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MOTORRAD Classic 12/2016

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<strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de<br />

Youngtimer Oldtimer Szene Markt<br />

Anders denken, anders lenken<br />

MOTORRÄDER MIT<br />

RADNABEN-LENKUNG<br />

MAJESTIC 350<br />

VON 1930<br />

BIMOTA TESI 1D/SR<br />

VON 1992<br />

Gelernter Dreher<br />

MALANCA<br />

<strong>12</strong>5 E2C<br />

SPORT<br />

Mit Telegabel<br />

BMW R 69 S<br />

FÜR AMERIKA<br />

Viertakt-Enduro<br />

SUZUKI<br />

SP 370<br />

Einzelstück<br />

ERLA-<br />

NORTON<br />

COMMANDO<br />

Restaurierung:<br />

Yamaha XT 500<br />

Nachgedruckt:<br />

Turbo-Vergleichstest<br />

Deutschland 5,70 €<br />

Österreich 6,40 € . Schweiz 10,80 SFr . BeNeLux 6,60 €<br />

Dänemark 62,00 DRK . Finnland 8,50 €<br />

Griechenland 8,20 € . Italien 7,50 €


INHALT I<br />

<strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

Klein, leicht, schnell und super selten –<br />

wir waren unterwegs mit der betörend<br />

schönen Malanca <strong>12</strong>5 E2C Sport, die<br />

selbst leistungsverwöhnten Klassik-<br />

Liebhabern gehörig den Kopf verdreht<br />

Wer an einen urigen<br />

Gelände-Eintopf der<br />

70er-Jahre denkt, hat<br />

die Suzuki SP 370<br />

nicht gleich auf dem<br />

Schirm. Grund genug<br />

für eine Probefahrt<br />

64<br />

32<br />

80<br />

MOTORRÄDER IN<br />

DIESER AUSGABE:<br />

Bimota Tesi 1D/SR 4<br />

BMW R 69 S (US-Modell) 18<br />

ERLA-Norton Commando 850 64<br />

Honda CX 500 Turbo 88<br />

Magni-MV Agusta Filo Rosso 96<br />

Malanca <strong>12</strong>5 E2C Sport 32<br />

Majestic 350 4<br />

Yamaha XJ 650 Turbo 88<br />

Yamaha XT 500 (Restaurierung) 100<br />

Ein Technik-Perfektionist<br />

nahm sich<br />

einst der nicht ganz<br />

so perfekten Norton<br />

Commando 850 an.<br />

Und baute etwas<br />

Einmaliges daraus<br />

Zeitensprung: Magni<br />

verpackte die Technik<br />

einer aktuellen<br />

MV Agusta F3 im<br />

klassischen Stil von<br />

Agos Rennern aus<br />

den 60er-Jahren<br />

96<br />

Titelfotos: Bilski (2), Fuchs, Gargolov, Künstle, Schwab; Inhaltfotos: Bilski (2), Edge, Fuchs, Gargolov, Künstle, Schwab, Siemer (2), Wolf<br />

2 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


18<br />

4<br />

AUF ACHSE<br />

4 Motorräder mit Radnaben-Lenkung<br />

Unterwegs mit einer Bimota Tesi 1D/SR<br />

und der Majestic 350 von 1930<br />

32 Malanca <strong>12</strong>5 E2C Sport<br />

Manche mögen‘s heiß: Eine flotte Ausfahrt<br />

mit dem gelernten Dreher<br />

80 Single-Alternative von Suzuki<br />

Mit ihrem „krummen“ Hubraum stand<br />

die SP 370 einst im Schatten der XT 500<br />

26<br />

72<br />

100<br />

106<br />

IM STUDIO<br />

18 BMW R 69 S, US-Modell<br />

In Amerika mit Telegabel statt Schwinge<br />

ZURÜCKGEBLÄTTERT<br />

42 Interessantes aus <strong>MOTORRAD</strong> 16/1979<br />

Die ersten Soft-Chopper<br />

SZENE<br />

26 Velocette-Treffen auf Wennings Farm<br />

Alle zwei Jahre kommen Velocette-Fahrer<br />

aus Europa im Münsterland zusammen<br />

40 Werner werkelt<br />

<strong>Classic</strong>-Ausfahrt mit Honda-V4-Fans<br />

44 Baiersbronn <strong>Classic</strong> <strong>2016</strong><br />

Viel Spaß beim 70-jährigen Jubiläum<br />

45 Hubert Luttenberger<br />

Karl Reese gratuliert zum 90. Geburtstag<br />

46 Nachrichten, Termine, Tipps<br />

64 ERLA-Norton Commando 850<br />

Meisterlicher Umbau, klasse restauriert<br />

72 Nachbericht Klassiker-Treffen Sinsheim<br />

76 Porträt einer Motorradbeziehung<br />

Hanni und ihre Victoria sind 75 Jahre alt<br />

96 Magni-MV Agusta Filo Rosso<br />

100 Leser restaurieren selbst<br />

Wiederaufbau einer Yamaha XT 500<br />

NACHGEDRUCKT<br />

88 Vergleich der ersten Turbos<br />

Honda CX 500 T und Yamaha XJ 650 T<br />

MARKT<br />

56 Der aktuelle Preisspiegel<br />

Über 450 Youngtimer unter der Lupe<br />

SPORT<br />

104 DHM-News: Saisonrückblick<br />

106 30 Jahre <strong>MOTORRAD</strong>-Allround-Race<br />

Die Geburtsstunde des Supermoto-Sports<br />

RUBRIKEN<br />

48 Kleinanzeigen-Markt<br />

62 Leserbriefe<br />

114 Vorschau/Impressum<br />

EDIT0RIAL<br />

Radnaben-<br />

Lenkung?<br />

Telegabel!<br />

Klar: Motorräder mit Radnaben -<br />

Lenkung blieben immer eine Randerscheinung<br />

der Geschichte. Zu sensibel<br />

reagiert das motorisierte Zweirad auf Reibung<br />

und Spiel in der Lenkung. Beides<br />

kann sich bei diesen komplizierten Vorderradführungen<br />

mit mehrfach umgelenkten<br />

Lenkgestängen ziemlich schnell verändern.<br />

Selbst erfahren habe ich das bei allen<br />

möglichen Bimota Tesi-Ausbaustufen und<br />

diversen Prototypen. Jedes Bike fuhr<br />

anders. Mal wackelte die Fuhre wie ein<br />

Lämmerschwanz, mal wollte sie partout<br />

nicht einlenken. Und im Grenzbereich war<br />

die Sache immer reichlich knifflig.<br />

Selbst große Hersteller wie Yamaha<br />

haben sich mit alternativen Lenksystemen<br />

schwer getan, siehe GTS 1000. Nur<br />

wenn alles penibel eingestellt war, funktionierten<br />

die Biester.<br />

Dabei klangen die Verheißungen der<br />

Ingenieure verführerisch: endlich kein<br />

Bremsnicken mehr, viel mehr Federungskomfort<br />

am Vorderrad, mehr Haftung.<br />

Was übrigens BMW mit den Tele- und<br />

Duolevern ebenfalls versprach. Und heutzutage<br />

wieder peu à peu ausbaut. Gegen<br />

eine gut gemachte Telegabel, gerne inzwischen<br />

auch mit Elektronik, ist kein<br />

Kraut gewachsen. Wir zollen in dieser<br />

Ausgabe dem Mut Respekt. Jenem konstruktiven<br />

Drang, den die Schöpfer der<br />

Majestic und Bimota Tesi an den Tag legten,<br />

um es der Welt so richtig zu zeigen.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

wünscht Ihnen<br />

Michael Pfeiffer<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.motorrad-classic.de/mcl-epaper<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 3


AUF ACHSE I<br />

Majestic 350 von 1930 I Bimota Tesi 1D/SR von 1992<br />

4 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


Lenkungskreis<br />

Würde man alle Motorräder mit Radnaben-Lenkung versammeln, bliebe<br />

dies ein Treffen im kleinen Kreis. Sie waren zu allen Zeiten exotische,<br />

komplexe, aber faszinierende Konstruktionen. <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> wagte den<br />

Fahrversuch mit einer Majestic von 1930 und einer Bimota Tesi von 1992.<br />

Text: Ralf Schneider; Fotos: Gargolov, Bonhams, Dumas, yesterdays.nl, Kirn<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 5


AUF ACHSE I<br />

Majestic 350 von 1930 I Bimota Tesi 1D/SR von 1992<br />

Auf dem Concorso d’Eleganza im<br />

Frühjahr dieses Jahres war sie<br />

eines der elegantesten Motorräder.<br />

Im Park der Villa Erba ausgestellt,<br />

leuchtete ihre intensive blaue Lackierung<br />

weithin aus der Reihe der anderen Exponate,<br />

der elegante Schwung ihrer Linien<br />

weckte spontane Bewunderung. Und wer<br />

näher herantrat, konnte bemerken, dass<br />

die Majestic nicht nur wegen ihrer äußeren<br />

6 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

Erscheinung eine Besonderheit ist, sondern<br />

auch wegen ihrer Technik.<br />

Gebaut im Jahr 1930, besitzt sie keine<br />

der zu dieser Zeit üblichen Vorderradführungen,<br />

sondern ist mit einer Radnaben­<br />

Lenkung ausgestattet. Gefedert und gehalten<br />

wird das Vorderrad in zwei leicht<br />

nach vorne oben geneigten Federbeinen,<br />

die tragende Struktur bildet ein aus genieteten<br />

Blechpressteilen bestehendes Monocoque.<br />

Mehr Ungewöhnliches an einem<br />

Motorrad aus dieser Zeit geht kaum.<br />

Einige Wochen später bekam ich die<br />

Gelegenheit, diese wunderschöne Exotin<br />

zu fahren. Weil die Lenkung an die Bimota<br />

Tesi erinnert, hatte ich eine Tesi 1D/SR von<br />

1992 zum Vergleich gebeten. Nach der<br />

Majestic repräsentiert die Tesi 1D den<br />

ersten gelungenen Versuch, ein Motorrad<br />

mit Radnaben-Lenkung in Serie, wennwww.motorrad-classic.de


gleich kleiner Serie zu bauen. Teuer war<br />

sie schon immer, mittlerweile ist sie ebenfalls<br />

ein kostbarer Klassiker geworden.<br />

Spannung vor dem Start – wie<br />

lenkt sich die Majestic?<br />

Als die Tesi neu war, konnte ich mehrere<br />

Exemplare im Rahmen ausführlicher Tests<br />

fahren, doch eine Majestic fehlte bisher in<br />

meiner Sammlung. Deshalb kümmerte ich<br />

mich zunächst um sie. Mit leichter Besorgnis,<br />

weil mir die Lenkgeometrie doch<br />

ziemlich merkwürdig erschien. Die Sorge<br />

erwies sich als unbegründet. Gut, bei langsamer<br />

Fahrt merkt man der Majestic-Lenkung<br />

an, dass sie nicht so reibungsarm läuft<br />

wie von einem gut gewarteten Motorrad<br />

mit konventionellem Lenkkopf gewohnt<br />

– Schritttempo ist eine staksige Angelegenheit<br />

mit ruckeligen Korrekturen am Lenker,<br />

als hätte man einen übermäßig schwergängigen<br />

Lenkungsdämpfer moniert. Ab<br />

etwa 30 km/h gibt sich dieses Phänomen;<br />

die Kurvenlinien gewinnen an Präzision<br />

und Eleganz, sie harmoni sieren sich gleichsam<br />

mit der Karosserie der Majestic. Nach<br />

wenigen Kilometern vertraue ich der<br />

charmanten älteren Dame schon so weit,<br />

dass ich mit ihr schwungvoll in eine lang<br />

gezogene Linkskurve tauche. Dagegen<br />

Die Lenkungen beider Motorräder verlangen ein<br />

gewisses Grundtempo für flotte Kurvenlinien<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 7


AUF ACHSE I<br />

Majestic 350 von 1930 I Bimota Tesi 1D/SR von 1992<br />

hat die Maschine zwar grundsätzlich<br />

nichts einzuwenden, doch leider streckt<br />

sie ihre Fußrasten zu weit zur Seite für<br />

heutige Reifen und Straßen. Die historische<br />

Raste verlor schleifenderweise ein<br />

bis zwei Gramm an Substanz; ich bin gewarnt.<br />

Immerhin spricht das Erlebnis für<br />

die Fahrbarkeit der Majestic – man lenkt<br />

nicht so flott ein, wenn man sich dabei<br />

nicht sicher fühlt.<br />

Das reich bestückte Cockpit bietet für<br />

Nachtfahrten sogar einen „Leuchtturm“<br />

Über diesen Lenkhebel und zwei Umlenkungen wird die Verbindung von Lenker und<br />

Vorderrad hergestellt. Für Ein- und Ausfederbewegung gibt es getrennte Federn


Die harmonischen Lenkeigenschaften<br />

sprechen für die Fähigkeiten des Ingenieurs<br />

Georges Roy, des Konstrukteurs und<br />

Erbauers der Majestic. Geboren im Jahr<br />

1888, erlebte er in der prägenden Zeit<br />

seiner Jugend eine Phase rasanter technischer<br />

Entwicklung, die vor allem von<br />

französischen Motorradherstellern vorangetrieben<br />

wurde. Im Alter von 19 Jahren<br />

baute er einen Einzylinder-Zweitaktmotor,<br />

den er in ein nicht mehr bestimmbares<br />

Motorradfahrwerk setzte und auch fuhr.<br />

Vom Fronteinsatz befreit, arbeitete er<br />

während des Ersten Weltkriegs in einem<br />

Rüstungsbetrieb in Châtellerault. Höchstwahrscheinlich<br />

handelte es sich um die<br />

dort ansässige, staatliche Waffenfabrik, wo<br />

der größte Teil der Handfeuerwaffen für<br />

die französische Armee gefertigt wurde.<br />

Jedenfalls nutzte Georges Roy seine Freizeit<br />

und den Maschinenpark des Standorts<br />

zum Bau eines Motorrollers mit Dufaux-<br />

Motor. Später arbeitete er als Dreher in einer<br />

Metallwerkstatt. Ohne dass ich über<br />

diesen Wechsel irgendwelche Details weiß,<br />

stelle ich ihn mir als disziplinarische Maßnahme<br />

vor; verfügt, weil der Bau eines<br />

Motorrollers sicherlich nicht in erster Linie<br />

dazu diente, die Schlagkraft der Armee zu<br />

fördern.<br />

Der Dollar-Auspuff ist vielleicht nicht original, aber stimmig.<br />

Dollar-Produzent Delachenal übernahm Majestic im Jahr 1929<br />

In der Karosserie verborgen, aber trotzdem gut belüftet: 350erohv-Einzylinder<br />

von Chaise. Ein eher gemütlicher Motor<br />

Kunsthistorisch kann die Majestic mit<br />

ihren eleganten Linien dem Stil des<br />

Art déco zugerechnet werden<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 9


AUF ACHSE I<br />

Majestic 350 von 1930 I Bimota Tesi 1D/SR von 1992<br />

Nach dem Militärdienst widmete sich<br />

Georges Roy der Verbesserung von Strickmaschinen<br />

und ließ sich etliche seiner<br />

Konstruktionen patentieren. „Doch die Begeisterung<br />

für das Motorrad ließ ihn nicht<br />

los“, schreibt der französische Motorradhistoriker<br />

Bernard Salvat. Amüsanter<br />

als diese Übersetzung liest sich das Original,<br />

denn Salvat benutzt hier das Verb<br />

„tenailler“ für „plagen“ oder „quälen“. Der<br />

Leser soll sich Georges Roy demnach als jemanden<br />

vorstellen, der von seiner Motorradleidenschaft<br />

regel recht gequält wird.<br />

Seine Qual setzte er um in „The new<br />

Motorcycle“ (siehe Seite 11, unten), das im<br />

Oktober 1925 auf dem Pariser Salon debütierte.<br />

Das Fahrwerk nahm wichtige<br />

Kon struktionsmerkmale der Majestic vorweg,<br />

vor allem die gerade Verbindung<br />

zwischen Lenkkopf und Hinterrad und<br />

die Bauweise: Große, aus Stahlblech ge­<br />

MEHR ZUR GESCHICHTE DER MAJESTIC<br />

Diese Luxusversion der Majestic trägt<br />

einen quer eingebauten 750er-V2 von JAP<br />

Dieses Foto wurde noch nie zuvor veröffentlicht.<br />

Es zeigt – leicht unscharf – eine Langstrecken-Wettbewerbsmaschine.<br />

Das Kennzeichen<br />

weist auf die Region Paris hin<br />

Die anderen Motorräder<br />

des Georges Roy<br />

Das große Foto links wurde vermutlich nicht von<br />

einem Profifotografen angefertigt. Die Schärfeebene<br />

liegt hinter dem Motorrad, und die Fenstersimse<br />

des Gebäudes im Hintergrund berühren sich<br />

kompositorisch ungünstig mit dem Scheinwerfer<br />

und Lenker. Gut möglich, dass Georges Roy selbst<br />

oder einer seiner Angestellten die frisch aufgebaute<br />

Maschine abgelichtet hat. Wie die Beschriftung<br />

um die Startnummer verrät, war sie<br />

für die Fernfahrt Paris-Pyrenäen-Paris<br />

bestimmt, die von den Zeitschriften Moto<br />

Revue und Le Petit Parisien veranstaltet<br />

wurde. Dieses Werksmotorrad verfügt über einen<br />

leichten Rahmen ohne Verkleidung und einen<br />

500er-Einzylinder von Chaise mit Doppelport­<br />

Zylinderkopf. Der Fahrer war ein Monsieur Dubois.<br />

Eine ältere Rahmenvariante zeigen die Majestic<br />

mit JAP-Motor (zweites Foto von links) und die<br />

Maschine von Georges Roy selbst (rechts daneben)<br />

sowie alle Motorräder auf dem Stand des Pariser<br />

Salons im Oktober 1929. Sie verfügen über<br />

10 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


schnittene Platten wurden in Form gepresst<br />

und anschließend miteinander vernietet.<br />

Georges Roy bot dieses Fahrwerk<br />

mit Zweitaktmotoren von Train oder Viertaktern<br />

von Anzani, später Chaise an.<br />

Nicht bekannt ist, wie es zu dem englischen<br />

Markennamen kam. Vermutlich ist<br />

er eine Reaktion auf die englisch-amerikanisch-französische<br />

Waffenbrüderschaft<br />

im Ersten Weltkrieg und Ausdruck einer<br />

gewissen Extravaganz des Konstrukteurs.<br />

Darauf deutet der Slogan hin, unter dem<br />

er das „Neue Motorrad“ präsentierte: „So<br />

anders als die anderen.“<br />

Bernard Salvat erklärt die Entstehung<br />

der Majestic mit der Unzufriedenheit des<br />

Konstrukteurs über die Fahreigenschaften<br />

seines New Motorcycle. Wie viele Motorräder<br />

dieser Zeit habe sie eine betont<br />

„lange“ Fahrwerksgeometrie, welche auf<br />

den oft schlechten Straßen einen stabilen<br />

Geradeauslauf der Maschine sicherstellen<br />

sollte. Meist auf Kosten der Handlichkeit.<br />

Eine Erklärung, die angesichts der Lenkgeometrie<br />

des New Motorcycle plausibel<br />

erscheint. Georges Roy habe nun versucht,<br />

Fahrstabilität mit leichtem Einlenken zu<br />

verbinden und 1928 die Majestic mit ihrer<br />

Radnaben-Lenkung konzipiert, bei der die<br />

Fahrwerksgeometrie gleich blieb, unabhängig<br />

davon, wie stark das Vorderrad<br />

ein- oder ausgefedert war.<br />

Radnaben-Lenkung – wie<br />

funktioniert die überhaupt?<br />

Man kann die Funktion einer Radnaben-<br />

Lenkung leichter verstehen, wenn man<br />

sich zunächst ein kreuzförmiges Gebilde<br />

vorstellt. Um die Querachse rotiert das<br />

Rad und um die Hochachse wird es nach<br />

rechts oder links geschwenkt. Dieses<br />

Einschlagen des Rads zur Seite kann allerdings<br />

nicht direkt erfolgen, es sei denn<br />

man würde mit Zwillingsrädern arbeiten<br />

und zwischen ihnen das Lenkrohr führen.<br />

Stattdessen wird über einen Hebel gelenkt,<br />

der im nicht drehenden, inneren Bereich<br />

der Radlagerung mit der besagten Hochachse<br />

verbunden ist. Deshalb besitzen radnabengelenkte<br />

Motorräder Radlager mit<br />

sehr großem Außendurchmesser, die<br />

höchste Anforderungen an eine präzise<br />

Bearbeitung der Sitze und spielfreie Einstellung<br />

stellen. Über eine Stange und<br />

einen weiteren Hebel werden die Lenkbewegungen<br />

auf das Rad übertragen. Der<br />

für die Lenkeigenschaften entscheidende<br />

Nachlauf – der Betrag, um den der gedachte<br />

Aufstandspunkt des Vorderreifens<br />

der gedachten Verlängerung der Lenkachse<br />

bis zum Boden hinterherläuft – entsteht<br />

dadurch, dass der Konstrukteur die<br />

Hochachse des Kreuzes um einen be-<br />

So fuhr Roy selbst: mit Cleveland-<br />

Vierzylinder im neuen Chassis<br />

Der italienische Rennfahrer Valerio Riva (rechts, Foto mit Widmung an Georges Roy)<br />

baute die Majestic-Vorderradführung in eine schnelle Vierzylinder-Rennmaschine ein<br />

zwei Längsträger aus Vierkantprofilen, während<br />

die von <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> gefahrene Majestic<br />

flächige Seitenteile besitzt, die aus je einem Stück<br />

Stahlblech gepresst wurden. Die beiden Varianten<br />

dokumentieren die technische Entwicklung der<br />

Majestic. Der elegante Monocoque-Rahmen der<br />

von Motorrad-<strong>Classic</strong> gefahrenen Maschine mit<br />

den flächigen Seitenteilen wurde nur in der zweiten<br />

Hälfte des Jahres 1930 und 1931 gefertigt.<br />

Delachenal, seit 1929 Besitzer der Markenrechte,<br />

hat Majestic mit großem Aufwand gefördert, ging<br />

aber 1931 in Konkurs. Der neue Besitzer Omnium<br />

stellte die Produktion ein. Weiterführende Entwicklungen<br />

– zum Beispiel eine Hinterradfederung<br />

– wurden nicht mehr ausgeführt.<br />

Auf dem Stand von Majestic beim Pariser Salon 1929<br />

stehen noch Motorräder mit „Längsträger-Rahmen“<br />

Das New Motorcycle nahm bei der Fahrwerkskonstruktion etliche<br />

Merkmale der Majestic vorweg. Nicht aber die Radnaben-Lenkung<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 11


AUF ACHSE I<br />

Majestic 350 von 1930 I Bimota Tesi 1D/SR von 1992<br />

stimmten Winkel gegen die Fahrtrichtung<br />

neigt. Die Anordnung des Lenkers sagt<br />

hier nichts aus über die Geometrie.<br />

Ob Georges Roy das erste in Serie<br />

produzierte Motorrad mit Radnaben-<br />

Lenkung kannte, die in Amerika vom<br />

deutschstämmigen Ingenieur Carl A.<br />

Neracher entworfene Ner-a-Car? Es wäre<br />

verwunderlich, wenn nicht. Die Ner-a-Car<br />

(siehe Seite 14) wurde von 1921 bis 1926<br />

gebaut. Zeit genug hätte er gehabt, das<br />

Prinzip ihrer Lenkung kennenzulernen<br />

und zu verstehen.<br />

Roy hat das Prinzip dieses Vorbilds<br />

oder vielleicht auch nur Vorgängers besser<br />

durchdacht, solider ausgeführt und um<br />

eine integrierte Trommelbremse in motorradgerechten<br />

Dimensionen bereichert.<br />

Seine Konstruktion wirkt wunderbar klar<br />

und schlicht. Und so fremdartig einem<br />

Motorradfahrer von heute die Federung<br />

auch erscheinen mag – sie funktioniert erstaunlich<br />

gut, profitiert allerdings auch<br />

von der Federungsarbeit des Vorderreifens<br />

mit seinem hohen Querschnitt sowie der<br />

Elastizität des Drahtspeichenrads.<br />

Zeitsprung zur Tesi<br />

An dieser Stelle drängt sich ein Zeitsprung<br />

von rund 60 Jahren auf, hinweg über alle<br />

Mit der YB4 i.e. hatte Bimota die Ära der LCD-Displays eingeläutet.<br />

Logisch, dass auch die futuristische Tesi eines erhielt<br />

Zwei Omega-Profile und der Motor bilden die tragende Struktur.<br />

Für den Wechsel der Zahnriemen muss der Motor raus<br />

Anfang der 90er<br />

fuhr jede Test-<br />

Tesi anders als<br />

die anderen.<br />

Dieses Exemplar<br />

hat im Lauf der<br />

Zeit seine Mitte<br />

gefunden<br />

<strong>12</strong> <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


adnabengelenkten Zwischenstufen von<br />

Difazio und elf direkt zur Bimota Tesi. Ihr<br />

Name rührt daher, dass der Ingenieur und<br />

spätere Cheftechniker von Bimota, Pier<br />

Luigi Marconi, die Konstruktion als Doktorarbeit<br />

eingereicht hat, als die These, die<br />

er bei der mündlichen Prüfung erläutern<br />

und verteidigen musste.<br />

Im Unterschied zur Majestic ist die<br />

Tesi nicht nur in jeder Hinsicht weiter ent-<br />

Vor allem in der Rückansicht zeigt auch<br />

die Tesi schön geschwungene Linien<br />

Gelenkt wird über den schwarzen Hebel oberhalb der Querachse des Nabenkreuzes. Die<br />

Hebel mit Öhlins-Aufklebern dienen der Einstellung von Lenkkopfwinkel und Nachlauf


AUF ACHSE I<br />

Majestic 350 von 1930 I Bimota Tesi 1D/SR von 1992<br />

wickelt, sondern auch viel komplizierter.<br />

Das hat nicht nur mit dem technischen<br />

Fortschritt zu tun, der es zum Beispiel erforderlich<br />

machte, statt einer Trommeleine<br />

Doppelscheibenbremse in die Radnaben-Lenkung<br />

zu integrieren. Vielmehr hat<br />

Marconi zahlreiche Einstellmöglichkeiten<br />

der Vorderradfederung und Lenkgeometrie<br />

vorgesehen, deren Erprobung schon<br />

die Testkapazitäten des kleinen Herstellers<br />

in Rimini, erst recht aber Mechaniker,<br />

Kunden und Testredakteure überforderte.<br />

Bei zeitgenössischen Tests fuhren verschiedene<br />

Exemplare der Tesi derart unterschiedlich,<br />

dass es kaum zu fassen war.<br />

Besonders übel fiel ein Motorrad mit zu<br />

viel Spiel in den Vorderradlagern auf, das<br />

auf der Autobahn ab etwa 140 km/h wüst<br />

mit dem Lenker pendelte. Positiv zu vermerken<br />

ist, dass die Ursache des Pendelns<br />

wenigstens gefunden und abgestellt werden<br />

konnte. Andere Tesi entfachten bei<br />

Rennstreckentests spontane Begeisterung<br />

oder ziemliches Unbehagen, ohne dass<br />

man sagen konnte, warum. „An der Tesi<br />

schraubt man sich die Finger blutig. Und<br />

oft erreicht man das, was man will, indem<br />

man das Gegenteil von dem tut, was bei<br />

anderen Motorrädern richtig wäre. Sie<br />

sagt dir nur nicht, wann sie sich gemäß<br />

oder entgegen der Theorie verhält.“ Dieser<br />

Erfahrungsbericht stammt von Dirk Linnebacher,<br />

der Anfang der 90er-Jahre die BoT-<br />

Rennserie auf einer Tesi fuhr und trotz<br />

achtbarer Erfolge eine insgesamt ernüchternde<br />

Saison erlebte.<br />

Das ist lange her, und genau das merkt<br />

man der Tesi dieser Geschichte im positiven<br />

Sinne an. Nach langen Jahren hat ihr<br />

Besitzer offenbar die passende Einstellung<br />

von Federung, Dämpfung, Lenkkopfwinkel<br />

und Nachlauf gefunden. Bei langsamer<br />

Fahrt geht die Lenkung wegen einiger zusätzlicher<br />

Umlenkungen zwar noch etwas<br />

schwerer als bei der Majestic, auch ist der<br />

Lenkeinschlag noch einmal geringer, aber<br />

wenn sie Auslauf bekommt, lenkt sie harmonisch<br />

und federt ausgewogen. Durch<br />

den Anti-Dive-Effekt der Vorderradführung<br />

arbeitet die Federung in welligen<br />

Bremszonen trotz straffer Abstimmung<br />

noch komfortabel. Nur die Handlichkeit<br />

der Majestic erreicht die Tesi nicht, ihr<br />

stehen wohl die breiten Reifen und das<br />

höhere Gewicht entgegen.<br />

Die Leistung des aufgebohrten Ducati-<br />

851-Motors und der Brembo-Vierkolbenzangen<br />

im Vorderrad ist sowieso der<br />

Hammer. Jenseits aller fahrwerkstechnischen<br />

Spitzfindigkeiten sind dies die Eigenschaften<br />

des „modernen“ Motorrads,<br />

die sich mit Macht ins Bewusstsein drängen.<br />

Im Wechselspiel von Beschleunigen<br />

WEITERE MOTORRÄDER MIT RADNABEN-LENKUNG<br />

Die Ner-a-Car, gebaut von 1921 bis 1926, hatte mehr Ähnlichkeit<br />

mit späteren Motorrollern als mit Motorrädern<br />

Die meisten blieben<br />

Einzelstücke<br />

Die hier gezeigte Galerie von Motorrädern mit<br />

Radnaben-Lenkung erhebt keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit. Nicht im Bild zu sehen ist der Umbausatz,<br />

den der schwedische Bremsenspezialist<br />

ISR anbietet (www.isrbrakes.se). Auch fehlen das<br />

Elektromotorrad Johammer aus Österreich (MO-<br />

TORRAD 22/2014) oder die französische Atomos<br />

mit Suzuki-TL 1000-Motor (PS 1/2001). Vor der<br />

Bimota Tesi wurden nur die Ner-a-Car und die<br />

Majestic in Serie gebaut. Die Serien-Tesi ging zwar<br />

auf die Doktorarbeit von Pier Luigi Marconi zurück,<br />

doch schon 1984 hatte Bimota-Mitbegründer<br />

Giuseppe Morri einen Prototypen mit hydraulisch<br />

betätigter Radnaben-Lenkung präsentiert, den er<br />

sich auch patentieren ließ. Als Bimota ab 1990 die<br />

Tesi 1D produzierte, wurde ihre Vorderradnabe mit<br />

dem britischen Ingenieur Jack Difazio in Verbin-<br />

Eine 1000er-Laverda mit Difazio-Lenkung und von erlesener<br />

Hässlichkeit. Ab 1976 wurde sie als Endurance-Renner eingesetzt<br />

Die erste Tesi: Gelenkt wurde hydraulisch mittels auf<br />

und ab bewegter Lenkergriffe. Das Fahrgefühl? Grausig<br />

14 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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und Bremsen gewinnt die Bimota eine<br />

Fahrdynamik, die der Majestic verwehrt<br />

bleibt. Das liegt hauptsächlich an der<br />

schieren Leistung von Motor und Bremsen,<br />

doch spielt dabei auch die Motorcharakteristik<br />

eine wichtige Rolle. Der 350er-Einzylinder<br />

von Chaise, der die Majestic antreibt,<br />

fühlt sich fast wie ein Stationärmotor<br />

an. Sein nutzbarer Drehzahlbereich<br />

ist schmal, und er wird beim Beschleunigen<br />

auch nicht durcheilt, sondern würdevoll<br />

durchschritten. Und obwohl sich das<br />

handgeschaltete Dreiganggetriebe so leicht<br />

bedienen lässt wie kein anderes dieser<br />

Bauart, das ich kennengelernt habe, sind<br />

die Schaltpausen naturgemäß viel länger<br />

als bei fußgeschalteten Getrieben. Die<br />

Drehzahlen, die es braucht, um im höheren<br />

Gang sauberen Anschluss zu erhalten,<br />

möchte man dem Einzylinder nicht über<br />

längere Zeit zumuten. Klar, das haben viele<br />

e für x: Die erste elf (links) ist mit e beschriftet, heißt<br />

aber x. Die eigentliche e zeigt den Buchstaben nicht<br />

Bei der ersten elf 2 (links) wurden die Lenkerhälften auf und ab<br />

bewegt. Die zweite Version vermied diesen gravierenden Fehler<br />

dung gebracht, doch Difazio war weder der<br />

Erfinder der Radnaben-Lenkung, noch<br />

weisen seine Konstruktionen eine so<br />

weitreichende Ähnlichkeit mit der Tesi-<br />

Lenkung auf, wie die viel älteren Ner-a-Car<br />

oder Majestic. 1978 stellte André de Cortanze<br />

die elf x vor, eine im Auftrag des französischen<br />

Mineralölkonzerns gebaute Formel 750-Rennmaschine<br />

mit dem Vierzylinder-Zweitakter der<br />

Yamaha TZ 750 und Radnaben-Lenkung. Ihr folgte<br />

ein Jahr später die sehr ähnlich aufgebaute, aber<br />

mit einem 1000er-Viertakter von Honda bestückte<br />

elf e (oben, zweite von links) als Endurance-Rennmaschine.<br />

Nach der elf 2 von 1985 (oben, rechts)<br />

wechselte die Mannschaft um Teamchef Serge<br />

Rosset das Prinzip der Lenkung: Statt Radnaben-<br />

bekamen die elf 3 und elf 5 Achsschenkel- Lenkungen,<br />

weil die direkte Verbindung von Lenker<br />

und Vorderrad gegenüber den Umlenkungen der<br />

Radnaben-Lenkung Vorteile brachte. Deshalb<br />

tauchen diese Motorräder und die von ihnen<br />

inspirierte Yamaha GTS 1000 hier nicht auf. So<br />

beschließen die Vyrus und die Bimota Tesi 3 D<br />

diese Sammlung experimenteller Motorräder.<br />

Wer heute ein Bike mit Radnaben-Lenkung kaufen<br />

will, findet im Bimota-Programm die hübsche Tesi 3D<br />

Als die Motorrad-Manufaktur Vyrus zur Saison 2003 die 984 C3<br />

2V vorstellte, stand ihr eine 500er-Tesi-Rennmaschine zur Seite<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 15


