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09 - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

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LSV kompakt<br />

Magazin für Sicherheit & geSundheit<br />

www.fob.lsv.de Juni 20<strong>09</strong><br />

Von der<br />

wieSe<br />

inS SiLo<br />

Grünlandernte<br />

hat Hochsaison<br />

berufsziel<br />

fest im blick


inhaLt<br />

Juni l <strong>09</strong><br />

krankenVerSicherung<br />

beiträge sinken spürbar 06<br />

Von der wieSe inS SiLo<br />

Tipps zur sicheren Grünladernte –<br />

unfallschwerpunkte Maschine,<br />

straßenverkehr und fahrsilo <strong>09</strong><br />

SicherheitSpLaketten<br />

Gold und silber für unsere<br />

landwirte 10<br />

neue norM für<br />

geLenkweLLen<br />

Augen auf beim Gelenk-<br />

wellenkauf 11<br />

Vier tage abSchaLten<br />

Wir haben zwei Versicherte bei<br />

ihrer lKK-entspannungskur<br />

begleitet 14<br />

biogaSanLagen<br />

regelmäßige Überprüfung der<br />

Anlage schafft sicherheit und<br />

spart Geld 15<br />

Zum titelbild: theresa Uhlig betreut an<br />

ihrem Arbeitsplatz im stall der Agrargenossenschaft<br />

die tiere.<br />

❘❘❘■ renten<br />

Anpassung zum 1. Juli<br />

Eine gute Nachricht für alle Empfänger von Renten aus der landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>. <strong>Die</strong> Renten aus der Alterssicherung der Landwirte<br />

(AdL) und der landwirtschaftlichen Unfallversicherung (LUV) werden<br />

ab 1. Juli 20<strong>09</strong> um 2,41 Prozent in den alten bzw. 3,98 Prozent in den<br />

neuen Bundesländern erhöht. <strong>Die</strong>s entspricht der Erhöhung der Renten aus<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung. Damit fällt die Rentenanpassung in<br />

diesem Jahr weit höher aus als in den vergangenen Jahren. Grund dafür ist<br />

die Tatsache, dass der die Rente kürzende „Riesterfaktor“ auf die Jahre ab<br />

2010 verschoben worden ist. Zeitgleich mit der Rentenanpassung wird der<br />

einheitliche Beitragssatz zur Krankenversicherung aus Renten der AdL von<br />

8,2 auf 7,9 Prozent abgesenkt, so dass die Nettorente für diese krankenversicherungspflichtigen<br />

Leistungsbezieher um weitere 0,3 Prozent höher ausfallen<br />

wird. LUV-Renten sind hiervon nicht betroffen.<br />

Wie bisher werden die Rentenempfänger über die Erhöhung durch eine<br />

Rentenanpassungsmitteilung informiert. Wegen der komplizierten Berechnung<br />

kann es sein, dass der neue Zahlbetrag geringfügig vom selbst errechneten<br />

Ergebnis (Monatsrente x Prozentsatz) abweicht. Renten, die erstmalig<br />

nach dem Monat März 2004 gezahlt wurden, werden jeweils am Monatsende<br />

ausgezahlt. Entsprechend wird sich bei diesen Renten die Erhöhung<br />

erst am Ende des Monats Juli auf dem Konto auswirken.<br />

❘❘❘■ aGrarHauSHaLt 2010<br />

zukunftsfähige landwirtschaft<br />

Das Bundeskabinett hat Ende Juni den Regierungsentwurf des Bundeshaushaltes<br />

2010 beschlossen. Für den Haushalt des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)<br />

sind in dem Entwurf Ausgaben in Höhe von insgesamt rund 5,44<br />

Milliar den Euro eingeplant (Einzelplan 10).<br />

<strong>Die</strong> landwirtschaftliche Sozialpolitik behält ihren herausgehobenen<br />

Stellenwert im Einzelplan 10. Mit 3,7 Milliarden Euro trägt der Bund zu<br />

rund 60 Prozent die Ausgaben der landwirtschaftlichen Alterssicherung<br />

sowie der landwirtschaftlichen Kranken- und Unfallversicherung.<br />

Für die landwirtschaftliche Unfallversicherung stellt der Bund insgesamt<br />

140 Millionen Euro und damit deutlich mehr Mittel als die ursprünglich<br />

geplanten 100 Millionen Euro zur Verfügung (20<strong>09</strong>: 200<br />

Millionen). „Um diesen Betrag zu erreichen, waren erhebliche Anstrengungen<br />

erforderlich. Damit stellt sich der Bund wie bisher seiner Verantwortung<br />

zur Neuausrichtung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung<br />

und leistet einen zusätzlichen Beitrag zur Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen“, so Ministerin Ilse Aigner.<br />

LSV-iMpreSSuM<br />

LSV kompakt – Magazin für Sicherheit und Gesundheit<br />

Herausgeber: land- und forstwirtschaftliche sozialversicherungsträger franken und<br />

Oberbayern, Dammwäldchen 4, 95444 bayreuth, Telefon <strong>09</strong>21 603 - 0,<br />

fax <strong>09</strong>21 603 - 386 – spitzenverband der landwirtschaftlichen sozialversicherung,<br />

Weißensteinstraße 70 - 72, 34131 Kassel, Telefon 05 61 93 59 - 2 41,<br />

fax 05 61 93 59-2 44<br />

Chefredaktion: Norbert Gradl, www.fob.lsv.de, e-Mail: presse@fob.lsv.de<br />

Albert Münz, www.lsv.de, e-Mail: presse1@spv.lsv.de<br />

erscheint vier Mal pro Jahr. Der bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag<br />

abgegolten. Keine Gewähr für unverlangte Manuskripte. Nachdruck ist nach<br />

rücksprache mit der redaktion möglich.<br />

Druck: <strong>Die</strong>richs Druck + Media GmbH & Co. KG, frankfurter straße 168, 34121 Kassel.<br />

bei den Adressangaben werden die bestimmungen des Datenschutzes beachtet.


Patientenverfügung<br />

Ich, ................................................, geb. am ..............., wohnhaft in .........................<br />

❘❘❘■ patientenVerfüGunG<br />

Neu geregelt<br />

Der Bundestag hat sich am 18. Juni<br />

20<strong>09</strong> auf eine gesetzliche Regelung von<br />

Patientenverfügungen geeinigt. Der<br />

verabschiedete Gesetzentwurf (Bundestagsdrucksache<br />

16 / 8442) sieht vor,<br />

den Willen des Betroffenen unbedingt<br />

zu beachten, unabhängig von Art und<br />

Stadium der Erkrankung.<br />

In der nächsten Ausgabe von LSV<br />

kompakt wird über die sich aus dem<br />

Gesetz ergebenden Neuerungen berichtet<br />

werden.<br />

❘❘❘■ anreCHnunG auf rente<br />

Ausbildungssuche<br />

In den nächsten Wochen beenden<br />

wieder viele junge Menschen ihre<br />

Schullaufbahn. Nicht alle werden sofort<br />

einen Ausbildungsplatz finden.<br />

Auch in diesem Fall kann eine rentenrechtliche<br />

Lücke im Versicherungsverlauf<br />

vermieden werden. Wer<br />

zwischen 17 und 25 Jahre alt ist und<br />

sich bei einer deutschen Agentur für<br />

Arbeit mindestens einen Kalendermonat<br />

ausbildungssuchend meldet,<br />

kann diese Zeit für seine spätere<br />

Rente gutgeschrieben bekommen.<br />

Viele wissen nicht, dass die Suche<br />

nach einem beruflichen Ausbildungsverhältnis<br />

als sogenannte Anrechnungszeit<br />

für die Rente zählt, obwohl<br />

die Arbeitsagentur keine finanzielle<br />

Unterstützung und keinen Rentenbeitrag<br />

zahlt.<br />

Weitere Auskünfte gibt es bei den<br />

Service-Zentren der Deutschen Rentenversicherung<br />

oder unter<br />

www.deutscherentenversicherung-bund.de<br />

❘❘❘■ rentenbereCHnunG<br />

verfüge schon jetzt für den Fall, dass ich meinen Willen nicht mehr bilden oder verständlich<br />

äußern kann, gegenüber meinen Ärzten, dem Alten- oder Pflegeheim, in<br />

dem ich im entscheidenden Zeitpunkt ggf. wohne, sowie gegenüber jedem, der sonst<br />

Entscheidungen über meine Person zu treffen hat, folgendes:<br />

Übergangsrecht endet<br />

Neue Rentenansprüche ab dem 1. Juli<br />

20<strong>09</strong> werden nur noch nach der seit<br />

1995 geltenden Rentenformel berech-<br />

Ich wünsche einen menschenwürdigen Tod und bitte meine Ärzte, Angehörigen und<br />

Pfleger, mir dabei beizustehen.<br />

net, so dass dann unter anderem der<br />

Familienstand bei der Rentenhöhe<br />

unberücksichtigt bleibt. Damit endet<br />

gleichzeitig das bisher geltende Übergangsrecht,<br />

wonach sogenannte Zuschlagsrenten<br />

gezahlt wurden.<br />

Ausnahmen bestehen für Folgerenten,<br />

die im Anschluss an bereits bewilligte<br />

Zuschlagsrenten gezahlt werden ein-<br />

Wenn zwei Fachärzte unabhängig voneinander bestätigt haben und keine abweichenden<br />

ärztlichen Prognosen eines behandelnden Arztes vorliegen,<br />

• dass ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im unmittelbaren<br />

Sterbeprozess befinde,<br />

• dass ich mich im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit<br />

befinde, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist,<br />

• dass in Folge einer Gehirnschädigung meine Fähigkeit, Einsicht zu gewinnen,<br />

Entscheidungen zu treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach unwiederbringlich erloschen ist, selbst wenn der<br />

Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist,<br />

❘❘❘■ VerSiCHertenbefraGunG<br />

wünsche ich keine weiteren intensiv-medizinischen Maßnahmen, die mein Leben<br />

verlängern oder aufrechterhalten.<br />

service auf dem Prüfstand<br />

Hinweis: Bei diesen Fallsituationen handelt es sich um eine beispielhafte Aufzählung.<br />

