmotor, schlitzgesteuert.<br />

Bohrung x Hub 60 x 59 mm, Hub raum<br />

498 cm³, Verdichtung 7,5:1 (von der<br />

Auslassoberkante gemessen), drei<br />

29er-Mikuni-Rundschiebervergaser,<br />

Mischungsschmierung 1:25 (ohne<br />

zusätzliche Ölpumpe), Kurbelwelle<br />

in Wälzlagern gelagert, Labyrinth-<br />

Dichtringe aus Kunststoff<br />

Kraftübertragung: Geradeverzahnter<br />

Primärantrieb, Mehrscheiben-<br />

Trockenkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

mit längerem ersten Gang und<br />

langem Schaft für die Trockenkupplung,<br />

Schalt klauen von sechs auf drei<br />

reduziert, Schaltwalze mit Arretier-<br />

Ohne Schnörkel: Gerade<br />

Rohrverbindungen und<br />

stabile Dreiecksverbände<br />

machen den Hüttlin-<br />

Rahmen steif und leicht<br />

110 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6


system gegen das „Überschalten“<br />

der nöchsten Gänge.<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen<br />

aus nahtlosem ST 35-Präzisionsstahlrohr,<br />

Zweiarm-Vierkantrohrschwinge<br />

mit Exzenteraufnahme, modifizierte<br />

Betor-Telegabel vorn,<br />

Koni-Federbeine hinten, Federweg<br />

vorn/hinten 95/80<br />

mm, Bremse vorn: Kawasaki<br />

oder andere, Bremse hinten: Kawasaki<br />

oder andere. Bereifung vorn<br />

2.75-18, hinten 3.50-18<br />

Maße und Gewichte:Lenkkopfwinkel<br />

63 Grad, Nachlauf 95 mm,<br />

Radstand 1380 mm, Leergewicht<br />

zirka 115 kg, Tankinhalt 20 Liter<br />

Hersteller: Ewald<br />

Hüttlin, 68740 Fessenheim/Frankreich<br />

Gut zu erkennen sind<br />

die aufgedrehten<br />

Serienvergaser und<br />

die schmalen<br />

Rippen, da Hüttlin<br />

drei mittlere<br />

Zylinder<br />

verwendete<br />

Kastenschwinge aus<br />

50 x 25 x 2-Vierkantstahlrohr<br />

mit<br />

Exzenter-Verstellung<br />

Schlank und zierlich:<br />

die restaurierte Hüttlin-Kawasaki<br />

H1 mit<br />

Sohn Philipp im<br />

Rennsattel


SPORT I<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

Feinschliff<br />

im Detail<br />

Höchstleistung ist nicht alles. Durchhalten sollten die<br />

kapriziösen Renner der 70er-Jahre nach Möglichkeit<br />

auch. Deshalb ging Ewald Hüttlin bei seinen Motoren<br />

eben nicht aufs Ganze.<br />

Von Werner Koch; Fotos: markus-jahn.com<br />

Wie so oft im Leben<br />

bringen auch im<br />

Rennsport nicht die<br />

Extreme den Erfolg,<br />

sondern der beste Kompromiss. Getreu dieser<br />

Erkenntnis schnitzte Ewald Hüttlin seine<br />

Rennmotoren zurecht. Als Basis verwendete<br />

er die Zylinder der H1-Serienmaschine<br />

und fräste die Kanäle nur so weit auf, dass<br />

die Steuerzeiten einen Tick unter denen des<br />

Production Racers lagen. Mit dem Ergebniss,<br />

dass der Hüttlin-Rennmotor weniger<br />

hoch dreht, aber unten und in der Mitte<br />

besser zu fahren ist. Schnorcheln die H1-R-<br />

Motoren ihr Gemisch durch 35er-Mikunis,<br />