AUF ACHSE I<br />

Majestic 350 von 1930 I Bimota Tesi 1D/SR von 1992<br />

Motorräder aus der damaligen Zeit so an<br />

sich, doch auch in den 1920er-Jahren gab<br />

es Motoren, die dynamischer zu Werke<br />

gingen. Die BMW R 32 zum Beispiel, vor<br />

allem aber die Brough Superior ohv 680.<br />

Allerdings ragten diese Motorräder auch<br />

dank ihrer Motoren weit aus der Masse<br />

der übrigen Angebote heraus, nicht nur<br />

wegen ihres Fahrwerks.<br />

Der gemütliche Langhub-Einzylinder<br />

erklärt mir immerhin, wie der französische<br />

Begriff für Gangstufe entstanden sein<br />

könnte: „Vitesse“, also „Geschwindigkeit“<br />

sagen unsere Nachbarn dazu. Ein Schaltgetriebe<br />

ist eine „boîte de vitesses“, eine<br />

„Schachtel der Geschwindigkeiten“. Dahinter<br />

steht die Vorstellung, ein Motor<br />

laufe stets in einen bestimmten Wohlfühl-<br />

Drehzahlbereich, und die Übersetzungen<br />

– drei im Fall der Majestic – sorgten für<br />

drei wählbare Fahrgeschwindigkeiten.<br />

Heutige Motoren können zwischen 40<br />

und 240 km/h in einem Gang erreichen.<br />

Sicherlich wusste Roy um die bestenfalls<br />

durchschnittliche Motorisierung der<br />

350er. Deshalb bot er die Majestic auch<br />

mit einem 500er-Single von Chaise an<br />

und plante weitere alternative Motorisierungen.<br />

1929 verkaufte er die Majestic an<br />

die Etablissements Delachenal, die sie in<br />

seinem Auftrag produziert hatte. Dadurch<br />

überlagerten sich wohl verschiedene Pläne.<br />

Wie historische Fotos vom Pariser Salon<br />

1929 (siehe Seite 11) zeigen, adaptierte<br />

man auch einen 750er-ohv-V2 von JAP. Er<br />

war quer eingebaut und trieb das Hinterrad<br />

über ein längs eingebautes Getriebe<br />

und Kardanwelle an. Platz gab es genug,<br />

und die heiße Auslasszone konnte relativ<br />

gut gekühlt werden.<br />

Für sich selbst hatte Roy eine Majestic<br />

mit 1000er-Reihenvierzylinder von Cleveland<br />

mit dem älteren Längslenker-Rahmen<br />

aufgebaut. Für 1930/31 sollte die Monocoque-Majestic<br />

auch mit 500er-V4 von<br />

16 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Chaise ausgerüstet werden doch wurde<br />

wohl keine einzige Maschine mit dieser<br />

Motorisierung gebaut. Die 350er gab es<br />

mit Ketten- oder Kardanantrieb.<br />

Wie kommt die Majestic zu<br />

ihrem Dollar-Auspuff?<br />

Delachenal produzierte Motorräder unter<br />

dem Markennamen Dollar, die ebenfalls<br />

von Chaise-Motoren angetrieben wurden.<br />

Obwohl andere Majestic-Exemplare einen<br />

runden Topf mit Fischschwanzmündung<br />

besitzen, könnte der Dollar-Auspuff deshalb<br />

sogar authentisch sein. 1931 gingen<br />

die Entreprises Delachenal in Konkurs<br />

und wurden von Omnium Métallurgique<br />

et Industriel übernommen, dem Produzenten<br />

der Chaise-Motoren. Diese Zäsur<br />

brachte das Ende der Majestic. Wie<br />

Bernard Salvat vermutet, wollte Omnium<br />

keine Tantiemen für ihre Produktion bezahlen,<br />

zumal sie den Chaise-V4 hinter<br />

ihrer Verkleidung versteckt hätte.<br />

Obwohl Bimota seit den frühen 90ern<br />

mehrfach in finanzielle Turbulenzen geriet,<br />

blieb der Tesi das Schicksal der Majestic<br />

erspart. Zwar lief die 1D-Serie 1994<br />

mit der ES aus, doch unter der Asche blieb<br />

ein Funke am Glühen. Er überstand sogar<br />

den Bankrott im Jahr 2000 und zwei Eignerwechsel.<br />

Zunächst wurde er von der<br />

Motorradmanufaktur Vyrus wieder angefacht.<br />

Sie hatte die Rechte an der Tesi gekauft<br />

und baute die Vyrus 984 C3 V2 mit<br />

luftgekühltem Ducati-Motor. 2005 nahm<br />

Bimota selbst mit der Tesi 2D das Konzept<br />

wieder auf, seit 2006 wird in kleinsten<br />

Stückzahlen die Tesi 3D mit Gitterrohrschwingen<br />

gefertigt. Alle Nachfolger der<br />

1D trugen luftgekühlte Motoren, Superbike-Ambitionen<br />

haben sie also längst abgelegt.<br />

Trotzdem: In der Geschichte der<br />

stets vom Aussterben bedrohten Radnaben-Lenkung<br />

ist die Tesi fast schon ein<br />

Garant für Kontinuität.<br />

◻<br />

DATEN<br />

Majestic 350<br />

Motor: Einzylinder-Viertaktmotor, eine zahnradgetriebene,<br />

untenliegende Nockenwelle, zwei über<br />

Stoßstangen und Kipphebel betätigte Ventile,<br />

Bohrung x Hub 75 x 79 mm, Hubraum 349 cm³,<br />

Leistung etwa 11 PS bei 3700/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Dreiganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Monocoque aus genieteten Pressblechen,<br />

starre Hinterradführung, Vorderradfederung<br />

durch zwei Federbeine, Drahtspeichenräder mit<br />

Stahlfelgen, Reifen vorn und hinten 4.00-19,<br />

Duplex-Trommelbremse vorn, Halbnaben-Simplex-<br />

Trommelbremse hinten, Sattel mit gefederten<br />

Streben<br />

Gewicht: zirka 150 kg<br />

Fahrleistung: Höchstgeschwindigkeit<br />

zirka 90 km/h<br />

Bimota Tesi 1D/SR<br />

Motor: Quer eingebauter 90-Grad-Viertakt-V, je<br />

zwei über Zahnriemen angetriebene, obenliegende<br />

Nockenwellen, vier desmodromisch betätigte<br />

Ventile pro Brennraum, Bohrung x Hub 94 x 68<br />

mm, Hubraum 904 cm³, Verdichtung 11,6:1,<br />

Leistung 113 PS bei 8500/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Trockenkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Rahmenprofile aus Leichtmetall,<br />

Motor mittragend, geschobene Zweiarmschwinge<br />

mit Hebelsystem und Federbein vorn, Zweiarmschwinge<br />

mit Hebelsystem und Federbein hinten,<br />

Leichtmetall-Gussräder, Reifen vorn und hinten<br />

<strong>12</strong>0/70 ZR 17/180/55 ZR 17, Doppelscheibenbremse<br />

vorn, Scheibenbremse hinten, Ø 320/230 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1410 mm,<br />

Gewicht vollgetankt 213 kg, Tankinhalt 16 l<br />

Fahrleistung: Höchstgeschwindigkeit 235 km/h<br />

Preis (1992): 59 200 Mark<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 17


IM STUDIO I<br />

BMW R 69 US<br />

Born<br />

for the<br />

USA<br />

Weil der US-Markt in den 1960er-Jahren<br />

für BMW besonders wichtig war, kamen<br />

die Amerikaner ab Ende 1967 in den<br />

Genuss einer speziellen R 69 S-Version –<br />

mit der Tele gabel, die bei uns erst das<br />

Nachfolge modell R 75/5 erhielt.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Jacek Bilski<br />

18 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 19


IM STUDIO I<br />

BMW R 69 US<br />

Der geschmeidig laufende, kraftvolle<br />

Boxer verhalf der R 69 S zur Bezeichnung<br />

„Rolls-Royce of motorcycles“<br />

20 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Der Drehzahlmesser von VDO (oben) war<br />

zwar nicht serienmäßig, konnte jedoch als<br />

Zubehör geordert werden. Der Bosch-<br />

Schriftzug auf dem verchromten Lampenring<br />

(Mitte) steht für die hochwertige<br />

deutsche Technik, die auch in den USA<br />

­Anerkennung findet. Der Drehknauf hinter<br />

der Gabelbrücke (unten) aktiviert den<br />

hydraulischen Lenkungsdämpfer


IM STUDIO I<br />

BMW R 69 US<br />

Wer Leistung liefert, muss auch atmen:<br />

Der Luftfilter steckt unter einem markanten<br />

Deckel im Kochtopf-Design<br />

(links). Ausgeatmet wird über lange,<br />

schlanke Hoske-Endtöpfe im sportlichen<br />

Look (oben links). Fahrer und<br />

Beifahrer thronen auf einer breiten,<br />

bequemen Schorsch- Meier- Zubehör-<br />

Sitzbank (oben rechts)


Mit prestigeträchtigen 42 PS und Telegabel<br />

sollte die R 69 US den britischen<br />

Twins auf dem US-Markt Paroli bieten<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 23


IM STUDIO I<br />

BMW R 69 US<br />

Die 200 Millimeter große Duplex-Trommelbremse<br />

im Vorderrad erfüllt ihren Zweck,<br />

war jedoch nie eine Zweifingerbremse<br />

BMW R 69 US<br />

MOTOR: Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor,<br />

eine untenliegende Nockenwelle, zwei Ventile pro Zylinder,<br />

über Stoßstangen und Kipphebel betätigt, Bohrung 72 mm,<br />

Hub 73 mm, Hubraum 590 cm³, Verdichtung 9,5:1, 42 PS<br />

bei 7000/min, zwei 26er-Bing-Vergaser, Einscheiben-<br />

Trockenkupplung, Vierganggetriebe, Kardanantrieb<br />

FAHRWERK: Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr,<br />

Telegabel vorn, Zweiarmschwinge hinten, Duplex-/<br />

Simplex-Trommelbremse vorn/hinten, Reifen 3.50-18<br />

vorn und hinten<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 175 km/h<br />

24 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


Gibt’s doch gar nicht? Doch, gibt es, beziehungsweise<br />

gab es. Aber nur für den amerikanischen<br />

Markt. Während die Kunden in Deutschand in<br />

der langen Bauzeit von 1960 bis 1969 mit der R 69 S in<br />

der Version mit geschobener Langschwinge am Vorderrad<br />

vorliebnehmen mussten, kamen die Amerikaner zumindest<br />

die letzten beiden Jahre in den Genuss der Version<br />

mit der Telegabel der Nachfolgerin R 75/5. Dass<br />

unser Studio-Exemplar zudem einen fetten Hoske-Tank<br />

trägt, ist der Vorgeschichte beziehungsweise dem persönlichen<br />

Wunsch des Besitzers geschuldet.<br />

Doch werfen wir zunächst kurz einen Blick zurück<br />

auf die Geschichte der R 69 S. Den Rolls-Royce unter den<br />

Motorrädern nannten die Briten das Bike damals. Gemeint<br />

war wohl die Laufkultur des ruhig und samtweich<br />

laufenden Boxers, der jedoch bereits mit der leistungsmäßigen<br />

Souveränität aufwarten kann, die bekanntlich<br />

gelassen macht. Dabei geht die motorische Basis zurück<br />

bis auf die Anfänge der 1950er-Jahre und die Modelle<br />

R 51/3 und R 67. Der also bereits mit stirnradgetriebener<br />

Nockenwelle arbeitende 590-Kubik-Boxer begann seine<br />

Karriere mit 24 PS in der R 51/3 und erreichte seinen<br />

Leistungsgipfel schließlich mit den herausgekitzelten<br />

42 PS in der R 69 S.<br />

R 69 S mit 42 PS – der Gipfel der Evolution<br />

Die zusätzlichen sieben Pferdchen im Vergleich zu den<br />

35 der normalen R 69 wurden hauptsächlich durch die<br />

höhere Verdichtung (9,5 statt 7,5:1), geringfügig geänderte<br />

Steuerzeiten und etwas anders bestückte 26er-Bing-<br />

Vergaser erreicht. In den ersten beiden Produktionsjahren<br />

1961 und 1962 seit Erscheinen auf der IFMA 1960 häuften<br />

sich jedoch die Probleme mit Motorschäden, es mussten<br />

Änderungen vorgenommen werden. Kurbelwellenbrüche<br />

und Zylinderabrisse durch Resonanzschwingungen<br />

der Kurbelwelle waren ab 1963 passé – die vielen<br />

kleinen Maßnahmen (sorgfältiger ausgelegte Laufspiele,<br />

peniblere Auswuchtung der Schwungscheibe, etc.) führten<br />

zum Erfolg, zudem saß nun ein schwungradähnlicher<br />

Vibrationsdämpfer vorn auf der Kurbelwelle vor der<br />

Licht maschine. So konnte die offi ziell mit 160 (normale<br />

Haltung) beziehungsweise 175 km/h Spitze (liegend) angegebene<br />

R 69 S auch sorglos in und über zuvor kritische<br />

Drehzahlbereiche gejubelt werden.<br />

Vor allem auf dem damals anvisierten US-Markt sollte<br />

dies Früchte tragen und fürs notwendige Prestige sorgen<br />

im Kampf mit den dort stark vertretenen schnellen<br />

britischen Twins von BSA, Triumph, Norton und AJS. Als<br />

Argument konnten die Bayern zudem den wartungsfreien<br />

Kardanantrieb ins Feld führen. So entwickelte sich die<br />

R 69 S auch zum BMW-Bestseller in den USA. Der deutsche<br />

Markt schwächelte zu jener Zeit enorm, weswegen<br />

Schätzungen zufolge wohl zwei Drittel der über die Jahre<br />

gebauten 11 317 Exemplare der R 69 S in die USA gegangen<br />

sein dürften. Wohl auch, weil man bei BMW verstanden<br />

hat, den wichtigen US-Markt sorgfältig im Auge zu<br />

behalten und sich der Konkurrenz zu erwehren.<br />

Weil seit 1964 bereits an einer neuen Motorradgeneration<br />

gearbeitet wurde und man gute Erfahrungen mit<br />

den erfolgreich im Geländesport eingesetzten Telegabeln<br />

gesammelt hatte, spendierte man der R 69 S ab Herbst<br />

1967 speziell für den US-Markt eine Version mit der Telegabel,<br />

die künftig in den /5er-Modellen Dienst leisten<br />

sollte, samt hohem Geländesportlenker. Den Amis gefiel<br />

diese Version offenbar so gut, dass in den Jahren 1967 bis<br />

1969 (Herbst) immerhin 1003 Exemplare in den USA abgesetzt<br />

werden konnten. Die in Deutschland vorherrschende<br />

Farbe Schwarz war hingegen in den USA nicht<br />

beliebt. Die US-Kunden zeigten sich weniger an düsteren<br />

Farben interessiert, neben Weiß, Grün und Graugrün war<br />

deshalb auch Rot im Angebot, sogar einige wenige in<br />

Blau wurden verkauft.<br />

Dass unser Fotobike, das im Auftrag eines Sammlers<br />

beim Klassiker-Spezialisten PREMIUM<strong>MOTORRAD</strong> in<br />

Böblingen (www.premiummotorrad.de) zum Verkauf<br />

steht, dennoch einen schwarzen Tank trägt, ist dem speziellen<br />

Wunsch des Eigentümers zu verdanken. Schließlich<br />

war der mächtige, über 30 Liter fassende Hoske-Tank<br />

ebenso wie die breitere und bequemere Schorsch Meier-<br />

Sitzbank (beides damals gängige und beliebte Zubehörteile)<br />

bereits montiert, als die BMW vom Erstbesitzer in<br />

den USA wieder über den großen Teich zurück nach<br />

Deutschland kehrte. Hier wurde ihr im Jahr 2011 eine<br />

aufwendige Werks-Restaurierung bei BMW zuteil, die lückenlos<br />

belegbar und dokumentiert ist und damals stolze<br />

24 000 Euro verschlang. Zusammen mit den über 10 000<br />

Dollar Kaufpreis summieren sich so die Ausgaben auf ein<br />

stolzes Sümmchen, das sich angesichts des Zeitwerts einer<br />

solch hochwertigen R 69 US wieder relativiert. Und<br />

wer weiß – vielleicht findet diese US-Version ja auch<br />

wieder den Weg zurück in die Hände eines gut betuchten<br />

BMW-Sammlers in den USA. Die BMW-Begeisterung ist<br />

dort nach wie vor groß, und „gibt‘s nicht“ gibt es im Land<br />

der unbegrenzten Möglichkeiten bekanntlich nicht. ◻<br />

So verließ die R 69 S<br />

das Werk ein Jahrzehnt<br />

lang für den<br />

deutschen Markt:<br />

mit geschobener Langschwinge<br />

am Vorderrad<br />

Foto: Rossen Gargolov<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 25


SZENE I<br />

Velocette-Liebhaber<br />

Landpartie<br />

26 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Der Arbeitsplatz auf einem modernen<br />

Trecker hat mehr mit<br />

Airbus oder Boeing zu tun als<br />

mit Lanz und Hanomag. Deshalb kann<br />

kaum erstaunen, dass der überzeugte und<br />

erfolgreiche Landwirt Heinrich Wenning<br />

sich der Zweirad-Neuzeit nicht verschließt<br />

und stolz eine nagelneue Triumph Tiger<br />

800 aus der Garage zieht. Mit Einspritzung,<br />

Ride-by-Wire, Bordcomputer und<br />

allem Schnicki. Gleichzeitig findet selbst<br />

modernste Landwirtschaft im Münsterland<br />

gern auf traditionsreichen, fast gutsartigen<br />

Höfen statt, und deshalb wundert<br />

ebenso wenig, dass Heinrich auch noch<br />

was Altes stehen hat. Eine 1962er-Velocette<br />

Venom Clubman nämlich, und deren<br />

Leerlauf – glasklar getaktet, beruhigend<br />

stark – kommt jenem alter Landmaschinen<br />

schon ein wenig näher.<br />

Manchmal fährt Heinrich sogar Harley,<br />

aber nur, weil einschlägige US-Reiseunternehmen<br />

für Urlaube zwischen Prärie und<br />

Rocky Mountains nichts Britisches anbieten<br />

können. Trotzdem drängt sich insgesamt<br />

die Frage auf, wie das alles funktioniert,<br />

so neben Hunderten von Schweinen<br />

und zig Hektar Land. „Nur mit Leiden-<br />

Erstmals vor 40 Jahren bollerten Velo cette-<br />

Freunde aus halb Europa ins Münsterland<br />

und machten Urlaub auf dem Bauernhof.<br />

Dabei war ihr Gastgeber damals noch glühender<br />

Zweitaktfan.<br />

Text und Fotos von Fred Siemer<br />

Man ist – of course! – per Achse und zu zweit aus England angereist<br />

und baut das Zelt in Heinrichs Garten auf. Wie vor 40 Jahren. Genau<br />

wie damals wollen die Velo-Plaudereien einfach kein Ende finden


SZENE I<br />

Velocette-Liebhaber<br />

schaft“, sagt Heinrich und lächelt. Aber er<br />

meint das verdammt ernst. Denn erstens<br />

geht ihm sonst gar nichts gut von der<br />

Hand, und zweitens hat er damit – zumindest<br />

was Motorräder und Landwirtschaft<br />

angeht – jahrzehntelange Erfahrung.<br />

Schon als ganz junger Mann machte<br />

sich der heute 63-Jährige immer mal wieder<br />

vom geliebten elterlichen Acker, um<br />

die Welt zu umarmen und knatternd dem<br />

Fahrtwind zu trotzen. „Ich war Zweitaktfan<br />

durch und durch. Leicht und stark<br />

musste das sein.“<br />

Aber irgendwie hatte Heinrich nicht<br />

die passenden Freunde. Viertaktfahrer!<br />

Single-Treiber! Einer fuhr gar das etwas<br />

merkwürdige Produkt der 1971 untergegangenen<br />

britischen Marke Velocette und<br />

war – wenn schon, denn schon – Mitglied<br />

des Velocette Owner Clubs. Die Angehörigen<br />

dieser ehrbaren Vereinigung geruhten<br />

bereits damals, gelegentlich einen Border<br />

Raid zu veranstalten, der sie über die<br />

Grenzen des Königreichs hinaus führte.<br />

Für 1976 schwebte ihnen Germany vor,<br />

und Heinrichs Freund, wohnhaft in Münster,<br />

schien geeignet, dieses Unternehmen<br />

zu planen. Der Mann ging extrem pragmatisch<br />

vor: Wenn rund 30 Leute kommen,<br />

braucht man Platz, wenn die alle mit<br />

ihrem grollenden Single anreisen, sollte<br />

dieser Platz nicht unmittelbar neben<br />

Kirche und Kindergarten liegen. Heinrich<br />

erfasste sofort, was diese Anforderungen<br />

bedeuteten. Zufrieden kabelte der Freund<br />

nach England: „This year‘s Border Raid<br />

leads you to Wenning‘s farm.“<br />

Weil bis zu dieser Landpartie noch etwas<br />

Zeit war, fuhren die beiden Freunde<br />

auch in jenem Jahr wieder auf die Isle of<br />

Man, Heinrich mit der zielführend getunten<br />

Suzuki T 500, sein Kumpel mit der beharrlichen<br />

Halbliter-Velocette. Das Eiland<br />

in der Irischen See erlebte einen Wenning<br />

in Bestform – Heinrich legte seine persönliche<br />

Rekordrunde auf dem Mountain<br />

Course hin – und eine Velocette-Gemeinde<br />

voller Vorfreude: Als der Münsteraner<br />

Velo-Pilot den fixen Suzi-Fahrer als seinen<br />

Freund vorstellte, entgegneten die<br />

Briten höflich, man reise heuer auf den<br />

Kontinent, vielleicht könne man sich ja<br />

mal wiedersehen, beim spätsommerlichen<br />

Treffen auf Wenning‘s Farm etwa.<br />

Das ließe sich kaum vermeiden, entgegnete<br />

Heinrich: „I am Mr. Wenning.“<br />

Es zeugt von britischem Sinn für Toleranz,<br />

dass wenige Wochen später tatsächlich<br />

gut 25 der Birminghamer Schönheiten<br />

zwischen Haupthaus und Speicher auf<br />

seinem Rasen parkten. „Sogar Vorkriegsmaschinen<br />

darunter“, erinnert sich Farmer<br />

Wenning und kann nicht begreifen, wo<br />

die Zeit geblieben ist. „40 Jahre, oh Mann,<br />

wie jung wir da waren.“ Und trotzdem<br />

schon diplomatisch, denn die Gegensätze<br />

zwischen Vier- und Zweitaktern konnten<br />

bereits bei der Premiere weitgehend versöhnt<br />

werden. Mehr noch: So begeistert<br />

Höfe haben im Münsterland oft<br />

eine lange Geschichte. Da passt die<br />

Velocette Venom Clubman prima<br />

Am wohlsten fühlt sich so eine Velocette,<br />

wenn sie wirklich gebraucht wird. Und<br />

zwar möglichst normal und ungezwungen<br />

28 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


waren die Fourstroke-Aktivisten von ihrem<br />

Urlaubsdomizil unter Eichen und am<br />

rauschenden Bach, dass sie Heinrichs Angebot,<br />

in ein, zwei Jahren wiederzukommen,<br />

dankend annahmen. „Tja“, schmunzelt<br />

der Gastgeber, „und seitdem kommen<br />

die alle zwei Jahre.“<br />

So in der Regel jedenfalls, wenn nicht<br />

familiäre Ereignisse eine etwas längere<br />

Pause erzwangen. „Oder auf der Insel die<br />

Maul- und Klauenseuche tobte. Da konnte<br />

ich hier keine Engländer gebrauchen.“<br />

Der vergangene Spätsommer war frei von<br />

familiären oder tiermedizinischen Einschränkungen,<br />

also wurden Biertisch-<br />

Garnituren geschrubbt und Holzkohlen<br />

besorgt und der Rasen gemäht – wie immer<br />

seit 40 Jahren. Und die Velo wurde<br />

geputzt – wie immer seit 32 Jahren. An<br />

dieser Stelle widerspricht Heinrich der<br />

Vermutung, er habe damals von seinen<br />

neuen verlässlichen Freunden einfach auf<br />

deren Motorrad geschlossen. „Nein, nein,<br />

die Saat war längst gelegt. Ich fand die<br />

Startprozedur so toll bei der Velo. Und<br />

diesen sagenhaften Sound, wenn mein<br />

Kumpel dann auf der Chaussee Richtung<br />

Münster abgehauen ist.“ Wo er recht hat...<br />

Velocettes standen fast immer für tapferen<br />

Sportsgeist, trotz zweier 350er-WM-<br />

Titel 1949 und 1950 vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg fast noch mehr als danach. Bereits<br />

1925 nämlich debütierte die äußerst<br />

ambitionierte K-Serie mit ihrem Königswellen-350er,<br />

der daraus entwickelte<br />

Racer gewann 1926 unter Alec Bennett<br />

die Junior-TT und leitete eine ewig lange<br />

Liste großer Sporterfolge ein. Doch obwohl<br />

der solide wie kraftvolle Single auch<br />

Wenn die charakteristischen Fishtail-Endtöpfe verstummen, dann<br />

ist Zeit für Erzählungen: Wie zum Beispiel Ulrich einen wunderschönen<br />

Café Racer aufgebaut hat. Sogar ganz ohne Fishtail<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 29


SZENE I<br />

Velocette-Liebhaber<br />

Allrounder antrieb, taugte er nicht zum<br />

Topseller – zu teuer in der Produk tion. Ein<br />

simpleres Aggregat versprach Besserung,<br />

und so kam 1933 die M-Serie zur Welt, mit<br />

ohv-Motoren von zunächst 250, bald aber<br />

auch 350 und 500 cm³ Hubraum. Nach<br />

dem Krieg liefen die Königswellenmotoren<br />

aus, sehr gut weiterent wickelte ohv-Singles<br />

bedienten sportliche Kunden ebenso<br />

gut. Die Leistung der 350er-Viper und der<br />

500er-Venom, beide Mitte der 50er vorgestellt,<br />

reichte mit 26 und 34 PS weit<br />

über den Klassenschnitt hinaus, engagierte<br />

Händler lieferten jede Menge Zubehör,<br />

um sie für die enorm populären Clubrennen<br />

zurechtzumachen. 1958 dann<br />

griff Velocette selbst diesen Trend auf und<br />

präsentierte eigene Clubman-Versionen<br />

mit 28 PS bei 7000/min beziehungsweise<br />

37 bei 6200/min.<br />

So eine kam 1984 bei Heinrich auf den<br />

Hof. Venom Clubman, mit Amal-TT-Vergaser,<br />

höherer Verdichtung, niedrigen<br />

Lenkerhälften und enger gestuftem Getriebe.<br />

Im Lauf der beiden nächsten Jahre<br />

gaben die schlanke Halbschale und der<br />

Anderthalbsitzer den letzten Pfiff und eine<br />

Deutz-Lichtmaschine die nötige Sicherheit,<br />

denn noch mal zwölf Monate später<br />

ging‘s wieder auf die Insel. Dort reichte es<br />

zwar nicht für eine neue Rekordzeit, aber<br />

immerhin zu einem Autogramm von Ernst<br />

„Klacks“ Leverkus: 80 Jahre TT, dieses<br />

Jubiläum hatte nicht nur viele Velocette-<br />

Fahrer angezogen, sondern auch den legendären<br />

<strong>MOTORRAD</strong>-Tester. Den entsprechenden<br />

Aufkleber trägt die Clubman<br />

noch immer, so weit rum kommt sie jedoch<br />

schon lange nicht mehr. „Aber für<br />

die kleine Abendrunde nehme ich die<br />

Velo gerne her“, berichtet Heinrich, und<br />

deswegen ist er auch ganz sicher, dass sie<br />

zuverlässig anspringt. Immerhin muss er<br />

die allfällige Ausfahrt anführen, und das<br />

tut er dann auch.<br />

Engländer, Deutsche und Holländer<br />

sind angereist, um ihrer Marke zu huldigen.<br />

Sehr familiär das alles, sogar die<br />

Motorräder sind bestens bekannt. Umso<br />

größer das Interesse, als Ulrich mit seinem<br />

genialen Velo-Racer auftaucht. Oder Gert<br />

mit einem Model E3 von 1921. Dieser<br />

Zweitakter dürfte die älteste Velo<br />

Deutschlands sein, und seine wunderbare<br />

KSS, nur fünf Jahre jünger, lädt direkt zum<br />

Plaudern über die glorreichen Zeiten ein.<br />

Spätestens nach dem zweiten Bier kommt<br />

das Gespräch auf den innerhalb ihrer<br />

Klasse nie gebrochenen Weltrekord von<br />

1961, als eine Venom in 24 Stunden auf<br />

dem Montlhéry-Kurs 3900 Kilometer abriss.<br />

Ergibt einen Schnitt von über 161<br />

km/h – und beantwortet natürlich die<br />

Frage nach dem besten jemals gebauten<br />

Einzylinder. Mit dieser Gewissheit begibt<br />

man sich dann nach dem fünften oder<br />

sechsten Bier zur Ruhe. Die Echten krabbeln<br />

selbstverständlich ins Zelt. Manche<br />

Dinge sollten nämlich so bleiben, wie sie<br />

schon immer waren.<br />

◻<br />

Diese Model E von 1921 dürfte die älteste<br />

Velocette in Deutschland sein. Und zu den<br />

berühmtesten zählt die Renn-KSS von 1926<br />

Noch ist unklar, ob Kurt mal Opa Heinrichs Velo<br />

erbt. Und ob er dann das Treffen weiterführt<br />

30 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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DIGITALES<br />

BENZIN.<br />

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AUF ACHSE I<br />

Malanca <strong>12</strong>5 E2C Sport<br />

32 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


Bernhard und<br />

Malanca<br />

In dem zum Slogan inspirierenden<br />

Zeichentrickfilm von 1977 retten<br />

zwei Mäuse ein entführtes Waisenkind<br />

und finden obendrein einen<br />

riesigen Diamanten. Die hier<br />

beschriebene Geschichte ist zwar<br />

weit weniger dramatisch, und<br />

entführt wurde auch niemand.<br />

Um Mäuse und Diamanten geht es<br />

aber auch hier. Irgendwie.<br />

Text: Stefan Glück; Fotos: Jacek Bilski, Stefan Glück (3)<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 33