Weitere Fälle sind denkbar. In Ihrer Patientenverfügung müssen Sie<br />

die Situationen aufnehmen, für die Ihre Verfügung gelten soll.<br />

Ich wünsche,<br />

• keine Gabe lebenserhaltender Medikamente.<br />

Im vergangenen Jahr führten die<br />

landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

bundesweit eine repräsentative<br />

Umfrage zur Qualität ihrer<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen durch. <strong>Die</strong>se soll im<br />

Laufe dieses Jahres fortgesetzt werden.<br />

Dazu werden wieder nach Zufallsauswahl<br />

Fragebögen an Versicherte<br />

versandt, deren Auswertung<br />

anonym erfolgt. Daher ist ein Rückschluss<br />

auf die befragte Person ausgeschlossen.<br />

<strong>Die</strong> Umfrage soll zur Verbesserung<br />

des Services beitragen und lebt von<br />

einer regen Beteiligung der Versicherten.<br />

• dass keine künstliche Beatmung durchgeführt bzw. weiter aufrechterhalten<br />

wird. Ich wünsche jedoch, dass Medikamente zur Linderung der Luftnot gege-<br />

pz.LSV<br />

prüfung bringt Mehr Sicherheit<br />

schließlich der jeweiligen Hinterbliebenenrenten.<br />

Bewilligte Zuschlagsrenten<br />

werden auch nach dem 30.<br />

Juni 20<strong>09</strong> weitergezahlt.<br />

Während einer 15-jährigen Übergangsphase<br />

im Zuge der Agrarsozialreform<br />

1995 wurde zur Besitzstandswahrung<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

eine Zuschlagsrente zu der<br />

nach der geänderten Rentenformel<br />

eventuell geringer berechneten Rente<br />

gezahlt.<br />

seit Anfang 20<strong>09</strong> betreibt der lsV-spitzenverband eine<br />

neue Prüf- und zertifizierungsstelle (Pz.lsV). Während<br />

der langjährigen Prüfpraxis als Deutsche Prüf-<br />

und zertifizierungsstelle für land- und forsttechnik<br />

(DPlf) haben der Verband und seine Mitarbeiter<br />

wertvolle erfahrungen in den bereichen Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz gesammelt.<br />

Außerdem fließt das Praxiswissen aller landwirtschaftlichen<br />

berufsgenossenschaften ein. Pz.lsV<br />

prüft und zertifiziert Geräte und Maschinen aus der<br />

land- und forstwirtschaft sowie dem Gartenbau. ziel ist<br />

es, die Arbeitssicherheit von Produkten zu steigern. sichere<br />

Produkte helfen, Arbeitsunfälle zu vermeiden – im interesse der<br />

Versicherten. sie sind aber auch ein gutes Verkaufsargument für den Hersteller.<br />

Mehr informatio nen stehen im internet unter: www.lsv.de/spv<br />

in kürze ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 3


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

4 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

berUfsZiel<br />

fest im blick<br />

spannendes finale beim berufswettbewerb der deutschen landjugend –<br />

junge frauen und Männer aus den sparten Weinbau, Haus-, land-, forst- und<br />

Tierwirtschaft wetteiferten beim bundesentscheid ende Mai um den sieg.<br />

anfang Februar ging der Berufswettbewerb<br />

der deutschen<br />

Landjugend in die 29. Runde. Er stand<br />

unter dem Motto „Grüne Berufe – Wir<br />

fürs Land“. Rund 11.000 Teilnehmer<br />

aus dem grünen Bereich maßen ihr berufliches<br />

Geschick. In Vorentscheiden<br />

auf Kreis- und Landesebene hatten sich<br />

133 junge Leute im Alter von 15 bis 27<br />

Jahren für den Bundesentscheid qualifiziert.<br />

Schauplatz für die angehenden<br />

Land- und Forstwirte war die DEULA<br />

im niedersächsischen Nien burg. <strong>Die</strong><br />

Jung-Winzer trafen sich im Weingut<br />

Schloss Proschwitz nahe Meißen, die<br />

Gärtner wetteiferten auf der Bundesgartenschau<br />

in Schwerin.<br />

Was bedeutet eigentlich ...?<br />

<strong>Die</strong> Fragen nach dem Allgemeinwissen<br />

(Womit beschäftigt sich ein Eth-<br />

theresa Uhlig bei „ihren“ kühen<br />

nologe? Wo steht das Hermannsdenkmal?)<br />

überraschten so manchen Teilnehmer.<br />

Daneben musste sich jede(r)<br />

in der Berufstheorie und -praxis als<br />

auch beim Präsentieren und Vortragen<br />

beweisen.<br />

Wie in den vergangenen Jahren war<br />

auch gesundheits- und arbeitsschutzgerechtes<br />

Verhalten bei den theoretischen<br />

und praktischen Aufgaben gefragt.<br />

Einsatz von Körperschutzmitteln,<br />

Nutzung von Schutzeinrichtungen<br />

in der Landtechnik, das richtige<br />

Absteigen vom Schlepper – die Wertungsrichter<br />

hatten ihre aufmerksamen<br />

Augen überall. <strong>Die</strong> Beantwortung<br />

eines Fragebogens zu diesem<br />

Thema rundete das Bild ab.<br />

Wer beim Gesundheits- und Arbeitsschutz<br />

die Nase vorn hatte, schnitt<br />

meist auch im fachlichen Wettkampf<br />

seiner Sparte gut ab. <strong>Die</strong> Bundessieger<br />

freuten sich über tolle Preise.<br />

frauenpower im stall<br />

Ganz locker sitzt eine junge Frau am<br />

Eingang zur Agrargenossenschaft<br />

Agraset Naundorf e. G. und erwartet<br />

die Gäste zum Tag der Offenen Tür.<br />

Theresa Uhlig, Jahrgang 1989, ist nicht<br />

nur Bundessiegerin, sondern auch<br />

Erstplatzierte beim Wettbewerb der<br />

landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften.<br />

Nach ihrem Abitur ist Theresa bereits<br />

seit einem Jahr in der Lehre bei der<br />

Agrargenossenschaft Agraset e. G. in<br />

Naundorf. Sie hat sich für eine verkürzte<br />

Ausbildung entschieden, Abschluss<br />

ist der Tierwirt Rinderhaltung.<br />

Ihr Berufsziel Tierärztin hat sie<br />

fest im Blick.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Auszubildenden<br />

