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ZOO:M OK Ausgabe 9/10/2015

Das besondere Magazin für Oberkassel

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<strong>OK</strong><br />

Das besondere Magazin für Oberkassel<br />

No. 3 <strong>2015</strong><br />

Titelthema Soziales Engagement Aus dem Viertel<br />

Hmm Lecker! Der Kürbis im Fokus<br />

Alles über Halloween<br />

und die besten Partys<br />

Die Bürgerstiftung Düsseldorf wird <strong>10</strong><br />

Integration Point:<br />

Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge<br />

Was wird aus dem Feuerwehr-Turm?<br />

Aus für die Altbauten an der Hansaalle<br />

Weihnachtsmarkt startet Ende November<br />

HerbSTzeit<br />

ist Kürbiszeit<br />

www.zoom-duesseldorf.de


JUNGES SCHAUSPIELHAUS<br />

Unser<br />

Familienstück im<br />

CENTRAL<br />

am Hbf. ab dem<br />

15.11.<strong>2015</strong><br />

Nach dem Kinderbuch<br />

von Carlo Collodi<br />

Ab 6 Jahren<br />

Regie: Marcelo Diaz<br />

Kartentelefon 0211. 36 99 11<br />

www.duesseldorfer-schauspielhaus.de


Inhalt<br />

Mogen Sie Halloween<br />

?<br />

Viele Deutsche, vor allem Ältere finden, dass Halloween wieder so ein Zeichen<br />

der zunehmenden Amerikanisierung der Gesellschaft ist. Aber für viele<br />

Kinder, Jugendliche und auch zunehmend mehr Erwachsene ist Halloween ein<br />

schöner neuer Anlass zum Feiern. Man kann sich kreativ und gruselig verkleiden,<br />

die Kinder ziehen von Haus zu Haus und verlangen „Süßes sonst gibt`s<br />

Saures!“ Übrigens: Entgegen der Annahme, es sei ein amerikanischer Brauch,<br />

ist Halloween in Irland entstanden und schwappte mit der Einwanderungswelle<br />

auf den amerikanischen Kontinent hinüber. In unserem ausführlichen<br />

Beitrag, erfahren Sie alles, was Sie über Halloween wissen müssen; mit den<br />

schönsten Halloween-Partys in und um Düsseldorf. Und vielleicht ist es nach<br />

dem Lesen gar nicht mehr so schlimm.<br />

Der leuchtende Kürbis ist nicht nur das unnachahmliche Symbol für Halloween,<br />

sondern auch die ultimative köstliche und gesunde Herbstfrucht. Erfahren<br />

Sie mehr über Sortenvielfalt und Zubereitung in unserem umfassenden<br />

Portrait, abgerundet und abgeschmeckt durch zwei köstliche Rezepte. Bon<br />

appetit!<br />

Auch Kurfürst Jan Wellem wusste ein deftiges Mal zu schätzen, was er sonst<br />

noch alles für die Landeshauptstadt getan hat, lesen Sie in unserem historischen<br />

Portrait.<br />

Darüber hinaus erwarten Sie interessante News aus Ihrem Stadtteil und ein<br />

Vorgeschmack auf kulturelle Highlights im Düsseldorfer Schauspielhaus.<br />

Wir wünschen Ihnen eine schöne Herbstzeit<br />

Herzlichst Ihre<br />

Titelthema<br />

4 Herbstzeit ist Kürbiszeit<br />

5 Kürbisrezepte<br />

6 Happy Halloween<br />

Humor<br />

<strong>10</strong> Die Realität ist Satire genug<br />

Soziales<br />

12 Agentur für Arbeit startet ersten<br />

Integration Point<br />

16 Die Bürgerstiftung Düsseldorf feierte<br />

ihren <strong>10</strong>. Geburtstag<br />

17 Stadtsparkasse setzt in Oberkassel<br />

weiter auf Ansprechpartner vor Ort<br />

17 E.ON-Benefiz-Verkaufsausstellung<br />

Aus dem Viertel<br />

9 Die Laternen leuchten wieder<br />

14 Die Altbauten an der Handsaallee<br />

werden endgültig abgerissen<br />

14 Was passiert mit dem Oberkasseler<br />

Feuerwehrturm?<br />

14 Weihnachtsmarkt in Oberkassel<br />

18 Mythos Jan Wellem<br />

3 Impressum<br />

Alexandra von Hirschfeld<br />

Chefredakteurin und Herausgeberin<br />

imprESSum<br />

Herausgeber/Verlag:<br />

news strategy<br />

redaktions- und verlags UG<br />

(haftungsbeschränkt)<br />

Achenbachstraße 135<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. 0211-30200741<br />

Fax: 0211-30200749<br />

www.zoom-duesseldorf.de<br />

info@zoom-duesseldorf.de<br />

chefredaktion:<br />

Alexandra von Hirschfeld (M.A.)<br />

redaktion:<br />

Rebecca Häfner, Julia Sett,<br />

Debora Stender,<br />

Hans Otto von Hirschfeld<br />

grafik:<br />

Katja Wehmeier (Dipl. Des.)<br />

Fotografie:<br />

Lothar Milatz (u.a.)<br />

bezugsmöglichkeiten:<br />

frei Haus in Oberkassel oder als<br />

Abo 9,00 EUR/Jahr (Portokosten)<br />

Jederzeit formlos kündbar<br />

Anzeigenpreise:<br />

S. Preisliste Mai <strong>2015</strong> auf unserer Website<br />

Druckerei:<br />

SAxOPRINT GmbH<br />

Enderstr. 92 c<br />

01277 Dresden<br />

3


›› Kulinarisches<br />

Herbstzeit ist Kürbiszeit<br />

In der Obst-und Gemüseabteilung strahlt er uns im Herbst mit<br />

seiner kräftig leuchtenden Farbe schon von weitem entgegen –<br />

der Kürbis. Aber nicht nur durch seine Farbe sticht er uns ins<br />

Auge, manche Exemplare sind auch auf Grund ihrer Größe kaum<br />

zu übersehen. Momentan ist er, im wahrsten Sinne des Wortes,<br />

in aller Munde. In Deutschland wachsen rund 800 verschiedene<br />

Kürbis-Sorten, die alle aus fünf bitter schmeckenden Wildformen<br />

gekreuzt und gezüchtet wurden. Circa 200 davon sind essbar,<br />

die übrigen sind ungenießbare Zierfrüchte. Ursprünglich stammen<br />

Kürbisse aus Lateinamerika und gelangten im 16. Jahrhundert<br />

nach Europa. Kürbisse kommen ab Ende August in den Handel<br />

und haben bis zum Spätherbst Saison. Speisekürbisse sind<br />

allerdings kein Gemüse, sondern zählen zu den Beerenfrüchten.<br />

Einige Sorten halten sich bei guter Lagerung bis zu einem Jahr.<br />

Der Kürbis besticht durch seine Farbenpracht und<br />

Artenvielfalt<br />

Zu den beliebtesten der zahlreichen Kürbissorten zählen die<br />

kleinkugeligen, satt orangefarbenen Hokkaidos mit ihrem<br />

kräftig-nussigen Aroma. Aber auch die birnenförmigen Butternusskürbisse<br />

(Butternuts), die besonders wegen ihres buttrigweichen<br />

Fruchtfleisches geschätzt werden, stehen hoch im Kurs.<br />

Gerne für Eingemachtes und Gebäck verwendet wird das mildaromatische<br />

Fruchtfleisch des Gelben Zentners. Große, stark gerippte<br />

Muskatkürbisse sind mit ihrem leicht fruchtig-säuerlichen<br />

Geschmack ideal für Süßspeisen, Salate und Suppen. Und die<br />

kleinen, grün-weiß gestreiften Sweet Dumplings eignen sich sehr<br />

gut zum Füllen. Generell sind für Suppen eher wässrige Sorten<br />

zu empfehlen, für Backwaren mehlige und trockene und für Süßspeisen<br />

und Salate eher süßlich schmeckende.<br />

Kalorienarm und vitaminreich<br />

Nachdem der Kürbis lange Zeit ein kulinarisches Mauerblümchendasein<br />

fristete, erlebte er in den letzten Jahren dank der<br />

Halloween-Welle auch in unseren Breitengraden eine wohlverdiente<br />

Renaissance in Küche und Gastronomie. Eine Kürbisfrucht<br />

enthält nur etwa 25 Kalorien pro <strong>10</strong>0 Gramm Fruchtfleisch und<br />

versorgt den Körper mit Vitaminen, Kalium, Kalzium und Zink.<br />

Die im Fruchtfleisch enthaltene Kieselsäure ist gut für Bindegewebe,<br />

Haut und Nägel. Besonders im Herbst ist der Kürbis ein<br />

sehr beliebtes Nahrungsmittel. Als Beilage, eingelegt, in Risotto<br />

oder als Suppe – Kürbis eignet sich für die verschiedensten<br />

Gerichte. Sogar zu Marmelade, Pudding, Kompott oder Kuchen<br />

lassen sich die aromatischen Früchte verarbeiten.<br />

Der Mikrowellenkürbis<br />

Genau so gesund wie seine Artgenossen ist auch der sogenannte<br />

Mikrowellenkürbis. Er gehört zu den aktuellsten Pflanzenneuheiten<br />

mit der Fachbezeichnung SC 415 F1 und wird auch unter<br />

dem Namen „Buttercreme“ verkauft. Er wurde speziell für die Zubereitung<br />

in der Mikrowelle gezüchtet, wiegt reif zwischen 200<br />

und 300 Gramm und schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.<br />

Hübsch anzusehen eignet er sich bestens für herbstliche Dekorationszwecke<br />

und kann, wenn er als Zierkürbis ausgedient hat, in der<br />

Küche weiterverwertet werden. Zuerst den Deckel abschneiden<br />

und mit einem Löffel die Kerne und das Fasergewebe entfernen.<br />

Dann kommt der ausgehöhlte Kürbis fünf Minuten bis <strong>10</strong> Minuten<br />

bei höchster Stufe in die Mikrowelle. Er ist fertig, wenn das Fruchtfleisch<br />

einfach mit einem Löffel entnommen werden kann.<br />

Die Zubereitung groSSer Kürbisse<br />

Es ist nicht ganz leicht, die Früchte mit ihrer harten Schale zu zerteilen.<br />

