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physiotime | Ausgabe 1/2016

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1 | <strong>2016</strong><br />

<strong>physiotime</strong>®<br />

I H R G e s u n d h e i t s m a g a z i n f ü r m e h r L e b e n s q u a l i tä t<br />

Test<br />

EMS-Training<br />

Spezial<br />

Männerbart-Pflege<br />

E x k l u s i v<br />

Concept<br />

Porsche Mission E<br />

Reportage<br />

Bikram Yoga<br />

Schutzgebühr: € 3,30<br />

Fernanda Brandao<br />

Springseil-Workout


Editorial // 3<br />

Die Volkskrankheit Nr. 1<br />

Liebe Leser,<br />

80%<br />

haben mind.<br />

1x im Leben<br />

Rückenschmerzen<br />

70%<br />

haben sogar<br />

mind. 1x im Jahr<br />

Rückenschmerzen<br />

12%<br />

haben<br />

chronische<br />

Rückenschmerzen<br />

für das neue Jahr haben wir uns viel vorgenommen: neue Interviewpartner, neue<br />

Sportarten, neue Workouts, neue Geschichten. Den Anfang machen wir in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> mit dem Springseil-Workout der brasilianischen Schauspielerin und<br />

Moderatorin Fernanda Brandao. In Deutschland kennt man die 32-Jährige als<br />

„Deutschland sucht den Superstar“-Jurorin und Korrespondentin für „Das Erste“<br />

und den „SWR“ während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014. In unserer<br />

Titelstory macht die Fitnesstrainerin und Tänzerin uns das Seilspringen wieder<br />

schmackhaft. Sportlich geht es weiter: Unsere Reporterin Jessica Tomala hat das Bikram<br />

Hot Yoga in Friedrichshain besucht und ist dabei ordentlich ins Schwitzen gekommen.<br />

Für unseren Testbericht waren wir in der fitbox am Kollwitzplatz im Prenzlauer Berg.<br />

Hier erwarten uns beim EMS-Training kleine Stromimpulse und Sportkleidung à la Lara<br />

Croft. Unser Spezial richtet sich in dieser <strong>Ausgabe</strong> mal an die Männer: Der Bart – wie<br />

pflege ich ihn und welche Produkte brauche ich dafür? Anna Kempe, Inhaberin des<br />

Onlineshops „Kawando.de“, hat die wichtigsten Fragen für einen zarten Männerbart<br />

im Winter beantwortet. Neben der Fortsetzung der Kurzgeschichte „Delphinsommer“<br />

von Jörg von Giesing haben wir außerdem zwei Männer gefunden, die zur seltenen<br />

Spezies der Urberliner gehören. Big Moe und Tolga Akar wecken die Großstädter von<br />

montags bis freitags bei 98.8 KISS FM mit ihrer Morningshow „VOLL FRÜH!“. Wir haben<br />

sie im KISS-FM-Tower in Steglitz zum coolen Interview getroffen.<br />

62% 60%<br />

25%<br />

Herzlichst Ihr<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

der Betroffenen leiden in den<br />

folgenden 12 Monaten weiterhin<br />

an Rückenschmerzen<br />

der Schreibtisch-Arbeiter haben<br />

Probleme im Schulterund<br />

Nackenbereich<br />

waren in den vergangenen<br />

12 Monaten wegen<br />

Rückenschmerzen beim Arzt<br />

Herausgeber<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4 BERLIN | Impressionen<br />

8<br />

€<br />

6<br />

8<br />

12<br />

14<br />

NEWS | Tennisellenbogen<br />

TEST | EMS-Training – Fit durch Strom<br />

SPEZIAL | Pflege für den Männerbart<br />

REPORTAGE | Bikram-Yoga<br />

14<br />

12<br />

Kosten durch Rückenschmerzen:<br />

€ 48,9 Milliarden<br />

Mit freundlicher Unterstützung von ergotopia.de<br />

18<br />

20<br />

26<br />

30<br />

36<br />

INSIDE | Berufsgruppen zwischen den Mühlsteinen<br />

TRAINING | Springseil-Workout mit Fernanda Brandao<br />

KURZGESCHICHTE | Delphinsommer Fortsetzung<br />

PEOPLE | KISS FM Moderatoren Tolga und Big Moe<br />

CONCEPT | Porsche Mission E – Tribut an Morgen<br />

36<br />

20<br />

fit & gesund werden mit den Rückenexperten von<br />

38<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

www.physiolutions.de<br />

<strong>physiotime</strong>.berlin


Fotos: Tanju Bayrak


6 // NEWS<br />

NEWS // 7<br />

Tennisellenbogen: Spritzen schaden<br />

Kostendämpfer Direktzugang<br />

Studien plädieren für Physiotherapie als Mittel der Wahl<br />

Wenn der Unterarm schmerzt und nicht mehr voll einsatzfähig<br />

ist, verspricht eine Kortison-Spritze beim Arzt eine schnelle<br />

Linderung der Beschwerden. Für eine langfristige Heilung des<br />

sogenannten Tennisellenbogens sind Injektionen hingegen<br />

nutzlos und können sogar schaden, wie Studien belegen.<br />

Die Wissenschaft empfiehlt stattdessen Physiotherapie als<br />

effektive und kosteneffiziente Therapie der ersten Wahl.<br />

Die Epicondylitis laterale humeri, auch „Tennisellenbogen“<br />

oder „Tennisarm“ genannt, ist eine Entzündung am<br />

Sehnenansatz im Bereich des Ellenbogengelenks außen.<br />

Sehnen sind bindegewebige Strukturen, die Muskeln mit dem<br />

Knochen verbinden. Die Entzündung wird im Wesentlichen<br />

durch eine zu hohe Belastung der Muskeln – und damit<br />

verbunden der Sehnen – bei der Durchführung einseitiger<br />

Bewegungen verursacht. Dies löst Schmerzen, Steifheit und<br />

auch Schwellungen aus. Die Betroffenen sind vorwiegend<br />

Menschen mittleren Alters. Sechs von 1.000 Personen<br />

entwickeln pro Jahr einen Tennisellenbogen, Männer und<br />

Frauen sind etwa gleich häufig betroffen. Die Leidtragenden<br />

klagen über Schmerzen bei der Drehung des Unterarms,<br />

bei der Streckung des Handgelenks und der Finger. Damit<br />

verbunden sind Einschränkungen im Alltag, wie beim Heben<br />

und Tragen von Gegenständen oder auch beim Handschlag.<br />

Ein Tennisellenbogen kann nach sechs bis zwölf Monaten<br />

nachlassen. Doch häufig leiden die Betroffenen unter den<br />

Beschwerden bis zu zwei Jahre und länger.<br />

Bessere Heilung ohne Kortison-Spritzen<br />

Oftmalig werden im Wesentlichen bei längerfristigen<br />

Beschwerden und chronischen Verläufen Kortison-Injektionen<br />

als Behandlungsmaßnahme eingesetzt. Doch das ist kritisch<br />

zu sehen. Internationale Forscher haben festgestellt, dass<br />

diese Spritzen langfristig nutzlos sind und sogar schaden<br />

können. Sowohl mittel- als auch langfristig wiesen diejenigen<br />

Patienten, die Kortison-Injektionen erhielten, im Vergleich zu<br />

Patienten, die nur eine Scheinbehandlung bekamen, seltener<br />

eine deutliche Verbesserung auf. Im Ergebnis schnitten also<br />

die verabreichten Kortison-Spritzen im Vergleich zu Schein-<br />

Injektionen wesentlich schlechter ab.<br />

Physiotherapie ist wirksam und kosteneffektiv<br />

Der zugrundeliegende Krankheitsmechanismus eines<br />

Tennisellenbogens kann komplex sein. Häufig sind<br />

Begleiterscheinungen wie Nackenschmerzen oder eine<br />

Beteiligung des Nervensystems zu beobachten. Der<br />

Physiotherapeut kennt diese Mechanismen und untersucht<br />

die beteiligten Strukturen gezielt, um angepasst an den<br />

Patienten die besten Therapiemaßahmen auszuwählen.<br />

„Die physiotherapeutische Diagnostik ist in diesem<br />

Zusammenhang die Grundlage einer erfolgreichen Therapie“,<br />

bringt es Ute Repschläger auf den Punkt.<br />

Eine kürzlich erschienene Studie aus Australien belegt,<br />

dass Physiotherapie in Form von Manuellen Techniken am<br />

Ellenbogen in Kombination mit Übungen eine effektive und<br />

kosteneffiziente Methode bei einem Tennisellenbogen ist.<br />

Die Wissenschaftler empfehlen daher, Physiotherapie als<br />

Therapie der ersten Wahl einzusetzen. „Das ist ein erfreuliches<br />

Ergebnis und eine gute Nachricht für die Betroffenen“,<br />

resümiert Repschläger.<br />

Besonders wirksam ist die Physiotherapie bei schon<br />

länger andauernden, eher chronischen Zuständen des<br />

Tennisellenbogens. Mehrdimensionale Behandlungsansätze,<br />

bestehend aus manuellen Techniken, sowie isometrische,<br />

konzentrische und exzentrische Übungen sind am<br />

erfolgversprechendsten. Forscher aus Neuseeland kommen<br />

zu dem Schluss, dass besonders exzentrische Übungen<br />

der Unterarmmuskulatur eine effektive Behandlungsform<br />

darstellen: Eine Verbesserung der Funktion, der Schmerzen<br />

und der Griffstärke sind die Resultate der Physiotherapie.<br />

Foto: aastock / shutterstock<br />

Foto: g-stockstudio / shutterstock // (1) Childs et al. 2015<br />

Jede einzelne Minute entsteht in Deutschland volkswirtschaftlicher<br />

Schaden in Höhe von knapp 100.000 Euro - allein<br />

aufgrund von Rückenschmerzen. Mit den Kosten, die innerhalb<br />

eines Jahres verursacht werden, könnte man gar neunmal<br />

den Berliner Flughafen (BER) bauen oder jedem Bürger<br />

die jährliche Mitgliedschaft in einem hochwertigen Fitnessstudio<br />

finanzieren.<br />

Die immensen <strong>Ausgabe</strong>n für das Krankheitsbild Nr. 1 in<br />

Deutschland zeigt der sogenannte Rückenkosten-Zähler<br />

mit beachtlichen Vergleichen anschaulich auf. Stellen Sie<br />

sich vor, man würde die deutschlandweiten Kosten für<br />

Rückenschmerzen stattdessen für Kita-Plätze investieren.<br />

Innerhalb von zehn Minuten wäre bereits genug Geld<br />

beisammen, um 375 Kindern eine Kita-Betreuung zu<br />

ermöglichen. Pro Stunde, errechnet der Rückenkosten-Zähler,<br />

werden in der Bundesrepublik etwa 25 Rückenoperationen<br />

durchgeführt.<br />

Führt man sich diese Zahlen vor Augen, drängt sich die<br />

Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und einer<br />

schnellen physiotherapeutischen Behandlung in Form<br />

eines Direktzugangs umso stärker auf. So könnten nicht nur<br />

operative Eingriffe verhindert, sondern damit einhergehend<br />

auch <strong>Ausgabe</strong>n in Milliardenhöhe eingespart werden.<br />

Was eine schnelle<br />

Behandlung von<br />

Rückenschmerzen<br />

bewirken könnte<br />

Fest steht: Eine früh einsetzende Behandlung durch<br />

Physiotherapeuten führt zu signifikant weniger Operationen,<br />

Injektionen oder weiteren bildgebenden Verfahren. Eine<br />

aktuelle Studie aus den USA (1) belegt: Menschen mit<br />

akuten, unspezifischen Rückenschmerzen, die spätestens<br />

nach 14 Tagen vom Physiotherapeuten behandelt wurden,<br />

verursachten im Durchschnitt 60 Prozent weniger Kosten<br />

als Patienten, die erst später zum Therapeuten überwiesen<br />

wurden.<br />

"Um überflüssige Schritte zu vermeiden und keine wichtige<br />

Zeit zu verlieren, ist der Direktzugang zum Physiotherapeuten<br />

sowohl für das Wohlergehen von Patienten als auch für<br />

den Geldbeutel von Kostenträgern und der gesamten<br />

Volkswirtschaft dringend nötig", fordert Ute Repschläger,<br />

Vorstandsvorsitzende des IFK.<br />

Der IFK setzt sich auf politischer Ebene dafür ein, dass der<br />

Direktzugang über den Selbstzahlerbereich hinaus auch Teil<br />

der Versorgung der gesetzlichen Krankenversicherung wird.<br />

Allein durch den Wegfall des Arztbesuchs im Vorhinein einer<br />

physiotherapeutischen Behandlung könnten enorme Kosten<br />

eingespart und bürokratische Hürden beseitigt werden.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

<strong>physiotime</strong>.berlin


8 // TEST TEST // 9<br />

EMS-Training<br />

Zeitsparend, effektiv, trainiert den gesamten Körper – damit werben EMS-Anbieter. Bundesweit gibt es<br />

inzwischen über 300 Filialen. Allein in Berlin sind es fast 60 Studios. Doch wie wirkt die elektrische<br />

