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Lindenhof Hotelzeitung \"Ausgabe I Frühling 2015\"

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SEITE 11<br />

DIE LINDENHOF HOTELZEITUNG<br />

SPORT<br />

HELMUT STIEGER<br />

KLEINE TIPPS<br />

FÜR DIE GROSSE<br />

WANDERUNG<br />

Es sind nur ein paar Kleinigkeiten,<br />

die eine Wanderung perfekt machen.<br />

Fragen Sie im <strong>Lindenhof</strong> nach dem<br />

Büchlein mit den „Wandertipps” und<br />

lassen Sie sich bei schwierigeren<br />

Strecken die Notfallnummern von<br />

der Rezeption mitgeben. Für alle Fälle.<br />

Drei weitere Punkte fasst unser<br />

erfahrener Wandersmann Helmut<br />

Stieger für Sie zusammen.<br />

1<br />

DER LIEBLING DER KINDER<br />

Julia Perkmann bleibt dem <strong>Lindenhof</strong><br />

treu – und betreut auch in der<br />

Saison 2015 die Kinder der Hotelgäste.<br />

Während die Eltern im Urlaub<br />

wandern, spielt sie mit dem Nachwuchs.<br />

Sie macht das so gut, dass<br />

viele Eltern sie gerne als Kinderfrau<br />

mit nach Hause nehmen würden.<br />

Fragen an die 23-Jährige.<br />

Savoy in Meran einen Servierkurs gemacht, im Excelsior<br />

in Meran Hotelverwaltung gelernt, er war in der Schweiz<br />

und acht Jahre im Gastronomiebereich selbstständig. Seit<br />

15 Jahren ist er jetzt im <strong>Lindenhof</strong> im Service. Und seit<br />

drei Jahren ist er auch als „Wanderführer“ tätig und damit<br />

Nachfolger des 74-jährigen Werner Nischler, der gesundheitlich<br />

kürzer treten musste. „Der macht das sehr gut“,<br />

sagt Nischler senior über Helmut Stieger – und eigentlich<br />

ist das so was wie ein Ritterschlag.<br />

Stieger passt seine Wanderungen den Gästen an. Zwischen<br />

300 und 900 Höhenmeter bietet er ihnen bei seinen<br />

Ausflügen an, für ihn sind das leichte Spaziergänge. Der<br />

Mann seilt sich den Klettersteig Hoachwool bei Naturns<br />

hoch, er besteigt an freien Tagen mal schnell den Ortler<br />

(3.905 Meter) und die Königsspitze (3.859 Meter). „Ich<br />

brauche nicht die Couch zwischen den Arbeitsstunden am<br />

Morgen und denen am Abend, ich brauche nur die Berge“,<br />

sagt er und behauptet, dass er es nie übertreibe. Man ist<br />

versucht, dem ruhigen und souverän wirkenden Mann,<br />

der seit zehn Jahren Großvater ist, zu glauben. Bis er die<br />

Geschichte vom König-Ludwig-Lauf in Oberammergau<br />

erzählt. Beim 50-Kilometer-Ski-Rennen im klassischen<br />

Stil zeigte das Thermometer minus 23 Grad – und Helmut<br />

Stieger sagt, er sei schon auf der Strecke völlig kaputt<br />

gewesen und habe noch Stunden nach dem Lauf gezittert.<br />

„Vielleicht hätte ich doch nicht starten sollen – zwei Tage<br />

nach meiner Magenspiegelung....“<br />

Warum haben Sie nicht aufgegeben, als sie gemerkt haben,<br />

das geht nicht?<br />

„Aufgeben mag ich nicht. Wenn man einmal aufgibt, findet<br />

man immer wieder irgendwelche Gründe, um alles<br />

hinzuschmeißen.“<br />

Vielleicht charakterisiert den Service-Leiter und Naturmenschen<br />

Stieger nichts mehr als dieser eine Satz. Und<br />

vielleicht überrascht es auch keinen mehr, dass sein Sohn<br />

inzwischen ein herausragender Sportler ist: Jonas Stieger<br />

gehört mit 17 Jahren dem Junioren-Biathlon-Team an und<br />

besucht die Sportoberschule in Mals mit dem Schwerpunkt<br />

Wintersport/Biathlon. „Ich glaube nicht, dass ich<br />

ihn dazu getrieben habe“, sagt Helmut Stieger.<br />

Pause. Er überlegt.<br />

„Aber ich habe ihm halt nichts anderes gezeigt.“<br />

Helmut Stieger ist<br />

verheiratet mit Irmi,<br />

die auch im <strong>Lindenhof</strong><br />

arbeitet und für<br />

das Frühstücksbuffet<br />

zuständig ist. Beide<br />

haben zwei Kinder:<br />

Sarah ist 27, Jonas ist<br />

17. Als Service-Leiter<br />

ist Stieger für 15 Angestellte<br />

verantwortlich<br />

sowie für den Einkauf<br />

von Weinen. Stieger<br />

ist 51 Jahre alt und<br />

arbeitet seit 15 Jahren<br />

im <strong>Lindenhof</strong>.<br />

Jeden Donnerstag<br />

bietet das Hotel<br />

seinen Gästen eine<br />

Wanderung mit<br />

Helmut Stieger an. Die<br />

Wanderung wird einen<br />

Tag vorher ausgeschrieben,<br />

am Abend<br />

vorher sollte man sich<br />

anmelden. Voraussetzung<br />

sind immer feste<br />

Wanderschuhe und<br />

dem Wetter angepasste<br />

Kleidung.<br />

DIE KLEIDUNG<br />

„Lassen Sie sich nicht täuschen. In<br />