in der Landwirtschaft<br />

arbeiten Theresa Uhlig und ihre Kollegen<br />

in extremen Größenordnungen.<br />

1.000 Milchkühe müssen täglich<br />

rund um die Uhr betreut werden, 700<br />

Zuchtsauen mit der entsprechenden<br />

Nachzucht und 300 Ziegen. Da bleibt<br />

kaum Zeit für ihre Hobbys: Reiten<br />

und Skifahren. Solch eine Ausbildung<br />

hat sie sich gewünscht: <strong>Die</strong> Arbeit<br />

mit den Tieren und alles, was<br />

dazu gehört, machen ihr Spaß, obwohl<br />

Landwirtschaft und insbesondere<br />

Tierhaltung alles andere als ein<br />

Zuckerschlecken sind. „Es muss was<br />

dafür getan werden,“ so Theresa,<br />

„wenn wir unseren Stalldurchschnitt<br />

von 10.000 Litern Milch halten wollen.“<br />

Das macht sich nicht von alleine.<br />

Rund um die Tiere hat Theresa<br />

alles zu tun – vom Füttern bis zur<br />

Klauenpflege. Sie sieht dies auch als


Otto Deppmeyer, Vorsitzender des beirates für Prävention, gratuliert den<br />

Präventionspreisträgern zu ihrem erfolg<br />

eine sehr gute Grundlage für ihr zukünftiges<br />

Studium.<br />

Kopfschütteln hat bei ihren Schulkollegen<br />

ihr Berufswunsch ausgelöst.<br />

Eine Lehre in der Landwirtschaft können<br />

sich viele Abiturienten nicht vorstellen,<br />

betont sie noch. Unabhängig<br />

von ihrer persönlichen Situation sind<br />

die Berufsaussichten für „gute“ Auszubildende<br />

eher positiv.<br />

<strong>Die</strong>s sieht auch Kathleen Haubold so.<br />

Sie ist Ausbildungsleiterin im VerbundMittelsachsen<br />

und betreut<br />

derzeit 29 Auszubildende.<br />

Davon<br />

kommen allein 14<br />

aus Naundorf. Der<br />

Generationswechsel<br />

in den Agrargenossenscha<br />

f ten<br />

steht bevor. <strong>Die</strong><br />

betriebliche Situation<br />

ist trotz der<br />

Misere auf den Agrarmärkten stabil,<br />

sodass die Auszubildenden gute Berufschancen<br />

haben. Damit, so betonen<br />

die jungen Frauen, ist die Situation<br />

in den neuen Bundesländern in<br />

punkto Ausbildung und Beruf nicht<br />

anders als die der Familienbetriebe im<br />

Westen. Dennoch, so betonen beide,<br />

gehört zum Agrarberuf mehr als in<br />

jedem anderen Bereich Engagement<br />

und die Liebe zu Tier und Natur.<br />

Der traumberuf ist berufung<br />

Schon der Opa war Waldarbeiter. So<br />

hatte Andreas Bürle aus Mönsheim<br />

bei Stuttgart früh Berührung mit<br />

der reizvollen Arbeit im und mit<br />

dem Wald. Bis heute zieht er den<br />

Aufenthalt in der Natur dem Ho-<br />

cken vor Computer oder Fernsehapparat<br />

vor. Das zeigt sich auch in der<br />

Wahl seiner Hobbys: Radfahren und<br />

Angeln.<br />

Aufgewachsen mit acht Geschwistern,<br />

reifte in ihm schon bald der Entschluss,<br />

Förster zu werden. Besonders<br />

seine zwei Brüder, die heute in technischen<br />

Berufen arbeiten, belächelten<br />

ihn damals. Schwere Arbeit bei Wind<br />

und Wetter – wie konnte er das freiwillig<br />

wollen? Doch Andreas verfolgte<br />

seinen Weg, machte Abitur und begann<br />

eine Ausbildung zum Forstwirt,<br />

die er in den nächsten Wochen abschließen<br />

wird. Der fast 25-Jährige hat<br />

sich um einen Studienplatz an einer<br />

Fachhochschule für Forstwirtschaft<br />

beworben. Das Ziel: Revierleiter. Andreas<br />

weiß, dass er flexibel sein muss,<br />

um eine entsprechende Stelle zu finden.<br />

„<strong>Die</strong> zukünftige Freundin wird<br />

dafür schon Verständnis haben,“ sagt<br />

er optimistisch.<br />

Seine jetzt zu Ende gehende Ausbildung<br />

ist eine gute Basis für das Studium.<br />

<strong>Die</strong> praktischen Unterweisungen<br />

erfolgten in einem Revier, in dem die<br />

Waldarbeit „live“ geübt wurde. „Besonders<br />

wichtig bei der Holzernte ist<br />

Teamarbeit. Gute Kollegen, die sich<br />

aufeinander verlassen können, sind<br />

die Voraussetzung für sicheres Arbeiten.<br />

Das habe ich hier gelernt,“ so<br />

Andreas. Auch die Zusatzqualifikationen,<br />

die sich aus dem Wandel des<br />

Waldes zum Erholungswald ergeben<br />

(Spielplatzbau), sind willkommen.<br />

Dass Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

feste Bestandteile der täglichen<br />

Arbeit sind und im theoretischen<br />

Unterricht wiederholt angesprochen<br />

werden, kommt nicht von<br />

die gewinner deS<br />

präVentionSpreiSeS<br />

beim berufswettbewerb<br />

■ bastian lenert (eicklingen),<br />

landwirtschaft i<br />

■ Theresa uhlig (Chemnitz),<br />

Tierwirtschaft<br />

■ Andreas bürle (Mönsheim),<br />

forstwirtschaft<br />

■ Dorothea Weber (Gebsattel),<br />

Hauswirtschaft<br />

■ Heiko baier (Petersberg) und<br />

Andreas baumgarten (ebersburg),<br />

landwirtschaft ii<br />

(im bild von links nach rechts)<br />

ungefähr. „<strong>Die</strong> Gesundheit der jungen<br />

Menschen ist schützenswert. Was sie<br />

heute hier lernen, nehmen sie in ihren<br />

späteren Arbeitsalltag mit“, sagt Michael<br />

Seifert, der Revierleiter. „Und<br />

außerdem – gesunde Mitarbeiter sind<br />

das Wichtigste, für sie selbst und das<br />

Unternehmen.“ Er ist stolz auf die jungen<br />

Männer, die im Bundeswettbewerb<br />

auch als Mannschaft gut abgeschnitten<br />

haben. „Wir tun etwas dafür,<br />

trainieren die jungen Leute. So belegen<br />

wir im Ranking der Ausbildungseinrichtungen<br />

in Baden-Württemberg<br />

immer vordere Plätze. Mit dieser soliden<br />

Grundlage wird es gelingen, später<br />

gute Jobs zu finden.“ ■<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Andreas bürle wird während des Wettbewerbes auf<br />

das Zielfällen auf Zeit eingewiesen<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 5


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ geSundheit<br />

KrANKeNVersiCHeruNG<br />

beitrÄGe siNkeN sPÜrbAr<br />

Gute Nachricht für die Versicherten der land- und forstwirtschaftlichen<br />

Krankenkasse (lKK) franken und Oberbayern:<br />

<strong>Die</strong> beiträge sinken ab dem 1. Juli 20<strong>09</strong> deutlich – über alle<br />

beitragsklassen hinweg.<br />

<strong>Die</strong>s hat die Vertreterversammlung<br />

der LKK Franken und<br />

Oberbayern im April in einem kostengünstigen<br />

schriftlichen Abstimmungsverfahren<br />

beschlossen (11. Satzungsnachtrag).<br />

Damit wird den Vorgaben<br />

des Gesetzes zur Sicherung von<br />

Beschäftigung und Stabilität in<br />

Deutschland („Konjunkturpaket II“)<br />

Rechnung getragen.<br />

<strong>Die</strong> neuen Beiträge für Unternehmer<br />

und freiwillige Mitglieder können Sie<br />

der nebenstehenden Tabelle entnehmen.<br />

<strong>Die</strong> kompletten Beitragstabellen<br />

(Mitarbeitende Familienangehörige,<br />

Auszubildende, freiwillige Mitglieder)<br />

finden Sie auf unseren Internetseiten<br />

unter www.fob.lsv.de. An die Lastschriftzahler<br />

werden keine neuen Bescheide<br />

versendet. Hierdurch können<br />

Verwaltungskosten von rund 20.000<br />

Euro eingespart werden.<br />

Ab 1. Juli wird der entsprechende Beitrag<br />

automatisch abgebucht, sofern<br />

uns eine Einzugsermächtigung für<br />

den Krankenkassenbeitrag vorliegt.<br />

Selbstzahler erhalten rechtzeitig einen<br />

neuen Bescheid, mit der Bitte, ab Juli<br />

den neuen Beitrag zu überweisen.<br />

„Zusätzliche<br />

bundesmittel aus<br />

dem konjunkturpaket<br />

ii haben es<br />

uns ermöglicht,<br />

ihre beiträge zur<br />

lkk ab Juli zu<br />

senken“<br />

reinhart freiherr von stockmar von Wangenheim<br />

(alternierender Vorstandsvorsitzender der lkk<br />

franken und Oberbayern)<br />

6 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

<strong>Die</strong> Satzungsänderungen wurden<br />

rechtzeitig durch die zuständige Aufsichtsbehörde,<br />

das Bayerische Staatsministerium<br />

für Arbeit und Soziales,<br />

Familie und Frauen, genehmigt. <strong>Die</strong><br />

geänderten Bestimmungen wurden<br />

durch einen vierwöchigen Aushang<br />

in den Geschäftsräumen der Regionaldirektionen<br />

und Kundenzentren<br />

veröffentlicht. <strong>Die</strong> Satzung kann dort<br />

neue Lkk-beiträge für ...<br />

beitragsklasse<br />

an allen Werktagen während der<br />

ortsüblichen Öffnungszeiten eingesehen<br />

werden. ■<br />

LSV-info<br />

unsere gesamten Satzungen können Sie<br />

außerdem in der jeweils aktuellen fas-<br />

sung im internet unter www.fob.lsv.de<br />

(rubrik „Wir über uns“ /„Satzungen“)<br />

einsehen und herunterladen.<br />

... unternehmer ... freiwillige mitglieder<br />

monatlicher<br />

beitrag (euro)<br />

monatliche<br />

einnahmen (euro)<br />

monatlicher<br />

beitrag (euro)<br />

1 79,80 bis 840 99,00<br />

2 80,10 über 840 144,90<br />

3 149,40 über 956 164,40<br />

4 163,20 über 1107 181,80<br />

5 179,40 über 1258 200,70<br />

6 195,60 über 14<strong>09</strong> 219,90<br />

7 215,70 über 1560 239,10<br />

8 231,90 über 1711 256,50<br />

9 248,40 über 1862 277,20<br />

10 263,10 über 2013 296,10<br />

11 276,90 über 2164 315,60<br />

12 289,50 über 2315 333,00<br />

13 304,50 über 2466 353,40<br />

14 317,10 über 2617 372,60<br />

15 330,90 über 2768 390,00<br />

16 346,20 über 2919 4<strong>09</strong>,20<br />

17 364,20 über 3070 428,40<br />

18 396,00 über 3221 447,30<br />

19 427,80 über 3372 466,20<br />

20 483,60 über 3523 475,80


geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

erste Hilfe fÜr <strong>Die</strong> PsycHe<br />

lsV franken und Oberbayern knüpft in zusammenarbeit mit dem<br />

bayerischen bauernverband soziales Netz zur Notfallnachsorge.<br />

basis-Notfallnachsorge ist eine<br />

wertvolle Bereicherung des alltäglichen<br />

Handelns. „Sie hat viele positive<br />

Aspekte – nicht nur für die Betroffenen,<br />

sondern auch für die Gesellschaft.<br />

Wir knüpfen deshalb in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bayerischen<br />

Bauernverband ein Netz, damit unsere<br />

Versicherten vor Ort eine erste Anlaufstelle<br />

haben, wenn sie persönlich<br />

in eine krisenhafte Situation kommen,<br />

die sie alleine nicht bewältigen können“,<br />

sagt Reinhold Watzele, Leiter<br />

der Prävention des LSV-Trägers Franken<br />

und Oberbayern.<br />

Anlaufstelle für Notfälle<br />

Für sozial engagierte Ortsbäuerinnen<br />

und Obmänner, die diese Aufgabe<br />

gerne übernehmen möchten, bezuschussen<br />

wir die Teilnahme an der<br />

Seminarreihe „Erste Hilfe für die Psyche“.<br />

Dort lernen Teilnehmer / innen,<br />

im akuten Notfall Betroffenen hilfreich<br />

und menschlich zur Seite zu stehen,<br />

aber auch die eigenen Grenzen<br />

ihrer Möglichkeiten zu erkennen und<br />

dann den Betroffenen möglichst rasch<br />

an professionelle Beratungs- und Hilfestellen<br />

weiter zu vermitteln.<br />

„Tiefe seelische Verletzungen binden<br />

längerfristig Energie und Kraft und<br />

können Betroffene in ausweglos er-<br />

nachgefragt<br />

scheinende Situationen führen. Angehörige<br />

und Nachbarn sind in der<br />

Regel damit überfordert“, so Watzele.<br />

<strong>Die</strong> Bewältigung von Lebenskrisen<br />

wie zum Beispiel durch einen Todesfall<br />

in der Familie, Trennung vom<br />

Partner oder bei Unfällen und Krankheiten<br />

zählt immer schon zu den<br />

großen Herausforderungen für die<br />

Menschen in ihrem Lebensraum.<br />

Dazu kommt, dass die Orientierung<br />

in unserer immer komplexer wer-<br />

„in meiner eigenschaft als Kreisbäuerin komme ich mit vielen<br />

Menschen in Kontakt. Wenn ich merke, da ist jemand in<br />

seelischen schwierigkeiten und braucht meine Hilfe, dann ist<br />

es mir wichtig, dass ich weiß, wie ich richtig auf ihn zugehen<br />

kann. <strong>Die</strong>s haben wir in rollenspielen und im erfahrungsaustausch<br />