Muskelstimulation? Wir haben für Sie die fitbox am Kollwitzplatz im Prenzlauer Berg getestet und die<br />

wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.<br />

Text Jessica Tomala<br />

DIE FITNESS REVOLUTION<br />

Fotos: fitbox<br />

Was ist EMS?<br />

EMS steht für Elektromyostimulationstraining. Lange bevor<br />

EMS der Allgemeinheit zugänglich gemacht wurde, haben<br />

Sportmediziner und Physiotherapeuten EMS schon für<br />

Rehabilitationsmaßnahmen genutzt. Bereits in den 60er<br />

Jahren wurde EMS von sowjetischen Sportwissenschaftlern<br />

untersucht, um muskuläres Feintuning bei Elitesportlern<br />

zu fördern. „Auch in der Raumfahrt trainieren Astronauten<br />

mit EMS“, sagt Kolja Seifert, Personal Trainer und Leiter<br />

der fitbox am Kollwitzplatz. Seit den 90er Jahren wird<br />

EMS sowohl präventiv als auch bei Rückenbeschwerden,<br />

Beckenbodenschwäche, muskulären Dysbalancen,<br />

Harninkontinzenz und Muskelverspannungen genutzt. Beim<br />

EMS fließen bioelektrische Impulse durch große Elektroden,<br />

die nicht nur einzelne Muskeln stimulieren, wie in der<br />

Physiotherapie, sondern alle Muskeln ansprechen. Bei einer<br />

Muskelkontraktion werden die Impulse eigentlich aus dem<br />

Gehirn über die Nervenzellen an die Muskeln weitergeleitet.<br />

Beim EMS kommt dieser Impuls nun von außen. Fitbox setzt<br />

auf den Dreiecksansatz: Personal Trainer, die die Mitglieder<br />

mit EMS gestütztem Cardio und Krafttraining sowie EMS<br />

spezifischer Ernährungsberatung betreuen. „Unser erstes<br />

fitbox-Studio eröffneten wir vor vier Jahren in München<br />

Pasing“, erzählt Kolja. „Seitdem haben wir jedes Jahr ein<br />

neues Studio aufgemacht. In Berlin haben wir inzwischen fünf<br />

Studios. “<br />

Brauche ich eine spezielle Sportkleidung?<br />

Sportsachen muss man nicht mitbringen, bei fitbox werden<br />

sie gestellt. „Höchstens Sportschuhe sollten eingepackt<br />

werden“, sagt Franzi Eichenauer, die Fitnessökonomie<br />

an der Deutschen Hochschule für Prävention und<br />

Gesundheitsmanagement studiert und den praktischen<br />

Teil ihrer dualen Ausbildung bei der fitbox absolviert. Der<br />

Trainierende zieht eine eng anliegende kurze Hose und<br />

ein schwarzes Top über, die leicht feucht sind. „Dadurch<br />

werden die Stromimpulse besser geleitet“, sagt Franzi. Die<br />

Trainingskleidung besteht aus Baumwolle mit Lycrafasern, die<br />

eine hohe Leitfähigkeit besitzen. „Am Anfang haben wir nicht<br />

auf unsere Trainingskleidung bestanden“, sagt Kolja. „Das hat<br />

aber dazu geführt, dass die Stromimpulse bei jedem Training<br />

neu eingestellt werden mussten, weil die eigene Kleidung<br />

die Stromimpulse unterschiedlich stark weitergeleitet hat.“<br />

Über die Trainingskleidung wird eine Funktionsweste mit<br />

Elektroden angezogen, Arme, Beine und Gesäß werden mit<br />

Klettverschlusspads versehen.<br />

Was passiert während des Trainings?<br />

Es gilt, zwischen dem Kraft- und Cardiotraining zu<br />

unterscheiden. Beim Krafttraining wird der Trainierende über<br />

Kabel mit dem „miha bodytec“ EMS-Gerät verbunden. Zunächst<br />

wird für jede Muskelgruppe die Stromintensität eingestellt.<br />

„Sollte die Intensität während des Trainings zu stark sein,<br />

können wir das immer noch nachträglich regulieren“, sagt<br />

Franzi. Der erste Stromimpuls wird an den Oberschenkeln<br />

angepasst. Der Impuls dauert ein paar Sekunden, dann<br />

schaltet er sich automatisch ab. Der Impuls kitzelt, je höher<br />

die Stromintensität gedreht wird, desto mehr wird auf den<br />

Muskel ein starker, vibrierender Druck ausgeübt. Nach und<br />

nach wird die Stromintensität bei allen Muskelgruppen<br />

angepasst. Danach folgen 12-15 funktionelle Übungen, vom<br />

Ausfallschritt bis zu Kniebeugen und leichtem Hanteltraining.<br />

Bei jedem Impuls wird der Muskel angespannt. Im Laufe<br />

des Trainings wird die Übung auch durchgeführt, wenn der<br />

Impuls gerade pausiert. Obwohl das Training nur 20 Minuten<br />

dauert, ist es durch die verstärkte Muskelbelastung sehr<br />

anstrengend. „Bei jeder Übung werden etwa 90 Prozent der<br />

gesamten Muskulatur trainiert“, sagt Kolja. „Deshalb ist EMS-<br />

Training 18-mal effektiver als herkömmliches Gerätetraining.“<br />

Die fitbox-Trainer empfehlen neben dem Krafttraining<br />

zweimal die Woche, ein zwangzigminütiges Cardiotraining<br />

auf dem Crosstrainer. „Der Impuls ist hier anders konzipiert“,<br />

sagt Kolja. „Beim Krafttraining spricht der Impuls die weißen<br />

Muskelnfasern an, beim Cardio-Impuls eher die roten<br />

Muskelfasern, die für die Ausdauerleistung eines Muskels<br />

verantwortlich sind.“ Auf dem Crosstrainer kommt der<br />

Impuls nicht schubweise, sondern durchgehend, was das<br />

Ausdauertraining zusätzlich sehr erschwert. „Wir empfehlen<br />

immer zwischen Kraft und Cardio zu wechseln, damit die<br />

Tiefenmuskulatur gestärkt wird“, erklärt Kolja.<br />

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<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

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10 // TEST<br />

Wer kommt zum EMS-Training?<br />

Kolja und Franzi beschreiben ihre Mitglieder als sehr<br />

unterschiedlich, jede Altersklasse sei dabei. „Der<br />

Durchschnittstyp ist aber um die 40 Jahre alt, hat eine relativ<br />

hohe Kaufkraft und sehr wenig Zeit“, erklärt Kolja. „Meist hat<br />

derjenige schon eine körperliche Beeinträchtigung, ist zwar<br />

noch im Fitnessstudio eingeschrieben, geht aber schon seit<br />

Jahren nicht mehr hin.“ Aus Zeit- und Motivationsgründen<br />

kämen sie dann zur fitbox. Aber auch junge Leute oder 60-<br />

bis 70-Jährige gehören zu ihren Kunden. „Die machen das<br />

Training dann präventiv, können zum Teil auch gar nicht mehr<br />

20 Minuten stehen und führen das Training dann im Sitzen zu<br />

Ende.“ Sportler kämen ins Studio, um ihr normales Training<br />

zusätzlich aufzuwerten.<br />

Welche Risiken gibt es?<br />

EMS ist nicht unumstritten. Erst im Frühjahr veröffentlichte<br />

das Nachrichtenportal "Spiegel Online" einen Artikel über die<br />

Risiken. Kritisiert wird häufig, dass der Trainer die Kontrolle<br />

über die Stärke der Stromstöße habe und den Trainierenden<br />

über seine körperlichen Möglichkeiten hinaus fordern kann,<br />

um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. „Wir hatten<br />

gerade nach diesem Artikel viele Rückfragen von unseren<br />

Mitgliedern“, sagt Kolja. „Bei uns steht aber die Gesundheit<br />

klar im Vordergrund. Deshalb haben wir einerseits die Person<br />

und ihre eigene Einschätzung im Blick, merken aber auch,<br />

wenn sich der Trainierende überanstrengt.“ Wenn die Übung<br />

nicht mehr sauber ausgeführt werde, sei der Impuls zu stark<br />

und müsse neu reguliert werden. „Dazu kommt, dass unsere<br />

Trainer sich jede Woche zu Schulungen treffen und genau<br />

diese Risiken der Überanstrengung besprechen“, erklärt der<br />

Inhaber der fitbox am Kollwitzplatz. „Wir gehen eher sanft<br />

an das Training heran, um eine negative Rückkopplung zu<br />

vermeiden.“<br />

Wie bei jeder intensiven körperlichen Belastung sei auch vor<br />

jedem EMS-Training auf die körperliche Fitness und mögliche<br />

gesundheitliche Einschränkungen des Trainierenden zu<br />

achten. Deshalb gibt es bei der fitbox vor dem Training ein<br />

ausführliches Gespräch über den Gesundheitszustand.<br />

Wenn gesundheitliche Einschränkungen vorliegen, wird vor<br />

Trainingsbeginn ein Arzt konsultiert. Die hohe Wirksamkeit<br />

des EMS-Trainings wird auch durch den sogenannten CK-Wert<br />

(Creatin-Kinase-Wert) belegt. Dieser gilt als Indikator für den<br />

Grad der Muskelbelastung und kann gerade bei untrainierten<br />

Menschen oder bei unsachgemäßer oder zu intensiver<br />

Anwendung Werte erreichen, die außerhalb des Normbereichs<br />

liegen. Deshalb sollten die Trainierenden unbedingt auf die<br />

Einhaltung der Regenerationspausen von 48 Stunden vor und<br />

nach dem Training achten und ausreichend trinken. „Wenn<br />

diese Grundregeln missachtet werden können Ermüdungsund<br />

Erschöpfungserscheinungen auftreten“, erklärt Kolja.<br />

Wie hoch sind die Kosten?<br />

Das ist abhängig davon, wie lange man sich an das EMS-<br />

Studio binden will. Günstig ist das Training aber nicht. Bei<br />

fitbox können Verträge für sechs, zwölf oder 18 Monate<br />

abgeschlossen werden. Am häufigsten wird der 18-monatige<br />

Vertrag für 99 Euro im Monat genutzt. Dazu kommt einmalig<br />

der Preis von 49,90 Euro für die Startbox. „Außerdem<br />

kann das Mitglied entweder für einmalig 49,90 Euro die<br />

Trainingswäsche kaufen oder monatlich 25 Euro für den<br />

Wäscheservice bezahlen“, erklärt Franzi. „Die Sportkleidung<br />

wird dann nach dem Training gewaschen und für das Mitglied<br />

bei uns aufbewahrt.“<br />

Fazit:<br />

Das EMS-Probetraining war anstrengender als erwartet.<br />

Bereits während des Trainings konnte ich den Ausfallschritt,<br />

der durch die zusätzlichen Belastung des Muskels viel<br />

schwieriger war als sonst, nur schwer ausführen. Muskelkater<br />

verspürte ich zwar nicht am ersten, dafür aber am zweiten<br />

Tag. Allerdings war der Muskelkater nicht so stark, wie ich<br />

ihn erwartet hatte. Der Zeitaufwand ist wirklich sehr gering,<br />

nach einer halben Stunde stand ich bereits wieder vor dem<br />

Studio. Trotzdem hatte ich das Gefühl, viel für meinen Körper<br />

getan zu haben. Etwas befremdlich sind zunächst sowohl<br />

die Trainingskleidung als auch die Stromimpulse. Das<br />

anfängliche Kitzeln bei den Impulsen sorgt zu Beginn für gute<br />

Laune. Außerdem nahm sich Franzi viel Zeit, um mir alles zu<br />

erklären, über Risiken auzuklären und nach körperlichen<br />

Beschwerden zu fragen. Als mir der Stromimpuls an den<br />

Oberschenkeln zu stark war, drehte Franzi den Regler gleich<br />

zurück. Im Vergleich zu einem klassischen Fitnessstudio<br />

ist der Preis von 99 Euro im Monat recht hoch, für ein<br />

Fitnesstraining mit einem Personal Trainer sind die Kosten<br />

aber angemessen.<br />

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<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong>


