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Leseprobe_EssenceOfSport

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Kohärenz – Gerhirn<br />

Kohärenz bewirkt einen Optimalzustand in<br />

unserem Gehirn, in welchem wir uns einfach<br />

nur glücklich, zufrieden, leistungsfähig und<br />

ausgeglichen fühlen. Wir sind innerlich kraftvoll,<br />

klar, äusserlich gelassen und ruhig. Den<br />

Zustand von Kohärenz erkennen wir an verschiedenen<br />

äusseren Merkmalen im Alltag.<br />

Wir sind konzentriert und merkfähig. Wir können<br />

gut planen und vernetzen (auch auf die<br />

Motorik und Bewegung bezogen). Man ist kreativ<br />

und phantasievoll (auch auf die Motorik<br />

und Bewegung bezogen). Wir sind lern- und<br />

merkfähig. Emotionale Zustände und Impulse<br />

wie Wut, Ärger, Frustration, Traurigkeit, aber<br />

auch Freude, Enthusiasmus und Begeisterung<br />

werden wahrgenommen. Man ist mit sich und<br />

seiner Gefühlswelt in Verbindung. Im Zustand<br />

der Kohärenz ist man handlungsfähig und<br />

weiss dementsprechend auch, wie man mit<br />

diesen Gefühlszuständen umgeht, so dass sie<br />

zur eigenen Unterstützung und Entwicklung<br />

beitragen und wir nicht von unseren Emotionen<br />

negativ beeinflusst werden.<br />

– Der Zustand von Kohärenz ist die Grundvoraussetzung,<br />

dass Entwicklung im<br />

Gehirn stattfinden kann. Idealerweise geht<br />

diese Entwicklung immer weiter!<br />

– Entwicklung meint nicht nur motorische<br />

Entwicklung, sondern auch Persönlichkeitsentwicklung.<br />

– Unser Gehirn ist lebenslang entwicklungsfähig!<br />

– Unser Gehirn entwickelt sich, wenn für uns<br />

etwas von Bedeutung ist und wir uns für<br />

etwas richtig von innen heraus begeistern<br />

können!<br />

Kohärenz ist von drei emotionalen Grundeigenschaften<br />

abhängig, welche den Schlüssel<br />

zum Glücklichsein bilden:<br />

– Verbundenheit<br />

– Freiheit<br />

– Wachstum<br />

Es ist sehr wichtig, diese drei emotionalen<br />

Grundbedürfnisse richtig zu verstehen. Deshalb<br />

werden sie im Einzelnen besprochen.<br />

Das emotionale Fundament aus Verbundenheit,<br />

Freiheit und Wachstum wird bereits embryonal<br />

im Mutterleib geprägt. Ein Baby weiss<br />

bereits was sich gut anfühlt und was nicht.<br />

Verbundenheit<br />

Verbundenheit meint ein sehr tiefes, inniges<br />

Gefühl des Zusammengehörens mit anderen<br />

Menschen oder auch Tieren. Dieses Gefühl<br />

baut sich bereits im Mutterleib in unserem Gehirn<br />

auf. Durch das Stillen und den Augenkontakt<br />

zur Mutter während der Stillzeit wird es<br />

weiter ausgebaut und vertieft. Dieses Gefühl<br />

von Verbundenheit ist bei jedem Säugetier in<br />

den tiefsten Hirnwindungen gespeichert. Das<br />

Geniale daran ist, dass wir uns das ganze Leben<br />

lang daran erinnern können, sogar wenn<br />

wir bei schwierigen äusseren Umständen<br />

meinen, dass alles gegen uns im Leben läuft.<br />

Jeder von uns weiss, wie sich etwas wirklich<br />

gut anfühlt! Dieses Gefühl von Verbundenheit<br />

kann verschüttet sein durch negative<br />

Erlebnisse und Ereignisse, aber wir können<br />

uns ein Leben lang an dieses wunderbare<br />

Gefühl erinnern. Gerade für Menschen, welche<br />

mit schweren Schicksalsschlägen im Leben<br />

konfrontiert werden, ist diese Erkenntnis<br />

aus der Hirnforschung sehr wichtig. Man kann<br />

im Leben vieles oder sogar alles verlieren, ausser<br />

dieses tiefe, innige Gefühl, wie sich etwas<br />

wirklich richtig, schön und gut anfühlt. Es geht<br />

um Liebe und darum, bedingungslos geliebt<br />

zu werden.<br />

Um an dieses Gefühl heranzukommen, brauchen<br />

wir ein ruhiges und entspanntes Gehirn.<br />

Ruhe meint wirkliche Ruhe, wie wir sie in einer<br />

Meditation oder bei Entspannungsübungen<br />

finden. Zeitung lesen, Fernsehen, Musik hören<br />

und Games können nicht als Ruhe angesehen<br />

werden. Wenn wir in der Ruhe Unruhe und<br />

Nervosität vorfinden, ist es an der Zeit, an diesem<br />

Gefühl therapeutisch zu arbeiten.<br />

Die Hirnforschung hat bezüglich dem Gefühl<br />

der Verbundenheit sehr interessante Untersuchungen<br />

gemacht. Man hat z.B. bei Affenfamilien<br />

diese Verbundenheit aktiv gestört,<br />

indem man einzelne Affen aus der Gruppe<br />

ausgeschlossen und geschaut hat, was mit ihnen<br />

geschieht. Einerseits sieht man, dass die<br />

Affen durch diesen Ausschluss sehr grossen<br />

Stress (Hormonell – Nebenniere) erfahren,<br />

andererseits zeigt sich im Gehirn vor allem<br />

das Hirnareal gestresst, welches auch für die<br />

Wahrnehmung von körperlichen Schmerzen<br />

verantwortlich ist.<br />

Ob wir körperliche Schmerzen wahrnehmen<br />

oder aus dem Gefühl der Verbundenheit herausgerissen<br />

werden, zeigt sich im Gehirn im<br />

gleichen Areal!<br />

Dieser Aspekt ist sehr wichtig und interessant,<br />

wenn es um die neuropsychologischen Zusammenhänge<br />

von Schmerzen, Verletzungen<br />

und Rehabilitation geht.

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