begnügen sich Hüttlins aufgedrehte Serien-<br />

Vergaser mit einem 29er-Querschnitt.<br />

Bei den Überströmkanälen griff er dagegen<br />

in die Trickkiste, bohrte von außen seitlich<br />

in die Zylinderwand, um den kleinen<br />

Überströmkanälen mit der Fräsmaschine<br />

den richtigen Winkel zu geben. Dieser führt<br />

die einströmenden Frischgase flach an die<br />

Zylinderwand, an der sie die Strömung der<br />

Hauptkanäle aufrichtet und zum Brennraum<br />

leitet. Die Bohrungen wurden danach<br />

mit Alustopfen wieder verschlossen. Der<br />

Versuch, Fahrbahrkeit und Drehmomentverlauf<br />

durch Einlassmembrane zu verbessern,<br />

scheiterte jedoch an den zu kleinen<br />

und schwerfällig arbeitenden Stahl-Membranzungen<br />

der Yamaha RD-Modelle.<br />

Bei der Kurbelwelle ersetzte Hüttlin die<br />

kontaktlosen Alu-Labyrinth-Dichtungen<br />

durch solche aus Kunststoff, weil diese bei<br />

Berührung mit Staub oder Metall nicht<br />

fressen und verschleißen. Außerdem fräste<br />

er für eine schnellere Schaltbarkeit an den<br />

Getrieberädern jede zweite der sechs<br />

Schaltklauen ab. Dadurch finden die Gänge<br />

leichter ihren Platz, es kommt fast nicht<br />

mehr zum Hakeln, da kaum noch Klaue auf<br />

Klaue steht. Nachteil: Die Lastwechselschläge<br />

werden durch den größeren freien<br />

Verdrehwinkel im Antrieb verstärkt.<br />

Am Auslasstrakt setzte Ewald Hüttlin<br />

die Serienstutzen weit zurück und tauschte<br />

sie gegen verschraubte und gekröpfte<br />

Stahlstutzen. Der Vorteil: Die Hitze wird<br />

vom Auslasstrakt besser abgeleitet, zudem<br />

passen die Krümmer nun innen zwischen<br />

den Rahmenrohren hindurch.<br />

◻<br />

Das modifizierte Seriengetriebe<br />

wurde in der<br />

Schaltbarkeit verbessert,<br />

indem jede zweite Schaltklaue<br />

abgefräst wurde<br />

(roter Pfeil). Zudem verbaute<br />

Hüttlin am Schaltautomaten<br />

eine Sperre,<br />

die verhindert, dass der<br />

Fahrer beim schnellen<br />

Schalten den nächsten<br />

Gang „überschaltet“<br />

Leistung in PS<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

80,1 PS bei 10000/min<br />

Kawasaki Mach III<br />

60 PS bei 7500/min<br />

U/min<br />

4000 6000 8000 10 000<br />

Hüttlin-Kawasaki H1 500<br />

Kawasaki-<br />

Production Racer H1-R<br />

Das Leistungsdiagramm aus „Das<br />

<strong>MOTORRAD</strong>“ zeigt den Unterschied<br />

zwischen dem „frisierten“ und einem<br />

serienmäßigen Kawa-Dreizylinder<br />

Bei den von Hüttlin umgearbeiteten H1-Zylindern wurden<br />

Steuerzeiten und Kanalgrößen etwas kleiner gehalten als<br />

beim H1-R-Rennmotor. Das verbesserte die Haltbarkeit<br />

und nahm dem Dreizylinder etwas von seiner Giftigkeit<br />

Durch diese Bohrung wurden<br />

die Überströmkanäle<br />

auf der Fräsmaschine<br />

prä zise nachgearbeitet<br />

112 <strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 www.motorrad-classic.de