12 // SPEZIAL<br />

Pflege für den Mann<br />

Auch ein Männerbart muss gepflegt werden, vor allem<br />

im Winter. Die passenden Produkte dafür bietet Anna<br />

Kempe in ihrem Onlineshop "<br />

Kawando.de" an.<br />

Text Jessica Tomala<br />

Gerade in der nassen und kalten Jahreszeit verlangt der Bart<br />

nach besonderer Pflege. Spezielle Shampoos sollen den Bart<br />

besonders weich machen, duftende oder geruchsneutrale Öle<br />

bringen Geschmeidigkeit. Wer schon immer mal einen perfekt<br />

gestylten Schnauzbart haben wollte, kann mit Bartwachs<br />

für den letzten Schliff sorgen. Anna Kempe bietet in ihrem<br />

Onlineshop „Kawando.de“ verschiedene Pflegeprodukte für<br />

den modernen Mann an.<br />

Ihr Mann brachte die 39-Jährige auf die Idee einen Onlineshop<br />

allein für Bartprodukte zu gründen. „Der hat nämlich einen<br />

richtigen Vollbart und bediente sich zur Pflege immer an<br />

meinen Haarpflegeprodukten“, sagt sie. „Ich habe mich dann<br />

im Internet informiert, ob es spezielle Produkte für den Bart<br />

gibt. Er musste alle ausprobieren.“ Ihr Sortiment bezieht<br />

sie nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus England,<br />

den USA, Kanada und Australien. „Da ist die Bartkultur<br />

noch viel ausgeprägter als bei uns – mit Ausnahme von<br />

Berlin natürlich“, sagt Anna. Neben dem deutschen Markt<br />

arbeitet „Kawando.de“ auch intensiv an Expansionsplänen,<br />

um Kunden in Österreich und in der Schweiz schneller und<br />

kostengünstiger beliefern zu können. Bei dem feuchten Wetter<br />

im Winter empfiehlt die Bartexpertin, einen Bartbalsam zu<br />

nutzen. „Der Bart reagiert dann nicht mehr so stark auf die<br />

Luftfeuchtigkeit. Das liegt vor allem am Bienenwachs, der in<br />

den meisten Produkten enthalten ist.“ Der Balsam lege sich<br />

wie ein Film über das Barthaar und schütze den Bart stärker<br />

vor Kälte als ein Bartöl.<br />

Auf Facebook und Instagram kursieren seit einiger Zeit Bilder<br />

von Männern mit bunten Glitzerbärten. „Aus meiner Sicht ist<br />

das aber nicht wirklich als Trend zu verstehen und wohl eher<br />

ein kurzer Hype im Social Network“, meint Anna. „Langfristig<br />

wird sich das wohl nicht als fester Bestandteil der Bartkultur<br />

etablieren.“ Seit der Gründung des Onlineshops 2014 habe<br />

sich das Bestellverhalten ihrer Kunden sehr verändert,<br />

meint die Gründerin. „Anfangs haben wir noch größtenteils<br />

Bestellungen von Frauen für ihre Männer entgegen<br />

genommen“, sagt Anna. „Offenbar haben viele Friseurläden<br />

das Thema für sich entdeckt und beraten die Hilfe suchenden<br />

Männer besser, sodass diese dann auch online aktiver<br />

nach entsprechenden Bartprodukten suchen.“ Auch das<br />

Sortiment von „Kawando.de“ hat sich deutlich erweitert.<br />

„Wir haben nun ein vielfältiges Sortiment an Bartpflege-Sets<br />

von unterschiedlichen Herstellern, damit unsere Kunden<br />

mit Probier-Sets den Dschungel an Bartölen und Balsamen<br />

leichter und deutlich günstiger erkunden können“, sagt die<br />

Inhaberin. „Außerdem haben wir einige exklusive Rasier-<br />

Produkte und Sets in unser Sortiment mit aufgenommen,<br />

da sich immer mehr Bartträger der Konturen-Rasur oder<br />

Ganzkörper-Rasur widmen und dabei auch auf hochwertige<br />

und pflegende Inhaltsstoffe Wert legen.“<br />

Fotos: Kawando<br />

K a w a n d o e m p f i e h l t :<br />

❤ Billy Jealousy Beard Envy Bartpflegeset mit Bürste für 27,99 Euro<br />

LOGO: Acknowledgement<br />

MATCH: Super Clarendon<br />

Inhalt: Höfler Text Italic<br />

1 x Bürste mit Wildschein-Borsten (für richtige Bärte halt)<br />

1 x Billy Jealousy Beard Wash (zur Reinigung des Barthaars), 88ml<br />

1 x Billy Jealousy Beard Control (Conditioner), 88ml<br />

❤ CanYouHandlebar 3C3C3B 575756Dry Beard Oil mit Bürste aus Pferdehaar<br />

(Balsam ab 20,99 Euro, Bürste 23,99)<br />

Das Dry Oil von CanYouHandelbar ist eigentlich ein Bartöl, das mit etwas<br />

Bienenwachs angereichert und damit leicht gehärtet wird, um wie eine Art Balsam<br />

das Haar des Bartes zu glätten und das Barthaar mit Feuchtigkeit zu versorgen. Es<br />

gibt verschiedene Düfte.<br />

Die Bürste zur Vollbartpflege wurde speziell entwickelt für das Einmassieren von<br />

CanYouHandlebar Dry Beard Oil. Die Bürste ist klein und handlich - der Griff ist aus<br />

Holz und die sehr weichen Borsten aus Pferdehaar, um das Dry Beard Oil optimal<br />

im Bart zu verteilen.<br />

Anna Kempe Inhaberin<br />

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<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

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14 // REPORTAGE<br />

Heißes Workout<br />

B I K R A M<br />

HOT YOGA<br />

Beim Bikram Yoga wird nicht nur Ausdauer, sondern auch Kraft, Beweglichkeit und Atmung trainiert.<br />

Und das in einem 38 Grad warmen Raum. Unsere Reporterin Jessica Tomala hat das Bikram Hot Yoga<br />

Studio in Friedrichshain besucht und schweißtreibende 90 Minuten erlebt.<br />

Text Jessica Tomala<br />

Immerhin bin ich bis Übung Nr. 9, die sich Trikanasana nennt,<br />

gekommen. Dann wird mir schwarz vor Augen. Ich schwitze<br />

aus allen Poren und verteufele in diesem Moment meine<br />

Idee, mal beim Bikram Yoga mitzumachen. Sport bei 38 Grad<br />

in einem 120 Quadratmeter großen Raum mit 20 anderen<br />

Bikram-Yogis. Ich versuche an die Worte meiner Lehrerin Anni<br />

zu denken: „Es ist völlig okay eine Pause einzulegen, wenn<br />

man nicht mehr kann. Dann bleibt einen Moment stehen oder<br />

setzt Euch hin und atmet ein paar Mal tief ein.“ Also versuche<br />

ich das Flimmern vor meinen Augen wegzuatmen. „Setz dich<br />

ruhig einen Moment hin“, sagt Anni und öffnet die Fenster,<br />

um uns mit frischem Sauerstoff zu versorgen. Und dann wird<br />

es besser. Ich gewöhne mich wieder an die Hitze und bin nach<br />

kurzer Zeit bereit weiterzumachen. Die Gruppe ist inzwischen<br />

bei Übung Nr. 11, Tadasana oder der Baum, angekommen.<br />

Also stelle ich mich auf mein rechtes Bein, knicke das linke<br />

Bein ein und versuche es an meinen rechten Oberschenkel zu<br />

legen, während ich die Hände vor der Brust zusammenlege.<br />

„Dass ein Neueinsteiger beim ersten Mal Bikram Yoga alle<br />

Übungen schafft, kommt äußerst selten vor“, beruhigt mich<br />

Studioinhaberin Nelli Nolde. „Ziel während der ersten 90<br />

Minuten ist es, sich an die Wärme zu gewöhnen und im Raum<br />

zu bleiben.“ Nelli ist seit sieben Jahren Bikram-Yoga-Lehrerin<br />

und hat ihre Ausbildung 2008 bei dem Erfinder Bikram<br />

Choudhury in Mexiko gemacht. Neun Wochen Zeit und eine<br />

Menge Geld hat sie dafür investiert. Rund 11.000 Dollar kosten<br />

die Seminare, die an oft paradiesischen Orten stattfinden.<br />

„Die Ausbildung ist sehr zeitaufwendig. Ich habe zwei Klassen<br />

am Tag gemacht, dazwischen gab es Vorlesungen und Kurse“,<br />

sagt Nelli. Die Kursteilnehmer lernen die Anweisungen,<br />

beim Bikram Yoga nennt man sie Dialog, auswendig. Sie<br />

haben Kursen zur Anatomie, Yogatherapie und Philosophie<br />

des Bikram Yoga. Im Studio in Friedrichshain gibt es sechs<br />

Lehrer. „Jeder, der bei uns unterrichten möchte, muss seine<br />

Ausbildung bei Bikram Choudhury gemacht haben“, erzählt<br />

Nelli im Gespräch im Vorraum des Studios. Damit könne sie<br />

sicherstellen, dass die Übungen immer gleich ausgeführt<br />

werden.<br />

Bikram Choudhury ist Inder und wurde 1946 in Kalkutta<br />

geboren. Bereits als Vierjähriger wurde er Schüler von Bishnu<br />

Ghosh, Bruder des bekannten Yogameisters Paramahamsa<br />

Yogananda. Ghosh eröffnete in den 1920er Jahren das<br />

„College of Physical Education“ in Kalkutta, das Bikram<br />

besuchte. „Bikram wollte Yogaübungen schaffen, die als<br />

Vor- und Nachsorge gemacht werden können“, sagt Nelli. So<br />

sind 26 Übungen (Asanas) entstanden, die alle Muskeln, alle<br />

Systeme und Organe ansprechen. Am Anfang und am Ende<br />

steht immer eine Atemübung. „Beim Bikram Yoga werden alle<br />

Hauptgruppen aktiviert. Alles wird gestreckt und der Körper<br />

wird wunderbar durchblutet“, sagt die in Kasachstan geborene<br />

Inhaberin. In den siebziger Jahren ging Bikram Choudhury<br />

nach Kalifornien. In Los Angeles gründete er das Bikram Yoga<br />

College of India, das bis heute besteht. „Im Westen war es<br />

für die Yogaübungen allerdings zu kalt, deshalb kam Bikram<br />

die Idee, die Raumtemperatur auf etwa 38 Grad zu erhöhen“,<br />

sagt Nelli. „Der Körper wird durch das Schwitzen entgiftet.<br />

Ähnlich wie in der Sauna.“<br />

Die 90 Minuten Bikram Yoga erinnern mich in einer Weise<br />

wirklich an einen Saunabesuch. Die ganze Zeit über ist es<br />

sehr still im Raum. Ich höre nur die Anweisungen der Trainerin<br />

und die Atmung der anderen Yogis. Die Hitze trägt zu einer<br />

wohligen, inneren Entspannung bei, obwohl meinem Körper<br />

einiges abverlangt wird. Die Asanas werden im Stehen oder<br />

im Liegen praktiziert und je zweimal wiederholt. Es kommt vor<br />

allem auf die richtige Atmung an. Bei den Situps liege ich auf<br />

dem Rücken, strecke meine Arme über den Kopf, verschränke<br />

meine Daumen, atme tief ein und bringe meinen Oberkörper<br />

beim Ausatmen in Richtung meiner Füße. „Viele mögen<br />

Bikram Yoga, weil es einen sehr geringen spirituellen Touch<br />

hat“, sagt Nelli. „Wir chanten nicht und singen auch keine<br />

Mantras. Mit der Zeit öffnen sich die meisten. Der Lehrer<br />

gibt sehr klare Anweisungen und darüber findet jeder seine<br />

Meditation und seinen spirituellen Zugang. Zu sich selbst und<br />

zum Yoga.“ Zu den schwierigsten Übungen gehört für mich<br />

das Dandayamana-Dhanurasana, der Stehende Bogen. Mit<br />

dem rechten Bein versuche ich mein Gleichgewicht zu halten,<br />

während ich das linke Bein mit der linken Hand festhalte und<br />

es hoch über den Kopf ziehe. Ich brauche zwei Versuche, bis<br />

ich einigermaßen sicher stehe.<br />

LESEPROBE<br />

Fotos: bikrambox<br />

Seit einigen Jahren haben Bikram- und Hot Yoga Studios in<br />

Deutschland viel Zulauf bekommen. „Der Durchschnitt ist<br />

zwischen 25 und 35 Jahre alt. Wir haben aber auch manchmal<br />

Kinder, die mitmachen wollen“, sagt Nelli. Die älteste<br />

Teilnehmerin bisher war 79 Jahre alt. „Das war schon eine<br />

Herausforderung, wir wussten ja nicht, wie ihr Kreislauf die<br />

Übungen und die Hitze vertragen wird. Aber ich muss sagen,<br />

sie hat das besser gemacht als manche jüngere Leute.“<br />

Zum Bikram Yoga kommen überwiegend Frauen. Allerdings<br />

konnte ich auch bei mir im Kurs fünf Männer entdecken.<br />

„Die Männer kommen gerne, weil es sehr fitnessorientiert<br />

ist“, meint Nelli, die vor ihrer Ausbildung zur Bikram-<br />

Lehrerin eine Tanzausbildung gemacht hat. „Vom Bikram<br />

Yoga bekommt man keine dicken Muskeln, wir pumpen hier<br />

REPORTAGE // 15<br />

nicht. Aber man nimmt eine gesunde Körperhaltung an.“<br />

Um Erfolge zu erzielen und auf dem Erlernten aufbauen zu<br />

können, empfiehlt Nelli dreimal in der Woche zu kommen.<br />

„Das schafft natürlich nicht jeder, aber das Gehirn lernt am<br />

besten durch Wiederholungen.“ Der Fokus beim Bikram<br />

Yoga liege auf der Wirbelsäule, die die Basis des ganzen<br />

Körpers ist. „Trainiert wird die tiefere, feinere Muskulatur,<br />

man bekommt definiertere Muskeln und durch die Hitze wird<br />

der Körper zusätzlich entgiftet“, sagt Nelli, die auch ärztlich<br />

geprüfte Ernährungsberaterin ist. „Wer zusätzlich noch seine<br />

Ernährung umstellt, kann mit Bikram Yoga auch abnehmen.“<br />

Regelmäßig werden im Studio Workshops rund um das Thema<br />

Ernährung veranstaltet.<br />

So gut sich das alles anhört: Es gibt natürlich auch Kritik<br />

am Bikram Yoga. Diese zielt vor allem auf den großen<br />

Wasser- und Salzverlust und die Überhitzung während des<br />

Trainings. Bis zu anderthalb Liter Flüssigkeit werden beim<br />

Bikram Yoga ausgeschwitzt. Muskelkrämpfe oder auch<br />

Kreislaufkollaps können die Folgen sein. Auch ich hatte<br />

zwei, drei Erschöpfungsmomente. „Deshalb empfehlen wir<br />

immer vor dem Kurs mindestens zwei Liter zu trinken und<br />

auch danach ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen“,<br />

sagt Nelli, als ich sie auf die Nebenwirkungen anspreche.<br />

„Zwei bis drei Stunden vor dem Kurs sollte auch nichts<br />

Reichhaltiges mehr gegessen werden und Magnesium ist<br />

immer empfehlenswert.“<br />

Das gesamte Heft gleich bei uns im Shop<br />

bestellen und bequem nach Hause liefern lassen.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