AUF ACHSE I<br />

Malanca <strong>12</strong>5 E2C Sport<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten, zu<br />

seinem klassischen Traummotorrad<br />

zu kommen. Eine, die wenig<br />

Zeit, dafür aber meist viel Schotter, Kohle,<br />

oder Mäuse ergo Geld benötigt, ist, seinen<br />

Wunscholdie bei einem Händler oder<br />

Restaurator fix und fertig zu kaufen. Eine<br />

zweite, die zwar nicht zwingend weniger<br />

Geld, definitiv aber viel Zeit, Platz und<br />

Nerven kostet, ist, das Traumbike als Ruine<br />

zu erstehen und selbst zu restaurieren.<br />

Eine dritte, im Nachhinein nachgerade als<br />

zwingend logisch erscheinende Variante<br />

ist die, die Bernardo, genannt Bernd, Soffa<br />

bevorzugt anwendet: Er kauft sich seine<br />

Wunschmotorräder einfach neu und lässt<br />

sie dann in Würde und mit Sachverstand<br />

zum Oldie reifen. Zugegeben, auch dieser<br />

Weg ist nicht billig und setzt neben geeigneten<br />

Lagermöglichkeiten auch Geduld<br />

voraus. Zudem funktioniert diese Methode<br />

nur, wenn das Wunschbike mindestens<br />

18 Jahre jünger ist als man selbst, Stichwort<br />

Geschäftsfähigkeit. Wenn man aber,<br />

wie Bernd, sein Herz an Exoten verloren<br />

hat, ist dieser Weg durchaus sinnvoll,<br />

denn um heute überhaupt eine Malanca<br />

und dann noch in diesem Zustand zu<br />

finden, bedarf es ebenso viel Glück wie<br />

bei dem Diamanten im Film.<br />

Erfolgreich bei Tagesrennen<br />

Um die Vorliebe Soffas für kleine, sportliche<br />

Motorräder zu verstehen, hilft ein<br />

Blick in die Vita des heute 74-jährigen<br />

gebürtigen Thüringers. Wer als technikbegeisterter<br />

Bub in der Rennstadt Schleiz<br />

aufwächst, dem fällt es schwer, sich dem<br />

Rennbazillus zu entziehen. Klar, dass er<br />

schon mit 16 Motorrad fuhr, eine <strong>12</strong>5er-<br />

Jawa. 1959, mit 17, verließ er die DDR, um<br />

sich die Welt anzusehen. Zunächst landete<br />

er in Köln, fand Arbeit bei Ford und verbrachte<br />

seine Freizeit damit, mit verschiedensten<br />

Motorrädern die Nordschleife zu<br />

erkunden.<br />

Talent hatte er, und ab 1961 startete er<br />

dann regelmäßig und durchaus erfolgreich<br />

bei den damals besonders in Holland,<br />

Belgien und Frankreich beliebten<br />

Tagesrennen, wie die stattliche Pokalsammlung<br />

beweist. Da es neben Spesen<br />

auch Preisgelder bis zum dritten Platz<br />

gab, waren die Rennen durchaus lukrativ.<br />

Um überhaupt eine Lizenz zu bekommen,<br />

musste er sich, da damals die Volljährigkeit<br />

erst mit 21 Jahren erreicht wurde, auf<br />

dem Antrag etwas älter machen. Bis heute<br />

ist Soffa noch im Veteranensport aktiv.<br />

Der Schwindel flog erst Jahrzehnte später<br />

auf, als er seines vermeintlichen Alters<br />

wegen gewisse ärztliche Atteste zur Verlängerung<br />

der Lizenz vorweisen sollte,<br />

und er, die Schummelei längst vergessen,<br />

konterte, dass es noch nicht so weit sei.<br />

Bernd freut sich wie ein kleiner Bub, dem<br />

ein guter Streich gelungen ist, als er diese<br />

Anekdote erzählt.<br />

Damals wie heute bevorzugt Soffa<br />

stets die kleinen Klassen, da er dort mit<br />

seiner bis heute drahtigen Figur einen<br />

kleinen Vorteil hatte. Eine der damals getragenen<br />

Lederkombis hat bis heute überlebt<br />

und passt, wie die Bilder beweisen,<br />

immer noch wie angegossen.<br />

Die Faszination für kleine Sportmotorräder<br />

ging so weit, dass der heute im<br />

Schwäbischen Wohnende kaum Kosten<br />

und Mühen scheute, um sich 1998 ein<br />

Exemplar der raren und nicht offiziell importierten<br />

Honda Dream 50 und später<br />

noch eine Dream 50 R zu ergattern, mit<br />

denen Honda sich und die Fans zum<br />

50-jährigen Firmenjubiläum beschenkte.<br />

Diese Geschichte ist nachzulesen in MO­<br />

TORRAD <strong>Classic</strong> 1+2/<strong>2016</strong>. Neben besagten<br />

Hondas und der hier gezeigten Malanca<br />

stehen noch weitere zweirädrige Delikatessen<br />

in Soffas Garage, von denen bestimmt<br />

noch die eine oder andere ihren<br />

Weg in unser Heft finden wird.<br />

34 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Der luftgekühlte Twin will gedreht werden, soll es<br />

vorwärts gehen. Dieses Exemplar wurde seit dem<br />

Zusammenbau vor 40 Jahren noch nie geöffnet<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 35


AUF ACHSE I<br />

Malanca <strong>12</strong>5 E2C Sport<br />

Der Autor vor der Fahrt bei der Einweisung vom Erstbesitzer. Wichtigste Aussage:<br />

Vergiss alles unter 7000 Touren und Vollgas! Da fügt man sich doch gerne<br />

Seit 1976 im Erstbesitz<br />

Doch nun zu dem wunderschönen Rennerle<br />

mit der einzigartigen Historie. Gekauft<br />

wurde es, wie bereits erwähnt, 1976<br />

mangels Händlernetz direkt beim damaligen<br />

Importeur, und war seit der Erstzulassung<br />

keinen einzigen Tag abgemeldet.<br />

Leider existiert das originale Kennzeichen<br />

nicht mehr, durch einen Umzug in einen<br />

anderen Landkreis musste es ausgetauscht<br />

werden und kam irgendwann abhanden.<br />

Dafür ist der Kilometerstand von<br />

8234 ebenso original wie der Rest des Motorrads.<br />

Einzige Ausnahme ist die Solo-<br />

Sitzbank, die Soffa der sportlicheren Optik<br />

zuliebe montiert hat. Das Originalmöbel<br />

ist selbstverständlich vorhanden und<br />

eingelagert. Dass der luftgekühlte Twin<br />

seit der Erstmontage nie geöffnet wurde,<br />

glaubt man gerne, wozu auch? Die Laufleistung<br />

ist nachgerade mickrig, erklärt<br />

sich aber durch einen mehrjährigen, fachgerecht<br />

vorbereiteten Dornröschenschlaf.<br />

So gab es bei der Erweckung keine nennenswerten<br />

Standschäden zu beklagen.<br />

Heute wird die Malanca zwar selten, aber<br />

regelmäßig ihrem Verwendungszweck zu-<br />

36 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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FIRMENPORTRÄT MALANCA<br />

Sportler aus Bologna<br />

In der heutigen Zeit heißt es bekanntermaßen,<br />

was Google nicht kennt, das gibt es nicht. Wie<br />

die Bilder auf diesen Seiten beweisen, gibt beziehungsweise<br />

gab es den Hersteller Malanca<br />

sehr wohl, allein die Faktenlage ist sehr dürftig.<br />

Im <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>-Archiv findet Malanca,<br />

von wenigen dürren Erwähnungen und<br />

Markt- und Markenübersichten abgesehen,<br />

nicht statt. Auch die Internet- Recherche führt<br />

nicht gerade zu einem Informations-Overflow.<br />

Der deutschsprachigen Seite www.malanca.de<br />

ist in Übereinstimmung mit anderen Internetquellen<br />

zur Firmenhistorie immerhin zu entnehmen,<br />

dass die von Mario Malanca zu<br />

einem unbekannten Zeitpunkt in Bologna gegründete<br />

Firma im Jahr 1956 ihr erstes Motorrad<br />

baute, eine Fünfziger, die von einem Franco-Morini-Zweitaktmotor<br />

befeuert wurde.<br />

Die stets sehr sportlich auftretenden Rennerle<br />

kamen bei der Kundschaft gut an, die Modellpalette<br />

wurde stetig erweitert. Um 1973 kam<br />

die E2C auf den Markt, die, sehr ungewöhnlich<br />

in der <strong>12</strong>5er-Klasse, von einem Zweizylinder<br />

angetrieben wurde.<br />

1978 übernahm Marco Malanca, der Sohn des<br />

Gründers, die Firma. Strenger werdende Geräusch-<br />

und Abgasvorschriften sowie die durch<br />

die geringen Stückzahlen und aufwendige Fertigung<br />

hohen Preise machten ihm aber das Leben<br />

schwer. Hinzu kamen die mit immer neuen<br />

und vor allem preisgünstigen Modellen in den<br />

Markt drängenden Japaner. 1986 verschwand<br />

Malanca dann vom Markt.<br />

geführt. Für Bernd ist es Ehrensache, dass<br />

er sein wunderbar patiniertes Quasi-Einzelstück<br />

– er glaubt, dass in Deutschland<br />

heute weniger als zehn Exemplare dieses<br />

Modells existieren – trotz brüllender Hitze<br />

beim Fototermin selbst fährt.<br />

Nach ersten Startschwierigkeiten, die<br />

sich aber durch simples Nachtanken beheben<br />

lassen, läuft die Italienerin dann<br />

auch wie der Teufel. Den Kickstarter ignorierend,<br />

Soffa ist aus seiner aktiven Zeit<br />

noch den Schiebestart gewohnt, bringt er<br />

den Twin in Schwung, und nach kurzer<br />

Warmlaufphase wandert auch schon das<br />

Kinn in Richtung Tank und die Füße<br />

rutschen nach hinten (siehe Foto oben).<br />

Irgendwann in den 1980er-Jahren hatte<br />

Soffa die Malanca mal auf den Prüfstand<br />

gestellt, und der attestierte ihr 23 PS am<br />

Hinterrad. Selbst wenn diese noch vollständig<br />

existieren, so ist man damit beim<br />

heutigen Verkehr am unteren Ende der<br />

Nahrungs- sprich Leistungskette an gelangt.<br />

Weswegen die aerodynamisch optimierte<br />

Sitzposition weniger Show denn notwendig<br />

ist. Außerdem: einmal Racer, immer<br />

Racer. Mit Vollgas und dem typischen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 37


AUF ACHSE I<br />

Malanca <strong>12</strong>5 E2C Sport<br />

Auf den Bildern kommt nicht wirklich rüber, wie klein und zierlich die E2C ist.<br />

Die Solositzbank ist Zubehör, das Original existiert – welch Frage – noch<br />

Einen Hauch von Luxus im Cockpit verbreitet diese eines Winterabends selbst<br />

angefertigte Laubsägearbeit. Der Kilometerstand ist original<br />

Einzigartig: Doppelscheibe in der<br />

<strong>12</strong>5er-Klasse. Mit kräftigem Zug am Hebel<br />

bremst sie heute noch ordentlich<br />

Das Zündschloss befindet sich gut versteckt<br />

rechts unten am Tank. Zeitgenössischer<br />

Schlüsselanhänger<br />

Kreischen eines Zweitakttwins stiebt<br />

Bernd los.<br />

Das Fotografieren eines Motorrads ist,<br />

sollen ästhetische Bilder entstehen, eine<br />

zeitaufwendige Angelegenheit. Ein ums<br />

andere Mal scheucht der Fotograf die<br />

kleine Italienerin um die Kurve. Blende<br />

runter, Verschlusszeit rauf, von innen, von<br />

außen, klack, klack, klack rattert die Kamera.<br />

Bernd nimmt‘s gelassen, spielerisch<br />

wirft er seine Rarität ums Eck, wendet<br />

quasi auf der Stelle und hat trotz der Hitze<br />

sichtlich Spaß an der Sache. Hin und wieder<br />

fächelt ein kleiner Zwischenspurt<br />

Mensch und Maschine kühlenden Fahrtwind<br />

zu. Irgendwann sind alle Bilder im<br />

Kasten, der Fotograf ist zufrieden. Völlig<br />

zu Recht übrigens, wie man angesichts<br />

der vorliegenden Geschichte gerne anerkennt.<br />

Und dann wird es auch für den<br />

Autor dieser Zeilen gewissermaßen ernst.<br />

38 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Drei Bremsscheiben hatte<br />

sonst keine <strong>12</strong>5er<br />

Nach kurzer Einweisung – „Vergiss alles<br />

unter 7000/min und hab Spaß!“ – geht es<br />

los. Die Sitzposition auf dem Winzling ist<br />

deutlich weniger dramatisch als befürchtet,<br />

passt auch für lange Kerls. Der erste<br />

und einzige Test der Malanca, erschienen<br />

in <strong>MOTORRAD</strong> <strong>12</strong>/1979, bescheinigte<br />

dem winzigen Sportler eine extrem spitze<br />

Leistungscharakteristik und eine ebenso<br />

ausgeprägte Durchzugsschwäche. Das ist<br />

nicht wirklich verwunderlich und gilt auch<br />

heute noch. Doch hält man den Twin mit<br />

dem leicht schaltbaren Fünfganggetriebe<br />

über der erwähnten Marke, geht es durchaus<br />

zügig und giftig voran. Mehr als<br />

10 000/min wollen wir dem Oldie nicht<br />

antun, auch die Tester hielten dies seinerzeit<br />

für die richtige Schaltdrehzahl. Da<br />

nur knapp über 110 Kilogramm Motorrad<br />

bewegt werden müssen, reagiert die Kleine<br />

quasi aufs Arschbackenzucken und<br />

lenkt spielerisch ein. Telegabel und Federbeine<br />

sind typisch italienisch äußerst<br />

straff abgestimmt und lassen keinen<br />

Zweifel über die Straßenbeschaffenheit.<br />

Über die wohl einzige Doppelscheibe, die<br />

je an einer Serien-<strong>12</strong>5er verbaut wurde<br />

(wir haben lange nachgedacht, kamen<br />

aber auf kein weiteres Modell), sprachen<br />

die Tester seinerzeit in Sachen Wirkung<br />

und Dosierbarkeit in den höchsten Tönen.<br />

Das muss man heute doch stark relativieren,<br />

zum rechtzeitigen Anhalten hat es<br />

die letzten 40 Jahre aber immer gereicht.<br />

Doch jetzt stellt der Autor die Testerei mal<br />

hinten an, genießt den Augenblick und<br />

freut sich über die wahrscheinlich einmalige<br />

Möglichkeit, dieser Rarität mit der<br />

wunderschönen Patina ein paar Kilometer<br />

aufs Zählwerk drehen zu dürfen. ◻<br />

MEINUNG<br />

Bernardo<br />

Soffa<br />

Besitzer<br />

der Malanca<br />

Als ich die Malanca<br />

beim damaligen Importeur<br />

und heute noch<br />

existierenden Händler<br />

Motorrad Fiedler am Nürburgring sah, war<br />

es um mich geschehen. Ich musste sie unbedingt<br />

haben. 3720 D-Mark hat sie mich<br />

1976 gekostet. Das war nicht billig, aber ich<br />

habe keinen einzigen Pfennig davon bereut.<br />

Bis heute bereitet sie mir auf den gelegentlichen<br />

Ausfahrten sehr viel Spaß.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 39


SZENE I<br />

Honda-V4-Ausfahrt<br />

Die V-Männer<br />

Eine sanfte Herbstsonne begrüßte die Fans und Freunde des Honda-V4<br />

zur <strong>Classic</strong>-Ausfahrt mit dem aufgemöbelten VF 1000 F2-Eigenbau.<br />

Text: Werner Koch; Fotos: fact<br />

Der Samstag ist ausgebucht – Kehrwoche,<br />

Einkaufen, Baumarkt,<br />

Motorrad putzen, Werkstatt auf<br />

Vordermann bringen. Am letzten Samstag<br />

im September allerdings verschob eine<br />

Meute leidenschaftlicher V-Männer die<br />

Pflichtübungen und brummten zum<br />

Motor rad-Treffpunkt am Glemseck bei<br />

Stuttgart. Wie bestellt löste die Sonne den<br />

Nebel rund um die ehemalige Solitude-<br />

Rennstrecke auf und begrüßte die auf<br />

Achse angereisten Honda-Fans.<br />

Rasch fand der <strong>Classic</strong>-Umbau Xpresso<br />

V4 ein gut gelauntes Publikum, das<br />

außerdem noch ein paar sensa tionelle<br />

Sahnestückchen bestaunen durfte. Aus<br />

dem Odenwald war Jürgen Daun mit<br />

Sohn Frank angereist. Frank, bei Insidern<br />

für seine wunderschönen RC 30- und NSR<br />

400-Umbauten bekannt, hatte für seinen<br />

Vater das Traummotorrad schlechthin auf<br />

die Räder gestellt – eine zur RC 166-Replika<br />

umgebaute Sechszylinder-Honda CBX<br />

1000! Allein dieses handwerkliche Meisterstück<br />

war das frühe Aufstehen wert.<br />

Bruno Just aus Simmerrath, Vielfahrer auf<br />

einer VFR 750 F mit 530 000 Kilometern<br />

auf der Uhr, nutzte die Rückreise vom<br />

Bol d‘Or in Südfrankreich für einen Zwischenstopp<br />

am Glemseck, herzlich begrüßt<br />

von den Freunden der VFR-Szene.<br />

Nach einem dampfenden Kaffee machte<br />

sich die Gruppe auf zur Motorrad ausfahrt<br />

in den Nordschwarzwald. Anfänglich noch<br />

vom hektischen Verkehrsgewühl gebremst,<br />

sausten die Hondas wenige Kilometer<br />

später über wundervoll geschwungene<br />

Straßen ins Nagoldtal. Natürlich<br />

nicht, ohne die Kurvensause von Schellbronn<br />

nach Unterreichenbach unter die<br />

Räder zu nehmen. Die beste Ge legenheit<br />

für Andreas Jäger (Honda VF 1000 R) und<br />

Ralf Rechberger (Honda VFR 750), um die<br />

Xpresso V4 einer Testfahrt zu unterziehen.<br />

„Schöner Motor, fährt sich klasse, nur die<br />

Bremse ist echt giftig“, kommentierte Andreas<br />

Jäger die kleine Kostprobe und ergänzte:<br />

„Optisch ist die Xpresso ein bissel<br />

zu lang gestreckt. Die 30 Millimeter kürzere<br />

VF 750-Schwinge würde ihr sicher<br />

gut stehen.“ Recht hat er, der Tipp mit der<br />

kurzen Schwinge passt gut ins Konzept.<br />

Und damit in die nächste Ausbaustufe der<br />

Xpresso V4.<br />

Dass die Honda-V4-Szene immer noch<br />

sehr lebendig ist, hat seine Gründe. Obwohl<br />

die Anfänge in den 1980er-Jahren<br />

von Motorschäden und Überhitzungserscheinungen<br />

geprägt waren, hatte sich<br />

Honda mit dem 90-Grad-V4-Konzept ein<br />

Alleinstellungsmerkmal jenseits des japanischen<br />

Vierzylinder-Einerleis geschaffen.<br />

Allein der Klang der vier asymmetrisch<br />

40 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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V4-Hondas in allen Variationen: Vom edlen VF 1000 R-Superbike über den Kilometerfresser<br />

VFR 750 F bis zur bildschönen VF 750 F war am Glemseck alles vertreten<br />

Kein V4, aber Blickpunkt schlechthin:<br />

Jürgen Dauns Honda RC 166-Replika,<br />

An reise natürlich per Achse. Respekt!<br />

Mal schau‘n, was geht: Ralf Rechberger<br />

startet mit der <strong>Classic</strong>-Xpresso V4 zur<br />

Probefahrt ins Nagoldtal<br />

zündenden Zylinder ist ein echtes Hörspiel,<br />

die aufwendige Konstruktion lässt<br />

jedes Technikerherz höher schlagen.<br />

Mit der Schlepphebel-Ventilsteuerung<br />

und einer Anti-Hopping-Kupplung war<br />

der Honda-V4 der Konkurrenz eine Nasenlänge<br />

voraus. Auch großartige Tuner liebten<br />

ihn. Allen voran Roland Eckert, der<br />

sich bis zum heutigen Tag mit den V4-Motoren<br />

beschäftigt. Denn nach den mühseligen<br />

Anfängen und unzähligen Nachbesserungen<br />

und Rückrufaktionen haben<br />

Hondas V4-Motoren in den VFR-Baureihen<br />

das Image gehörig aufpoliert. Bereits<br />

zwei Jahre nach der Präsentation der<br />

VFR 750 F donnerte Fred Merkel 1988 mit<br />

der RC 30 zum ersten Superbike-WM-Titel<br />

in der Geschichte und machte die VFR<br />

750 R damit zur Legende. Auch davon lebt<br />

die Szene um den einzigartigen Honda-<br />

V4-Motor – bis heute!<br />

◻<br />

HONDA XPRESSO V4<br />

Rückblick<br />

Im Herbst 2015 machte ich mich<br />

daran, aus einer beleibten Honda<br />

VF 1000 F2 ein – sagen wir mal –<br />

Café Racer-ähnliches Motorrad zu<br />

stricken. Für 680 Euro in fahrbereitem,<br />

aber jämmerlichem Zustand<br />

ergattert, wurde speziell das Fahrwerk<br />

auf „modern“ getrimmt.<br />

17-Zoll-Schmiederäder (zirka 1600<br />

Euro), ein speziell angefertigtes<br />

Wilbers-Federbein (zirka 800 Euro),<br />

gebrauchte Brembo-Bremszangen<br />

und Beringer-Scheiben (zirka 600 Euro) sowie aktuelle Radialreifen (zirka 280 Euro) machten dem<br />

VF 1000-Fahrwerk gehörig Beine. Um der Xpresso V4 ihren Status als Youngtimer zu erhalten, wurde<br />

die Optik durch Aluminium-Schutzbleche, einen 160-Millimeter-Rundscheinwerfer und mittels<br />

des kleineren Tanks der VF 750 F im Look der 1980er-Jahre modifiziert.<br />

Foto: Markus Jahn<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 41


<strong>MOTORRAD</strong> 16/1979<br />

Anlässlich des ersten<br />

Fahrberichts<br />

der Honda CX 500<br />

C fragte man sich<br />

bei <strong>MOTORRAD</strong>, ob<br />

Chopper mehr sind<br />

als ein Mode-Gag.<br />

Damals war noch<br />

nicht abzusehen,<br />

dass die Softchopper<br />

zu einem<br />

der großen Trends<br />

in den frühen<br />

1980er-Jahren<br />

werden sollten.<br />

Trendforscher<br />

Wer hat‘s erfunden? Selbst wenn man sich nicht täglich die Frage<br />

stellt, wer denn nun Ende der 1970er-Jahre die Softchopper-Welle<br />

bei uns losgetreten hat, ist die Antwort darauf doch interessant.<br />

Gefunden habe ich sie eher zufällig in der <strong>MOTORRAD</strong>-Ausgabe<br />

16/1979. Und war ziemlich überrascht. Denn im ersten größeren,<br />

markenübergreifenden Vergleich der damals noch sehr jungen<br />

Hirschgeweih-Fraktion findet sich – ganz am Ende – folgender Satz:<br />

„Die Softchopper-Welle in Deutschland begann mit der Honda CM<br />

185.“ Upps! Diese kleine Zehn-PS-Fahrschulgurke (auf der hatte ich<br />

damals einige meiner Fahrten für den 1b-Führerschein absolviert)<br />

soll so vielen gefallen haben, dass fast alle Motorradhersteller in<br />

den folgenden Jahren glaubten, prima fahrende Motorräder mittels<br />

Hochlenker, Tropfentank und Stufensitzbank in nicht mehr ganz<br />

so gut funktionierende Modeartikel verwandeln zu müssen? Für<br />

mich heute kaum vorstellbar. Ich hätte eher den Titelhelden dieses<br />

<strong>MOTORRAD</strong>-Hefts, die damals brandneue Honda CX 500 C, als<br />

Vorreiter dieser Stilverderber vermutet. Die Tester hatten einst ein<br />

halbes Jahr vor der Markteinführung in Deutschland die Gelegenheit,<br />

die gechoppte CX exklusiv zu fahren und mit drei weiteren<br />

Vertretern dieser Zunft zu vergleichen. Dem Autor schien die Honda<br />

mit viel Chrom, poliertem Alu und den üblichen Chopper-Attributen<br />

gut zu gefallen, wie man den einleitenden Sätzen entnehmen kann.<br />

Weniger jedoch die aufrechte Haltung, erzwungen vom ausladenden<br />

Lenker und der Stufensitzbank, weil deswegen beide Beine gegen<br />

die Zylinderköpfe stießen. Was bei der Standardvariante aufgrund<br />

der um 22 Grad nach innen verdrehten Köpfe nicht der Fall sei, wie<br />

82<br />

85 67<br />

Was uns 1979 noch bewegte<br />

77<br />

71<br />

16. Januar Nachdem der<br />

Machtzerfall des Schah-Regimes nicht<br />

mehr aufzuhalten ist, verlässt Schah<br />

Mohammed Reza Pahlawi den Iran.<br />

17. Januar Für das Ruhrgebiet<br />

wird nach dem Überschreiten des<br />

Grenzwertes der Schwefeldioxid-<br />

Konzentration der erste Smogalarm<br />

42 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

in der Geschichte der Bundesrepublik<br />

Deutschland ausgelöst.<br />

26. März Unterzeichnung des<br />

Israelisch-Ägyptischen Friedensvertrags<br />

in Washington (Camp David I).<br />

11. Juli Die bislang einzige rein<br />

amerikanische Weltraumstation Skylab<br />

verglüht in der Erdatmosphäre.<br />

16. Juli Saddam Hussein übernimmt<br />

die Macht im Irak und wird Staats- und<br />

Regierungschef.<br />

22. September Ein Vela-Satellit<br />

zeichnet einen doppelten Lichtblitz im<br />

Südatlantik auf, wie er bei einer oberirdischen<br />

Kern waffenexplosion entsteht. Die<br />

genaue Ursache ist bis heute unbekannt,<br />

www.motorrad-classic.de


Reklame<br />

Cool in Szene gesetzt: Das Vorserienmodell<br />

der Honda CX 500 C und ihr<br />

Pilot. Mit – ja, genau! – Pilotenbrille<br />

und versonnenem Blick in die (noch<br />

ungewisse) Chopper-Zukunft<br />

er anmerkt. Kritik erntete ebenso die Einzelscheibe<br />

im Vorderrad des Prototyps, weshalb die<br />

spätere Serie mit einer Doppelscheibe vorn<br />

ausgerüstet wurde. Lob gab es dafür für die<br />

Motorcharakteristik, auch an der geänderten<br />

Fahrwerksabstimmung der CX 500 C (Radstand,<br />

Nachlauf, 16-Zoll-Hinterrad) hatte der Autor<br />

wenig zu mäkeln. Und kam am Ende zu einem<br />

– zumindest aus heutiger Sicht – erstaunlich milden Urteil, das die<br />

funktionalen Schwächen eines Softchoppers, beispielsweise den<br />

kleinen Tank oder die ermüdende Sitzposition, weitgehend ausblendete.<br />

Auch die Fahrberichte der Suzuki GS 550 L, die für ihre<br />

Motorcharakteristik getadelt wurde, und der Yamaha XS 650 Special<br />

lesen sich ähnlich – ob man das noch zarte Chopper-Pflänzchen<br />

Nüchtern und emotionslos: Ob die Hercules Ultra II LC einst<br />

zum Traum für die jugendlichen Baby-Boomer wurde, weil<br />

sie „als Kleinkraftrad mit Autokühlung“ beworben wurde?<br />

nicht gleich mit harten Fakten zertreten wollte? Die Triumph<br />

Bonneville 750 Special kam insgesamt am besten weg – weil sie<br />

eigentlich kein Softchopper war und damit die meisten ihrer guten<br />

Allroundeigenschaften bewahrt hatte. Die am Ende gestellte<br />

Frage, ob Chopper eine Zukunft bei uns haben, ließ man übrigens<br />

un beantwortet – eine weitere Überraschung in diesem Artikel. uh<br />

84<br />

82 80 68<br />

Verhandlungsangebot an die UdSSR über<br />

82<br />

spekuliert wird über einen Atombombentest<br />

von Südafrika mit Beteiligung Israels.<br />

4. November Geiselnahme in<br />

der iranischen US-Botschaft in Teheran.<br />

<strong>12</strong>. Dezember NATO-<br />

Doppel beschluss: Die Außen- und<br />

Verteidigungs minister der NATO-Staaten<br />

vereinbaren die Aufstellung von Pershing<br />

II-Atom waffen und Langstreckenraketen<br />

in Westeuropa, verbunden mit einem<br />

die beiderseitige Begrenzung der strategischen<br />

Waffen.<br />

Motorrad-Bestseller Die<br />

Neuzulassungen steigen 1979 auf ein<br />

neues Rekord-Hoch. Meistverkauftes<br />

Motorrad ist die Yamaha SR 500 mit 3934<br />

Exemplaren, gefolgt von Honda CB 900 F<br />

Bol d‘Or (3891), BMW R 45 (3870), Yamaha<br />

XS 400 (3699), Honda CB 400 N (3382),<br />

Yamaha XT 500 (2947), Suzuki GS 400<br />

(2601), Honda CX 500 mit 50 PS (2490),<br />

Yamaha DT 175 MX (2193) und der Honda<br />

CJ 250 T (2132) auf Platz zehn. ◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 43


SZENE I<br />

Baiersbronn <strong>Classic</strong><br />

Heiß auf Eis<br />

Am Morgen kratzte man in Baiersbronn-Obertal noch das Eis von den Biertischen.<br />

Doch zum Start des Ruhestein-Bergpreises gab die Sonne noch einmal alles. Richtig<br />

heiß war aber auch so mancher Teilnehmer ...<br />

Text und Fotos von Uli Holzwarth<br />

Bitterkalt startete die vierte Ausgabe<br />

der Baiersbronn <strong>Classic</strong> am<br />

24. September in den Tag, der<br />

in diesem Jahr ganz im Zeichen des 70.<br />

Jahrestages des Ruhestein-Bergrennens<br />

stand – der ersten Motorsportveranstaltung<br />

in Deutschland nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg.<br />

Doch vom Nachtfrost ließen sich die<br />

Teilnehmer des Ruhestein-Bergpreises für<br />

Motorräder nicht abschrecken. Als die<br />

ersten Sonnenstrahlen noch zaghaft ins<br />

Obertal blinzelten, hatten sich schon etliche<br />

der insgesamt 63 Starter mit ihren<br />

Maschinen auf dem Platz am Feuerwehrhaus<br />

eingefunden. Sehr zur Freude von<br />

Fahrtleiter Walter Möhrle, der diesmal<br />

wieder das Mikrofon in die Hand nahm.<br />

Und die Teilnehmer mit gewohnt launigen<br />

Worten auf die acht Kilometer lange<br />

Strecke vom Obertal hinauf zum Ruhestein<br />

einstimmte.<br />

Was nichts daran änderte, dass auch<br />

diesmal wieder einigen Piloten der Spaß<br />

an der Freud am kurvigen Geschlängel<br />

wichtiger war als das akribische Einhalten<br />

der Zeitvorgaben bei den drei Wertungsprüfungen<br />

dieses Gleichmäßigkeits-<br />

Wettbewerbs. Als Quittung bekamen die<br />

Heißsporne dann von der Jury eifrig verteilte<br />

Strafpunkte. Die Fahrtleiter Möhrle<br />

zur Freude der zahlreichen Zuschauer bei<br />

der anschließenden Preisverleihung bei<br />

nunmehr sommerlichen Temperaturen<br />

genüsslich kommentierte.<br />

Demnach hatte Florian Klenk auf seiner<br />

1941er-Harley WLDR 750 wohl das<br />

größte Vergnügen beim Kurvenritt – mit<br />

1500 Strafpunkten war er in dieser Disziplin<br />

der Beste. Nur deren 35 fuhr Bernd<br />

Mast ein – er hatte als Gesamtsieger auf<br />

dem Treppchen die größte Freude. ◻<br />

Viele Klassiker der Baujahre 1927 bis 1975 gaben sich ein Stelldichein, darunter eine MV<br />

Agusta 750 S oder die rare MZ 250 ETS. Rechts: Sieger Bernd Mast auf Triumph 250 BDG<br />

44 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


SZENE I<br />

Hubert Luttenberger<br />

Alles Gute, Hubert!<br />

VFV-Ehrenpräsident Karl Reese gratuliert Hubert Luttenberger zum 90. Geburtstag.<br />

Lieber Hubert, herzliche Gückwünsche<br />

zu deiner 90. Lebensrunde!<br />

Vor nunmehr 28 Jahren haben wir<br />

– der Vorstand und die Mitglieder des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes<br />