in den zwei Tagen gelernt. Das basisseminar Notfallnachsorge<br />

hat mir geholfen, unsicherheiten, die anfänglich<br />

ganz normal sind, zu überwinden. ich weiß jetzt, wann und<br />

wie ich Menschen nach einem Notfall oder in einer seelischen<br />

Krise ansprechen kann, und was es für Hilfen und externe<br />

Ansprechpartner gibt. Denn letztlich ist es auch entscheidend,<br />

dass betroffene nicht gemieden werden. Nur so bekommen sie die Chance,<br />

selbst wieder aktiv zu werden.“<br />

Anna Senftl, Kreisbäuerin und Teilnehmerin am<br />

Basisseminar Notfallnachsorge im Landkreis Mühldorf<br />

seminarleiter <strong>Die</strong>ter lenzenhuber mit den<br />

kursteilnehmerinnen aus dem landkreis<br />

mühldorf.<br />

denden Umwelt vielen Menschen zunehmend<br />

schwieriger fällt. Nicht<br />

immer reichen die eigenen Kräfte aus,<br />

um aus einer Krise unbeschadet herauszukommen.<br />

Angehörige, Nachbarn<br />

aber auch Außenstehende sind<br />

in der Regel im Umgang mit Betroffenen<br />

überfordert, weil sie nicht genau<br />

wissen, wie dem Betroffenen am besten<br />

geholfen werden kann.<br />

Im Rahmen von Krisenintervention<br />

bei Katastrophen und in der Psychotrauma-Behandlung<br />

ist mittlerweile<br />

ein umfangreiches Fachwissen aufgebaut<br />

worden, wie Betroffene auf ihrem<br />

Weg durch die Krise am besten begleitet<br />

werden können. <strong>Die</strong>ses Wissen<br />

– heruntergebrochen auf die Möglichkeiten,<br />

die auch Laien vor Ort zur<br />

Verfügung stehen – soll das von der<br />

LBG Franken und Oberbayern unterstützte<br />

Basisseminar „Notfallnachsorge“<br />

vermitteln.<br />

Noch steht das Netzwerk am Anfang,<br />

doch es ist beabsichtigt, im<br />

Laufe des Jahres möglichst flächendeckend<br />

interessierte Ortsbäuerinnen<br />

und Obmänner zu schulen,<br />

die dann ihr Wissen im Bedarfsfall<br />

an alle diejenigen weitergeben können,<br />

die es brauchen. ■<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 7


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

iHre lbG Auf MesseN uND AussTelluNGeN<br />

bei iHNeN VOr Ort<br />

bei vielen Veranstaltungen, fachausstellungen und Messen sind<br />

die lbG-sicherheitsberater mit praktischen Vorführungen und<br />

infoständen vor Ort mit dabei – so zum beispiel ...<br />

... in Volkach und eichstätt bei den<br />

Waldbesitzertagen 20<strong>09</strong><br />

Bei den Waldbesitzertagen 20<strong>09</strong> in<br />

Volkach (13. September) und Eichstätt<br />

(11. Oktober 20<strong>09</strong>) möchten wir<br />

– wie bereits im vergangenen Jahr –<br />

neue, aber auch alle bisherigen Waldbesitzer,<br />

über Arbeitssicherheit informieren<br />

und Tipps zur sicheren Waldpflege<br />

und Brennholzaufarbeitung<br />

geben. <strong>Die</strong> Initiative aus dem Zentrum<br />

Wald Forst Holz Weihenstephan<br />

wird von den örtliche Ämtern<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten sowie den Berufsgenossenschaften<br />

und den Verbänden mitgetragen.<br />

<strong>Die</strong> aktuellen Termine erfahren<br />

Sie auf unserer Homepage (www.<br />

fob.lsv.de) oder aber aus Ihrer örtlichen<br />

Tageszeitung.<br />

8 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

... in schönbronn auf dem Weidefest<br />

Wie verlade ich Mastbullen möglichst<br />

gefahrlos von der Box auf das Transportfahrzeug?<br />

Wie kann ich Tiere in<br />

einer Box fixieren – zum Beispiel<br />

wenn medizinische Behandlungen<br />

anstehen oder Ohrmarken eingezogen<br />

werden müssen? Wie kann ich<br />

Reparaturarbeiten in einer belegten<br />

Bullenbox ausführen, ohne dabei womöglich<br />

angegriffen zu werden?<br />

Schwierige Situationen im Alltag<br />

eines Rinderhalters. Abhilfe kann<br />

eine mobile Treibhilfe – zum Beispiel<br />

der „Sundermann-Treiber“ - schaffen.<br />

<strong>Die</strong>se Treibhilfe, sie gleicht ein<br />

wenig einem ausfahrbaren, dreh- und<br />

kippbaren Räumschild, wird an den<br />

Frontlader montiert und kann so je<br />

nach Einsatz angehoben, wieder abgesenkt<br />

und nach rechts oder links<br />

mehrere Meter ausgefahren werden.<br />

Höhenverstellbare Laufräder an den<br />

Seiten sorgen für die nötige Stabilität.<br />

Hat der Schlepperfahrer die Treibhilfe<br />

vom Futtertisch aus unter den Nackenriegel<br />

in die Box geschoben, so<br />

kann er nun behutsam vorwärts oder<br />

rückwärts fahren. So treibt er seine<br />

Rinder völlig stressfrei mit dem<br />

Schild in die gewünschte Richtung.<br />

<strong>Die</strong> LBG-Sicherheitsberater sehen in<br />

dieser Treibhilfe eine echte Arbeitserleichterung<br />

für den Landwirt. Auf<br />

jeden Fall wird das Treiben der Tiere<br />

dadurch wesentlich sicherer. Beim<br />

Weidefest vom 14. bis zum 16. August<br />

20<strong>09</strong> in Schönbronn können Landwirte<br />

sich von den Qualitäten einer<br />

mobilen Treibhilfe auf dem Ausstellungsgelände<br />

der LBG selbst überzeugen.<br />

Außerdem informiert dort das LBG<br />

Forstmobil über die sichere Waldarbeit.<br />

Am Spannungssimulator zeigen<br />

die LBG-Mitarbeiter, wie Stäm-<br />

me unter Spannung fachgerecht und<br />

sicher aufgearbeitet werden. Ein weiterer<br />

Beratungsschwerpunkt liegt<br />

auf der richtigen persönlichen<br />

Schutz ausrüstung für Land- und<br />

Forstwirte. ■<br />

LSV-info<br />

für alle fragen rund um arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz stehen<br />

ihnen unsere Sicherheitsberater unter<br />

den nummern<br />

<strong>09</strong>21 603-345 (bayreuth)<br />

089 45480-500 (München)<br />

<strong>09</strong>31 8004-225 (Würzburg)<br />

gerne zur Verfügung!


Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

VON Der Wiese iNs silO<br />

GrÜNlANDerNTe HAT HOCHsAisON<br />

Vor allem im Grüngürtel des Voralpenlandes, aber auch in weiten Teilen<br />

frankens wird Grassilage eingebracht – eine Tätigkeit, bei der viele<br />

faktoren wie Wetter, Maschinenverfügbarkeit und helfende Hände in<br />

der richtigen Weise zusammenwirken müssen.<br />

Unfallschwerpunkt maschine<br />

Kommt es während der Ernte zu einer<br />

Störung an einer Maschine, muss<br />

trotz des Zeitdrucks zuallererst der<br />

Antrieb abgestellt, das Nachlaufen<br />

von Teilen abgewartet und vorhandene<br />

Sicherheitseinrichtungen, wie<br />

Absperrventile und Senkstützen an<br />

Hydraulikzylindern betätigt werden.<br />

Hilfreich ist, wenn man passendes<br />

Spezialwerkzeug mitführt. Schutztücher<br />

am Mähwerk schützen umstehende<br />

Personen, aber auch Fahrzeuge<br />

und Maschinen vor Steinschlag und<br />

müssen beim Arbeitseinsatz in<br />

Schutzstellung gebracht werden.<br />

Unfallschwerpunkt straßenverkehr<br />

Prüfen Sie rechtzeitig, ob die erforderlichen<br />

Leuchten und Warntafeln<br />

für die Straßenfahrt ordnungsgemäß<br />

angebracht und die Bremsen alle<br />

funktionstüchtig sind. <strong>Die</strong> Verantwortung<br />

liegt hier beim Halter wie<br />

beim Fahrer gleichermaßen.<br />

Beim Transport von Pressballen auf<br />

öffentlichen Straßen ist auf die richtige<br />

Ladungssicherung zu achten.<br />

Obwohl landwirtschaftliche Fahrzeuge<br />

schneller fahren als noch vor<br />

einigen Jahren, stellen sie nach wie<br />

vor wegen ihrer Abmessungen ein<br />

Hindernis für andere Verkehrsteilnehmer<br />

dar. Genauso, wie Sie von<br />

PKW-Fahrern Geduld erwarten, sind<br />

Sie als langsamerer Verkehrsteilnehmer<br />

im Gegenzug verpflichtet, die<br />

hinter Ihnen fahrenden Fahrzeuge in<br />

angemessenen Abständen überholen<br />

zu lassen.<br />

Unfallschwerpunkt fahrsilo<br />

Für Kinder ist die Grünfutter- und<br />

Silageernte ein Abenteuer. Damit<br />

ihnen nichts passiert, sind sie bei den<br />

Erntearbeiten zuverlässig zu beaufsichtigen<br />

und zu betreuen. Wie das<br />

tragische Unfallgeschehen der letzten<br />

Wochen zeigt, werden beim Silieren<br />

im Hofbereich immer wieder Personen<br />

überfahren. Eine Rückfahrkamera<br />

sorgt für einen besseren Überblick<br />

und hat sich zusätzlich zu den<br />

Spiegeln sehr bewährt.<br />

sicherheits­check für das mähwerk<br />

■ Prüfung der Abnutzung der Messer<br />

sowie Messerhalterung;<br />

■ Schutztuch: Prüfung auf einwandfreien<br />

Zustand;<br />

■ Transporthalterung: Funktionstest;<br />

wenn nicht einwandfrei, Mängel<br />

beseitigen!<br />

■ Hydraulikschläuche: Prüfung der<br />

Schläuche (Alter / Dichtigkeit) und<br />

der Schlauchführung (keine Knicke<br />

/ nicht zu straff); wenn porös<br />

oder schadhaft, Schläuche tauschen!<br />

■ Bolzen und Splinte der Dreipunktaufhängung:<br />

Prüfung auf<br />

Vollständigkeit; fehlende Teile ergänzen!<br />

■ Befestigung am Schlepper: Funktionstest<br />

der Gelenkwelle; Prüfung<br />

des Schutztopfes der Zapfwelle und<br />

des Gelenkwellenschutzes; bei Bedarf<br />

erneuern! ■<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 9


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

GOlD uND silber<br />

fÜr uNsere lANDWirTe<br />

landwirte und bäuerinnen,<br />

die bei ihrer täglichen Arbeit<br />

besonders auf sicherheit<br />

achten, haben eine Auszeichnung<br />

verdient. <strong>Die</strong> lbG vergibt<br />

deshalb an diese betriebe<br />

Gold- und silberplaketten.<br />

Wäre das nicht auch etwas<br />

für sie?<br />

10 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

Sicherheit- und Gesundheitsschutz<br />

ist auch in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten wichtig - das<br />

weiß jeder. Land- und Forstwirte, die<br />

diesen Gedanken in ihrem Arbeitsalltag<br />

leben, verdienen dafür eine Auszeichnung.<br />

So konnte die LBG Franken<br />

und Oberbayern bereits auch<br />

heuer wieder einigen Land- und<br />

Forstwirten silberne oder gar goldene<br />

Plaketten für ihren Betrieb verleihen.<br />

Zu diesem Kreis zählen auch Günter<br />

und Rita Freitag aus Lohr am Main.<br />

Sie betreiben eine Landwirtschaft<br />

und haben einige Ferienwohnungen.<br />

Nachdem sie ihren Betrieb in Sachen<br />

Arbeitssicherheit auf Goldniveau ge-<br />

familie freitag aus lohr am main hat ihren betrieb so sicher gemacht, dass zusätzlich zur<br />

Auszeichnung in Gold auch noch eine Plakette ausgehändigt werden konnte, die bestätigt,<br />

dass auch besonders an die sicherheit von kindern gedacht wird. Auf dem bild von links:<br />

Winfried brückner (stv. leiter der Prävention), rita freitag, lbG­sicherheitsberater Axel<br />

konrad, Heinrich rützel (stv. lbG­Vorstandsmitglied) sowie Günter freitag mit enkelin sonja.<br />

bracht haben, wurde noch viel für die<br />

Sicherheit von Kindern auf dem Bauernhof<br />

getan. Egal ob es die eigenen<br />

Enkel sind, die Nachbarskinder oder<br />

die der Feriengäste – Kinder sind<br />

immer auf dem Hof anzutreffen.<br />

Daher haben sie ihren Hof so kindersicher<br />

wie möglich gemacht: „<strong>Die</strong><br />

Maschinenhalle ist ausgelagert, die<br />

Rinder sind auf der Weide, Frau Freitag<br />

hat sogar erfolgreich darauf gedrängt,<br />

dass der nahe gelegene öffentliche<br />

Löschweiher eingezäunt wird –<br />

so sind bereits drei Hauptunfallquellen<br />

optimal ent schärft“, lobt Heinrich<br />

Rützel, stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />

der LBG Franken und Oberbayern.<br />

Der nahe gelegene Spielplatz, Streicheltiere<br />

und Spielgeräte sorgen für<br />

eine gefahrlose Beschäftigung der<br />

Kinder am Hof. Rita Freitag gibt jeder<br />

Gastfamilie eine genaue Einweisung.<br />

Vor allem erklärt sie den Erwachsenen,<br />

worauf sie auf dem Bauernhof<br />

achten müssen, damit den Kindern<br />

nichts passiert. Denn das Vorbild der<br />

Erwachsenen ist wichtig! ■<br />

LSV-info<br />

„Wir möchten unsere Versicherten so<br />

motivieren, dass wir jährlich mindestens<br />

ein prozent der von uns besichtigten be-<br />

triebe auszeichnen können“, wünscht<br />

sich Walter Kißling, Vorstandsvorsitzender<br />

der LbG franken und Oberbayern.<br />

<strong>Die</strong> Vergabe der auszeichnung erfolgt<br />

nach einem punkte-Katalog: „Kriterien<br />

sind zum beispiel ein besonders hohes<br />

Maß an arbeitsschutz, aufgeschlossenheit<br />

gegenüber arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz, funktionalität beste-<br />

hender Schutzvorrichtungen, sowie der<br />

Stand der persönlichen Schutzausrüstung.<br />

Jeder betriebsunternehmer, der<br />

die anforderungen erfüllt, kann sich für<br />

diese auszeichnung bei der LbG bewer-<br />

ben“, erläutert er. neben der plakette<br />

erhalten die Landwirte als anerkennung<br />

für ihr engagement ein Sachgeschenk<br />

aus dem bereich der persönlichen Schutz-<br />

ausrüstung oder Sicherheitszubehör.


AUGeN AUf<br />

beiM GeleNKWelleNKAuf<br />

seit 2004 ist eine neue Norm für Gelenkwellen (eN 12965) gültig.<br />

Demnach darf es keine fangstellen durch hervorstehende Teile<br />

mehr geben. Achten sie beim Neukauf darauf!<br />

Offen liegende, rotierende Maschinen-<br />

oder Fahrzeugteile<br />

bergen immer die Gefahr, dass sich<br />

darin Kleidungsstücke oder Kordeln<br />

von Jacken verfangen und aufwickeln.<br />

Kein Mensch kann der Kraft,<br />

die sich hinter einer rotierenden Gelenkwelle<br />

verbirgt widerstehen, so<br />

dass solche Unfälle zumeist sehr tragisch<br />

enden. Der Einsatz von funktionierenden<br />

und kompletten Schutzeinrichtungen<br />

ist deshalb vorgeschrieben<br />

und kann überlebenswichtig<br />

sein.<br />

Besonders riskant sind Gelenkwellen<br />

älterer Baujahre. Ihre Zapfwellengabeln<br />

können Verriegelungseinrichtungen<br />

mit hervorstehende Stellen<br />

haben. Seit 2004 ist eine neue Norm<br />

für Gelenkwellen EN 12965 gültig. In<br />

dieser Norm ist geregelt, dass es keine<br />

Fangstellen mehr geben darf.<br />

Wenn Sie noch ältere Modelle im Einsatz<br />

haben, können Sie diese natürlich<br />

weiter benutzen. Achten Sie dann<br />

aber insbesondere darauf, dass die<br />

Schutzeinrichtungen intakt und komplett<br />

sind und bei der Arbeit immer<br />

eingesetzt werden. ■<br />

LSV-info<br />

planen Sie den neukauf einer Gelenkwelle?<br />

Dann achten Sie unbedingt auf<br />

das Herstelldatum und kaufen Sie nur<br />

Gelenkwellen mit einem Herstelldatum<br />

nach Mai 2004 die der neuen norm<br />

entsprechen.<br />

fragen? rufen Sie uns an:<br />

<strong>09</strong>21 603-345 (bayreuth)<br />

089 45480-500 (München)<br />

<strong>09</strong>31 8004-225 (Würzburg)<br />

Offenliegende stifte wie im bild links bergen erhebliche Gefahren. bei einer normgerechten<br />

Ausführung (bild rechts) verhindern zum beispiel seitlich hochgezogene<br />

stege, dass eine fangstelle entsteht.<br />

neueS azubi-quiz<br />

Am 1. August 20<strong>09</strong> ist es<br />

wieder soweit: Dann<br />

geht unser Azubi-Quiz<br />

in die zweite runde!<br />

unter: www.fob.lsv.de<br />

(im bereich Prävention<br />

> unfallverhütung<br />

> für angehende<br />

land- und forstwirte<br />

> ich bin<br />

Auszubildender)<br />

findet ihr wieder<br />

zehn fragen zur<br />

Arbeitssicherheit.<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Habt ihr die<br />

fragen richtig<br />

gelöst und ist<br />

das Glück bei<br />

der Verlosung<br />

auf eurer<br />

seite, dann<br />

Unser Azubi­flyer ist übers<br />

könnt ihr<br />

internet erhältlich:<br />

wieder eine<br />

www.fob.lsv.de<br />

wertvolle<br />

komplette persönliche schutzausrüstung<br />

gewinnen!<br />

zur Teilnahme berechtigt sind<br />

Auszubildende in der land-<br />

und forstwirtschaft sowie<br />

berufsschulklassen im rahmen<br />

von schulischen Projekten.<br />

Übrigens: unsere lbG-sicherheitsberater<br />

kommen im<br />

rahmen unserer Ausbildungsinitiative<br />

gerne zu euch an die<br />

schule und wirken zum<br />

beispiel bei Projekttagen mit.<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 11