Naturns scheint natürlich immer die<br />

Sonne – aber ob sie während Ihrer<br />

Wanderung außerhalb Naturns auch<br />

immer scheint, ist doch mehr als<br />

fraglich. Das heißt: Sie können gerne<br />

im T-Shirt los laufen, Sie sollten aber<br />

immer auf Kälte, Regen und am besten<br />

auch noch auf Sturm und Schnee<br />

vorbereitet sein. Packen Sie zumindest<br />

diese wetterfeste Kleidung mit<br />

ein, damit Sie für alle Eventualitäten<br />

gerüstet sind. Das Wetter kann sich in<br />

den Bergen blitzartig ändern.“<br />

2<br />

DIE SELBSTÜBERSCHÄTZUNG<br />

„Es ist super, dass Sie zu Hause in<br />

Mönchengladbach, Zürich oder Hannover<br />

auch immer wieder spazieren<br />

gehen. Dadurch sind Sie fit. Allerdings<br />

ist es doch zumindest am Anfang<br />

etwas anderes, in den Bergen zu<br />

wandern. Erkundigen Sie sich bei uns,<br />

was dieser oder jener Weg bedeutet.<br />

Wenn da am Wegesrand eine Stunde<br />

Gehzeit steht, kann das vieles heißen:<br />

Hoch und runter, nur hoch, nur runter.<br />

Viele wissen mit den Höhenmetern<br />

nichts anzufangen. Wir können es<br />

Ihnen übersetzen und sagen, was<br />

das für Sie bedeutet. Und: laufen Sie<br />

nicht los wie ein 100-Meter-Sprinter.<br />

Wandern ist eine Ausdauersportart.“<br />

3<br />

DIE VERPFLEGUNG<br />

„Wir nehmen auf unseren Hotelwanderungen<br />

auch Wein mit. Weil wir immer<br />

irgendwo eine anständige Brotzeit<br />

machen. Mit Alkohol. Ich würde<br />

aber nicht sagen, dass dies auf jeder<br />

Ihrer Wanderungen Pflicht ist. Pflicht<br />

ist allerdings, immer Wasser dabei zu<br />

haben. Trinken Sie regelmäßig einen<br />

Schluck, nicht erst, wenn Sie Durst<br />

verspüren. Sie verbrauchen auf Ihrem<br />

Weg viel Flüssigkeit, also führen Sie<br />

auch ihrem Körper Flüssigkeit zu. Da<br />

man auch nie weiß, ob man sich verläuft,<br />

ob die Hütte wirklich geöffnet<br />

hat, ob man ein Gasthaus findet, wäre<br />

es ratsam, stets irgendwas zum Essen<br />

dabei zu haben. Auch Schokoriegel<br />

sind erlaubt, schließlich laufen Sie die<br />

Kalorien ja spielend wieder runter.“<br />

Vervollständigen Sie doch bitte mal diesen Satz:<br />

Kinder können manchmal ganz schön ...<br />

„Nein, das werden Sie von mir nicht hören.”<br />

Was denn?<br />

„Dass Kinder nervig oder anstrengend sein können.<br />

Der Satz ist doch so formuliert, dass nichts anderes<br />

rauskommen kann.”<br />

Aber anstrengend sind Kinder doch.<br />

„Überhaupt nicht. Anstrengend ist doch nur irgendwas<br />

zu tun, was keinen Spaß macht. Mit Kindern zu<br />

arbeiten, macht aber riesigen Spaß.”<br />

Und jetzt wollen Sie mir noch erzählen, dass Kinder<br />

auch nicht nervig sind?<br />

„Was ist denn nervig im Zusammenhang mit Kindern?<br />

Auf keinen Fall sind sie nervig. Wenn sie mal ein bisschen<br />

rumzicken, darf man nur überhaupt nicht darauf<br />

eingehen. Sondern weitermachen, als wäre nichts. Zu<br />

99 Prozent kommen sie dann auch wieder runter und<br />

spielen ruhig weiter.”<br />

Sie haben ja das Problem, dass Sie fast jede Woche<br />

mit anderen Kindern spielen müssen. Und sich auch<br />

die Kinder untereinander nicht kennen.<br />

„Das ist der große Unterschied zum Kindergarten. Die<br />

Schweizer Kinder und die deutschen Kinder verstehen<br />

sich manchmal schon sprachlich nicht richtig, werden<br />

aber trotzdem irgendwann Freunde. Man muss den<br />

Kids hier nur was bieten, was sie zu Hause nicht<br />

haben. Wir basteln zum Beispiel viel mit einfachsten<br />

Materialien – und sie können ihr Werk nachher voller<br />

Stolz ihren Eltern zeigen. Wir machen Ausflüge und<br />

erklären die Natur, bei uns gibt’s abends ein Kindermenü<br />

und und und.”<br />

Woher kommt Ihre Liebe zu Kindern?<br />

„Ich habe schon während der Oberschule Ferienjobs<br />

als Babysitterin angenommen und auch Nachbarskinder<br />

betreut. Und als ich beim Weißen Kreuz war,<br />

musste ich mich entscheiden – gehe ich in die<br />

Sanitäter-Richtung oder in die Kinderbetreuung. Ich<br />

habe mich schnell für die Kinder entschieden, mache<br />

aber immer noch einmal in der Woche den freiwilligen<br />

Dienst beim Weißen Kreuz.”<br />

Wie viele Kinder wollen Sie denn<br />

mal als Mutter groß ziehen?<br />

„Ich habe ja im <strong>Lindenhof</strong> geübt. Mit 25 komme ich<br />

schon noch zurecht…”

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