(VFV) – dir<br />

zusammen mit deinen Sportkameraden<br />

und Rennfahrern Gustl Hobl und Rudi<br />

Felgenheier die VFV-Ehrenmitgliedschaft<br />

verliehen. Und auch heute noch schauen<br />

wir auf eure großartigen Sporterfolge und<br />

Leistungen zurück. Mit Gustl und Rudi<br />

hattest du ja auch einiges gemeinsam.<br />

So habt ihr 1951 zu den jüngsten Rennfahrern<br />

unter den deutschen Startern in<br />

der <strong>12</strong>5er-Klasse gezählt. Außerdem begann<br />

eure Karriere auf Eigenbau-Motorrädern,<br />

die in den ersten Nachkriegsjahren<br />

auf der kleinen DKW RT <strong>12</strong>5 basierten.<br />

Weiterhin habt ihr internationale Motorrad-Sporterfolge<br />

und hohes Ansehen<br />

erreicht. Leider verstarb Rudi Felgenheier<br />

schon 2005 an einer Augenkrankheit.<br />

Für die <strong>Classic</strong>-Leser hier die Biografie<br />

des Jubilars in Kurzform. Hubert Luttenberger<br />

wurde am 21. Oktober 1926 in Neu-<br />

Bamberg (Rheinland-Pfalz) geboren. Er<br />

wuchs in der Familie seiner Eltern und<br />

Großeltern auf. Aus der elterlichen Firma,<br />

die Ende des 19. Jahrhunderts Großvater<br />

Luttenberger zunächst als Spengler und<br />

Karosseriebauer betrieb, entwickelte sich<br />

eine Automobilwerkstatt, in der auch<br />

Hubert arbeitete. Bereits mit 15 Jahren erlangte<br />

er den Auto-Führerschein, dank<br />

Sondergenehmigung in der Kriegszeit.<br />

Drei Jahre später erhielt er den Stellungsbefehl<br />

zum Militär. Doch Hubert hatte das<br />

große Glück, unbeschadet in seine Heimat<br />

nach Neu-Bamberg zurückzukehren.<br />

Nachdem die ersten motorsportlichen<br />

Veranstaltungen bereits 1947/48 ausgeschrieben<br />

wurden, beschloss er, sich als<br />

Rennfahrer zu beweisen. Erstmals an den<br />

Start ging er 1949, als Ausweisfahrer auf<br />

einer von ihm selbst aufgebauten DKW<br />

RT <strong>12</strong>5-Rennmaschine. Nachdem Hubert<br />

Luttenberger 1951 zum Lizenzfahrer aufgestiegen<br />

war, erhielt er 1952 von NSU<br />

für die neu entwickelte <strong>12</strong>5er-Rennnfox<br />

einen Werksvertrag.<br />

Diesen löste Hubert aber schon bald<br />

wieder auf, als er feststellen musste, dass<br />

weitere NSU-Werkspiloten, insbesondere<br />

der junge Engländer Bill Lomas, bevorzugt<br />

wurden. Lückenbüßer zu sein, das war<br />

nicht sein Ding. Und so wechselte Hubert<br />

die Marke und ging zu Conte Agusta, von<br />

dem er 1953 einen MV Agusta-Werksvertrag<br />

bekam.<br />

Nach einer erfolgreichen Saison auf<br />

der MV erwarb er 1954 eine Adler RS 250,<br />

um auch in der Viertelliterklasse zu starten.<br />

1958 dann der Höhepunkt in der Karriere<br />

von Hubert Luttenberger: Er wechselte<br />

zu Mondial und gewann prompt die<br />

deutsche <strong>12</strong>5er-Meisterschaft. Ende des<br />

Jahres hing Luttenberger nach insgesamt<br />

69 Rennen und 62 Platzierungen seine<br />

Rennkombi an den Nagel. Alles in allem<br />

eine hervorragende Bilanz!<br />

Nach der Aufgabe des Motorrad-Rennsports<br />

die Hände in den Schoß legen?<br />

Nein! Mit 32 Jahren startete Hubert Luttenberger<br />

eine neue Karriere als Verkaufsrepräsentant<br />

für BMW-Automobile. Rasch<br />

erarbeitete er sich dort den Ruf als einer<br />

der profiliertesten Automobilverkäufer im<br />

damaligen BMW-Konzern, wo er bis über<br />

das Rentenalter hinaus dem Nachwuchs<br />

mit Rat und Tat zur Seite stand.<br />

Lieber Hubert, nochmals von mir alles<br />

erdenklich Gute zu deinem 90. Geburtstag,<br />

verbunden mit Gesundheit, Glück und Lebensfreude!<br />

Dein Karl Reese. ◻<br />

Oben: Hubert Luttenberger mit Lorbeerkranz<br />

und auf der <strong>12</strong>5er-Rennfox von NSU. Links:<br />

Auch auf der Adler RS 250 machte der Jubilar<br />

einst eine gute Figur. Unten: VFV-Ehrenpräsident<br />

Karl Reese mit Hubert Luttenberger und<br />

Lothar John im blauen Hemd (von links)<br />

Fotos: Karl Reese<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 45


SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Mit dieser<br />

Yamaha TZ 350<br />

gewann Manfred<br />

Herweh<br />

den letzten<br />

WM-Lauf der<br />

350er-Klasse<br />

Sieger-Typ<br />

Die Sieger-Yamaha von Manfred Herweh wurde dem Technik Museum<br />

in Speyer übergeben. Herweh gewann mit dieser TZ den letzten<br />

WM-Lauf in der Geschichte der 350-cm³-Klasse 1982 in Hockenheim.<br />

Foto: Hermann Rüger<br />

Die Race Bike Collection im Technik<br />

Museum in Speyer wurde um eine<br />

historische Rennmaschine erweitert. Das<br />

Siegermotorrad von Manfred Herweh<br />

aus Lampertheim, der am 26. September<br />

1982 mit einer Yamaha TZ den letzten<br />

WM-Lauf in der 350-cm³-Klasse beim<br />

Großen Preis von Deutschland auf dem<br />

Hockenheimring gewann, ist nun im<br />

Technik Museum zu besichtigen. Manfred<br />

Herweh wurde am 14. Juni 1954 geboren<br />

und feierte in Hockenheim seinen ersten<br />

Grand Prix-Sieg mit nur 0,37 Sekunden<br />

Vorsprung vor Weltmeister Toni Mang<br />

( Inning) auf Kawasaki. In seiner Karriere<br />

gewann Herweh sechs WM-Rennen. In<br />

seiner erfolgreichsten Saison wurde er<br />

auf einer Real-Rotax mit vier GP-Erfolgen<br />

Vizeweltmeister 1984 hinter dem Franzosen<br />

Christian Sarron (Yamaha) in der Viertelliterkategorie.<br />

Herwehs 350er-Yamaha<br />

wurde vom Eigentümer Hans-Peter Loda<br />

dem Organisator Franz Rau für die Race<br />

Bike Collection zur Verfügung gestellt.<br />

Bei der Übergabe der Maschine beim<br />

Motorrad-DM-Finale im September in<br />

Hockenheim waren auch Yamaha-Chef<br />

Jörg Breitenfeld und der damalige Teamsponsor<br />

Reinhard Schüller anwesend.<br />

Weitere Informationen über das Technik<br />

Museum in Speyer gibt es im Internet unter<br />

www.technik-museum.de M. Sonnick<br />

Eine gute Tat<br />

22. Oldtimer-Spendenaktion der Lebenshilfe<br />

Gießen e.V.<br />

In diesem Jahr gibt es für Klassik-Liebhaber<br />

eine breite Vielfalt an Fahrzeugen zu gewinnen.<br />

Wieder haben Spender ihre Oldies als<br />

tolle Preise zur Verfügung gestellt, um Menschen<br />

mit Behinderung zu unterstützen.<br />

Unter anderem wartet eine BMW R 80<br />

auf einen Gewinner. Teilnehmen kann<br />

man mit einer Spende von fünf Euro<br />

oder einem Betrag nach Wahl auf<br />

das Spendenkonto. Infos: www.<br />

oldtimerspendenaktion.de. Aktionsende<br />

ist am 20. Januar 2017.<br />

Schmökern<br />

& shoppen<br />

Der neue Ersatzteilkatalog von BMW-Boxer-<br />

Spezialist Siebenrock ist da. Und nein, es ist<br />

keine Floskel: Es ist weit mehr als ein (kostenloser)<br />

Katalog, nämlich tatsächlich ein „Magazin für<br />

Boxer-Enthusiasten“, wie es im Vorwort bezeichnet<br />

wird. Mit klarer Gliederung, übersichtlich, schönen<br />

Fotos und vor allem auch mit lesenswerten Geschichten<br />

und Hintergrundinfos zur Boxerwelt und<br />

über BMW-Helden wie Laszlo Peres, Herbert Schek<br />

und Designer Hans A. Muth. Informativ und gleichzeitig<br />

unterhaltsam – so kann ein Nachschlagewerk<br />

sein. Toll gemacht. www.siebenrock.com<br />

Diverse vierrädrige Klassiker-Sahneschnitten warten auf die<br />

Gewinner, unter anderem aber auch eine BMW R 80, Bj. 1980<br />

46 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

Foto: Lebenshilfe Gießen e.V.<br />

Foto: mps-Fotostudio


Edel-Brenner<br />

Zubehörspezialist LSL präsentiert einen Edel-<br />

Umbau mit dem vielversprechenden Namen<br />

The Spirit of Meriden. Um das Basis-Bike, eine<br />

Triumph Thruxton, aufzupeppen, werden folgende<br />

Umbauteile verwendet: LSL-Gabelbrücken mit RWU<br />

43-ÖHLINS-GABEL, Doppelscheiben-Bremsanlage<br />

vorn mit 310-mm-Bremsscheiben, gefräste NISSIN-<br />

BREMSZANGEN und Stahlflex-Bremsschläuche,<br />

Einzelscheinwerfer, CNC-gefräste Lampenhalter,<br />

X-Bar-Lenker Superbike, CNC-gefräste Brems- und<br />

Kupplungshebel, Crash Pads und Alu-Kettenschutz,<br />

wechselbare Höckersitzbank mit Kennzeichenhalter,<br />

KINEO-SPEICHENRÄDER, ÖHLINS-FEDER-<br />

BEINE mit Ausgleichsbehälter und Höhenverstellung,<br />

2-in-2-Auspuffanlage mit Hattech-Endtöpfen,<br />

Sonderlackierung. Ergebnis? Ein echter Hingucker.<br />

Gesamtkosten für alle Teile: stolze 11 925,85<br />

Euro. Mehr Infos und Bilder unter www.lsl.eu<br />

Foto: LSL<br />

Foto: www.enduro-klassik.de<br />

Der Jahreskalender<br />

„Faszination ENDURO-<br />

KLASSIK 2017“ ist da.<br />

Zwölf schöne Impressionen<br />

des klassischen<br />

Motorrad-Geländesports<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

actiongeladener<br />

und farbprächtiger<br />

Sportfotografie<br />

wurden liebevoll<br />

aufbe reitet und<br />

zusammengestellt.<br />

Der Druck erfolgt im DIN A3-<br />

Format auf hochwertigem Papier. Ab Anfang November kann<br />

der Kalender mit Spiralbindung zum Preis von 14,95 Euro (zzgl. 6 Euro Versandkosten)<br />

bei WWW.ENDURO-KLASSIK.DE vorbestellt werden. Der Versand erfolgt<br />

ab Anfang Dezember. Die Auflage ist auf 200 Stück limitiert.<br />

NEU IM NETZ<br />

Seit dem 15. August <strong>2016</strong> ist www.Classix<br />

net.de aktiv und bietet eine Plattform für<br />

(fast) alle Fragen rund um das Thema mobile<br />

Klassiker (Zwei- und Vierräder) und das damit<br />

verbundene Lebensgefühl für das „tägliche<br />

Leben“. Dabei wird eine Plattform für<br />

Werkstätten, Teilehändler, Veranstaltungen,<br />

Literatur und Zeitschriften, aber auch Dienstleistungen<br />

wie Transport und Lagerungen,<br />

Versicherungen, Reisen usw. aufgebaut. Dazu<br />

kommen Werkstatt- und Reiseberichte sowie<br />

Erfahrungen, interessante Geschichten von<br />

Menschen in diesem Umfeld und ein Newsletter<br />

mit Fakten und Meinungen. Die Dienste<br />

dieser Plattform sind für private Nutzer<br />

kostenlos. www.classixnet.de<br />

TERMINE<br />

NOVEMBER<br />

6. 11.: Oldtimer, Youngtimer & Teilebörse-<br />

Showtreff, 10 bis 16 Uhr;<br />

45772 Marl, Telefon 02365/<strong>2016</strong>91,<br />

www.bikertreff-vogel.de<br />

11. 11.: Mythos Laverda V6 – Piero Laverda<br />

referiert im PS.Speicher Einbeck;<br />

37574 Einbeck, Telefon 05561/92320270,<br />

www.ps-speicher.de<br />

13. 11.: Motorradteilemarkt „Karl am<br />

Kanal“ (Wallstr. 52); 45899 Gelsenkirchen,<br />

Telefon 0172/6194576,<br />

www.herber-nrw.eu<br />

19. /20.11.: 9. Veteranen-Motorradausstellung<br />

in der Festhalle ab 9 Uhr;<br />

76831 Heuchelheim, Telefon 0 63 49/1739,<br />

www.rolf-beppler@t-online.de<br />

DEZEMBER<br />

9.–11.<strong>12</strong>.: Retro <strong>Classic</strong>s Bavaria<br />

auf dem Messegelände; 90471 Nürnberg,<br />

Telefon 0711/185 60-26 63,<br />

www.retro-classics-bavaria.de<br />

17./18. <strong>12</strong>.: Central <strong>Classic</strong>s für Motorräder,<br />

Mopeds und Ersatzteile, Expo<br />

in Houten; NL-3992 AE Houten, Telefon<br />

0031/630 54 25 28, www.centralclassics.nl<br />

JANUAR<br />

14./15.1.: 18. Internationale Moto Technica<br />

Augsburg, Messezentrum Augsburg;<br />

86159 Augsburg, Telefon 0 90 81/79 9239,<br />

www.mototechnica.de<br />

FEBRUAR<br />

3.–5.2.: Bremen <strong>Classic</strong> Motorshow;<br />

28215 Bremen,<br />

www.classicmotorshow.de<br />

Angaben ohne Gewähr. Wenn Ihr Event hier genannt werden soll, mailen Sie Zeit, Ort und Veranstalter an termine@motorrad-classic.de oder tragen es selbst in die Datenbank unter www.motorrad-classic.de/termine ein.<br />

Ein Anspruch auf Abdruck besteht nicht.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 47


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Berlin<br />

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Köln<br />

Kassel<br />

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Nürnberg<br />

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Erwachsene: 6,50 € · Familienkarte: 18,50 €<br />

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E-Mail: info@technik-museum.de<br />

Internet: www.technik-museum.de<br />

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Hier finden Sie die aktuellen Preise von über 450<br />

Motorrad-Klassikern der Baujahre 1970 bis 1990.<br />

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Angebot und Nachfrage<br />

gelten auch bei Motorrädern<br />

als die entscheidenden<br />

Faktoren für<br />

die Preisfindung. Vorausgesetzt, diese<br />

sind in einer größeren Menge vorhanden<br />

und somit kalkulierbar. Bei Klassikern hapert<br />

es jedoch daran: Dem knappen, für<br />

Laien kaum einschätzbaren Angebot steht<br />

eine ungewisse Nachfrage gegenüber.<br />

Ohne Spezialwissen läuft man Gefahr, für<br />

einen Oldie Mondpreise zu bezahlen –<br />

oder sein Schätzchen zu billig abzugeben.<br />

In <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> veröffentlichen<br />

wir deshalb regelmäßig eine Preisübersicht<br />

für Klassiker, die wir zusammen<br />

mit den Experten von classic-analytics<br />

erstellt haben. In dieser Ausgabe haben<br />

wir über 450 Modelle der Baujahre 1970<br />

bis 1990 unter die Lupe genommen. Um<br />

ein noch besseres Gefühl für den Klassiker-Markt<br />

zu vermitteln, geben wir darüber<br />

hinaus die ehemaligen Neupreise des<br />

letzten Modelljahres in D-Mark an.<br />

Als „Zustand gepflegt“ gelten hier<br />

Bikes, die sich im weitgehend mängelfreien<br />

Originalzustand befinden und nur<br />

kleinere Gebrauchsspuren aufweisen.<br />

Verbrauchte Kräder mit deutlichen<br />

Mängeln und eingeschränkter Fahrbarkeit<br />

bekommen dagegen die Zustandsnote<br />

„schlecht“. Sie stellen eine brauchbare<br />

Restaurierungsbasis dar.<br />

Alle angegebenen Preise sind Richtwerte,<br />

die bei besonders gut erhaltenen<br />

oder perfekt restaurierten Fahrzeugen<br />

auch mal deutlich überschritten werden<br />

können. Andererseits rechtfertigen Fehlteile<br />

oder bestimmte 27-PS-Drosselvarianten<br />

einen entsprechenden Nachlass.<br />

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freut man sich über Rückmeldungen.<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

BENELLI<br />

R 60/6 5992 1973-76 30/40 5300 1800<br />

250 2C/Sport 3820 1972-88 20/27 2700 900 R 60/7 6850 1976-78 30/40 4800 1400<br />

250 Quattro/254/304 4980 1976-89 20/27 3500 <strong>12</strong>00 R 65 8890 1978-85 35/48 3100 900<br />

354/Sport 7610 1979-84 28/38 3900 1300 R 65 9850* 1985-93 20/27 3000 900<br />

500 Quattro 5995 1974-80 32/44 5900 1600 R 65 LS 9490 1982-85 37/50 3400 1000<br />

650 Tornado 6295 1968-75 33/45 7500 2200 R 65 GS 9850* 1987-92 37/50 4100 1500<br />

650 Tornado/654 6980 1980-86 37/50 4600 1500 R 75/5 4996 1969-73 37/50 6200 2300<br />

750 Sei 9820 1973-77 55/75 10 900 4000 R 75/6 7110 1973-76 37/50 6100 2200<br />

900 Sei 10 500 1978-89 59/80 9900 3800 R 75/7 7985 1976-77 37/50 5300 1800<br />

BIMOTA<br />

K 75 13 350 1986-96 55/75 3200 800<br />

KB 1 24 130 1978-82 63/85 13 500 5900 K 75 S 15 850 1985-95 55/75 3400 900<br />

YB 4 E.I. 40 360 1987-90 89/<strong>12</strong>1 13 900 6000 R 80/7 7990 1977-84 37/50 5100 1600<br />

YB 6 34 980 1988-89 103/140 11 500 3800 R 80 G/S 10 250 1980-87 37/50 9300 2800<br />

BMW<br />

R 80 GS 11 810 1987-96 37/50 4600 1600<br />

R 45 7690 1978-85 20/27 2800 800 R 80 11 850 1984-92 37/50 3300 1000<br />

R 50/5 3696 1969-73 24/32 5500 1900 R 80 ST 9890 1982-84 37/50 4400 1400<br />

R 60/5 3996 1969-73 30/40 5800 2000 R 80 RT 11 590 1982-84 37/50 4000 1300<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: Februar <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

56 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

R 90/6 7110 1973-76 44/60 6500 2400<br />

R 90 S 9130 1973-76 49/67 9500 3300<br />

R 100/7 8590 1976-78 44/60 4000 1400<br />

R 100/T 11 190 1978-84 49/67 4100 1500<br />

R 100 S 10 190 1976-78 48/65 4800 1600<br />

R 100 RS 14 790 1976-84 51/70 6000 2000<br />

R 100 RS 16 710 1986-89 44/60 5800 1800<br />

R 100 RT 14 790 1978-84 51/70 4300 1600<br />

R 100 RT 17 200 1987-96 44/60 5100 1800<br />

R 100 CS <strong>12</strong> 190 1980-84 51/70 5800 1900<br />

R 100 GS 13 950 1987-96 44/60 5500 2000<br />

K 100 15 900 1983-90 66/90 3200 100<br />

K 100 LT 19 930 1986-91 66/90 3600 1000<br />

K 100 RT 18 200 1984-89 66/90 3500 1000<br />

K 100 RS 18 850 1983-93 74/100 3700 1000<br />

K 1 21 000 1988-93 74/100 5600 2100<br />

BSA<br />

B 50 500 Super Sport 4255 1971-72 25/34 7700 3200<br />

A 65 Thunderbolt 650 4903 1965-73 34/46 6100 2600<br />

A 65 Lightning 650 5272 1965-73 38/52 6500 2800<br />

Rocket 3 750 6469 1968-73 40/54 9400 4300<br />

CAGIVA<br />

SST 350 7900 1980-86 20/27 1900 600<br />

T4 500 E 8490 1988-89 31/42 2200 600<br />

Alazurra 650 8970 1985-87 37/50 2500 700<br />

Elefant 650 <strong>12</strong> 390 1985-88 37/50 2500 700<br />

Elefant 750 13 490 1988-90 45/61 2600 800<br />

DUCATI<br />

250 Scrambler 2700 1968-74 13/18 4500 2200<br />

350 Scrambler 2930 1969-74 17/24 5500 2700<br />

350 Desmo 3950 1971-74 19/29 7500 3000<br />

350 GTV 6020 1975-80 17/24 3300 1100<br />

450 Scrambler 3250 1969-74 20/27 7100 3500<br />

500 GTV/GTL 5780 1975-80 30/40 3600 <strong>12</strong>00<br />

500 SL Pantah 9131 1979-83 34/46 4600 1900<br />

600 SL Pantah 10 000 1981-83 42/57 5200 2000<br />

750 F1 18 499 1985-87 59/80 14 500 7000<br />

750 Paso 13 990 1986-90 54/73 4000 1400<br />

750 GT 6495 1971-74 44/60 16 000 7000<br />

750 S 8000 1972-74 47/64 19 200 8800<br />

750 SS (Rundmotor) 9850 1973-74 54/73 45 000 20 000<br />

750 SS (eckig) 11 580 1975-77 50/68 30 000 <strong>12</strong> 500<br />

851 S 29 990 1988-89 75/102 16 000 8200<br />

860 GT/GTS 7900 1974-78 48/65 7200 2500<br />

900 SS <strong>12</strong> 028 1975-82 53/72 26 000 <strong>12</strong> 000<br />

Darmah 900 SD 10 433 1977-83 50/68 8500 4200<br />

Darmah 900 SS 10 410 1978-80 50/68 8800 4300<br />

900 SS Hailwood Repl. 13 200 1980-84 68/80 11 500 5600<br />

900 S2 <strong>12</strong> 361 1983-84 48/65 8500 4200<br />

906 Paso 15 990 1989-90 57/78 3400 1000<br />

1000 Hailwoood Repl. 15 990 1985-86 56/76 11 100 5400<br />

1000 S2 15 990 1985-86 56/76 10 500 5200<br />

ENFIELD INDIA<br />

Bullet 350 4990* 1955 13/17 4100 1500<br />

GILERA<br />

500 Saturno 11 500 1988-91 28/38 7200 2100<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

HARLEY-DAVIDSON<br />

XL 883 Sportster <strong>12</strong> 190 1986-95 37/50 5700 2100<br />

XL 900 Sportster 9135 1957-72 30/40 10 500 4800<br />

XL 1000 Sportster 15 620 1973-86 37/50 8500 3900<br />

XLCR 1000 11 980 1977-78 44/60 15 700 8200<br />

XR 1000 18 060 1983-84 49/67 16 700 8800<br />

XL 1100 Sportster 16 670 1986-87 37/50 7500 3900<br />

FLH <strong>12</strong>00 Electra Glide 13 950 1970-80 46/63 <strong>12</strong> 800 7100<br />

FX <strong>12</strong>00 Super Glide 14 198 1971 43/58 <strong>12</strong> 300 6900<br />

FX <strong>12</strong>00 Super Glide <strong>12</strong> 460 1972-80 43/58 <strong>12</strong> 300 6900<br />

XL <strong>12</strong>00 Sportster 15 640 1988-94 47/64 6600 2500<br />

FXS 1340 Low Rider 24 580 1983-93 33/45 <strong>12</strong> 300 6800<br />

FXST 1340 Softail 24 770 1984-92 33/45 11 000 5000<br />

FXE/R 1340 Super Glide 21 180 1982-94 33/45 11 000 4900<br />

FXWG 1340 Wide Glide 24 670 1980-86 47/64 11 300 5300<br />

FLH 1340 Electra Glide 23 935 1980-84 49/67 13 300 7300<br />

FLHT 1340 E. Glide 28 270 1984-98 44/60 13 300 7300<br />

HERCULES<br />

K <strong>12</strong>5 Military 7150* 1971-90 9/<strong>12</strong> 2000 800<br />

HONDA<br />

CB <strong>12</strong>5 2098 1970-76 10/13 2200 600<br />

CB <strong>12</strong>5 J/S 2698 1975-79 10/13 1900 400<br />

CB <strong>12</strong>5 T 3352 1978-86 13/17 1600 300<br />

XL <strong>12</strong>5 2658 1976-79 10/13 1800 400<br />

CM 185 T 3276 1978-80 13/17 900 200<br />

XL 185 S 3708 1979-82 <strong>12</strong>/16 1800 500<br />

CM 200 T 3808 1980-83 13/17 900 200<br />

MTX 200 R 5108 1983-88 20/27 1400 300<br />

XL 200 R 4527 1983-84 13/17 1600 400<br />

CB 250 3048 1968-73 22/30 3100 1100<br />

CB 250 N 4840 1978-84 13/17 1400 400<br />

CB 250 RS 3593 1980-85 19/26 1600 500<br />

CB 250 T 3878 1977-78 20/27 1500 400<br />

CJ 250 T 3688 1976-79 13/17 2000 600<br />

CL 250 3017 1968-72 22/30 3900 1100<br />

CL 250 S 4328 1982-84 13/17 2500 800<br />

CM 250 C 4088 1982-85 13/17 <strong>12</strong>00 400<br />

NX 250 7080 1988-94 19/26 1700 500<br />

XL 250 3818 1974-78 15/20 2200 700<br />

XL 250 S 5428 1978-82 13/17 1800 600<br />

XL 250 R 5408 1982-87 18/24 1500 500<br />

CB 350 3548 1968-74 26/36 3600 <strong>12</strong>00<br />

CB 350 F 4298 1972-74 25/34 3500 <strong>12</strong>00<br />

XL 350 R 6090 1985-88 20/27 1700 500<br />

CJ 360 T 3958 1976-79 25/34 2200 600<br />

CB 400 F 4878 1974-77 27/37 3000 1000<br />

CB 400 N 5148 1978-83 32/43 1600 400<br />

CB 400 T/A 4218 1974-79 20/27 1900 500<br />

CM 400 T 5148 1980-84 32/43 1400 300<br />

NS 400 R 10 <strong>12</strong>8 1984-86 53/72 5600 2200<br />

CB 450 4248 1965-74 33/45 4600 1500<br />

CB 450 N 5188 1984-86 32/43 1300 300<br />

CB 450 S 6810 1986-90 32/43 1300 300<br />

CL 450 4248 1968-72 32/43 5400 1800<br />

CB 500 F 6328 1972-77 35/48 3600 <strong>12</strong>00<br />

CB 500 T 5018 1975-77 31/42 3000 1000<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 57


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

CX 500 6753 1978-83 37/50 2300 600<br />

CX 500 E 7457 1982-85 37/50 2000 500<br />

CX 500 C 6753 1980-83 37/50 2300 600<br />

CX 500 Turbo 13 203 1981-85 60/82 4700 1600<br />

FT 500 4699 1982-84 20/27 1800 400<br />

GL 500 7873 1982-85 37/50 2800 700<br />

VF 500 F/F2 9933 1984-87 51/70 1600 400<br />

VT 500 E 7900 1983-88 37/50 1900 500<br />

VT 500 C 7793 1983-88 37/50 1900 500<br />

XBR 500/S 6650 1985-90 32/44 1800 500<br />

XL 500 S 5370 1979-82 20/27 2200 600<br />

XL 500 R 5398 1982-85 20/27 2000 500<br />

CB 550 F/K 5948 1975-78 37/50 3600 <strong>12</strong>00<br />

CBX 550 F/F2 7508 1982-85 44/60 1800 500<br />

CBR 600 F <strong>12</strong> 150 1987-98 68/93 2100 700<br />

XL 600 LM/RM 8670 1985-88 32/44 2500 800<br />

XL 600 V Transalp 10 350 1987-99 37/50 4700 1800<br />

XR 600 8700 1987-97 32/44 2200 700<br />

XR 600 R 7650 1983-88 32/44 1500 400<br />

VT 600 C Shadow 9930 1988 30/41 3600 1300<br />

CB 650 6972 1979-83 46/63 2100 600<br />

CB 650 C/SC 7163 1980-83 46/63 2100 600<br />

CBX 650 E 8575 1983-87 55/75 2200 600<br />

CX 650 C 7743 1984-85 48/65 2600 600<br />

CX 650 E 8238 1982-85 48/65 2400 600<br />

CX 650 Turbo 13 838 1982-85 74/100 5800 2000<br />

GL 650 8814 1983-85 48/65 3400 800<br />

NTV 650 10 145 1988-98 44/60 1900 500<br />

NX 650 Dominator 9395 1988 33/45 2200 800<br />

XRV 650 Africa Twin <strong>12</strong> 880 1988-90 37/50 3900 1100<br />

CB 750 7368 1969-78 46/63 11 800 5600<br />

CB 750 C 8613 1980-83 57/77 2500 800<br />

CB 750 F1 6908 1975-78 49/67 6800 1900<br />

CB 750 K 8613 1978-84 57/77 3200 800<br />

CB 750 F/F2 8772 1980-84 58/78 3500 1100<br />

CBX 750 F 10 138 1984-86 67/91 2600 700<br />

VF 750 S 9791 1982-84 60/82 2200 600<br />

VF 750 C 9173 1982-84 60/82 2600 700<br />

VF 750 F 10 508 1983-85 66/90 2400 600<br />

VFR 750 F 14 550 1985-89 74/100 3000 800<br />

VFR 750 F 15 570 1989-97 74/100 3000 800<br />

VFR 750 R RC 30 28 795 1988-93 74/100 20 000 <strong>12</strong> 300<br />

VT 750 C 10 225 1987 48/63 3600 1100<br />

XLV 750 R 10 048 1983-86 45/61 3500 1100<br />

CB 900 F Bol d’Or 10 422 1978-84 70/95 4200 1400<br />

CB 900 F2 11 573 1981-84 70/95 4000 <strong>12</strong>00<br />

CBR 1000 F 16 495 1987-02 74/100 3100 1000<br />

CBX 11 262 1978-81 74/100 8400 3500<br />

CBX Pro Link 14 203 1981-83 74/100 7500 3300<br />

GL 1000 Gold Wing 9244 1975-80 57/78 6000 3300<br />

VF 1000 F 13 658 1984-87 74/100 3800 800<br />

VF 1000 R 19 263 1984-86 74/100 5500 2100<br />

CB 1100 F 11 643 1982-85 74/100 5200 1800<br />

CB 1100 R 16 703 1980-85 74/100 7300 2500<br />

GL 1100 Gold Wing 11 327 1980-83 61/83 5400 2900<br />

VF 1100 C 13 213 1984-86 74/100 4800 <strong>12</strong>00<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: Februar <strong>2016</strong><br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