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ geSundheit<br />

fit iN Der<br />

ZWeiteN lebeNsHÄlfte<br />

Im Frühjahr 2008 startete die wissenschaftlich begleitete Befragung zu<br />

55plus – jetzt liegen alle Ergebnisse vor. <strong>Die</strong>se Aktionen sind geplant:<br />

TrAiNiNGseiNHeiTeN<br />

zur sTurzPräVeNTiON<br />

Präsentation der Ergebnisse und erste Ideen zur Umsetzung auf einem Pressetermin<br />

in Landshut: Übungsleiter des Bayerischen Turnverbandes demonstrieren Trainingselemente<br />

mit Gewichtsmanschetten aus dem Bereich der Sturzprävention – die Ehrengäste<br />

machten mit: Staatssekretär Markus Sackmann (2. von rechts), Landesbäuerin<br />

Annemarie Biechl (3. von rechts) und LKK-Vorstandsvorsitzender Max Weichenrieder<br />

(4. von rechts). In Kooperation mit dem Bayerischen Turnverband möchte die LKK<br />

Franken und Oberbayern in naher Zukunft solche Kurse anbieten.<br />

PfleGeiNTeNsiVKurs<br />

Pflegende Angehörige brauchen Entlastung<br />

und Unterstützung! Mit der<br />

richtigen Technik, wie zum Beispiel<br />

Kinästhetik, beugen pflegende Angehörige<br />

zum Beispiel Rückenleiden<br />

vor. Anmeldung ist möglich und<br />

Informa tionen zum Pflege-Intensivkurs<br />

sind zu erhalten unter<br />

( 089 45480-330.<br />

12 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

HOfÜberGAbe<br />

<strong>Die</strong> Befragung hat ergeben: Ist die<br />

Hofübergabe noch nicht geregelt, ist<br />

das Risiko, zur Gruppe der gesundheitlich<br />

belasteten Personen zu gehören,<br />

überdurchschnittlich hoch. Gemeinsam<br />

mit geeigeneten Kooperationspartnern<br />

werden wir uns diesem<br />

Thema verstärkt widmen.<br />

LSV-info<br />

neugierig geworden? Wir begleiten die<br />

Kampagne im internet mit einer<br />

eigenen Seite. Schauen Sie dort vorbei:<br />

www.fob.lsv.de (im bereich aktuelles)


❘❘❘■ zuSatzVerSiCHerunG<br />

lächeln trotz<br />

zahnarzt<br />

Früher ging man oft mit dem flauen<br />

Gefühl im Magen zum Zahnarzt,<br />

dass dieser zu einer aufwändigen Behandlung<br />

raten könnte. Aus den Medien<br />

und vielleicht auch aus Erfahrung<br />

weiß man, was es heißen kann,<br />

wenn eine Zahnersatz-Maßnahme<br />

ansteht. Wie die Beispielrechnung<br />

zeigt, sind Kosten im vier- oder gar<br />

fünfstelligen Euro-Bereich keine Seltenheit.<br />

Natürlich unterstützt Sie die <strong>Landwirtschaftliche</strong><br />

Krankenkasse nach<br />

wie vor mit einem Zuschuss im Rahmen<br />

der gesetzlichen Möglichkeiten.<br />

Ein Zuschuss, der durch regelmäßige<br />

Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt<br />

sogar noch gesteigert werden<br />

kann. Doch damit können in der<br />

Regel nicht alle der Behandlungskosten<br />

gedeckt werden. Um diese Differenz<br />

nicht aus eigener Tasche bestreiten<br />

zu müssen, sollten Sie jetzt vorsorgen.<br />

Durch die Kooperation mit der Versicherungskammer<br />

Bayern ist es der<br />

LKK möglich, ihren Mitgliedern eine<br />

zusätzliche Absicherung der Zahnersatzkosten<br />

zu vergünstigtem Beitrag<br />

anzubieten. Mit dem Premium-Tarif<br />

LKK-ZahnPLUS können Sie Ihren Eigenanteil<br />

bei Kronen, Brücken, Prothesen,<br />

Inlays, Onlays und sogar bei<br />

Implantaten in erheblichem Maß reduzieren.<br />

Das PLUS sichert Ihnen dabei auch<br />

Zuzahlungen für Brillen und Kontaktlinsen<br />

sowie 100-prozentigen<br />

Auslandsreiseschutz weltweit. Auch<br />

wenn die Kooperation mit privaten<br />

Versicherungen in den Medien aktuell<br />

in der Kritik steht, gibt die LKK<br />

unter unbedingter Einhaltung des<br />

Datenschutzes keine Personendaten<br />

an die Versicherungskammer weiter.<br />

LSV-info<br />

<strong>Die</strong> LKK und die Versicherungskammer<br />

bayern steht ihnen bei fragen und auch<br />

für ein persönliches angebot unter der<br />

telefonnummer<br />

089-2160 8058<br />

gerne beratend zur Seite.<br />

❘❘❘■ pfLeGeVerSiCHerunG<br />

Über 1.000 betreuungsassistenten<br />

für Patienten mit Demenz<br />

Demenziell erkrankte Menschen, die in stationären Pflegeeinrichtungen leben<br />

und einen erheblichen Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung<br />

haben, können durch Betreuungsassistenten zu Alltagsaktivitäten wie zum Beispiel<br />

Malen und Basteln, Lesen und Vorlesen, Spaziergängen und Ausflügen<br />

etc. begleitet werden – Tätigkeiten, für die im Pflegealltag oft die erforderliche<br />

Zeit fehlt. <strong>Die</strong> Betreuungsassistenten müssen über eine entsprechende persönliche<br />

und fachliche Eignung für ihre Arbeit verfügen. Sie arbeiten im Team und<br />

unter Anleitung und Aufsicht erfahrener Fachkräfte in der Pflegeeinrichtung.<br />

Seit dem Spätherbst 2008 wurden seitens der Pflegekassen in Bayern in 430 Fällen<br />

entsprechende Vergütungszuschläge vereinbart. Damit können bereits rund<br />

1.000 Betreuungsassistenten in Bayern finanziert werden, die die Leistungen<br />

für die betroffenen Menschen erbringen.<br />

❘❘❘■ zuM 30. SepteMber 20<strong>09</strong><br />

Kundenzentrum Coburg schließt<br />

Nach jahrzehntelanger Präsenz vor<br />

Ort muss das Kundenzentrum Coburg<br />

der Land- und forstwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

(LSV-Träger) Franken und Oberbayern<br />

zum 30. September 20<strong>09</strong> nunmehr<br />

geschlossen werden. Der Vorstand<br />

der LSV-Träger Franken und<br />

Oberbayern hat sich nach eingehender<br />

Prüfung der Wirtschaftlichkeit<br />

zu diesem Schritt entschlossen,<br />

um die Verwaltungskosten weiter zu<br />

senken.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung, ist nicht leicht gefallen,<br />