Gerade die großen Exemplare sind kaum zu bändigen. Die<br />

herkömmliche Zubereitung geht so: Zunächst den Kürbis waschen,<br />

dann halbieren, mit einem Elektromesser oder einem Beil stückeln<br />

und mit einem scharfen Messer zu schälen. Alternativ kann man<br />

die Frucht auch bei 200 Grad etwa 40 bis 60 Minuten im Ofen<br />

backen und dann zerkleinern. Es ist auch möglich, einen Kürbis<br />

im Ganzen zu kochen (vorher unbedingt einstechen), ihn dann<br />

zu zerkleinern und mit einem Messer oder Löffel entkernen und<br />

schälen. Einen reifen Kürbis erkennt man übrigens daran, dass er<br />

hohl klingt, wenn man gegen seine Schale klopft. Kühl und trocken<br />

gelagert kann man Kürbis bis ins Frühjahr aufbewahren.<br />

Das sollten Sie über den allseits beliebten Hokkaido-<br />

Kürbis wissen<br />

Zu den beliebtesten Speisekürbissen hierzulande zählt der Hokkaido,<br />

denn er ist der einzige Kürbis, der nicht geschält werden muss.<br />

Die Schale wird einfach mitgekocht und zerfällt. Eine Kürbissuppe<br />

aus einem Hokkaido besticht zudem durch eine wunderschöne<br />

satt orange Farbe. Schon Ende August lassen sich die ersten Exemplare<br />

blicken, die eigentliche Saison startet dann ab September<br />

und reicht bis weit in den Winter. Denn selbst wenn die Erntezeit<br />

vorbei ist, kann man frischen Hokkaido-Kürbis finden, da er sich<br />

bei optimaler Lagerung bis zu 1 Jahr hält. Seinen Namen verdankt<br />

der Hokkaido-Kürbis seiner Heimat – einer gleichnamigen Insel<br />

in Japan. Die Inselbewohner züchteten ihn aus dem gegen Ende<br />

des 19. Jahrhunderts von den Amerikanern dort eingeführten Reisnusskürbis.<br />

Erst seit etwa 20 Jahren wird Hokkaido-Kürbis auch in<br />

Europa und bei uns in Deutschland angebaut.<br />

Das feste, appetitlich orangerote Fruchtfleisch des Hokkaido-<br />

Kürbis punktet im Vergleich zu seinen Verwandten mit einer besonders<br />

hohen Nährstoffdichte, denn es enthält weniger Wasser<br />

als anderes Kürbis-Fruchtfleisch. Wie alle Kürbissorten wirkt<br />

aber auch Hokkaido-Kürbis anregend auf Nieren- und Blasentätigkeit<br />

und entwässert gleichzeitig auf natürliche Art. Zusammen<br />

mit seinem sehr niedrigen Fettgehalt macht ihn das zur idealen<br />

Schlemmerei für Figurbewusste.<br />

4


›› Kulinarisches<br />

HANS OTTO‘S<br />

KürbiS crEmE<br />

„KürbizzA“<br />

Das ist ein Kürbiscreme-Süppchen mit<br />

feinem spanischem zungenschlag.<br />

Dazu zerstückeln Sie einen mittelgroßen Hokkaido-Kürbis in kleine<br />

Stücke (bitte nicht schälen!) und entfernen das „Gemantsche“.<br />

Dann dünstesten Sie eine gewürfelte dicke weiße Zwiebel mit<br />

3 Esslöffel Öl und Butter. Geben Sie eine kleine gehackte<br />

Chillischote und 1gehackte Koblauchzehe dazu, dann die Kübisstücke<br />

und füllen Sie den Topf auf mit ¾ l Gemüse- oder<br />

Hühnerbrühe. Jetzt lassen Sie alles 25 Minuten köcheln bis der<br />

Kürbis butterweich ist. Dann runter vom Herd und ab in den<br />

Mixer oder mit dem Passierstab zur sämigen Suppe pürieren.<br />

Wieder zurück in den Topf geben, abrunden mit Sahne und /<br />

oder Creme fraiche, abschmecken mit einem Schuss Balsamico<br />

und Salz und Pfeffer nach Geschmack und einem Teelöffel<br />

Ingwerpulver. Jetzt noch eine würzige, mildscharfe spanische<br />

Chorizo Wurst abziehen, in feinen Scheibchen in der Pfanne<br />

schmoren und als herzhaften Kontrast in die Suppe geben. Abschließend<br />

mit Kräutern dekorieren. Einige Tröpfchen Kürbisöl<br />

drauf träufeln und mit Baguette servieren. Dazu passt ein<br />

kräftiger, spanischer Riocha! Olé<br />

Wer als Vegetarier auf eine Wursteinlage verzichten möchte,<br />

röstet Weißbrot-Würfelchen in der Pfanne mit etwas Knoblauchoder<br />

Gemüsebutter an, gibt es als Croutons auch fertig zu kaufen.<br />

Guten Appetit!<br />

KÜRBIS AUF ITALIENISCH KREIRT VON FRANCO PALMIERI<br />

gEgrillTEr KürbiS AuF JAcObSmuScHEln<br />

Das Rezept stammt vom bekannten Koch<br />

Lino Palmieri, kreiert wurde es von seinem<br />

Neffen, Jungkoch Franco Palmieri in<br />

der Küche des Amalfi, eines der ersten<br />

italienischen Restaurants in Düsseldorf.<br />

Hier kamen schon Größen aus Show und<br />

Politik wie z.B. Altkanzler Helmut Kohl<br />

und Thomas Gottschalk zum Schlemmen.<br />

Die <strong>ZOO</strong>:M-Redaktion auf der Suche nach<br />

einem außergewöhnlichen Kürbisrezept<br />

kostete u.a. dieses verführerische Gericht:<br />

zutaten:<br />

1 Hokkaido Kürbis<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 Rosmarinzweig<br />

1 Thymianzweig<br />

16 Jacobsmuscheln<br />

Mehl Salz/Pfeffer<br />

currycreme:<br />

500 ml Weißwein, lieblich<br />

250 ml Sahne<br />

1 EL Curry<br />

Mehlschwitze<br />

zubereitung:<br />

Einen Topf Wasser mit einem Lorbeerblatt,<br />

Rosmarinzweig und Thymianzweig zum Kochen<br />

bringen. Den Kürbis in Ringe schneiden<br />

und 5 Min. lang kochen. Kalt werden<br />

lassen und kurz vor dem Anrichten im Ofen<br />

grillen. Weißwein auf die Hältfe reduzieren,<br />

Curry und Sahne hinzugeben und mit<br />

der Mehlschwitze binden. Abschmecken<br />

mit Salz und Pfeffer. Die Jacobsmuscheln<br />

würzen in Mehl wenden und in Öl kurz<br />

braten. Dekorativ anrichten und servieren.<br />

Bene! Buon Appeito!<br />

v.l. Lino und Franco Palmieri zwei<br />

Kochgenerationen in einer Küche<br />

Ulmenstraße 122<br />

40476 Düsseldorf<br />

Tel: 0211 – 32 94 11<br />

info@amalfi-ristorante.com<br />

5


›› Bräuche<br />

Happy Halloween<br />

Halloween erobert Deutschland<br />

Am 31.Oktober verkleiden sich Jahr für Jahr viele Menschen<br />

als finstere, dunkle Wesen. Kinder ziehen als<br />

Geister, Hexen, Vampire oder Monster von Tür zu Tür<br />

und sammeln SüSSigkeiten. Diese Bilder kennen die meisten<br />

sicher aus unzähligen HollyWOODSTREIFEN, doch in<br />

den letzten Jahren wird Halloween auch in Deutschland<br />

immer beliebter. Doch woher kommt das Fest? Und<br />

WELCHE Bräuche gibt es an dem TAG?<br />

Die Ursprünge von Halloween<br />

Christliche Einflüsse auf das Gruselfest<br />

Die genauen Wurzeln des Festes sind nicht ganz klar nachzuvollziehen,<br />

da es einige Einflüsse für das heutige Fest gibt. Halloween<br />

wird jedes Jahr am 31. Oktober gefeiert. Ein Tag vor dem<br />

katholischen Feiertag Allerheiligen. An diesem Tag gedenken<br />

gläubige Katholiken ihrer Heiligen. Der ursprüngliche Name von<br />

Halloween ist „Eve of all hallows“ (zu deutsch: der Abend vor Allerheiligen).<br />

