Dann rufen Sie an - Dinges und Frick GmbH
Dann rufen Sie an - Dinges und Frick GmbH
Dann rufen Sie an - Dinges und Frick GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wor<strong>an</strong> Shakespeare die Figuren in<br />
seiner 1597 erschienenen Tragödie<br />
scheitern lässt, ist eine Sprachlosigkeit,<br />
die durchaus modern <strong>an</strong>mutet.<br />
Trotz der vielen Dinge, die gesagt<br />
werden – über das Entscheidende<br />
wird eben nicht gesprochen, jedenfalls<br />
nicht mit den Personen, die für<br />
die Klärung des Konflikts relev<strong>an</strong>t<br />
wären. Anstatt Lösungen zu suchen,<br />
bleiben die Protagonisten in vorgegebenen<br />
Verhaltensmustern stecken.<br />
Romeo tötet Tybalt, obwohl er es<br />
eigentlich gar nicht will, Julia erzählt<br />
der Amme alles über ihre überwältigenden<br />
Gefühle für Romeo, bleibt<br />
aber ihren Eltern gegenüber stumm.<br />
Diese Unfähigkeit zur wirklichen<br />
Kommunikation, das Verharren in<br />
Bildern <strong>und</strong> Vorstellungen vonein<strong>an</strong>der,<br />
führt in eine nicht aufzuhaltende,<br />
tödliche Spirale von Ereignissen,<br />
deren Eigendynamik nicht mehr zu<br />
stoppen ist.<br />
Um diese Zerrissenheit seiner Protagonisten<br />
auch in musikalischer Hinsicht<br />
zu spiegeln, hat Steph<strong>an</strong> Thoss<br />
für seine Interpretation von Romeo<br />
<strong>und</strong> Julia die Werke zweier verschiedener<br />
Komponisten gewählt.<br />
t<strong>an</strong>zXtra<br />
Einführungsmatinee<br />
In der beliebten Einführungsmatinee spricht<br />
Steph<strong>an</strong> Thoss über seine Her<strong>an</strong>gehensweise <strong>an</strong><br />
das berühmte Shakespeare-Ballett <strong>und</strong> zeigt Ausschnitte<br />
daraus mit dem Ballett des Hessischen<br />
Staatstheaters.<br />
Sonntag, 12. Februar<br />
11 Uhr, Großes Haus<br />
Dornröschen<br />
Nur noch einmal in dieser Spielzeit ist Dornröschen<br />
in Wiesbaden zu sehen, die Thoss-Choreografie<br />
um unerfüllten Kinderwunsch, Sehnsucht <strong>und</strong><br />
Aufarbeitung der eigenen Verg<strong>an</strong>genheit. In den<br />
Hauptrollen t<strong>an</strong>zen Kihako Narisawa <strong>und</strong> S<strong>an</strong>dro<br />
Westphal als Königspaar, Yuki Mori (Frosch) <strong>und</strong><br />
Ina Brütting (Dornröschen).<br />
Mittwoch, 8. Februar<br />
19.30 Uhr, Großes Haus<br />
Im Mittelpunkt steht die berühmte<br />
Ballettmusik von Sergej Prokofjew,<br />
die sich sowohl durch lyrische<br />
Finesse wie auch durchmitreißende<br />
Energie auszeichnet. Prokofjews<br />
Komposition zählt zu den herausragenden<br />
Werken der modernen<br />
Ballettmusik. 1938 entst<strong>an</strong>den <strong>und</strong><br />
zunächst mit mäßigem Erfolg in<br />
Brünn uraufgeführt, wurde das Stück<br />
in der Leningrader Fassung von 1940<br />
zu dem Klassiker der Ballettliteratur,<br />
der es bis heute ist.<br />
In den Dialog mit Prokofjews eher<br />
deskriptivem Erzählstil stellt Thoss in<br />
einigen kürzeren Sequenzen Werke<br />
des zeitgenössischen englischen<br />
Komponisten Michael Nym<strong>an</strong>. Bek<strong>an</strong>nt<br />
geworden durch Filmmusiken<br />
für Peter Greenaway <strong>und</strong> J<strong>an</strong>e Campion<br />
(Das Pi<strong>an</strong>o) zeichnet Nym<strong>an</strong>s<br />
Arbeit sich vor allem durch Opern<br />
(Der M<strong>an</strong>n, der seine Frau mit einem<br />
Hut verwechselte) <strong>und</strong> hochsensible<br />
Kompositionen für Kammermusik<br />
<strong>und</strong> Soloinstrumente aus. Für seine<br />
Fassung von Romeo <strong>und</strong> Julia wählte<br />
Steph<strong>an</strong> Thoss u.a. Ausschnitte aus<br />
den Streichquartetten Nr. 3 <strong>und</strong> 4<br />
sowie aus dem 2003 entst<strong>an</strong>denen<br />
1. Violinenkonzert.<br />
Ludmila Komkova (Julia) in der Probe mit Steph<strong>an</strong> Thoss<br />
Romeo<br />
<strong>und</strong> Julia<br />
Ballett von Steph<strong>an</strong> Thoss<br />
Musik von Sergej Prokofjew<br />
<strong>und</strong> Michael Nym<strong>an</strong><br />
Musikalische Leitung Wolfg<strong>an</strong>g Ott<br />
Choreografie <strong>und</strong> Bühnenbild Steph<strong>an</strong> Thoss<br />
Kostüme Jelena Miletić<br />
Video Andreas Etter<br />
Dramaturgie Anja von Witzler<br />
Ballett <strong>und</strong> Orchester<br />
des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden<br />
Es t<strong>an</strong>zen in den Hauptrollen:<br />
Ludmila Komkova / Ayumi Sagawa (Julia)<br />
Flori<strong>an</strong> Teatiu / D<strong>an</strong>iel Whiley (Romeo)<br />
Giuseppe Spota / Russell Lepley (Mercutio)<br />
Yuki Mori / Fr<strong>an</strong>k F. Pedersen (Tybalt)<br />
Premiere: Samstag, 25. Februar<br />
19.30 Uhr, Großes Haus<br />
Weitere Vorstellungen:<br />
4. März, 16 Uhr, 8. <strong>und</strong> 24. März, 19.30 Uhr<br />
Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Februar 2012 5