07.12.2012 Aufrufe

Seniorenrabatte - Edwin E. Braatz

Seniorenrabatte - Edwin E. Braatz

Seniorenrabatte - Edwin E. Braatz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

���������������������������������� ������������������<br />

Ein Senior ist ein Senior,<br />

ein Senior, ein Senior!<br />

<strong>Edwin</strong> E. <strong>Braatz</strong>,<br />

Seniorenmarketer<br />

Wie kann die Sprachlosigkeit<br />

in der Marketingkommunikation<br />

zwischen den Generationen<br />

beendet werden?<br />

Wie können Senioren über die<br />

Werbung optimal angesprochen<br />

werden? Wer sind die Senioren<br />

wirklich? Wie werden die Senioren<br />

zu Ihren besten Kunden? Welche<br />

Anforderungen werden an die<br />

Unternehmen gestellt, die in diesem<br />

Zukunftsmarkt erfolgreich<br />

agieren wollen?<br />

Das Altern beginnt bereits bei<br />

der Geburt! Alle Menschen wollen<br />

lange leben, aber keiner will<br />

alt werden! Zum Älterwerden gibt<br />

es aber keine Alternative. Die einzige<br />

Möglichkeit, lange zu leben,<br />

ist, alt zu werden. Das ist Fakt!<br />

Da hilft es auch wenig, wenn<br />

man die Bezeichnung „Senioren“<br />

gegen „Best-Ager“, „50plus“,<br />

„Silversurfer“, „reife Menschen“<br />

oder andere künstlich geschaffene<br />

Wortakrobatik austauscht.<br />

Verweigerte<br />

Altersidentität<br />

Tatsache ist, dass in Europa das<br />

Thema „Alter“ noch ungewohnt<br />

ist, wenn nicht sogar provokant;<br />

man versucht es zu verdrängen.<br />

Beispiel: Pflegeheime. In anderen<br />

Erdteilen und Kulturen<br />

findet eine solche Verdrängung<br />

nicht statt. Dort erfüllen die älteren<br />

Menschen, die Senioren, die<br />

Rolle der Weisheit: Familien zusammenhalten,<br />

Tradition bewahren<br />

und sie überliefern. Das Alter<br />

stellt eine erstrebenswerte Etappe<br />

im Leben dar, so in Asien, in Afri-<br />

ka und im Vorderen Orient.<br />

Die verweigerte Altersidentität<br />

in Europa<br />

führt zu Generationsbarrieren<br />

in der<br />

Kommunikation<br />

mit dem Ergebnis,<br />

dass heutige<br />

Werbung die<br />

Senioren nur<br />

schwer erreicht<br />

und demzufolge gewaltige<br />

Umsatz- und<br />

Wachstumschancen<br />

verschenkt werden!<br />

Warum<br />

Senioren keine<br />

Senioren sind<br />

Mit dem Wort<br />

„Senioren“ sind im<br />

deutschen Sprachgebrauch<br />

seit 100<br />

Jahren negative Eigenschaftenverbunden<br />

wie Abbau, Verfall,<br />

Gebrechlichkeit,<br />

Hilfsbedürftigkeit,<br />

Uninteressiertheit,<br />

Passivität, Nutzlosigkeit, Zurückgezogenheit,<br />

Einsamkeit. Vor 100<br />

Jahren lag die durchschnittliche<br />

Lebenserwartung in Deutschland<br />

deswegen auch nur bei 46,6 Jahren<br />

bei den Männern und bei 48,3<br />

Jahren bei den Frauen!<br />

Heutige Senioren sind aber<br />

keine Pensionäre mehr nahe des<br />

Jenseits. Sie sind aktiv, lebensbejahend,<br />

fit, modern, finanziell<br />

gut ausgestattet, konsumfreudig,<br />

anspruchsvoll, genussorientiert,<br />

qualitätsbewusst, weltoffen, flexibel<br />

und unabhängig. Seit 1900 ist<br />

die durchschnittliche Lebenser-<br />

w a r -<br />

tung in<br />

Deutschland<br />

um<br />

über 30<br />

Prozent<br />

g e s t i e -<br />

gen - und<br />

sie steigt<br />

weiter!<br />

Alt sind immer nur die<br />

anderen<br />

1998, ich war Anfang 50,<br />

schrieb ich in meinem ersten Artikel<br />

zum Thema Seniorenmarketing:<br />

„Sage nie Senior zu einem<br />

Senior!“ Ich strafte jeden mit Verachtung,<br />

der es wagte, mir auch<br />

nur den leisesten Anschein eines<br />