In angelsächsischen Ländern wird in der Umgangssprache<br />

oft abgekürzt und so ist aus „Eve of all hallows“, der<br />

heutige Name Halloween geworden. Am 2. November ist der Feiertag<br />

Allerseelen, an dem den Verstorbenen gedacht wird. Über<br />

lange Zeit hinweg, haben die Menschen geglaubt, dass an diesem<br />

Tag die Seelen aus der Hölle<br />

zurückkommen können, um<br />

ihre lebendigen Verwandten<br />

um Gnade zu bitten. Mit der<br />

Zeit sind diese Tage immer<br />

mehr verwachsen. So wird<br />

Halloween schon lange in<br />

den katholischen<br />

Gebieten<br />

Großbritanniens<br />

gefeiert.<br />

Anbruch der Winterzeit<br />

Seit der Antike stellt der Übergang zwischen Oktober und November<br />

ein wichtiges Datum dar. Der Sommer ist endgültig zu Ende<br />

und der Winter kommt. Die Kelten haben am letzten Oktobertag<br />

das Samahain-Fest gefeiert. Eine Art Erntedankfest, so wie es<br />

auch die Christen feiern. Mit der römischen Invasion in Nordeuropa<br />

haben sich die Traditionen der Völker vermischt. So ist das<br />

keltische Erntedankfest mit dem römischen Totenfest vermischt<br />

worden. Doch soll es an dem keltischen Samhain möglich sein mit<br />

den Toten zu sprechen, da an diesem Tag die Welt der Toten offen<br />

stehe. Der Glaube der Römer kommt hinzu und es entsteht ein<br />

enger Glaube an eine Nachwelt. Auch im christlichen Glaubenist<br />

die Vorstellung vom Jenseits fest verankert.<br />

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Traditionen, Bräuche<br />

und religiöse Ansichten vermischt und Halloween hat sich<br />

daraus entwickelt. Wie genau Halloween sich entwickelt hat,<br />

ist nicht eindeutig. Denn vor allem aus der keltischen Kultur<br />

gibt es fast keine schriftlichen Belege. Die ersten Erwähnungen<br />

über ein ähnliches Fest wie Halloween stammen schon aus dem<br />

siebten Jahrhundert. Doch sichere Belege gibt es erst aus dem<br />

17. Jahrhundert. Vor allem die Auswanderer aus Irland, die im<br />

19. Jahrhundert nach Amerika gegangen sind, haben dort die<br />

Halloween-Bräuche verbreitet.<br />

Bräuche zu Halloween<br />

„SüSSes sonst gibt’s Saures!“<br />

Mit dem Spruch: „Trick or treat!“, was dem deutschen Spruch:<br />

„Süßes, sonst gibt’s Saures!“ entspricht, ziehen Kinder in Amerika<br />

an Halloween von Haus zu Haus, um nach Süßigkeiten zu<br />

fragen. Ähnlich wie bei uns an St. Martin. Geben die Hausbesitzer<br />

den Kindern keine Süßigkeiten, spielen die Kinder ihnen<br />

einen Streich. Schon im Europa des neunten Jahrhunderts hat<br />

es solche Gänge von Haus zu Haus gegeben. Es haben<br />

Bettler um etwas zu Essen gebeten und für die<br />

bekannten Verstorbenen<br />

des Hausbesitzers<br />

gebetet. Wenn der<br />

Hausbesitzer<br />

den Bettlern nichts geben wollte,


›› Bräuche<br />

hat es auch zur damaligen Zeit Verwünschungen gegeben. Im<br />

Laufe der Zeit haben sich die Bettlerzüge der Armen immer mehr<br />

in Kinderbräuche verwandelt. Schon in der früheren Zeit haben<br />

Kinder in Großbritannien dann auch Streiche gespielt, von denen<br />

sie dachten, dass auch Fantasiewesen, wie Kobolde oder<br />

Elfen sie machen würden.<br />

Gruselige Kürbisfratzen<br />

Viele Häuser sehen zu Halloween ganz furchterregend aus. Vor<br />

den Türen leuchten die gespenstigen Fratzen der Kürbisse. Dem<br />

Gemüse wird der Deckel abgeschnitten, dann wird das Fruchtfleisch<br />

entfernt und der Kürbis bekommt ein gruseliges Gesicht<br />

verpasst. Zuletzt kommt eine Kerze in das Innere – und fertig ist<br />

das furchterregende Gesichter ins Gemüse! In Irland und Großbritannien<br />

ist es schon lange Tradition in Gemüse Gesichter zu<br />

schnitzen, doch hat man dort zuerst Rüben genommen. Als viele<br />

Iren nach Amerika ausgewandert sind, haben sie entdeckt, dass<br />

der Kürbis sich besser eignet, um ein Gesicht hinein zu schnitzen.<br />

Die Kürbislaterne wird auch Jack O’ Lantern genannt. Dieser<br />

Name kommt aus einer irischen Erzählung über einen geizigen<br />

Hufschmied, der Jack hieß. Ihm begegnet in der Nacht zu Allerseelen<br />

in der Kneipe Luzifer, und bietet dem Geizhals an, sein Bier zu<br />

zahlen, im Tausch gegen seine Seele. Jack stimmt dem Tausch zu<br />

und der Teufel verwandelt sich in eine Sixpence-Münze (der Preis<br />

für ein Bier). Doch Jack steckt die Münze in seinen Geldbeutel, in<br />

der er ein silbernes Kreuz aufbewahrt. Der Teufel kann sich nicht<br />

mehr verwandeln und Jack handelt eine <strong>10</strong>-jährige Frist für seine<br />

Seele aus. Als Luzifer sich Jacks Seele nach zehn<br />

Jahren holen will, überlistet<br />

Jack ihn erneut<br />

und handelt die Freiheit<br />

für seine Seele<br />

aus. Als Jack stirbt, ge-<br />

hört die Seele<br />

nicht dem Teufel. Aber an den<br />

Himmelspforten wird er abgewiesen,<br />

da er nicht gut genug<br />

gelebt hat, um ins<br />

Paradies zu kommen.<br />

Der Teufel nimmt Jack<br />

auch nicht auf, weil er<br />

seine Seele freigesprochen<br />

hat. Doch schenkt<br />

der Teufel ihm ein Stück<br />

glühende Kohle, welche<br />

Jack in seine Rübe steckt,<br />

die er mitgenommen<br />

hat. So soll Jack noch immer<br />

mit seiner leucht-<br />

enden Rübe zwischen<br />

den Welten wandeln.<br />

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht<br />

Im Norden Englands und in Schottland gibt es zu Halloween nicht<br />

nur Kürbisfratzen, zusätzlich kann man auch erfahren was die<br />

Zukunft bringt – zumindest in Liebesdingen. Auf frisch geerntete<br />

Nüsse können junge Männer den Namen der Frauen schreiben,<br />

die für sie als Liebste in Frage kommen. Dann werden die Nüsse<br />

in ein Feuer geworfen, die Nuss, die am hellsten brennt, zeigt<br />

dass die Angebetete ebenso empfindet wie der junge Mann. Bei<br />

Pärchen werden zwei Nüsse ins Feuer geworfen und geschaut,<br />

ob sie langsam zusammen verbrennen oder sich mit einem lauten<br />

Knall und einer Explosion voneinander verabschieden.<br />

Halloweenpartys in Düsseldorf<br />

Für Kinder bis sechs Jahren und ihre Mütter gibt es im Mom’s<br />

Club, Düsseldorferstraße 8 zu Halloween, am Freitag, den 30.<br />

Oktober eine Grusel-Party für die Kleinen. Es gibt einen Kostümwettbewerb,<br />

bei dem das gruseligste Kostüm gewinnt. Der Eintritt<br />

kostet fünf Euro. Es geht um 15 Uhr los.<br />

Im LA DÜ, Krefelder Straße 81 steigt eine schaurig-schöne Halloweenparty.<br />

Also ab in ein gruseliges Halloweenkostüm. Los geht<br />

es um 19 Uhr und der Eintritt kostet acht Euro.<br />

Im Radisson Blu, Hammer Straße 23 gibt es an Halloween „The<br />

Walking Dead“. Bei der begehrten Party gibt es einen speziellen<br />

Make-up-Servie (Terminvereinbarung notwendig), für ein<br />

Special-Effekt-Make-up. Ob Monster, Vampir oder Hexe – ein<br />

gruseliges Outfit ist bei dieser Halloweenparty Pflicht! Für jeden<br />

Gast gibt es einen Welcome-Drink. Es gibt Cocktails, Halloweendekoration,<br />

einen Pianisten und zwei große Raucherterassen.<br />

Die Tickets kosten im Vorverkauf 12 Euro. Karten gibt es unter:<br />

www.club-elitaer.de. Los geht es ab 20 Uhr.<br />

Das Schlösser Quartier Bohème, Ratinger Straße 25 verwandelt<br />

sich an Halloween in eine gruselige Geisterbahn mit viel schaurig-schöner<br />

Dekoration, finsteren Wesen und viel Nebel. Die DJs<br />

Michael Wolf & Christian „Trudio“ Erdmann legen Party Classics,<br />

Charts, Black und House Music auf. Los geht es ab 22 Uhr. Tickets<br />

gibt es im Vorverkauf beim Quartier Bohème für zehn Euro. An<br />

der Abendkasse kosten die Karten 12 Euro.<br />

Jean Pearl wird die Gäste mit ihrer einzigartigen Stimme und<br />

ihren atemberaubenden Outfits begeistern. Freut euch auf einen<br />

ganz besonderen Abend! <br />

■ rh


Fotolia © Sergey Furtaev<br />

v.l. Dr. Beate Jürgens und ihr Team auf dem Luegalleefest.<br />

Dr. Beate Jürgens & Partner<br />

äSTHETische Zahnheilkunde<br />

mit Herz<br />

GESUNDE ZÄHNE SORGEN<br />

FÜR WOHLBEFINDEN UND EIN<br />

GUTES LEBENSGEFÜHL.<br />

Die zertifizierte Spezialistin für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ)<br />

Dr. Beate Jürgens & Partner bieten in Düsseldorfs erster Familienzahnarztpraxis<br />