VT 1100 C 14 480 1988-95 74/100 4200 1600<br />

GL <strong>12</strong>00 18 978 1984-87 69/94 6900 3100<br />

GL 1500/6 24 830 1988-99 74/100 9600 4700<br />

JAWA<br />

250 Typ 592 1480 1969-74 10/13 3300 800<br />

250 California 2190 1969-74 <strong>12</strong>/16 3000 1000<br />

350 Typ 634 3300 1973-84 17/23 2200 500<br />

350 California 2790 1969-74 17/23 3300 1100<br />

KAWASAKI<br />

KH <strong>12</strong>5 2798 1977-81 7/10 1100 400<br />

KMX <strong>12</strong>5 4690 1986-88 13/17 1600 400<br />

KMX 200 5490 1988-90 13/17 1500 400<br />

Z 200 2900 1977-79 13/17 1500 400<br />

250 S1 Mach I/KH 3852 1971-79 19/26 3500 1300<br />

EL 250 6070 1988-94 20/27 1500 300<br />

GPZ 250 4740 1983-84 13/17 <strong>12</strong>00 200<br />

KL 250 3530 1977-84 13/17 <strong>12</strong>00 300<br />

KLR 250 6060 1984-92 13/17 1500 500<br />

Z 250/A 4480 1978-83 20/27 2200 700<br />

Z 250 C 3870 1980-84 13/17 <strong>12</strong>00 200<br />

Z 250 Ltd 3980 1980-83 13/17 1600 400<br />

GPZ 305 6060 1983-90 25/34 1000 200<br />

350 S2 Mach II 3890 1971-73 33/45 4300 1500<br />

KH 400 4500 1976-78 30/40 3500 1300<br />

GPZ 400 6690 1983-86 37/50 1500 300<br />

Z 400 4020 1974-79 20/27 2500 700<br />

Z 400 F/J 5680 1980-83 20/27 <strong>12</strong>00 200<br />

Z 440 5110 1980-84 20/27 2300 700<br />

Z 440 Ltd. 5240 1980-86 20/27 2200 700<br />

Ltd 450 7390 1985-88 37/50 1900 600<br />

500 H1 Mach III 5200 1969-75 44/60 5900 2900<br />

GPZ 500 S 8290 1987-93 44/60 1700 600<br />

GPZ 550 7940 1981-90 48/65 1900 600<br />

Z 500 6218 1979-80 37/50 2300 800<br />

Z 550/F/GT 6790 1981-86 37/50 1800 500<br />

Z 550 Ltd. 6880 1980-84 37/50 2500 700<br />

GPX 600 10 590 1988-90 63/85 3400 <strong>12</strong>00<br />

GPZ 600 R 10 590 1985-89 60/82 3400 <strong>12</strong>00<br />

KLR 600 7440 1984-90 31/42 1700 600<br />

ZL 600 9990 1986-89 54/74 2500 700<br />

KLR 650/Tengai 8990 1987-92 30/41 2500 700<br />

Z 650/F 7000 1976-83 50/67 2300 800<br />

Z 650 SR 7348 1979-82 48/65 2400 900<br />

750 H2 Mach IV 5300 1972-75 52/71 10 000 3000<br />

GPX 750 R <strong>12</strong> 640 1987-90 74/100 2600 800<br />

GPZ 750 9990 1981-88 64/87 2200 600<br />

GPZ 750 R 10 690 1985-86 68/92 2900 700<br />

VN 750 10 690 1986-90 48/65 3300 1000<br />

Z 750 6500 1976-79 38/51 5000 1800<br />

Z 750 E/L/Sport 8440 1980-88 59/80 4500 1600<br />

Z 750 GT 9190 1982-89 57/78 2400 600<br />

Z 750 Ltd. 8300 1980-84 57/78 2600 600<br />

Z 750 Turbo 9990 1983-88 74/100 5000 1800<br />

ZXR 750 15 790 1989-95 74/100 2600 800<br />

900 Z1 8500 1972-75 60/82 8500 2400<br />

GPZ 900 R 13 900 1984-93 74/100 3300 900<br />

GPZ 1000 RX 14 490 1986-88 74/100 3100 700<br />

58 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

1000 GTR 16 200 1986-94 74/100 2900 700<br />

Z 1000 9100 1977-79 63/85 7200 2400<br />

Z 1 R 9800 1978-80 66/90 4700 1800<br />

Z 1000 Mk.2 9808 1979-80 69/94 5800 1900<br />

Z 1000 ST 10 218 1979-81 71/97 3900 1400<br />

Z 1000 J 10 200 1981-84 72/98 4800 1500<br />

Z 1000 R k. a.* 1983 74/100 6100 1800<br />

Z 1000 Ltd. 10 200 1981-83 70/95 2900 900<br />

ZL 1000 13 690 1987-89 74/100 3100 900<br />

ZX 10 15 390 1988-90 74/100 2900 800<br />

GPZ 1100 10 480 1981-88 74/100 3200 800<br />

Z 1100 ST 10 780 1981-84 71/97 2700 900<br />

Z 1300 16 090 1979-89 74/100 7700 3200<br />

VN 15 SE 14 690 1988-95 47/64 4900 2000<br />

LAVERDA<br />

500 6860 1976-80 33/45 7000 2900<br />

500 SFC 7680 1982-84 33/45 3500 1300<br />

750 GT 6600 1970-73 38/52 6800 3900<br />

750 SF 6800 1971-73 45/61 9800 4000<br />

750 SF 3 7100 1975-78 37/50 8300 4900<br />

750 SFC 10 500 1971-78 55/75 33 000 14 000<br />

1000/3C 9600 1973-75 57/78 7500 2900<br />

1000 3CL 9995 1976-80 57/78 7000 2700<br />

1000 Jota <strong>12</strong> 500 1980-86 63/86 7900 3000<br />

1000 RGS <strong>12</strong> 688 1982-86 63/86 9700 3700<br />

1000 SFC 16 970 1985 70/95 9500 3500<br />

<strong>12</strong>00 TS 11 748 1978-82 63/86 7000 3600<br />

MOTO GUZZI<br />

V 35/II/III 7995 1978-88 20/27 3500 1300<br />

Falcone 500 4580 1971-76 24/32 6300 3000<br />

V 50/II/III 6615 1978-83 36/49 3600 1500<br />

V 50 Monza 6995 1981-84 36/49 3700 1500<br />

V 65/II 7888 1981-87 37/50 3600 1600<br />

V7 Special 750 5890 1969-71 37/50 5900 2900<br />

V7 Sport 750 7995 1972-74 53/72 9500 3500<br />

750 S3 9600 1975-76 53/72 7500 4300<br />

850 LeMans 10 560 1976-78 52/70 9000 4000<br />

850 LeMans II 11 350 1979-80 54/74 7000 3000<br />

850 LeMans III <strong>12</strong> 220 1981-84 56/76 5800 2700<br />

850 T 7160 1974-75 42/57 6000 2500<br />

850 T3 9200 1975-80 43/59 5000 2000<br />

850 T3 California 10 950 1975-80 43/59 5800 2400<br />

850 T4 10 550 1980-83 43/59 4200 1600<br />

850 T5 10 550 1983-88 49/67 4400 1700<br />

V7 GT 850 6995 1972-74 47/64 9800 4900<br />

V7 California 850 7795 1972-74 47/64 10 400 5200<br />

V 1000 Convert 9695 1975-84 45/61 5000 1800<br />

1000 California II 13 490 1981-87 49/67 6500 2500<br />

1000 California III 14 880 1987-92 49/67 4500 1600<br />

1000 SP 11 850 1978-84 45/61 5800 2400<br />

1000 SP II <strong>12</strong> 650 1984-87 49/67 5000 2500<br />

1000 SP III 16 800 1988-92 52/71 4800 2200<br />

1000 G5 10 400 1978-85 45/61 5000 1900<br />

1000 GT <strong>12</strong> 390 1987-93 49/67 6400 3200<br />

1000 LeMans IV 13 350 1985-87 60/81 7100 3600<br />

1000 LeMans V 14 650 1988-92 60/81 7400 3800<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

MOTO MORINI<br />

<strong>12</strong>5/T 4950 1976-86 10/13 2300 1000<br />

250 T 3960 1977-80 13/17 2600 1100<br />

250 J 4995 1980-85 17/23 2800 <strong>12</strong>00<br />

3.5 4800 1973-82 26/35 5500 2600<br />

3 1/2 K2 6699 1983-86 20/27 2600 <strong>12</strong>00<br />

Dart 350/400 8849 1988-90 20/27 2800 1100<br />

500 T/S 7040 1978-81 30/41 5500 2200<br />

500 Sei 7985 1982-85 30/41 7000 3000<br />

MV AGUSTA<br />

<strong>12</strong>5 Sport 3135 1975-77 9/<strong>12</strong> 4500 2000<br />

350/Sport 5252 1970-79 20/27 6500 2500<br />

750 GT 14 250 1970-75 56/76 43 500 28 600<br />

750 S 14 250 1970-75 56/76 47 000 30 200<br />

750 SS 16 500 1975-77 56/76 46 300 29 800<br />

800 S America 15 384 1977-80 60/82 35 300 19 200<br />

900 S Daytona 27 940 1977-78 78/105 38 100 23 500<br />

Corona 1000 25 600 1979-81 78/105 75 000 50 000<br />

GP 1100 32 400 1979-82 88/119 70 000 K. N.<br />

MZ<br />

ETZ <strong>12</strong>5 1680 1985-91 7/10 1000 300<br />

TS <strong>12</strong>5 1799 1973-85 7/10 1700 400<br />

ETS 150 1598 1969-73 9/<strong>12</strong> 2300 700<br />

ETZ 150 k. a.** 1985-91 9/<strong>12</strong> <strong>12</strong>00 300<br />

ES 250/2 3015 1967-73 14/19 2300 900<br />

ETS 250 2390 1969-74 14/19 2500 1000<br />

TS 250 2490 1973-76 14/19 1800 600<br />

TS 250/1 2490 1976-81 13/17 1700 500<br />

ETZ 250 1980 1981-89 13/17 1500 500<br />

NORTON<br />

Commando 750 5900 1967-74 44/60 8400 3900<br />

Commando 850 6800 1973-77 37/51 8000 3600<br />

SUZUKI<br />

GP <strong>12</strong>5 3031 1978-81 7/10 1300 400<br />

GT <strong>12</strong>5 20 870 1974-78 10/13 1900 700<br />

RV <strong>12</strong>5 3522 1977-81 6/8 1600 500<br />

GT 185 3290 1976-78 11/15 1500 200<br />

GT 200/X5 3731 1979-81 13/17 1400 200<br />

DR 250 4739 1982-89 13/17 1400 200<br />

GN 250 4570 1982-99 13/17 1100 200<br />

GT 250/X7 4461 1973-81 20/27 1900 500<br />

GSX 250 E 4579 1980-83 13/17 1500 300<br />

RG 250 7699 1984-88 33/45 3500 900<br />

RGV 250 9590 1988-93 43/58 4200 1100<br />

TS 250 4461 1972-81 13/17 1600 600<br />

TS 250 X 5770 1985-89 20/27 1500 500<br />

SP 370 4590 1978-80 20/27 2000 700<br />

GT 380 4690 1972-80 20/27 3200 <strong>12</strong>00<br />

DR 400 S 51<strong>12</strong> 1980-82 20/27 <strong>12</strong>00 200<br />

GN 400 4494 1980-83 20/27 1100 200<br />

GS 400 3999 1976-83 20/27 2000 700<br />

GSX 400 5249 1980-88 20/27 <strong>12</strong>00 300<br />

GSX 400 F Katana 4995 1981-84 30/41 1500 300<br />

GS 450 5319 1980-89 20/27 1400 300<br />

DR 500 S 4499 1982-84 20/27 2000 800<br />

GS 500 E 6211 1979-83 20/27 2500 900<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 59


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

GS 500 E 6850 1988 34/46 2000 800<br />

GT 500 4870 1976-77 28/38 3400 1300<br />

RG 500 <strong>12</strong> 184 1984-89 70/95 11 500 3200<br />

GS 550 E 7011 1977-84 36/49 2200 800<br />

GS 550 EM Katana 5499 1980-83 37/50 1900 500<br />

GSX 550 6999 1982-88 37/50 1900 500<br />

GT 550 5420 1972-77 35/48 3200 1100<br />

DR 600 S/R 7250 1984-90 33/45 2700 900<br />

GSX 600 F 10 630 1987-98 63/86 2600 900<br />

GS 650 G Katana 6250 1981-84 54/73 2200 500<br />

LS 650 Savage 7590 1986 20/27 2400 700<br />

DR 750 S Big/800 Big 9690 1987-90 37/50 2900 1100<br />

VS 750 11 250 1986-91 37/50 2700 900<br />

GS 750 7190 1976-80 46/63 2600 900<br />

GSX 750 E 8249 1980-82 59/80 2800 900<br />

GSX 750 ES 8999 1983-88 66/90 2700 900<br />

GSX 750 F <strong>12</strong> 740 1989-99 74/100 2400 800<br />

GSX 750 S Katana 7950 1980-84 60/82 3900 1700<br />

GSX-R 750 14 550 1984-92 74/100 3400 1100<br />

GSX-R 750 R 23 990 1986-92 74/100 9400 4400<br />

GT 750 6900 1972-76 51/70 6800 2400<br />

GS 850 9633 1978-81 58/79 2800 800<br />

GS 1000/S 10 573 1978-82 66/90 3300 <strong>12</strong>00<br />

GS 1100 10 299 1986-88 69/94 3500 1100<br />

GSX 1100 S Katana 9849 1980-84 74/100 5000 2000<br />

GSX 1100 E 9045 1980-84 74/100 4500 1700<br />

GSX 1100 F 15 310 1988-97 74/100 2500 600<br />

GSX 1100 EF <strong>12</strong> 999 1984-87 74/100 3800 1500<br />

GSX-R 1100 16 590 1986-89 74/100 5500 2100<br />

VS 1400 15 030 1987-03 49/67 6000 3000<br />

RE-5 Wankel 8700 1974-77 46/63 8500 3500<br />

TRIUMPH<br />

Daytona 500 5090 1970-73 30/40 7600 3100<br />

Trident 750 7950 1968-75 44/60 8300 3700<br />

Tiger 750 6700 1972-80 33/45 8600 3900<br />

Bonneville 750 6800 1973-80 36/48 7800 3400<br />

YAMAHA<br />

DT <strong>12</strong>5 E 3<strong>12</strong>0 1973-81 7/10 1600 600<br />

RD <strong>12</strong>5 2585 1974-76 13/17 <strong>12</strong>00 400<br />

RD <strong>12</strong>5 LC 3420 1982-86 13/17 1100 300<br />

DT 175 MX 3483 1977-80 11/15 1400 400<br />

RD 200 3523 1975-80 13/17 1400 400<br />

DS 7 3245 1971-73 22/30 2100 600<br />

DT 3 250 3149 1972-77 14/18 1900 400<br />

DT 250 MX 4283 1977-80 <strong>12</strong>/16 2000 700<br />

RD 250 4504 1973-80 28/38 2900 <strong>12</strong>00<br />

SR 250 4107 1980-83 13/17 <strong>12</strong>00 300<br />

RD 250 LC 4857 1980-83 28/38 2200 800<br />

TDR 250 8180 1988-90 37/50 2400 700<br />

TZR 250 9180 1987-91 37/50 3300 <strong>12</strong>00<br />

XS 250 4193 1978-80 13/17 1500 400<br />

XT 250 4880 1980-90 13/17 1300 200<br />

RD 350 4067 1973-76 24/32 3300 <strong>12</strong>00<br />

RD 350 LC 5388 1980-83 34/46 3100 800<br />

RD 350 LC YPVS 7180 1983-90 37/50 3800 1500<br />

XT 350 6910 1985-95 20/27 2000 700<br />

XS 360 3952 1976-78 20/27 1500 500<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: Februar <strong>2016</strong><br />

DT 400 MX 4619 1975-81 15/21 3500 1000<br />

RD 400 4640 1976-80 32/43 2400 800<br />

XS 400 4868 1978-82 20/27 1600 500<br />

XS 400 DOHC 5480 1982-87 33/45 1600 500<br />

XS 400 SE 4968 1980-83 20/27 2000 700<br />

RD 500 <strong>12</strong> 070 1984-89 65/88 9500 3400<br />

SR 500 6160 1978-99 20/27 3000 800<br />

XS 500 5298 1976-80 36/49 2500 700<br />

XT 500 6610 1976-90 20/27 4400 1600<br />

XV 500 SE 7225 1981-87 34/49 1500 300<br />

XV 535 7750 1988-03 36/46 2500 800<br />

XJ 550 6130 1981-85 37/50 1600 500<br />

XT 550 5480 1982-84 28/38 4000 1400<br />

XZ 550 5680 1982-84 37/50 1400 200<br />

FZR 600 <strong>12</strong> 750 1988-94 67/91 2300 700<br />

SRX 600 6390 1986-90 33/45 2900 900<br />

XJ 600 8900 1984-91 53/73 3200 1100<br />

XT 600 8025 1984-90 33/45 2300 700<br />

XT 600 Z Ténéré 8985 1983-89 34/46 2900 900<br />

XJ 650 7780 1980-87 52/71 2300 700<br />

XJ 650 Turbo <strong>12</strong> 288 1982-84 66/90 4200 1900<br />

XS 650 6505 1975-83 37/50 3600 <strong>12</strong>00<br />

XS 650 SE 6915 1979-83 36/48 3000 900<br />

FZ 750 Genesis 14 415 1985-94 74/100 2400 500<br />

FZX 750 Fazer 11 325 1987-89 69/94 2600 800<br />

FZR 750 R OW-01 37 100 1987-90 74/100 13 700 9200<br />

TX 750 5995 1972-74 46/63 4000 <strong>12</strong>00<br />

XS 750 7318 1976-80 54/74 3500 1100<br />

XS 750 SE 8695 1980-83 37/50 2800 1000<br />

XTZ 750 Super Ténéré 11 980 1987-96 51/69 3100 1100<br />

XJ 750 9878 1984-86 64/87 2500 700<br />

XJ 750 Seca 8075 1982-84 60/81 1700 700<br />

XV 750 SE 7225 1981-87 36/49 2500 800<br />

XS 850 7915 1980-82 58/79 3500 1100<br />

XJ 900 10 488 1983-84 71/97 3200 1100<br />

XJ 900 F/N <strong>12</strong> 590 1984-94 72/98 3200 1100<br />

TR 1 8878 1980-83 52/71 3400 <strong>12</strong>00<br />

FZR 1000 Genesis 18 300 1987-96 74/100 2500 800<br />

XV 1000 SE 10 355 1982-85 50/68 3500 1000<br />

XV 1000/1100 Virago <strong>12</strong> 870 1986-89 46/62 3200 900<br />

XS 1100 10 498 1978-83 70/95 5200 1800<br />

XS 1.1 Sport 11 178 1981-83 70/95 4300 1400<br />

FJ 1100 13 488 1984-86 74/100 3400 800<br />

FJ <strong>12</strong>00 15 850 1986-97 74/100 2900 1100<br />

V-Max k. a.** 1984-02 107/145 5500 2000<br />

XVZ <strong>12</strong> T 19 500 1984-89 71/97 5800 2500<br />

XVZ 13 T 22 350 1989-92 72/98 6200 2600<br />

ZÜNDAPP<br />

KS <strong>12</strong>5 Sport 3458 1970-77 13/17 2700 1000<br />

KS 175 Watercooled 4475 1977-81 13/17 3000 1100<br />

VORSCHAU<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

finden sie den Preisspiegel<br />

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Postalisch: <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Christina Dohman, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />

als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />

Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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x<br />

Unterschrift


LESERBRIEFE<br />

Foto: Jacek Bilski<br />

Foto: mps-Fotostudio<br />

Foto: Ola Oesterling<br />

Die Fotos der patinierten Kawasaki H1R lassen Conradin Gaukler schwelgen<br />

Weckt Jugenderinnerungen: Yamaha AS 3<br />

1976: Sieg für Ago, Sturz von Braun<br />

Danke dem Spender für die X7-Prospekte!<br />

Foto: Francois Beau<br />

Patina mit Power<br />

Die Scheunenfund-Kawasaki H1R kam<br />

gut an. Einen Leser machte der Bericht<br />

auch nachdenklich.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 11/<strong>2016</strong><br />

Zu Ihrer Fotoreportage „Ein Traum wird<br />

wahr – Scheunenfund Kawasaki H1R“ in<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 11/<strong>2016</strong> möchte ich<br />

wegen meinem Gefallen des Artikels in<br />

Form eines Leserbriefes etwas beitragen:<br />

vielen Dank für diese herrlichen Bilder<br />

der unres taurierten Kawasaki H1R. Sind<br />

es nicht genau Ansichten solcher patinierter<br />

Schätzchen, die uns sofort den süßen<br />

metallischen Klang unserer schaffigen<br />

Werkzeuge ans Ohr gaukeln? Beginnen<br />

nicht augenblicklich unsere Nasenflügel<br />

zu zittern, weil sie den betörenden Duft<br />

von Kriechöl, Poliermitteln und Metallstäuben<br />

wahrzunehmen glauben? Fangen<br />

unsere Knie in der Vorstellung des Durchzuführenden<br />

nicht momentan an, Phantomschmerzen<br />

auszusenden? Laufen unsere<br />

Köpfe nicht in diesem Augenblick<br />

heiß bei der Problemlösungsfindung, womit<br />

man die Herzallerwerteste längere<br />

Zeit ablenken könnte? („Wie viel werden<br />

zirka ein Dutzend Schmachtschinken aus<br />

dem Antiquariat kosten?“) Solche Motive<br />

sind wie ein gutes Buch, dessen Umschlag<br />

uns einlädt: „Bitte klapp‘ mich auf, ich habe<br />

dir zahllose erbauliche Stunden zu bieten!“<br />

Und selbst ein grausamer Winter<br />

verliert jeden Schrecken. Ein Hochgenuss,<br />

ihre Fotoreportage, vielen Dank dafür.<br />

Conradin Gaukler, Stuttgart<br />

Liebe Redaktion, in Heft 11/<strong>2016</strong> berichten<br />

Sie im Artikel „Ein Traum wird wahr“<br />

über den tragischen Unfall von Christian<br />

Ravel durch starkes Pendeln der Maschine<br />

bei hoher Geschwindigkeit und<br />

schreiben über „schwarze Kunst“ bei der<br />

Entwicklung von Fahrwerken. Vielleicht<br />

kann ich hier etwas zum Verständnis beitragen.<br />

Anfang der 70er-Jahre war ich bei<br />

der Firma Glasflügel Segelflugzeugbau<br />

unter anderem zuständig für die Flugerprobung<br />

der Neuentwicklungen. Zu dieser<br />

Zeit fuhr ich eine MZ ETS 250, bei der<br />

ab einer Geschwindigkeit von etwa 80<br />

km/h nach Anregung ein starkes Lenkerflattern<br />

auftrat, was nur durch sofortiges<br />

Abbremsen des Motorrads beendet werden<br />

konnte. Bei unseren Flugzeugen hatten<br />

wir ein ganz ähnliches Phänomen,<br />

nämlich Ruderflattern bei hohen Geschwindigkeiten.<br />

In beiden Fällen handelt<br />

es sich physikalisch um eine angefachte<br />

Masse-Feder-Schwingung mit geringer<br />

Dämpfung und Ausschlägen bis zum Anschlag.<br />

Bei den Flugzeugen konnte durch<br />

Reduzierung der Rudermassen und durch<br />

Anbringen von Gegengewichten vor der<br />

Drehachse immer Abhilfe geschaffen<br />

werden. Eine Reduzierung der sich drehenden<br />

Masse war aber auch beim Motorrad<br />

möglich. Ich habe das Vorderradschutzblech<br />

mit Glasgewebe abgeformt<br />

und es dann durch das deutlich leichtere<br />

GFK-Teil ersetzt. Daraufhin konnte ein<br />

Lenkerflattern durch Anstoßen bis zur<br />

Höchstgeschwindigkeit nicht mehr angeregt<br />

werden. Ich bin überzeugt, dass das<br />

Schwingungsproblem bei vielen älteren<br />

Motor rädern zwar vorhanden ist, ihre Besitzer<br />

aber nichts davon wissen. Ich habe<br />

selbst ein solches Lenkerflattern schon<br />

Jahre vor meiner MZ mit einer Triumph<br />

BDG 250 H erlebt und wäre dabei um<br />

Haaresbreite an einem Baum gelandet.<br />

Die Schwingung trat urplötzlich in einer<br />

Kurve auf und wurde wahrscheinlich<br />

durch den unebenen Straßenbelag ausgelöst.<br />

Da ich total überrascht war und so<br />

etwas noch nie erlebt hatte, habe ich auch<br />

keine Gegenmaßnahme eingeleitet und<br />

konnte froh sein, dass nichts Schlimmes<br />

passiert ist. Die einzig sinnvolle Gegenmaßnahme<br />

beim Auftreten der Schwingung<br />

ist die sofortige Reduzierung der Geschwindigkeit.<br />

Wenn man ausprobieren<br />

möchte, ob ein Motorrad zu Lenkerflattern<br />

neigt, sollte man mit geringer Geschwindigkeit<br />

beginnen und diese in kleinen<br />

Schritten von nicht mehr als fünf<br />

km/h steigern. Das An regen geschieht dabei<br />

jeweils durch Stoßen gegen das Lenkerende.<br />

Wer ein älteres Motorrad fährt,<br />

sollte auf das Phänomen gefasst sein und<br />

bei seinem Auftreten sofort das Tempo<br />

reduzieren. Mit freundlichen Grüßen<br />

Johannes Renner, Speicher<br />

62 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Mehr Giftzwerge!<br />

Nürburgring 1976<br />

KONTAKT<br />

Die kleine <strong>12</strong>5er-Zweitakt-Yamaha<br />

weckt Erinnerungen an die Jugend.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 10/<strong>2016</strong><br />

Liebes Redaktionsteam, vielen Dank für<br />

Ihre Vorstellung der AS 3 mit den vielen<br />

detailreichen Fotos. Ich hatte vor 40 Jahren<br />

das Glück, einmal kurz das Nachfolgemodell<br />

RD <strong>12</strong>5 zu fahren und war damals<br />

von der Spritzigkeit und Leichtigkeit<br />

beeindruckt. Leider waren Achtellitermaschinen<br />

in Deutschland nicht sehr verbreitet<br />

und entsprechend selten erscheinen<br />

heute Berichte darüber in den diversen<br />

Magazinen. Um Agos letzten Sieg mit<br />

der 500er-MV Agusta zu sehen, bin ich<br />

damals mit einer Honda CB <strong>12</strong>5 K5 zum<br />

Nürburgring gefahren. Obwohl ich inzwischen<br />

über 40 andere Motorräder gefahren<br />

habe, träume ich manchmal heute<br />

noch von der kleinen Honda, weil sie<br />

mein erstes richtiges Motorrad war und<br />

ich damit gefühlt die Welt erobert habe<br />

(einschließlich meiner einzigen Runde<br />

auf dem Nürburgring). Insbesondere gefiel<br />

mir der schöne Gleichläufer-Klang,<br />

der sich deutlich von dem damals allgegenwärtigen<br />

Zweitakt-Hornissengesumme<br />

abhob. Ich fühlte mich damals wie<br />

Ago auf der Flucht vor der Zweitaktübermacht.<br />

Es würde mich freuen, wenn Sie<br />

auch über dieses schöne Modell einen<br />

Bericht bringen könnten. Ab und zu sind<br />

solche <strong>12</strong>5er noch zu sehen, es müsste<br />

also möglich sein, einen Besitzer zu finden,<br />

der ein Exemplar vor die Kamera<br />

lässt. Mit freundlichem Gruß<br />

Georg Rittel, Salzhausen<br />

Ich freue mich über die schönen Bilder<br />

der Yamaha AS 3. Aber, dass Sie nur für<br />

Bilder eine Maschine aus Frankreich ausleihen<br />

mussten und anscheinend mangels<br />

Erlaubnis nicht einmal von Fahreindrücken<br />

aus heutiger Sicht (eventuell<br />

mit Vergleich zum Nürburgringtest von<br />

Klacks von 1972) berichten konnten, fand<br />

ich sehr schade. Die – auch für Big Bike-<br />

Fahrer hochinteressanten – Fahreindrücke<br />

dieser Zweitakt-Hummel hätten Sie<br />

gern mit meiner AS 3 von 1972 sammeln<br />

können, wenn die wegen des Fahrbetriebs<br />

auch nicht so schön wie das von Ihnen<br />

gezeigte Museumsstück rausgeputzt<br />

ist (könnte ich ja nachholen). Und, für<br />

ältere Oldtimer-Freunde nicht uninteressant:<br />

Der Erstbesitzer meines Giftzwergs<br />

war von 1972 bis 1978 Karl Kling, Sieger<br />

der Carrera Panamericana auf Mercedes<br />

300 SL und langjähriger Rennleiter als<br />

Nachfolger von Neubauer! Mit freundlichen<br />

Grüßen<br />

Berndt Bergk, Leonberg<br />

www.motorrad-classic.de<br />

Bei Agos letztem Sieg auf der 500er-<br />

MV war Dieter Braun schwer gestürzt.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 10/<strong>2016</strong><br />

Hallo <strong>Classic</strong>-Team, am Nürburgring ging<br />

1976 mit dem letzten Agostini-Sieg auf<br />

der 500er-MV Agusta noch eine weitere<br />

Karriere zu Ende. Dieter Braun machte, an<br />

zweiter Stelle liegend, Runde um Runde<br />

Zeit auf Agostini gut, bei einem weiteren<br />

normalen Verlauf wäre der Sieg der MV<br />

nicht so selbstverständlich gewesen. Leider<br />

hatte Braun nach meinen Erinnerungen<br />

in der Fuchsröhre einen fürchterlichen<br />

Sturz, der seine Laufbahn beendete.<br />

Manfred Blatt, Brackenheim<br />

Anmerkung der Redaktion: Leser Blatt<br />

hat recht, Dieter Braun erlitt auf dem Nürburgring<br />

schwere Verletzungen. Allerdings<br />

führte erst der Sturz auf dem Salzburgring<br />

am 1. Mai 1977 zu Brauns Karriereende.<br />

Suzuki GT 250 X7<br />

Ein Suzuki-begeisterter Leser hat seine<br />

Prospektsammlung durchforstet und<br />

dem in X7-Erinnerungen schwelgenden<br />

Autor einige Exemplare vermacht.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 11/<strong>2016</strong><br />

Hallo Herr Eirich, in meinem Fundus habe<br />

ich noch ein paar Kleinigkeiten über die<br />

Bitte geben Sie bei E-Mails und Leserbriefen<br />

Name und Wohnort an.<br />

Fragen und Post an die Redaktion:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>,<br />

Stichwort Leserbriefe, 70162 Stuttgart,<br />

Fax 07 11/1 82-17 81<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Suzuki GT 250 X7 gefunden, für Sie als Erinnerung<br />

an ihre Suzuki, oder vielleicht<br />

als Anregung, doch wieder eine zu fahren.<br />

Langsam werden die X7 bei uns rar, Händler<br />

suchen sie gezielt für den Export. Wohin<br />

sie gehen, habe ich leider noch nicht<br />

in Erfahrung gebracht, aber es läuft ähnlich<br />

ab wie bei der Suzuki GS 400. Mit<br />

Suchanzeigen in vielen Anzeigenblättern<br />

und im Internet, die Aufkäufer sind die<br />

gleichen. Herzliche Grüße an das ganze<br />

Redaktionsteam<br />

Frank Lutz, Sand<br />

Anmerkung der Redaktion: Herzlichen<br />

Dank für dieses vorweihnachtliche Präsent.<br />

Das Schwelgen in den alten Prospekten hilft<br />

über die Zeit hinweg, bis vielleicht doch eine<br />

passende X7 den Weg zu mir findet. Das<br />

wäre mir jedenfalls lieber, als dass nach der<br />

Suzuki GS 400 nun auch noch die X7 zurück<br />

nach Japan gehen . . .<br />

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SZENE I<br />

ERLA-Norton Commando<br />

Was für<br />

Sturköppe<br />

Ihr Erbauer hatte vor 40 Jahren ganz und<br />

gar eigene technische Ansichten, ihr letzter<br />

Besitzer ziemlich spezielle Ideen zur<br />

Nutzung. Und der jetzige ist hinter dieser<br />

radikal umgebauten Norton beharrlich<br />

hergerannt. Westfalen eben, alle drei.<br />

Text und Fotos von Fred Siemer<br />

64 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 65


SZENE I<br />

ERLA-Norton Commando<br />

Erich Lawrenz wusste, was<br />

er mit Isolastic anzufangen<br />

hatte: lahmlegen, quasi<br />

Ganze Generationen sportlicher<br />

Fahrer betrachteten den weit geschwungenen<br />

und breit geführten<br />

Norton-Federbettrahmen als Maß der<br />

Dinge. Und dann musste ausgerechnet<br />

Norton ihn ausmustern. Der Grund? Das<br />

Verlangen nach immer höherer Leistung<br />

zwang die Briten zu immer größeren Hubräumen,<br />

und während sich ihr Gleichläufer-Twin<br />

in der 600er-Dominator noch<br />

recht manierlich benahm, erwies sich die<br />

750er-Atlas als wahrer Schüttler. Deren<br />

Nachfolgerin, die 1967 präsentierte Commando,<br />

sollte ihre Besatzung weniger<br />

nerven, und deshalb heftete man Motor,<br />

Getriebe sowie Schwinge an zwei großen<br />

Platten zusammen und lagerte alles in<br />

üppigen, die Vibrationen aufsaugenden<br />

Gummielementen innerhalb des völlig neu<br />

entwickelten Hauptrahmens. Der bestand<br />

aus einem kräftigen Oberrohr und zwei<br />

wiederum weit geführten Schleifen sowie<br />

sinnigen Verstrebungen. Prima stabil, das<br />

Ganze, allerdings nur, wenn die Gummielemente<br />

richtig ausdistanziert waren und<br />

kein unzulässig hohes Spiel zu ihren Aufnahmen<br />

hatten. Dann nämlich kannte die<br />

Isolastic-Rahmen getaufte Konstruktion<br />

durchaus einige Tücken.<br />

All dies hatte sich natürlich auch hierzulande<br />

und bis ins westfälische Herzfeld<br />

herumgesprochen, und deshalb wusste der<br />

begnadete Tüftler Erich Lawrenz, was er<br />

mit Isolastic anzufangen hatte, als er sich<br />

Mitte der 70er eine nagelneue Commando<br />

850 zulegte. Lahmlegen, quasi, denn der<br />

im Bahnsport als Fahrer sozia lisierte sowie<br />

als Konstrukteur hoch geschätzte Techni-<br />

Form und Funktion: Der hübsche<br />

Schutzblechhalter dient auch als<br />

Gabelstabilisator<br />

66 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


Gut zu sehen ist<br />

vor der Fußraste<br />

die nachträglich von<br />

Erich Lawrenz eingefügte<br />

Aufnahme für<br />

die Schwingenlagerung<br />

Freundschaftsdienst: Den Sitz<br />

machte Polsterer Lüchtenborg<br />

aus Rheda wie neu<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 67


SZENE I<br />

ERLA-Norton Commando<br />

Anders als Norton selbst fand Erich Lawrenz, dass ein flottes Motorrad ruhig<br />

Verkleidung tragen darf. Die einer Ducai 750 SS allemal. Denn anders als Norton<br />

hatte der rennerprobte Westfale auch lange Vollgasetappen vorgesehen<br />

kus verpasste dem Hauptrahmen wieder<br />

ordentliche Aufnahmen, in denen er die<br />

neu angefertigte, vierfach kugelgelagerte<br />

Achse einer von ihm kon struierten Schwinge<br />

einfädeln konnte. Schluss mit der recht<br />

schmalen Lagerung in den Halte platten<br />

am Getriebe. Trotzdem durfte das Triebwerk<br />

weiter in Gummi zappeln, jetzt eben<br />

– wenn man so will – mit der Schwingenachse<br />

als Drehpunkt.<br />

Doch diese dauerhaft stabilisierende<br />

Maßnahme genügte Lawrenz nicht: Auf<br />

dem Weg zum Traummotorrad bekam die<br />

Commando noch die Halbschale einer Ducati<br />

750 SS, standesgemäße Hochschulterfelgen<br />

von Borrani, neue Rad naben, hinten<br />

Scheiben- statt Trommelbremse, abgedrehte<br />

und gelochte Bremsscheiben, eine<br />

aus nahtlosem Rohr selbst gefertigte Auspuffanlage.<br />

Kurz Luft holen, dann weiter<br />

im Programm: Weil er – anders als viele<br />

andere Briten-Fahrer – auch auf der Autobahn<br />

richtig angasen wollte, spendierte<br />

Lawrenz Ventilführungen aus reibungsarmer<br />

Caro-Bronze, verlegte einen eigens<br />

gedrehten Ölkühler und baute für den<br />

insgesamt 4,5 Liter großen Ölvorrat einen<br />

neuen, auch der Batterie Platz bietenden<br />

Tank. Kettenschutz, Fußrasten, Lenkerstummel,<br />

Sitzbank mit integriertem Werkzeugfach<br />

und Kickstarter? Alles Eigenbau.<br />

Und natürlich hat Erich Lawrenz sogar<br />

den verrückten 20-Liter-Tank mit eigener<br />

Hände Arbeit erschaffen. Der Mann<br />

fand offensichtlich, Harro sei mit dem<br />

Elefantenboy auf halber Strecke stehengeblieben,<br />

und verschraubte auf der abgeflachten<br />

Oberseite des Spritfasses eine<br />

Blechplatte nebst – klar doch – selbst entworfenem<br />

Tankrucksack.<br />

Als alles fertig war, hatte Lawrenz genug.<br />

Er verkaufte an Karl-Heinz Rappold,<br />

einen guten Freund aus dem nahen Lipperode<br />

bei Lippstadt, und der wiederum war<br />

so begeistert von seiner Neuerwerbung,<br />

dass er sie gleich unter Lawrenz’ Namen<br />

beim <strong>MOTORRAD</strong>-Wettbewerb „Leser<br />

bauen das tollste Motorrad“ anmeldete.<br />

Nach eingehender Prüfung dieses Vorschlags<br />

rückten Reporterin Ilse Reuter<br />

und Fotograf Uli Schwab nach Lipperode<br />

aus, in Heft 8/1977 stellten sie die ERLA-<br />

Norton vor. Den Sieg im Leserwettbewerb<br />

schnappte zwar ein gewisser Manfred Rau<br />

mit seinem Gitterrohr-umrahmten Laverda-Drilling<br />

weg, aber Karl-Heinz Rappold<br />

blieb trotzdem ERLA-Fan. Hastete mit der<br />

68 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Sogar beim Tankrucksack wollte Erich<br />

