06.02.2016 Aufrufe

Rechtsform

potenziale-und-hemmnisse-von-unternehmerischen-aktivitaeten-in-der-rechtsform-der-genossenschaft-endbericht,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

potenziale-und-hemmnisse-von-unternehmerischen-aktivitaeten-in-der-rechtsform-der-genossenschaft-endbericht,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Endbericht<br />

Potenziale und Hemmnisse von unternehmerischen<br />

Aktivitäten in der <strong>Rechtsform</strong> der Genossenschaft<br />

die Höhe der Kosten recht präzise ein, die im Fall einer Genossenschaftsgründung beim Prüfungsverband<br />

auf sie zugekommen wären (dies gilt besonders für Dorfläden; nichtgenossenschaftliche Wohnprojekte<br />

überschätzen die Kosten leicht). Insbesondere die kritischere Einstellung der nichtgenossenschaftlichen<br />

Dorfläden zu genossenschaftlichen <strong>Rechtsform</strong>spezifika scheint demnach nicht auf Fehlinformationen o-<br />

der Vorurteilen über die tatsächliche Kostenhöhe zu beruhen.<br />

Notwendigkeit der Gründungsbegutachtung<br />

Knapp ein Drittel der sonstigen Genossenschaften findet, dass Genossenschaften auch ohne Beratung<br />

und Begutachtung der genossenschaftlichen Prüfungsverbände gegründet werden können sollten. Besonders<br />

niedrig fällt die Zustimmung unter den Energiegenossenschaften aus; hier finden lediglich<br />

20 Prozent, dass eine Genossenschaft auch ohne Beratung und Begutachtung durch die genossenschaftlichen<br />

Prüfungsverbände gegründet werden können sollte. Bei den nach 2006 gegründeten Nichtenergiegenossenschaften<br />

liegt der Anteil bei über 37 Prozent, bei den Dorfläden sogar bei 41 Prozent. Bei den<br />

genossenschaftlichen Wohnprojekten stimmen knapp 31 Prozent zu.<br />

Die Gründungsberatung und -begutachtung wird demnach offenkundig von einer deutlichen Mehrheit der<br />

Genossenschaften als notwendig angesehen und geschätzt. So gibt auch die Hälfte der Gründer an, dass<br />

sie die Begutachtung auch dann eingeholt hätten, wenn sie freiwillig gewesen wäre; ein weiteres Viertel<br />

hätte sie mit Einschränkungen (kostengünstiger oder weniger zeitaufwändig) und insgesamt ein Viertel<br />

eher nicht eingeholt.<br />

Unter den nichtgenossenschaftlichen Gründern, insbesondere unter den Dorfläden, ergibt sich allerdings<br />

ein anderes Bild: Mehr als ein Drittel der Wohnprojekte und über 70 Prozent der nichtgenossenschaftlichen<br />

Dorfläden geben an, dass ein Wegfall der obligatorischen Begutachtung und der damit meist einhergehenden<br />

Beratung die <strong>Rechtsform</strong> eG attraktiver machen würde.<br />

Einfluss der Gründungsanforderungen auf die <strong>Rechtsform</strong>wahl<br />

Die Befragten äußerten sich auch zu grundsätzlichen Kriterien bei ihrer <strong>Rechtsform</strong>wahl sowie zu ausschlaggebenden<br />

Merkmalen bei der Wahl der <strong>Rechtsform</strong>. Dabei zeigt sich insbesondere, dass lediglich<br />

ein Drittel der genossenschaftlichen Gründer einmalige rechtsformspezifische Gründungskosten sowie<br />

den zeitlichen und administrativen Aufwand der Gründung als wichtig für die <strong>Rechtsform</strong>wahlentscheidung<br />

angesehen hat. Demgegenüber halten knapp die Hälfte der Wohnprojekte sowie knapp zwei Drittel der<br />

Dorfläden, die sich gegen die eG entschieden haben, laufende und einmalige rechtsformspezifische Kosten<br />

und Organisationsaufwand für wichtig. Dies deutet darauf hin, dass diejenigen, die Kosten und Aufwand<br />

für wesentliche Kriterien halten, sich eher gegen die eG entscheiden als diejenigen, für die Kosten<br />

© Kienbaum Management Consultants GmbH, Seminar für Genossenschaftswesen der Universität zu Köln, 2015 291

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!