erfolgreiche Prävention durch professionelle<br />

Zahnreinigung für Groß und Klein.<br />

Zusätzliche Angebote für ästhetisch perfekte und gleichzeitig<br />

natürlich schöne Zähne sind:<br />

schonende Bleaching-Methoden<br />

minimalinvasive, zahnfarbene Restaurationen<br />

brillante Veneers/Non Prep-Veneers<br />

mikroskopische Wurzelkanalbehandlungen<br />

geplante Implantologie<br />

Schnarchschienen/Schlafapnoetherapie<br />

systematische Funktionstherapie<br />

Die Praxis ist barrierefrei. Kinderbetreuung sowie Mehrsprachigkeit<br />

gewährleisten eine optimale Betreuung der Patienten.<br />

Dr. Beate Jürgens & Partner<br />

Barbarossaplatz 5<br />

40545 Düsseldorf-Oberkassel<br />

Telefon +49 211 99346434<br />

Telefax +49 211 99346424<br />

www.familien-zahnarzt-duesseldorf.de<br />

Sprechzeiten: 8:00 bis 20:00 Uhr<br />

Samstagsbehandlungen<br />

Privat und alle Kassen<br />

Die Oberkasseler Praxis mit den hellen Räumen und dem Blick<br />

auf den historischen Brunnen am Barbarossaplatz ist bei den Patienten<br />

aller Altersstufen seit ihrer Eröffnung im Juni 2012 sehr<br />

beliebt. Denn neben der medizinischen Versorgung auf höchstem<br />

Qualitätsniveau legt das Team großen Wert auf Familienfreundlichkeit.<br />

Die Zahnärztin, selbst Mutter zweier Söhne, hat über Primär-<br />

Prophylaxe promoviert und bildet sich seit über 20 Jahren auf<br />

allen Gebieten der modernen Zahnmedizin ständig fort und weiter.<br />

Bereits seit 2003 trägt sie den Zusatz Spezialistin für Ästhetische<br />

Zahnheilkunde (DGÄZ).<br />

Das medizinische Konzept der Zahnarztpraxis liegt in einem<br />

harmonischen Dreiklang von Prävention, dem Erhalt der Zähne<br />

sowie der ästhetischen Ausstrahlung. Damit ist nicht nur gemeint,<br />

dass schiefe, verfärbte Zähne, sichtbare Füllungen, Kronen<br />

oder entzündetes Zahnfleisch die Ästhetik beeinträchtigen.<br />

Im Mittelpunkt der Behandlungsmethoden steht vielmehr der<br />

allgemeine Gesundheitszustand der Patienten. Im Blick haben<br />

die Spezialistin und ihr Team immer den Menschen als ganzes<br />

und nicht reduziert auf seinen Mundraum. Denn viele körperliche<br />

Leiden haben ihre Ursachen in einer gestörten Mundgesundheit.<br />

Wird beispielsweise eine Parodontitis nicht erkannt und<br />

behandelt, kann sich z.B. das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall<br />

sowie Fehl- und Frühgeburten erhöhen.<br />

„Das Beste, was jeder für sich und seine Zahngesundheit tun<br />

kann, sind regelmäßige professionelle Zahnreinigungen verbunden<br />

mit einer ästhetisch natürlichen und nachhaltigen zahnärztlichen<br />

Versorgung“, empfiehlt die Spezialistin, deren Team aus Gründen<br />

der Präzision ausschließlich mit Lupenbrille oder Mikroskop arbeitet.<br />

Ihre Patienten versorgt sie mit konservierenden Füllungstherapien<br />

durch zahnfarbene Composites, mikroskopischen Wurzelkanalbehandlungen,<br />

funktionellen Erhaltungstherapien durch<br />

hochästhetische Keramiken und/oder Goldversorgungen, Veneers<br />

und Bleaching bis hin zur Funktionsdiagnostik und Schienentherapie<br />

(auch Sportschutz- und sogenannte Schnarchschienen).<br />

Um ihre Patienten ganzheitlich zu behandeln, arbeitet die<br />

Praxis mit einem handverlesenen Netzwerk aus erfahrenen Zahnärzten,<br />

Ärzten, Zahntechnikern, Osteopathen und Therapeuten<br />

zusammen. Auch der immer größer werdenden Anzahl von internationalen<br />

Patienten trägt die Praxis Rechnung. Neben Deutsch<br />

wird hier auch Englisch, Französisch, Polnisch und Japanisch –<br />

sogar mit einer Dolmetscherin für die Patienten – gesprochen.<br />

Auch abseits des Praxisalltags ist das Team sehr engagiert<br />

und setzt sich für die gemeinnützigen Verein „Flying Hope“ ein.<br />

Der Verein vermittelt kostenlose Flüge zu Behandlungen, Kurund<br />

Hospizaufenthalten für bedürftige Kinder aus Deutschland.<br />

So sammelte das Praxisteam auf dem letzten Luegalleefest rund<br />

1.000 € für Flying Hope.


›› Aus dem Viertel<br />

Freude für die ganze Familie: Der BMW 2er GRAN TOURER.<br />

Familie ist das Größte. Und damit auch eine große Familie nicht<br />

auf Fahrfreude verzichten muss, gibt es jetzt bei BMW den BMW<br />

2er Gran Tourer. Er vereint die besten Eigenschaften eines BMW<br />

mit allem, was ein Familienleben perfekt macht.<br />

Zum Beispiel bietet er neben der BMW typischen Dynamik<br />

auch viel Funktionalität und passt sich den unterschiedlichsten<br />

Anforderungen des Familienalltags perfekt an. In der zweiten<br />

Sitzreihe können problemlos drei Universal-Kindersitze nebeneinander<br />

angebracht werden. Und mit den optionalen, vollständig<br />

umklappbaren und im Gepäckraumboden versenkbaren Einzelsitzen<br />

der dritten Sitzreihe finden insgesamt bis zu sieben Personen<br />

Platz. Und wenn spontan mehr Raum für Gepäck oder Einkäufe<br />

benötigt wird? Mit wenigen Handgriffen bietet der variable<br />

Kofferraum – dank der serienmäßig verschiebbaren Fondsitze –<br />

ein Fassungsvermögen von 645 bis 805 Litern. Bei noch mehr<br />

Platzbedarf erweitern die geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen<br />

das Volumen sogar auf bis zu 1.905 Liter. Und durch die Automatische<br />

Heckklappenbetätigung (Sonderausstattung) lässt sich<br />

der Gepäckraum berührungslos auch mit vollen Händen öffnen<br />

und schließen.<br />

Für alle, der gern voraus denken, ist das BMW Service Inclusive<br />

Paket ein interessantes Angebot. Im Paket sind die regelmäßigen<br />

Service- und Wartungsarbeiten enthalten und dabei<br />

günstiger als bei späteren Einzelaufträgen.<br />

Den BMW 2er Gran Tourer und seine vielen weiteren optionalen<br />

Highlights wie LED-Scheinwerfer mit Abbiegelicht, Rückfahrkamera,<br />

Panorama-Glasdach oder das vollfarbige Head-Up<br />

Display lernt man am besten „live“ im Autohaus oder bei einer<br />

Probefahrt kennen, die das Autohaus Timmermanns allen Interessierten<br />

– selbstverständlich unverbindlich – anbietet.<br />

Nähere Informationen hierzu unter www.timmermanns.de<br />

Die Laternen leuchten wieder:<br />

Das Martinsfest zählt im Rheinland zu den großen traditionellen<br />

Festen. Dazu gehört natürlich auch der Martinszug, bei dem die<br />

singenden Kinder St. Martin, hoch zu Ross und in rotem Umhang,<br />

mit ihren leuchtenden Laternen folgen. Um die 120 Martinszüge<br />

werden Jahr für Jahr in der Landeshauptstadt veranstaltet. Der von<br />

der Vereinigung der Martinsfreunde organisierte Zug durch die<br />

Düsseldorfer Altstadt ist dabei der größte. Er findet in diesem Jahr<br />

am Dienstag, den <strong>10</strong>. November, statt und beginnt um 17 Uhr am<br />

Stiftsplatz. Zu den Organisatoren in den Stadtteilen gehören häufig<br />

Kindertagesstätten, Schulen sowie Bürger- und Schützenvereine.<br />

St. Martinszug in Oberkassel:<br />

Kath. KITA Christus König, <strong>10</strong>.11., 17:15 Uhr<br />

Treffpunkt: Pastor-Busch-Weg


›› Humor<br />

DIE REALITÄT IST<br />

SATIRE GENUG<br />

RHEINBAHN INTIM – DEM VOLK „AUFS MAUL GESCHAUT“<br />

Düsseldorfs whistleblower der Tarifzone A, weiß worüber menschen in der rheinbahn sprechen<br />

Sicher ist es jedem schon einmal passiert: man fährt<br />

mit der Bahn, der Tram oder dem Bus und wird förmlich<br />

in ein Gespräch von Fremden hineingezogen.<br />

Denn sie reden so laut, dass es unmöglich ist, nicht<br />

zuzuhören. Und was manche Menschen in den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln so alles erzählen, das ist doch<br />

häufig zum Schmunzeln. Das hat auch Erkan Dörtoluk<br />

erkannt, denn er hört genau zu, wenn sich Menschen<br />

lautstark in der Rheinbahn unterhalten. Er zückt<br />

sein Smartphone und notiert sich, was die Frauen,<br />

Männer, Kinder und Jugendliche auf ihrer Fahrt von<br />

A nach B erzählen. Die lustigsten, skurrilsten und<br />

peinlichsten Statements der Fahrgäste veröffentlicht<br />

er im Internet auf Twitter und Facebook unter dem<br />

Namen „Rheinbahn intim“.<br />

Ein Stau brachte alles ins rollen<br />

Alles begann damit, dass sich der 42-jährige Event-<br />

Fotograf darüber ärgerte, ständig mit dem Auto im<br />

Stau zu stehen. Also entschied er sich, auf die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel umzusteigen. Eines Abends<br />