<strong>physiotime</strong>.berlin


16 // REPORTAGE<br />

-ADVERTORIAL-<br />

Den zweiten Kritikpunkt spricht Nelli Nolde selbst an: Der<br />

Erfinder des Bikram Yoga ist nicht unumstritten. Er sei zum<br />

Hollywood-Guru geworden. Stars wie Jennifer Aniston,<br />

George Clooney, Madonna oder Julia Roberts gehören<br />

zu seinen Kunden. „Im vergangenen Jahr gab es öfter<br />

negative Schlagzeilen“, sagt Nelli. Eine Teilnehmerin erhob<br />

im März 2013 schwere Vorwürfe gegen den 69-Jährigen,<br />

darunter sexuelle Belästigung und Diskriminierung<br />

bei der Arbeit. Inzwischen haben vier weitere Frauen<br />

Vergewaltigungsvorwürfe geäußert und sich an den Superior<br />

Court gewandt. Viele Studios hatten daraufhin „Bikram“ aus<br />

dem Namen gestrichen. „Für mich sind das zwei verschiedene<br />

Sachen“, sagt Nelli. „Seine Person ist sehr kontrovers, aber<br />

Bikram Yoga gehört für mich nicht dazu.“ Während ihrer Zeit<br />

als Lehrerin habe sie viele kleine Wunder erlebt. Zum Beispiel<br />

Menschen, die mit Bluthochdruck kämpften und nach einem<br />

Jahr Bikram Yoga ihre Medikamente absetzen konnten. „Ich<br />

KONTAKT:<br />

Nelli Nolde<br />

Bikram Hot Yoga Friedrichshain<br />

Boxhagenerstraße 76-78, Hinterhof, Aufgang 3<br />

10245 Berlin<br />

Tel: 030/ 29363646<br />

Email: info@bikrambox.de<br />

Homepage: www.bikrambox.de<br />

habe selbst während meiner ersten Schwangerschaft bis zum<br />

letzten Tag Bikram Yoga praktiziert“, sagt die Mutter. „Wenn<br />

man vor der Schwangerschaft auch regelmäßig an den Kursen<br />

teilgenommen hat, ist es auch kein Problem weiterzumachen.<br />

Die Übungen, die auf dem Bauch gemacht werden, tausche<br />

ich aus“, erzählt Nelli, während sie ihren Bauch streichelt.<br />

„Es gibt auch eine spezielle Schwangerschaftsserie beim<br />

Bikram Yoga.“<br />

Als ich nach dem Kurs meine Yogamatte abgebe, mir eine<br />

Tasse Tee und einen Apfel nehme, der für die Teilnehmer<br />

bereitsteht, fühle ich mich zwar ausgepowert, aber<br />

gleichzeitig bin ich voller Energie. Ich setze die Wasserflasche<br />

an und trinke sie fast in einem Zug leer. Ich habe das Gefühl,<br />

mir und meinen Körper etwas Gutes getan zu haben. Ich bin<br />

entspannt, freue mich trotz allem aber auf die frische, kalte<br />

Luft auf dem Weg nach Hause.<br />

KOSTEN:<br />

Starterpaket für 10 Tage: 20 Euro inkl. Yogamatte<br />

Danach gibt es verschiedene Unlimited-Möglichkeiten für einen Monat, drei Monate, ein halbes Jahr oder ein Jahr.<br />

Das richtige Preismodell wird am besten mit dem Studio abgesprochen.<br />

Friseur aus Leidenschaft<br />

Oppermann Haut Coiffure in Hamburg gehört zu den Top-Adressen für schönes Haar<br />

Nicht ohne Grund gehört<br />

Jörg Oppermann zu den<br />

herausragenden Profis<br />

seiner Branche. Zahlreiche<br />

Prominente sowie Künstler aus<br />

unterschiedlichen Branchen<br />

und VIPs der Fashion- und<br />

Beauty-Szene vertrauen auf<br />

das Können des Hamburger<br />

Friseurs. Zum Friseurhandwerk<br />

kam der gebürtige<br />

Wiesbadener allerdings über<br />

Umwege. Die Eltern waren<br />

Bäcker und Gastronomen,<br />

deshalb machte der Sohn<br />

nach dem Abitur zuerst eine<br />

Ausbildung zum Bäckergesellen. Schon früh interessierte<br />

Oppermann sich für Naturwissenschaften und begann später<br />

ein Pharmaziestudium in Frankfurt. Das Studium finanzierte<br />

er sich mit Modeln und Tanzen. Dort erlebte er Backstage<br />

Hairstylisten und Make-up-Artisten während der Arbeit und<br />

wurde schnell von der Branche in den Bann gezogen. „Schon<br />

als Jugendlicher war ich vom Friseurhandwerk fasziniert<br />

und besuchte Präsentationen von Stylisten“, erinnert sich<br />

Oppermann. Er entdeckte die Vielfalt des Friseurberufs, brach<br />

das Pharmaziestudium ab und verwirklichte seinen Traum.<br />

Während seiner Ausbildung bei Mod’s Hair in Heidelberg und<br />

Wiesbaden konnte Jörg Oppermann die Branche schnell von<br />

seinem Talent überzeugen. Bereits nach eineinhalb Jahren<br />

wurde ihm ein eigener Salon in Hamburg angeboten. Vor drei<br />

Jahren eröffnete er dann unter dem Namen Oppermann Haute<br />

Coiffure sein neues Geschäft in der Domstraße in Hamburg.<br />

Der großzügige Salon im elegant puristischen Schwarz-Weiß-<br />

Design bietet 14 Styling- und Wäscheplätze. Neben Beratung,<br />

Schnitt, Pflege und verschiedenen Colorationen können<br />

auch spezielle Behandlungen wie Bartpflege oder dekorative<br />

Kosmetik gebucht werden.<br />

Gearbeitet wird ausschließlich mit Produkten der Beautymarke<br />

La Biosthétique Paris. „Wertvolle Inhaltstoffe, die hohe<br />

Qualität der Produkte und die Schönheit der Haarfarben<br />

haben mich restlos überzeugt“, so Jörg Oppermann über die<br />

französische Pflegemarke. Er und sein Team, bestehend aus<br />

zehn internationalen Stylisten, gehen auf jeden Kunden mit<br />

derselben Leidenschaft und Professionalität ein. „Unser Ziel<br />

ist es, den Kunden in seiner Individualität zu erfassen und die<br />

Persönlichkeit durch ein typgerechtes Styling zum Strahlen zu<br />

bringen“.<br />

EINSTEIGERTIPPS VON NELLI:<br />

• Ein Kurs dauert 90 Minuten<br />

• 2 bis 3 Stunden vorher sollte nichts Reichhaltiges mehr gegessen werden<br />

• Neueinsteiger melden sich bitte 30 Minuten vor Kursbeginn bei uns an<br />

• Alle Klassen sind identisch, es gibt keine Einteilung in Anfänger oder Fortgeschrittene - jeder startet auf seinem Level<br />

• Es wird sehr warm, daher solltest Du vor und nach der Klasse viel trinken<br />

• Du solltest leichte Sportbekleidung und zwei Handtücher sowie stilles Wasser mitbringen (KEINE Glasflaschen!!!)<br />

• Die Yogamatte bekommst Du während der ersten zehn Tage kostenlos von uns<br />

• Gesundheitliche Probleme bitte immer dem Lehrer vorher mitteilen<br />

• Wann immer Dir danach ist, kannst Du eine Pause einlegen<br />

• Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, komm einfach pünktlich zur Klasse!<br />

• Einlass ab 30 Minuten vor Kursbeginn, kein Einlass mehr möglich, wenn der Kurs begonnen hat<br />

• Teilnehmer unter 18 Jahren bringen bitte eine schriftliche Erlaubnis des Erziehungsberechtigten mit<br />

Gewinnen Sie Yoga!<br />

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GEWINNSPIEL<br />

Wir verlosen 3 Sets von La Biosthétique (Shampoo &<br />

Conditioner aus der Serie Hair Protection Couleur) im Wert<br />

von 42,- € je Set<br />

Dazu einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Oppermann“<br />

und Ihren Kontaktdaten an info@<strong>physiotime</strong>.berlin senden.<br />

VIEL GLÜCK!<br />

Einsendeschluss ist der 31.03.<strong>2016</strong>!<br />

Gewinnspiel Teilnahmebedingungen<br />

Teilnahmeberechtigt zu unseren Gewinnspielen sind alle volljährigen Personen.<br />

Die Gewinner werden unter allen Einsendern durch das Los ermittelt und anschließend per E-Mail benachrichtigt. Sie<br />

erklären sich mit der Veröffentlichung Ihres Namens und Wohnorts einverstanden. Eine Barauszahlung des Gewinnwertes<br />

ist nicht möglich. Der Gewinnanspruch ist nicht übertragbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Verarbeitung und/oder<br />

Nutzung personenbezogener Daten für Zwecke der Werbung bzw. der Markt- oder Meinungsforschung kann jederzeit bei<br />

physiolutions MEDIA widersprochen werden.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

<strong>physiotime</strong>.berlin


18 // INSIDE INSIDE // 19<br />

Masseure und Physiotherapeuten –<br />

Berufsgruppen zwischen den Mühlsteinen<br />

Ein Blick hinter die<br />

Kulissen dieser<br />

Gesundheitsbranchen<br />

erhalten Sie in der neuen<br />

8-teiligen Serie.<br />

Los geht es mit den ersten<br />

beiden Teilen.<br />

Teil2 - Ausbildung der Physiotherapeuten und Masseure:<br />

Teuer und entwertet<br />

Das Ausbildungssystem von Physiotherapeuten und Masseuren<br />

unterscheidet sich deutlich vom dualen System etwa bei<br />

den Pflegekräften mit Schule und Praxisteilen in der Klinik,<br />

die ihnen auch ein Ausbildungsentgelt zahlt. Dagegen eröffnen<br />

den Masseur- und Physiotherapieschülern allein schulbegleitende<br />

unbezahlte Praktika den Weg in die Behandlung<br />

von Patienten. Immerhin gibt es bei den Masseuren ein<br />

bezahltes halbjähriges Anerkennungspraktikum nach dem<br />

Staatsexamen.<br />

Nach Staatsexamen und Erteilung der Anerkennung<br />

als staatlich geprüfter Masseur oder Physiotherapeut<br />

dürfen die jungen Therapeuten noch nicht einmal alle<br />

Therapiearten, die sie gelernt haben, durchführen – jedenfalls<br />

nicht im System der Gesetzlichen Krankenversicherung,<br />

dem 90% der Bewohner Deutschlands angehören. Im<br />

Jahr 2013 waren es 40 % der Umsätze mit den Leistungen<br />

der beiden Berufsgruppen in der GKV, die nur nach<br />

teuren „Weiterbildungen“ ausgeführt werden dürfen<br />

– Tendenz steigend. „Die Ausbildung wird entwertet“,<br />

so Wilfried Hofmann, Bundesvorsitzender des VDB-<br />

Physiotherapieverbandes. Der Begriff „Weiterbildung“ ist<br />

irreführend, er suggeriert, dass etwas gelernt wird, was<br />

in der Ausbildung nicht vorkam. Krankenkassenverbände<br />

und einige Berufsverbände beteiligen sich darüber hinaus<br />

sogar noch daran, dafür zu sorgen, dass faktisch nur<br />

ausgewählte Personen die entsprechenden Kurse als<br />

Lehrkräfte durchführen dürfen – das Angebot an Kurse wird<br />

künstlich verknappt. Noch schlimmer: für den Eingriff in die<br />

Berufsausübungsfreiheit von Therapeuten, die durch Kurse<br />

ihre Erfahrungen weitergeben wollen, gibt es noch nicht einmal<br />

eine Rechtsgrundlage. Was zu seltsamen Ergebnissen führt.<br />

Man sollte meinen, dass Lehrer an Berufsfachschulen, die den<br />

Schülern Theorie und Praxis einer Therapie vermitteln, diese<br />

auch in „Weiterbildungen“ vermitteln dürften – Fehlanzeige<br />

in der seltsamen Berufswelt der Physiotherapeuten und<br />

Masseure.<br />

Teil1 - Teure Ausbildung – Geringe Vergütung<br />

Die Zahl aller Praxen der Physiotherapeuten bzw. der<br />

Masseure ist nicht sicher feststellbar, weil die exklusiv privat<br />

behandelnden Praxen nicht zentral registriert sind. Von der<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung zur Leistung zugelassen<br />

waren im zweiten Halbjahr 2013 bundesweit rund 35.500<br />

Physiotherapiepraxen und 2.500 Massagepraxen. Die Zahl<br />

der bundesweit abhängig beschäftigten Berufsangehörigen<br />

lag laut Statistischem Bundesamt 2011 bei 136.000, was<br />

aufgrund des hohen Anteils von Teilzeitkräften umgerechnet<br />

rund 99.000 Vollzeitstellen entspricht. Die Zahl der freien<br />

Mitarbeiter lässt sich statistisch nicht zuverlässig erfassen.<br />

Physiotherapeuten sowie Masseure und med. Bademeister<br />

gehören zu den wenigen Berufen, die hierzulande die<br />

Kosten für ihre Ausbildung selbst tragen müssen. Die<br />

Ausbildung an einer Berufsfachschule dauert drei Jahre<br />

bis zum Physiotherapie-Examen und zwei Jahre bis zum<br />

Masseur-Examen. Ein Berufsgesetz des Bundes regelt<br />

die Inhalte der Ausbildung und des Staatsexamens. Die<br />

Schulgelder liegen in Summe zwischen 12.000 und 20.000<br />

Euro für Physiotherapieschüler, bei 8.000 bis 12.000 Euro<br />

für Masseurschüler. Das Schulgeld ist im Mutterland des<br />

dualen Ausbildungssystems schlicht ein Anachronismus –<br />

der zur Not gerechtfertigt werden könnte durch angemessene<br />

Einkommensaussichten, die es aber für beide Berufsgruppen<br />

nicht gibt.<br />

Die wichtigste Anerkennung eines Berufs ist die Vergütung –<br />

hier liegt für beide Berufsgruppen einiges im Argen. Beispiel:<br />

die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) zahlen einer Praxis<br />

für eine Krankengymnastik mit einer durchschnittlichen Dauer<br />

von 20 Minuten in den alten Ländern im Schnitt 15,10 Euro,<br />

in den neuen Ländern 13,40 Euro (Stand Ende 2014) - da<br />

bleibt nach Abzug der Kostenanteile für Miete, Nebenkosten,<br />

Abschreibung auf Praxisausstattung, Kommunikation,<br />

Verwaltung usw. für das Gehalt der Therapeuten inklusive<br />

Sozialabgaben-Arbeitgeberanteil nicht viel übrig. Die<br />

Einstiegsgehälter liegen in den Alten Bundesländern<br />

bei rund 1.600 Euro brutto bei Vollzeit, in den Neuen<br />

Bundesländern deutlich darunter, weil die Krankenkassen<br />

hier für gleiche Leistung geringere Vergütungen zahlen – eine<br />

Diskriminierung von Therapeuten und Patienten in den Neuen<br />

Ländern. Der VDB-Physiotherapieverband fordert daher einen<br />

bundesweiten Durchschnittsvergütungssatz von 75 Euro<br />

pro Therapiestunde für die Praxen, es kann nicht akzeptiert<br />

werden, dass die Heilung von Menschen geringer honoriert<br />

wird als die Reparatur von Elektro- und Gasleitungen.<br />

Ein Mangel an Fachkräften deutet sich bereits heute an. Der<br />

Fachkräftemangel kann künftig dramatische, die Versorgung<br />

gefährdende, Ausmaße erreichen. Das Bundesland Rheinland-<br />

Pfalz hat durch das Institut für Arbeit, Wirtschaft und Kultur<br />

(IWAK, Frankfurt a.M.) eine fundierte Prognose für den<br />

Zeitraum bis 2025 erstellen lassen, mit besorgniserregenden<br />

Aussichten. Danach fehlen 2025 allein in Rheinland-Pfalz<br />

über 1.400 Physiotherapeuten.<br />

Foto: Photographee.eu / shutterstock<br />

Foto: Kzenon / shutterstock<br />

Mehr über die Berufswelt der Physiotherapeuten<br />

und Masseure lesen Sie in unserer nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

