Ihre Parfümerie - Gürzenich Orchester
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Erich Wolfgang Korngold, Hamburg 1920<br />
gegen jede Entwicklung der Wiener Moderne, pflanzte er dem Sohn<br />
einen lebenslangen Sendungsauftrag musikalischer Schönheit ein.<br />
Mit seiner spätromantisch getönten Oper »Die tote Stadt«, die am<br />
4. Dezember 1920 gleichzeitig in Hamburg und Köln uraufgeführt<br />
wurde, erzielte Erich Wolfgang Korngold den endgültig durchschlagenden<br />
Erfolg. Nachdem ihn der Regisseur Max Reinhardt für die<br />
Verfilmung von Shakespeares »Sommernachtstraum« nach Hollywood<br />
geholt hatte, reiste er fortan mehrfach als erfolgreicher<br />
Filmkomponist nach Amerika. Nach dem sogenannten »Anschluss«<br />
Österreichs an Hitlerdeutschland im Jahr 1938 blieb der Jude<br />
Korngold in den USA und komponierte für die Traumfabrik zahlreiche<br />
ausgezeichnete Soundtracks (u. a. für »The Adventures of<br />
Robin Hood« mit Errol Flynn). Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
hatte Erich Wolfgang Korngold auf eine auch künstlerische<br />
Wiederkehr gehofft. Doch die Tragik der Tonkunst nach 1945 war<br />
es, dass ausgerechnet nach dem Ende einer Diktatur die zeitgenössische<br />
Avantgarde und die scheinbar Unzeitgemäßen einander<br />
in unsinnigem Hochmut nicht gelten ließen. Erst etwa ab den<br />
1990er Jahren, als die ästhetischideologischen Scheuklappen<br />
langsam abgelegt wurden, wurde Korngolds Schaffen zunehmend<br />
wieder die ihm gebührende Wertschätzung zuteil.<br />
Korngolds beeindruckende Sinfonie in Fis – die Tonart schwankt<br />
immer wieder zwischen Dur und Moll – ist bei unvoreingenommenem<br />
Hören ein Zeugnis dafür, dass der Komponist durchaus<br />
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