stand auch die Linie 712 im Stau. In der sommerlichen<br />

Hitze verstummten langsam alle Gespräche in<br />

der stickigen Luft der Straßenbahn. „Nur zwei ältere<br />

Damen lästerten ziemlich laut über ihre Familien“,<br />

sagt Dörtoluk. Ihm fiel auf, dass einige andere Fahrgäste<br />

auch über das Gespräch der älteren Frauen<br />

schmunzeln mussten. „Ich habe rein instinktiv mein<br />

Handy gezückt und mitgetippt“, so der Fotograf. Erst<br />

habe ich die Gesprächsfetzen auf meinem privaten<br />

Facebook-Account gepostet. Viele Freunde fanden<br />

das witzig, so war die spontane Idee zu der Twitterseite<br />

„Rheinbahn intim“ geboren.<br />

Sex ist Thema nummer eins bei den bahngesprächen<br />

Die Idee kommt an, immerhin folgen über 8.790 Menschen<br />

„Rheinbahn intim“ auf Twitter. Doch um viele<br />

Follower, Likes oder Retweets gehe es ihm nicht. Was<br />

er möchte, ist es Menschen zum Nachdenken zu bringen<br />

über Schubladendenken und Datenschutz. Natürlich<br />

sollen die Statements, auch den ein oder anderen<br />

Lacher ernten. Es sind Miniskizzen, die in 140 Zeichen<br />

ein Gespräch darstellen. Den Sprecher skizzieren, seine<br />

Sprache sichtbar machen. „Das erdachte Alter und<br />

der Name sind die finalen Pinselstriche der Tweets, so<br />

kann sich jeder die Person vorstellen“, sagt Dörtoluk.<br />

Natürlich bediene es auch Klischees, aber es gäbe einfach<br />

Unterschiede zwischen den Milieus. So spreche<br />

eine Chantelle eben anders als eine Ann-Kathrin. Doch<br />

egal ob alt oder jung, arm oder reich, Mann oder Frau<br />

das Top-Thema schlecht hin ist: Fortpflanzung.<br />

„Es geht immer darum, wer mit wem<br />

usw.“, so Dörtoluk. Doch wer den Eindruck<br />

hat, Erkan Dörtoluk belauscht Menschen<br />

in Bus und Bahn, hat weit gefehlt. „Es sind die Gespräche,<br />

in die man regelrecht hineingezogen wird,<br />

wenn man nicht selbst tief in den eigenen Gedanken<br />

vergraben ist“, beschreibt es Dörtoluk. Es überrascht<br />

ihn immer wieder, über was die Menschen alles in der<br />

Straßenbahn reden und nicht leise, sondern so, dass<br />

die anderen Fahrgäste gezwungen sind, alles mitzuhören.<br />

Neben Sex, geht es häufig auch um Arbeit, Schule<br />

und Konsum.<br />

braucht man Datenschutz nur im internet?<br />

Immer wieder ist der Fotograf überrascht, was die<br />

Menschen in der Bahn ausplaudern. Denn im Internet<br />

ist jeder um seine Daten besorgt, aber dort macht<br />

sich wohl niemand Sorgen, um die privaten Gespräche.<br />

„Es existiert wohl einfach kein Bewusstsein für<br />

Datenschutz im Alltag“, sagt Dörtuluk. Allerdings<br />

seien es vor allem jüngere Menschen, die besonders<br />

offen sprechen. Er erinnert sich noch an eine Zeit, als<br />

die Bürger in Deutschland protestiert haben, weil Daten<br />

für die Volkszählung erhoben werden sollten. Die<br />

Menschen gingen mit Sprüchen wie: „Wir sind keine<br />

Schafe, die man zählen kann!“ auf die Straße. Heute<br />

telefonieren viele Leute hingegen mit dem Smartphone<br />

auf Lautsprecherfunktion in den öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

in den bahnen gibt es genug gezwitscher<br />

Immer, wenn der Fotograf denkt, dass es kein Gespräch<br />

gibt, das seine bisherigen Tweets toppen<br />

könnte, wird er eines Besseren belehrt. „Es braucht<br />

keine Satire, die Realität ist Satire genug“, sagt<br />

Dörtoluk. Doch an manchen Tagen ist in den Bahnen<br />

besonders viel los. Freitagabend steigt der Alkoholpegel<br />

stetig und es gehe nur noch um Sex. „Am Montagmorgen<br />

werden dann die Dramen des Wochenendes<br />

besprochen.“ Der Gesprächsstoff geht wohl nie<br />

aus und so ist auch der „Whistleblower der Tarifzone<br />

A“, wie sich Dörtoluk selbst nennt, weiter unterwegs,<br />

bis zur Stadtgrenze von Düsseldorf. „Denn dahinter<br />

werden die Gesprächsthemen uninteressant.“ Zum<br />

fünfjährigen Jubiläum von „Rheinbahn intim“ im Februar<br />

2016 kommt ein Buch mit den besten Tweets<br />

und Geschichten heraus, die Dörtoluk nicht auf 140<br />

Zeichen kürzen konnte.<br />

https://twitter.com/rheinbahn_intim. ■ rh<br />

<strong>10</strong><br />

„Es gibt keinen, der wo mal<br />

auf den Tisch haut und sagt<br />

‚Jetzt ist aber mal Schluss<br />

mit deiner Laktoseintoleranz,<br />

Ann-Kathrin!’“<br />

(Elke, 50)<br />

„Wenn Sofia das Abi<br />

schafft, kriegt die neue<br />

Titten von ihren Eltern<br />

geschenkt.“ (Paul, 18)


„Alle Leute, wo ein<br />

hässliches Foto von dir<br />

liken, sind deine echten<br />

Freunde. Die wissen, wie<br />

du wirklich in dir drinnen<br />

bist.“ (Sarah, 16)<br />

„Die Zeiten wo auf den<br />

Fahrplänen stehen sind<br />

eh nur Anhaltspunkte...“<br />

(Ricky, 19)<br />

„Wenn seine Oma diese<br />

Woche noch stirbt, müssen<br />

wir an Weihnachten<br />

nicht dahin. Das wäre echt<br />

cool, wegen der Party von<br />

Esther.“ (Mia, 21)<br />

›› Humor<br />

„Wenn ich die E-Mail<br />

heute noch wegschicke,<br />

dann hat er sie spätestens<br />

morgen.“ (Willi, 70)<br />

„Die Merkel soll mal<br />

mit der Straßenbahn<br />

fahrn, da weisse hinterher<br />

aber, was lost ist in<br />

Deutschland!“ (Martina, 48)<br />

„Noch ein falsches Wort<br />

und ich schwör, ich<br />

mach ‚Beziehung ist<br />

schwierig‘ auf Facebook!“<br />

(Leyla, 17)<br />

„Ich könnte niemals in<br />

Düsseldorf wohnen. Da<br />

muss man sich ja jeden<br />

Tag überlegen, was man<br />

anzieht.“ (Annika, 33<br />

„Das ‚Freiheit‘ Tattoo,<br />

was der Ralf haben will,<br />

ist total sinnlos. Der ist<br />

Single und macht IT. Wozu<br />

braucht der Freiheit?“<br />

(Stefanie, 40)<br />

„Wenn er Bayern-Fan ist,<br />

geht er zu 90% fremd.“<br />

„Ich glaube, das ist weniger.<br />

75%, oder so.“ (Sarah,<br />

25, Kira, 23)


›› Aus dem Viertel<br />

Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge:<br />

Agentur für Arbeit startet ersten Integration Point<br />

Seit Anfang September gibt es in Düsseldorf bundesweit die erste<br />

gemeinsame Anlaufstelle der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter<br />

und der Stadt für Flüchtlinge und Asylbewerber, um sie bei<br />

der Suche nach einem Job zu unterstützen. Das Projekt „Integration<br />

Point“ hat zum Ziel, dass Flüchtlinge möglichst schnell in<br />

den deutschen Arbeits- und Ausbildungsmarkt integriert werden<br />

sollen. Dazu hat die Agentur für Arbeit ihre Mitarbeiter auch in<br />

Fremdsprachenkenntnissen geschult.<br />

Bis darüber entschieden wird, ob ein Flüchtling in Deutschland<br />

bleiben darf, vergehen mindestens einige Monate. Mit dem Service<br />

des „Integration Points“ sollen Flüchtlinge schon in den<br />

ersten Monaten in Deutschland Hilfe bekommen. Sie sollen wissen,<br />

wo und wann sie einen Deutschkurs machen können, welche<br />

Anträge sie stellen müssen oder wie sie Unterlagen beglaubigen<br />

lassen. Peter Wege, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Düsseldorf<br />

sagt: „Es ist wichtig, dass die deutsche Sprache gelernt<br />

wird, denn das ist der erste Schritt zur Integration der Flüchtlinge<br />

auf dem Arbeitsmarkt!“ Das Projekt „Integration Point“<br />

ist sehr erfolgreich gestartet, die Mitarbeiter haben bisher rund<br />

150 Gespräche mit Flüchtlingen geführt. Bei einem Drittel ist das<br />

Asylverfahren noch nicht entschieden.<br />

Doch gibt es bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt<br />

auch einige bürokratische Hürden. Schulabschlüsse, Ausbildungsabschlüsse<br />

und Studienabschlüsse müssen hier anerkannt<br />

werden, Unterlagen und Zeugnisse müssen erst übersetzt<br />

werden. Teilweise müssen auch Zeugnisse zunächst beschafft<br />

werden, wenn sie auf der Flucht verloren gegangen sind. Wie<br />

viel Zeit dies in Anspruch nehme, komme immer auf den Einzelfall<br />

an, erklärt Wege. Um möglichst viele Flüchtlinge zu informieren,<br />

gehen die Mitarbeiter der Agentur für Arbeit auch in die<br />

Unterkünfte und laden die Asylbewerber zu Gesprächen ein. Der<br />

„Integration Point“ kann schon seine ersten Erfolge verbuchen.<br />

Drei Flüchtlinge werden in der Hotel und Gastronomie arbeiten.<br />

Ein Flüchtling im Metallbau und ein Flüchtling in der IT-Branche.<br />

12<br />

BMW 2er<br />

Gran Tourer<br />

Timmermanns<br />

Freude am Fahren<br />

Abbildung ähnlich.<br />

BMW 216i Gran Tourer<br />

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Finanzierungsangebot zzgl. 990,– EUR für Transport und Zulassung.<br />

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›› Aus dem Viertel<br />

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Die Tage werden langsam kürzer und die<br />

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›› Aus dem Viertel<br />

Die Altbauten an der Hansaallee<br />

werden endgültig abgerissen<br />

Die etwa <strong>10</strong>0 Jahre alten Wohnhäuser an der Hansaallee, in<br />

denen ehemals Angestellte der Rheinbahn lebten sind bald Geschichte.<br />

Denn die linksrheinische Bezirksregierung hat jetzt den<br />

Abriss beschlossen. Die Mieter sind längst ausgezogen und die<br />

Doppelhäuser verwahrlosen mehr und mehr. Nach dem Abriss<br />

sollen hier neue Wohngebäude entstehen.<br />

Viele Bürger waren gegen den Abriss und setzten sich für eine<br />

Sanierung ein, sie erkundigten sich sogar beim Amt für Denkmalschutz,<br />

um sich für eine Sanierung stark zu machen.<br />

Leider fallen diese Häuser aber nicht nur Denkmalschutz, sie<br />

hätten zwar ein malerisches Äußeres, würden aber wegen ihrer<br />

schlichten Ausstattung nicht unter den Denkmalschutz fallen.<br />

Viele Bürger finden, dass hier wieder einmal ein Stück Oberkasseler<br />

Geschichte zerstört und die Baugeschichte des Stadtteils<br />

außen vor gelassen werde. Eine Bürgeranhörung kommt allerdings<br />

nicht in Frage. Die ist nur notwendig, wenn ein Bebauungsplan<br />

erstellt wird. Für das ehemalige Rheinbahngrundstück<br />

und das benachbarte Grundstück von Holz Brockmann gibt es<br />

aber keinen Bebauungsplan. Es wird gem. § 34 gebaut. Das bedeutet,<br />

der Neubau muss sich in die Umgebung einfügen. Im<br />

ersten Bauabschnitt sind 46 Mietwohnungen vorgesehen, 14 davon<br />

werden öffentlich gefördert. Der Bauantrag für das vierstöckige<br />

Mehrfamilienhaus (+ Staffelgeschoss) wurde von der Bezirksregierung<br />

bereits einstimmig beschlossen. Der Bauherr, die<br />

Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft, will jetzt zunächst den<br />