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TRAINING // 21<br />

Springseil-Workout<br />

mit<br />

Fernanda<br />

Brandao<br />

Folgendes sollte vor und während des Trainings beachtet werden:<br />

1. Schuhwerk: Auf gedämpftes und leichtes Schuhwerk achten,<br />

um Knie und Gelenke zu schonen.<br />

2. Kleidung: Enganliegende Fitnesskleidung ist empfehlenswert,<br />

um sicher zu stellen, dass das Seil nicht in der weiten<br />

Kleidung hängen bleibt.<br />

3. Ausgangsposition: Das Seil wird auf Hüfthöhe gehalten,<br />

die Schultern sind entspannt und die Oberarme liegen<br />

dicht am Oberkörper an. Die Beine sind leicht gebeugt und<br />

geschlossen. Die Gesäßmuskulatur wird fest angespannt,<br />

gleichzeitig der Bauchnabel an die Wirbelsäule gezogen, so<br />

dass sich die Wirbelsäule in die Länge zieht.<br />

4. Ausführung: Um die Belastung für die Gelenke so gering<br />

wie möglich zu halten, ist jeder Sprung nicht höher als 3 cm.<br />

Die Knie werden dabei nicht angezogen. Der Sprung kommt<br />

nur aus dem Fußgelenk heraus und wird auf den Fußballen<br />

gelandet. Für eine harmonische, runde und gleichmäßige<br />

Schwungbewegung kommt jeder folgende Schwungimpuls<br />

nur aus den Handgelenken.<br />

Seilspringen ist ein intensives<br />

Ganzkörper-Workout, das<br />

die Herzfrequenz nach oben<br />

treibt und den Stoffwechsel<br />

in Schwung bringt. Neben<br />

Körperspannung und<br />

Kraftausdauer sind auch<br />

Konzentration und Koordination<br />

gefragt. Dabei beansprucht<br />

es sowohl Arme, Beine,<br />

Schultern, als auch die<br />

Rumpfmuskulatur und strafft<br />

die klassischen Problemzonen<br />

wie Oberschenkel und Po.<br />

Fotos: PUMA SE<br />

Basis-Sprung zweibeinig<br />

Der Basis-Sprungstil und Einstieg für alle Anfänger:<br />

Einnehmen der Ausgangsposition (siehe oben): Schwingen<br />

des Seils hinter dem Rücken über den Kopf nach vorne.<br />

Abdrücken vom Boden mit beiden Füßen. Beim Landen<br />

federn die Knie leicht nach, so werden Gelenke, Bänder und<br />

Sehnen entlastet. Für den Anfang sind Intervalle von ein bis<br />

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LESEPROBE<br />

Das gesamte Heft gleich bei uns im Shop<br />

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zwei Minuten optimal.<br />

Wer sich sicherer fühlt, kann auf der Stelle nach links und<br />

rechts springen.<br />

Auf diese Weise wird zusätzlich die seitliche Bauchmuskulatur<br />

trainiert.<br />

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22 // TRAINING<br />

TRAINING // 23<br />

Laufsprünge<br />

Die Renn- oder auch Laufsprünge ermöglichen den schnellsten<br />

Rhythmus. Die Bewegung ähnelt dem auf der Stelle Joggen. Je<br />

schneller beim Springen gelaufen wird, desto höher ist<br />

die Frequenz des Seils. Für diejenigen, die über eine<br />

gute Kondition verfügen, sind Laufsprünge die optimale<br />

Trainingsform.<br />

Doppelte Umdrehung<br />

Eine weitere fortgeschrittene Technik des Seilspringens ist, das Springen mit je zwei<br />

Umdrehungen des Seils. Dazu müssen die Sprünge doppelt so hoch ausfallen, während das<br />

Seil etwas schneller um die körpereigene Längsachse geschwungen wird.<br />

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Oberkörper-Twist<br />

Sprung mit angezogenem Bein<br />

Diese Stufe des Seilspringens ist eine fortgeschrittene Übung,<br />

die Oberschenkel und Hüftbeuger trainiert.<br />

Nach einem kurzen Warm Up (Basissprung) wird auf dem<br />

rechten Fuß gesprungen, während das linke Bein leicht zum<br />

Brustkorb angezogen wird. Mit jedem Durchschwingen des<br />

Seils wird das Bein gewechselt. Je höher die Frequenz, desto<br />

intensiver das Training.<br />

Ausgangsposition: Aufstellen der Füße etwas weiter als<br />

hüftbreit, dabei zeigen die Füße leicht nach außen. Die Beine<br />

sind leicht gebeugt, das Steißbein wird unter den Körper und<br />

der Bauchnabel an die Wirbelsäule gezogen. Das Seil wird<br />

einmal in der Mitte gefaltet und je ein Ende in einer Hand<br />

gehalten. Es sollte dabei straff gespannt sein.<br />

Ausführung: Der Blick geht nach vorne. Mit jedem Ausatmen<br />

dreht der Oberkörper zuerst zur rechten Seite. Der Blick geht<br />

dabei über die rechte Schulter nach hinten. Mit dem Einatmen<br />

geht der Blick wieder nach vorne, während beim nächsten<br />

Ausatmen der Oberkörper nach links gedreht wird und der<br />

Blick über die linke Schulter nach hinten geht.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

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24 // TRAINING<br />

Rücken<br />

Ausgangsstellung: Beine hüftbreit und leicht gebeugt. Das<br />

Gewicht liegt auf dem ganzen Fuß, während der Oberkörper<br />

leicht nach vorne gebeugt und der Bauchnabel an die<br />

Wirbelsäule gedrückt wird. Der Rücken ist gerade. Die Arme<br />

halten das Seil schulterbreit (zweimal gefaltet).<br />

Ausführung: Mit dem Einatmen werden die Arme auf<br />

Höhe der Ohren über den Kopf gestreckt. Um die nötige<br />

Körperspannung zu erreichen, werden die Enden des Seils<br />

mit den Händen auseinander gezogen. Mit dem Ausatmen<br />

werden die Arme gebeugt und das Seil hinter den Kopf auf<br />

Höhe des Nackens gezogen. Das Seil ist weiterhin unter<br />

Spannung, die Schulterblätter werden zusammengezogen,<br />

der Brustkorb geöffnet.<br />

Bauch<br />

Ausgangsposition: Im Sitz sind die Beine im 90 Gradwinkel<br />

an die Brust gezogen, Knie und Knöchel drücken fest<br />

gegeneinander. Das Gewicht wird leicht nach hinten verlagert,<br />

so dass sich die Füße vom Boden heben. Der Rücken ist<br />

weitestgehend gestreckt und die Arme werden mit dem<br />

Sprungseil über dem Kopf mit gestreckten Armen auf Höhe<br />

der Ohren gehalten. Der Bauchnabel ist an die Wirbelsäule<br />

gezogen.<br />

Ausführung: Mit dem Ausatmen wird das „Päckchen“ langsam<br />

entfaltet, die Beine kurz über dem Boden gestreckt, der<br />

Oberkörper langsam in Richtung Boden nach hinten gesenkt.<br />

Beine und Oberkörper werden kurz über dem Boden gehalten<br />

und nicht abgelegt. Die Arme ziehen die Enden des Seils<br />

auseinander, so dass das Seil permanent unter Spannung<br />

steht. Wichtig: Oberkörper und Beine werden nur so weit in<br />

Richtung Boden gesenkt, solange die Wirbelsäule permanent<br />

festen Kontakt zum Boden hat. In dieser Position kurz halten<br />

und dann langsam unter Beanspruchung der Bauchmuskulatur<br />

Oberkörper und Beine wieder zueinanderziehen und in<br />

den Sitz nach oben kommen. Die Arme bleiben permanent<br />

gestreckt, die Füße schweben über dem Boden.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong>