Seniors zu geben - fühlte ich mich<br />

doch mindestens 10 - 15 Jahre<br />

jünger.<br />

Meine Mutter, von mir ange-<br />

Im Zweifel zu Ungunsten des Angeklagten<br />

Ein trister Januartag,<br />

19:00 Uhr, Dunkelheit.<br />

Der Angeklagte W. durchfährt<br />

eine Ortschaft bei Berlin, menschenleere<br />

Straße, ein Fußgängerüberweg,<br />

schlecht ausgeleuchtet,<br />

kein Fußgänger zu sehen. Zwei<br />

Fahrzeuge nähern sich im Gegenverkehr.<br />

Plötzlich, wie aus<br />

dem Nichts, ein Schatten vor dem<br />

Auto des Angeklagten, ein wuchtiger<br />

Schlag, ein Mensch wirbelt<br />

durch die Luft und bleibt am Straßenrand<br />

liegen, tot.<br />

Wie sich später rekonstruieren<br />

ließ, überquerte der Radfahrer Z<br />

ohne Beleuchtung und mit unbekannter<br />

Geschwindigkeit von<br />

links nach rechts den Fußgängerüberweg<br />

und kollidierte frontal<br />

mit dem Pkw des Angeklagten.<br />

Keiner der insgesamt vier Zeugen<br />

hatte den Radfahrer vorher wahrgenommen.<br />

Wer hat Schuld?<br />

Der Radfahrer hätte nicht ohne<br />

Licht im Dunklen fahren und vor<br />

allem nicht fahrend den Fußgängerweg<br />

überqueren dürfen.<br />

War der Angeklagte zu schnell<br />

und hat deshalb Schuld?<br />

Die Polizei nimmt schlampig<br />

eventuelle Spuren auf, es ist von<br />

Bremsblockierspuren die Rede,<br />

auf Fotos ist nichts zu sehen,<br />

Maße sind falsch. Das Fahrzeug<br />

des Angeklagten hat ABS, gibt es<br />

da überhaupt Bremsspuren?<br />

Nach drei (!) Tagen kommt ein<br />

Sachverständiger und besieht sich<br />

die Unfallstelle. Er findet schwache<br />

Reste einer Bremsspur von<br />

30 m und errechnet daraus eine<br />

Geschwindigkeit von 80 km/h,<br />

also 30 mehr als erlaubt.<br />

Nach seiner Berechnung wäre<br />

bei 50 km/h der Unfall für den<br />

Angeklagten vermeidbar gewesen,<br />

also sei der Angeklagte<br />

schuld. Die Zeugen jedoch beteuern,<br />

dass der Angeklagte nicht zu<br />

schnell war.<br />

Irrt der Gutachter?<br />

Oder die Zeugen? Entstehen<br />

bei einer ABS-Bremsung Blockierspuren?<br />

Kann man nach drei<br />

Tagen immer noch solche Spuren<br />

sichern und vor allem eindeutig<br />

dem Angeklagten zuordnen? Der<br />

Sachverständige macht sich darüber<br />

keine Gedanken, er ist aus<br />

allgemeiner Erfahrung sicher. NaturwissenschaftlicheBeweisfüh-<br />

sprochen, an einer Bustour für<br />

Senioren teilzunehmen, entrüstet:<br />

„Mit den alten Leute fahre ich<br />

doch nicht mit!“. Meine Mutter<br />

war damals 85! Das erinnert an<br />

den Autofahrer, dessen Benzinanzeige<br />

blinkt, er sie aber mit einem<br />

Klebeband überklebt, damit sie<br />

nicht mehr blinkt.<br />

Senioren sind etwas<br />

Besonderes<br />

He, „Memento Mori“, wer in<br />

seinem Leben nicht bedenkt, dass<br />

auch er eines Tages sterben muss,<br />

ist ein Narr! Das Leben besteht<br />

nun mal aus Werden und Vergehen<br />

- und nur wer das bedenkt,<br />

wird seine pausenlos tickende Lebensuhr<br />

nicht zukleben, sondern<br />

sich dem Leben, der Realität stellen.<br />

Im englischen Sprachgebrauch<br />

wird der Begriff „Senior“ völlig<br />

anders definiert; er bedeutet<br />

dort: Weisheit, Erfahrung, Wissen,<br />

Anerkennung, Respekt. Bei<br />

einem „Senior Consultant“ käme<br />

niemand auf die Idee, diese Person<br />

mit einem alten, kranken und<br />

hinfälligen Menschen gleichzusetzen.<br />

Und so wie das Marketing<br />

in den USA gegenüber dem „Old<br />

Europe“ immer schon eine Vorreiter-Rolle<br />

spielte, wird auch der<br />

Begriff „Senior“ in absehbarer<br />

