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Ihre Parfümerie - Gürzenich Orchester

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4<br />

Blick zurück nach vorn<br />

Oliver Binder<br />

Orpheus macht sich auf, Eurydike aus dem Totenreich zurückzuholen.<br />

Denn es ist schwer, vom Glück zu lassen. In der Oper<br />

»Die tote Stadt«, dem Welterfolg von Erich Wolfgang Korngold<br />

(1897 – 1957), verliebt sich Paul in das schöne Ebenbild seiner<br />

verstorbenen Frau. Korngold hielt als Komponist ebenfalls an<br />

einem Ideal fest: der unbedingten Klangschönheit. In der Mitte<br />

des 20. Jahrhunderts schien er damit aus der Zeit gefallen. Seit<br />

geraumer Zeit aber findet man endlich Gefallen auch an seinem<br />

Spätwerk.<br />

Tradition und Moderne müssen sich, eine zugegeben wohlfeile<br />

Erkenntnis, nicht unbedingt ausschließen. Eine beglückende<br />

Synthese gelang dem Argentinier Alberto Ginastera (1916 – 1983),<br />

unter anderem in seinem Konzert für Harfe und <strong>Orchester</strong>. Das<br />

Aufspüren der melodischen Ursprünge seines Landes ging für<br />

ihn immer mit der Beschäftigung mit aktuellen musikalischen<br />

Strömungen einher. In einem Interview erzählte er von einem<br />

Gespräch mit dem ihm freundschaftlich verbundenen Dirigenten<br />

Erich Kleiber: »An einem Tag, als wir spazieren gingen, hat er mir<br />

gesagt: ›Alberto, die Musik muss aus dem Herzen kommen und<br />

ihren Weg durch den Kopf machen.‹ Die beiden großen Gottheiten<br />

der griechischen Mythologie, Apollo und Dionysos, symbolisieren<br />

diese beiden wesentlichen Elemente des schöpferischen Aktes.«

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