Abriss der Altbauten vornehmen lassen. Beginn des Neubaus<br />

ist voraussichtlich Anfang 2016. In einem zweiten Bauabschnitt<br />

plant die DWG dann weitere 18 Eigentumswohnungen.<br />

Sanierung, Abriss oder Neubau –<br />

wAS pASSiert mit dem Oberkasseler Feuerwehrturm?<br />

Die Feuerwache an der Quirinstraße wurde vor<br />

zehn Jahren aufwendig saniert – nur der ehemalige<br />

Schlauchturm auf dem Hof wurde außen vor<br />

gelassen. Grund genug für die linksrheinischen<br />

Bezirksvertreter, bei der Verwaltung nachzufragen,<br />

wie denn der Turm erhalten werden kann.<br />

Laut Verwaltung müssten dafür allerdings umfangreiche<br />

Sanierungsarbeiten durchgeführt<br />

werden. Auf der anderen Seite würden aber,<br />

in Absprache mit der Feuerwehr, auch Alternativen<br />

angedacht, zum Beispiel ein Abriss oder<br />

Neubau. Bedeutet das eventuell sogar das Aus<br />

für den Turm, der noch aus alter Zeit stammt?<br />

Früher wurden hier die Feuerwehrschläuche<br />

getrocknet, was später von externen Firmen<br />

übernommen wurde. Danach wurde der Turm<br />

für Löschübungen genutzt, als die Wache noch<br />

eine Feuerwehrschule war. Heute wird der Turm<br />

jedoch nicht mehr gebraucht.<br />

Die Bezirksvertreter hingegen setzen sich<br />

für dessen Erhalt ein. Georg Blanchard (Linke):<br />

„Der Turm soll auf jeden Fall erhalten werden,<br />

weil auch fremde Feuerwehrgruppen die Höhenrettung<br />

dort üben könnten.“ Das ist findet auch<br />

Sven Holly (CDU): „Angesichts der Hochhäuser<br />

(Vodafone und Dominikus-Krankenhaus) sollten<br />

die Höhenretter auch im Linksrheinischen<br />

Übungsmöglichkeiten bekommen. Tobias Kühbacher<br />

(SPD) kritisiert das langsame Prozedere:<br />

„Der Turm ist schon lange marode.“ (Quelle RP)<br />

Weihnachtsmarkt in Oberkassel ab Ende November<br />

åZum 14. Mal laden die Mitglieder der<br />

Werbe- und Interessengemeinschaft „Wir<br />

in Oberkassel“ zu ihrem Weihnachtsmarkt<br />

„Op de angere Sit“ ein. Diesmal beginnt<br />

dieser allerdings früher, nämlich bereits<br />

am 19. November. Geöffnet ist er jeweils<br />

von 11 bis 21 Uhr. An Totensonntag bleibt<br />

der Weihnachtsmarkt geschlossen. Wie<br />

auch in den vergangenen Jahren werden in<br />

den Hütten kunstgewerbliche Erzeugnisse<br />

und Weihnachtsartikel angeboten, darüber<br />

hinaus allerlei kulinarische Köstlichkeiten<br />

sowie die typischen Getränke Glühwein &<br />

Co., die zum Weihnachtsmarkt einfach dazu<br />

gehören. Während verschiedene Künstler<br />

auf einer kleinen Bühne für Weihnachtsstimmung<br />

sorgen werden, laden Stehtische<br />

mit Heizstrahlern zu einem lockeren<br />

Plausch ein. Der Weihnachtsmarkt „Op<br />

de angere Sit“ ist ein beliebter Treffpunkt<br />

von Freunden, Nachbarn und Familien<br />

zum vorweihnachtlichen Beisammensein.<br />

Aufgrund seiner Größe ist der Weihnachtsmarkt<br />

nicht so überlaufen und bietet eine<br />

besonders familiäre Atmosphäre.<br />

Jedoch gibt es ein noch ungeklärtes<br />

Problem. Die Wiese des Werner-Pfingst-<br />

Platzes wird von dem Weihnachtsmarkt<br />

so stark in Anspruch genommen, dass es<br />

rund ein halbes Jahr dauert, bis sie sich<br />

erholt hat. Die Verwaltung sieht die Veranstalter<br />

des Marktes in der Pflicht, sie<br />

nach Abbau des Marktes wieder herzustellen.<br />

Die Grünen geben sich damit jedoch<br />

nicht zufrieden, sondern fordern, dass das<br />

Gartenamt die Federführung dafür übernimmt.<br />

Die Verwaltung versicherte, dass<br />

ein Gutachten in Auftrag gegeben worden<br />

sei, um eine Lösung zu finden.<br />

14


November Specials<br />

im Düsseldorfer Schauspielhaus<br />

Sondergastspiel des Münchner<br />

VOLKSTHEATERS Nathan der Weise<br />

von Gotthold Ephraim Lessing<br />

28. und 29. November Großes Haus<br />

Mit August Zirner als Nathan<br />

AUGUST Zirner &<br />

Das Spardosen-Terzett<br />

Diagnose: Jazz<br />

Eine Geschichte des Jazz in Wort und Musik<br />

17. November Kleines Haus<br />

»Lessings Nathan der Weise ist das Stück der Stunde.<br />

Christian Stückl hat es mit Feingefühl und Respekt am<br />

Münchner Volkstheater inszeniert.« Süddeutsche Zeitung<br />

Lessings Drama spielt in Jerusalem, der Stadt der Weltreligionen, zur Zeit<br />

der Kreuzzüge. Es zeigt die Verwandtschaft von Judentum, Christentum und<br />

Islam und handelt von der Idee einer aufgeklärten Humanität.<br />

Diagnose: Jazz ist der Titel des musikalisch-literarischen<br />

Bühnenprogramms, zu dem sich der Grimmepreisträger<br />

August Zirner (Die Fälscher) und das Essener<br />

Spardosen-Terzett zusammengefunden haben.<br />

Gemeinsam spüren die drei radikalen Individualisten<br />

den Jazz-Legenden Thelonious Monk, Charles Mingus<br />

und Rahsaan Soland Kirk nach.<br />

HANS HOLLMANN liest:<br />

Die Letzten Tage<br />

der Menschheit<br />

von Karl Kraus<br />

08. November Großes Haus<br />

»Eine Meisterleistung an Konzentration,<br />

schnellen Dialektwechseln, ein<br />

geschwindes Variieren der Stimmlagen<br />

und Charaktere. Hollmann liest<br />

nicht, er spielt, gestikuliert, schlüpft<br />

in Sekundenschnelle in die verschiedensten<br />

Rollen.« Badisches Volksblatt<br />

Karl Kraus‘ Opus Magnum könnte aktueller nicht sein:<br />

ein Mosaik aus Originalzitaten aller Bevölkerungsschichten,<br />

Zeitungsmeldungen, Gesprächen und Briefen<br />

von Soldaten und Zivilisten, das die Verlogenheit<br />

der Massenkultur und die Unmenschlichkeit des Krieges<br />

beleuchtet. Der Stoff wurde von Hans Hollmann<br />

bereits spektakulär in Basel inszeniert, auch in Düsseldorf<br />

ist der bedeutende Regisseur wohl bekannt.<br />

Kartentelefon 0211. 36 99 11<br />

www.duesseldorfer-schauspielhaus.de<br />

Nicole Heesters & das Trio<br />

Amanti della Musica Schläft<br />

ein Lied in allen Dingen<br />

11. November Großes Haus<br />

Nicole Heesters und das Trio Amanti della<br />

Musica verbinden Lyrik von Johann Wolfgang<br />

von Goethe, Heinrich Heine, Bettina<br />

von Arnim und Ingeborg Bachmann mit<br />

Musik von Beethoven, Schubert und Mozart<br />

über Gershwin, Piazolla und Duke Ellington<br />

zu klingender Poesie.<br />

Nicole Heesters, die für ihre herausragenden<br />

Theaterleistungen u. a. in Berlin<br />

mit dem Goldenen Vorhang geehrt und in Wien als beste Schauspielerin<br />

mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet wurde, erhielt <strong>2015</strong> im Düsseldorfer<br />

Schauspielhaus den Louise-Dumont-Goldtopas. Sie gehörte dem Ensemble<br />

des Düsseldorfer Schauspielhauses bereits 1958 -1971 an und ist in dieser<br />

Spielzeit als Staatsanwältin in Ferdinand von Schirachs Terror zu sehen.