Nicht nur die Kurbelwelle, auch<br />

die Getriebeausgangswelle<br />

fällt beim Kawasaki H1-Motor<br />

extrem lang aus<br />

Versuchsträger: Mit Membranblöcken der<br />

Yamaha RD versuchte Hüttlin, die giftige Motorcharakteristik<br />

zu entschärfen. Doch deren<br />

freier Querschnitt erwies sich als zu klein<br />

Hier sieht man links den<br />

Hüttlin-Zylinder mit dem<br />

großzügig ausgefrästen<br />

Auslasskanal. Dank<br />

dieser Maßnahme reduzieren<br />

sich Hitzenester<br />

im Zylinder und damit<br />

die Gefahr eines Kolbenklemmers.<br />

Rechts im Bild<br />

ein serien mäßiger Zylinder<br />

des H1-R-Production<br />

Racers mit vier Stehbolzen<br />

für den Auslassflansch<br />

Nach der Fräsarbeit verschließen Alustopfen die<br />

Zylinderwand (links). Oben: Hier sieht man gut,<br />

dass der maschinell ausgefräste Richtkanal die<br />

Frischgase nach hinten auf die Zylinderwand leitet<br />

Der Autor lässt sich von Ewald Hüttlin in die<br />

großen und kleinen Geheimnisse der schnellen<br />

Kawasaki H1-Rennmotoren einweihen. Selbst<br />

nach 40 Jahren gibt es einiges zu bestaunen<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>CLASSIC</strong> 1+2/2<strong>01</strong>6 113


Foto: Siemer<br />

VORSCHAU I<br />

Ausgabe 3/2<strong>01</strong>6 erscheint am 5. Februar 2<strong>01</strong>6<br />

Turbo-Power!<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

sehen Sie zwei ganz schön aufgeblasene Typen: Wir waren<br />

mit der ersten Turbo-Münch unterwegs, begleitet von einer<br />

BMW K 100, der ein Turbo-Kit von Stütz auf die Sprünge half<br />

HARLEY-<br />

DAVIDSON<br />

RR 500<br />

Mit einem sehr<br />

eigenständigen<br />

Zweitakt-Parallel-<br />

Twin forderte<br />

Harley-Davidson<br />

1975 die Konkurrenz<br />

in der 500er-<br />

Klasse heraus<br />

TORNAX<br />

V 200<br />

Tornax war ein typischer<br />

Konfektionär,<br />

der sich bereits vor<br />

dem Krieg einen<br />

guten Ruf erarbeitet<br />

hatte. Daran<br />

knüpfte ab 1952<br />

die V 200 mit dem<br />

tem peramentvollen<br />

200er-ILO-Motor an<br />

Foto: Bilski<br />

Foto: Gadda<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN 0937-9495<br />

<strong>MOTORRAD</strong> Classic<br />

Leuschnerstraße 1<br />

7<strong>01</strong>74 Stuttgart<br />

Telefon 0711/182-1374<br />

Telefax 0711/182-1781<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Redaktionelle Gesamtleitung<br />

und Chefredakteur<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

Chef vom Dienst<br />

Matthias Ackermann<br />

Redaktion<br />

Uli Holzwarth (Ltg.), Gerhard Eirich<br />

Schlussredaktion<br />

Lothar Kutschera<br />

Grafische Gestaltung<br />

Stefan Weber (verantwortlich),<br />

Thomas Waldhauer, Sonja Pfeiffer<br />

Medienproduktion<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantw. Bildredaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumentation)<br />

Mitarbeiter an diesem Heft<br />

Alan Cathcart, Werner Koch, Ingolf Pompe, Heinrich<br />

Prinz, Marcel Schoch, Thomas Schmieder, Fred Siemer<br />

Fotografen<br />

Jacek Bilski, Remi Dargegen, markus-jahn.com, Arturo<br />

Rivas<br />

Verlag<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> Classic erscheint zehn Mal jährlich.<br />

Lieferung durch den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

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von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können<br />

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10 Aus gaben frei Haus: 53,50 € im Inland<br />

(A: 60,00 € ; CH: 98,50 SFr). <strong>MOTORRAD</strong> und MOTOR-<br />

RAD Classic zum Kombipreis mit rund 15 % Preisvorteil.<br />

Jahrespreis für Inland 26 Ausgaben <strong>MOTORRAD</strong> und<br />

10 Ausgaben <strong>MOTORRAD</strong> Classic: 134,65 € (A: 151,70 € ;<br />

CH: 256,15 SFr). Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikulationsbescheinigung einen<br />

Nachlass von 40 % auf den Kioskpreis.<br />

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Bei Anzeigen aus dem<br />

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Gerichtsstand Stuttgart.<br />

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