Lawrenz keine Wackelei zulassen und<br />

verordnete eine feste Grundplatte<br />

Die selbst gefertigte Schwinge bietet<br />

natürlich auch die Aufnahme für eine<br />

zeitgemäße Scheibenbremse<br />

850er durch seine Bundeswehr-Zeit, besuchte<br />

Rennen, ging zurück in den Beruf,<br />

verdiente gutes Geld – und kaufte sich<br />

1979 eine Neue. Weil er Motorräder wirklich<br />

liebt, durfte die schnelle ERLA-Norton<br />

bleiben. Platz war ja da, im Fenster des<br />

ehemaligen Lebensmittelladens seiner<br />

Mutter nämlich.<br />

Dort wiederum, das lässt sich in einem<br />

übersichtlichen Gemeinwesen wie Lipperode<br />

kaum vermeiden, kam Ralf Lietz immer<br />

mal wieder vorbei. Auf dem Weg zum<br />

Einkaufen, zum Training, zur Arbeit. Ein<br />

Spätberufener in Sachen Motorrad, aber<br />

trotzdem ein Verrückter. Zu Beginn seiner<br />

Leidenschaft genügten ihm noch NSU<br />

Quickly-Restaurierungen, und die passten<br />

auch zu seinem Führerschein. Dann<br />

schneite eine DKW RT 175 ins Haus, und<br />

Bei der allerersten Ausfahrt<br />

machte die Elektrik schlapp<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 69


SZENE I<br />

ERLA-Norton Commando<br />

DATEN<br />

ERLA-Norton Commando<br />

Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-Viertaktmotor, je zwei im Kopf hängende Ventile pro Brennraum,<br />

über eine untenliegende Nockenwelle, Stoßstangen und Kipphebel betätigt, zwei Amal-<br />

Vergaser mit K+N-Luftfilter, Eigenbau-Zwei-in-zwei-Auspuffanlage, Trockensumpfschmierung,<br />

828 cm³, 51 PS bei 6250/min<br />

Antrieb: Primärtrieb über Dreifachkette, Mehrscheiben-Trockenkupplung mit Tellerfeder,<br />

Vierganggetriebe, Sekundärtrieb über Kette<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr, nachträglich eingeschweißte Schwingenaufnahmen,<br />

vorn serienmäßige Telegabel mit selbst gebautem Gabelstabilisator, hinten Eigenbau-<br />

Schwinge, Reifen vorn 3.25 x 19, hinten 3.50 x 19 auf Borani-Hochschulterfelgen, Lockheed-<br />

Scheibenbremse vorn und hinten, Radstand 1440 mm, Trockengewicht zirka 180 kg<br />

Karl-Heinz Rappold (oben, links) und Ralf Lietz freuen sich, dass<br />

die 40 Jahre alte ERLA wieder glänzt wie neu. 1977 war Karl-Heinz<br />

gemeinsam mit dem 1997 verstorbenen Erbauer Lawrenz (kleines<br />

Foto, links) in <strong>MOTORRAD</strong> zu sehen. Damals galt die drastisch<br />

verbesserte Norton Commando als technische Sensation<br />

als die 20<strong>12</strong> so richtig hübsch war, musste<br />

der Einser her. Danach hat der mittlerweile<br />

50-Jährige noch eine BMW R 45 stilsicher<br />

umgebaut und eine <strong>12</strong>5er-MV frisch<br />

gemacht. Die Italienerin stammte von<br />

besagtem Rappold, und ihr Aufleben, so<br />

meinte Lietz, müsste doch diesen sturen<br />

Hund endlich bewegen, ihm auch die<br />

heiß ersehnte ERLA zu überlassen. Tat es<br />

aber nicht. Ach, Westfalen können ja so<br />

langsam sein...<br />

Aber am Ende doch freundlich, denn<br />

angesichts der immer noch vorhandenen<br />

Fülle in seinem Schaufenster gab Karl-<br />

Heinz Rappold schließlich zu, dass er für<br />

den Rest seines Lebens genug andere<br />

Motor räder zum Flottmachen besitzt. Mit<br />

dem Versprechen, den weit über Lippstadt<br />

70 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


hinaus bekannten Kreidler-Spezialisten<br />

immer mal wieder in die Restaurierung<br />

einzubinden, durfte Ralf Lietz die Norton<br />

im Oktober 2015 endlich abholen. Der<br />

Motor, verkündete Rappold überzeugend,<br />

sei bis zum Schluss anständig gelaufen.<br />

Der wurde also schon mal nicht geöffnet.<br />

Andererseits war schnell klar, dass die<br />

ERLA keine geordnete Stilllegung und<br />

Konservierung genossen hatte: Die zerfressenen<br />

Amal-Vergaser wurden komplett<br />

getauscht, die Bremszylinder waren<br />

so richtig fest. Neu abdichten, dann noch<br />

neue Leitungen – das waren schon die<br />

größten technischen Arbeiten. Dachte<br />

Lietz, als er bereits am 22. Dezember beim<br />

TÜV vorfuhr. Null Probleme, was übrigens<br />

angesichts der ungeheuer durchdachten<br />

und peniblen Arbeit von Erich Lawrenz<br />

kein Wunder ist. Wer diesem Motorrad<br />

nicht traut, der sollte zu Fuß gehen.<br />

Das wiederum musste Ralf Lietz alsbald,<br />

denn auch eine ERLA ist immer nur<br />

so stark wie ihr schwächstes Teil. Am Heiligen<br />

Abend – einen Tag nach der Wiederanmeldung<br />

– wollte sich der technische<br />

Beamte mit der ersten Ausfahrt selber beschenken.<br />

Doch die 40 Jahre alte Elektrik<br />

hielt dem aufrüttelnden Fahrbetrieb nicht<br />

stand, und deshalb drehte Lietz im Januar<br />

nach Feierabend keine Däumchen, wie<br />

geplant, sondern einen neuen Kabelbaum.<br />

Seit dem Frühjahr durchleben die<br />

beiden nun eine immer gedeihlichere<br />

Kennenlernphase, und es scheint nicht<br />

ausgeschlossen, dass im nächsten Jahr geprüft<br />

wird, ob die Arbeiten von Erich Lawrenz<br />

wirklich zu einem selbst bei Hochgeschwindigkeit<br />

stabilen Fahrverhalten<br />

geführt haben. So wie es Karl-Heinz Rappold<br />

beschwört, wenn er auf einen Kaffee<br />

herbeiradelt und sich am neuen, alten<br />

Glanz der ERLA erfreut. Sein Kumpel<br />

Erich hat später noch zwei Umbauten auf<br />

die Räder gestellt, eine auf fast 900 cm³<br />

gebrachte und fahrwerksmäßig drastisch<br />

verbesserte Yamaha XS 650 sowie einen<br />

NSU Konsul-basierten Einzylinder im<br />

Federbett(!)-Rahmen. Die haben unlängst<br />

nicht in dieser, aber einer anderen Fachzeitschrift<br />

einige Beachtung erfahren. „Zu<br />

Recht“, sagt Ralf Lietz, „aber hier steht die<br />

erste ERLA.“ Karl-Heinz Rappold grinst<br />

herüber. „Auf Erich, prost Kaffee.“ ◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 71


SZENE I<br />

Klassikertreffen Sinsheim<br />

Muth gemacht!<br />

Das Klassikertreffen in Sinsheim drohte den Wetterprognosen zufolge ins Wasser zu<br />

fallen. Doch alle, die den Mut hatten, dennoch zum Auto & Technik Museum in Sinsheim<br />

zu pilgern, wurden belohnt: mit passablem Wetter und mit Muth, Hans A. Muth.<br />

Diszipliniert rollten die Teilnehmer der Ausfahrt<br />

über zumeist einsame Nebenstraßen<br />

Fahren und Pflegen: Die blitzsaubere RD 500<br />

beweist, dass beides zusammengehört<br />

Mal das Teilnehmerfeld der Freitags-Ausfahrt<br />

bestaunen – nach der Mittagsrast<br />

72 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Driving home for christmas –<br />

nein, so weit ist es noch nicht.<br />

Doch ein wenig fühlt es sich<br />

so an, wie driving home for Sinsheim.<br />

Zum Klassikertreffen, der Veranstaltung<br />

am ersten Oktoberwochenende, die bei<br />

vielen Oldtimerfans als Pflichttermin im<br />

Kalender steht.<br />

Ein bisschen wie Familientreffen fühlt<br />

es sich auch an, weil man dort auf so viele<br />

bekannte Gesichter trifft, die man zwar<br />

nur einmal im Jahr, aber immer wieder<br />

gerne sieht. Wiederholungstäter, allesamt.<br />

Und natürlich sind auch immer wieder<br />

viele neue Gesichter am Start, in Verbindung<br />

mit „neuen“ alten Motorrädern.<br />

„Am Start“ trifft es ohnehin recht gut,<br />

denn einige Dutzend versammeln sich jedes<br />

Jahr schon am Vortag, also am Freitag<br />

auf dem Gelände, bereit zur geführten<br />

Ausfahrt, einer wie immer akribisch vom<br />

MOC Steinsberg ausgearbeiteten und souverän<br />

von deren Tourguides geleiteten<br />

Tour. In diesem Jahr führte die Route über<br />

kleine, eher unbekannte Sträßchen durchs<br />

Zabergäu, alles spielte sich also in etwa im<br />

Dreieck zwischen Sinsheim, Bruchsal und<br />

Vaihingen/Enz ab.<br />

Klassiker müssen auf die Straße<br />

Die Stimmung am Abend war einhellig<br />

positiv, manch einer gab zu, gar vor allem<br />

wegen der Ausfahrt gekommen zu sein.<br />

Was der Stimmung am Samstag beim eigentlichen<br />

Treffen nur zuträglich war:<br />

Wer seinen Klassiker auch fährt und nicht<br />

nur poliert in der Garage stehen hat, der<br />

lässt sich von dunklen Wolken und ein<br />

paar kurzen Schauern nicht die Laune<br />

vermiesen. Der Andrang vor der Bühne<br />

Text: Gerhard Eirich<br />

Fotos: Stefan Wolf<br />

Wetter? Egal. Im Laufe des Tages fanden sich immer mehr Klassikerfans in Sinsheim ein<br />

Ohne Markenbrille: letztes Jahr mit der Magni,<br />

jetzt mit BMW-Scrambler-Eigenbau dabei<br />

Sie ist selten geworden, vor allem in diesem<br />

Zustand: bildschöne Yamaha DT 400<br />

Im überschaubaren Feld der Gespanne<br />

konnte diese schöne Jawa gut mithalten<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 73


SZENE I<br />

Klassikertreffen Sinsheim<br />

Die Trompeten von Jericho?<br />

Nicht so laut, aber zumindest<br />

ebenso imposant: Hondaund<br />

Benelli-Sechszylinder mit<br />

glänzenden Chromtüten<br />

American-Style: Zu der stilvollen Harley<br />

passt ein wenig Marilyn Monroe-Appeal<br />

Kleine ganz groß: Norbert Schindele hat die<br />

Kawasaki AR 50 aufs Feinste neu aufgebaut<br />

Die Zündapp KS 600 gewann in ihrer Klasse<br />

(Bj. 1933 bis 1949). Und zwar völlig zu Recht<br />

74 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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für die Aufnahmen von Mann und Maschine<br />

war denn auch schon am Samstagmorgen<br />

groß – Fotograf Stefan Wolf hatte<br />

wie immer alle Hände voll zu tun.<br />

Sinsheim ist aber von je her nicht nur<br />

was fürs Auge (zu bestaunen waren auch<br />

in diesem Jahr tolle Young- und Oldtimer<br />

aller Klassen und Baujahre), sondern es<br />

gibt auch stets was auf die Ohren. Das<br />

liegt nicht nur an der launigen Moderation<br />

von Kollege Klaus Herder, sondern<br />

auch am prominenten Ehrengast, den<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> in diesem Jahr gewinnen<br />

konnte. Kein Geringerer als Designer-Legende<br />

Hans A. Muth, den meisten<br />

als Gestalter etwa der Suzuki Katanas<br />

und der BMW R 90 S bekannt, war Herr<br />

des zweiten Mikros auf der Bühne und in<br />

bester Erzähllaune. Einmal in Fahrt, ließ<br />

es sich kaum noch bremsen. Gut so.<br />

Auch Andy Schwietzer, Buchautor und<br />

Urgestein der Zweiradszene, war in seiner<br />

Funktion als Kurator vom PS.Speicher in<br />

Einbeck in Sinsheim dabei, um sich einen<br />

Eindruck vom entspannten und bunten<br />

Treiben auf dem Museumsplatz zu machen.<br />

Er hatte sichtlich Spaß unter all den Klassikern<br />

und Youngtimern. Spontan gab er<br />

auf der Bühne einiges von seinem unerschöpflichen<br />

Fachwissen preis – die Besucher<br />

lauschten seinen Anekdoten bei der<br />

Präsentation der Maschinen mit großem<br />

Interesse. Immer wieder sah man ihn<br />

mit einem beseelten Lächeln im Gesicht<br />

auf einem anderen Gespann zwischen<br />

den Besuchern hindurch übers Gelände<br />

tuckern, häufig mit Museums-Chef Hermann<br />

Layher im (oft genug eigenen) Seitenwagen,<br />

dessen Leidenschaft für betagte<br />

Gespanne ja kein Geheimnis ist.<br />

Kein Geheimnis ist auch die Tatsache,<br />

dass einen manchmal die eigene Vergangenheit<br />

einholt und der Zufall mal eben<br />

einige Jahrzehnte zurückspult. So hatten<br />

wir also am Samstag nicht nur einen Muth<br />

auf der Bühne, sondern auch eine seiner<br />

Kreationen auf dem Parkplatz. Also rauf auf<br />

die Bühne mit der einzigen Muth-Egli-<br />

Kawasaki aus Meisterhand (siehe großes<br />

Aufmacherfoto) und hören, was der Meister<br />

„zu seiner Rechtfertigung“ zu sagen hat.<br />

Keine Frage: Moderator Herder und Grandseigneur<br />

Muth harmonierten bestens.<br />

Das fanden wohl auch die Besucher,<br />

die trotz des eher trüben Wetters dann<br />

doch in großer Zahl erschienen waren und<br />

überwiegend bis zum späten Nachmittag<br />

blieben, wo schließlich noch die Verleihung<br />

der Rosetten an die in ins gesamt zehn Klassen<br />

angetretenen, prämierten Fahrzeuge<br />

stattfand. Und an alle, die früher abgereist<br />

sind oder dieses Mal verhindert waren – wir<br />

sehen uns ja im nächsten Jahr garantiert<br />

wieder: driving home for Sinsheim… ◻<br />

Bei seltenen, exotischen Fahrzeugen wird<br />

schon mal genauer hingeschaut<br />

Hier wird anschaulich, wie der Begriff „Fahrrad<br />

mit Hilfsmotor“ entstanden sein muss<br />

Für Ostalgiker: Die herrliche MZ Trophy hielt<br />

in Sinsheim die Fahne der Kultmarke hoch<br />

Seit Jahren immer dabei: Vater T. Özdemir<br />

mit (endlich prämierter) CBX und Tochter<br />

Es muss nicht immer alles original sein: Der<br />

Eigenbau-Yamaha-Renner findet Zuspruch<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 75


SZENE I<br />

Porträt Hanni W.<br />

HÜTEN UND<br />

BEWAHREN<br />

76 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Treffen der Siegesgöttinnen: Victorias aus Nürnberg liegen der Badenerin besonders am<br />

Herzen. Insgesamt hat Hanni 14 Motorräder, die ihr verstorbener Mann einst restaurierte<br />

Hanni aus dem Schwarzwald<br />

ist 75, ihre 350er- Victoria<br />

auch. „Zusammen sind<br />

wir 150“, sagt die re solute<br />

Dame, die eine kleine, feine<br />

Motorradsammlung ihres<br />

verstorbenen Mannes hütet<br />

und bewahrt.<br />

Text: Thomas Schmieder<br />

Fotos: Erica Barraza Torres, TSR, privat<br />

Ende April <strong>2016</strong> im Hochschwarzwald.<br />

Ehrenamtliche Helfer des<br />

Bundesverbandes der Motorradfahrer<br />

bereiten gerade die 37. BVDM-<br />

Deutschlandfahrt für Tourenfahrer vor,<br />

checken Zwischenziele und stecken Kontrollpunkte<br />

ab.<br />

Doch Frau Holle schmollt, verteilt großflächig<br />

dicke weiße Flocken. Bald schon<br />

sind die Straßen über und über mit Schnee<br />

bedeckt, mit dem Motorrad gibt es deshalb<br />

kein Fortkommen mehr. Also heißt es, auf<br />

den Streuwagen warten. Schon bald hält<br />

eine ältere Dame im Auto an. Mit kleiner<br />

Statur, aber einer großen Geste: „Ihr kommt<br />

jetzt mit, ich bin selbst Motorradfahrerin.“<br />

Diese gestrandeten Motorradfahrer lässt<br />

sie nicht hier draußen stehen. Basta – und<br />

keine Widerrede!<br />

Die resolute Dame stellt sich als „Hanni“<br />

vor (für Hannelore, mehr will sie uns<br />

aber nicht verraten) und nimmt die Truppe<br />

kurzerhand mit zu sich nach Hause. Viel<br />

zu schnell schmilzt der Schnee angesichts<br />

Hannis herrlicher Anekdoten. Ende August<br />

gibt es dann bei der BVDM-Deutschlandfahrt<br />

ein Wiedersehen der Ehrenamtlichen<br />

mit Hanni, abends bei der Siegerehrung<br />

in Schonach. Am nächsten Tag<br />

treffen wir uns mit der Badenerin auf<br />

ihrem ehemaligen Schwarzwälder Bergbauernhof.<br />

Hier lebten früher Hasen,<br />

Hühner, eine Kuh und zwei Geißlein. „Die<br />

Tiere brauchte man hier einfach zum<br />

Überleben“, sagt Hanni.<br />

Auf dem Hof wohnen auch Hannis<br />

Sohn Mario mit Frau und drei Kindern.<br />

Hanni, sie ist 75 Jahre jung, zeigt uns ihre<br />

ebenso alte Victoria Pionier 350 HW-<br />

Modell: „Zusammen sind wir 150!“ Eine<br />

KR 35 mit Columbus-Motor ist das – der<br />

Einzylinder mit Doppelport-Auspuff holt<br />

aus 334 Kubik rund 18 PS. „Ich fahre viel<br />

lieber Viertakter, Zweitakter machen mir<br />

einfach zu viel Lärm, außerdem stinken sie<br />

und bremsen nicht mit!“ Oha, Hanni hat‘s<br />

faustdick hinter den Ohren. Ihr feiner<br />

Humor blitzt durch, als sie von ihrem<br />

Sturz an Pfingsten 2014 erzählt.<br />

Mit Victoria im Bach gelandet<br />

Da fuhr das Schwarzwaldmädel mit ihrer<br />

„Oldtimer-Clique“ aus. Plötzlich hielt ihr<br />

Vordermann unvermittelt an. „Ich wollte<br />

ihm nicht hinten reinfahren, also habe ich<br />

überbremst.“ Und das mit Halbnaben-<br />

Trommelbremsen! Hanni kugelte schließlich<br />

in einem Bach neben der Straße aus:<br />

„Das gab einen riesen Schlag, dann drang<br />

Wasser in meinen Helm.“ Ihre Veteranenfreunde<br />

zogen sie jedoch rasch aus dem<br />

Bach heraus. Bei diesem Sturz hatte sich<br />

Hanni Prellungen von oben bis unten zugezogen,<br />

einschließlich der Rippen und<br />

inneren Organe. „Das sticht heute noch<br />

manchmal.“ „Mensch Mutter, nicht alle<br />

baden ihr Motorrad so“, frotzelt ihre Tochter<br />

über diesen Crash. Witz liegt in der<br />

Familie. Genau wie Anpacken.<br />

Allen voran Hannis Mann Karl. Er war<br />

Jahrgang 1939, starb 2011. Seine Witwe<br />

schraubt nicht selbst: „Ich hatte immer<br />

Männer, die das für mich machten.“ Beim<br />

Richten der verbogenen 350er-Victoria<br />

half ihr Sohn. Sie hatten noch eine zweite<br />

Victoria zum Ausschlachten. „Gabel, Züge,<br />

Kupplungs- und Bremshebel konnten wir<br />

daher schnell umbauen.“ Glück im Unglück.<br />

„Ich bin in der Victoria-IG, da kriegt<br />

man alles.“<br />

Doch Hanni besitzt noch mehr Motorräder.<br />

Insgesamt sind es 14, da muss sie<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 77


SZENE I<br />

Porträt Hanni W.<br />

Vorher, nachher: Kaum zu glauben, aus welchen<br />

Schrotthaufen Hannis Mann Karl einst wieder<br />

schmucke Motorräder zauberte!<br />

Nein, dies ist kein privates Museum. Sondern schlicht der Raum<br />

neben der Küche (!) im ehemaligen Schwarzwald-Bauernhof<br />

nicht lange überlegen. Adler, BMW, Horex,<br />

NSU, Victoria und eine fast schon neuzeitliche<br />

550er-Suzuki. Schöne Stücke sind<br />

das, wie etwa die NSU Fox 98, eine BMW<br />

R 25/3, die Victoria KR <strong>12</strong>5 BiFix mit<br />

Drehgriffschaltung und die Aero KR 25<br />

aus dem Jahr 1950 sowie die KR 20 von<br />

1934. Nicht zu vergessen die Horex Regina<br />

350 von 1951 mit den roten Felgenkränzen<br />

in den verchromten Felgen sowie<br />

eine seltene 350er-Resident von 1955<br />

(„eine der letzten“).<br />

Die Sammlung führte sie gemeinsam<br />

mit ihrem Mann. Nun baut die Dame für<br />

die Zukunft vor: Sohn und Tochter bekamen<br />

je zwei Maschinen, jeder Enkel ein<br />

Motorrad. Acht Maschinen führen so die<br />

Familiengeschichte fort. Hanni will nichts<br />

verkaufen, nichts fleddern, auch nicht die<br />

vielen Ersatzteile in den Eigenbau-Regalen,<br />

wo Motorengehäuse, Zylinder, Ver gaser,<br />

Lampen, Tanks, Sitzbänke, Hupen, Blinker,<br />

Griffgummis, Züge, Zündspulen und Regler<br />

lagern. „Mein Mann dachte wohl, er wird<br />

100 Jahre alt.“<br />

Familiengeschichte bewahrt<br />

Karl schleppte immer wieder „Rostmöckel“<br />

an, völlig vergammelte Fälle für eine Totalrestaurierung<br />

in der heimischen Werkstatt.<br />

Nie gab er auf, rückte abends nach<br />

der Arbeit Korrosion und Rost, Zerfall und<br />

dem Zahn der Zeit mit viel Geduld und<br />

Kenntnis zu Leibe. Unterstützt von einer<br />

Fräsbank, Bohr-, Dreh- und Poliermaschinen.<br />

Hannis Mann war über 40 Jahre lang<br />

Automateneinrichter in einem Betrieb. Als<br />

Hanni einige Fotoalben zeigt, traut man<br />

seinen Augen nicht: Karl brachte Lahme<br />

zum Gehen, machte aus bloßen Fragmenten<br />

wieder schmucke Motorräder. Etwa<br />

die Adler M 200 und die Imme.<br />

Ebenfalls wie Phönix aus der Asche<br />

sind der seltene Horex-Chopper mit Königswellenmotor<br />

und Hannis Lieblings-<br />

Victoria, die KR 35, auferstanden: „Sie hatte<br />

keine Räder mehr, weil der Bauer, dem<br />

sie gehörte, diese an seinen Graskarren<br />

montiert hatte.“ Also musste der findige<br />

Karl vor dem Kauf erst noch zwei Ersatzräder<br />

besorgen. Die 350er-Victoria war<br />

einst im Kriegsdienst und ist heute – Ironie<br />

des Schicksals – treuer Gefährte dieser<br />

friedliebenden Frau. Die sehr froh ist, dass<br />

mittlerweile ein praktischer Seitenständer<br />

montiert ist, der serienmäßige Hinterradständer<br />

ist doch schwer erreichbar.<br />

Auch Hannis erstes richtiges Motorrad,<br />

die grüne 98er-Wanderer von 1941, hatte<br />

Karl von Grund auf restauriert. Tanks entrostete<br />

er, indem er sie auf einen Betonmischer<br />

spannte und innen mit Kieselsteinen<br />

füllte. Wenn dann nach Monaten<br />

Ein gutes Team: Hanni und ihr Mann<br />

Karl teilten ihre Leidenschaft<br />

Eine Dame in Fahrt: Die Wanderer<br />

von 1941 war Hannis erstes Motorrad<br />

Schmuckes Paar: Hanni auf der bildhübschen,<br />

bunten 250er-Adler Sport<br />

78 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Die elegante Victoria Bergmeister musste wegen Feuers<br />

zwei Mal restauriert werden. Selten: Horex-Chopper (l.)<br />

Für Hanni echtes Lebensmotto: „Mit<br />

meiner Victoria gehört mir die Welt.“<br />

Sie sammelt Werbeplakate der Marke<br />

ein Motorrad wieder auferstanden war,<br />

fuhr Karl damit zu Veteranen-Veranstaltungen<br />

und Oldtimer-Rallyes. Später kamen<br />

die Motorräder auf den Hänger hinters<br />

Auto, das Zelt immer dabei. So fuhr<br />

das Paar gemeinsam zu den Treffen, zehnbis<br />

zwölfmal im Jahr, zunächst im Bedford<br />

mit Verzurrschienen, später mit dem<br />

Wohn mobil. Mit der hübschen 250er-Adler<br />

Sport ging es bis hinauf aufs Stilfser Joch.<br />

„Unsere Motorräder mussten ja auch gefahren<br />

werden.“<br />

Die elegante Victoria Bergmeister ging<br />

nach Karls Restaurierung leider in Flammen<br />

auf, just vor dem TÜV-Termin. Nach<br />

Karls Tod hat sie ein guter Freund dann ein<br />

zweites Mal aufgebaut. Noch immer rangiert<br />

die kleine Hanni die Victoria Pionier<br />

so gekonnt wie ein Jungspund. Gelernt ist<br />

eben gelernt, ihre Zweirad-Karriere begann<br />

mit einer Kreidler Florett RS. Es war<br />

ihr erstes selbst verdientes Krad, das „gut<br />

und gerne über 80 lief“. Seit damals, mit<br />

21, hatte Hanni stets einen kleinen Bären<br />

als Talisman dabei. Ob Steiff-Tiere deshalb<br />

ihre zweite große Leidenschaft sind?<br />

Ihre Enkel begeistern sich ebenfalls für<br />

die Zweiräder der Oma, die ihr eigenes Rezept<br />

hat, um Standschäden an den Motorrädern<br />

zu verhindern: „Überall ist das Benzin<br />

aus den Tanks abgelassen, mit Hand -<br />

pumpe, Lappen und altem Kochlöffel, das<br />

ist schon mal wichtig.“ Schließlich stehen<br />

die Maschinen fein säuberlich im Haus<br />

aufgereiht, direkt neben der Küche, nicht<br />

in einer Garage. „Sprit und Öl stinken, und<br />

wenn sie alt werden, stinken sie noch ärger“,<br />

weiß Hanni. Unter allen Maschinen<br />

stehen Ölwannen aus halbierten Reinigungsmittel-Kanistern.<br />

„Alte Motorräder<br />

sind wie alte Männer, sie sabbern immer<br />

ein wenig“, meint sie verschmitzt.<br />

Freundin Juliana, genannt Jule, schaut<br />

vorbei. Sie ist 61, wohnt hinterm Bergkamm,<br />

drüben im Schwäbischen. 1993<br />

lernten sich die beiden Frauen kennen,<br />

hatten gleich einen guten Draht. Jule fährt<br />

eine BMW R 50, ein Geschenk ihres verstorbenen<br />

Mannes zur Silberhochzeit. Mit<br />

47 Jahren machte Jule also den Führerschein<br />

Klasse eins. Nun stehen die Freundinnen<br />

vor Hannis und Karls umfangreicher<br />

Pokalsammlung und diskutieren<br />

übers Motorradfahren an sich. „Wenn man<br />

dabei Angst hat, muss man es gleich lassen“,<br />

findet Jule.<br />

Angst hat Hanni zwar keine, aber mittlerweile<br />

braucht sie beim Anhalten jemanden,<br />

der das Motorrad festhält. „Das<br />

ist mein Problem.“ Beim Abschied haben<br />

wir dennoch das Gefühl, dass Hanni noch<br />

so manche Ausfahrt auf ihrer gleichaltrigen<br />

Victoria in Angriff nehmen wird. ◻<br />

Werner lässt grüßen: der Horex-<br />

Chopper nach der Restaurierung<br />

Karls erstes Restaurierungs-Objekt:<br />

BMW R 25/3 aus den 50er-Jahren<br />

Hoch hinaus: Auf Adler und Victoria<br />

fuhr das Paar bis aufs Stilfser Joch<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 79


AUF ACHSE I<br />

Suzuki SP 370<br />

Zwischen den<br />

Stühlen<br />

Für die Viertelliter-Klasse viel zu teuer, als Halbliter-<br />

Dampfhammer zu schmächtig – mit ihrem „krummen“<br />

Hubraum passte die Suzuki SP 370 in kein gängiges<br />

Schema. Lag es daran, dass Suzukis erste große Viertakt-Enduro<br />

floppte? Wir gingen auf Spurensuche.<br />

Text: Uli Holzwarth; Fotos: Jörg Künstle<br />

80 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 81


AUF ACHSE I<br />

Suzuki SP 370<br />

Sind wir heute toleranter und offener<br />

für Neues? Schaut man zum<br />

Beispiel auf die Modellprogramme<br />

der Autohersteller, muss es wohl so sein.<br />

Denn die setzen sich mit ihren Produkten<br />

mittlerweile bewusst zwischen die Stühle,<br />

suchen den Erfolg in der Nische – und<br />

finden ihn sogar immer öfter. Natürlich<br />

zünden nicht alle Ideen. Weil aber alle an<br />

Nischenprodukten arbeiten, gehen Misserfolge<br />

im allgemeinen Treiben mehr oder<br />

weniger geräuschlos unter.<br />

Vor rund 40 Jahren war das noch anders,<br />

gerade in der noch sehr übersichtlichen<br />

Motorradszene. Traf eine Maschine<br />

nicht den Massengeschmack, egal aus<br />

welchem Grund, wurde sie ganz schnell<br />

als Flop gebrandmarkt. Ein Makel, der<br />

diesen kommerziell gescheiterten Motorrädern<br />

oft noch nach Jahrzehnten anhaftet.<br />

Ein stark gewachsenes Liebhaber-Interesse<br />

hat etliche Modelle, exemplarisch genannt<br />

seien hier nur die Sechszylinder-Benellis<br />

oder eine Yamaha TX 750, mittlerweile<br />

zwar rehabilitiert. Andere fahren aber<br />

immer noch unterm Radar der Oldie-<br />

Lieb haber umher. Wie die Suzuki SP 370,<br />

Suzukis erster Viertakt-Single im Offroad-<br />

Look. Weshalb so ein Bike auch bei unserer<br />

Heftplanung nicht unbedingt auf Platz<br />

eins der Prioritätenliste steht.<br />

Manchmal braucht es dann eben eines<br />

kleinen Anstoßes von außen, der unsere<br />

Aufmerksamkeit darauf lenkt. So geschehen<br />

in diesem Fall, als uns Dieter Böhringer<br />

in seiner Reaktion auf den Bericht über die<br />

Yamaha XT 500 (<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 6/16)<br />

aufforderte, ohne redaktionelle Scheuklappen<br />

auch mal über deren kaum beachtete<br />

Konkurrentin zu berichten. Dem Leserbrief<br />

hatte er einige Fotos mit gleich drei<br />

originalen Exemplaren der seltenen Suzuki<br />

SP 370 beigefügt – die wir gerne als<br />

Einladung verstehen dürften.<br />

Meine Neugier war geweckt. Was ist<br />

das für ein Typ, der sich so intensiv um ein<br />

Mauerblümchen der Zweiradgeschichte<br />

kümmert? Vor Ort merke ich zu meiner<br />

Erleichterung rasch, dass ich es hier nicht<br />

mit einem missionarischen Eiferer zu tun<br />

habe. Sondern mit einem richtig netten<br />

Kerl, der sich mit Haut und Haaren Suzukis<br />

Offroadern verschrieben hat. Neben den<br />

SP 370-Modellen parken in seinen Garagen<br />

82 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Der Zweiventil-Viertakter vibriert kernig, tönt aber dezent. Der Krümmer führt nach<br />

links ums Rahmenrohr und mündet im Vorschalldämpfer unterm rechten Seitendeckel<br />

Im ersten Vergleichstest (<strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>12</strong>/1979) musste sich die Suzuki SP 370<br />

der Honda XL 500 S und Platzhirsch<br />

Yamaha XT 500 geschlagen geben<br />

Dank Vorschalldämpfer fällt der Endtopf sehr schlank aus. Die Federbeine arbeiten ruppig,<br />

die Schwinge in Nadellagern. Abstützung des Zugankers der Trommelbremse am Rahmen