weil dadurch ein Stück Kun-<br />

denbetreuung vor Ort aufgegeben<br />

werden muss. Den Versicherten der<br />

betroffenen Region stehen vor allem<br />

die Mitarbeiter/innen am Hauptsitz<br />

des Trägers in Bayreuth, Dammwäldchen<br />

4, 95448 Bayreuth; Telefon<br />

(<strong>09</strong>21/ 603-0), sowie an allen anderen<br />

Regionaldirektionen, Kundenzentren<br />

für Auskünfte, Anliegen und Beratungen<br />

zur Verfügung. Selbstverständlich<br />

können sie sich mit ihren<br />

Anliegen auch an die Geschäftsstellen<br />

des Bayerischen Bauernverbandes,<br />

die für uns Betreuungsaufgaben<br />

wahrnehmen, wenden.<br />

in kürze ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 13


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ geSundheit<br />

Vier tAGe AbscHAlteN<br />

WAs briNGT eiNe lKK-eNTsPANNuNGsKur?<br />

Hiltrud und erhard Carl aus riedenheim haben<br />

sich für eine lKK-entspannungskur in fürstenzell<br />

entschlossen. Wir haben sie dort besucht und<br />

nach ihren eindrücken befragt.<br />

einen Milchviehbetrieb im Vollerwerb<br />

zu führen, ist ein anspruchsvoller<br />

Ganztagsjob für Landwirt<br />

und Bäuerin. Neben der Arbeit<br />

im Stall und auf den Feldern stellt<br />

der Alltag zusätzlich noch erhebliche<br />

Anforderungen – Kinderbetreuung,<br />

zum Teil die Pflege von Eltern<br />

oder Schwiegereltern, Arbeitsorganisation,<br />

Bürokratie. Wer dabei<br />

nicht auf sich selbst, seine Gesundheit<br />

und seine Partnerschaft achtet,<br />

geht ein hohes Risiko ein. Hiltrud<br />

und Erhard Carl haben für sich<br />

einen Weg gefunden, die Balance zu<br />

halten.<br />

stallgemeinschaft entlastet<br />

„Zunächst muss man natürlich wissen,<br />

was man überhaupt will. Wir<br />

wollten unseren Milchviehbetrieb<br />

im Vollerwerb führen. Um auch in<br />

Zukunft wirtschaftlich arbeiten zu<br />

können, haben wir uns schon vor<br />

Jahren zu einer Stallgemeinschaft<br />

mit einem Berufskollegen entschlossen“,<br />

erzählen die Beiden.<br />

Ein guter Weg, denn auch wenn die<br />

Arbeit natürlich nicht weniger wird,<br />

können sich alle Beteiligten zumindest<br />

ihre Zeit freier einteilen. Erhard<br />

und Hiltrud Carl nutzen diesen Vorteil<br />

konsequent für sich. „Alte Zöpfe<br />

muss man abschneiden! Uns ist<br />

wichtig, dass wir unsere Zeit so nutzen,<br />

dass es für uns passt. Dinge zu<br />

tun, nur weil das schon immer so<br />

war, das machen wir schon lange<br />

nicht mehr. Das Ehepaar nutzt seine<br />

knappe Freizeit lieber für Aktivitäten,<br />

die ihnen wirklich gut tun.<br />

Gerne probieren sie auch Neues aus.<br />

Zum Beispiel vor einigen Jahren die<br />

LKK-Kurzkur oder jetzt erst vor<br />

14 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

Kurzem die neue LKK-Entspannungswoche.<br />

Nach der kurzkur<br />

die entspannungskur<br />

Das Ehepaar Carl fand es besonders<br />

gut, wie diese beiden Kursangebote<br />

der LKK aufeinander aufbauen. „<strong>Die</strong><br />

LKK-Kurzkur hat uns sehr gut getan.<br />

Dort haben wir zum Beispiel Nordic<br />

Walking kennengelernt und Chi<br />

Gong“, erzählt Hil trud Carl. Auch<br />

die angebotenen Vorträge seien sehr<br />

informativ gewesen.<br />

Einiges aus den Übungen und dem<br />

neuen Wissen haben beide in ihren<br />

Alltag integrieren können. „Meine<br />

Walking-Sticks hab ich jetzt zum<br />

Beispiel oft dabei – auch, wenn ich<br />

vom Wohnhaus zum ausgesiedelten<br />

Stall laufe“, erzählt Erhard Carl.<br />

Wichtig ist dem Ehepaar auch, dass<br />

sie möglichst regelmäßig die Therme<br />

in Bad Windsheim besuchen und<br />

dort an der Aqua-Gymnastik teilnehmen,<br />

dass sie zusammen Fahrrad<br />

fahren oder mit Freunden Kegeln<br />

gehen.<br />

In LSV-kompakt hat Hiltrud Carl<br />

die Information zur LKK-Erholungswoche<br />

gesehen. „Mir hat die<br />

Kombina tion von Bewegung und<br />

Entspannung in einer ruhigen und<br />

gepflegten Umgebung gefallen.“ In<br />

der schönen Atmosphäre der Kurklinik<br />

fühlten sich beide vom erst<br />

Moment an wohl. „Der Aufenthalt<br />

im 36 Grad warmen Schwefelwasser<br />

ist für die Muskeln eine Wohltat, wir<br />

genießen die große Saunalandschaft,<br />

beim Chi-Gong kommt man ohnehin<br />

sofort „runter“. ■<br />

Hiltrud und erhard carl beim entspannen<br />

in fürstenzell<br />

LSV-info<br />

Weiterführende informationen zum<br />

thema LKK-Kuren finden Sie im<br />

internet unter www.fob.lsv.de<br />

(im bereich prävention) oder unter<br />

telefon (<strong>09</strong>31) 8004 -308


kONtrOlle<br />

ist besser<br />

regelmäßige Über prüfungen ihrer biogasanlage<br />

schaffen sicherheit und sparen Geld<br />

Von Biogasanlagen kann bei<br />

Nichtbeachtung geltender Sicherheitsvorschriften<br />

ein erhebliches<br />

Unfallrisiko ausgehen. Das haben die<br />

Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt.<br />

Nicht umsonst schreibt der Gesetzgeber<br />

deshalb vor, dass Teile von<br />

Biogasanlagen vor der Inbetriebnahme<br />

und danach in regelmäßigen Intervallen<br />

von längstens drei Jahren<br />

geprüft werden müssen. Bei dieser<br />

Prüfung gilt es zu beachten:<br />

■ <strong>Die</strong> Prüfung muss durch eine zugelassene<br />

Überwachungsstelle oder<br />

aber durch eine befähigte Person<br />

zur Prüfung von explosionsgefährdeten<br />

Anlagen durchgeführt werden;<br />

■ Sie benötigen vom Prüfer eine<br />

Prüfbescheinigung und einen sicherheitstechnischen<br />

Prüfbericht,<br />

der den Explosionsschutz mit einschließt.<br />

<strong>Die</strong> sicherheitstechnischen<br />

richtlinien (ti 4)<br />

finden sie in<br />

unserem internetauftritt<br />

unter<br />

www.fob.lsv.de<br />

LSV-info<br />

eine Liste zugelassener überwachungsstellen<br />

finden Sie im internet unter<br />

www.baua.de > dort im bereich<br />

Geräte- und produktsicherheit ><br />

prüfstellenverzeichnis > zugelassene<br />

überwachungsstellen (pDf)<br />

funke<br />

methan<br />

cH4<br />

exPlOsiONsGefAHr AN biOGAsANlAGeN MiT HyDrOlyse<br />

iN VOrGrubeN uND NiCHT-GAsDiCHTeN beHälTerN<br />

Neueste Erkenntnisse führen zu dem<br />

Schluss, dass an Biogasanlagen mit<br />

Hydrolyse in nicht gasdichten Behältern<br />

Explosionsgefahr bestehen kann.<br />

Ähnliche Probleme können bei unkontrollierten<br />

Gärprozessen in Vorgruben<br />

auftreten.<br />

Gasmessungen an solchen Biogasanlagen<br />

haben ergeben, dass bei der Hydrolyse<br />

brennbare Gase (zum Beispiel<br />

Methan oder Wasserstoff) in gefährlicher<br />

Menge entstehen. An Öffnungen,<br />

Deckeln sowie an der Einbringtechnik<br />

können so ständig Gase<br />

unkontrolliert entweichen. Betreibern<br />

einer solchen Anlage raten wir deshalb<br />

dringend, im Bereich ihrer Vorgruben<br />

und Hydrolysebehälter eine<br />

Gasmessung durchzuführen. Falls<br />

diese Messung tatsächlich eine Explosionsgefahr<br />

ergibt, müssen sie den Ex-<br />

Zonenplan ihrer Biogasanlage entsprechend<br />

überarbeiten und das Ex-<br />

plosionsschutzdokument ergänzen.<br />

Weiterhin ist die elektrische Anlage in<br />

diesem Bereich in eine ex-geschützte<br />

Ausführung umzurüsten. Es wird<br />

dringend empfohlen, durch geeignete<br />

Verfahren ein kontrolliertes Ableiten<br />

der entstehenden gefährlichen Gase<br />

sicher zu stellen. Hierbei muss auch<br />

das Vorhandensein toxischer Gase wie<br />

Schwefelwasserstoff, Ammoniak und<br />

Kohlendioxid beachtet werden.<br />

Unser kostenloser Service für Sie: Im<br />

Rahmen unserer Kapazitäten und<br />

Möglichkeiten beraten wir Sie und<br />

übernehmen auf Wunsch Gasmessungen.<br />

Für Fragen und zur Terminvereinbarung<br />

stehen unsere Mitarbeiter/innen<br />

unter den Telefonnummern<br />

<strong>09</strong>21 603-345 (Bayreuth)<br />

089 45480-500 (München)<br />

<strong>09</strong>31 8004-225 (Würzburg)<br />

gern zur Verfügung. ■<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Wasserstoff<br />

H2<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 15


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ pfLege<br />

KiNäsTHeTiK<br />

leicHter<br />

PfleGeN<br />

franz Gastol, Dozent an der fachschule<br />

für Heilerziehungspflege in straubing,<br />

zeigt wie es geht.<br />

Kinästhtetisch (Studium der menschlichen Bewegung)<br />

ausgebildete Pflegekräfte nutzen die noch verbliebene<br />

Bewegungsfähigkeit des zu Pflegenden. Er wird nicht gehoben,<br />

geschoben oder gezogen. Stattdessen darf er seinen<br />

eigenen Bewegungsweg mitbestimmen und wird gestützt,<br />

wo er Stütze braucht und gefördert, wo er sich noch selbst<br />

bewegen kann. So wird der Alltag von Menschen mit Einschränkungen<br />

gesundheits- und lernfördernd gestaltet. Kinästhetikkurse<br />

nutzen sowohl pflegenden Angehörigen als<br />

auch beruflich Pflegenden. Franz Gastol zeigt, wie er mit<br />

Kinästhetik einen pflegebedürftigen Menschen im Bett wieder<br />

hochbewegt – eine Alltagssituation in der Pflege.<br />

Und so geht es: Als erstes wird das Pflegebett in der Höhe so<br />

eingestellt, dass die Bettoberkante auf Hüfthöhe der Pflegeperson<br />

ist.<br />

bild 1: Franz Gastol stellt die Beine des zu Pflegenden hoch.<br />

bild 2: Er hilft dann seinem Patienten, den ganzen Körper<br />

auf die Seite zu drehen – dadurch ist eine Seite vom Körpergewicht<br />

befreit und beweglich. Dabei unterstützt er Schulter<br />

und Hüfte in der Bewegung nach oben.<br />

bild 3: Dann wird der Patient wieder zurück auf den Rücken<br />

bewegt.<br />

bild 4 und 5: Und genau so geht`s dann auf die andere Seite<br />

und wieder zurück auf den Rücken. Durch diese Bewegungen<br />

bewegt sich der Patient automatisch nach oben.<br />

Vor jeder unterstützenden Hilfestellung sagt Franz Gastol<br />

seinem Patienten, was er tut. So kann sich dieser darauf einstellen<br />

und so gut wie möglich dabei mitmachen. ■<br />

16 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

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❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

seilriss<br />

scHWeres GescHÜtZ<br />

Arbeiten mit der seilwinde im forst sind an der Tagesordnung.<br />

Verstärkt werden bei der Windenarbeit die schweren stahlseile<br />

durch leichtere Kunststoffseile ersetzt. leichtere Arbeit – aber<br />

nicht ohne Tücken.<br />

folgende Unfallschilderung erreichte<br />

die Berufsgenossenschaft:<br />

Während des Holzrückens<br />

wurden der Seilgleiter und der Seilhaken<br />

aufgrund der Spannung des<br />

Kunststoffseiles wie mit einem Gummiband<br />

in Richtung Schlepper und<br />

Seilwinde geschossen. <strong>Die</strong> Teile<br />

durchschlugen das Windenschutzgitter<br />

und die Heckscheibe des Schleppers.<br />

Sie rissen einen Haltebügel ab,<br />

trafen den Schlepper sitz links hinten<br />

und schoben ihn aus seiner Verankerung.<br />

Der Schlepperfahrer zog sich<br />

eine schwere Rippenprellung zu.<br />

<strong>Die</strong> Experten, die den Unfall untersuchten,<br />

waren sich einig, dass die<br />

Wucht des Anschlagmittels (Seilgleiter<br />

und -haken) den Schlepperfahrer bei<br />

einem Treffer erschlagen hätte. Bei<br />

einem Fachgespräch der LSV-Experten<br />

wurde darauf hingewiesen, dass die<br />

einzelnen Komponenten des in der<br />

Praxis verwendeten Systems aus Forstwinde,<br />

Kunststoffseil und Anschlagmittel<br />

in ihrer Bruchkraft häufig nicht<br />

aufeinander abgestimmt sind. Modellrechnungen<br />

zeigen, dass die Anschlagmittel<br />

je nach Si tuation bei dem Bruch<br />

Geschwindigkeiten von 700 km/h er-<br />

hinweiS<br />

Das Thema „seile, Gurte und Ketten beim<br />

Transport – ladungssicherung und<br />

Abschleppen“ wird im nächsten Jahr<br />

vertieft. Dann starten alle landwirtschaftlichen<br />

berufgenossenschaften (bG)<br />

gemeinsam mit den gewerblichen bGen und<br />

den unfallkassen eine neue Präventionskampagne<br />

mit dem Titel „risiko raus!“.<br />

18 LSV kompakt Juni i <strong>09</strong><br />

kunststoffseil und seilgleiter müssen optimal zueinander passen, sonst erhöht sich die<br />