26 // KURZGESCHICHTE KURZGESCHICHTE // 27<br />

Delphinsommer Fortsetzung<br />

Die nächsten Tage<br />

Ankunftstag<br />

Anafi, das Ziel unserer Träume und intensiven Vorbereitungen<br />

war zum Greifen nah.<br />

Mit voller Power des Außenborders, mitten durch die<br />

schäumenden Wellenkämme, von der spritzenden Gischt<br />

durchnässt, erreichten wir die Mole.<br />

Ein übersichtlicher Hafenplatz, einige Fischerboote<br />

verankert, bot sich uns dar. Netze lagen zum Trocknen in der<br />

Sonne; Fischer waren mit dem Entladen der vom Postboot<br />

mitgebrachten Fracht beschäftigt.<br />

Dennoch hatte ich ein Gefühl, als hätte jemand die Zeit<br />

angehalten, diese Ruhe, diese Beschaulichkeit.<br />

Die Hafenmeisterei, zugleich Wohnhaus der Russos, lag mit<br />

dem Rücken an einer steilen Felswand, schutzsuchend vor<br />

den beständigen Winden und den Herbststürmen.<br />

Der Hafenmeister, bedeutete uns, zur überdachten Terrasse<br />

zu gehen. Zu unserer Überraschung erwartete uns seine<br />

Frau Nektaria, sein Vater Jorgos und die Seele der Familie,<br />

Mama Popi, die uns wie eine lang vermisste Verwandtschaft<br />

willkommen hießen.<br />

Im Obergeschoss des Hauses lagen die Schlafräume der<br />

Familie und zwei Räume, die für versprengte Segler oder<br />

seltene Besucher wie wir gedacht waren. Ein geweißelter<br />

Raum mit zwei Holzpritschen, Heumatten, Wolldecken, Haken<br />

für Kleidung an einer Wand, im hinteren Bereich, direkt an der<br />

Felswand befand sich eine Betonfläche mit Duschkopf und<br />

Waschbecken. Tisch und zwei Stühle auf der vorgelagerten<br />

Terrasse ergänzten die Ausstattung. Das Wasser aus der<br />

Dusche war frisches, aus dem Meer gepumptes Meerwasser,<br />

was bei Seifenbenutzung sehr gewöhnungsbedürftig war.<br />

Der Blick von der Südterrasse entschädigte für alles, purer<br />

Luxus, der Blick zum Kalamos, das weite, offene Meer, die<br />

unverfälschte Sonne und der tägliche Sonnenuntergang.<br />

Hier konnten wir das Treiben der Fischer, auch den Erfolg oder<br />

Misserfolg ihrer Fangergebnisse beobachten.<br />

Noch am Ankunftstag,<br />

nach einem griechischen<br />

Superfrühstück a la Popi,<br />

stiegen wir zur Chora, dem<br />

Dorf auf der Bergkuppe,<br />

empor. Ein steiler,<br />

gepflasterter Weg, fast<br />

ohne Wendelung, für Esel<br />

mit Lasten, führte uns eine<br />

knappe Stunde an einer<br />

offenen Mühle mit riesigen Mahlsteinen vorbei, an den Rand<br />

der Chora.<br />

Reste einer starken Befestigungsmauer um die Chora, ein<br />

halbverfallener runder Turm aus Feldsteinen und weitere<br />

Gebäuderuinen mit erkennbaren gotischen Elementen wiesen<br />

auf die Bedeutung der Insel hin: Eine im 13. – 14. Jahrhundert<br />

erbaute Festung Gibitroli schützte die Handelsrouten der<br />

Venezianer.<br />

Die Chora beherbergte im Sommer 1984 etwa 200 Einwohner,<br />

hatte einen Kramladen, eine Bäckerei mit zwei Backtagen pro<br />

Woche und zwei Cafeterien, in denen sich die Einheimischen<br />

trafen.<br />

Im Krämerladen plünderten wir den gesamten Vorrat<br />

an Butterkeksen, die uns in den nächsten Tagen als<br />

Strandernährung ausreichen mussten.<br />

Am Abend konnten wir erstmals die Küche von Popi<br />

bewundern, und sie überraschte mit wahrhaft schmackhaften<br />

Vorspeisen, frischen Gemüsen und Salaten. Das Hauptgericht<br />

teils gebratene fangfrische Sardellen, teils gepökeltes<br />

Rindfleisch, in Keramik geschmort. Dazu ein leichter Landwein<br />

von Santoriner Reben.<br />

Wir saßen noch lange bis nach Sonnenuntergang, bis die<br />

Meeresbrise unsere erhitzten Körper frösteln ließ.<br />

Fotos: Jörg von Giesing<br />

Unsere Planungen sahen für die nächsten Tage<br />

vor, den für uns idealen Strand zu suchen, dann<br />

die Ruinen der minoischen, phönizischen und<br />

römischen Besiedlung zu finden und eiligst<br />

den Kalamos zu besteigen.<br />

Letzteres hatte eine besondere Problematik,<br />

da dies nach Einschätzung des Hafenmeisters<br />

eine Strecke von mindestens fünf Stunden, das<br />

hieße hin und zurück ohne Verweildauer etwa<br />

zehn Stunden, beanspruchen würde.<br />

Am nächsten Morgen zogen wir mit gerollter<br />

Liegematte, Handtuch und einem Proviant<br />

von Wasser und Keksen um acht Uhr an der<br />

Südküste entlang. Da die Buchten immer<br />

in Felstälern lagen, ging der Pfad teils steil<br />

bergauf, dann ebenso steil bergab. Nach<br />

einer halben Stunde erreichten wir den ersten<br />

Sandstrand, eine herrliche Bucht von etwa 250<br />

Metern Breite.<br />

Erstaunlicherweise erblickten wir mehrere Zelte<br />

und eine Anzahl von Midlife-Aussteigern, die<br />

ein fast archaisches Leben führten. Sie waren<br />

unbekleidet, grüßten uns voller Herzlichkeit.<br />

Dann kamen nach längerer Berg-und Talkletterei<br />

wieder kleinere Sandbuchten und als wir nach<br />

mehr als zweieinhalb Stunden durch ein vom<br />

Meer geformtes Felsentor schritten, hatten<br />

wir unseren Strand direkt vor uns, 500 Meter<br />

breit, keine Menschenseele , Blick auf den<br />

gleißenden Kalamos. Das war er, der Traum,<br />

hier würden wir in den nächsten Tagen die<br />

absolute Freiheit an Körper und Geist erlangen.<br />

Durch den langen Anmarsch war der Tag doch<br />

gekürzt und wir mussten bereits gegen vier<br />

Uhr wieder aufbrechen. Unsere Matten und<br />

Handtücher ließen wir in einer verborgenen<br />

Felsnische zurück und begaben uns zwischen<br />

den nur mit Niederholz und Dornenbüschen<br />

bewachsenen Felsen zu Popis Götterspeisung<br />

auf den Heimweg.<br />

So waren die ersten Tage vergangen, und<br />

dieser paradiesische Ort ließ uns erstmals das<br />

zivilisatorische Geschehen völlig vergessen.<br />

Kleinere Erkundungsgänge von unserem<br />

Strand führten uns zu einer östlich gelegenen<br />

Bucht ohne Sand, die aber erkennbar in der<br />

Antike eine Hafenanlage gewesen sein musste.<br />

Tiefe Rillen im Fels deuteten darauf hin, dass<br />

häufig Schiffe auf Land gezogen wurden. In der<br />

weiteren folgenden Badebucht mit dahinter<br />

liegendem begrünten Tal, sogar Oliven- und Zitrusbäume,<br />

stießen wir auf eine eigentümliche Gruppe, die scheinbar in<br />

einer selbst errichteten Bambushütte lebte. Mitten auf dem<br />

Strand stand ein männliches Wesen, etwa 30 Jahre alt, nur<br />

mit einer weiten, weißen Tunika bekleidet und zwei ziemlich<br />

üppige Frauen gleichen Alters, unbekleidet, vollführten<br />

augenscheinlich religionsähnliche Zeremonien. Der “Guru“<br />

tönte in griechischer Sprache, und die Frauen, die vor ihm<br />

knieten, hoben die Hände.<br />

Lass sie doch..........! Wir störten nicht weiter.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

<strong>physiotime</strong>.berlin


28 // KURZGESCHICHTE<br />

-ANZEIGEN-<br />

Ruinen<br />

Am fünften Tag standen wir noch früher auf, um mit<br />

entsprechendem Umweg zu unserem Strand die Ruinenstätten<br />

zu entdecken. Dazu mussten wir nicht wie gewohnt den Pfad<br />

entlang der Südküste, sondern über den Bergrücken der<br />

Insel, einem Eselspfad, der zum ehemaligen Kloster führte,<br />

klettern. Nach drei Stunden, brennende Sonne<br />

ohne Schatten, die Insel ist fast baumlos,<br />

erreichten wir die ersten antiken Steinreste.<br />

Wir waren beeindruckt, da wir die Ausmaße<br />

dieser Besiedlung uns nicht hätten vorstellen<br />

können. Sichtbare Haupt- und Nebenstraßen,<br />

Treppen im Gewände, Gebäudefundamente,<br />

Torbögen und jede Menge umgeworfener<br />

Büsten, die Köpfe längst entwendet. Außerdem<br />

Hunderte von Sarkophagen mit geöffneten<br />

Deckeln, Inschriften, kleinere Mosaikreste.<br />

geschlossen und von Blutkrusten gesäubert. Er erklärte uns<br />

die Wirkungsweise von jodhaltigem Meerwasser und empfahl<br />

am nächsten Tag auf dem Wege zu unserem Strand in seine<br />

Sprechstunde zu kommen. Was wir auch taten. Es war alles<br />

in Ordnung !<br />

physa spezialisiert sich vor allem auf den Wellness- und Beauty-Bereich.<br />

Unsere Produkte bieten alles, was man sich als Physiotherapeut, Ayurveda-Anbieter<br />

oder Friseur wünschen kann. Sie sind besonders für den professionellen Betrieb entwickelt worden.<br />

Immer gut abgeschnitten.<br />

Friseur | Möbelkonzept by physa<br />

physa.de<br />

Mich schauderte der Gedanke, wie früher<br />

Generationen hier gelebt und geliebt hatten<br />

und nicht eine Spur der Erinnerung geblieben<br />

ist.<br />

Diese Vergänglichkeit wurde noch unterstrichen<br />

durch den unverstellten Rundblick dieser<br />

vergangenen Stadtlage. Man sieht von hier in<br />

allen Richtungen nur das Meer, absolute Stille,<br />

kein Vogel, kein Insekt.<br />

Eine Stunde Abstieg, und wir erreichten unseren<br />

Strand. Der übliche Rückweg zum Hafen<br />

hatte aber an diesem Tag einen dramatischen<br />

Schönheitsfehler. In einer der Heimweg-<br />

Buchten hatte ich auf dem steilen Trampelpfad<br />

einen Fehltritt und rutschte ungebremst<br />

fünf Meter in die Tiefe. Die Dornenbüsche<br />

verhinderten den weiteren Absturz in die Tiefe.<br />

Nachdem ich mich von den Teufelsdornen<br />

befreit hatte und auf den Pfad zurückgeklettert<br />

war, stellten wir mit Entsetzen fest; aus etlichen<br />

Stellen, wo die glasharten Dornen in den<br />

Körper eingedrungen waren, blutete es heftig.<br />

Hauptsächlich Oberarme, Hände und Beine<br />

waren betroffen und boten einen fürchterlichen<br />

Anblick.<br />

Nun war die herrliche Zeit zu Ende! Ein<br />

Nothubschrauber müsste mich wohl vom Hafen<br />

abholen.......<br />

So blutüberströmt überquerte ich die erste<br />

Bucht, wo die Aussteiger zelteten. Sie<br />

umringten mich und ein jüngerer Typ outete<br />

sich als fertiger Mediziner. Er untersuchte mich<br />

eingehend und verordnete mir ein 20-minütiges<br />

Meerwasserbad bis zum Hals.<br />

Nach der Badezeit unter ärztlicher Aufsicht<br />

waren wie ein Wunder alle Einstichwunden<br />

Bild: jodo19 / fotolia<br />

Produktvorstellung: Schlingen Trainer<br />

Mit dem Schlingen Trainer von FTX kann der Körper nicht nur<br />

Zuhause, sondern auch im Freien trainiert werden. Der Schlingen<br />

Trainer ermöglicht ein funktionelles Ganzkörpertraining,<br />

das für alle Trainingsstufen und ein Körpergewicht von bis<br />

140 Kg geeignet ist. Befestigungspunkte für den Schlingen<br />

Trainer können Türen, Klimmzugstangen, Baumstämme oder<br />

Zäune sein. Für die Befestigung an der Tür wird ein zusätzlicher<br />

Door-Anchor benötigt. Wichtig ist, dass die Übungen<br />

mit ausreichend Platz und auf einem rutschfesten Untergrund<br />

ausgeführt werden. Beim Liegestütz werden beispielsweise<br />

die Füße in die Schlingen gehängt, die zwischen 30 bis 40 cm<br />

über dem Boden schweben. Die Arme werden soweit nach<br />

vorne bewegt, bis der Körper ganz gerade ist. Dann wird die<br />

übliche Liegestützübung ausgeführt, die allerdings mit dem<br />

Eigengewicht um einiges schwerer ist. Muskelkater ist in den<br />

Tagen nach dem Schlingentraining vorprogrammiert. Mit einem<br />

Preis von 54,90 Euro für den Schlingen Trainer Basic oder<br />

89,90 Euro für das Modell Evolution von FTX ist das regelmäßige<br />

Ganzkörpertraining für Zuhause günstiger als die zweijährige<br />

Fitnessstudiomitgliedschaft. Allerdings werden Kurse<br />

mit den Seil- und Schlingensystemen auch vermehrt in Fitnessstudios<br />

angeboten. Das Training mit dem Eigengewicht<br />

fördert den Muskel- und Kraftaufbau und stärkt vor allem die<br />

Tiefenmuskulatur. Auf der Homepage von Funktional Training X<br />

oder auch bei Youtube unter dem Suchwort „Schlingentraining“<br />

finden sich zahlreiche Videos zur richtigen Montage<br />

und Übungsanleitungen für Oberkörper, Rumpf und Beine.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

www.functional-training-x.com


30 // PEOPLE PEOPLE // 31<br />

Best Buddies zum Frühstuck<br />

Wer ab fünf Uhr das Radio aufdreht und bei 98.8 KISS FM hängen bleibt, kommt nicht an ihnen vorbei:<br />

Tolga Akar und Maurice Baiers, besser bekannt als Big Moe, moderieren gemeinsam mit Ariana Baborie<br />

von Montag bis Freitag die Morningshow „VOLL FRÜH!“. Dafür müssen die beiden Berliner ziemlich zeitig<br />

aus den Federn hüpfen. Im Interview spricht das Moderatorenteam mit uns über erste Fernsehauftritte,<br />