›› Soziales<br />

Die Bürgerstiftung Düsseldorf<br />

feierte ihren <strong>10</strong>. Geburtstag<br />

Soziales, bürgerliches Engagement von Düsseldorfern für Düsseldorfer<br />

Am Sonntag, den 27. September <strong>2015</strong> trafen sich 250 Gäste zur<br />

Feier des <strong>10</strong>-jährigen Jubiläums der Bürgerstiftung Düsseldorf im<br />

Forum der Stadtsparkasse. In ihren denkwürdigen Ansprachen<br />

lobten Arndt M. Hallmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse,<br />

Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und der Stiftungsratsvorsitzende<br />

und der frisch ernannte Ehrenbürger Albrecht Woeste<br />

das hervorragende bürgerschaftliche Engagement in der stetig<br />

wachsenden Bürgerstiftung von und für die Menschen in Düsseldorf.<br />

So förderte die Bürgerstiftung von 2005 bis <strong>2015</strong> mit einem<br />

Fördervolumen von 1,6 Mio EUR und einem Stiftungskapital von<br />

4,5 Mio EUR ca. 5.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr. Mehr als<br />

40 Schüler- und Studentenstipendien wurden vergeben, 14 operative,<br />

längerfristige Förderprojekte wurden und werden regelmäßig<br />

durchgeführt sowie mehr als <strong>10</strong>0 auf Antrag geförderte Maßnahmen.<br />

Ganz zu schweigen von den über 40.000 ehrenamtlichen<br />

Arbeitsstunden, die von 50 Zeitspendern gestiftet wurden.<br />

Projekte der Bürgerstiftung<br />

Düsseldorf<br />

Lese- und Sprachförderung: In Kooperation mit den<br />

Stadtbüchereien werden Kinder aller Altersstufen mit Leseund<br />

Sprachförderung unterstützt.<br />

Theater der roten Nasen: Mit Hilfe der Pantomime lernen<br />

Grund- und Förderschüler sich auszudrücken und ihre<br />

Kreativität zu entwickeln.<br />

Gesund & munter: Grundschulkindern in Stadtvierteln mit<br />

sozialem Handlungsbedarf werden Anreize zu gesunder<br />

Ernährung und Fitness gegeben; ergänzt durch Sprachförderung<br />

und einen Notgroschen für sehr bedürftige Kinder.<br />

START– Stipendien für begabte Kinder von Zuwanderern:<br />

Kinder aus Zuwandererfamilien werden auf ihrem Weg zum<br />

Abitur unterstützt.<br />

„Sprungbrett“ Mentorenprojekt für Schulverweigerer:<br />

ehemalige Schulverweigerer werden beim Übergang von der<br />

Schule in den Beruf begleitet.<br />

KNIGGE-Kurse: Düsseldorfer Haupt- und Förderschüler<br />

lernen das richtige Verhalten in der Arbeitswelt.<br />

Studentenstipendien: Studierende werden bei der Anschaffung<br />

von Fachliteratur undArbeitsmitteln unterstützt.<br />

Krebsberatungsstelle Fleher Str. 1, Düsseldorf-Bilk:<br />

Krebspatienten und ihre Familien erhalten kostenlosen Rat<br />

und Unterstützung.<br />

Projekte für Senioren: sehr beliebte Nachmittagskonzerte, ein<br />

Seniorenchor sowie ein Notgroschen für dringende Fälle.<br />

16


›› Soziales<br />

STADTSparkasse setzt in Oberkassel weiter auf<br />

Ansprechpartner vor Ort<br />

Kunden nutzen immer häufiger die Sparkassen-App, überweisen<br />

ihr Geld online und kommen nur noch selten in die Filiale. So ist<br />

jeder Kunde der Stadtsparkasse Düsseldorf im Schnitt 11 Mal pro<br />

Monat in der Internetfiliale.<br />

Die Stadtsparkasse Düsseldorf setzt deshalb auf eine neue<br />

Strategie im Privatkundengeschäft.<br />

Das Kreditinstitut möchte nach wie vor immer für die Kunden<br />

erreichbar sein. Doch da immer mehr auf Online-Banking umsteigen,<br />

Bankgeschäfte auf dem Smartphone erledigen und in<br />

Filialen hauptsächlich die Geldautomaten nutzen, soll die Struktur<br />

der Stadtsparkasse vor Ort verändert werden. Es werden in<br />

den nächsten vier Jahren 13 Filialen in der Stadt in SB-Service-<br />

Stellen mit Geldautomaten und Kontoauszugdruckern umgerüstet.<br />

Zwei neue SB- Standorte werden eröffnet. Fünf bestehende<br />

Filialen werden mit benachbarten Filialen zusammengelegt. In<br />

und um Oberkassel werden die Filialen am Handweiser und am<br />

Seestern im nächsten Jahr zu SB-Service-Stellen umgebaut. Die<br />

Filiale an der Hansaallee wird mit der nächstliegenden Filiale<br />

zusammengeschlossen. „Die Sparkasse setzt weiter darauf, gut<br />

für ihre Kunden erreichbar zu sein“, sagt Privatkundenvorstand<br />

Michael Meyer der Stadtsparkasse Düsseldorf.<br />

Dabei möchte die Sparkasse vermehrt auf digitale Angebote<br />

zurückgreifen. Sparkassenchef Arndt Hallmann betont, dass<br />

die Stadtsparkasse sich an die Wünsche der Kunden anpassen<br />

E.ON-Benefiz-Verkaufsausstellung:<br />

„Kunst für Obdach – 20 Jahre fiftyfifty“<br />

möchte und noch besser via Telefon und E-Mail erreichbar sein<br />

wird. Kunden können sich zukünftig besser am Telefon oder per<br />

E-Mail beraten lassen und nach Informationen fragen. Auf den<br />

Social Media Seiten informiert die Sparkasse über ihre neuen<br />

Angebote, wie zuletzt über die Motivkreditkarte, bei der sich<br />

Kunden ein bestimmtes Foto für ihre Karte aussuchen können.<br />

Die Sparkasse reagiert auch auf die aktuelle Flüchtlingssituation<br />

und hat auf Anfrage der Stadt Düsseldorf am Flughafen eine Filiale<br />

eingerichtet, wo Flüchtlinge ihr Geld tauschen können. Auch<br />

das Personal, in den dafür ausgewählten Filialen, ist im Umgang<br />

mit Flüchtlingen geschult und kann diese gezielt beraten.<br />

Milan Magyarics ist Fifty-Fifty Verkäufer in Düsseldorf.<br />

Fiftyfifty sorgt sich seit 20 Jahren um das Wohl von Obdachlosen,<br />

und versucht ihnen beim Weg von der Straße in ein geregeltes<br />

Leben zu helfen. Anlässlich des Jubiläums unterstützt<br />

E.ON die Obdachlosenhilfe mit der Benefizaktion: „Kunst für<br />

Obdach- 20 Jahre fiftyfifty“.<br />

Vom 3.November bis 16. Dezember können <strong>10</strong>0 Kunstwerke<br />

von über 70 Künstlern im Foyer von E.ON (E.on-Platz 1) angeschaut<br />

und gekauft werden. Unter den Kunstwerken sind Stücke<br />

von Wim Wenders, Claudia Höfer, Thomas Ruff und Katharina<br />

Siverding. Der Gesamtwert der Ausstellung liegt bei mehreren<br />

hunderttausend Euro. Die Künstler haben ihre Werke zu Gunsten<br />

der Obdachlosen zur Verfügung gestellt. Der Verkaufserlös<br />

geht an den Verein Asphalt eV. fiftyfifty. Vom Erlös sollen Apartments<br />

für Obdachlose gekauft werden, in denen sie übergangsweise<br />

wohnen können, um ihnen einen Weg aus dem Leben auf<br />

der Straße zu bieten.<br />

Seit sechs Jahren organisiert E.ON Kunstausstellungen in<br />

der Düsseldorfer Firmenzentrale mit dem Ziel, Mitarbeiter und<br />

Besucher zum Kunstkauf anzuregen – dieses Mal mit und für<br />

fiftyfifty.<br />

Fiftyfifty hat bisher etwa <strong>10</strong> Millionen Zeitungen verkauft<br />

und mit anderen Trägern zusammengearbeitet und so etwa<br />

5.000 Obdachlose von der Straße geholt.<br />

In der vereinseigenen Galerie von fiftyfifty verkauft der Verein<br />

seit seiner Gründung Kunst zu Gunsten von Obdachlosen.<br />

Viele renommierte Künstler spenden dem Verein und der Galerie<br />

Kunstwerke, der jeweilige Verkaufserlös fließt in vollem<br />

Umfang in die Obdachlosenhilfe.<br />

Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr<br />

geöffnet. Auf der Seite www.kunst-fuer-obdach.de können die<br />

Kunstwerke im Vorfeld online angesehen werden. ■ rh<br />

17


Mythos<br />

jan Wellem<br />

Johann Wilhelm II., Kurfürst von der Pfalz, Herzog von Jülich-Berg, Pfalzgraf<br />

