"Vorhang Auf" Elternteil

sind die schwierigkeiten vorprogrammiert.
das ist auch der grund, warum
kinder heute so verdreht sind. sie haben
nicht die klarheit in ihrem leben und
leiden unter geistigen und seelischen
mankos. Wenn sie größer werden, machen
sie die falschen schritte, suchen
die falschen menschen, können gefühle
nicht genießen und das leben wird
schwierig. beide eltern sind voll verantwortlich
und diese Verantwortlichkeit
wiegt schwer. die mutter lebt mehr vor,
wie wir zu liebenden menschen werden,
der Vater mehr, wie wir Verantwortung
in der äußeren Welt übernehmen.
diese Qualitäten müssen ausbalanciert
werden. kommst du von deiner beruflichen
tätigkeit nach hause, so lass alles
diesbezügliche an der haustüre zurück
und sei eine gute mutter oder ein guter
Vater. sprich und betätige dich mit den
kindern – nicht mit handys, Fernseher,
kino – sondern im direkten gegenüber.
Frage die kinder nach ihrem befinden,
fühle mit ihnen, verleihe sicherheit in
herzensfragen, vermittle wahre Werte
und sei darin in allem ein Vorbild!
Wenn du deine eigenen Probleme löst,
werden kinder lernen, schwierigkeiten
gewachsen zu sein.
streite niemals in gegenwart von kindern
– das ist gegenwärtig das größte
Problem, das sich mir zeigt! die eltern
sind die gestalter der Zukunft ihrer kinder,
streit und Zank im beisein der kinder
muss zur unmöglichkeit werden.
rede stattdessen mit deinen kindern,
wie sie sich fühlen, warum sie sich so
fühlen und wie sie sich ihre Zukunft erträumen.
die herzensverbindung ist
wichtig. und niemals verwöhne kinder
mit teuren dingen und wertvollen geschenken.
schenke vielmehr Zeit, liebe
und Weisheit. schenke ein inneres, kein
äußeres Vermögen!
Wenn das kind sich zutiefst getragen
und verstanden fühlt, wächst eine starke,
gesunde seele heran. erziehe so, dass
ein starkes ich sich entwickelt. und verliere
dein kind nie aus den augen, wisse,
wo es sich aufhält, mit wem es
spricht und wohin es strebt! das ist deine
elterliche Verantwortung!“
Während der swami mit einem unnachahmlichen
ausdruck innerer kraft seine
Worte gerade heraus und unmissverständlich
wählt, wirkt er selbst wie ein
mächtiger Vater: kraftvoll, gütig und voller
liebe. sicher, er selbst werde auch
seine eigene Familie einst gründen, erzählt
er freimütig mit hellem blick. dass
seine Projekte mit Waisenkindern in indien
ihn auch in weiterem sinne einen
Vater sein lassen, ist unbestritten.
eine solche kraft geht von ihm aus, dass
der eindruck des unergründlichen sich
stetig steigert. immer neue Fragen entstehen
in mir und insgeheim tut es mir leid,
diesen menschen nicht einfach nach
hause einladen zu können, denn wer
wollte einen „dalai lama“ beispielsweise
zu sich an den küchentisch bitten…?
„Jetzt notierst du dir deine Fragen in
ruhe, und ich suche dich nochmals zuhause
auf“, sind die abschließenden
Worte, die mir zuletzt wirklich die sprache
verschlagen.
Vorhang auF • elternteil • heft 105 • Zeit
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Spirituelle Zusammenkünfte = Satsangs
um den inder auch im kreis der ihn aufsuchenden
menschen wahrnehmen zu
können, besuche ich die sogenannten
satsangs, im rahmen derer swami Fragen
beantwortet und seine spirituelle
lehre vermittelt. auf dem Weg durch die
abendsonne zu jenem privaten Quartier
des meisters, beginnt es zu regnen. der
in Folge sich wölbende regenbogen
leuchtet so farbintensiv, dass die natur
bereits auf geheimnisvolle Weise einzustimmen
beginnt. noch ist wenig bekannt,
dass ein indischer meister im lande
weilt. doch die nachricht verbreitet
sich schnell. am ersten abend versammeln
sich sieben, am dritten abend
zwölf und nach ablauf der Woche bereits
fast vierzig Personen - im alter zwischen
5 monaten und 80 Jahren. das
weinerlich werdende kleine kind wird
augenblicklich ruhig, als swami dieses
zu sich nimmt. es ist ein bild für götter,
den Vitalität ausstrahlenden inder mit
dem kleinen kind auf dem schoß, in das
augenblicklicher Friede einkehrt. ich
entsinne mich, wie unsere beiden kleinen,
unbändigen, völlig ungezügelten
terrier auf den besuch swamis reagierten.
niemals haben unsere hunde solchen
anstand bewiesen, die sonst jeden
besucher anspringen. dass sie einen
großen bogen um swami drehten, als sei
seine aura nicht zu durchdringen, war
schon höchst ungewöhnlich. dass aber
beide wie höchste achtung erweisend
vor ihm zu boden gingen, die köpfchen
zu ihm hochgewandt und wild
schwanz wedelnd gebannt so verharrend,
solange swami ihnen aufmerksamkeit
schenkte – das war wie ein ausschnitt
aus einem Franz von assisi-Film.
es hat sich aber tatsächlich genauso ereignet.
„irgendwelche Fragen?“ fragt der inder,
dessen feine gestalt und aufrichtige
Freundlichkeit allen gegenüber, die in
seinen umkreis treten, die menschen
auf eigentümliche Weise berührt. antworten
erteilt er nur, wenn man ihn
fragt. den freien Willen zu respektieren,
hat höchste Priorität. und der meister erzählt
nichts, was der Fragende nicht
auch aufzunehmen und zu tragen bereit
wäre. Fragen sind seine nahrung, erklärt
er den hörern. und jeder gewahrt, wie
selbstvergessen ein mensch sich zu geben
imstande ist, der wenig mehr als
Fragen zu sich nimmt und des Weiteren
nur einer schlichten schlafstatt bedarf,
wo auch immer er in erscheinung tritt.
Wer sein inneres kraftwerk entzündet,
für den ist es gleichgültig, an welchem
ort er sein Wirken entfaltet. auch an der
unscheinbarsten stelle vermag er in umfassend
menschheitlichem sinne zu wirken.
er ist unabhängig von heim, einkommen
und persönlichem besitz und
persönlich weder verletzbar, noch bestechlich
oder verführbar. sein Wirken
ist überpersönlich und seine strahlkraft
schützt ihn auf allen ebenen – auch vor
schädlichen einflüssen der atmosphäre
oder der nahrung. die Willenskraft, die
aus der überwindung der leidenschaf-