schräge Gesprächspartner, Pannen on air und den Beginn ihrer Karriere.<br />

INTERVIEW Florian Liba & Jessica Tomala<br />

Tolga:<br />

Ich wollte direkt nach dem<br />

Abitur beim Radio arbeiten.<br />

Big Moe:<br />

Ich bin eher so der<br />

Draußensportlertyp.<br />

<strong>physiotime</strong>: Schön, dass Ihr beide Euch Zeit für uns<br />

genommen habt. Endlich haben wir mal ein Gesicht zur<br />

Radiostimme vor uns. Tatsächlich hattet Ihr ja erst im<br />

August 2015 Euren bundesweiten Fernsehauftritt beim<br />

Bundesvision Song Contest, als Ihr die Punkte aus der<br />

Hauptstadt verkündet habt. Hand aufs Herz – wie groß war<br />

die Aufregung?<br />

Big Moe: Lampenfieber war auf jeden Fall da. Die<br />

Hauptverantwortung hatte allerdings unsere Morningshow<br />

„VOLL FRÜH!“ Co-Moderatorin Ariana. Sie hatte nämlich den<br />

Knopf im Ohr. Die Crowd hinter uns hat zum Glück ordentlich<br />

Lärm gemacht. Und auch unsere Flüchtlingsaktion kam gut<br />

an.<br />

Stimmt, Ihr hattet Hamid zu Euch geholt, einen Flüchtling<br />

aus Afghanistan, der die ersten Punkte für Sachsen-Anhalt<br />

auf Persisch verkündet hatte.<br />

Big Moe: Ja, das war auch nicht abgesprochen mit der<br />

Produktion. Wir haben das einfach so gemacht, da hat aber<br />

später auch niemand drüber gemeckert.<br />

Tolga: Das wäre auch nicht gut angekommen. Das<br />

Lampenfieber war eher wie eine coole Vorfreude. Und hey,<br />

Stefan Raab hat unsere Namen genannt!<br />

Wie seid Ihr beiden eigentlich zum Radio gekommen? War<br />

Radiomoderator Euer Traumberuf?<br />

Tolga: Ich wollte direkt nach dem Abi beim Radio arbeiten,<br />

habe dann aber erfahren, dass es kein Geld gibt. Auch nicht für<br />

Praktikanten. Ich habe dann erst mal etwas anderes gemacht,<br />

Eventmanagement und Castingscout. Für Fernsehsendungen<br />

habe ich Leute gecastet, mich um die Akkreditierungen<br />

gekümmert und die Zuschauer betreut. Aber Radio ging mir<br />

nicht aus dem Kopf.<br />

Big Moe: Ich habe zuerst Informatik studiert im Bachelor<br />

und war aber schon immer KISS- FM-Hörer. Ich habe damals<br />

auch oft angerufen bei unserem damaligen, und zum Glück<br />

jetzt wieder Moderator BJ Barry. Er hat oft Freestyle-Aktionen<br />

gestartet, und weil ich früher Musik gemacht habe, habe ich<br />

dann oft Musik am Telefon mit ihm gemacht. Irgendwann hat<br />

er mich dann sogar eingeladen. Da war ich dann als normaler<br />

Hörer bei KISS FM und habe ihn direkt gefragt, ob ich hier<br />

ein Praktikum machen könnte, aber in der Technikabteilung.<br />

Das ging auch klar, ich habe dann vier Wochen lang mein<br />

Praktikum in der Technik gemacht, war danach Werkstudent<br />

und habe dann nach dem Master hier mein Volontariat<br />

angefangen.<br />

Tolga: BJ Barry hat bei uns beiden eine große Rolle gespielt.<br />

Als ich während der WM 2010 Praktikant war, durfte ich<br />

bei ihm schon die Ergebnisse bekannt geben. Das war<br />

superspannend. Barry hat uns beide unterstützt und den Weg<br />

geebnet.<br />

Tolga: Ich mache die Morningshow seit über vier Jahren. Der<br />

Morgen beim Radio ist unsere Primetime. Das ist so wie 20:15<br />

Uhr beim Fernsehen.<br />

Wann beginnt denn momentan Euer Tag?<br />

Tolga: Gegen vier Uhr ist auf jeden Fall aufstehen angesagt.<br />

Wir gehen also auch früh schlafen. Unter der Woche liege ich<br />

um 21.30 Uhr im Bett.<br />

Big Moe: Außer gestern, da war’s bei mir schon nach 22 Uhr!<br />

Tolga: Oh oh, Leben am Limit, Moe!<br />

Big Moe: Auf jeden Fall! Manchmal schränkt das frühe<br />

Aufstehen schon ein wenig ein. Vor allem im Sommer, wenn<br />

man noch länger im Biergarten sitzen könnte. Aber ich bin ein<br />

absoluter Morgenmensch!<br />

Tolga: Meine Freunde wissen, dass sie mich nach 20 Uhr nicht<br />

mehr anrufen sollten. Und wenn es dann im Sommer abends<br />

noch rausgeht, bin ich dann meistens nicht dabei, damit ich<br />

am nächsten Tag ausgeschlafen im Studio stehen kann.<br />

Fotos: KISS FM PR<br />

Seit wann moderiert Ihr gemeinsam unter der Woche die<br />

Morningshow von 5 bis 10 Uhr?<br />

Big Moe: Ich bin seit August 2015 als fester Moderator dabei,<br />

während des Volontariats war ich aber schon als Sidekick<br />

immer mal wieder zu hören. Zu Studienzeiten hatte ich aber<br />

bereits eine R’n’B-Show bei KISS FM.<br />

<strong>physiotime</strong>.berlin


Tolga:<br />

Ich gehe jeden zweiten Tag zum Sport.<br />

32 // PEOPLE PEOPLE // 33<br />

Habt Ihr denn nach der Sendung sofort Feierabend?<br />

Tolga: Das denken viele. Ist aber überhaupt nicht so. Wir<br />

haben nach der Sendung eine halbe Stunde Zeit etwas zu<br />

frühstücken …<br />

Big Moe: … dann haben wir um 10.30 Uhr ein<br />

Redaktionsmeeting. Da besprechen wir gemeinsam, wie es in<br />

der Sendung gelaufen ist und wie die Morningshow bei den<br />

Hörern ankam. Etwas später haben wir eine Gesamtkonferenz<br />

mit allen Redaktionen und besprechen die Planung für den<br />

nächsten Tag.<br />

Big Moe: Da wirft jeder seine Ideen ein, egal ob Praktikant,<br />

Moderator oder Geschäftsführung. Und jeder Mitarbeiter<br />

sucht dann zum Beispiel Gesprächspartner für den nächsten<br />

Tag raus oder wir machen noch ein Video für unseren Youtube-<br />

Channel oder unsere Facebook-Seite.<br />

Tolga: Wir kriegen auch keine vorgeschriebenen Texte, die wir<br />

on air einfach ablesen. Wir bekommen ein Grundgerüst von<br />

wichtigen Informationen, die wir in unseren Moderationen<br />

unterbringen müssen. Aber wie wir das verpacken, das bleibt<br />

uns überlassen.<br />

Ist Euch bei Euren Moderationen auch schon mal der ein oder<br />

andere peinliche Satz rausgerutscht?<br />

Big Moe: Klar passieren mal Fehler. Vor allem Versprecher.<br />

Ich finde das aber gar nicht schlimm. Wir sind ja auch nur<br />

Menschen.<br />

Tolga: Wir waren aber noch nie politisch unkorrekt oder so.<br />

Da gäbe es auch Konsequenzen. Wir haben natürlich auch<br />

immer den Jugendschutz im Nacken. Wir wissen ja, dass<br />

uns vor allem viele Kinder und Jugendliche hören. Vor ein<br />

paar Jahren ist mir aber schon etwas Peinliches passiert. Wir<br />

haben damals ein Casting veranstaltet. Da konnten Hörer<br />

ihre selbst geschrieben Lieder einschicken und der Gewinner<br />

durfte seinen Song professionell im Tonstudio aufnehmen.<br />

Da gab es ein junges Mädchen, das hat ihr Lied auf Gitarre<br />

gespielt und dazu auch gesungen. Das Lied war sehr kindlich,<br />

sie war aber schon 17 oder 18 Jahre alt. Ich habe live einen<br />

Lachanfall bekommen, so schlimm, dass ich sogar mein<br />

Mikro ausmachen musste. Das war ganz schlimm. Meine<br />

Kollegin habe ich dann auch angesteckt. Der Vater hat sich<br />

am nächsten Tag bei uns gemeldet und meinte, seine Tochter<br />

wurde in der Schule verarscht, weil die Moderatoren von KISS<br />

FM sich über ihren Song kaputt gelacht haben. Wir haben uns<br />

natürlich entschuldigt dafür.<br />

Was macht Ihr denn nach der Arbeit? Habt Ihr einen Ausgleich<br />

für das frühe Aufstehen?<br />

Big Moe: Das ist sehr unterschiedlich und kommt auch auf<br />

die Jahreszeit an. Im Sommer gehe ich nach der Arbeit gerne<br />

raus, jogge eine Runde oder spiele Basketball. Früher war<br />

ich sogar im Verein, jetzt mache ich das nur noch in meiner<br />

Freizeit. Ich gehe nicht ins Fitnessstudio und bin eher der<br />

Draußensportlertyp. Jetzt im Winter habe ich noch nicht so<br />

die Motivation. Momentan bin ich eher in Serienmotivation<br />

oder spiele eine Runde PS4. Ich genieße auch ein bisschen<br />

die Freiheit nach dem Studium.<br />

Tolga: Das ist wirklich sehr abhängig von der Jahreszeit.<br />

Wenn du im Sommer gegen 14 Uhr Feierabend hast, kannst<br />

du danach an den See fahren. Im Winter ist es kalt, da fährst<br />

du eher nach Hause. Ich gehe jeden zweiten Tag zum Sport.<br />

Bei uns im Sportstudio gibt es auch einen Whirlpool und eine<br />

Sauna, da kann ich gut entspannen. Ansonsten gehe ich auch<br />

joggen und zocke genauso gerne wie Moe.<br />

Verfolgt Ihr denn aktiv eine Sportart?<br />

Tolga: Wir halten uns für den Job natürlich auf dem Laufenden.<br />

Wir verlosen in unserer Sendung ja auch immer Tickets für<br />

Alba Berlin, Hertha BSC oder die Eisbären Berlin. Ich bin ein<br />

großer Hertha-Fan. Wir sind ja auch mit ein paar Spielern von<br />

Hertha befreundet. Früher war ich auch Alba-Reporter, aber<br />

seit dem ich das nicht mehr mache, bin ich auch privat nicht<br />

mehr hingegangen. Ich freue mich natürlich trotzdem, wenn<br />

die Jungs gewinnen.<br />

Big Moe: Allein weil ich Berliner bin, bin ich vom Herzen<br />

natürlich immer für Hertha.<br />

Tolga: Wir sind richtige Patrioten!<br />

Und für Euren Job müsst Ihr Euch immer etwas fit halten. Ich<br />

denke da an die Ski-Challenge von Big Moe…<br />

Big Moe: Ja, da musste ich wirklich ranklotzen. 98,8 Kilometer<br />

auf Skiern durch Berlin. Ich bin jeden Tag zwischen 15 und 20<br />

Kilometer gelaufen, sechs Tage habe ich am Ende gebraucht,<br />

bis ich wieder im KISS FM Tower in Steglitz angekommen<br />

bin. Da gab es zwischendurch schon Muskelkater und<br />

Gelenkschmerzen. Aber wenn ich etwas mache, dann ziehe<br />

ich das auch durch und leide nicht so krass.<br />

Die Challenges reichen ja Eure Hörer ein. Wenn Ihr Sie nicht<br />

schafft, bekommt derjenige, der die Challenge vorgeschlagen<br />

hat 1.000 Euro. War die Ski-Challenge auch die schlimmste?<br />

Tolga: Die schlimmste Challenge war auf jeden Fall<br />

der Ekeldrink! Da sollten wir 0,98 Liter bestehend aus<br />

Wurstwasser, Stierhoden, Leber, Hühnerfüßen und anderen<br />

Sachen trinken. Aber wir haben die Challenge nicht geschafft.<br />

Big Moe: Sobald das Zeug auf der Zunge war, musste es auch<br />

wieder raus. Wir dachten eigentlich, das könnte man einfach<br />

runterkippen. Aber das war nicht möglich. Wir waren aber<br />

auch bei der Zubereitung dabei und haben gesehen, was da<br />

alles reinkam. Vielleicht war das der Fehler.<br />

Tolga, Du bist ja nicht nur bei KISS FM, sondern momentan<br />

auch im Fernsehen bei der sixx-Sendung „Like Us“ zu<br />

sehen…<br />

Tolga: Ja, ich bin da als Außenreporter unterwegs. Bisher war<br />

ich zum Beispiel bei ehemaligen Big-Brother-Kandidaten, wie<br />

Hanka Rackwitz. Die habe ich zu Hause besucht, in einem<br />

Wasserschloss, total abgefahren. Die Drehs sind bisher<br />

immer national gewesen und dann immer an einem Tag,<br />

idealerweise am Wochenende. Das überschneidet sich dann<br />

auch nicht mit der Morningshow von KISS FM.<br />

Big Moe, treffen wir Dich auch bald im Fernsehen an?<br />

Big Moe: Bei mir ist da nichts geplant. Ich bin eher Off Air<br />

auf den Bühnen unterwegs. Ich toure viel mit XLETIX (Anm.<br />

der Red.: Extremer Hindernislauf im Team, in verschiedenen<br />

deutschen Städten), da bin ich Anheizer und Motivator. Da<br />

geht es im nächsten Jahr wieder weiter.<br />

Früher hast Du ja viel mit Musik gemacht und nimmst auch<br />

heute noch für KISS FM den ein oder anderen Song für Eure<br />

sozialen Kanäle auf. Rückt die Musik bei Dir wieder in den<br />

Vordergrund?<br />

Big Moe: Leider nicht. Ich habe mit einem Kollegen ein<br />

paar Sachen aufgenommen. Auch mit Livemusikern, aber<br />

das dauert so lange und kostet natürlich auch viel Zeit. Wir<br />

wollen jetzt im Januar weitermachen. Für KISS FM mache ich<br />

viele Funtracks. Ich schaue, was thematisch gerade passt,<br />

und rappe dann darüber. Also Musik mache ich immer noch,<br />

aber ein Album oder so werde ich in nächster Zeit nicht<br />

herausbringen.<br />

Bei Euch im Studio sind immer viele Stars zu Besuch. Wer<br />

war bisher der schlimmste Interviewpartner?<br />

Tolga: Ein Interview mit Nick Jonas von den Jonas Brothers<br />

war ziemlich schräg. Da gab es eine Hörerfrage, die ich ihm<br />

gestellt habe: Warum hast Du so große Nippel? Das hat<br />

ihm nicht gefallen und er hat wirklich den Laptop vom Tisch<br />

getreten. Aber es gab so viele tolle Interviewpartner.<br />

Euer liebstes Videospiel momentan?<br />

Big Moe: FIFA16. Das ist das erste FIFA, das ich mir gekauft<br />

habe. Ich hätte auch nicht gedacht, dass mir das gefällt. Ich<br />

bin eher nicht so ein Fußballfan.<br />

Tolga: Bei mir ist es seit langer Zeit Grand Theft Auto 5.<br />

Big Moe:<br />

Klar passieren mal Fehler. Ich finde<br />

das aber gar nicht schlimm. Wir sind ja<br />

auch nur Menschen.<br />

<strong>physiotime</strong> 1 | <strong>2016</strong><br />

<strong>physiotime</strong>.berlin


34 // PEOPLE<br />

Zum Beispiel?<br />

Tolga: Miley Cyrus. Die war wirklich sehr nett. Wir haben uns<br />

danach auch noch privat unterhalten, sie wollte in Berlin<br />

feiern gehen und wusste nicht wohin. Ich habe ihr ein paar<br />

Tipps gegeben und sie war dann wirklich noch im Berghain.<br />