zu Neuburg - in Düsseldorf wurde er liebevoll „Jan Wellem“ genannt.<br />

Kein anderer prägte die heutige Landeshauptstadt so sehr wie der berühmte<br />

Barockfürst. Der Kurfürst wurde 1658 im Düsseldorfer Stadtschloss<br />

geboren und starb dort 1716. 1679 trat er als Kurfürst von der<br />

Pfalz und Erztruchsess des römischen Reiches die Jülich-Bergische Erbfolge<br />

an. Damit begann eine glänzende Zeit in der Düsseldorfer Stadtgeschichte:<br />

Die Residenz wurde eines der kulturellen Zentren Europas.<br />

Förderer und Gönner der Bildenden<br />

Künste und der Religionsfreiheit<br />

Die Vielfalt seines Wirkens lässt sich in<br />

wenigen Worten nicht einmal andeuten,<br />

so seine Förderung der Musik und<br />

der Bildenden Kunst, der Bau des ersten<br />

Düsseldorfer Opernhauses, seine Sammlertätigkeit<br />

auf dem Gebiet der Elfenbeinschnitzerei,<br />

der Goldschmiedekunst, des<br />

gesamten Kunsthandwerks. Damit verbunden<br />

war das „Aufblühen der Zünfte“, ein<br />

besonderes Anliegen des Herrschers. In<br />

Düsseldorf strömten die Künstler, die Maler,<br />

Musiker, Kunstgewerbler, aber auch<br />

die Gelehrten zusammen. Manch stattliches<br />

Gebäude entstand in der niederrheinischen<br />

Residenz, deren Straßenbeleuchtung<br />

sogar die des damaligen Paris<br />

übertraf. Während seiner Regierungszeit<br />

(bis 1716) wurden die ersten protestantischen<br />

Gotteshäuser gebaut: so die Kirche<br />

an der Berger Straße und die Neanderkirche<br />

an der Bolker Straße. Auch die<br />

jüdische Gemeinde durfte an der Neusser<br />

Straße ihre erste Synagoge errichten. Des<br />

Weiteren gründete er die Düsseldorfer<br />

Gemäldegalerie mit Werken vor allem von<br />

Rubens, die heute einen der Kernbestände<br />

der Alten Pinakothek in München bildet.<br />

Jan Wellems Hofmaler war Jan Frans van<br />

Douven. Er regte die Gründung der „Banco<br />

di gyro d’affrancatione“ am 2. März 1705<br />

als Jülich-Bergische Staatsbank mit Sitz in<br />

der „heylig römischen Reichs freyer statt<br />

Cöllen“ in Köln an.<br />

Volksnah und fortschrittlich<br />

So sehr sich der Kurfürst seiner Würde<br />

und seines Amtes bewusst war, so gab er<br />

sich trotzdem sehr volksnah. Er zechte mit<br />

seinen Künstlern in der Altstadt und war<br />

stolz auf seinen Rang als Schützenkönig.<br />

Bei seinen Ritten übers Land erkundigte<br />

er sich nach den Sorgen der Bevölkerung.<br />

Seine Maßnahmen zur Verbesserung des<br />

Verkehrswesens erwiesen sich genauso<br />

hilfreich und fortschrittlich wie seine Bemühungen<br />

zur Förderung des Handels.<br />

Ein Fürst, der zu feiern wusste<br />

Wahrscheinlich wären ohne Jan Wellem<br />

die Zapfhähne versiegt und die Zahl der<br />

Wirtshäuser nicht so hoch. Der volksnahe<br />

Kurfürst und Kunstmäzen Jan Wellem regierte<br />

26 Jahre. Dank des Einflusses seiner<br />

italienischen Gemahlin Anna Maria<br />

Luisa, Tochter des Großherzogs der Toskana<br />

aus dem Hause Medici, verknüpfte<br />

er opulente Maskenbälle und Opernaufführungen<br />

mit italienischem Lebensstil<br />

und rheinländischem Temperament.<br />

Auch wenn durch diesen Lebensstil die<br />

Staatskasse häufiger klamm war – seine<br />

pompösen Bauten kosteten viel – gab er<br />

ein Beispiel an Lebensfreude, das in kleinerem<br />

Maßstab auch in der Düsseldorfer<br />

Bevölkerung viele Nachahmer fand.<br />

Vergnügungen jeglicher Coleur und quer<br />

durch alle sozialen Schichten wurde nicht<br />

nur hof- sondern auch gesellschaftsfähig.<br />

Der Düsseldorfer bringt dieses Phänomen<br />

mit folgendem Ausspruch auf den Punkt:<br />

Feiern aus „Spaß an der Freud´!“<br />

Das Jan-Wellem-Reiterstandbild vor<br />

dem Rathaus<br />

Auch heute ist der Kurfürst stets noch dabei,<br />

wenn die Düsseldorfer öffentlich feiern,<br />

trauern oder sich einfach nur begegnen:<br />

In Bronze gegossen, hoch zu Ross,<br />

beherrscht der Kurfürst den Marktplatz,<br />

sieht sich von den Verwaltungs- und Repräsentationsbauten<br />

der Stadtdemokratie<br />

eingefasst, blickt auf das bunte Treiben<br />

der Altstadt. Schlagen die Wogen der<br />

Freude einmal besonders hoch – wie zum<br />

Beispiel in der Karnevalszeit – klettern<br />

auch schon mal Halbwüchsige auf das


›› Stadthistorie<br />

mächtige Schlachtross. So auch der kleine<br />

Heinrich Heine vor rund 200 Jahren, der<br />

von dort „auf das bunte Markttreiben“<br />

hinunter blickte.<br />

Das mächtige Reiterstandbild auf dem<br />

Düsseldorfer Marktplatz, das sich der<br />

Kurfürst schon zu Lebzeiten (1711) setzen<br />

ließ, gilt als eine der bedeutendsten Barockplastiken<br />

nördlich der Alpen. Dieses<br />

Werk des gebürtigen Flamen Gabriel de<br />

Grupello wird wohl nur noch vom Standbild<br />

des Großen Kurfürsten übertroffen,<br />

das 15 Jahre zuvor Andreas Schlüter im<br />

fernen Berlin schuf und das heute vor dem<br />

Schloss Charlottenburg zu bewundern ist.<br />

Als Jan Wellem am 8. Juni 1716 ohne<br />

Nachfahren verstarb, endete auch für Düsseldorf<br />

eine prunkvolle Zeit. 2008 jährte<br />

sich der Geburtstag Johann Wilhelms von<br />

Pfalz-Neuburg, in Düsseldorf zum 350. Mal.<br />

Jan Wellem: Mythen und Legenden<br />

„Speck und Erbsen“*<br />

Der Kurfürst Jan Willem hatte sich einmal<br />

auf der Jagd im Königsforste zu Bensberg<br />

verirrt und fand sich gar nicht mehr zurecht.<br />

Er war viele Stunden lang verloren<br />

und da stellte sich auch der Hunger ein.<br />

Vor einem Bauernhaus sank er vor Ermüdung<br />

zusammen und bat um etwas zu essen.<br />

Die Bäuerin hatte Speck und Erbsen<br />

gekocht und setzte dies dem Kurfürsten<br />

vor, in der Meinung, er sei ein fremder Jägersmann,<br />

wie er angab. Das Speck- und<br />

Erbsengericht und das Haferbrot der Bäuerin<br />

aber schmeckten ihm so gut, wie ihm<br />

noch nie eine Speise gemundet hatte. Und<br />

als er nach Düsseldorf in sein Schloss zurückgekehrt<br />

war und ihm die Speisen der<br />

Fürstentafel nicht schmecken wollten, da<br />

befahl er, Speck und Erbsen zu kochen;<br />

denn das sei, das köstlichste Essen der<br />

Welt. Aber wie es der Küchenmeister auch<br />

anrichten wollte, der Kurfürst sagte, im<br />

Königforst habe er das besser gegessen.<br />

Schließlich musste ein Eilbote hinausreiten<br />

zum Königsforst und die Bäuerin bestellen,<br />

die von Bensberg im landesherrlichen<br />

Wagen nach Düsseldorf gebracht<br />

wurde, damit sie die Lieblingskost dem<br />

Wer sich durch Arbeit nicht tut schrecken,<br />

dem wird´s wie dem Jan Wellem schmecken.<br />

Kurfürsten so schmackhaft zubereiten<br />

sollte, wie er sie in ihrem Hause genossen<br />

hatte. Auch musste sie auf seinen Befehl<br />

ein Bauernbrot mitbringen. Aber was<br />

die gute Frau ihm kochte, das sollte ihm<br />

ebenso wenig schmecken wie das Haferbrot,<br />

das sie mitgebracht hatte; denn die<br />

Hauptwürze, der Hunger, fehlte ihm. Da<br />

wurde er denn klug daraus und pries die<br />

Arbeiter glücklich, dass ihnen bei naturgemäßer<br />

Bewegung in ihrem Arbeitsleben<br />

jede Mahlzeit munde.<br />

Davon leitete man ein Sprüchlein ab, das<br />

lautet: Wer sich durch Arbeit nicht tut<br />

schrecken, dem wird´s wie dem Jan Wellem<br />

schmecken.<br />

Auch gelten seit jener Begebenheit Speck<br />

und Erbsen im Bergischen als Heimatkost<br />

und Leibgericht.<br />

bAuten aus der Zeit Jan Wellems<br />

Leider gibt es nicht mehr allzu viele Gebäude<br />

im Stadtbild, die nachweisbar in<br />

die Jan-Wellem-Zeit fallen und erhalten<br />

geblieben sind. Manche erlebten auch<br />

starke bauliche Veränderungen, vermitteln<br />

aber immerhin noch eine Ahnung<br />

vom ursprünglichen Erscheinungsbild.<br />

Bei einem Rundgang durch die Stadt auf<br />

Jan Wellems Spuren sollte man folgenden<br />

Bauwerken Beachtung schenken:<br />

• Schlossturm (Rest des<br />

Residenzschlosses) - Burgplatz<br />

• Kurfürstliche Gemäldegalerie –<br />

Burgplatz<br />

• Grupellohaus am Marktplatz –<br />

Rathaus (Ratssaal)<br />

• Hofkirche St. Andreas – Andreasstraße<br />

• Neanderkirche – Bolkerstraße<br />

• Berger Kirche – Berger Straße<br />

• Karmelitessenkloster – Altestadt<br />

• Coelestinerinnenkloster –<br />

Ratinger Straße 15<br />

• Ursulinenkloster – Ritterstraße 16<br />

• Palais Schaesberg– Ritterstraße 16a<br />

• Franziskanerkloster–<br />

Maxkirche, Schulstraße<br />

• Palais Spee – Altbau Stadtmuseum,<br />

Bäckergasse<br />

• Palais Nesselrode – Altbau<br />

Hetjens-Museum, Schulstraße<br />

• Hubertushospital – Neusser Straße<br />

• Kreuzkapelle (Jan-Wellem-Kapelle) in<br />

Hamm – Fährstraße/Auf den Steinen<br />

• Orangerie am Schloss Benrath<br />

• Reformierte Kirche in Urdenbach –<br />

Dorfstraße<br />

• Jan-Wellem-Brunnen am<br />

Grafenberger Wald.<br />

*-- Zuccalmaglio II, 34.<br />

aus: Düsseldorfer Sagen aus Stadt und Land, gesammelt<br />

und herausgegeben von Oswald Gerhard und<br />

Wilhelm Kleeblatt, Düsseldorf 1926, Neuausgabe des<br />

Verlags der Goethe-Buchhandlung, Düsseldorf 1982<br />

19


EXKLUSIV<br />

Die Düsseldorf-Edition.<br />

So individuell wie Sie – die neuen<br />

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Alle Infos und viele weitere Motive* unter: www.sskduesseldorf.de/motivkarte<br />

* Alle Motivkarten sind als MasterCard und als VISA erhältlich.

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