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Einstieg<br />

Leserbriefe<br />

<strong>zum</strong> Artikel „Mit dem Latein am Ende“ (mm80)<br />

Wie viel Latein braucht der Lehrer? Natürlich ist die lateinische Sprache ein<br />

wichtiges Bildungsgut. Das stellt niemand in Frage. Was ich aber in Frage<br />

stelle, ist die Argumentation, mit der die Zusatzbelastung für Lehramtsstudenten<br />

begründet wird. Herr Hansen sagt, dass die Theologiestudenten<br />

das Latinum benötigen, um sich mit den Texten im Original auseinanderzusetzen.<br />

Trotzdem sieht die Lehramtsstudienordnung für Theologiestudenten<br />

den Erwerb des Latinums nicht vor. Anscheinend ist es also<br />

möglich, sich mit den Übersetzungen einen adäquaten Wissensstand anzueignen.<br />

Gleichzeitig müssen die Lehramtsstudenten der Geschichte<br />

(egal ob Haupt-, Neben- oder Beifach) den Sprachnachweis erbringen. Nun<br />

stelle ich mir die Frage, inwiefern sich die Quellenarbeit der Geschichtsstudenten<br />

hier von der der Theologiestudenten unterscheidet? Für die Lehramtstätigkeit<br />

ist das Latinum in beiden Fällen nicht von Nöten! Es ist realitätsfern,<br />

zu behaupten, dass man an Gymnasien Schülern geschichtliche<br />

Fragestellungen mittels lateinischer Originalquellen vermitteln kann, von<br />

Haupt- und Realschulen erst gar nicht zu sprechen.<br />

Genauso, wie Bachelor-Studenten nicht <strong>zum</strong> Erwerb des Latinums verp�<br />

ichtet sind, sollten auch Lehrämter davon befreit sein!<br />

Franziska Linke<br />

zur Arndt-Debatte<br />

Das im Dezember 2009 in der Aula ausgetragene „Arndt-Hearing“ hat zu<br />

einer Versachlichung der Debatte beigetragen. Es bleibt zu ho� en, dass<br />

der Senat und alle weiteren Beteiligten der Diskussion dem Ansatz Dr. Echternkamps<br />

folgen und sich bei der Debatte immer vor Augen halten, dass<br />

es bei einem Namenspatronat vor allem um gegenwarts- und zukunftsbezogene<br />

Werte geht. Erst wenn man sich das klar gemacht hat, lässt sich<br />

eine sinnvolle Entscheidung über eine Beibehaltung des Namens „Ernst-<br />

Moritz-Arndt“ beziehungsweise über dessen Ablegung tre� en. Der Positionierung<br />

Echternkamps, der sich aufgrund der xenophoben und in letzter<br />

Konsequenz antiaufklärerischen Aussagen Arndts für eine Ablegung des<br />

Namens entschieden hat, muss man dann zwar nicht zwangsläu� g zustimmen.<br />

Wir meinen jedoch, dass, in Anbetracht des auf Welto� enheit angelegten<br />

Leitbilds der Greifswalder Universität, das Werk Arndts zuviel Missverständliches<br />

und Problematisches enthält und vor diesem Hintergrund<br />

die Ablegung des Namens die Konsequenz derartiger Überlegungen sein<br />

muss.<br />

Niels Hegewisch und Dirk Mellies<br />

Anzeige<br />

Die vollkommene Gestaltung<br />

einer Seite - man<br />

sieht sie häufig in Büchern<br />

der Renaissance,<br />

bevor das Spardiktat den<br />

schmalen Rand befahl -<br />

ist am Goldenen Schnitt<br />

ausgerichtet. Man braucht<br />

eigentlich keine Illustration<br />

- die Seite allein sieht<br />

6 Moritz 82 // JANUAr 2010<br />

schon aus wie ein Bild!<br />

Wenn man dann noch die<br />

richtige Schriftgröße wählt,<br />

kann man prima in<br />

Schwarz-Weiß und ohne<br />

Bilder gegen die Welt der<br />

irren Farbeindrücke und<br />

animierten Zeichnungen<br />

des www angehen. Gedrucktes<br />

ist unersetzlich!<br />

Die beiden Studierendeninitiativen „Pro-Arndt“ und „Uni-ohne-Arndt“ trafen<br />

sich am 26. November 2009 im Audimax zu einer Debatte über Ernst<br />

Moritz Arndt unter der Leitung des Debattierklubs. Die Debatte unterlag<br />

den strengen Regeln des Debattierklubs und dessen Gebot des gegenseitigen<br />

persönlichen Respekts der Diskussionspartner.<br />

Die Pro-Arndt-Initiative schöpfte die an sich eingeschränkten Möglichkeiten,<br />

positive Argumente für den Namenspatron ins Feld zu führen, recht<br />

gut aus: Volksmärchen, ein paar Heimatgedichte, eine Schrift gegen die<br />

Leibeigenschaft und eine Stellungnahme, die als Eintreten für den Umweltschutz<br />

klassi� ziert wurde.<br />

Die Initiative Uni-ohne-Arndt stellte Antisemitismus, Nationalchauvinismus,<br />

sowie die rassistisch motivierte Verachtung Arndts für zahlreiche andere<br />

Völker in den Mittelpunkt ihrer Argumentation. Diese Seiten des Namenspatrons<br />

wurden von der Pro-Arndt-Initiative nicht bestritten und als<br />

„bedauerlich“ bezeichnet. Ob das eine angemessene Würdigung ist, <strong>zum</strong>al<br />

ja schon bei den Judenverfolgungen zu Arndts Lebzeiten Tote zu beklagen<br />

waren, mag dahingestellt bleiben.<br />

Leider entbehrten zahlreiche der nachfolgenden freien Beiträge aus dem<br />

Publikum sowohl der Sachlichkeit als auch des gegenseitigem Respekts.<br />

Die nachfolgenden Redner behielten – bis auf wenige Ausnahmen – das<br />

Muster bei: Vermeidung inhaltlicher Stellungnahmen zu Arndt, stattdessen<br />

persönliche Angri� e auf die Arndt-Kritiker und deren Stilisierung <strong>zum</strong><br />

Feindbild. Gerade vor diesem Hintergrund hebt sich der Verlauf der Debatte<br />

auf dem Podium noch einmal ganz besonders positiv ab. Der Debattierklub<br />

erwies sich hier wieder einmal als eine Einrichtung, die in verdienstvoller<br />

Weise demokratische Kompetenzen, gegenseitige Toleranz<br />

und Respekt fördert. Darauf ist es zurückzuführen, wenn die Zuhörer in der<br />

ersten Hälfte der Veranstaltung in den Genuss einer inhaltlich ertrag- und<br />

lehrreichen Diskussion kamen. Diese positive und in jedem Fall konstruktive<br />

Diskussion wird natürlich durch die nachfolgenden Beiträge in keiner<br />

Weise beeinträchtigt. Dafür sei dem Debattierklub wie auch den Diskutanten<br />

der beiden Studierenden-Initiativen auf dem Podium herzlich gedankt!<br />

Prof. Werner Buchholz<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Form abzudrucken.<br />

Antiquariat & Buchhandlung<br />

Dr. Ulrich<br />

Rose. Steinbeckerstraße<br />

20, 17489 Greifswald.<br />

Telefon: 03834 799297;<br />

Fax: 03834 799298. E-<br />

Mail: info @ pomeranica.de,<br />

Internet: www.<br />

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