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BEZIRK MURTAL – REGION KNITTELFELD<br />
Wie mit einem Mantel-<br />
„Pallium“ umgeben<br />
Schon seit Allerheiligen beschäftigt<br />
sich die 4. Klasse des BG/BRG<br />
Knittelfeld in Religion mit dem<br />
Themenbereich Sterben, Tod,<br />
Sterbehilfe Sterbebeistand. Manuela<br />
Steiner, DGKS Koordinatorin<br />
des Mobilen Palliativteams Knittelfeld-Judenburg-Murau<br />
kam<br />
diesmal in den Unterricht, um<br />
von ihrer Arbeit zu erzählen.<br />
Mit der Erklärung des Wortes<br />
„pallium“ – Mantel, Umhang fing<br />
sie an, ihre Arbeit zu erklären. Es<br />
geht dem Palliativteam um die<br />
Annahme und Begleitung von Patienten<br />
<strong>auf</strong> ihrem letzten Weg. Im<br />
Vordergrund stehen die Bedürfnisse,<br />
Wünsche und Hoffnungen<br />
der betroffenen Menschen. Und<br />
weil die meisten Menschen zu<br />
Hause versorgt, betreut und sterben<br />
wollen, kommt das Mobile<br />
Palliativteam zu ihnen nach Hause.<br />
Es arbeiten Schwestern und<br />
Pfleger, Sozialarbeiter und Arzt<br />
zusammen, jeder hat seine besondere<br />
Aufgabe, damit es dem Patienten<br />
möglichst gut geht und die<br />
Lebensqualität und Selbstständigkeit<br />
lange erhalten werden kann.<br />
Mit Interesse haben die Schüler<br />
zugehört, Fragen gestellt, wie es<br />
ihr dabei geht, ob der Wunsch<br />
Die 4. Klasse des BG/BRG Knittelfeld beschäftigte sich mit dem Thema „Palliativ“.<br />
nach Sterbehilfe kommt. Manuela<br />
Steiner hat offen und ehrlich geantwortet,<br />
dass auch oft und viel<br />
gelacht wird mit den Patienten<br />
und was sie für sich selber gelernt<br />
hat.<br />
Manche werden ja auch wieder<br />
gesund, andere fahren <strong>auf</strong> Urlaub,<br />
oder einer bereitet schon alles<br />
für sein Begräbnis vor, bespricht<br />
sich mit der Familie. Zuerst geht<br />
es dem Palliativteam ums Leben,<br />
um ein möglichst angenehmes,<br />
erfülltes Leben – dann auch ums<br />
Sterben. Ein schwieriges Thema<br />
für 14-Jährige, aber sicher ein<br />
wertvolles.<br />
Die Landjugend Kobenz beendete<br />
ihr Projekt unter der Leitung<br />
von Lisa-Maria Horner, welches<br />
gemeinsam mit dem örtlichen<br />
Seniorenheim <strong>auf</strong> die Beine<br />
gestellt wurde, mit einer Nikolausaktion,<br />
wobei die Päckchen<br />
gemeinsam mit den Heimbewohnern<br />
vorbereitet wurden.<br />
Hierbei verbrachten die Vereinsmitglieder<br />
ein paar besinnliche<br />
Stunden mit den Bewohnern.<br />
Zum Abschluss besuchte der Hl.<br />
Nikolaus am 5. Dezember das<br />
Wohnheim in Kobenz und das<br />
Partnerheim in Knittelfeld und<br />
brachte für jeden ein kleines Geschenk<br />
mit.<br />
Wolfgang Zanger<br />
Ihre Stimme im Hohen Haus<br />
Kalkül oder Mitgefühl?<br />
Für eine Meldung der Sonderklasse<br />
sorgte vor kurzer Zeit der<br />
Lebensmittel-Multi Rewe. Sonderklasse<br />
meint hier aber eher<br />
verständnisloses Kopfschütteln,<br />
als wertschätzende Anerkennung.<br />
Anlässlich der aktuellen<br />
Flüchtlingskrise, so der Konzern,<br />
fühle man sich bemüßigt,<br />
das „soziale Engagement zu steigern“<br />
– und spendet aus diesem<br />
Grund 500.000 steuerlich absetzbare<br />
Euro an die Caritas.<br />
Soweit so gut. Diese Großzügigkeit<br />
wird aber durch nichts<br />
anderes finanziert, als durch<br />
Einsparungen bei den eigenen<br />
Mitarbeitern. Ein Konzern, der<br />
sich die Familienfreundlichkeit<br />
in unzähligen Kampagnen an die<br />
Fahnen heftet und Millionen-Gewinne<br />
einfährt, hat also scheinbar<br />
recht wenig für seine Mitarbeiter<br />
übrig…<br />
Damit aber nicht genug: Mit der<br />
Gründung von eigenen Integrationsklassen<br />
soll – dem Gesetzgeber<br />
zuwider – eine verstärkte<br />
Anwerbung von Flüchtlingen erreicht<br />
werden. Soll heißen, dass<br />
Rewe nun scheinbar bevorzugt<br />
(kostengünstigere?) Flüchtlinge<br />
einstellen will, anstatt österreichischer<br />
Jugendlicher mit einem<br />
Schulabschluss, die einen der<br />
begehrten Lehrplätze suchen?<br />
Steckt dahinter nicht vielmehr<br />
klares, betriebswirtschaftliches<br />
Kalkül anstelle von Mitgefühl?<br />
Oder ist die österreichische Arbeitskraft<br />
nicht einmal mehr die<br />
Weihnachtsfeier wert, die einmal<br />
im Jahr den Mitarbeitern nicht<br />
nur Gelegenheit geben soll, sich<br />
in einem ungezwungenen Umfeld<br />
zu unterhalten, sondern<br />
auch Wertschätzung der Belegschaft<br />
gegenüber demonstriert?<br />
Die halbe Million, die steuerlich<br />
absetzbar ist, war dann scheinbar<br />
doch zu verlockend…<br />
Wolfgang Zanger ist zu erreichen<br />
unter wolfgang.zanger@<br />
parlament.gv.at und unter<br />
0664/4680760.<br />
Nr. 50 / 10. Dezember 2015 www.obersteirische-nachrichten.at Obersteirische Nachrichten 9