Unfallgefahr – eine besondere beanspruchung des seiles besteht an Umlenkstellen<br />

reichen können. Somit kann es bei<br />

einem Unfall zu verheerenden Personenschäden<br />

kommen.<br />

Vorteile<br />

Gleichwohl: Passt alles richtig zusammen,<br />

hat ein Kunststoffseil eine Haltbarkeit<br />

von rund 1.300 Maschinenarbeitsstunden<br />

bei Kosten von 1,45<br />

Euro je Stunde. Kunst stoffseile, meist<br />

aus Dyneemafasern, halten selbst<br />

großen Belastungen wie der Windwurfaufarbeitung<br />

stand. <strong>Die</strong> Mindesthaltbarkeitskräfte<br />

werden auf<br />

jeden Fall er reicht. <strong>Die</strong> Zugkraft beträgt<br />

auch am Ende der Einsatzzeit 3<br />

bis 3,5 t. Positiv wird auch aufgenommen,<br />

dass die Aufwickelqualität auf<br />

den Winden gut ist und auch bei extremen<br />

Witterungsbedingungen<br />

keine Probleme auftauchen.<br />

Versuche, das End stück eines Kunststoffseils<br />

mit einem Stahlseil zu ver-<br />

binden, sind jedoch nicht erfolg reich.<br />

Heute werden meist geflochtene Dyneemafaserseile<br />

ver wendet. Bei<br />

vergleich baren Durchmessern wird<br />

die Mindestbruchkraft im Vergleich<br />

zum Stahlseil um 10 bis 15 Prozent<br />

übertroffen. Positiv ist dabei, das unterstreichen<br />

auch Versuche, dass die<br />

Arbeitsbelastung bei Auszugslängen<br />

von bis zu 60 Metern um die Hälfte<br />

geringer ist als bei einem vergleichbaren<br />

Stahlseil.<br />

Heute haben sich die Standardkunststoffe,<br />

aus denen die Seile hergestellt<br />

werden, einen festen Platz er obert. ■<br />

LSV-onLine<br />

Weitere informa tionen auch im internet<br />

unter www.lsv.de/spv/14_aktuelles_<br />

presse/05_fachliteratur/05_sdl/index.<br />

html > ausgabe 2/20<strong>09</strong>, Seite 231


geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

stANDfest UND fit<br />

DurCHs lebeN<br />

Auch die Aktion 55 plus<br />

(lsV kompakt Ausgabe<br />

februar 20<strong>09</strong>) hat bestätigt:<br />

ältere Menschen sind<br />

heute viel länger aktiv.<br />

Gut, wenn sie dafür fit<br />

bleiben, ihr Gleich gewicht<br />

halten. es ist nie zu spät,<br />

etwas dafür zu tun.<br />

Statistiken zeigen es: Viele Menschen<br />

in der Land- und Forstwirtschaft<br />

und im Gartenbau sind<br />

auch im letzten Lebensdrittel noch<br />

aktiv in ihrem Beruf, ob im eigenen<br />

Unternehmen oder nach der Hofübergabe.<br />

Sie verrichten Arbeiten, bei<br />

denen sie viel zu Fuß unterwegs sind<br />

– Aufräumarbeiten, Kontrollgänge,<br />

Füttern und vieles mehr. Wer viel<br />

geht, kann auch stürzen. <strong>Die</strong> den<br />

landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften<br />

2008 gemeldeten Unfälle<br />

durch Fallen und Hinfallen belegen<br />

das:<br />

■ 50 bis 60 Jahre 1.112 Verletzte<br />

1 Toter<br />

■ 61 bis 70 Jahre 843 Verletzte<br />

2 Tote<br />

■ über 70 Jahre 260 Verletzte<br />

2 Tote<br />

Doch stürzen kann man nicht nur bei<br />

der Arbeit, sondern auch in der Freizeit,<br />

im Wohnumfeld. Hier sind ebenfalls<br />

die meisten Unfälle Sturzunfälle.<br />

Sturzprävention ist nicht nur ein<br />

Thema der Unfallverhütung, sondern<br />

auch der Gesunderhaltung.<br />

muskelkraft stärken<br />

Ein Schlüssel zur erfolgreichen Sturzprävention:<br />

Ausreichend Bewegung.<br />

Muskelkraft und ein gutes körperliches<br />

Balancegefühl sind wichtige<br />

Voraussetzungen für sicheres Gehen.<br />

Beides lässt sich durch einfache<br />

Übungen im Alltag mit Hilfsmitteln<br />

wie Handgewichten und Gewichts-<br />

training von kraft und balance bewirken einen „sicheren Auftritt“<br />

manschetten verbessern. Das Koordinationsvermögen<br />

wird geschult. <strong>Die</strong><br />

Krankenkassen und Hausärztinnen<br />

/ -ärzte geben Tipps dazu. Übrigens:<br />

Sportwissenschaftler meinen,<br />

Tanzen sei die beste Sturzprävention.<br />

stolperfallen beseitigen<br />

Im häuslichen Umfeld und im Betrieb<br />

wird mit dem Beseitigen von<br />

Stolperfallen das Unfallrisiko bedeutend<br />

gemindert:<br />

■ Schwellen möglichst beseitigen;<br />

■ lose Kabel fest verlegen;<br />

■ Fußböden rutschhemmend belegen,<br />

dabei das Bad nicht vergessen;<br />

■ Handgriffe im Bad, Handläufe oder<br />

Geländer an Treppen anbringen;<br />

■ auf helle, nicht blendende Beleuchtung<br />

achten (auch Nachtlampen<br />

sind hilfreich);<br />

■ gut sitzendes Schuhwerk tragen,<br />

auf rutschfeste Sohlen achten.<br />

ruhe bewahren, blick schärfen<br />

Vermeidung von Hektik trägt zur Sicherheit<br />

ebenso bei wie bedachtsames<br />

Arbeiten im Betrieb und im Haushalt.<br />

Alltagsgegenstände sollten gut<br />

erreichbar aufbewahrt werden. Riskante<br />

Hilfsmittel sind tabu: die sichere<br />

Trittleiter ersetzt den unsicheren<br />

Stuhl beim Erreichen höher<br />

gelagerter Dinge.<br />

Bei Einschränkung der Sehleistung,<br />

die häufig mit zunehmendem Alter<br />

einhergeht, ist der regelmäßige Besuch<br />

in der Augenarztpraxis wichtig.<br />

Ein korrigierter Sehfehler erhöht<br />

Lebensqualität und Sicherheit gleichermaßen.<br />

Darüber hinaus berät<br />

die Hausärztin / der Hausarzt bei<br />

Vorerkrankungen und Einnahme<br />

von sturzbegünstigenden Medikamenten.<br />

Jeder kann selbstverantwortlich mitwirken<br />

und frühzeitig mit dem Training<br />

von Fitness und Gleichgewicht<br />

beginnen. Auch in höherem Alter<br />

sind Übungen für Muskelaufbau und<br />

Balance, entgegen herkömmlicher<br />

Meinung, effektiv. ■<br />

Juni i <strong>09</strong> LSV kompakt 19


UrlAUb im iN­ UND AUslAND<br />

WOrAN Muss iCH DeNKeN?<br />

allgemeines:<br />

➤ reisepass, Personal- und Kinderausweis noch gültig?<br />

➤ Visum für das reiseland erforderlich?<br />

➤ Alle Termine (bank, Post ...) gecheckt?<br />

➤ urlaubsadresse hinterlassen?<br />

Medizinische Vorbereitung / Versorgung:<br />

➤ Welche Anspruchsbescheinigung (europäische Krankenversicherungskarte<br />

/ eHiC) wird im reiseland benötigt?<br />

➤ Private Auslandsreisekrankenversicherung (z. b. für Kosten des rücktransportes<br />

oder für behandlungen in staaten, mit denen kein sozialversicherungsabkommen<br />

besteht, wie Andorra, Monaco, san Marino, usA)<br />

abgeschlossen?<br />

➤ impfschutz gegen Polio, Diphterie, Tetanus und Hepatitis mit dem Arzt<br />

geprüft? Gegebenenfalls Malaria-Prophylaxe begonnen?<br />

➤ rezepte für alle Dauer-Medikamente beim Hausarzt geholt?<br />

➤ reiseapotheke zusammengestellt (für Grippe, Durchfall, reisekrankheit,<br />

kleine Verletzungen)?<br />

➤ Weitere fragen beantwortet die landwirtschaftliche Krankenkasse,<br />

informationen stehen auch unter www.lsv.de/spv im internet.

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