AUF ACHSE I<br />

Suzuki SP 370<br />

Die bestens ablesbaren Instrumente ähneln jenen der XT 500,<br />

der rote Bereich bei 8000 verrät das höhere Drehzahlniveau<br />

Die Fading-empfindliche Halbnaben-Trommelbremse vorn<br />

braucht ziemlich Kraft, Dosierung und Wirkung sind mau<br />

nämlich dicht gedrängt noch viele Twinshock-Crosser<br />

und GS-Modelle aus den<br />

70er-Jahren im charakteristischen Gelb<br />

der Marke. Mit dieser ganz speziellen<br />

Ausprägung der „Gelbsucht“ hat sich der<br />

48-jährige Schwabe bereits in seiner Jugend<br />

bei vielen Besuchen von Motocross-<br />

Veranstaltungen infiziert.<br />

Über das Sammeln von Suzukis PEund<br />

RM-Modellen ist er dann vor zehn<br />

Jahren im Internet eher zufällig auf die SP<br />

370 gestoßen, die Straßen-Enduro kannte<br />

selbst er bis dahin nicht. „Mit ihrer schlanken<br />

Linie hat mir die SP 370 aber sofort<br />

gefallen. Ihre schlichte Eleganz fand ich<br />

so attraktiv, dass ich unbedingt eine haben<br />

musste.“ Mittlerweile sind es drei fahrbereite<br />

Exemplare, ein viertes befindet sich<br />

gerade im Aufbau. Für unsere Ausfahrt<br />

wähle ich die silberne Maschine, wie sie<br />

1979 auch in Deutschland angeboten wurde.<br />

Dieter hat diese völlig originale SP 370<br />

erst letztes Jahr aus erster Hand gekauft,<br />

selbst die IRC-Reifen auf den schönen Alufelgen<br />

sind noch die ersten!<br />

Was dem Redakteur mehr Unbehagen<br />

bereitet als dem Besitzer. „Mach dir keinen<br />

Kopf, die haben noch genug Grip, für<br />

die 17 PS langt es allemal!“ Moment mal,<br />

nur 17 PS? „Ja, das ist eigentlich eine SR<br />

370, die Drosselvariante, die Suzuki mit<br />

einem 22er-Bing-Vergaser in Leistung und<br />

Preis reduziert hatte, um die Lagerbestände<br />

1980 abzuverkaufen.“<br />

Da war die SP 370 längst gescheitert.<br />

Schuld hatten jedoch nicht etwa tech­<br />

nische Gebrechen, sondern schlicht und<br />

ergreifend kaufmännisches Unvermögen.<br />

Denn der Suzuki-Importeur hatte seinerzeit<br />

die hubraumschwächere SP 370 nicht<br />

nur auf dem Niveau der Yamaha XT 500<br />

eingepreist, sondern auch bei der Leistung<br />

geschummelt. Die angegebenen 27 PS<br />

konnte die SP 370 gar nicht haben, da sie<br />

weltweit nur mit 24 PS ausgeliefert wurde,<br />

wie der erste Test in <strong>MOTORRAD</strong> 17/1978<br />

verriet. Potenzielle Kaufinteressenten<br />

zeigten der Suzuki daraufhin die kalte<br />

Schulter – der Flop war perfekt.<br />

Dabei hatte die zweite große Viertakt-<br />

Enduro aus Japan technisch durchaus einiges<br />

zu bieten, als sie 1978 auf den Markt<br />

kam. Etwa eine nadelgelagerte Schwinge,<br />

viel Magnesium am Motorgehäuse, Felgen<br />

84 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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DATEN<br />

Suzuki SP 370<br />

Motor: Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, zwei Ventile, über eine obenliegende Nockenwelle<br />

und zwei Kipphebel betätigt, Bohrung x Hub 85 x 65,2 mm, Hubraum 369 cm³, Verdichtung 8,9:1,<br />

ein Mikuni-Vergaser, Ø 32 mm, Nennleistung 27 PS bei 7500/min (SR 370: 17 PS bei 5950/min)<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Einrohrrahmen mit gegabelten Unterzügen, hydraulisch gedämpfte Telegabel vorn,<br />

Ø 36 mm, Zweiarmschwinge mit zwei Federbeinen hinten, Drahtspeichenräder mit Alufelgen,<br />

Reifen 3.00-21 vorn und 4.00-18 hinten, 180-mm-Simplex-Trommelbremse vorn und hinten<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1420 mm, 135 kg vollgetankt, Tankinhalt 8,5 l<br />

Höchstgeschwindigkeit: zirka <strong>12</strong>5 km/h (SR 370: 108 km/h)<br />

Preis 1978: 4640 Mark<br />

Mit schnörkelloser Linie verkörpert<br />

die SP 370 perfekt den heute wieder<br />

angesagten Scrambler-Look<br />

Foto: Suzuki<br />

und Gabelbrücken aus Alu, die vom Crossmodell<br />

stammende 36er-Gabel, geschmiedete<br />

Handhebel oder der zum Rahmen abgestützte<br />

Zuganker der somit reaktionsfreien<br />

hinteren Trommelbremse.<br />

Was mir beim Fahren jedoch als Erstes<br />

ins Bewusstsein dringt, ist das federleichte<br />

Handling der SP, die mit 135 Kilogramm<br />

vollgetankt die XT 500 um 20 Kilogramm<br />

unterbietet. Als könne sie Gedanken lesen,<br />

klappt die Suzuki in Schräglage. Gut so,<br />

denn der extrem schmale Tank bietet den<br />

Knien kaum Anlagepunkte, weshalb das<br />

Feedback ein wenig diffus ausfällt – Gewohnheitssache.<br />

Wie auch die sehr aufrechte<br />

Haltung hinterm weit hochgezogenen<br />

Lenker, die mich fast schon ein wenig<br />

an einen Chopper erinnert. Die breite Sitzbank<br />

bietet dem Allerwertesten ein kommodes<br />

Polster in gemäßigter Höhe. Das<br />

passt Großen für längere Touren ebenso<br />

wie Kurzbeinigen beim „Fußeln“ im leichten<br />

Gelände, wenn es beim Enduro-Wandern<br />

mal eng werden sollte.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 85


AUF ACHSE I<br />

Suzuki SP 370<br />

Gemäßigtes Enduro-Wandern gehört auch heute<br />

noch zu den Paradedisziplinen der Suzuki SP 370<br />

Denn das gehört auch heute noch zu<br />

den Paradedisziplinen der SP 370. Hierbei<br />

ist weniger die Leistung, sondern vielmehr<br />

ein unkomplizierter Charakter der<br />

bestimmende Faktor für den Fahrspaß. So<br />

gefällt mir die sanft ansprechende, mit<br />

ausreichend Dämpfung versehene Gabel<br />

prima, sie schluckt selbst gröbere Asphaltverwerfungen<br />

erstaunlich gut. Hinten<br />

geben sich die serienmäßigen Kayaba-<br />

Feder beine allerdings etwas ruppig, lassen<br />

Schläge schon mal bis zum Steißbein<br />

durch. Hier lohnt eine Nachrüstung mit<br />

Zubehör-Federbeinen, wie mir später die<br />

kurze Proberunde mit Dieters roter SP 400<br />

zeigen sollte. Deren YSS-Federbeine bieten<br />

jedenfalls spürbar mehr Komfort und<br />

verhelfen der Suzuki darüber hinaus zu<br />

einer deutlich souveräneren Straßenlage<br />

auf welligem Untergrund.<br />

Ernsthaft in Bedrängnis bringen kann<br />

der gedrosselte Eintopf aber selbst das Serienfahrwerk<br />

nicht, dazu fehlt es einfach<br />

an Leistung. Mit der kurzen Übersetzung<br />

kommt jedoch zumindest auf engen, kurvigen<br />

Abschnitten keine Langeweile auf.<br />

Wer fleißig im exakten, mit relativ langen<br />

Schaltwegen gesegneten Fünfganggetriebe<br />

rührt, findet stets den passenden Gang für<br />

genügend Vortrieb. Allerdings nur bis<br />

Tempo 100, darüber klettert die Tachonadel<br />

nur sehr zäh weiter – im Vergleich<br />

zur ungedrosselten Variante fehlten der<br />

17-PS-Version bei den Messwerten einst<br />

knapp 20 km/h in der Spitze. Doch Dieter<br />

hat da so seine Zweifel: „Wirklich gravierend<br />

sind die Unterschiede nicht, viel<br />

spritziger gehen weder meine ungedrosselte<br />

gelbe SP 370 noch die 400er.“<br />

Dass Suzuki die SP 370 damals mit dem<br />

ungewöhnlichen Hubraum von 369 cm³<br />

offerierte, hatte seinen Grund in der Anpassung<br />

an die Führerschein- und Versicherungsgregularien<br />

in den Überseeländern,<br />

dem Hauptabsatzmarkt. Im Gegensatz<br />

zur XT 500 mit separatem Öltank<br />

im Rahmen setzte Suzuki bei diesem kurzhubigen<br />

Zweiventiler auf eine Nasssumpf-<br />

Schmierung. Der Motor geht zu meiner<br />

Überraschung schon bei niedrigen Drehzahlen<br />

ab 2500/min ohne Hacken ans Gas<br />

und zieht selbst in der Drosselvariante<br />

ziemlich erwachsen voran. Bei 4000 Touren<br />

gibt es perfekten Anschluss im nächsten<br />

Gang, bei 6000 Touren ist bei der silbernen<br />

SP aber Schluss mit lustig, der rote Bereich<br />

bei 8000/min bleibt Illusion. Ähnlich kräftig<br />

wie der Durchzug kommen mir auch<br />

die Vibrationen vor, speziell bei 4500/min<br />

gibt es eine lästige Fuß massage. Dank Vorschalldämpfer<br />

hinterm rechten Seitendeckel<br />

pöttelt es dafür re lativ leise aus<br />

dem schlanken Endtopf – passend zum<br />

insgesamt sehr umgänglichen und sanften<br />

Charakter der SP.<br />

Bei einer kurzen Pause betrachte ich<br />

die Suzuki in aller Ruhe. Ja, sie hat ihre<br />

Reize, verkörpert nahezu perfekt den wieder<br />

so angesagten Scrambler-Look – und<br />

das für kleines Geld. Nach dieser Ausfahrt<br />

verstehe ich Dieters Liebe zur gefloppten<br />

Suzi. Hat mir die SP 370 doch wieder einmal<br />

die Augen geöffnet, wie attraktiv<br />

heute Motorräder sein können, die einst<br />

in kein Schema passten.<br />

◻<br />

86 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Dieter Böhringer<br />

Suzuki-Fan, Besitzer mehrerer<br />

SP 370-Modelle (siehe unten).<br />

Mir haben es vor allem die Suzuki-<br />

Crosser und GS-Modelle der 1970er-<br />

Jahre angetan. Auf die SP 370 bin ich<br />

eher zufällig gestoßen, die kannte<br />

ich zuvor gar nicht. Mit ihrer wunderschönen,<br />

schnörkellosen Linienführung<br />

hat sie mir sofort gefallen. Für mich strahlt sie eine schlichte<br />

Eleganz aus, die zeitlos ist. Als Hobby-Geländesportler gefallen mir<br />

außerdem das geringe Gewicht und der gute Durchzug von unten<br />

heraus. Ich finde es schade, dass der SP 370 bis heute der Ruf als<br />

einer der größten Flops der 70er-Jahre anhaftet und sie deshalb im<br />

Schatten der Yamaha XT 500 praktisch nicht wahrgenommen wird.<br />

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Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

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gemäß den Anforderungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige<br />

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Stuttgart, Telefon: + 49 (0) 711 32 06 88 99, Telefax: +49 (0) 711 1 82 25 50, EMail: motorrad@dpv.de<br />

Datum<br />

x<br />

Unterschrift


NACHDRUCK<br />

Im ersten Turbo-Vergleich in MOTOR-<br />

RAD 13/1982 sparte der Autor nicht<br />

mit Kritik an der neuen Technik<br />

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NACHDRUCK<br />

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NACHDRUCK<br />

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NACHDRUCK<br />

94 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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NACHDRUCK<br />

RÜCKBLICK<br />

Mangels moderner Motor-Konzepte konnte BMW die<br />

Turbo-Euphorie 1982 nur mit Vernunft-Appellen dämpfen<br />

Motorräder mit Turbolader<br />

aus heutiger Sicht<br />

Schwer, durstig und teuer – aus technischer Sicht waren die japanischen Turbos<br />

ein Flop. Ihre Symbolkraft fasziniert jedoch bis heute, findet Uli Holzwarth.<br />

„Die Turbos repräsentieren für mich den Auftakt<br />

zu einem atemberaubenden Motorrad-Jahrzehnt“<br />

Foto: Bilski<br />

Für Uli Holzwarth<br />

sind die Turbos ein<br />

Symbol der 80er<br />

Turbo? Braucht<br />

kein Mensch<br />

beim Motorrad,<br />

wie der Autor in<br />

diesem ersten<br />

Vergleichstest<br />

mit handfesten<br />

Argumenten aufzeigte.<br />

Dennoch<br />

finde ich die aufgeladenen<br />

Japan-<br />

Bikes faszinierend<br />

– bis heute. Weil sie für mich im Rückblick<br />

den Auftakt zu einem atemberaubenden<br />

Motorrad-Jahrzehnt repräsentieren, das es<br />

so wohl nicht wieder geben wird. Nie zuvor<br />

– und auch nicht danach – hat es solch eine<br />

technische Vielfalt gegeben wie in den<br />

1980er-Jahren. Genährt vom weltweiten<br />

Boom Ende der 70er schien es für die japa­<br />

nischen Hersteller keine Grenzen mehr zu<br />

geben. Vom Viertakt-Single über rasante<br />

Zweitakt-Geschosse oder Supersportler bis<br />

hin zu Sechszylinder-Boliden reichte die<br />

­Modellflut. Nicht zu vergessen all die technischen<br />

Spielereien – man denke nur an Anti-<br />

Dive-Systeme oder gekapselte Scheibenbremsen<br />

–, die für mich ebenso die 80er-<br />

Jahre charakterisieren. Eine nicht nur in modischen<br />

Dingen bunte und schrille Zeit.<br />

Weshalb viele Klassik-Liebhaber noch immer<br />

mit den Motorrädern aus diesem Jahrzehnt<br />

fremdeln, obwohl sie längst als Oldtimer<br />

gelten. Aber war es nicht gerade diese<br />

­ungebremste Unvernunft von Honda & Co.,<br />

die einst jede <strong>MOTORRAD</strong>-Ausgabe zur<br />

spannenden Lektüre machte? Immerhin<br />

haben sich in dieser Dekade ja auch etliche<br />

­Lösungen durchgesetzt, die bis heute zum<br />

Standard bei Motorrädern zählen, etwa Hinterradaufhängungen<br />

mit Zentralfederbein<br />

oder Alurahmen. Dieser ungezügelten Lust<br />

am Ausprobieren der japanischen Hersteller<br />

konnte BMW damals nur mit Vernunft-Argumenten<br />

begegnen, siehe die obige Anzeige<br />

– die K-Baureihe war noch nicht so weit.<br />

Doch Vernunft alleine schafft noch keine<br />

Trends und bringt auch keine Legenden hervor.<br />

Dessen war man sich auch in München<br />

bewusst. Und hat mit dem Rückenwind der<br />

erfolgreichen Drei- und Vierzylinder die richtigen<br />

Lehren aus den 80er-Jahren gezogen.<br />

Im folgenden Jahrzehnt startete BMW eine<br />

Technik-Offensive mit wegweisenden Innovationen,<br />

die bis heute anhält und sogar die<br />

europäische Konkurrenz wachgerüttelt hat,<br />

während die Japaner (zu sehr) auf Vernunft<br />

machten. Von denen würde ich mir daher<br />

heute wieder ein paar aufgeblasene Ideen<br />

wünschen – Turbo müsste aber nicht sein!<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 95


SZENE I<br />

Magni-MV Agusta Filo Rosso<br />

NEU<br />

AUS<br />

ALT<br />

MACH<br />

Das klingt doch nach einem guten Rezept für einen Retro-Renner: neue<br />

MV-Drei zylinder-Technik im Look von Agostinis alten 500er- GP-Racern verpackt.<br />

Magni hat sich seiner Rennhistorie besonnen und eine Art käufliches Stück<br />

Renn geschichte auf die Räder gestellt.<br />

Text: Alan Cathcart und Gerhard Eirich; Fotos: Kel Edge<br />

96 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


Ein Problem mit heutigen Retro-<br />

Bikes ist häufig, dass beim Versuch,<br />

Modernes mit Klassischem<br />

zu verbinden, leider oft das Schlechteste<br />

anstatt das Beste aus beiden Welten vereint<br />

wird. Solche Versuche enden oft mit<br />

von der Motorleistung völlig überforderten<br />

Chassis, manchmal zieht aber auch der<br />

verwendete Motor keine Wurst vom Teller.<br />

Doch ab und zu wird ein Bike auf die Räder<br />

gestellt, bei dem alles stimmt – das<br />

schon mit dem Aussehen begeistert, aber<br />

auch beim Fahren unerhört Spaß bereitet.<br />

Zweifellos ist die Magni-MV Agusta Filo<br />

Rosso solch ein Bike.<br />

Giovanni Magni (57), der jüngste Sohn<br />

des berühmten Arturo Magni, wagte den<br />

Schritt zurück in die Zukunft und kreierte<br />

die Filo Rosso, die „rote Linie“, also das<br />

Limit, das ausgelotet werden soll. Dieses<br />

edel designte, exzellent ausgeführte „Dreizylinder-Renngerät<br />

mit Scheinwerfern“<br />

sieht für alle Welt erkennbar nach der<br />

Dreizylinder-Werks-MV aus, mit welcher<br />

der 15-fache Weltmeister (davon 13 WM-<br />

Titel auf MV) Giacomo Agostini seine großen<br />

Erfolge errang. Einer der Väter dieser<br />

Triumphe war denn auch Arturo Magni<br />

gewesen, seinerzeit legendärer Rennleiter<br />

bei MV Agusta. Letzterer wusste lange<br />

nichts von den Plänen seines Sohnes –<br />

zu groß war die Unsicherheit nach der<br />

Schmach mit der ersten modernen Magni-<br />

MV, der 2013 auf der Mailänder Messe<br />

präsentierten Storia. Jene war allerdings<br />

auch nichts anderes als eine im klassischen<br />

Stil designte Brutale 1090, mit Serienmotor<br />

im Serienrahmen. Genau dies<br />

aber wurde von vielen Leuten kritisiert.<br />

Aus diesem Grund beschlossen Giovanni<br />

Reminiszenz und Original: Die neue<br />

Filo Rosso greift das Design des GP-<br />

Renners von Giacomo Agostini (u.) auf<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 97


SZENE I<br />

Magni-MV Agusta Filo Rosso<br />

und sein Bruder Carlo niemandem, nicht<br />

einmal Vater Arturo, von den Plänen zu erzählen,<br />

den Dreizylinder der 800 Brutale<br />

F3 in einen in alter Magni-Tradition aus<br />

Stahlrohren geschweißten Rahmen zu<br />

stecken. „Ich beschloss, ein Bike zu designen,<br />

das mich persönlich begeistert, ohne<br />

darauf zu achten, was andere sagen würden.<br />

Also kaufte ich einen gebrauchten<br />

Motor einer Brutale 800 F3, und Carlo und<br />

ich nahmen genau Maß. Dabei stellten wir<br />

nicht nur fest, wie gut der Motor aussieht,<br />

sondern auch wie kompakt er ist“, stellt<br />

Giovanni klar.<br />

Hatte der anfangs verwendete Drilling<br />

der ersten Generation noch <strong>12</strong>5 PS, so<br />

liefert der aktuelle, hochmoderne MV-<br />

Dreizylinder mit rückwärts drehender<br />

Kurbel welle, Wasserkühlung und Benzineinspritzung<br />

satte 140 PS. Drei Monate<br />

arbeiteten die Brüder praktisch Tag und<br />

Nacht, erst drei Tage vor der Eröffnung<br />

der Messe in Mailand 2014 war der Prototyp<br />

der Filo Rosso fertig. „Er war komplett,<br />

aber er lief nicht – also machten wir einfach<br />

ein paar Fotos, stellten die auf unsere<br />

Website und gingen zu Bett“, erinnert sich<br />

Giovanni grinsend. „Am nächsten Morgen<br />

stellten wir fest, dass unsere Website zusammengebrochen<br />

war und wir hatten<br />

ein Dutzend Bestellungen für das Bike,<br />

ohne dass irgendjemand überhaupt einen<br />

Preis wusste.“<br />

Grünes Licht von MV Agusta<br />

Ein Jahr später stand die fertige, zuvor<br />

ausgiebig auf der Straße getestete Version<br />

auf der EICMA in Mailand und die Produktion<br />

lief an, mit sechs Monaten Lieferfrist.<br />

Kits zum Selbstaufbauen für Kunden<br />

sollte es nicht geben. „Wir verkaufen nur<br />

fertige Bikes“, erläutert Giovanni. „Weil<br />

wir keine Probleme haben, brandneue<br />

MV-Motoren zu bekommen. Als MV-Besitzer<br />

Giovanni Castiglioni zu uns kam,<br />

um das neue Bike zu sehen, stand er einige<br />

Momente davor, betrachtete es, drehte<br />

sich dann zu mir um und sagte: ‚Was immer<br />

ihr von mir braucht, um dieses Bike zu<br />

bauen – fragt mich einfach.‘“<br />

Nun steht sie also da, wohlproportioniert,<br />

und überrascht doch beim Aufsitzen<br />

mit ihrer zierlichen Gestalt, recht niedrig<br />

und auch recht kurz, mit kompakten 1370<br />

Millimetern Radstand (Agos GP-Racer<br />

hatten 1310 mm). Und ohne Verkleidung<br />

wird klar, wie perfekt arrangiert das ganze<br />

Paket ist. Bei aller Kompaktheit findet<br />

doch auch ein 1,80-Meter-Fahrer Platz.<br />

Lang über den handgedengelten 16-Liter-<br />

Alutank gestreckt, mit stark angewinkelten<br />

Beinen und auf hoch montierten Rasten<br />

ruhenden Füßen. Die Arme greifen<br />

nach den unter der vorderen Gabelbrücke<br />

montierten Lenkerstummeln, der Oberkörper<br />

ist deutlich nach vorn gebeugt. Mit<br />

98 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


typisch mahlender mechanischer Klangkulisse<br />

meldet sich der Drilling zu Wort.<br />

Schon der erste Gasstoß stellt einem die<br />

Nackenhaare auf, so ungefiltert trompetet<br />

der Motor aus den im Design der ehemaligen<br />

Werksrenner gestalteten Auspufftüten<br />

den betörenden Dreizylindersound<br />

ins Freie.<br />

ABS? Fehlanzeige. Auch über die Gussräder<br />

von EPM (der Zulieferfirma, deren<br />

Chef der ältere Bruder Carlo Magni ist)<br />

statt klassischer Speichenräder kann man<br />

streiten, wie auch über die Verwendung<br />

des originalen MV-Digital-Displays (wegen<br />

der integrierten Motorsteuerung) anstelle<br />

schöner Veglia-Uhren mit weißen<br />

Skalen. Unstrittig bleibt das topstabile<br />

Fahrverhalten der Magni, trotz des kurzen<br />

Radstands und der steil stehenden Gabel<br />

samt kurzem Nachlauf. Die 18-Zoll-Räder<br />

tragen hierzu ebenso bei, wenngleich sie<br />

wiederum das Einlenken etwas schwer-<br />

fälliger gestalten, es erfordert etwas<br />

Nachdruck. Es fühlt sich ein wenig an wie<br />

einen klassischen 500er-Renn-Single zu<br />

fahren – nur mit viel mehr Leistung.<br />

Ein Zugeständnis an die Moderne<br />

ist wiederum der Schaltassistent. Dabei<br />

zuzuhören, wie dieser bei hohen Drehzahlen<br />

den nächsthöheren Gang reinhämmert<br />

und sich der Auspuffton blitzschnell<br />

um eine Oktave verändert, ist<br />

reinster akustischer Hochgenuss. Die hinteren<br />

Federbeine, ein Girling-Nachbau,<br />

nehmen es in Sachen feinfühliger Ansprache<br />

und softer Dämpfung nicht so genau,<br />

doch passen sie ebenso zur straffen Auslegung<br />

des ultrastabilen, spurtreuen Fahrwerks<br />

wie die Forcella Italia-Telegabel mit<br />

den dicken 43er-Standrohren. Zu alledem<br />

bremst die Magni-MV auch noch exzellent.<br />

Die montierten Vierkolben-Brembo-Zangen<br />

verzögern gut dosierbar, aber mit<br />

Macht. So lässt sich der druckvolle Schub<br />

des Drillings schon ab 3000 Touren bedenkenlos<br />

genießen. Bei 7000/min gibt<br />

es einen Extra-Kick, der sich zu einem<br />

furiosen Finale bei der 13 000er-Begrenzermarke<br />

steigert. Stets begleitet von diesem<br />

tiefen, bassig grummelnden Auspuff sound<br />

– grandios.<br />

Eigentlich gibt es nur zwei Hürden,<br />

die sich vor dem Magni-Begeisterten auftürmen.<br />

Zum einen die Straßenzulassung.<br />

„Die Anforderungen sind in vielen Ländern<br />

unterschiedlich, daher überlassen wir die<br />

Zulassung unseren Kunden. Viele wollen<br />

das Bike sowieso nur auf der Rennstrecke<br />

bewegen oder ihrer Sammlung hinzufügen“,<br />

sagt Giovanni Magni. Der zweite<br />

Knackpunkt ist der Preis. 35 000 Euro sind<br />

eine Stange Geld. Selbst für ein Retro-<br />

Bike, wie es besser nicht sein könnte, und<br />

das einen auf einen einzigartigen, emotionalen<br />

Trip zurück in die Vergangenheit<br />

schickt.<br />

◻<br />

Unter dem Tank ist nur Platz für kurze, offene Ansaugtrichter.<br />

Das passt zur Retro-Magni – optisch wie akustisch<br />

DATEN<br />

Magni-MV-Agusta Filo Rosso<br />

Motor: Wassergekühlter Reihendreizylinder-Viertaktmotor, eine Ausgleichswelle,<br />

zwei kettengetriebene, obenliegende Nockenwellen, vier Ventile pro<br />

Brennraum, Bohrung x Hub 79 x 54,3 mm, Hubraum 798 cm³, Verdichtung<br />

13,3:1, Leistung 140 PS bei 13 100/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />

Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen, unten offen, Motor mittragend,<br />

Telegabel, Ø 43 mm, Zweiarmschwinge mit zwei Federbeinen, Doppelscheibenbremse<br />

vorn, Ø 320 mm, Scheibenbremse hinten, Ø 250 mm, Alu-Gussräder,<br />

Reifen vorn 110/80 ZR 18, hinten 160/60 ZR 18<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1370 mm, Gewicht vollgetankt 180 kg,<br />

Tankinhalt 16 l<br />

Preis: 35 000 Euro<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 99


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Lager-Schaden<br />

Motorräder werden nicht besser, wenn sie jahrelang in einem Schuppen vor<br />

sich hingammeln. Ulrich Fuchs hat so einen „Lager-Schaden“ aufgespürt ...<br />

Text und Fotos von Ulrich Fuchs<br />

Der Wunsch, wieder eine Yamaha<br />

XT 500 zu besitzen, überkam<br />

mich beim Betrachten alter<br />

Foto alben aus den späten 1970er-Jahren.<br />

Damals besaß ich zwei dieser Einzylinder-Enduros,<br />

in Summe sind es bis heute<br />

wohl so um die 15 Stollenkräder, die ich<br />

seit 1974 sowohl auf der Straße als auch<br />

im Gelände gefahren habe.<br />

Doch wie an so ein heute doch eher<br />

seltenes Motorrad kommen? Übers Inter-<br />

net, klar. Doch dort werden für komplett<br />

restaurierte XT 500 schon mal 10 000 Euro<br />

aufgerufen. Das war für mich keine Option.<br />

Da erinnerte ich mich an eine frühere<br />

Freundin, mittlerweile eine promovierte<br />

Biologin, die in den 80er-Jahren eine XT<br />

500 besaß. Ich rief sie an, und tatsächlich<br />

befand sich die Yamaha noch in Familienbesitz.<br />

Über den Zustand der XT wusste<br />

sie nur, dass diese seit rund zwölf Jahren<br />

unrestauriert in einem Holzschuppen<br />

stand. Vor Ort konnte ich das vergammelte<br />

Krad zwar noch als XT identifizieren,<br />

der Zustand war jedoch bedauernswert.<br />

Besitzer war mittlerweile der Neffe meiner<br />

damaligen Freundin. Der junge Mann<br />

war relativ schnell bereit, mir das Motorrad<br />

zu überlassen, nachdem ich ihm den<br />

ungefähren Aufwand einer vernünftigen<br />

Restaurierung geschildert hatte.<br />

Tatsächlich benötigte ich für die komplette<br />

Instandsetzung, inklusive TÜV-Ab-<br />

100 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


Der Zahn der Zeit nagt auch im Verborgenen: Nach über zwölf Jahren des Dahinsiechens in<br />

­einem Holzschuppen bot die Yamaha XT 500 von 1979 nur noch ein bedauernswertes Bild<br />

Dreck und Gammel, wohin das Auge<br />

blickt, hier an Motor und Krümmer<br />

Schmutzig, aber heil: Die Instrumente verlangten<br />

nur nach einer gründlichen Reinigung<br />

Braune Pest: Sämtliche metallische<br />

­Oberflächen wiesen heftigen Rost auf<br />

Immerhin komplett: Kabelbaum und elektrische<br />

Komponenten vor der Aufarbeitung<br />

nahme, drei Monate intensiver Arbeit. Bei<br />

der Restaurierung stand allerdings nicht<br />

die Originalität bis ins Detail im Vordergrund,<br />

sondern der persönliche Geschmack.<br />

Wichtig war mir nur, dass mir<br />

die XT anschließend gefiel. Dabei habe<br />

ich auch Komponenten von XT-Spezialist<br />

KEDO in Hamburg verbaut, der noch viele<br />

Originalteile oder Repliken vorrätig hat.<br />

Zunächst zerlegte ich das Motorrad in<br />

der Garage bis zur letzten Schraube, der<br />

Aufbau erfolgte im letzten Winter dann<br />

im warmen Keller. Am Motor wollte ich<br />

allerdings nicht selbst Hand anlegen, das<br />

war von Beginn an klar. Nur ein paar Kilometer<br />

weiter fand ich in Thomas Körner<br />

nämlich einen Spezialisten für Viertakt-<br />

Einzylinder. Der früher auch international<br />

erfolgreiche Rennfahrer tunt und repariert<br />

seit vielen Jahren Motorräder (www.<br />

bb-motors.de). Er hat den Motor komplett<br />

zerlegt, viele Teile sandgestrahlt und lackiert,<br />

Kolben und Ventile erneuert und<br />

dann den Motor mit neuen Dichtungen<br />

sowie Schrauben wieder aufgebaut..<br />

In der Zwischenzeit ließ ich Rahmen,<br />

Tank, Schwinge, Felgen, Gabelbrücken<br />

und Naben mit Glasperlen strahlen.<br />

Die Aluteile habe ich zusätzlich poliert,<br />

während Rahmen, Schwinge, Felgen und<br />

Gabelbrücken beim Spezialisten pulverbeschichtet<br />

wurden. Beim Zusammenbau<br />

kam mir zugute, dass ich während der<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 101


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Simple Technik braucht<br />

keine speziellen Vorrichtungen:<br />

Für den Aufbau<br />

im Keller genügten ein<br />

Tisch und ein Bürostuhl<br />

Der Tank wies innen zwar keine Korrosion auf,<br />

dafür aber einige Beulen, die verzinnt wurden<br />

Isolations-Arbeiten: Einige blanke Kabel machten<br />

ein Überarbeiten des Kabelbaums nötig<br />

Zerlegung von jedem Schritt Fotos gemacht<br />

hatte, die mir nun den Zusammenbau<br />

deutlich erleichterten. Im Internet<br />

fand ich einen Lieferanten, der einen<br />

kompletten Schraubensatz in Edelstahl<br />

für die XT im Angebot hatte. Nur die vier<br />

Schrauben für die Stoßdämpfer (M10 x<br />

1,25) mussten für teures Geld separat gekauft<br />

werden.<br />

Als besondere Herausforderung stellte<br />

sich der Tank heraus. Da am Motorrad ein<br />

großer Kunststofftank von Acerbis montiert<br />

war, durfte der Serientank im trockenen<br />

Keller der Vorbesitzer sein Dasein<br />

fristen. Deshalb war er innen zwar frei<br />

von Korrosion, außen aber stark verbeult.<br />

Also musste ich ihn schleifen, die Beulen<br />

aufzinnen, füllern und dann lackieren.<br />

Ziemlich mühsam gestaltete sich auch das<br />

blasenfreie Aufbringen des Tankdekors<br />

im Stil der XT 500 von 1976. Anschließend<br />

bekam der Tank noch eine schützende<br />

Klarlackschicht, bevor er mit einem neuen<br />

Benzinhahn und Verschlussdeckel versehen<br />

wurde.<br />

Von der Sitzbank konnte ich nur die<br />

Kunststoff-Grundplatte weiterverwenden,<br />

das Polster muss die letzten Jahre Generationen<br />

von Mäusen als Zuhause gedient<br />

haben. Also neuen Sitzbankschaum mitsamt<br />

Bezug bestellt und flugs zum Sattler.<br />

Die Wartezeit überbrückte ich mit dem<br />

Aufarbeiten des Kabelbaums, dessen Leitungen<br />

einige Schäden an der Isolation<br />

aufwiesen. Der Zusammenbau ging mir<br />

dann eigentlich überraschend flott von<br />

Vorfreude einmal bildlich ausgedrückt: Motor, Schwinge und Gabel samt<br />

Anbauteilen sind hier schon montiert, Sitzbank und Räder fehlen aber noch<br />

der Hand – bis die Sitzbank an der Reihe<br />

war. Denn die wollte partout nicht passen!<br />

Was ich mir zunächst nicht erklären<br />

konnte. Nach intensiveren Recherchen<br />

fand ich jedoch heraus, dass sich die Sitzbänke<br />

bei den XT 500-Modellen ab 1980<br />

von jenen der vorherigen Baujahre deutlich<br />

unterscheiden. Dumm nur, dass auf<br />

meiner 1979er-XT eine Bank vom späteren<br />

Modelljahr verbaut war, wohl wegen<br />

des größeren Zubehörtanks.<br />

Passende Sitzbänke sind bei der XT<br />

500 anscheinend rar. Es dauerte, bis ich<br />

im Netz eine fand – in sehr schlechtem<br />

Zustand, dafür umso teurer. Egal, ich wollte<br />

ja fertig werden. Also hieß es wieder<br />

Zerlegen, Reinigen, Halter anfertigen und<br />

mit neuem Polster und Bezug nochmals<br />

zum Sattler.<br />

Nach Montage der Bank konnte ich es<br />

kaum erwarten, die XT endlich ans Tageslicht<br />

zu holen und erstmals wieder zu<br />

102 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Sammelpunkt auf der Kommode: Frisch aufgearbeitete und einige neue Anbauteile warten<br />

auf ihren Einbau. Den Motor gab Leser Ulrich Fuchs jedoch in die Hände eines Spezialisten<br />