Big Moe: Total sympathisch war mir der Comedian Chris<br />

Tall. Ich hatte damals noch eine Comedysendung, da war er<br />

mal zu Besuch. Wir haben uns richtig gut verstanden und<br />

waren danach sogar noch Döner essen und haben Nummern<br />

ausgetauscht. Ich gönne ihm gerade auch seinen Erfolg.<br />

Hattet Ihr jemals ein Interview, nach dem Ihr Eure Meinung<br />

über einen Star geändert habt?<br />

Big Moe: Das war auf jeden Fall das Interview mit Bushido,<br />

das ja eigentlich 98 Stunden dauern sollte, aber dann doch<br />

nach 32 Stunden beendet war. Wir waren ihm gegenüber<br />

nicht negativ eingestellt, aber er hat ja ein bestimmtes Image<br />

und wir dachten, schauen wir erst mal, wie der so drauf ist.<br />

Und er hat uns wirklich überrascht.<br />

Du meinst das Interview, in dem Kay One nachts angerufen<br />

hat und Bushido vorwarf seinen Diss-Track „Tag des jüngsten<br />

Gerichts“ auf Youtube gesperrt zu haben?<br />

Tolga: Genau. Vor und während des Interviews war Bushido<br />

total entspannt und supernett. Ich war sogar ein paar Tage<br />

vorher bei ihm und seiner Frau zum Essen eingeladen, um<br />

Details zu besprechen. Da habe ich den Familienmenschen<br />

erlebt. Man hat ja ein bestimmtes Bild von Promis. Natürlich<br />

auch geprägt von Medien, ihrer Kunst und Musik. Da habe<br />

ich mal die private Seite von Bushido gesehen. Die war ganz<br />

anders als sein eigentliches Image.<br />

Wenn Ihr vom Sendebetrieb abschaltet und in den<br />

Urlaub fahrt: Eher Abenteuer oder Club?<br />

Big Moe: Bei mir auf jeden Fall Abenteuerurlaub.<br />

Das habe ich für mich entdeckt. Leider ein bisschen<br />

zu spät, erst nach dem Studium. Da habe ich jetzt<br />

nicht mehr so viel Urlaub. Angefangen habe ich mit<br />

Sri Lanka, dann kam Vietnam, Tansania und als<br />

Nächstes fliege ich nach Indonesien oder Panama.<br />

Ich möchte nur noch so Urlaub machen. Ich will das<br />

Land sehen, die Kultur und die Leute kennenlernen.<br />

Tolga: Ich finde das total cool, aber ich trau mich das<br />

einfach nicht. Da einfach nur mit einem Rucksack<br />

hinzureisen und dann zu schauen, wo schlafe<br />

ich denn heute. Bei mir sind es eher die Hotels in<br />

Cannes und Monaco. Das ist noch nicht mal gelogen,<br />

da war ich dieses Jahr wirklich. Ich brauche immer<br />

Strand und All inclusive, ich will mir keine Sorgen<br />

machen. Und ich möchte schon wissen, wo ich am<br />

Abend schlafe.<br />

Der abgefahrenste Urlaubsort bisher?<br />

Tolga: Bangkok. Das war ein krasser Kulturschock.<br />

Wie die essen, wie voll es dort auf den Straßen ist.<br />

Big Moe: Vietnam. Da war einfach alles so locker.<br />

Auch ein bisschen dreckig und unterwickelt. Aber<br />

alle waren freundlich, nicht weil sie Geld wollten,<br />

sondern weil sie wirklich so sind. Da isst man<br />

gemütlich auf der Straße, in so einem kleinen Sessel,<br />

was gerade bei meiner Größe sehr lustig aussah.<br />

Und natürlich gibt es überall paradiesische Strände.<br />

Seid Ihr eigentlich auch privat zusammen unterwegs<br />

oder habt Ihr nach der Arbeit genug voneinander?<br />

Big Moe: Nein, wir machen schon viel zusammen.<br />

Wir haben auch ähnliche Interessen. Fast jedes<br />

Wochenende sind wir auf der gleichen Party.<br />

Letztens waren wir zusammen bei Mario Barth in der<br />

Mercedes-Benz-Arena. Wir werden natürlich auch<br />

oft eingeladen und gehen dann gemeinsam zu den<br />

Veranstaltungen.<br />

Danke Jungs, für das coole Gespräch!<br />

Die Gefahr des<br />

übermäßigen<br />

Sitzens<br />

Der heutige Alltag unterscheidet sich enorm von dem unserer<br />

Vorfahren. In der Steinzeit waren die Menschen Jäger und<br />

Sammler, bauten ihre eigenen Werkzeuge und Unterkünfte,<br />

zündeten ihr eigenes Feuer und verbrachten so die meiste<br />

Zeit des Tages aktiv.<br />

Im Durchschnitt legten sie eine Bewegungsstrecke von<br />

30 bis 40 km am Tag zurück. Heutzutage kommen die<br />

meisten Menschen selbst innerhalb einer Woche nicht auf<br />

diesen Wert. Vor allem im letzten Jahrhundert hat sich der<br />

Alltag stark verändert und die Entwicklung hin zu einer<br />

Wissensgesellschaft, lässt uns immer mehr Zeit im Sitzen<br />

verbringen.<br />

Mit dem Auto oder der Bahn zur Arbeit, mit dem Aufzug in<br />

das richtige Stockwerk, den Großteil des Arbeitstages am<br />

Schreibtisch, zum Essen in die Kantine und abends erschöpft<br />

auf der Couch entspannen. So sieht heute der typische<br />

Arbeitsalltag bei einem Großteil der Menschen aus.<br />

Jeder vierte Deutsche verbringt Statistiken zufolge mehr<br />

als neun Stunden im Sitzen. Jeder Neunte sogar etwa elf<br />

Stunden. [1]<br />

Dieser Unterschied der Bewegungsgewohnheiten zeigt sich<br />

auch in unserem heutigen Körperbau. So hat sich laut Ph.D.<br />

Christopher B. Ruff (Professor an der John Hopkins University<br />

School of Medicine in Baltimore) die Knochenstärke in den<br />

letzten 4000 Jahren um 15 Prozent reduziert. Für die gleiche<br />

Veränderung wurden zuvor zwei Millionen Jahre benötigt. [2]<br />

Auch aktuelle Studien zeigen, dass Bewegungsmangel und<br />

übermäßiges Sitzen viele negative Folgen mit sich bringen.<br />

Besonders interessant und zugleich auch erschreckend ist,<br />

dass übermäßiges Sitzen - anders als immer angenommen<br />

- nicht durch eine nachfolgende Sporteinheit ausgeglichen<br />

werden kann. [3][4]<br />

Folgen von Bewegungsmangel und übermäßigem Sitzen<br />

Schon lange beschäftigt sich die Wissenschaft mit<br />

den positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität. Mit<br />

steigendem Wandel zu einer vermehrt sitzenden Gesellschaft<br />

rückt zudem der Faktor der Inaktivität immer mehr in den<br />

Fokus der Forschung und Studien belegen die vielseitigen<br />

negativen Auswirkungen übermäßigen Sitzens. So empfehlen<br />

Wissenschaftler mittlerweile, dass Mediziner nicht nur<br />

körperliche Aktivität und ein gesundes Körpergewicht fördern,<br />

sondern auch von ausgedehnten Sitzperioden abraten<br />

sollten.<br />

Studien belegen einen negativen Einfluss von<br />

Bewegungsmangel und übermäßigem Sitzen auf<br />

Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Krebs, Schlaganfall,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nacken- und Rückenschmerzen,<br />

sowie Arthrose.[3][4][5] Durch die fehlende Belastung der<br />

Knochen und Muskulatur kommt es zudem vermehrt zu<br />

Osteoporose und Muskelabbau. Neben den körperlichen<br />

Folgen erhöht sich darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit,<br />

an einer Depression zu erkranken.[6] Studien zeigen<br />

darüber hinaus, dass sich durch diese negativen Einflüsse<br />

die Sterberate erhöht und durch die zusätzlich im Sitzen<br />

verbrachte Zeit, Stunden des Lebens verschenkt werden.<br />

Doch es gibt auch positive Nachrichten. Schon simple<br />

Veränderungen können mehr Bewegung in Ihren Alltag<br />

bringen und Ihre Sitzzeit entscheidend verkürzen.<br />

Fazit: Bewegungsmangel und übermäßiges Sitzen werden<br />

nicht umsonst von Wissenschaftlern und Experten als<br />

große Gefahr bezeichnet. Die negativen Auswirkungen<br />

sind weitreichend und können selbst durch nachfolgende<br />

Sporteinheiten nicht ausgeglichen werden. Es gilt also:<br />

Werden Sie aktiv und integrieren Sie gesundheitsfördernde<br />

Gewohnheiten in Ihren Alltag!<br />

Lesen Sie auf Seite 38 schnell umsetzbare Tipps,<br />

um Ihre Gesundheit effektiv und nachhaltig zu steigern.<br />

Über die Autorin:<br />

Lara Adloff – Physiotherapeutin<br />

(B.Sc. der SRH-Hochschule Heidelberg)<br />

Rückenexpertin bei Ergotopia.de –<br />

Führender Online-Shop im Ergonomie Bereich<br />

Web: www.ergotopia.de<br />

Email: l.adloff@ergotopia.de<br />

Quellen:<br />

[1] Krankenkasse, Techniker (2013). “Beweg Dich, Deutschland.” TK-Studie zum Bewegungsverhalten der Menschen in Deutschland.<br />

[2] Ruff, Ch. B., Garofalo, E. & Holmes, M. A. (2013). Interpreting skeletal growth in the past from a functional and physiological perspective. American Journal of Physical Anthropology, 150 (1), 29-37<br />

[3] Katzmarzyk, P. T., Church, T. S., Craig, C. L. & Bouchard, C. (2009). Sitting time and mortality from all causes, cardiovascular disease, and cancer. Medicine and science in sports and exercise, 41 (5), 998–1005.<br />

[4] Van der Ploeg, H. P., Chey, T., Korda, R. J., Banks, E. & Bauman, A. (2012). Sitting time and all-cause mortality risk in 222 497 Australian adults. Archives of Internal Medicine, 172 (6), 494–500.<br />

[5] Wilmot, E. G., Edwardson, C. L., Achana, F. A., Davies, M. J., Gorely, T., Gray, L. J. et al. (2012). Sedentary time in adults and the association with diabetes, cardiovascular disease and death: systematic review and meta-analysis. Diabetologia, 55 (11),<br />

2895–2905.<br />

[6] Van Uffelen, J. G. Z., van Gellecum, Y. R., Burton, N.W., Peeters, G., Heesch, K. C. & Brown, W. J. (2013). Sitting-time, physical activity, and depressive symptoms in mid-aged women. American Journal of Preventive Medicine. 45 (3), 276-81.<br />

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36 // CONCEPT CONCEPT // 37<br />

TRIBUT AN MORGEN: Porsche Mission E.<br />

600<br />

PS<br />

500<br />

Kilometer Reichweite<br />

Der Videoclip zum Mission E:<br />

15<br />

Minuten Ladezeit<br />

Mit dem Mission E stellt Porsche den ersten rein elektrisch<br />

angetriebenen viersitzigen Sportwagen der Markengeschichte<br />

vor. Die Konzept-Studie vereint das unverwechselbar<br />

emotionale Design eines Porsche, überragende<br />

Fahrleistungen und die zukunftsweisende Alltagstauglichkeit<br />

des ersten 800-Volt-Antriebs. Die Eckdaten des faszinierenden<br />

Sportwagens: Vier Türen und vier Einzelsitze, über 600 PS<br />

(440 kW) Systemleistung und über 500 Kilometer Reichweite.<br />

Allradantrieb und Allradlenkung, Beschleunigung in unter<br />

3,5 Sekunden von null auf 100 km/h und eine Ladezeit von<br />

rund 15 Minuten für 80 Prozent der elektrischen Energie.<br />

Die Instrumente werden mittels Blick- und Gestensteuerung<br />

bedient, teilweise sogar über Hologramme – intuitiv und mit<br />

maximaler Fahrerorientierung durch automatische Einstellung<br />

auf die Fahrerposition.<br />

Fotos: Porsche PR<br />

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38 // WISSEN KOMPAKT<br />

?<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass<br />

?<br />

Mediziner-<br />

Witze<br />

Sie mit folgenden schnell umsetzbaren Tipps Ihre Gesundheit und<br />

Produktivität sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit leicht steigern<br />

können:<br />

1. Bewusst Laufwege schaffen, indem z.B. der Kopierer oder das Telefon<br />

etwas weiter weg platziert wird!<br />

2. Die Treppe statt den Aufzug benutzen!<br />

3. Grundsätzlich im Stehen bzw. Gehen telefonieren!<br />

4. Mindestens einmal pro Stunde eine kleine Pause einlegen,<br />

um Körper und Geist zu erfrischen und sich etwas zu bewegen<br />

bzw. die Gelenke zu mobilisieren!<br />

5. Von Arbeitsmedizinern empfohlene Ergonomie-Formel einhalten:<br />

50% Sitzen | 25% Stehen | 25% Bewegen!<br />

6. Kurze Meetings immer im Stehen abhalten!<br />

7. Bewegungsgewohnheiten etablieren: Kleine Zwischendurch-<br />

Gymnastik, Verdauungsspaziergang, eine Haltestelle eher<br />

aussteigen etc.!<br />

8. Fernsehzeit auf ein Minimum reduzieren!<br />

9. Prinzipiell öfter im Stehen arbeiten – zum Beispiel mithilfe eines<br />

Stehpultes oder eines Stehschreibtisches!<br />

10. SOFORT mit der Umsetzung dieser Tipps beginnen und sich auf das<br />

positive Körpergefühl freuen!<br />

Ich habe fürchterliche<br />

Zahnschmerzen - stöhnt der<br />

Beamte beim Zahnarzt. Gut - nickt<br />

der Arzt - dann füllen Sie mal<br />

diesen Antrag hier in dreifacher<br />

Ausfertigung aus und kommen in<br />

vier Wochen wieder.<br />

Arzt zum Patient: "Was macht eigentlich<br />

Ihr altes Leiden?" - "Keine Ahnung, Herr<br />

Doktor, wir sind seit einem halben Jahr<br />

geschieden."<br />

Arzt zeigt dem Patient<br />

ein Glasröhrchen zum<br />

Wasserlassen. "Können Sie hier<br />

reinpinkeln?" - "Ja, aber nicht<br />

aus dieser Entfernung."<br />

Patient: “Stimmt es, Herr Doktor, daß Sie die Zähne<br />

schmerzlos ziehen können?” Zahnarzt: - “Nicht<br />

immer! Einmal habe ich mir den Arm verrenkt!”<br />

“Wie alt sind sie eigentlich?”, fragt<br />

der Schönheitschirurg seine neue<br />

Patientin. - Ich gehe auf die vierzig<br />

zu. - “Aus welcher Richtung?”<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>physiotime</strong> ist das Magazin von<br />

Hausanschrift<br />

physiolutions MEDIA<br />

Marienburger Str. 30<br />

10405 Berlin<br />

Tel +49 30 23 909 404<br />

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Autor<br />

Jürgen Gehlig<br />

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