Zeit in Deutschland die Bedeutung<br />

erhalten, die ihm gebührt:<br />

Weisheit, Erfahrung, Wissen, Anerkennung<br />

und Respekt. Was ist<br />

daran negativ?<br />

US-Marketer haben erkannt,<br />

alle anderen Bezeichnungen wären<br />

unklar, verschwommen, unbestimmt,<br />

latent; einfach lauwarm -<br />

und wer mag schon lauwarm?<br />

rungen bleibt er schuldig. Nach<br />

vier Stunden Befragung in der<br />

Hauptverhandlung zuckt er nur<br />

noch mit den Schultern.<br />

Ein zweiter, von der Verteidigung<br />

beauftragter Gutachter, unterstützt<br />

mit einer schriftlichen<br />

Stellungnahme die Zweifel. Nun<br />

müsste das Gericht zur Klärung<br />

der Widersprüche diesen zweiten<br />

Gutachter oder einen anderen unabhängigen<br />

Gutachter in der Verhandlung<br />

befragen.<br />

Die Entscheidung des Gerichts<br />

Ein 15 seitiger Beweisantrag<br />

der Verteidigung wird mit einem<br />

Satz abgefertigt: „Der Antrag ist<br />

unbegründet“. Der im Gerichtsbezirk<br />

ansässige Gutachter ist<br />

bekannt für seine „guten“ Gutachten,<br />

so der Staatsanwalt. Bravo,<br />

Herr Staatsanwalt! Das ist ein<br />

Ausdruck für unvoreingenomme-<br />

<strong>Edwin</strong> E.<br />

<strong>Braatz</strong>,<br />

Senioren-<br />

marketer<br />

www.seniorenmarketer.de<br />

Ob 50, 55, 60, 65, 70, 75 oder<br />

älter - genauso wenig, wie es nur<br />

„ein bisschen Schwangerschaft“<br />

gibt, genau so wenig gibt es nur<br />

„ein bisschen Senior“!<br />

Geld schlägt Eitelkeit<br />

Rabatt-Portale für Senioren,<br />

zum Beispiel „SeniorDiscounts“<br />

aus den USA (http://seniordiscountscard.com)<br />

oder der Senioren-Pass<br />

vom Verlag für die Deutsche<br />

Wirtschaft AG (http://www.<br />

seniorenpass.de) weisen sehr<br />

hohe Klickraten auf - auch von<br />

50-Jährigen, und das obwohl „Senior“<br />

bzw. „Senioren“ Bestandteil<br />

der URL sind.<br />

Mal ehrlich: Wenn Sie 50 Jahre<br />

alt sind und können jetzt zum<br />

Beispiel mit der „BahnCard 50<br />

für Senioren“ satte 50 Prozent<br />

vom Normalpreis sparen, sind Sie<br />

dann nicht auch gerne Senior?<br />

Nach aktuellem „Googlefight“<br />

suchen Internet-Besucher<br />

nach Begriffen in folgender Reihenfolge:<br />

Senior = 333.000.000<br />

mal, Senioren = 23.000.000 mal,<br />

50plus=1.790.000 mal, Best-Ager<br />

= 244.000 mal.<br />

Damit ist der Beweis erbracht,<br />

dass die Gesellschaft die Begriffe<br />

Senior und Senioren längst akzeptiert<br />

hat, während sich die meist<br />

jungen Werber immer an neuen<br />

Wortschöpfungen erfolglos versuchen.<br />

Senioren dürfen heute schon<br />

sein, was sie immer schon waren<br />

und immer sein werden: keine<br />

Junioren, sondern Senioren!<br />

ne und umfassende Aufklärung<br />

des Sachverhalts. Das zweifelhaft<br />

erstellte Gutachten bildet als einziges<br />

(!) Beweismittel die Grundlage<br />

für die spätere Verurteilung<br />

des Angeklagten. Die entlastenden<br />

Zeugenaussagen wurden als<br />

unerheblich abqualifiziert.<br />

Ein Jahr und drei Monate auf<br />

Bewährung wegen fahrlässiger<br />

Tötung, zwei Jahre Fahrerlaubnisentzug.<br />

Im Zweifel zu Ungunsten<br />

des Angeklagten! Darf man<br />

einem Menschen so leichtfertig<br />

die Schuld am Tod eines anderen<br />

überbürden? Ist den Hinterbliebenen<br />

mit einer solch zweifelhaften<br />

Entscheidung Genugtuung verschafft?<br />

Nein!<br />

Berufung ist eingelegt.<br />

Rechtsanwälte<br />

Jörg Fickert & Jürgen Wedel<br />

Jessnerstaße 31, 10247 Berlin<br />

Tel.: 030 - 291 60 56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!