Nach dem Strahlen wurden die Naben<br />

poliert, die Bremsankerplatten lackiert<br />

Ordnung ist das halbe Leben: weitere aufgearbeitete<br />

Teile lagern griffgünstig im Regal<br />

Aus die Maus: Von der Bank war nur<br />

noch die Grundplatte zu gebrauchen<br />

Die Felgen wurden mit Glasperlen<br />

gestrahlt und dann pulverbeschichtet<br />

Ulrich Fuchs nach vollbrachter Restaurierung und TÜV-Abnahme auf seiner Yamaha XT 500.<br />

Nach langer XT-Abstinenz ein „herrlich entschleunigendes Fahrgefühl“, wie er findet<br />

starten. Noch im Keller befüllte ich den<br />

Tank – ein Fehler! Zunächst schien alles<br />

dicht zu sein, doch Stunden später stank<br />

es im Haus nach Sprit. Der Tank verlor<br />

Benzin, aber nicht am Hahn. So kurz vor<br />

dem ersehnten Augenblick ein Horror-<br />

Szenario! Nach der Demontage des Tanks<br />

entdeckte ich im Rahmentunnel eine tiefe,<br />

überlackierte Schleifstelle, durch die<br />

sich der Sprit gefressen hatte. Glücklicherweise<br />

konnte das Leck verzinnt wer-<br />

den, ohne den frischen Lack zu beschädigen.<br />

Zur Belohnung nach diesem Schreck<br />

lief die XT schon nach ein paar Tritten an.<br />

Für mich ist es nach so vielen Jahren<br />

ein tolles Gefühl, wieder eine XT 500 zu<br />

fahren. Der bollernde Motor und die sanfte<br />

Kraftentfaltung haben eine herrlich<br />

entschleunigende Wirkung. Dass Leistung,<br />

Fahrwerk und Bremsen nicht mit<br />

modernen Motorrädern vergleichbar sind,<br />

ist mir deshalb völlig egal.<br />

◻<br />

AUFRUF<br />

Haben Sie auch einen<br />

Klassiker restauriert oder<br />

zeitgenössisch umgebaut?<br />

Dann nichts wie her mit Text und Bildern an:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>,<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

oder per E-Mail an motorradclassic@motorpresse.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 103


SPORT I<br />

DHM-Nachrichten<br />

Die Highlights der Saison <strong>2016</strong><br />

Ein Rückblick auf die DHM-Läufe in diesem Jahr.<br />

Gleich zu Beginn das größte Highlight der DHM-Saison <strong>2016</strong>:<br />

2200 Starter bedeuten einen neuen Rekord und unterstreichen<br />

die hohe Attraktivität der Deutschen Historischen Motorradmeisterschaft!<br />

Ein weiterer Höhepunkt waren die „New Kids in<br />

the Pits“, junge Fahrerinnen und Fahrer im Alter zwischen 16 und<br />

20 Jahren, die in diesem Jahr neu dabei waren. Weniger schön<br />

waren die Wetterkapriolen bei einigen Läufen, wie die Schneeschauer<br />

im April am Nürburgring und mehrere Regenrennen, die<br />

als die negativen Höhepunkte im Saisonrückblick gelten.<br />

Ring frei zur ersten Runde bei der Einstellfahrt auf dem<br />

Hockenheimring am 19. März! Der Name ist Programm. Trotz<br />

des extra früh gelegten Termins war die Einstellfahrt gut besucht.<br />

Die Frühlingssonne hatte über 150 Fahrer zum Testen ihres neuen<br />

Materials ins badische Motodrom gelockt.<br />

Eigentlicher Startschuss für die DHM war jedoch am 24.<br />

April bei der vom MSC Porz ausgerichteten Veranstaltung<br />

„Kölner Kurs“ auf der Grand Prix-Strecke des Nürburgrings.<br />

Kalt, kälter, Eifel wetter – sporadische Schneeschauer zwangen Orgaund<br />

Renn leitung am Sonntagmittag zum Verzicht auf die DHM-Wertung.<br />

Die weiteren Läufe wurden dann als Clubsport-Veranstaltung<br />

fortgesetzt. Wer fahren wollte, konnte fahren. Musste aber nicht.<br />

Alle Sicherheitseinrichtungen (Streckenposten, Krankenwagen, Arzt)<br />

blieben bis zum geplanten Ende um 18 Uhr natürlich einsatzbereit.<br />

Station zwei der DHM-Serie war Mitte Mai in Luxemburg. In<br />

Luxemburg? Gibt es dort eine Rennstrecke? Und ob! In Colmar-<br />

Berg unterhält nämlich der amerikanische Reifenkonzern Goodyear<br />

sein europäisches Hauptquartier mit angeschlossenem Test- und<br />

Versuchszentrum. Das jedoch ist tatsächlich eine reinrassige Rennstrecke<br />

mit allem, was die rechte Hand begehrt. Auch die Gaumenfreuden<br />

kommen bei dieser Veranstaltung traditionell nicht zu<br />

kurz, denn zum hervorragend ausgestatteten Fahrerlager gehört<br />

auch ein gutes Restaurant. Und so war Colmar-Berg auch <strong>2016</strong><br />

eine Reise wert, trotz des diesmal vorherrschenden „Isle-of-Man-<br />

Wetters“ mit Sonne, Wolken und Nieselregen im Wechsel, begleitet<br />

von viel Wind.<br />

Ein weiterer Höhepunkt des Klassik-Rennsports ging vom 10.<br />

bis <strong>12</strong>. Juni auf dem Sachsenring über die Bühne. Die Vielzahl<br />

und die Qualität der Rennmaschinen waren beachtlich und zeigten<br />

ein Abbild der Historie des legendären Sachsenrings. Bei den Fahrern<br />

und den 30 400 zahlenden Zuschauern (!) kamen große Emo tionen<br />

auf. Die DHM war mit zwei Sololäufen und einem Gespannlauf<br />

vertreten. Alle Klassen wurden mit Gastfahrern aufgestockt, sodass<br />

imposante DHM-Startfelder den rund vier Kilometer langen Sachsenring<br />

füllten. Die Klasse E erfuhr beispielsweise mit der Teilnahme<br />

von Audi-Tradition eine willkommene Bereicherung. Der zweifache<br />

Vizeweltmeister und 20-fache Grand Prix-Sieger Ralf Waldmann pi-<br />

Nasser Saisonauftakt<br />

am Nürburgring im April<br />

Christoph Schlosser und Beate<br />

Preuß in Colmar-Berg/Luxemburg<br />

Start der Klassen E und H<br />

auf dem Sachsenring<br />

104 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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lotierte eine neu aufgebaute und erstmals eingesetzte Replika der<br />

Werks-Kompressor-DKW UL 500. Und Klaus Mayerhöfer brachte<br />

eine frühere Werks-NSU Bullus 501 SSR an den Start.<br />

Zwei Wochen später fand auf dem Hockenheimring das Pendant<br />

zum Sachsenring mit den „neueren“ Klassen statt. Gefahren<br />

wurde auf dem kleinen Kurs mit der Querspange, für den<br />

DHM-Tross eine neue Strecke. Die kam jedoch durchweg sehr gut<br />

an. Zwei Sätze eines Beifahrers der Seitenwagenklasse Z sagen<br />

alles: „Du hast keine Chance zum Ausruhen. Aber absolut geil!“<br />

Auch das Wetter spielte mit, sorgte für so manchen Sonnenbrand.<br />

„Allez les Bleus!“ Am ersten Juli-Wochenende stand der<br />

Circuit de Chambley in der Nähe von Metz/Frankreich auf dem<br />

Programm. Im Vorfeld drückten viele die Daumen, dass das Wetter<br />

in Metz nicht ganz so heiß werden möge wie im Vorjahr mit über<br />

40 Grad. Denn diese Strecke ist auch bei 16 Grad heiß genug! Ein<br />

Motorradkurs, wie er im Buche steht. Hier zwingen schnell folgende<br />

Kurvenkombinationen und eine „kurze Gerade“ zum knappen<br />

Übersetzen der Rennmaschinen. Ein Highlight war sicherlich die<br />

Air-Show auf dem benachbarten Flugplatz. Unsere Organisation<br />

hatte keine Mühe gescheut, dass exakt zur Siegerehrung die<br />

„Patrouille de France“ mit acht Kampfjets mit der Trikolore die<br />

­Farben der französischen Nationalflagge in den Himmel malten.<br />

Mit dem Schleizer Dreieck wurde zudem ein früherer Klassiker<br />

reanimiert. Den alten DHM-Recken ist Schleiz noch gut bekannt.<br />

Nach zehn Jahren Abstinenz haben die DHM-Organisatoren<br />

es geschafft, auf der ältesten Rennstrecke Deutschlands wieder<br />

einen DHM-Lauf auszurichten. Der Tenor aller Fahrer war einhellig:<br />

Lasst uns 2017 unbedingt wieder hierher kommen! Die Natur-<br />

Rennstrecke, das typische Fahrerlager und das gesamte Ambiente<br />

fanden bei allen Beteiligten ein sehr positives Echo.<br />

Danach folgte am 20. und 21. August der Klassiker der<br />

Szene, der traditionsreiche Schottenring-Grand Prix. Dieser<br />

Event lässt bei gutem Wetter bis zu 20 000 Zuschauer am Wochenende<br />

ins hessische Städtchen Schotten pilgern. Doch in diesem<br />

Jahr meinte es Petrus nicht ganz so gut, weshalb weniger Zuschauer<br />

kamen. Wer sich von Regenschauern nicht abschrecken ließ, durfte<br />

sich neben den DHM-Piloten auch an Spitzenfahrern wie Freddie<br />

Spencer, Chas Mortimer, Pentti Korhonen & Co. erfreuen.<br />

Krönender Saisonabschluss waren auch in diesem Jahr<br />

wieder die Hockenheim <strong>Classic</strong>s Mitte September. Mit insgesamt<br />

650 Startern, davon 500 in der DHM, wurde auch hier<br />

ein neuer Rekord aufgestellt. Neben der DHM waren internationale<br />

Klassik-Serien aus der Schweiz (FHRM) und Holland (CMRCH) am<br />

Start. Darüber hinaus war die IHRO (International Historic Racing<br />

Organisation) mit Teilnehmern aus mehreren Ländern vertreten.<br />

Die Sonderläufe des VFV und des Hockenheimring-Museums<br />

boten Einzigartiges aus der Klassik-Szene. Und zwar nicht nur auf<br />

der Strecke, sondern auch in den Boxen.<br />

Doch nach der Saison ist vor der Saison. Die DHM-Termine für<br />

2017 stehen nahezu fest. Vorher wollen wir vom Orga-Team allen<br />

Fahrerinnen und Fahrern ein großes Dankeschön aussprechen für<br />

eine tolle und faire DHM-Saison <strong>2016</strong>! Notiert euch bereits den 18.<br />

März 2017. Dann geht es wieder zur Einstellfahrt in Hockenheim!<br />

Shakehands am Vorstart<br />

in Hockenheim<br />

Natur pur – Gespanne in der Seng des Schleizer Dreiecks<br />

New Kids in the Pits – der Nachwuchs<br />

in Chambley/Metz<br />

Schotten rockt, Schotten lockt<br />

VFV-Sonderlauf in Hockenheim<br />

Fotos: DHM<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 105


SPORT I<br />

ADAC-<strong>MOTORRAD</strong>-Allround-Race<br />

106 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong>


MEISTER<br />

ALLER<br />

KLASSEN<br />

Wer ist der Beste der Besten? Diese spannende Frage sollte<br />

1986 das mit Stars aus allen Disziplinen besetzte Allround-<br />

Race in Hockenheim beantworten. Das Spektakel endete mit<br />

einem überraschenden Sieger – und gilt als Geburtsstunde<br />

des Supermoto-Sports in Deutschland.<br />

Text: Lothar Kutschera; Fotos: Friedemann Kirn, Georg Pickartz, Reinhardt Schmoll, Uli Schwab<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 107


SPORT I<br />

ADAC-<strong>MOTORRAD</strong>-Allround-Race<br />

Ab geht die Post: Bert von<br />

Zitzewitz (#15), Richard Schalber<br />

(#21) und Harald Strößenreuther<br />

blasen zur Attacke<br />

Die Grand Prix-Helden Toni Mang und Reinhold<br />

Roth saßen auf leicht umgebauten Motocross-<br />

Maschinen, die Geländespezialisten Harald<br />

Strößenreuther und Jürgen Mayer drückten ihre Stollenrenner<br />

so tief in Schräglage, dass fast die Fußrasten über<br />

den Asphalt schliffen, und Bert von Zitzewitz war mit<br />

seiner bärenstarken 500er-Werks-Maico nicht nur pfeilschnell,<br />

sondern konnte dank einer Doppelscheiben-<br />

Bremsanlage auch noch extrem spät in die Eisen gehen –<br />

es waren schon außergewöhnliche Bilder, die den rund<br />

20 000 Fans Ende September 1986 in Hockenheim geboten<br />

wurden. Ein solches Spektakel hatte es bis<br />

dato im Motodrom noch nicht gegeben.<br />

Wer war denn damals bloß auf die verrückte<br />

Idee gekommen, die besten deutschen<br />

Straßenfahrer und die Stars der Offroad-Szene<br />

in einem gemeinsamen Rennen<br />

aufeinander loszulassen? Die Verantwortung<br />

dafür trugen der ADAC Württemberg<br />

und die Redaktion <strong>MOTORRAD</strong>. Sie hatten<br />

es sich vor 30 Jahren zum Ziel gesetzt, den<br />

Meister aller Klassen zu küren. Die besten<br />

Fahrer aus den Disziplinen Straße, Bahn,<br />

Motocross und Enduro sollten auf einem<br />

kombinierten Asphalt-und Offroadkurs<br />

um den Titel des Allround-Champions<br />

kämpfen. Eingebettet war das Allround-<br />

Race genannte Event in einen „Mini-Grand Prix“, denn<br />

beim Preis von Baden-Württemberg stand auch das Finale<br />

der Straßen-Weltmeisterschaft 1986 für die Klassen 80<br />

und <strong>12</strong>5 cm³ sowie für die Gespanne auf dem Programm.<br />

Dazu gab‘s noch einen Lauf zur Superbike-DM.<br />

Medialer Ritterschlag: Mang, Müller und<br />

Co. im Aktuellen Sportstudio des ZDF<br />

In diesem Umfeld war das Vielseitigkeitsrennen mit<br />

kreuz und quer durch die Arena rutschenden, driftenden<br />

und springenden Stollenbikes, die dazu noch öfters entgegen<br />

der üblichen Rennrichtung fuhren, natürlich ein<br />

ziemlich exotisches Ereignis. Das bereits in der Planungsphase<br />

auch Bedenkenträger auf den Plan rief: Was passiert,<br />

wenn es etwa regnet und die Allround-Racer beim<br />

Wechsel von Offroad auf Asphalt die Piste für die Straßenrennen<br />

mit Dreck versauen? Für den Fall der Fälle<br />

standen ausreichend Kehrmaschinen parat, aber letztlich<br />

reichten zur Reinigung der Straße von einer leichten<br />

Brise des Hockenheimer Sands ein paar Besen, denn der<br />

September 1986 war in puncto Wetter von einem stabilen,<br />

über mehrere Wochen anhaltenden Hoch geprägt.<br />

Hochdruck herrschte im Vorfeld des Rennens auch<br />

bei der Vermarktung. Erich Brodbeck, der damalige<br />

Pressechef des ADAC Württemberg, setzte nicht nur die<br />

übliche PR-Maschinerie in Gang, sondern schaffte es<br />

dank seiner guten Kontakte, das Thema sogar im Aktuel-<br />

108 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Springerstaffel: Jürgen Mayer, Werner Siegle und Harald Strößenreuther (von links)<br />

sind bereits gelandet, eine Etage höher fliegen Arno Drechsel, Richard Schalber,<br />

Joachim Sauer, Alois Niedermayr, Walter Gruhler und Rolf Dieffenbach (ebenfalls von<br />

links) über den Sprunghügel kurz vor der Haupttribüne des Hockenheimrings<br />

Driften im Supermoto-Stil: Werner<br />

Siegle hatte es mit seiner KTM voll<br />

drauf – Platz vier im Gesamtklassement<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 109


SPORT I<br />

ADAC-<strong>MOTORRAD</strong>-Allround-Race<br />

Im Motocross-Stil über den Asphalt:<br />

Harald Strößenreuther drückt seine<br />

KTM in abenteuerliche Schräglage<br />

len Sportstudio des ZDF zu platzieren. Die vier namhaftesten<br />

Starter beim Allround-Race, also Straßen-Weltmeister<br />

Toni Mang, Speedway- und Langbahn-Weltmeister<br />

Egon Müller, der Enduro- und Paris-Dakar-Spezialist<br />

Eddy Hau sowie Motocross-Haudegen Rolf Dieffenbach,<br />

machten sich am Vorabend des Rennens mitsamt ihren<br />

Maschinen im Transporter auf den Weg zum Mainzer<br />

Lerchenberg, um im Sportstudio ihre ersten Eindrücke<br />

vom Allround-Spektakel zu schildern. In Zeiten, als das<br />

Privatfernsehen noch in den Kinderschuhen steckte und<br />

es in Deutschland noch keine Sportkanäle gab, war der<br />

Auftritt von Mang, Müller und Co. in dem ZDF-Klassiker<br />

so etwas wie der mediale Ritterschlag.<br />

Wer würde aber den Ritterschlag als Meister aller<br />

Klassen bekommen? Diese spannende Frage stellte sich<br />

nicht nur in der ZDF-Sendung, sondern natürlich auch in<br />

der Motorradszene. Die 23 Akteure hatten einen 2,3 Kilometer<br />

langen Kurs zu bewältigen, dessen Asphalt- und<br />

Offroad-Anteile sich in etwa die Waage hielten (siehe<br />

Skizze auf Seite 113). Der Geländesektor war mit neun,<br />

aus 76 Lkw-Ladungen voll Sandboden geformten Sprunghügeln<br />

gespickt. Im Vergleich zum Motocross waren<br />

die Hindernisse zwar abgesoftet, Straßenfahrer wie Toni<br />

Mang oder Peter Rubatto hatten dennoch höllischen<br />

Respekt vor den Hürden. „Beim Sprung bleibt mir<br />

manchmal fast das Herz stehen“, gestand Rubatto, damals<br />

als „Mister Superbike“ bekannt.<br />

Am besten vorbereitet erschien Maico-Werksfahrer<br />

Bert von Zitzewitz in Hockenheim. Die 500er-Maschine<br />

des Motocross- und Enduroprofis war klar in Richtung<br />

Highspeed auf Asphalt modifiziert worden – mit reduzierten<br />

Federwegen und einem 18 statt 21 Zoll großen<br />

Vorderrad. Den Weg zu niedrigerer Sitzhöhe und kleineren<br />

Vorderrädern hatten auch viele Allround-Race-Konkurrenten<br />

beschritten, doch Bert von Zitzewitz ging noch<br />

weiter. Vorn wurde die Maico nicht von der üblichen Einscheibenbremse,<br />

sondern von einer Doppelscheibenanlage<br />

verzögert. Ein spezieller Zylinder und ein spezieller<br />

Auspuff für mehr Power im oberen Drehzahlbereich steigerten<br />

die Leistung des 500er-Zweitakters auf stramme<br />

110 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Mit Volldampf auf die Start- und Zielgerade:<br />

Richard Schalber lässt die Viertakt-<br />

Husqvarna durchs Motodrom bollern<br />

Verdammt hoch der Sprunghügel<br />

da vorn: Toni Mang<br />

vor dem Start im Gespräch<br />

mit Rennleiter Erich Fritz<br />

70 PS. Mit einer längeren Übersetzung kam der blaue<br />

Renner auf 170 km/h Topspeed. Zum Vorbereitungsprogramm<br />

gehörten auch zweitägige Reifentests, um das<br />

beste Profil aus dem Sortiment der für das Rennen vorgeschriebenen<br />

Straßen-Enduroreifen herauszufinden.<br />

Toni Mang begnügte sich im Vergleich zum favorisierten<br />

Maico-Piloten mit der Hälfte des Hubraums und<br />

knappen 50 PS. „Eine 500er zieht mir doch nur die Arme<br />

lang“, befürchtete der Straßen-Champion. An Mangs<br />

250er-Motocross-Honda hatte man die Federwege ebenfalls<br />

etwas gekappt, die Maschine war dem kurzbeinigen<br />

Bayern aber immer noch zu hoch. „Honda hat das Motorrad<br />

vier Zentimeter tiefergelegt, aber es müssten 14 Zentimeter<br />

sein“, berichtete Mang, der mit den Fußspitzen<br />

gerade so den Boden erreichte, nach den ersten Runden.<br />

Dass er mit dem ihm nicht vertrauten Motorrad und dem<br />

Rennkurs an sich fremdelte, war deutlich zu sehen. So<br />

hielt Mang den Ball auch sehr flach, als er nach seinen<br />

Ambitionen für das Rennen gefragt wurde. „Ankommen“,<br />

antwortete er nur kurz und knapp.<br />

Bert von Zitzewitz ließ es dagegen schon beim ersten<br />

Qualifikationslauf richtig krachen und steuerte seine<br />

Maico zu einem souveränen Sieg. Auch den ersten der<br />

beiden entscheidenden Rennläufe am Sonntag gewann<br />

der große Blonde aus dem hohen Norden. Er und seine<br />

Kollegen aus der Motocross- und Enduro-Zunft fühlten<br />

Crosser und Enduros<br />

mit Zwei- und Viertakt-Einzylindern<br />

bildeten die Basis<br />

der Allround-Race-<br />

Renner. Neben der<br />

von Zitzewitz-Maico<br />

(#15) die Honda von<br />

Mang, Schalbers<br />

Husqvarna und Joachim<br />

Sauers KTM<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 111


SPORT I<br />

ADAC-<strong>MOTORRAD</strong>-Allround-Race<br />

Draufsitzen und losfahren: Alois Niedermayr<br />

(#17) düpierte die Konkurrenz<br />

mit der Suzuki im Motocross-Setup<br />

sich beim Allround-Race in ihrem Element und überholten<br />

die Straßen- und Bahnpiloten gleich dreidimensional:<br />

links, rechts und in der Luft. Die Distanz von 20 Minuten<br />

plus zwei Runden pro Lauf spulten die Offroad-<br />

Spezialisten, die viel längere Prüfungen gewohnt waren,<br />

vergleichsweise leicht herunter, während die Cracks der<br />

anderen Disziplinen relativ schnell ihr Limit spürten –<br />

manche davon bereits im Training. „I bin fertig“, stöhnte<br />

etwa der bayerische Eisspeedway-Weltmeister Max<br />

Niedermaier, nachdem er sich bei einem missglückten<br />

Doppelsprung nach vorn überschlagen hatte.<br />

Dass Bernd von Zitzewitz auch den zweiten Lauf gewinnen<br />

würde, schien außer Frage zu stehen. Doch oft<br />

kommt es anders, als man denkt. So auch in diesem Rennen,<br />

das der Schwarzwälder 500er-Crosser Walter Gruhler<br />

auf seiner Kawasaki als Sieger beendete. Bert von<br />

Zitzewitz kam nicht über Platz vier hinaus. Er hatte plötzlich<br />

nicht mehr den Mut, das Potenzial seines pfeilschnellen<br />

Maico-Brenners voll auszuspielen.<br />

Die Gesamtwertung aus der Addition beider Rennläufe<br />

brachte schließlich einen Allround-Champion hervor,<br />

mit dem kaum jemand gerechnet hatte: Alois Niedermayr.<br />

Der mit deutscher Lizenz startende Südtiroler<br />

hatte Erstaunliches vollbracht. Mit seiner 250er-Suzuki<br />

schien er trotz der längstmöglichen Übersetzung und der<br />

fettesten Vergaserbedüsung von der Motorleistung her<br />

Während die 250er-<br />

Suzuki von Sieger<br />

Alois Niedermayr<br />

(#17) im Motocross-<br />

Outfit erschien,<br />

waren Walter Gruhlers<br />

500er-Kawasaki<br />

(#16) und Rolf Dieffenbachs<br />

500er-Honda<br />

in einigen Details<br />

modifiziert<br />

1<strong>12</strong> <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Schampus und<br />

5000 Mark Prämie:<br />

Alois Niedermayr<br />

strahlt. Links Bert<br />

von Zitzewitz<br />

(Platz zwei), rechts<br />

Walter Gruhler<br />

(Platz drei)<br />

<strong>12</strong>00 Meter<br />

Straße, 1100<br />

Meter Offroad,<br />

neun Sprünge:<br />

eine Herausforderung<br />

vor<br />

allem für Toni<br />

Mang und Co.<br />

Wie aus dem Lehrbuch: Maico-<br />

Werkspilot Bert von Zitzewitz mit<br />

astreiner Motocross-Sprungtechnik<br />

im Hintertreffen zu sein. Außerdem verzichtete er auf<br />

alle Modifikationen am Fahrwerk, die auf Asphalt für ein<br />

besseres Fahr- und Bremsverhalten gesorgt hätten. Nach<br />

dem Motto „Einfach draufsetzen und losfahren“ schaffte<br />

Niedermayr dennoch zwei zweite Plätze und holte sich<br />

5000 Mark für den Gesamtsieg – eine Prämie, von der er<br />

im Motocross damals nur träumen konnte.<br />

Auf Platz zehn im Gesamtklassement tauchte der<br />

Motocross-erfahrene Superbiker Ernst Gschwender als<br />

bester Straßenfahrer auf. Seine Asphaltkollegen Wolfgang<br />

Schwarz, Manfred Fischer, Peter Rubatto und Reinhold<br />

Roth belegten die Ränge zwölf bis 15. Und wo war<br />

Toni Mang abgeblieben? Der Honda-Pilot ging keine unnötigen<br />

Risiken ein und machte der Konkurrenz lieber<br />

Platz, als sich auf gefährliche Zweikämpfe einzulassen.<br />

Zweimal jagte er das Feld vor sich her und belegte jeweils<br />

den 18. Platz. Ein Fahrer war noch hinter ihm: der Eisspeedway-Spezialist<br />

Helmut Weber.<br />

Ein Debakel für einen Star wie Mang, zum damaligen<br />

Zeitpunkt immerhin viermaliger Straßen-Weltmeister in<br />

den Klassen bis 250 und 350 cm³? Einige Lästermäuler<br />

waren dieser Ansicht. Doch objektiv betrachtet verdiente<br />

Mangs Engagement durchaus Lob. Ohne über eine nennenswerte<br />

Erfahrung auf Offroadpisten zu verfügen,<br />

stellte er sich der Herausforderung des Allround-Race,<br />

steigerte sich im Training von Runde zu Runde und hielt<br />

beide Rennen tapfer durch. Dass sich Mang gerade bei<br />

den Sprüngen und in den Spurrillen der Geländesektion<br />

mächtig plagen musste, war offensichtlich. Dennoch bereitete<br />

ihm das Spektakel in Hockenheim auch Spaß:<br />

„Wenn das Reglement den Straßenfahrern mehr Chancengleichheit<br />

bietet, komme ich nächstes Jahr wieder.“<br />

Damit hatte Toni Mang genau den wunden Punkt des<br />

Allround-Race getroffen. Die Geländesektion war eindeutig<br />

zu lang und zu schwierig gesteckt. Die in diesem<br />

Sektor verlorene Zeit konnten die Straßenfahrer auf Asphalt<br />

nie mehr aufholen. Zudem kamen die Offroader<br />

mit den Crossmaschinen auch auf der Straße deutlich<br />

schneller vom Fleck, schließlich waren sie diese Motorräder<br />

gewohnt und hatten keine Probleme damit, wenn<br />

das Bike mal zu rutschen beginnt oder sich querstellt –<br />

das ist im Motocross oder im Endurosport die Regel.<br />

Selbst bei einem leichteren oder geringeren Offroad-<br />

Anteil kann es da keine Chancengleichheit geben.<br />

So blieb das Allround-Race von 1986 ein einmaliges<br />

Event, das aber dennoch ein deutliches Signal setzen<br />

konnte. In der Rückschau gilt das Spektakel als Initialzündung<br />

für eine neue Disziplin, die sich in den folgenden<br />

Jahren in Deutschland entwickelte und etablierte: das<br />

Supermoto. Mit einer neuen Gattung von Motorrädern<br />

und neuen, aufs herzerfrischende Driften spezialisierten<br />

Fahrertypen traf man bei den Fans voll ins Schwarze –<br />

immer wieder auch bei Veranstaltungen im Motodrom<br />

von Hockenheim.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong> 113


Foto: Kyoichi Nakamura<br />

VORSCHAU I<br />

Ausgabe 1+2/2017 erscheint am 9. Dezember <strong>2016</strong><br />

BSA Rocket Gold Star<br />

Die Jungs aus der Café Racer- Szene machten es vor, und 1962 fand<br />

auch BSA selbst Gefallen daran: Im bekannt guten Rahmen ihres<br />

sportlichen Einzylinders etablierten die Briten den leistungsgesteigerten<br />

650er-Twin der A 10. Die Rocket Gold Star war geboren,<br />

eines der begehrens wertesten Motorräder seiner Zeit<br />

MONDIAL <strong>12</strong>5<br />

Als Soichiro Honda in den 50er-<br />

Jahren die europäische Rennszene<br />

studierte, begeisterte ihn<br />

ganz besonders eine italienische<br />

<strong>12</strong>5er. Die errang bis 1957 gleich<br />

mehrere Weltmeistertitel und<br />

entstand bei der kleinen, aber<br />

feinen Firma Mondial. Nie mehr<br />

als eine Handvoll, aber Jahr für<br />

Jahr weiterentwickelt. Ein spätes<br />

Exemplar konnte <strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>Classic</strong> ins Fotostudio locken<br />

METISSE MK5<br />

Ein großer Name verpflichtet:<br />

Die britische Firma Metisse<br />

schickt sich an, mit dem<br />

neuen Modell MK5 Café Racer<br />

eine handgefertigte Neu-<br />

Interpretation der klassischen<br />

Renner an den Start zu<br />

schicken. Kann der Edelrenner<br />

mit dem selbst entwickelten<br />

1000er-Vier ventil-Parallel-Twin<br />

die Erwartungen erfüllen?<br />

Ein Fahrbericht<br />

Foto: Fred Siemer<br />

Foto: Jacek Bilski<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN 0937-9495<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong><br />

Leuschnerstraße 1<br />

70174 Stuttgart<br />

Telefon 0711/182-1374<br />

Telefax 0711/182-1781<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Redaktionelle Gesamtleitung<br />

und Chefredakteur<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

Chef vom Dienst<br />

Matthias Ackermann<br />

Sekretariat<br />

Gaby Dussler<br />

Redaktion<br />

Uli Holzwarth (Ltg.), Gerhard Eirich<br />

Schlussredaktion<br />

Lothar Kutschera<br />

Grafische Gestaltung<br />

Stefan Weber (verantwortlich),<br />

Thomas Waldhauer, Sonja Pfeiffer<br />

Medienproduktion<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantw. Bildredaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumentation)<br />

Mitarbeiter an diesem Heft<br />

Alan Cathcart, Ulrich Fuchs, Stefan Glück,<br />

Werner Koch, Lothar Kutschera, Karl Reese,<br />

Thomas Schmieder, Ralf Schneider, Fred Siemer<br />

Fotografen<br />

Jacek Bilski, Kel Edge, fact, Rossen Gargolov,<br />

Jörg Künstle, Stefan Wolf<br />

Verlag<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

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70174 Stuttgart<br />

Postfach: 70162 Stuttgart<br />

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Leitung Geschäftsbereich Motorrad<br />

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und Leitung digitale Medien<br />

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GmbH & Co. KG, 29378 Wittingen<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> erscheint zehn Mal jährlich.<br />

Lieferung durch den Verlag, Post, Buch- und<br />

Zeit schriftenhandel. Höhere Gewalt entbindet<br />

den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche<br />

können in einem solchen Fall nicht<br />

anerkannt werden.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

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10 Aus gaben frei Haus: 53,50 € im Inland<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> zum Kombipreis mit rund<br />

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Ausgaben <strong>MOTORRAD</strong> und 10 Ausgaben<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>: 134,65 € (A: 151,70 € ;<br />

CH: 256,15 SFr). Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikulationsbescheinigung einen<br />

Nachlass von 40 % auf den Kioskpreis.<br />

Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

114 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

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